Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 5 .5

    ++ Ganz leichte SPOILER ++

    Heist-Movie mit Michael Caine, Michael Gambon, Jim Broadbent, Ray Winston und anderen.

    Geschichten über hoch betagte Kriminelle scheinen in letzter Zeit Hochkonjunktur zu haben. 'Ein Gauner & Gentleman' mit Robert Redford, 'Abgang mit Stil' mit Morgan Freeman oder 'The Mule' mit Clint Eastwood lassen grüßen. In diesem Umfeld hat das auf wahren Begebenheiten basierende 'Ein letzter Job' nicht gerade die allermeisten Alleinstellungsmerkmale zu bieten. Mit einer Ausnahme vielleicht: Die Geschichte setzt erst relativ kurz vor der Umsetzung der Pläne ein und beschäftigt sich über weite Strecken mit den Hahnenkämpfen, die die Beteiligten danach untereinander ausfechten. Wie zu erwarten war, trachtet eben der eine oder andere Räuber nicht nur unbeteiligten Dritten nach deren Vermögen, sondern auch gerne mal seinen Komplizen...

    Ein wenig Humor, eher spärliche Spannung und ein paar renommierte Schauspieler-Haudegen - und fertig ist der Mix. Alles in Allem kein schlechter Film, aber dennoch weit davon entfernt, ein großer Wurf zu sein.

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    • 7
      über Dumbo

      Michael Keaton und Danny DeVito unter Regie von Tim Burton. Klingt nach 'Batmans Rückkehr'. Aber ab sofort auch nach Dumbo...

      Wie man es von den neueren Realverfilmungen aus dem Hause Disney gewohnt ist, sind auch hier wieder nahezu alle visuellen Komponenten über so ziemlich jeden Zweifel erhaben. Die Ausstattung, vor allem die Kostüme, ist mehr als sehenswert und das Szenenbild besticht durch einen Detailreichtum, der eine wahre Freude ist. Die extreme Vermenschlichung des kleinen Elefanten sorgt für so manche bemerkenswerte Szene (wenn er zum Beispiel über die Seifenblasen staunt), aber hier und da wird in dieser Hinsicht auch etwas über das Ziel hinausgeschossen.

      Bemerkenswert: Lars Eidinger ist in einer kleineren Rolle mit dabei.

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      • 6 .5
        Framolf 31.03.2019, 07:33 Geändert 02.04.2019, 04:41

        Nach dem (meines Erachtens) hervorragenden ersten Teil und der deutlich schwächeren Fortsetzung hat Teil 3 wieder etwas mehr zu bieten. Neben Rückkehrerin Heather Langekamp sowie den beiden noch recht jungen Laurence Fishburne und Patricia Arquette wurde sogar ein kleiner Cameo von Zsa Zsa Gabor mit eingearbeitet. Als besonders sehenswert erweisen sich darüber hinaus die Stop Motion Tricks.

        Konsequenterweise wurde die Handlung nun in eine psychiatrische Einrichtung verlegt, aus der es nun im doppelten Sinne kein Entrinnen gibt. Auch hier wurde nicht an allerlei Andeutungen und phallischen Motiven gespart. Im Prinzip ist der dritte Teil, dessen Drehbuch Frank Darabont ('The Walking Dead') beisteuerte, wieder viel näher am ersten Film, als es Teil zwei war.

        Nach der Sichtung empfiehlt sich ein Blick auf Dokkens Musikvideo zu 'Dream Warriors' (auch in der Bonus-Sektion der Blu-ray enthalten), in dem verschiedene Motive aus dem Film teils humorvoll-ironisch aufgebrochen werden. Und on top gibt es am Ende noch eine kleine Pointe mit Freddy himself im Zentrum. Sehr witzig und absolut sehenswert. :-)

        https://www.youtube.com/watch?v=noLPhZvcBpw

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        • 6 .5

          Doku-Miniserie, die auf einem Sachbuch(!) von John Grisham basiert und sich mit zwei Mordfällen beschäftigt, zu denen die Ermittlungen sowie die gerichtliche Aufarbeitung haarsträubender kaum sein könnten. Wie so oft in manchen Bundesstaaten scheint es nur darum zu gehen, irgendjemanden als Täter zu präsentieren. Wie letztlich seine genaue Rolle bei der Tat aussah und ob er überhaupt involviert war? Who cares... Hauptsache das Biest namens Gefängnisindustrie wird weiter gefüttert und die Öffentlichkeit bekommt ihr Placebo. Willkommen in Oklahoma, dem Bundesstaat mit den zweitmeisten Gefängnisinsassen der USA - und damit auch weltweit mit einer der höchsten Inhaftierungsraten. Müßig zu erwähnen, dass es hier auch in Sachen Todesstrafe immer wieder massive Probleme gibt.

