Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Zwei junge Frauen reisen gemeinsam von Istanbul nach Lesbos. Beide scheren sich nur wenig um Konventionen. Djam verlässt sich dabei auf ihr starkes Ego, Avril lässt sich nicht in die Karten blicken.
Eine trostloses Umfeld, das derzeit nur wenig Anlass zur (wirtschaftlichen) Hoffnung bietet, bildet den Hintergrund für diverse Charaktere, die fast schon manisch-depressiv wirken. Die Szene auf dem Schiffsfriedhof spricht dabei in Hinblick auf die Rahmenbedingungen mehr als tausend Worte. Gnadenlos kommen reihenweise Existenzen und vor allem Menschen unter die unerbittlichen Räder eines sozial kalten Systems. Gatlif beschönigt nichts und wählt (meines Erachtens) realistisch wirkende Kulissen. Selbst die wohl allgegenwärtigen Straßenhunde und -katzen lässt er nicht außen vor (aber diese Aspekte kann Chionati um Welten besser beurteilen als ich).
Tony Gatlifs Inszenierung zieht dabei enorm viel Kraft aus dem Einsatz der Rembetiko-Musikstücke und schert sich (analog zu seiner Protagonistin) nur wenig um Erzählkonventionen. Auf höchst eigenwillige Art und Weise bietet er seine Geschichte dar und erzählt sie weit abseits der gängigen Gepflogenheiten. Als Ergebnis steht unter dem Strich ein (zumindest für Arthousefans) sehenswertes Drama, das sich bei weitem nicht nur in Griechenland abspielt, und schon viel mehr Länder erfasst hat, als uns lieb sein könnte.
Fast schon trotzig lauten die letzten Worte: "Wir existieren! Wir sind hier, wir sind hier!" Wohin die finale Reise gehen wird, ist völlig unklar. Aber vielleicht ist es auch besser, das gar nicht zu wissen.
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'Djam' ist für mich weit mehr als die Summe seiner Teile (bzw. Szenen). Für die Sichtung an sich würde ich wohl 6,5 bis 7 Punkte geben, aber rückblickend betrachtet folgt diese wehmütige Klage einem Konzept, dem ich mich nur schwer entziehen kann (daher 7,5 Punkte). Empfehlen würde ich 'Djam' allenfalls einer Handvoll meiner Buddies - der Rest würde sich damit wahrscheinlich eher schwer tun.
Stilsicher abgefilmte Geschichte rund um die Kokainschwemme im Amerika der 80er Jahre. Auch wenn viele Geschichten rund um die einzelnen Charaktere Fiktion sein mögen, der grobe Handlungsrahmen ist es keinesweg. 'Snowfall' nimmt Randaspekte von Produktionen wie 'Narcos' und 'Barry Seal' in den Focus und widmet sich der Thematik rund um die Finanzierung der Iran-Contra-Affäre sowie um Ronald Reagans Showkampf bzgl. seines vorgeblichen "war on drugs". Immer wieder blitzen in der Serie kritische Zwischentöne durch - fast so als hätten die Produzenten Fox hier ein Kuckucksei ins Nest gelegt.
Die Handlung spielt auf drei Ebenen und nimmt clever die drei wohl größten Publikumsschichten in den USA mit ins Boot. Wirklich originell erscheint das Drehbuch zwar nicht, aber es spielt die Klaviatur des seriellen Erzählens routiniert und stilsicher. Viele der Aufnahmen wirken, als wären sie für einen Spielfilm angefertigt worden und die (spärlich eingesetzte) Musik fügt sich bemerkenswert treffend in die Inszenierung.
Die zweite Staffel kann (zumindest in stilistischer Hinsicht) das enorm hohe Niveau der ersten zwar nicht ganz halten, bewegt sich aber immer noch auf einem sehr hohen Level.
Zwischenfazit:
Staffel 1: 8,5 Punkte
Staffel 2: 7,5 Punkte
Nach der Sichtung der 'Halloween'- und 'Freitag, der 13.'-Filme darf natürlich auch die 'Nightmare'-Reihe nicht fehlen. Als Jugendlicher hat mir diese immer etwas besser gefallen als die anderen beiden (Sorry @Chionati & Marv. ^^), wobei natürlich alle drei unterhaltsam sind. Mal sehen, ob das auch heute noch so ist.
