Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Der Stoff, aus dem Oscarnominierungen sind. Theoretisch zumindest. Die Geschichte beruht auf historischen Tatsachen, ist zu einem (aus politik- und medienwissenschaftlicher Sicht) spannenden Zeitpunkt angesiedelt und wird von gut aufgelegten Darstellern glaubhaft verkörpert. Hugh Jackman, J.K. Simmons und ganz besonders Vera Farmiga liefern gewohnt sehenswerte Leistungen. Aber auch die vielen bekannten Nebendarsteller, wie etwa Kevin Pollack oder Alfred Molina, überzeugen mit guten Darbietungen.
Regisseur und Drehbuchautor Jason Reitman ('Juno'), der Sohn von Ivan Reitman ('Ghostbusters'), setzt hier eine komplett eigene Agenda, die sich keinen Deut um die Hollywood´schen Drehbuchformeln schert. Dabei nimmt er vornehmlich den Aspekt des Vordringens der Medien in den privaten Bereich von Politikern zum Anlass, über den später ja auch noch so manch andere Politiker stolpern sollten. Leider wird die Geschichte ein wenig zu sehr auf diese Thematik verkürzt und einige wesentliche Aspekte des gezeigten Vorwahlkampfes bleiben auf der Strecke - auch in Bezug auf die hier diskutierte Thematik des (vermeintlichen?) Ehebruchs. Darüber hinaus ist der Titel ein wenig irreführend, aber das dürfte wahrscheinlich beabsichtigt sein...
Trotz kleinerer Mängel steht hier unter dem Strich dennoch ein spannendes Politdrama, das sich irgendwo zwischen 'Die Verlegerin' und 'Show Me A Hero' bewegt.
Fun Fact: Sowohl Molly Ephraim als auch ihre Serien-Schwester Kaitlyn Dever (beide 'Last Man Standing') sind in ihren Rollen mit dem Demokraten Gary Hart verbunden. Ephraim als Mitglied seines Wahlkampfteams, Dever als seine Tochter. In ihrer gemeinsamen Serie hingegen verkörpern beide die Töchter eines erzkonservativen Republikaners, dem zumindest die jüngere von beiden nach Kräften nacheifert.
++ Enthält ganz leichte Spoiler ++
Was für eine schräge Genremischung! Der Erzählton wechselt so ungefähr alle 30 Minuten in eine völlig andere Richtung. 'Gefährliche Freundin' mit Jeff Daniels, Melanie Griffith und Ray Liotta beginnt im ersten Drittel als RomCom, wird im zweiten Drittel zu einem Drama und endet schließlich als blutiger Psychothriller. Recht viel mehr gibt es im Prinzip auch gar nicht zur Handlung zu sagen, da man sonst nur unnötig spoilern würde.
Die deutsche Synchronfassung ist zu Beginn schwer gewöhnungsbedürftig. Im weiteren Verlauf wird es dann zum Glück aber etwas besser.
Mit einem zugedrückten Auge gerade noch 7 Punkte.
Als im Film die Voicemail eingespielt wurde, dachte ich mir noch "Bitte nicht!". Eigentlich lagen zu diesem Zeitpunkt bereits alle Karten auf dem Tisch, aber Shyamalan, der seinem Publikum offenbar gar nichts mehr zutraut, musste ja nochmal den Erklärbär freilassen und einen seiner Charaktere nochmal genau darlegen lassen, was Sache ist. Der Rest wird in Bildern gezeigt.