          Die Doku an sich wirkt etwas chaotisch, nur spärlich strukturiert und etwas wild in ihrer Art, immer wieder größere Zeitabschnitte zu überspringen. Und ganz offenbar krankt sie auch an einem gewissen Mangel an audiovisuellem Quellenmaterial. Immer wieder werden die selben Szenen gezeigt. An anderer Stelle (in den Interviews) hingegen wird immer wieder mal auf Nachfragen zu hochinteressanten Antworten der Interviewpartner verzichtet (zum Beispiel als von einer Zeugin - einer Angehörigen eines der Opfer - ein weiterer Vorfall mit einem der Verdächtigen angedeutet wird). Der Fall an sich ist es aber schon wert, sich mal mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, daher - trotz kleinerer Mängel - Daumen nach oben!

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          • 6 .5
            Framolf 30.03.2019, 06:12 Geändert 30.03.2019, 06:15

            'Monsieur Claude 2' macht genau dort weiter, wo der Vorgängerfilm aufhört. Sowohl was die Handlung betrifft, als auch in Hinblick auf die Gags und die Darsteller. Nahezu der gesamte Cast ist wieder vereint. Nicht nur Claude und seine Töchter (samt Schwiegersöhnen versteht sich), sondern auch mehr oder weniger alle relevanten Nebenfiguren tauchen wieder auf. Hinsichtlich der Witze werden viele aus dem ersten Teil teils schamlos erneut aufgelegt (zum Beispiel in Bezug auf die Gemälde), und andere teilweise gewitzt variiert (wie etwa die Vorstellung des/der neuen Verlobten in einem Restaurant). Dementsprechend mangelt es dieser Fortsetzung zwar ein wenig an der Originalitität des Vorgängerfilms, aber wenn man sich beide hintereinander ansieht, wirken sie fast wie aus einem Guss. Insofern fällt die Fortsetzung natürlich besonders dann ab, wenn man sich eine Weiterentwicklung des ganzen Konstruktes erhofft. Denn geboten bekommt man nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine "Verlängerung" des ersten Teils.

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            • 6 .5

              Lockere Komödie aus Frankreich, die lustvoll mit Klischees und Vorurteilen spielt und diese durch den Kakao zieht. Wirklich bissig wird es dabei nur selten, stattdessen nimmt man an vielen Stellen lieber den bequemeren und harmloseren Gag mit. Am Ende steht eine fraglos leichtfüßige und manchmal auch scharfzüngige Komödie, die aber den Finger nicht so tief in die Wunde legt, wie sie es möglicherweise könnte.

              Ein paar Fun Facts am Rande: Christian Clavier und Ary Abbitan spielen auch zusammen in 'Hereinspaziert' (darüber hinaus auch in 'Die Besucher - Sturm auf die Bastille'). Ary Abittan und Medi Sadoun wiederum spielen gemeinsam in 'Alles unter Kontrolle'. Beide Komödien befassen sich ebenfalls mit dem Thema Einwanderung. Medi Sadoun und Élodie Fontan kennen sich schon aus 'Alibi.com' und das Duo Chantal Lauby und Julia Piaton stand für 'Hochzeit ohne Plan' vor der Kamera. Die Fortsetzung von 'Monsieur Claude' vereint den ganzen Cast selbstverständlich ein weiteres mal. Vermutlich lässt sich diese Liste um einiges erweitern, denn man kennt es ja (nicht nur) aus französischen Komödien, dass dort immer wieder dieselben Leute gemeinsam vor der Kamera stehen.