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Die Handschrift Wes Cravens ist unverkennbar. Vieles, was später in 'Scream' regelrecht zelebriert wird, begegnet einem bereits hier. Mit Johnny Depp in seinem Spielfilmdebüt und Lin Shaye ('Insidious') sind zwei Gesichter dabei, die auch heute noch mehr oder weniger dick im Geschäft sind. Nun aber zum Wesentlichen:
Im Zentrum der Handlung steht mit Nancy Thompson (Heather Langenkamp) ein außerordentlich proaktiver Charakter, der sich nicht nur auf's Wegrennen beschränkt (oder nur in allerletzter Minute dem Killer selbst Fallen stellt), sondern schon zu einer verhältnismäßig frühen Phase die Initiative ergreift. Es ergibt sich fast schon ein Katz- und Mausspiel zwischen Freddy und Nancy, das sowohl atmosphärisch als auch in Sachen Spannung bis heute prächtig funktioniert.
Von den vier verschiedenen Schnittfassungen des Endes erscheint mir jene, die letztlich Eingang in die endgültige Fassung des Filmes gefunden hat, am wenigsten plausibel. Wes Craven bezeichnet den gewählten Schluss als Kompromiss - und genauso erscheint es auch im Vergleich der verschiedenen Versionen.
++ SPOILER ++
Das Ende mit Freddy als Fahrer des Wagens ('Freddy Ending') bekennt klar Farbe und geht in Richtung einer Sisyphos-Konzeption. Das offene Ende (mit den Kindern als finale Einstellung, etwas zynisch als 'Happy Ending' tituliert) hält sich alle Möglichkeiten offen. Die Version, in der sich Freddy nur die Mutter holt ('Scary Ending'), legt die Deutung nahe, dass sie im Gegensatz zu ihrer Tochter ihre Dämonen eben noch nicht besiegt hat. - Wobei der Titel 'Scary Ending' wohl am ehesten zum 'Freddy Ending' passen würde, denn in diesem ist ein Entrinnen noch schwerer möglich als in den beiden anderen alternativen Varianten.
Bewertung bezieht sich auf den Killer Cut.
Nachdem ich von der 2009er Version bisher nur 'Friday the 13th 4-D Experience' gesehen habe, der die Kills nochmal in aller Kürze präsentiert (13 Minuten), habe ich mir jetzt endlich mal die Langfassung der Spielfilmfassung gegeben. Vorneweg: Die deutsche Kinoversion wurde ja offenbar ganz schön zusammengestutzt, vor allem was die eher brutalen Einlagen betrifft.
Der Film an sich bietet inhaltlich nicht viel neues, zeichnet sich aber durch eine recht grimmige und rabiate Inszenierung aus. Offenbar haben wir es hier mit einem Soft Reboot zu tun, denn der Schrein scheint ja seit vielen Jahren vor sich hin zu verrotten.
Die Darsteller sind nicht der Rede wert. Erwähnenswert erscheint höchstens der kurze Auftritt von Richard Burgi. Ryan Hansen spielt nebenbei bemerkt nahezu dieselbe Rolle wie in 'Veronica Mars'.
Die Geschichte an sich spielt die gewohnte Crystal Lake Klaviatur - nur dieses mal in zwei Durchgängen. Darüber hinaus haben wir es dieses mal mit einer etwas anderen Konzeption von Jason zu tun. Er handelt deutlich überlegter und planvoller - aber seht am besten selbst, was er so treibt. ^^
-> Kein schlechter Film, aber gegen die ersten drei Episoden aus den 80ern kann er meiner Meinung nach nicht anstinken. Positiv: Hier wird man weitestgehend von übersinnlichem Firlefanz verschont.
++ Enthält SPOILER ++
Freeze, Vorhees! Jason, der im Vorgängerfilm zwischenzeitlich in dutzende Einzelteile zerfallen war, wird eingefroren und ungefähr 450 Jahre später wieder aufgetaut - an Bord eines Raumschiffs...
