Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Eigentlich eine ganz große Geschichte, die umso interessanter wirkt, da sie auf wahren Begebenheiten basiert. Die handwerkliche Umsetzung ist in (fast) allen Belangen tadellos, doch leider wirkt die Inszenierung durch Regisseur Gary Ross ('Pleasantville') wie die Extended Version vom Director`s Cut des Director`s Cuts... Einiges wiederholt sich, während andere Aspekte nur kurz angerissen oder gar nicht erst gezeigt werden.
Hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Dank der guten Darsteller, der hohen handwerklichen Qualität und der grundsätzlich hochinteressanten Story aber dennoch eine Sichtung wert.
Rein von der Synopsis her klingt die Thematik dieser Dokumentation nach einer fälligen Oscarnominierung. Wieso es letztlich nicht damit geklappt hat, lässt sich dann aber bereits während der Sichtung erahnen.
'Score' bringt einige interessante Aussagen auf den Tisch und verneigt sich vor diversen Branchengrößen. Dazu kommt ein kleiner skizzenhafter Abriss über die Geschichte der Filmmusik. Alles in Allem wird hier jedoch nur an der Oberfläche gekratzt. Eigentlich schreit dieser Stoff regelrecht nach einer Umsetzung als Miniserie, die sich auf vielfältige Weise hätte gliedern lassen (nach Komponisten, Genres, Jahrzehnten u. v. m.). Leider wurde jedoch alles in gut 90 Minuten gepresst, wodurch die Darstellung dann doch sehr gehetzt wirkt. Vieles wird angerissen oder kurz angespielt, aber noch viel mehr bleibt ungesehen und erst recht ungehört.
-> Durchaus mal eine Sichtung wert, aber die Chance auf einen noch viel größeren Wurf wurde durch die massive Überfrachtung mit einem viel zu weit gesteckten Thema achtlos weggeworfen.
Zu Beginn könnte man fast meinen, hier würde 'Ocean's 8' auf 'The Wire' treffen, aber der Handlungsstrang über den Wahlkampf erweist sich letztlich dann doch als etwas zu schwachbrüstig. Überhaupt: Die Ambitionen fliegen hoch und werden in vielen Kategorien sogar übererfüllt, andere Bereiche der Produktion können damit jedoch leider nicht Schritt halten. Aber der Reihe nach:
Was auf den ersten Blick wie die Dramenversion eines Heistmovies wirkt, das die Geschichte eher als Vehikel zum Transport ihrer gesellschaftspolitischen Botschaften nutzt, ist dies auch irgendwie; aber eben nur irgendwie. Die Darsteller überzeugen mit ansprechenden Leistungen, Sean Bobbit, der Director of Photography, kleidet die Erzählung in sehenswerte Bilder und Hans Zimmer läuft mit der von ihm beigesteuerten klanglichen Untermalung zur Bestform auf. Steve McQueens Arbeit als Regisseur wirkt auch hier im Großen und Ganzen sehr gelungen; nur als (Co-)Autor des Drehbuchs scheint er ein wenig überfordert zu sein. Immer wieder schleichen sich kleinere Unsauberheiten ein, die nicht so recht zur ansonsten recht elegant erzählten Story passen wollen und vieles wirkt auch ein wenig überfrachtet. Das ist zwar Jammern auf hohem Niveau, aber umso ärgerlicher, da es sich hier größtenteils um leicht vermeidbare kleinere Unzulänglichkeiten handelt. Einer mittelmäßigen Produktion würde man diese wohl leicht verzeihen, aber hier bringt man sich selbst ein wenig um den durchaus verdienten Lohn.
Wie auch immer: Sehenswert ist 'Widows' allemal und in vielerlei Hinsicht wurde hier absolut hervorragende Arbeit abgeliefert. Die wenigen kleineren Unzulänglichkeiten fallen in erster Linie in den Bereich des Drehbuchs und sind hausgemacht, fallen aber aus meiner Sicht nicht allzu sehr in´s Gewicht.
Solide Fortsetzung, die aber meines Erachtens nicht an den Vorgänger heranreicht. Die ohnehin schon recht dünne Geschichte wirkt wie mit dem Baukasten zusammengesetzt und schleppt etwas zu viel Ballast mit sich herum. Einerseits wurde sie zwar auch hier wieder mit zahlreichen phantasievollen Details angereichert, andererseits wirkt der Spannungsaufbau nicht ganz rund. Allerdings muss man diesem Film zugute halten, dass er ganz klar im Dienst der kommenden Fortsetzungen steht.