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              • 7
                Framolf 25.03.2019, 02:35 Geändert 25.03.2019, 02:37
                über Wir

                Leichte SPOILER

                Die Geschichte, die sich an der Oberfläche von 'Wir' abspielt, ist schnell abgehandelt und findet sich auch an manch anderer Stelle (wie etwa in SPOILER 'The Broken' SPOILER ENDE) deutlich versierter erzählt. Der vermeintliche Twist gegen Ende ist eigentlich gar keiner, da im Prinzip schon ab der Eröffnungsszene die Karten auf dem Tisch liegen und spätestens nachdem die Mutter den Sohn ins Bett bringt, erhält der Zuschauer durch die angezeigte Uhrzeit 11:11 auch die filmsprachliche Bestätigung für das, was ohnehin bereits auf der Hand liegt.

                Unter der Oberfläche (haha) spielt sich auf metaphorischer Ebene eine Parabel über soziale Ungleichheit und Diskriminierung ab. Eine Parabel über ein System, das nur schwer durchlässig ist, dessen "Aufsteiger" sich gerne auch mal korrumpieren lassen und das eines Tages womöglich eine massive destruktive Energie entfesseln könnte.

                -> Sehenswert, aber nicht ganz so packend, wie er vielleicht sein könnte.

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                • 6
                  Framolf 25.03.2019, 01:54 Geändert 25.03.2019, 01:57

                  Gerade mal 65 Bewertungen bisher und trotzdem wurde schon jede mögliche Punktzahl mindestens einmal vergeben. Das sagt eigentlich schon alles aus. Man kann 'Iron Sky 2: The Coming Race' hassen, lieben oder durchschnittlich finden - und irgendwie haben alle recht.

                  Diese Fortsetzung des Nazisploitationfilms von 2011 ist eine (mehr oder weniger sinnentleerte) Trashorgie durch und durch. Logik spielt allenfalls eine untergeordnete Rolle (wenn überhaupt) und die erzählte Geschichte ist der Rede nicht wert. Dafür werden hier scheinbar ungeniert sämtliche Gags und Absurditäten durchgespielt, die den Autoren in den Sinn kamen. Zwar werden auch fleißig Seitenhiebe auf Apple-Jünger sowie religiöse und politische Fundamentalisten verteilt, im Großen und Ganzen bleibt 'Iron Sky 2' jedoch ein harmloser Spaß, der sich bestens bei dem einen oder anderen Bier einverleiben lässt - sofern man denn auf Trashfilme steht. Alle anderen: Besser Finger davon...! ;-)

                  PS: Der Köder für eine weitere Fortsetzung wurde am Ende bzw. im Abspann bereits ausgelegt. Dann droht nämlich Ärger mit

                  SPOILER

                  Kommunisten vom Mars! o.O

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                  • 7
                    Framolf 24.03.2019, 07:16 Geändert 24.03.2019, 07:23

                    Danke, smartbo, für den Tipp!

                    Doku-Miniserie über einen der prominentesten Vermisstenfälle der jüngeren Vergangenheit. Gegliedert wird die "Erzählung" teils chronologisch, teils nach gewissen "Sinneinheiten". Bereits vor Beginn der Sichtung liegt im Prinzip auf der Hand, dass eine Doku zu diesem Fall kaum bahnbrechende Neuigkeiten mit sich bringen kann, die bisher unbemerkt von der Öffentlichkeit waren. Dementsprechend werden immer wieder Blicke zur Seite, also zu anderen Vermisstenfällen oder zu Ermittlungen gegen Missbrauch, mit eingeflochten, um im Zuge dessen auch einige etwas unbekanntere Fälle oder Fakten präsentieren zu können. Diese Rechnung geht im Großen und Ganzen auch auf - was man von der mehrfach geübten Medienkritik nur sehr bedingt behaupten kann. Schließlich springt auch 'Das Verschwinden von Madeleine McCann' selbst mit auf den Zug der Berichterstattung auf, ohne wirklich bahnbrechende Neuigkeiten beisteuern zu können.

                    Der Fall an sich ist - ebenso wie die anschließenden Ermittlungen - natürlich ein Trauerspiel sondersgleichen. Allein das Phantombild, mit dem zunächst gefahndet wurde, steht regelrecht sinnbildlich für das ganze Fiasko. Die Zeichnung ist so lächerlich allgemein, dass das Bild auf gut und gerne 20% der Weltbevölkerung zutreffen könnte... Und zu allem Überfluss hätte sich die darauf abgebildete Person dennoch (im Nachhinein betrachtet) mit noch nicht mal großem Aufwand durch gezielte Fragen in der Nachbarschaft ermitteln lassen.