Und jetzt kommt ihr daher und erklärt das ohnehin schon doppelt erklärte Ende nochmal. Glückwunsch dazu! Eines muss man euch lassen. Humor habt ihr. :-)
80er-Jahre Vampirkomödie mit Jim Carrey in einer seiner frühen Rollen. Die Story könnte dünner kaum sein, aber gerade die vielen kleinen beiläufig gespielten und gezeigten Gags veredeln dieses Lustspiel dann doch auf ein recht annehmbares Niveau. Die Geduld, mit der Regisseur Howard Storm weite Strecken dieses Projekts inszeniert hat, hebt sich nicht nur von modernen Komödien aus dem 21. Jahrhandert ab, sondern ist selbst für die 80er Jahre nicht unbedingt selbstverständlich. Musikstücke werden hier auch mal über fast die komplette Spieldauer laufen gelassen und viele der Scherze werden regelrecht ausgeweidet, ohne jedoch totgespielt zu werden. Immer wieder durchbrechen auch bewusst gesetzte Absurditäten den Erzählfluss und sorgen für etwas Auflockerung. Auf diese Weise konnte selbst aus dieser doch recht mickrigen Geschichte noch einigermaßen genug herausgeholt werden.
5,5 von 10 Kuscheltieren im Sarg.
Stilistisch und thematisch trifft 'Glass' so ziemlich die Mitte aus den beiden Vorgängerfilmen und greift viele der bisher gezeigten Handlungselemente genussvoll wieder auf. Soweit, so gut. Leider sind einige Facetten und Details der Handlung so schlecht geschrieben, dass auch die beiden gut aufgelegten Darsteller James McAvoy und Samuel L. Jackson nicht dagegen ankommen. Während die ersten beiden Akte noch einigermaßen stimmig daherkommen, wird im weiteren Verlauf zunehmend geschludert.
M. Night Shyamalan selbst macht erneut einen auf Stan Lee und pumuckelt sich auch hier wieder mit einem Gastauftritt in die Handlung. Vorsichtshalber hat er auch den Holzhammer mit dabei, für alle die sein Auftauchen in 'Unbreakable' vergessen haben... Und leider holt er ihn am Ende wieder raus. Das ging alles schon mal eine Spur subtiler...
Die Voicemail und alles, was danach kommt, hätte man auch getrost weglassen können, da eigentlich zu diesem Zeitpunkt schon alles gesagt war. Aber anscheinend wollte Shyamalan unbedingt nochmal den Erklärbär freilassen und die (zugegeben hochdramatische) Musik abspielen...
SPOILER zum Finale
Im Endeffekt stehen wir nun an derselben Stelle, an der sich die X-Men befinden. Es gibt verstreute Mutanten/Superhelden, die sich auf ihre Kräfte besinnen und diese bündeln sollen, aber denen ein böser Konflikt mit den "herkömmlichen" Menschen droht. Sooo alternativ ist Shyamalans Konzept dann also irgendwie doch nicht.
Mein erster per Mitmachmodul eingereichter Film... Eigentlich ist es ja nicht mein Stil, einen Film hier einzutragen, nur um ihn dann verbal zu zerfetzen. Für 'Gracie' mache ich aber aus folgenden Gründen gerne eine Ausnahme...:
In der imdb wird 'Gracie' bei nur 29 Bewertungen mit einem Punkteschnitt von 7,2 geführt. Ganz offensichtlich waren hier ein paar am Dreh beteiligte Personen und Leute aus deren Umfeld beteiligt... Oder solche, denen die Botschaft dieses Filmes am Herzen liegt.
Dem Film sieht man von Anfang an an, dass er an außerordentlich extremer Unterfinanzierung zu leiden hat, was ich ihm aber keinesfalls zum Vorwurf machen würde. Während der Sichtung wird dann aber recht schnell klar, dass alle Szenen, die auch nur halbwegs aufwändig zu drehen gewesen wären, einfach nur verbal erzählt werden. Das hat zur Folge, dass die beiden Protagonistinnen über weite Strecken des Filmes einfach nur vor sich hin monologisieren. Während man sich als Zuschauer unentwegt die Frage stellt, weshalb die Filmcrew, die ganz offensichtlich auch nicht vom Fach ist, nicht einfach eine Geschichte verfilmt hat, deren Realisierung im Bereich der vorhandenen finanziellen, logistischen und handwerklichen Möglichkeiten liegt, liefert das Ende dann (leider) Aufklärung darüber.