Was zunächst mal ziemlich trashig beginnt, erweist sich später noch als der realitätsnäheste Teil des Filmes... Gegen Ende wird dann so richtig aufgedreht und der Wahnsinn kennt kaum noch Grenzen. Nach seinem gefühlt 15. Tod kehrt er als eine Art Cyborg zurück, bis ihm seine Gegner eine absurd bescheuerte Falle stellen. Bei der Schlafsackszene hätte es mich vor Lachen fast vom Stuhl gehauen (wenn ich auf einem gesessen wäre... xD). Legendäre Szene mit dem vielleicht bescheuertsten Kill der jüngeren Filmgeschichte. :-D
Der Schluss ist dann nochmal das Tüpfelchen auf dem i.
-> Anfangs trashig, gegen Ende dann völlig außer Rand und Band. Ungewohnt, aber unterhaltsam.
Jason ist - man weiß nicht genau, wie - aus New York an den Crystal Lake zurückgekehrt und lässt die Fetzen fliegen. Zuvor fliegen jedoch erstmal seine Fetzen. Ärgerlich, da hilft auch kein Blitzschlag mehr. Zum Glück verfügt Jason über innere Werte, die er gerne an andere Personen weitergibt...
Trashig, aber unterhaltsam. Mit Erklärungen hält man sich hier gar nicht mehr groß auf und überdreht das Rad ganz bewusst. Der Schrottfaktor der Handlung kennt nun kaum noch Grenzen, dafür wirken (im Vergleich zu manchen der Vorgänger) einige der Charaktere nicht mehr ganz so deplatziert. Die Schlachtplatte ist angerichtet und wird mit ein paar gut umgesetzten Splatterszenen garniert.
Freddys Hand am Ende lässt vermuten, dass 'Freddy vs. Jason' schon deutlich früher hätte erscheinen sollen. Aber besser spät als nie.
5 Punkte (mit Tendenz zu 5,5 Punkten).
Man bekommt genau das, was man erwarten durfte: Alberne Blödeleien, Slapstick und gut dazwischen versteckt eine Handvoll tatsächlich guter Witze. Eigentlich laufen die meisten Szenen stets nach demselben Prinzip ab: English hat eine komplett hirnrissige Idee, sein Assistent versucht Schadensbegrenzung zu betreiben, indem er auf Johnny einwirkt, aber dieser wischt alle Bedenken beiseite und steuert mit bemerkenswerter Selbstgefälligkeit, Schusseligkeit und Ignoranz zielstrebig auf das nächste Fettnäpfchen zu. Die meisten Aussetzer sieht man schon lange vorher kommen, aber genau daraus generiert sich auch ein Teil der Komik: Man denkt als Zuschauer "Tu es nicht!", aber Johnny English setzt meist noch einen drauf und blamiert sich noch mehr, als es ohnehin schon zu befürchten war. Manchmal schmerzhaft, aber im Großen und Ganzen durchaus unterhaltsam.
Dokuserie mit Höhen und Tiefen. Qualitativ stellen die verschiedenen Episoden die reinste Achterbahnfahrt dar. In manchen Episoden bewegt sich der Informationsgehalt für gesellschaftspolitisch halbwegs informierte Zuschauer auf eher überschaubarem Niveau, andere Folgen fördern aber dann doch das eine oder andere interessante Detail zutage. Die Auswahl der Kronzeugen erscheint bei einigen Themen etwas zweifelhaft - da wird der Bock gelegentlich zum Gärtner gemacht. Oftmals bleibt es dem Zuschauer überlassen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Gelegentlich hört man ja, Fernsehen mache die Klugen klüger und die Dummen dümmer. Das trifft dann wohl auch auf ein paar der Episoden von 'Dirty Money' zu (aber ganz sicher nicht auf alle!). Manchmal wirken die Schilderungen seltsam unentschlossen und manchmal kratzen sie nur an der Oberfläche, indem sie systemische Fehler nicht klar benennen, sondern eher den Eindruck entstehen lassen, es handle sich um Verfehlungen einzelner. Die letzte Episode über Trump setzt dann aber nochmal ein richtiges Ausrufezeichen, indem sie sich klar positioniert und für etwas Reibung sorgt.