Gerade noch 6 Punkte.
Sichtung am 01.01.2019. Was für ein Start ins neue Filmjahr!
Keiner der bisherigen Kommentatoren hat weniger als 7,5 Punkte gezückt. Man merkt, dass Robo noch nicht hier war. ;-) (Btw. Viele Grüße und frohes Neues, Robo!) :-))
'Der Tod des Herrn Lazarescu' aus Rumänien ist zynisch, böse, trostlos, beklemmend und legt den Finger in eine tief klaffende Wunde. Ein kranker, aber betrunkener Mann ruft den Notruf. Hilfe bekommt er, aber nur sehr zögerlich und er verheddert sich in einem fast schon kafkaesken Geflecht aus Bürokratie, Inkompetenz, Unterfinanzierung, fehlender Empathie, sozialer Kälte und unklaren Zuständigkeiten. Ein Busunfall bringt das marode Gesundheitssystem in Rumäniens Metropole Bukarest scheinbar nahezu gänzlich zum Erliegen. Wenn so etwas in Bukarest möglich ist, lässt sich leicht ausrechnen, wie es wohl eher in ländlicheren Regionen aussehen würde. Aber es wäre naiv zu glauben, dass es sich bei den hier gezeigten Missständen um ein genuin rumänisches Phänomen handeln würde.
Die Ärzte reagieren darauf mit Gleichgültigkeit, Zynismus, Überforderung oder Übermüdung und allen daraus resultierenden Konsequenzen; die Patienten mit... Naja, seht selbst. Wobei man dieses einnehmende Stück Kino wohl nur einem relativ kleinen Kreis an aufgeschlossenen Cineasten vorbehaltlos empfehlen kann.
Hauptdarsteller Ion Fiscuteanu verstarb zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Filmes an einem Krebsleiden.
@mp: Wenn ihr schon unbedingt das Ende spoilern müsst, dann bleibt doch bitte wenigstens bei den Dingen, die auch tatsächlich im Film geschehen...
Etwas eigenwillige Doku über die Heimat von Vlad, dem Pfähler. Auf der einen Seite stehen findige Geschäftsleute, die diesen Mythos finanziell ausschlachten, auf der anderen extrem abergläubische Menschen, die aber nicht so recht über ihre Ansichten reden wollen und es gibt eine dritte Fraktion, die die Dinge recht pragmatisch sieht. Alle drei dieser Gruppierungen scheinen sich (gelinde gesagt) skeptisch gegenüberzustehen und vor allem die Anhänger der zweitgenannten lassen sich jedes Wort aus der Nase ziehen. Dabei gibt es einen älteren Herrn, der mit seinen "Gesängen" den Wölfen in der Umgebung mitteilen will, wo es Schafe gibt und daher von seinen Mitmenschen für einen Werwolf gehalten wird. Oder einen Priester, der betont, dass es keine Vampire gibt, die ganze Geschichte aber erst erzählen will, sobald die Kamera aus ist. Ein anderer Pfarrer hingegen hält Woche für Woche die Messe vor einer komplett leeren Kirche (in der nicht ein einziger Zuhörer sitzt) und erinnert dabei fast schon an wenig an den von den Beatles besungenen Father McKenzie...
Was auf den ersten Blick skurril und etwas inhaltleer wirkt, zeichnet auf den zweiten Blick ein düsteres Bild einer trostlosen Gesellschaft. Wirtschaftliche Perspektivlosigkeit, Ausgrenzung, Missbrauch, zu starker Gewalt neigender Aberglaube und dergleichen mehr scheinen den Alltag zu dominieren, wenn man den geäußersten Andeutungen glauben schenken mag. Und eigentlich besteht keine Veranlassung, es nicht zu tun. Kein Ort, an dem man gerne leben möchte. Trostlosigkeit pur. Aber davon dürften die zahlreichen Touristen nicht allzu viel mitbekommen...