SPOILER
Wie aus dem Nichts taucht dann plötzlich der Erzähler auf und beginnt sinngemäß mit den Worten: "Ihr habt sicher schon erraten, was hier los ist". (Freie Übersetzung des OV-Monologes aus dem Gedächtnis) WTF!? Und dann doziert er über die Existenz von Schutzengeln, die den beiden Hauptcharakterinnen die ganze Zeit beigestanden hätten.
Bei allem was recht ist, aber das war schon ein ganz enorm plumper Versuch, seine persönlichen weltanschaulichen Positionen - auch wenn sie gut gemeint sein mögen - unter`s Volk zu bringen. Zumindest ein absolutes Minimum an Substanz, Raffinesse und handwerklichem Geschick sollte man dann vielleicht doch erwarten dürfen. Aber so war es leider ein klarer Fail, über den man auch locker hinwegsehen könnte, wenn er in der imdb nicht so über die Maßen gut wegkommen würde.
Wie so viele Psychothriller und Horrorfilme in den letzten Jahren beginnt auch 'The Ritual' zunächst konventionell, um später immer deutlicher in den metaphorischen Bereich abzutauchen. Leider krankt die Inszenierung ein wenig daran, dass nicht immer klar ist, was als Lösungshinweis zu werten ist und was einfach nur cool aussehen soll. Eventuell wäre es ratsam gewesen, den Zuschauern einen etwas besseren Schlüssel an die Hand zu geben. Denn so scheint es (den Kommentaren hier nach zu urteilen) leider doch das eine oder andere lange Gesicht nach der Auflösung gegeben zu haben.
Das viel geschmähte Ende schafft es bei aller Kritik daran zumindest, die maßgeblichen Themenkomplexe Natur, Religion und Schuld auf stimmige Weise unter einen Hut zu bringen. Ob man stilistisch oder gar inhaltich damit konform gehen mag, steht aber nochmal auf einem ganz anderen Blatt...
5,5 Punkte mit leichter Tendenz nach oben.
Auch ungefähr 16 Jahre nach der Erstsichtung funktioniert 'Unbreakable' noch erstaunlich gut. War ich damals noch ein wenig irritiert, weil ich etwas völlig anderes erwartet hatte, wirkt sich das entsprechende Vorwissen beim wiederholten Durchlauf eher positiv aus. Es hat auch durchaus Vorteile, wenn man sich dann stärker auf stilistische Aspekte, wie etwa Shyamalan Spiel mit der Spiegelmetaphorik konzentrieren kann.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass das mittlerweile zur Filmreihe gewachsene 'Unbreakable'-Universum scheinbar nach und nach auf eine Richtung zusteuert, die im ersten Teil noch relativ distanziert abgehandelt wurde. Denn lange Zeit ist hier nicht zweifelsfrei klar, ob es sich bei den maßgeblichen Figuren auch tatsächlich um Superhelden handelt. Auch mit dem Wissen um die Handlung von 'Split' verschiebt sich die Perspektive des Zuschauers nachträglich nochmal ein wenig. Wie auch immer: 'Glass' (und wer weiß, wie viele Fortsetzungen noch) kann kommen! :-)
Ein Film über Aquaman ohne Vinnie? Skandal!*
James Wans 'Aquaman' ist visuelles Überwältigungskino, klassisches Popcornkino und ein fast schon prototypischer Blockbuster: Technisch auf hohem Level, über sehr weite Strecken höchst unterhaltsam und stets schön anzusehen.
Von den bisherigen DCU Filmen ist 'Aquaman' wahrscheinlich derjenige, der bisher noch am ehesten Ähnlichkeiten mit dem MCU aufweist. Zumindest lugt das Konzept von 'Thor' immer wieder mal vorsichtig um die Ecke.
-> Kurzweiliger Trip in phantasievoll gestaltete Unterwasserwelten und schön abgefilmte Locations auf dem Festland. Alles im grünen, äh blauen Bereich!