Filmisches Kleinod. Einerseits zwar mit einer etwas dünnen vordergründigen Handlung und stellenweise erzreaktionär, andererseits aber auch mit ein satirischen Zwischentönen (manchmal eher subtil und manchmal ganz unverhohlen) und großer Empathie für seine beiden Protagonisten. Richtig stark wird es immer dann, wenn für den Autor oder den Regisseur Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen gefragt sind. (Auf Beispiele verzichte ich hier ausnahmsweise, weil sie ziemlich stark spoilern würden. Daher nur ein paar Stichworte: Schlüssel, Abschied, Jukebox).
In diesem Drama ist zwar bei weitem nicht alles perfekt, aber es hat definitiv seine Stärken (die vorrangig in den leisen Tönen liegen).
Gerade noch 6,5 Punkte.
Ein kaputtes Mitglied einer kaputten Familie in einer kaputten Kleinstadt in einem kaputten Land ermittelt in einem Kriminalfall. Dabei tun sich regelrechte Krater von seelischen Abgründen in den verschiedensten Facetten auf. Der Teufel hat eben vielerlei Gesichter. Die Erzählung wirkt ein wenig gemächlich, aber (zumindest auf mich) keinesfalls langatmig - da gibt es ganz andere Kandidaten...
(Oft genug haue ich bei Filmen und Serien mit meinen Tipps, wer der Täter sein könnte, ordentlich daneben. Hier habe ich mir nach ein paar Episoden eine Theorie zurechtgelegt und alles was danach an Infos kam, hat wunderbar hineingepasst - und war dann tatsächlich auch richtig. Somit war dann leider der Paukenschlag bei der Enthüllung etwas dahin, aber was soll`s. Der Kreis der Verdächtigen ist recht überschaubar, daher sollte man vielleicht gar nicht erst groß miträtseln.)
Der bisher vielleicht schönste Film des Jahres - zumindest in visueller Hinsicht. Opulente Ausstattung, aufwändige Frisuren, Masken und Kostüme sowie eine sehr plastische Umsetzung in 3D.
Die Geschichte unterscheidet sich allerdings nicht wesentlich von vielen anderen Disney Produktionen. Irgendwas mit Prinzessin, Halbwaise, Erwachsenwerden und Abenteuer durchleben. Gemischt mit einer ordentlichen Portion Eskapismus abzüglich wesentlicher Teile der Substanz. Zumindest ansatzweise blitzen hier und da aber trotzdem einige kritische Ansätze durch (etwa in Bezug auf die mechanischen Soldaten oder die Königin).
In optischer Hinsicht Überwältigungskino, auf dramaturgischer Ebene eher eine Luftnummer.
Für mich überwiegt dieses mal die Begeisterung für die visuelle Gestaltung und die herrlich skurrilen Ideen, daher gut gemeinte 6,5 Punkte.
Was für ein Murks. 'Verarschung' wäre wohl ein passenderer Titel gewesen. Ein neuer Autor nimmt sich der 'Millenium'-Trilogie an und versucht sie fortzusetzen, im dem er sie regelrecht ausweidet, bis nur noch eine leere Hülle der Figur Lisbeth Salander übrig bleibt. Er beraubt seine Protagonistin sowie die Geschichte ihres Herzens, ihrer Seele und ihres Hirns. Eingeführt wird Lisbeth hier als eine Art Superheldin, die zwar gebrochen ist, aber im Kampf gegen Ungerechtigkeit diverse Gewaltopfer rächt, sich lautlos anpirscht und sogar schon vorher weiß, wo exakt jemand stehen stehen bleiben wird, dem man eine Falle basteln will.
Die Regie ist in Ordnung und setzt das abstruse Drehbuch ordentlich in Szene; nur was nutzt das, wenn die Geschichte nur so vor Holprigkeiten strotzt?