                    Wie auch immer: 'Das Verschwinden von Madeleine McCann' trägt viele wichtige Facetten dieses Ermittlungs-Desasters zusammen. Dass ihr kein Coup im Sinne Andrew Jareckis gelingt, lässt sich ihr nicht vorwerfen. Sehenswert ist diese Doku-Reihe daher allemal.

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                    • 4
                      Framolf 24.03.2019, 06:46 Geändert 24.03.2019, 07:26

                      Vorneweg: Das deutschprachige Original kenne ich nicht.

                      'Head Full of Honey' weist fraglos einige gute Ansätze auf, kommt aber leider in keinem Bereich darüber hinaus. Nick Nolte hat einige richtig starke Momente und Matt Dillon und Emily Mortimer haben ihre Rollen zumindest weitestgehend im Griff. Bei Teilen des restlichen Casts kann man leider nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Dass Schweiger für sein Projekt fast schon in Vergessenheit geratene Leute wie Greta Scacchi, Eric Roberts und Claire Forlani ausgegraben hat, ist ja irgendwo noch charmant - auch wenn hier vermutlich aus der Not eine Tugend gemacht wurde. Emily Cox lässt sich in ihrer Rolle auch noch vermitteln. Aber dahinter fängt das pure Elend an... Veronica Ferres scheint selbst mit ihrem Mini-Auftritt überfordert zu sein und Samuel Finzis (Schweigers Buddy aus 'Klassentreffen 1.0' und der Kellner 'Honig im Kopf') Name wird zwar zu Beginn des Filmes eingeblendet, aber auch er kommt über wenige Sekunden Leinwandpräsenz nicht hinaus. Die Krone setzt dabei Schweiger selbst dem Ganzen auf, der sich selbst die Rolle eines Kellners gibt, der selbstverständlich wieder von einer Frau angehimmelt wird. Müßig zu erwähnen, dass auch er nicht der einzige Schweiger ist, der vor der Kamera zu sehen ist. Darüber hinaus finden sich im Abspann noch mindestens vier weitere Schweiger (Paul, Sebastian, Florian(?) und Valentin) - aber das nur am Rande...

                      Die Handlung deutet in eine lobenswerte Richtung, verliert sich jedoch viel zu oft in Trivialitäten, Plattitüden, Absurditäten, Ungereimtheiten und plakativen Ereignissen. Auch viele der Dialoge sowie die Bildregie könnten ungeschliffener kaum sein.

                      Nach dem Flop in den USA scheint auch das deutsche Publikum diesen Film zu lieben... Obwohl er im Vorfeld recht aggressiv mit Trailern und Plakaten beworben wurde, scheint der Kartenverkauf extrem schleppend zu laufen. In meinem Stammkino zumindest. Dort bekommt im Winterhalbjahr im Prinzip jeder Film, der samstags zur Prime Time läuft, den entsprechenden Saal mindestens halb voll. Meistens sind die Säle sogar noch weit besser ausgelastet. Auch heute war wieder richtig viel los dort. Im Foyer. Im Parkhaus. In den Gängen. An den Snack Theken. Nur nicht in dem Saal, in dem 'Head Full of Honey' lief... Anwesend: Sage und schreibe 5 Personen. Meine Begleitung und ich waren nebenbei bemerkt mit Freikarten drin. Kaum ging der Film los, verließ eine Person fluchend die Vorstellung, weil sie sich im Saal geirrt hatte... Übrig blieben also maximal zwei reguläre Zuschauer. An einem Samstag um 20 Uhr. Wow. Respekt, Til! Da kann man sich schon mal regelmäßig in diverse Talkshows setzen und großspurig erklären, wie das Kino funktioniert...

                      'Head Full of Honey' ist zwar zweifellos nicht Schweigers schlimmstes Machwerk, ein völlig unnötiges Remake ist es (vermutlich(!), schließlich habe ich das Original nicht gesehen) aber allemal.