Mal eine etwas andere Art von Weihnachtsfilm. Eher ein Drama mit spärlich dosierter komödiantischer Auflockerung zwischendurch, das sich um zwei Kriminelle dreht, die sich darum bemühen, durch den Verkauf von Weihnachtsbäumen auf halbwegs seriöse Weise Geld zu verdienen. In erster Linie lebt 'Das Wunder von New York' von seinen Darstellern (vor allem Paul Giamatti, Paul Rudd und Sally Hawkins). Die Stimmung erscheint dabei eher betrüblich, aber niemals gänzlich verzweifelt.
Zumindest als Gegenentwurf zu den vielen "herkömmlichen" Weihnachtsfilmen durchaus interessant.
Ein junger Mann, der auf seine Hochzeit mit einer unterkühlten, adeligen Dame zusteuert, leistet sich den Luxus einer Affäre mit einer verruchten Mätresse. Die beiden Damen könnten unterschiedlicher gar nicht sein - sowohl in sozialer Hinsicht, als auch in Bezug auf das Aussehen und erst recht hinsichtlich ihres Charakters und Verhaltens. In eigentlich jeder Kategorie stellt die Eine das exakte Gegenteil der Anderen dar. Dementsprechend verschieden gestaltet sich auch die gemeinsame Zeit, die der Protagonist mit der Verlobten bzw. mit der Konkubine verbringt. Wenn man so möchte, werden in beiden Zweierbeziehungen (und letztlich auch im Dreieck) die Claims abgesteckt - bzw. jede(r) versucht sich daran, so gut er/sie kann... Daraus ergeben sich immer wieder spannende Situationen, die allerdings auch immer wieder von einem gewissen Leerlauf durchkreuzt werden. Die Szene mit dem Huhn hätte es allerdings nicht gebraucht.
Eigentlich folgt 'Family Man' einem Konzept, das man so ähnlich schon sehr oft gesehen hat, aber dank der (wie zumeist üblich) sehr engagierten Vorstellung von Nicolas Cage und einer Botschaft, die das Herz am rechten Fleck hat, absolut empfehlenswert für das weihnachtliche Rahmenprogramm. :-)
Allerdings stellt sich ein wenig die Frage, wie Jack sich wohl verhalten hätte, wenn Kate mittlerweile weit weniger attraktiv für ihn wäre... Aber gut, das wäre wahrscheinlich etwas zu viel verlangt von einem Weihnachtsfilm (im weitesten Sinne), denn dann wäre alles wohl völlig anders verlaufen und mit der Läuterung wäre es womöglich auch nicht mehr sonderlich weit her. ^^
Wie auch immer: Angenehmer Film für die Feiertage und auch knapp 20 Jahre nach der Veröffentlichung noch ziemlich kurzweilig.
Fast 6,5 Punkte... :-)
Durchaus sehenswerter kleiner Film aus Irland, der stellenweise zwar ein wenig an seiner offensichtlichen Unterfinanzierung leidet, dafür aber von einem recht gut aufgelegten Brendan Gleeson profitiert. Was zunächst als Mysterythriller beginnt, endet schließlich als Drama, was diese Produktion aber nicht minder interessant macht. Der Plot steht in der Tradition der gothic novel und bietet einen eigentlich klassischen literarischen Stoff der Zeit um 1800 (aus dem deutschprachigen Raum lassen hier beispielsweise Hoffmann und Brentano grüßen, die ähnliche Motive verarbeitet hatten). Ein Mann sieht plötzlich seinen Doppelgänger und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen.
Gleeson spielt hier zusammen mit seinem Sohn Brian (der allerdings im Abspann als "Briain" gelistet wird) und mit seinem Bruder Frank.
Für Freunde etwas ruhigerer Filme durchaus empfehlenswert, sofern man über kleinere Mängel hinwegsehen kann.
-> 7 Punkte (mit Tendenz eher nach oben als nach unten)
Namhafter Cast (Robin Williams, Paul Walker, Susan Sarandon, Penélope Cruz, Alan Arkin u.a.) und eine etwas kitschige Story, die zwischen Schwermut und Weinerlichkeit pendelt. 'Noel' hat zwar irgendwie das Herz am rechten Fleck, wirkt mitunter aber auch etwas gekünstelt. Für zwischendurch ganz okay.
Dank der guten Darsteller gerade noch 6 Punkte.