++ SPOILER ++
Lisbeth hackt die NSA und klaut ihnen die einzige Kopie eines Programmes, mit dem sich alle(!) Atomwaffen der Welt steuern lassen. Daraufhin macht sich ein Programmierer bzw. Hacker, der für die NSA tätig ist (und nebenbei auch ein veritabler Scharfschütze ist), im Alleingang auf den Weg nach Schweden, um das Programm wiederzubeschaffen. Leider gab es in der Zwischenzeit eine Explosion in Lisbeths Wohnung, die sie aber durch einen beherzten Sprung in die Badewanne (abgesehen von ein paar Schnittwunden) problemlos überstehen konnte. Klingt wirr? Keine Sorge, es kommt noch viel schlimmer. Die Szenen auf der Toilette oder auf der Brücke schlittern haarscharf an lupenreinem Trash vorbei und auch das Finale wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet.
++ SPOILER ENDE ++
Das Drehbuch erscheint dabei ungefähr so elegant wie ein uralter Gummistiefel mit Löchern in der Sohle, mit dem man in einen Haufen tritt (bestenfalls von einem Hund...). Klar könnte man jetzt sagen, dass auch in anderen Thrillern viel dramaturgisches Elend zu sehen ist; nur diese schleppen oftmals nicht den Rucksack von drei überaus ambitionierten und abgründigen schwedischen Vorgängern mit sich herum.
-> Ernüchternder Beitrag zu einer an sich recht guten Saga. Visuell in Ordnung, in dramaturgischer Hinsicht aber tölpelhaft konzipiert.
Kleines, verrücktes Musical, das in einem surreal heruntergekommenen Setting angesiedelt ist und mit allerlei schrägen Ideen aufwartet. Neben Rick Moranis und seinem 'Ghostbusters'-Kollegen Bill Murray sind auch John Candy (mit der er kurz danach bei 'Spaceballs' involviert war), Steve Martin, Tichina Arnold und einige weitere bekannte Gesichter mit an Bord. Der heimliche Star des Filmes ist natürlich die stets hungrige Pflanze, die sich auch ganz gerne mal eine Portion Menschenfleisch genehmigt.
Dieses Remake ist erstaunlich gut gealtert und auch heute noch durchaus eine Sichtung wert - allein schon wegen der liebevoll umgesetzten Tricktechnik.
Der Titel 'Jason Takes Manhattan' ist komplett irreführend, zumal der Großteil der Handlung sowieso auf einem Schiff stattfindet. Die Dialoge sind ein wenig ausgereifter als in den letzten drei Episoden, was jedoch auch an der deutschen Synchronisierung liegen kann. Überhaupt wirken die Caharakterzeichnungen der Protagonisten etwas bodenständiger, dafür erscheinen die Verbrecher New Yorks eher karikaturenhaft. Andererseits erscheint die Geschichte an mehreren Punkten mehr als holprig. Auch der übersinnliche Teil ist ein Aspekt, dem ganz gewiss nicht jeder etwas abgewinnen kann. Jason scheint sich nun von einem Ort an den nächsten beamen zu können - und selbstverständlich darf auch die mittlerweile fast schon obligatorische Wiederbelebungsszene nicht fehlen.
Insgesamt eine Fortsetzung mit reichlich Licht und Schatten
Sehr launiges Dschungelabenteuer mit hochtalentierten Darstellerinnen, die ganz sicher nicht nur wegen ihres Aussehens gecastet wurden (*hust*), einer durchweg plausiblen Geschichte mit ausgefeilten Dialogen und großartigen Effekten. ;-D
Weshalb man dem untalentiertesten der Darsteller die Hauptrolle gegeben hat, bleibt etwas unklar, aber er passt trotzdem wie die Faust auf's Auge in diese Produktion. Die Musik pendelt zwischen typischem 80er Synthie Soundtrack und Liedern, die auch in einem Bud Spencer Film vorkommen könnten.
Regisseur Tarantini hat hier keine Kosten und Mühen gescheut und offenbar eine Schrumpfmaschine entwickelt, mit der er neun Darsteller so klein bekommen hat, dass sie alle in dasselbe Spielzeugflugzeug passen. Legendäre Szene, wie es eine Bruchlandung in einer Wasserpfütze hinlegt. Ähnlich spektakulär ist der Stunt mit dem Schwein, das die Fesseln durchbeißt. ^^
Vielen Dank an WhiteWidow für diesen herrlich bescheuerten Exploitation Tipp. Macht auf jeden Fall Laune, sich bald wieder etwas mehr Filme aus dem Schundregal reinzuziehen. ^^
Dramedy mit Rosamund Pike und David Tennant. Bittersüße Melange oder doch eher wild vermengte Zutaten?