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                      • 7 .5
                        Framolf 22.03.2019, 01:45 Geändert 22.03.2019, 01:52

                        Kraftvoll inszenierter Anime, der eigentlich regelrecht nach einer Realverfilmung schreit (die es bald ja auch geben wird). Getragen von bemerkenswerter visueller Schönheit und betörender Poesie wird eine Geschichte erzählt, die halb Romanze, halb Coming-of-Age und halb Fantasy ist [sic!]. Ja, richtig gelesen. ;-) Im Vergleich zu manch anderem Zeichentrick- oder Animationsfilm werden hier satte 50% mehr geliefert. ^^ 'Your Name' reiht sich damit ein in die große Tradition bezaubernder Anime, die sowohl die Sinne (vor allem das Auge) als auch die Seele ansprechen.

                        Liegengelassenes Potential findet sich leider im Bereich der musikalischen Untermalung. Ein regelrechter Klangteppich aus mehr oder minder belanglosen Popsongs unterlegt die Handlung selbst noch an den unpassendsten Stellen. Hier wäre mit ziemlicher Sicherheit - unabhängig von persönlichen Vorlieben - noch etwas mehr zu holen gewesen.

                        -> Sehenswerter Anime, der auch den einen oder anderen Zuschauer ansprechen dürfte, der dieses Genre sonst eher meidet. Klare Empfehlung!

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                        • 4 .5

                          Festival der - sagen wir mal - "fremdinspirierten" Gags, die man so ähnlich schon oft genug an anderer Stelle gesehen hat. Wirklich interessant wird es eigentlich immer nur dann, wenn eigene Ideen eingebracht werden (wie etwa bei der Pokerrunde) oder welche der mehr oder minder berühmten Nebendarsteller wie zum Beispiel Kellan Lutz, Jason Jones oder Richard Roundtree mitwirken. Die Laufzeit gestaltet sich (gemessen an der selbst für eine Komödie eher dünnen Handlung) mit einer Dauer von knapp unter zwei Stunden eher üppig. Komplette Langeweile kommt zwar (zumindest für mein Empfinden) nicht direkt auf, was allerdings eher an den Nebendarstellern und Cameos als an der Protagonistin liegt, deren Rolle sich mitunter doch als etwas anstrengend gestaltet.

                          'Was Männer wollen' ist zwar kein komplettes Desaster, für einen gelungenen Komödienabend sollte es jedoch trotzdem den einen oder anderen passenderen Kandidaten geben. Aber wer schon alle Genrehighlights durch hat und dringend Nachschub braucht (oder einfach nur jemandem, der den Film sehen will, eine Freude machen will), kann es hiermit ja mal versuchen. ;-) Wenn man die Erwartungen nicht allzu hoch ansetzt, sollte er schon einigermaßen funktionieren.

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                          • 7
                            Framolf 19.03.2019, 02:44 Geändert 21.03.2019, 02:08

                            Völlig verpeiltes Kiffermärchen über einen Schriftsteller, der seit einer gefühlten Ewigkeit über seinem neuesten Gedichtband brütet, sich dabei ständig in irgendwelche Sex- und Drogenorgien verzettelt und irgendwie komplett den Überblick verliert. Ein Leben für den Moment. Ohne Reue, ohne einen Gedanken an die Konsequenzen. (Da darf natürlich auch ein kleiner Seitenhieb auf Scott Stapp nicht fehlen - aber das nur am Rande.)

                            Begleitet wird diese Odyssee mit Matthew McConnaughey im Zentrum (der derzeit auch in 'White Boy Rick', einer eher klassischen Dealer-Geschichte, in den Kinos zusehen ist) von einem mehr oder weniger durchgehend waberndem Score und Bildern, die genauso knallbunt sind wie die Handlung und die schrägen Kostüme, die der Protagonist trägt. Mit Snoopy Dog, Isla Fisher, Marin Lawrence, Zac Efron (kaum wiederzuerkennen) und Jonah Hill (ebenfalls in einer etwas gewöhnungsbedürftigen Rolle) sind darüber hinaus noch ein paar weitere bekannte Darsteller mit involviert.

                            Unter dem Strich erscheint 'Beach Bum' wie eine Mischung aus 'Spring Breakers' und 'Inherent Vice' - ohne jedoch die Wucht des ersten oder die auf charmante Art wirre Logik des zweitgenannten Filmes zu erreichen.