Ein zwar halbwegs kurzweiliger, aber insgesamt doch recht biederer Weihnachtsfilm, den im Prinzip nur sein relativ großes Staraufgebot ins Mittelmaß hievt. Mit John Goodman, Diane Keaton, Amanda Seyfried, Olivia Wilde, Marisa Tomei, Ed Helms, Anthony Mackie, Alan Arkin, Timothée Chalamet und einigen mehr hat sich hier ein illustrer Cast zusammengefunden, der 'Alle Jahre wieder - Weihnachten mit den Coopers' dann doch noch halbwegs sehenswert macht.
Erzählt wird nach altbewährtem Rezept in verschiedenen Episoden, die aber nicht nacheinander, sondern sozusagen nebeneinander montiert wurden (allerdings nicht per Parallelmontage).
Kann man sich mal ansehen, (Weihnachts)Bäume werden hier allerdings nicht ausgerissen.
^^ Frohe Weihnachten an alle, die das hier lesen! ^^
Unterwältigend! Eine dümmliche, naive und vorhersehbare Story, vorgetragen von hoffnungslos überforderten "Darstellern" in einem albernen Setting. Zwar einigermaßen kurzweilig und irgendwie auch gut gemeint, aber dennoch einer jener Filme, die die Welt nicht braucht. Wie '50 Shades of Grey' ohne sexuelle Anspielungen. Nieder mit dem Königreich Capurnia!
6,7 Punkte in der imdb vs. nur 4 Bewertungen bei mp. In diesem Fall hat meines Erachtens eindeutig die mp-Community recht.
Große Effektorgie, die mit einer fast schon rudimentären Handlung gespickt wurde. Visuell hat 'Mortal Engines' zwar einiges zu bieten, 3D muss aber trotzdem nicht zwingend sein, da wäre mehr herauszuholen gewesen.
Im Prinzip wird hier eine klassische Story aus dem Hollywood-Baukasten präsentiert und routiniert vorgetragen. Ziemlich martialisch und relativ humorlos wird eine Geschichte über Rache und Krieg erzählt.
Den Film als Ganzes empfand ich zunächst als enorm kurzweilig und unterhaltsam, aber die nochmals gesteigerte CGI Überdosis in der letzten halben Stunde war mir dann fast schon zu viel des Guten.
Insgesamt grundsolides, wenn auch mitunter etwas trashiges Popcornkino, das sich Genrefans durchaus mal antun können. In den Himmel wachsen die Bäume zwar nicht, aber mir fallen auch reihenweise schlechtere Filme ein. So gesehen alles im grünen Bereich.
Gerade noch 6 Punkte.
So gerne ich die 'Nightmare'-Reihe mag, so wenig komme ich mit der schon grotesk schlechten Leistung von Hauptdarsteller Mark Patton zurecht. Dass Freddie nun deutlich stärker in die reale Welt hineinwirkt, ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber aus diesem Plot hätte man weit mehr herausholen können (David Lynch hat gezeigt, wie es geht). Immerhin ist die Hölle (oder wie auch immer man Freddies Reich nennen mag) nach wie vor eine Fabrik und das Grauen wirkt auch weiterhin in die Vorstadtsiedlung hinein. Eigentlich beste Voraussetzungen, aber leider wurden sie nicht konsequent ausgereizt.
Oscar Madness Film 260 (4 Auszeichnungen, 1 weitere Nominierung)
Sehenswerter Musikfilm über die legendäre Band Queen, in dem auch - im Gegensatz zu so manch anderen Filmen aus demselben Genre - die weiteren Bandmitglieder neben Freddie Mercury nicht links liegengelassen werden. Gerade was die Zeit bis Mitte der 80er Jahre betrifft, werden viele der besonders bekannten Songs gewürdigt und auch die der Handlung innewohnende Dramatik sowie der Humor kommen nicht zu kurz.
Man merkt dem Film an, dass auch Brian May und Roger Taylor in die Produktion mit involviert waren. Einerseits wurde die Handlung ganz offensichtlich an mehreren Stellen mit Insiderwissen angereichert, andererseits kommen die beiden aber auch bemerkenswert gut weg in dieser Geschichte...