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*Kleiner Gag, den wahrscheinlich nur ein paar wenige Seriensuchtis verstehen werden. ;-)
'Some Girls' ist eine offenbar wenig beachtete Tragikomödie mit Patrick Dempsey und Jennifer Connelly, die hier beide noch eher am Anfang ihrer Karriere stehen. Die Figuren sind skurril, die Situationen bisweilen absurd, aber dennoch verliert dieser Film nie komplett die Bodenhaftung. Im weiteren Verlauf widmet er sich immer ernsteren Themen und wird somit auch zunehmend nachdenklicher.
Natürlich haben die 30 Jahre, die seit der Veröffentlichung vergangen sind, ein paar Spuren hinterlassen; im Großen und Ganzen ist 'Some Girls' jedoch einigermaßen in Würde gealtert. Für einen entspannten Filmabend nicht die schlechteste Wahl. Eine moderne bzw. zeitgemäße Version würde aber vermutlich dennoch ein bis zwei Punkte mehr einfahren.
Oscar Madness Film 255 (2 Nominierungen)
Mit 'Maria Stuart, Königin von Schottland' ist Josie Rourke ein durchaus sehenswertes Filmregiedebüt gelungen. Masken, Kostüme [Nachtrag: beide oscarnominiert] und überwiegend auch die Kulissen wirken stimmig. Der Score trägt genau in den richtigen Momenten zu einer Verschärfung des Tempos und einer Zuspitzung der Spannung bei und veredelt die gut eingefangenen Bilder zusätzlich. Und die Darstellerleistungen (besonders Margot Robbie, David Tennant, Guy Pearce und v.a. Saoirse Ronan) sind sowieso auf recht hohem Niveau angesiedelt.
Wie so viele historische Produktionen hat auch dieses Drama einige nicht überlieferte Leerstellen zu füllen und damit eigene Thesen aufzustellen. Inwieweit diese tragfähig sind, vermag ich nicht zu beurteilen, aber es liegt in der Natur der Sache, dass im Nachhinein immer mal wieder welche revidiert werden müssten. Aber das gehört bei der Verfilmung historischer Stoffe eben dazu.
-> Versiert inszenierte Erzählung, die sich zwar durch eine fragwürdige ästhetische Entscheidung gegen Ende unnötig angreifbar macht, davon abgesehen aber ein recht hohes Maß an Qualität in die Waagschale werfen kann.
Für mich genau an der Schnittstelle zwischen 7,5 und 8 Punkten.
Die erste Warnung gleich vorweg: Der niederländische Hybrid aus Psychodrama und Horrorthriller 'Kristen', der auch unter dem Titel 'In der Falle' firmiert, ist derzeit nur in der Originalfassung mit Untertiteln verfügbar.
Und eine zweite noch hinterher: Wer sich hier einen konventionellen Thriller erhofft, wird bitter enttäuscht werden. Und wer sich an der hier extrem boshaft vorgetragenen Ideologie stört, wird ebenfalls zu einer sehr niedrigen Bewertung neigen.
Zur Handlung: Eine junge Frau, die im Cafe ihrer Eltern am Neujahrsabend putzen möchte, wird von einem Fremden bedroht.
++ SPOILER ZUR AUFLÖSUNG ++
Fünf Jahre nach einer Abtreibung findet sich die Protagonistin in einer Art Fegefeuer wieder.
++ SPOILER ENDE ++
Das hier geschaffene Konstrukt ist fast schon abartig boshaft. Ob man diesen gedanklichen Schritt mitgehen will, bleibt jedem selbst überlassen. Unabhängig davon steckt aber eine bemerkenswerte handwerkliche Qualität in dieser Low Budget Produktion (das geschätzte Budget liegt bei rund 10.000€). Und Hauptdarstellerin Terence Schreurs stößt zwar gelegentlich an ihre Grenzen, liefert im Großen und Ganzen aber ebenso sehr gute Arbeit ab.