                            7 von 10 bissigen "Delfinen". ;-D

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                            • 6

                              Party-Komödie, der man zwar mehr oder weniger durchweg ihre Unterfinanzierung ansieht, die aber trotz eher unbekannter Darsteller und nicht allzu hochwertiger Bilder durchaus für den einen oder anderen Lacher (oder wenigstens Schmunzler) gut ist. Zwar kennt man viele der Scherze in ähnlicher Form auch schon aus anderen Komödien, aber besser gut geklaut, als ähm... äh... schlecht geklaut oder so. ^^

                              Meines Wissens gibt es bisher noch keine deutsche Synchronfassung davon, aber vielleicht tut sich da ja noch was. Es wurden schon schlechtere - und langweiligere - Filme auf das deutschsprachige Publikum losgelassen.

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                              • 5 .5

                                Trockener Noir-Film, der eher Drama als Thriller ist und von seiner Geschichte her an einen klassischen 70er-Jahre Rachewestern erinnert. Nur mit dem Unterschied, dass die Handlung eben in die Gegenwart verlegt und mit einer weiblichen Protagonistin besetzt wurde.

                                Die zahlreichen Rückblicke auf den Anfang der Geschichte, in denen der von Nicole Kidman gespielte Charakter auch schon mal als "so ein junges Ding" bezeichnet wird, wirken mitunter etwas skurril, unter dem Strich gelingt der australischen Darstellerin der ihr abverlangte Spagat aber durchaus gut. Die Handlung an sich ist eigentlich nicht der Rede wert und zieht einen Großteil ihrer Faszination (sofern man es so nennen kann) aus der verschachtelten Erzählweise.

                                5,5 Punkte, die aber eher in Richtung 6 als 5 tendieren.

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                                • 7
                                  über 6 Years

                                  Beziehungsdrama mit zwei (im Vergleich zu anderen Protagonisten aus diesem Subgenre) doch recht jungen Charakteren im Zentrum. Banal wirkt die Schilderung ihrer Probleme jedoch dennoch keineswegs. Zwar mag vielleicht die eine oder andere Szene etwas überhöht wirken, im Großen und Ganzen bleibt das Drehbuch aber doch recht nah am Leben. Taissa Farmiga kann zwar nicht ausnahmslos alle Szenen mit derselben Eindringlichkeit schultern, legt aber alles in allem eine doch recht versierte Vorstellung auf`s Parkett und drückt dem Film klar und deutlich ihren Stempel auf.

                                  Fans von Dramen können hierauf durchaus mal einen Blick riskieren.

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                                  • 7
                                    Framolf 16.03.2019, 06:18 Geändert 16.03.2019, 06:18

                                    Markus Rosenmüllers 'Trautmann' zeichnet einige wesentliche Episoden aus dem Leben des berühmten Torhüters nach und thematisiert dabei sowohl private als auch sportliche Wegmarken auf dem Weg seines Protagonisten. Dabei dürfte es selbst für eingefleischte Fußballfans noch das eine oder andere Detail zu entdecken geben. Der größte Wermutstropfen dürfte darin liegen, dass die Erzählung an einigen wesentlichen Punkten der Handlung etwas zu gehetzt wirkt und immer wieder Zeitsprünge an Stellen erfolgen, an denen man sie nicht unbedingt vermuten würde (SPOILER zum Beispiel werden die Hochzeit und die Schwangerschaft seiner Ehefrau komplett übersprungen SPOILER ENDE).

                                    David Kross ('Simpel') spielt seinen Part charmant und auch die weiteren größeren Rollen wurden mit Freya Mavor und John Henshaw durch spielfreudige Akteure besetzt. Abgesehen von einigen Holprigkeiten hinsichtlich der Dramaturgie lässt sich 'Trautmann' getrost weiterempfehlen.