Positiv ist zu vermerken, dass der Cast durchweg gute oder zumindest solide Leistungen abliefert. Selbst die Kinder spielen im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus überzeugend. Das Drehbuch versucht, Herz, Hirn und Lachmuskeln anzusprechen, was grundsätzlich auch gelingt, aber im Gesamten wirkt 'What We Did on Our Holiday' dann doch ein wenig unrund. Für mich ein gutes Beispiel, dass erlesene Zutaten nicht zwangsläufig eine gute Komposition ergeben. Aber da dieser Film auch einige hohe Wertungen eingefahren hat (die mitunter auch plausibel begründet wurden), ist das wahrscheinlich reine Geschmackssache.
Durchgeknalltes (überfinanziertes) Exploitationkino im modernen Gewand. 'Operation: Overlord' ist wie eine Fahrt durch eine gut dekorierte Geisterbahn: Düster, sinnentleert, mit sehenswerten Masken und mitunter auch zum Schmunzeln. Was zunächst wie ein spannender Kriegsfilm beginnt, biegt danach langsam aber sicher in die Edeltrash-Ecke ab. Mit martialischer Musik wird eine Geschichte untermalt, deren Setting und Plot enorm an die 'Wolfenstein'-Spiele erinnern. Die Maske ist richtig sehenswert, die düsteren Kulissen sind es ebenso und die Darsteller runden das Ganze mit ihrem - in einigen Szenen - schier grenzenlosen Overacting ab (Pilou Asbæk, Wyatt Russell, Mathilde Ollivier). 'Operation: Overlord' macht keine Gefangenen und schert sich nicht viel um guten Geschmack. In mancher Hinsicht fühlt man sich auch an Filme wie 'Judge Dredd' oder 'John Wick' erinnert, auch wenn hier mit völlig anderen Mitteln vorgegangen wird. Der Kern jedoch ist ähnlich: Man sollte die Story nicht weiter hinterfragen und sich einfach auf einen völlig gestörten, aber doch sehr unterhaltsamen Trip mitnehmen lassen. Berührungsängste mit trashigen Inhalten sollte man aber definitiv nicht haben.
Hirn an der Kinokasse abgeben oder gegen Popcorn eintauschen und los geht die kaputte Fahrt. :-)
Ganz schwer zu bepunkten. Haneke gibt ein Statement gegen die Gewaltdarstellung zu Unterhaltungszwecken ab, indem er selbst einen recht freudlosen Trip in gewalttätige Abgründe inszeniert. Ganz im Geiste von 'Clockwork Orange' (nur auf andere Weise bizarr) dringen zwei durchgeknallte Sadisten in die Privatsphäre von Angehörigen der upper middle class ein und hinerlassen eine Schneise seelischer, körperlicher und materieller Verwüstung. Ob er dabei die bestmöglichen Mittel wählt, um sein Ziel umzusetzen, sei mal dahingestellt. Wenn es tatsächlich sein Ziel war, den Zuschauer angewidert zu zurückzulassen und ihn zu verschrecken, hätte er vielleicht noch etwas nüchterner und trockener vorgehen können.
Wie auch immer: Der Ansatz ist an sich nicht verkehrt, die Umsetzung aber womöglich noch verbesserungswürdig.
In meiner FL gehen die Meinungen zu 'Gänsehaut' ziemlich weit auseinader. Für mich war der Film weder gut noch schlecht.
Vieles, was hier gezeigt wird, kennt man so ähnlich aus unzähligen anderen Filmen. 'Jumanji' und 'Freaks of Nature' lassen grüßen, um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Rein technisch bzw. handwerklich ist die Umsetzung in Ordnung, aber in kreativer Hinsicht, gibt es dann doch noch reichlich Luft nach oben. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.