Ein wenig schade ist vielleicht, dass die letzten Jahre der Band nur mit dem Einspielen von 'The Show Must Go ON' im Abspann gewürdigt wurden, aber das war ja bereits vorher abzusehen. Darüber hinaus hätte man vielleicht noch ein wenig von den tradierten Formeln abweichen und in dramaturgischer Hinsicht etwas mehr ins Risiko gehen können, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.
-> Sehenswertes Musikdrama für Fans der Band, aber auch für Musikliebhaber und Dramenfans ganz allgemein.
Fun Facts: John Deacon wird verkörpert von Joseph Mazzello, dem (damals) kleinen Jungen aus 'Jurassic Park'. Ben Hardy (Roger Taylor) hat mit Regisseur Brian Singer bereits in 'X-Men: Apocalypse' zusammengearbeitet und Brian May (Gwilym Lee) wirkt fast so, als wäre er ein Klon seines Rollenvorbildes. Wunderbar auch die kleine Anspielung von Mike Myers auf 'Waynes World'. :-)
Gerade noch 8,5 Punkte.
...und noch etwas Off Topic Geblödel zum Schluss:
https://www.youtube.com/watch?v=tgbNymZ7vqY
Nachtrag: Im Rahmen der Oscarverleihung 2019 wurde 'Bohemian Rhapsody' als Bester Film nominiert, hatte jedoch gegenüber 'Green Book – Eine besondere Freundschaft' das Nachsehen. Sehr erfolgreich war man hingegen in den Kategorien Bester Tonschnitt und Bester Ton, in denen das Werk der Verantwortlichen John Warhurst und Nina Hartstone bzw. Paul Massey, Tim Cavagin und John Casali mit einer Goldstatue prämiert wurde. Eine weitere Trophäe wurde John Ottman für den Besten Schnitt verliehen, der durch seine Arbeit immer wieder Sinnzusammenhänge zwischen Leben und Werk des Protagonisten herstellt und veranschaulicht und auch darüber hinaus zahlreiche kleine und große Akzente setzt. Die wahrscheinlich meistbeachtete Ehre wurde Hauptdarsteller Rami Malek zuteil, dessen erkennbar akribische (Studium der Mimik und Gestik Freddie Mercurys) und leidenschaftliche (hingebungsvolle Mimikry) Arbeit mit einem Oscar in einer der Königskategorien ausgezeichnet wurde.
++ Mini-Spoiler ++
Der Film wendet sich, ähnlich wie 'Stranger Things', mit seinen vielen popkulturellen Referenzen ganz klar an ein Publikum, das schon die 80er miterlebt hat. "Ordentliche Transformers-Action" findet sich halt im CGI-lastigen Finale sowie kurz am Anfang und dann nochmal in einem Zwischenfall mit dem Militär und den Decepticons. An der Art und Weise, wie die Decepticons die Menschen zerplatzen lassen, werden schon gewisse Zugeständnisse an das jüngere Publikum sichtbar, aber insgesamt behält man schon beide Altersschichten fest im Blick.
Offenbar hat man es sich zum Ziel gesetzt, einen Film im Sinne der bisherigen 'Transformers'-Reihe zu drehen und trotzdem eigene Wege zu gehen. Und vorneweg: Im Großen und Ganzen ist dieser Spagat auch gelungen. Im Prinzip verhält sich 'Bumblebee' in dieser Hinsicht zu 'Transformers' wie 'Logan' zu den beiden vorherigen 'Wolverine'-Filmen. Das Facelifting ist unverkennbar, aber dennoch kommt es zu keinem harten Bruch mit dem bisherigen Stil.
Die vielleicht wichtigste Neuerung dürfte sein, dass man sich nun endlich mal einen starken Charakter (im Sinne von ordentlich ausgearbeitet) im Zentrum der Handlung gönnt, was gerade nach der völlig farb- und lieblosen Zeichnung der von Mark Wahlberg dargestellten Figur für viele Fans wie Balsam auf der Seele wirken dürfte. Und natürlich dürfen auch wieder zahlreiche popkulturelle Referenzen auf die 80er Jahre, wie sie derzeit in vielen Filmen und Serien en vogue sind, sind nicht fehlen.
-> Bunt, kurzweilig, visuell schön und mit einer ordentlichen Portion frischem Wind schafft man es trotzdem, sich und seinem bisherigen Stil treuzubleiben. Operation gelungen, der Patient lebt (wieder).