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                                    • 5 .5

                                      Recht origineller Animationsfilm, der mit kreativen Einfällen punktet, hier und da den Bogen etwas überspannt und fast schon ins Absurde abdriftet (siehe z. B. die verschiedenen Formationen der Wölfe). Ob einem das gefällt, dürfte reine Geschmackssache sein. Handwerklich auf ordentlichem Niveau wird eine Geschichte über Störche erzählt, die aufgehört haben, Kinder zu bringen, und sich stattdessen lieber auf das lukrative Paketliefergeschäft verlegt haben. Allein diese Prämisse klingt schon innovativ genug, um mal eine Sichtung riskieren zu können. Und der erste Eindruck täuscht auch nicht: An frischen Ideen mangelt es diesem Projekt nicht, dafür ist die erzählte Geschichte an sich jedoch eher mager. Aber für eine Sichtung sollte es allemal ausreichen.

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                                      • 6

                                        Ganz schwer zu bewerten. Der Unterhaltungsfaktor stimmt, Tom Schilling spielt gut auf und einige Gags sitzen gnadenlos gut. Andererseits ist das Drehbuch mitunter arg durchschaubar, nicht immer kohärent und es wirkt bisweilen schon arg konstruiert. Darüber hinaus zünden auch so einige Witze nicht und der Ausflug in den vermeintlichen Schweizer Freizeitpark, der aber eigentlich in Bayern (Regierungsbezirk Schwaben) liegt, wirkt eher irritierend als plausibel. Ironischerweise scheinen sich dort mehr Schweizer zu finden als in den Szenen im Nachbarland...

                                        Wie auch immer: Das Tempo ist hoch und die Thematik (trotz einer gewissen Formelhaftigkeit) relativ unverbraucht. Im Umgang mit den gehandicapten Charakteren (nicht: Darstellern) gelingt der Spagat zwischen Komik und Wahrung der Würde über weite Strecken, auch wenn es in dieser Hinsicht natürlich auch noch ein paar stilsicherere Genrevertreter gibt.

                                        Vorsichtshalber wurde auch gleich mal ein Köder für eine mögliche Fortsetzung ausgelegt. Man darf gespannt sein, wie das Publikum diesen Film aufnehmen wird.

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                                        • 7

                                          Kreatives Fantasy-Märchen aus Fernost, in dem gerne auch mal geflucht und geschimpft wird... :-)

                                          Als Zuschauer taucht man zusammen mit dem etwas garstigen Protagonisten ein in die Welt eines nicht minder schroffen Kriegers, der gerne Großmeister werden möchte und dazu einen Schüler braucht.

                                          Visuell schön, angereichert mit vielen kleinen liebevollen Ideen erzählt 'Der Junge und das Biest' eine bemerkenswerte Parabel über Andersartigkeit, Nonkonformismus und Freundschaft, die nicht nur für Animefans unterhaltsam sein dürfte. Schwerter, äh Daumen hoch!

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                                          • 6

                                            Grundsolides Biopic über Ruth Bader Ginsburg, das ihr Ringen um einen Präzedenzfall zum Thema Geschlechtergleichberechtigung in das Zentrum der Handlung stellt. Durch den Kniff, gewisse Steuerrechte für einen Mann einzuklagen, der seine kranke Mutter pflegt, arbeitet sie an einem Präzedenzurteil, von dem auch Frauen profitieren können und völlig neue familiäre Strukturen möglich werden. Da bei verneigt sich dieser Film nicht nur von RBG und ihrem großen Engagement, sondern auch vor deren Ehemann Martin, der sie offenbar mit großer Hingabe dabei unterstützte. Etwas enttäuschend mutet in diesem Zusammenhang die extrem formelhafte Gestaltung des Drehbuches gegen Ende der Geschichte an. Hier wäre mit etwas mehr Mut zu eigenen Visionen deutlich mehr zu holen gewesen.

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                                            • 6

                                              Insgesamt recht durchschnittlicher Superheldenfilm. Zwar merkt man, dass die Autoren auch einige eigene Akzente setzen wollen (sofern das im Rahmen des MCU möglich ist) und es finden sich sogar einige inhaltlich Anleihen aus 'Star Trek' wieder, aber dennoch ist 'Captain Marvel' ein durch und durch konventioneller Superheldenfilm - was aber nicht zwingend schlecht sein muss. Die Geschichte wird recht geradlinig erzählt und die Inszenierung wirkt nicht künstlich in die Länge gezogen, wodurch sich die Sichtung recht kurzweilig gestaltet.