'Kristen' hat bei mp bisher nur drei Bewertungen und zwei Kommentare. Einerseits schade, da es definitiv ein Publikum für solche Filme gibt. Andererseits auch gut so, weil ihm so auch zahlreiche Verrisse erspart bleiben werden.
Der bulgarische Gangsterfilm 'Zift' ist einer jener Filme, die wohl die allermeisten Zuschauer entweder gut oder schlecht finden werden. Die Zahl jener, die 'Zift' mittelmäßig bewerten, dürfte wohl verhältnismäßig überschaubar bleiben.
Regisseur Javor Gardev zieht hier - scheinbar ohne groß Rücksicht auf irgendjemanden zu nehmen - sein inhaltliches und stilistisches Programm durch und wirkt dabei erstaunlich stilsicher. Das Bildmaterial ist schwarz-weiß gehalten und die Kamera macht im Prinzip, was sie will. Frosch- und Vogelperspektive wechseln sich scheinbar willkürlich ab, ein tieferer Sinn ist hier - im Vergleich zu manch anderen Filmen anderer Regisseure - nicht immer erkennbar. Inhaltlich wirkt einiges zunächst etwas wirr, fügt sich im Verlauf der Erzählung dann aber recht gut zusammen.
Hauptdarsteller Zahary Baharov wirkt bemüht, aber mitunter auch etwas überfordert. Sein weiblicher Gegenpart, verkörpert von Fashion Model Tanya Ilieva, wirkt wie eine Mischung aus Femme Fatale und Projektionsfläche einer gewissen Frauenfeindlichkeit, die nicht nicht immer nur latent auftritt. Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass hier auch die Mänenrwelt nicht besser wegkommt.
-> Skurril, düster, unberechenbar und schroff. 'Zift' präsentiert sich als eine Art moderner Film Noir, der seine relativ exotische Herkunft eher als Trumpf ausspielt, indem er sich nicht an gängige Erzähltraditionen und stilistische Gepflogenheiten gebunden fühlt. Kann man mögen, muss man aber nicht.
Ein Festival der (teils auch sinnlosen) Jumpscares. Die Krone auf dem Misthaufen ist der mit der Bedienung, die das Geschirr fallen lässt. Aber man ist halt auch bemüht, die kratertiefen Logiklöcher zu überdecken. Man kann es drehen und wenden, wie man möchte: Die Erklärung für die tödlichen Fotos ergibt noch nicht mal ansatzweise Sinn. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, gar nicht erst eine Begründung abzuliefern. Punktabzug für die beknackte Auflösung!
Die Darsteller mühen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach Kräften ab, können aber auch nur noch bedingt etwas retten. Ein paar Mittzwanziger, die noch zur Highschool gehen, werden von einer tödlichen Kamera bedroht, die alle Leute tötet, die von ihr aufgenommen werden. So weit, so abstrus. Doch das ist leider noch der logischste Teil an der Geschichte. Noch Fragen? ^^
Der ganze Film wirkt irgendwie lieblos hingeklatscht. Positiv: Aufgrund der recht kurzen Laufzeit und der schnörkellosen Erzählung zieht sich die Sichtung zumindest nicht unnötig in die Länge. Warum sich aber Grace Zabriskie für diesen Unfug hergegeben hat, steht in den Sternen. Vermutlich war sie noch jemandem einen Gefallen schuldig...
Klare Empfehlung an die Fans von 'Slender Man'. An alle beide. ;-)
Wow, das war ja mal eine richtig sinnlose Meldung. Ich kann ja verstehen, dass ihr mindestens 5 positive Meldungen zu Netflix pro Woche bringen wollt oder müsst, aber bitte beschränkt euch doch lieber auf Meldungen, an denen was dran ist.
In der Headline steht, Netflix würde 'Polaroid' retten. Im Text darunter steht dann, es sei noch gar nichts unterschrieben. Und de facto kam es dann so, dass der Film doch erstmal ins Kino kam und nicht zu Netflix. Zumindest ist das hierzulande so. Keine Ahnung, ob das für alle Länder gilt. Aber darüber steht ja auch nichts im Text.