++ Enthält SPOILER ++
Ich würde diesen Film gerne so richtig hoch bewerten, weil mir die bedächtige Inszenierung ebenso gut gefällt wie die Botschaft, die er vermittelt. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht zu mehr als einer mittelmäßigen Bewertung durchringen, da die Geschichte leider nur so vor Naivität strotzt und auch nicht unbedingt der eleganteste Weg des Storytellings gewählt wurde. Gefühlte 80% der Spieldauer beglückt der Protagonist Brad, ein an und für sich netter Kerl, das Publikum mit seinen weinerlichen Kommentaren aus dem Off. Er hat eine Frau, ein Haus und einen (für sein Alter) sehr vernünftigen Sohn, der erwachsener und reifer wirkt als er selbst. Zumindest ruht der Sohn deutlich mehr in sich selbst und ist nicht annähernd so sehr von Selbstzweifeln geplagt wie die Hauptfigur, die gerade eine Art Midlife Crisis zu bewältigen hat.
Zweifellos hat dieses Drama sein Herz am richtigen Fleck, wenn es aufzeigt, dass Geld und äußerer Schein nicht alles sind im Leben - zumal da oftmals auch viel Blendwerk mit im Spiel ist. Zu Beginn ist Brad unglücklich, da er nicht so reich oder berühmt ist wie eine Handvoll anderer Leute, die er noch von früher kennt. Er ist regelrecht von Neid zu zerfressen und selbst seine Träume (wie etwas das Durchbrennen mit zwei jungen Frauen in den sonnigen Süden) ist letztlich nur der eines Anderen. Nach seiner Logik müssten quasi alle Menschen auf diesem Planeten unglücklich sein, denn selbst der zweitreichste Mensch der Erde hat schließlich noch jemandem, zu dem er in dieser Hinsicht aufblicken muss.
Der Wandel, den er letztlich hinlegt, wird motiviert durch ein paar kleinere Erlebnisse, Erkenntnisse und Einsichten, die sich in kurzer Zeit bei ihm verfestigen. Grundsätzlich nachvollziehbar, aber habt ihr mal versucht, jemanden mit so einer Attitüde (der womöglich sogar noch von Depressionen geplagt ist) argumentativ zu überzeugen? Das ist in meinen Augen fast nicht möglich - und schon gar nicht in so kurzer Zeit.
Wie auch immer, aufgrund der positiven Botschaft immerhin noch eine mittelmäßig Punktzahl. Für eine höhere Bewertung wirkt die Geschichte jedoch deutlich zu naiv auf mich.
++ Enthält Mini Spoiler ++
Sehenswerter Thriller mit einigen ordentlichen Twists. Der größte von ihnen deutet sich zwar schon früh an, ist aber in seinem gehörigen Ausmaß dann doch eine große Überraschung. Nur die allerletzte Wendung hätte es in meinen Augen gar nicht mehr gebraucht.
Wie auch immer, 'Black Butterfly' spielt gekonnt mit den Erwartungen der Zuschauer (auch in Hinblick auf die Rollenimages der involvierten Darsteller), bedient sie und hinterläuft sie an geeigneten Stellen aber auch wieder. Als Ergebnis steht am Ende ein kleiner, aber spannender Thriller, der sich durchaus sehen lassen kann.
Testosterongeladener und humorloser (nicht negativ gemeint, im Gegenteil!) U-Boot-Actioner mit Gerard Butler, Gary Oldman und Michael Nyqvist. Zwar jagt eine haarsträubende Szene die nächste und vieles ist auch vorhersehbar, aber die Spannung wird fast durchgehend hoch gehalten. Manche Entwicklungen dienen ganz offensichtlich einzig und allein dem Spannungsaufbau (wenn etwa zuerst der Kapitän und später erst der Präsident zum Telefon greift) und einige Szene sind deutlich over the top, aber in Zeiten von 'Skyscraper', 'Meg' und 'Geostorm' muss sich 'Hunter Killer' ganz gewiss nicht verstecken.