Oscar Madness Film 261 (1 Auszeichnung, 3 weitere Nominierungen)
Damien Chazelle sucht einen eigenen Weg zur Inszenierung eines derartigen Stoffes - und er findet ihn. Ob man ihm auf diesem Weg folgen will, muss jeder Zuschauer für sich selbst beantworten. Der weitestgehende Verzicht auf überhöhtes Pathos sowie die enorm eigenwillige Inszenierung der Landung an sich, wecken zumindest Interesse daran, was Chazelle vorhat. Der Cast weist einige bekannte Namen auf und das Setting wirkt stimmig. Einige einzelne Szenen entfalten eine enorme Kraft, andere eine große stilistische Schönheit.
Weniger ambitioniert erscheint hingegen das Drehbuch. Armstrongs Charakter wird zwar in diversen Szenen recht klar umrissen, wirklich greifbar wird er dadurch jedoch trotzdem nicht. Fast noch problematischer erscheint die Fülle an Informationen, die hier verbreitet bzw. nicht verbreitet wird. Während in der HBO-Serie 'From The Earth To The Moon' in etwa dieselbe Story in ungefähr zehn Stunden Laufzeit aus verschiedenen Blickwinkeln aufgearbeitet wird, findet hier eine enorme Verengung der Sichtweise und eine noch deutlichere Komprimierung der Erzählung statt. Ob man sich damit einen Gefallen getan hat? Womöglich wäre es sinnvoller gewesen, sich auf einen kleineren Ausschnitt aus Armstrongs Karriere zu fokussieren.
Licht und Schatten liegen hier dicht beieinander. Ob nun die dunkle oder helle Seite des Mondes überwiegt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Nachtrag: In den Sparten Bester Ton, Bester Tonschnitt und Bestes Szenenbild wurde 'Aufbruch zum Mond' 2019 für einen Oscar nominiert. Gerade das Produktionsdesign überzeugt durch eine Detailgenauigkeit und einen Realismus, der Maßstäbe setzt. Während in vielen anderen Produktionen gesteigerter Wert auf schicke Bilder gelegt wird, ist man hier sichtlich um Authentizität bemüht. In dieselbe Kerbe schlagen auch Paul Lambert, Ian Hunter, Tristan Myles und J.D. Schwalm, die für ihre Arbeit an den visuellen Effekten sogar mit einer Auszeichnung bedacht wurden und damit namhafte Konkurrenten wie 'Avengers: Infinity War' und 'Ready Player One' hinter sich lassen konnten.
Atmosphärische über jeden Zweifel erhaben arbeitet Mike Flanagan in 'Spuk in Hill House' konsequent einen der wesentlichen Kerne des Horrorfilms heraus, indem er den Fokus auf die Psyche seiner Hauptfiguren legt und in deren psychische (Un)Tiefen hinabtaucht. In aller Ausführlichkeit widmet er sich deren seelischen Wunden und geht bis in ihre Kindheit zurück. Dabei kann er sich auf grundsolide Darsteller stützen, was auch und besonders für die Kinderdarsteller gilt, unter denen sich mit McKenna Grace (u.a. 'Begabt', 'I, Tonya') auch ein schon in sehr jungen Jahren recht prominenter Name befindet.
Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen wird manchmal etwas überstrapaziert, zumal sich bisweilen das Gefühl einstellt, dass hier auch mit ein paar erzählerischen Taschenspielertricks gearbeitet wird. Einige Szenen werden immer wieder gezeigt und peu à peu mit zusätzlichen Informationen angereichert. Das erhöht zwar die Spannung, wirkt aber manchmal auch ein wenig unelegant. Das wurde in Serien wie 'Lost', True Detective' oder gar 'Orange is the new Black' (um nur mal einige Beispiele zu nennen) stilvoller gelöst. [Nur zur Sicherheit: Dieser Kritikpunkt bezieht sich einzig und allein auf die Art und Weise der Informationsvermittlung.]