                                              Die Stilisierung der 90er Jahre wirkt noch etwas ausbaufähig. Das haben manch andere Filme schon besser hinbekommen. Brie Larson in der Hauptrolle scheint beim Dreh auch nicht ausschließlich Sahnetage erwischt zu haben und Samuel L. Jackson sieht fast schon ein wenig gruselig aus...

                                              Andererseits stimmt der Unterhaltungsfaktor und es wird offenbar ganz bewusst auf einige Handlungselemente verzichtet, die sich in sehr vielen Disney-Filmen finden. In dieser Hinsicht kann 'Captain Marvel' auch durchaus eine gelungene (und manchen Zuschauern willkommene) Abwechslung darstellen.

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                                              • 4 .5

                                                'Der Kautions-Cop' bietet genau das, was man von einem Film Jennifer Aniston, Gerard Butler und Jason Sudeikis erwarten würde. Eine Mischung aus RomCom und Action mit ein paar halbgaren Witzen, die den Filmhumor jetzt nicht unbedingt neu definieren... Auffallend ist, dass die Logik immer wieder zugunsten von Komik geopfert wird. Ärgerlich wird es jedoch, wenn diese Witze noch nicht einmal richtig zünden wollen.

                                                Geboten wird hier zwar kurzweilige Unterhaltung, jedoch nur nach Schema F. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.

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                                                • 8
                                                  Framolf 09.03.2019, 05:26 Geändert 09.03.2019, 05:34

                                                  'White Boy Rick' erzählt eine Geschichte, die in den letzten Jahren in den Medien (zurecht) Hochkonjunktur hat. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Komplementärgeschichte zu Filmen wie 'Barry Seal - Only In America' und 'The Infiltrator' oder Serien wie 'Narcos' und 'Snowfall'. Im Zentrum steht dabei die Kokainschwemme (und infolge dessen die Crackwelle) in den USA, welche - wie mittlerweile ja hinlänglich bekannt ist - in direktem Zusammenhang zur Iran-Contra-Affäre und der Politik Ronald Reagans (der mit dem "War on Drugs" -- hahaha!) steht.

                                                  Im Zentrum steht hier der Jugendliche Rick Welshe Jr., der sich von FBI-Beamten dazu überreden lässt, in deren Auftrag Drogengeschäfte durchzuführen. Bemerkenswert hochkarätig besetzt sind dabei vor allem die Nebenrollen mit Matthew McConaughey als Vater und Bruce Dern als Großvater von Rick Jr. Jennifer Jason Leigh taucht nach ihrer Mitwirkungen bei den Serien 'Weeds' und 'Patrick Melrose' erneut in einer Produktion mit Bezug zur Drogen-Thematik auf und spielt - wie schon in dem Film 'Fieberhaft - Undercover in der Drogenhölle' - erneut eine Ermittlerin im Drogenmilieu, die sich ziemlich zweifelhafter Methoden bedient.

                                                  Um mit Nancy Reagan abzuschließen. "Just Say No!" Vor allem wenn das FBI jemanden auffordert, an durch die Behörden gedeckten illegalen Aktivitäten mitzuwirken. Das wird sich mittlerweile auch Rick Wershe Jr. denken...

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                                                  • 7 .5
                                                    Framolf 09.03.2019, 04:07 Geändert 05.01.2024, 05:19

                                                    'Kodachrome' ist ein Roadmovie, das sich leider sehr an die gängigen Formeln des filmischen Erzählens hält, aber dank einer gut aufgelegten Crew dennoch zu überzeugen weiß. Regisseur Mark Raso sowie die Darsteller Ed Harris, Elizabeth Olsen und Jason Sudeikis (der mit einer nuancierten Darstellung überrascht) holen aus dem eher klischeehaften und über weite Strecken vorhersehbaren Drehbuch eine Menge heraus und machen diesen Film letztlich erst zu dem, was er ist. Auch in den anderen Bereichen des Filmteams wurde handwerklich gute Arbeit geleistet. Behutsame Schnitte und passend gewählte Musik runden das Gesamtpaket harmonisch ab.

                                                    Zwar ist 'Kodachrome' eine Tragikomödie der eher leisen Töne, Langeweile sollte jedoch für Genrefans zu keiner Zeit aufkommen. Wer es lieber turbulent mag, wird hier allerdings eher nicht auf seine Kosten kommen.

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