++ SPOILER ++
Im Zentrum der Handlung steht ein Commander, der in dieser Form vermutlich nie im Leben hätte etwas werden können beim Militär. Er trifft unkonventionelle Entscheidungen, ignoriert militärische Gepflogenheiten und Hierarchien und missachtet Befehlsketten, wenn es die Situation erfordert. Seine Entscheidungen trifft er nicht aus blindem Kadavergehorsam heraus, sondern mit Augenmaß. Schlicht: Er verhält sich wie ein Mensch - statt wie ein Soldat. Da es auch auf russischer Seite solche Leute gibt, besteht noch Hoffnung, den drohenden Weltkrieg abzuwenden.
Damit ist die Geschichte zwar etwas hanebüchen, bei weitem aber nicht so aufwieglerisch wie die in manch anderen Kriegs- und Actionfilmen.
++ SPOILER ENDE ++
-> Trotz einiger Mängel durchaus sehenswert.
Nichts Neues im Komödiensektor. Kevin Hart blödelt sich durch die Abendschule, es wird fleißig gefurzt und gekotzt und auch sonst das eher tiefe Niveau zelebriert. Der Protagonist ist ausgestattet mit einer ganzen Reihe verschiedener kognitiver Schwächen - oder wie er selbst sagt, mit "Lernherpes". Zusammen mit ein paar anderen schrägen Vögeln besucht er die Abendschule und muss nebenbei ein paar weitere Schwierigkeiten im Privat- und Berufsleben meistern. Die Rückblickszenen aus seiner Highschoolzeit sind fast schon gruselig. Irgendwie sieht Hart in diesen Szenen älter aus, als in denen der Gegenwart...
Kurzweilig ist 'Night School' durchaus, anspruchsvoll oder gar innovativ ganz und gar nicht. Als kurzweiliger No-Brainer nach einem stressigen Tag durchaus zu gebrauchen, recht viel mehr ist hier aber nicht drin.
Dialoglastiges Jugend- bzw. Studentendrama mit Jesse Eisenberg in der titelgebenden Hauptrolle, das unter der Regie von Fred Durst (!) entstanden ist. Die Inszenierung ist darauf ausgelegt, halbwegs realistisch zu wirken, was aber durch den übertrieben reichen Freund wieder etwas durchkreuzt wird. Es plätschert (von einigen Ausnahmen abgesehen) überwiegend ruhig vor sich hin, lässt sich aber relativ gut ansehen. Allerdings fehlt hier ein springender Punkt, auf den diese Geschichte zusteuern würde. Man hätte die Story auch als Thriller inszenieren können, aber die Entscheidung für das Dramengenre ist ebenfalls plausibel.
Für einen ruhigen Abend durchaus geeignet, um entspannt den Tag ausklingen zu lassen; mehr aber irgendwie nicht.
Lars Eidinger ist derzeit allgegenwärtig und mit nicht weniger als vier Filmen im Kino vertreten ('Abgeschnitten', '25 km/h', 'Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm' und 'Werk ohne Autor'). Seine Rolle in in der Fitzek Verfilmung ist dabei ohne Zweifel die kaputteste... ^^
Er und seine Darstellerkollegen liefern etwas schwankende Leistungen ab (starke und gewöhnliche Momente wechseln sich stetig ab), aber im Großen und Ganzen ist das Schauspiel des Ensembles grundsolide. Überhaupt lassen sich dem Filmteam nur wenig Vorwürfe machen: Die Atmosphäre ist mehr als nur gelungen. Düster und bedrohlich wirkt die Szenerie. Wäre da nur nicht das absolut verheerende Drehbuch, das eine Geschichte präsentiert, die von Anfang bis Ende völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Angefangen bei der telefonisch angeleiteten Obduktion, über das komplett sinnfrei Tatmotiv bis hin zu der albernen Geschichte um den Helikopterflug. Selten ein derart albernes Sammelsurium kruder Szenen gesehen. Aber dank der wirklich gelungenen Inszenierung, die aus dem Drehbuch herausholt, was geht, wirkt 'Abgeschnitten' trotz seiner eher langen Laufzeit enorm kurzweilig. Daumen hoch für die handwerkliche Arbeit der Filmcrew, Daumen runter für die Autoren!