-> Sehenswertes Horrordrama mit hohem Suchtpotential
Horror? Komödie? Musical? Weihnachtsfilm? Von allem etwas! Kein Wunder, dass die Produzenten selbst ihren Film scherzhaft als "Horror-Musical-Action-Sci-Fi-Fantasy-Drama-Blockbuster-Komödie" bezeichnen... Letztendlich spielt sich 'Anna und die Apokalypse' dann irgendwo zwischen 'Shaun of the Dead' und 'Der kleine Horrorladen' ab.
Und im Großen und Ganzen funktioniert diese wilde Mischung auch recht gut. Zwar wurde hier kein neuer Stern am Kinohimmel geboren, aber für kurzweilige Unterhaltung reicht es allemal, den Anna lässt die (Fleisch)fetzen fliegen! Zieht euch warm an, Zombies! Schließlich ist Weihnachten und mit etwas Glück schneit es sogar.
Wenn Zynismus und Selbstzerstörung als die letzte Zuflucht erscheinen...
Harter Stoff. Sowohl das Zeug, das sich Melrose in die Venen jagt, als auch die Thematik der Serie an sich. Während der Anfang von einer Figur erzählt, die dem 'Fear and Loathing in Las Vegas' Szenario entlaufen sein könnte, wird die Geschichte mit einem ruhigen, aber wuchtigen Drama fortgesetzt, das extrem viel (menschliche bzw. charakterliche) Härte und Hässlichkeit in einem wunderschönen Setting präsentiert. Es ist wie so oft: Der Schein trügt. Zumindest jene, die nicht genau hinsehen. Die allermeisten wollen das aber auch gar nicht. Lieber noch ein Glas edlen Wein genießen. Soll der Junge doch selbst sehen, wie er dieser Hölle entkommt.
Zumindest in der vorliegenden Form wäre eine Produktion durch andere Akteure als Pay TV Sender derzeit nahezu undenkbar. Die allermeisten Free TV Sender trauen sich an solche Stoffe nicht heran, für das Kino wäre die Finanzierung nahezu ausgeschlossen und bei den Streaming Portalen hat sich bisher noch keines herauskristallisiert, das sich an solche Projekte heranwagen würde.
Zum Glück fanden sich mit Sky und Showtime Abnehmer für dieses Projekt; sonst wäre die Serienlandschaft um zwei sehenswerte Darstellerleistungen (Benedict Cumberbatch und Hugo Weaving) ärmer.
Gibt es eigentlich eine zweite fortlaufende Serie oder Miniserie, die bereits nach der Pilotfolge einen derart extremen Wechsel der Tonart anschlägt? Wahrscheinlich nicht. Falls jemand doch ein Beispiel weiß, gerne in die Kommentare damit. :-)
Typischer Will Ferrell Film und leider keiner seiner Ausreißer nach oben. Alles recht vorhersehbar. Ein paar gelungene Gags sind dabei, ein paar andere Witze krepieren jämmerlich. Einmal anschauen reicht. Mehr fällt mir dazu im Grunde genommen auch gar nicht ein.
Boshaftes Filmchen, das mir persönlich besser gefallen hat als der Vorgänger. Das Grundkonzept ist natürlich dasselbe; sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Das Geschehen spielt sich nach wie vor ausschließlich auf Bildschirmen und Displays ab und mit Kritik an a-sozilialen Verhaltensweisen wird nach wie vor nicht gespart. Doch dieses mal wird der Kreis deutlich weiter gefasst. Während im ersten Teil vor allem Mobber ins Visier genommen werden, bekommen hier einige deutlich größere Gruppierungen ihr Fett weg. Sowohl was die Täter, als auch die Opfer betrifft. Und - so viel sei bereist verraten - es kommt auch der eine oder andere Unbeteiligte unter die Räder.
Die Fallhöhe von 'Searching' wird zwar nicht erreicht, aber der Vorgängerfilm wird hier (zumindest in meinen Augen) locker getoppt.
Gerade noch 7 Punkte.
Alleine schon die überzeugende Darbietung von Paul Bettany ist eine Sichtung wert.
Ob es Sinn macht, einem Täter mit einem derart gesteigerten Sendungsbewusstsein so eine Plattform einzuräumen, sei mal dahingestellt, aber grundsätzlich eignet sich dieser Fall natürlich hervorragend für eine Umsetzung als Miniserie. Besonders die Episoden 6 und 8 erreichen eine hohe Intensität und runden das zuvor Gezeigte hervorragend ab.