'Girl Lost' startet als einfühlsames Drama mit guter Beobachtungsgabe und einem bemerkenswerten Gespür für das Erfassen von Stimmungen und Befindlichkeiten - aber auch mit großer emotionaler Härte. Im weiteren Verlauf werden die Schrauben immer stärker angezogen und die Geschichte gestaltet sich immer drastischer, bis sie irgendwann hart an der Grenze zum Exploitationfilm steht und diese stellenweise auch überschreitet. Gegen Ende hin mischen sich nochmal beide Genres und es wird etwas dick aufgetragen, wenn... [hier könnte Ihr Spoiler stehen].
Hauptdarstellerin Jessica Taylor Haid überzeugt in ihrem Spielfilmdebüt mit einer mehr als ordentlichen Leistung, viele der anderen Charaktere (bzw. deren Darsteller) wirken wie aus dem Leben gegriffen - und sind es vermutlich auch...
Der vorliegende Film wurde von Robin Bain, einer der Darstellerinnen, die zugleich für das Drehbuch und die Regie verantwortlich zeichnet, im Rahmen einer Kickstarter Kampagne realisiert. Anderweitig wäre ein derart kompromissloses Projekt wahrscheinlich auch nicht zu finanzieren gewesen. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, da im Nachgang der eine oder andere Award für Indie-Filme eingeheimst werden konnte.
Dass dieses eindringliche Drama bisher erst zwei Bewertungen, noch keinen Kommentar und noch nicht mal eine Filmbeschreibung bei moviepilot erhalten hat, dürfte in erster Linie der Tatsache geschuldet sein, dass bisher keine deutsche Synchronfassung davon existiert.
Bei 'Apostle' ist handwerklich alles im grünen Bereich und auch das Setting wirkt stimmig. Die dortige Atmosphäre wird sukzessive aufgebaut und gestaltet sich recht bedrohlich. Die Handlung jedoch verzettelt sich im weiteren Verlauf auch in einige Stränge, die man nicht unbedingt von einem herkömmlichen Sektenfilm erwarten würde.
Mir´wär`s lieber gewesen, das Drehbuch hätte die Prioritäten anders gesetzt; aber das scheint mir zu großen Teilen auch eine persönliche Geschmacksfrage zu sein. :-)
Coming-of-Age Drama aus Lettland, das meines Wissen bisher nur in der OmU-Version vorliegt. (Hier hören bestimmt schon viele auf zu lesen. ;-D )
In trister Umgebung fristen zwei Geschwister ein Dasein, das alles andere als leicht ist. Mehr oder minder auf sich alleingestellt vertuschen sie den Tod ihrer Großmutter.
Die Darstellerleistungen sind grundsolide, die Kamera liefert mehr als ordentliche Bilder und die Regie wirkt hochambitioniert. Ein leichter Hauch von 'Winter's Bone' umweht diese Produktion. Man darf gespannt sein, was Regisseur Renars Vimba in Zukunft anbieten wird.
6,5 Punkte (mit Tendenz zu 7 Punkten).
Herrlich bekloppte Metal-Komödie aus Finnland. Eine Band fiebert auf ihren ersten richtigen Gig hin. Und das gleich bei einem Metal Festival in Norwegen. Was soll da schon schiefgehen? :-)
Jetzt muss nur noch ein ein Wagen her, ein Bandfoto, ein Name für die Band, ein Logo und noch dergleichen mehr. Und es muss dringend ein Löwe besiegt werden! Oder ein anderes Tier!
Wirres Gerede? Mitnichten. Schaut euch diesen sympathisch-durchgeknallten Streifen einfach selbst an, wenn ihr auch nur den Hauch von Affinität zur Metal-Szene habt. :-)
In diesem Sinne: DEATHGASM!!!
Oh, Moment, falscher Film...
!!! IMPALED RECTUM !!!!
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Objektiv: 7 Punkte, subjektiv: 8.
Kleiner und ruhiger, aber boshafter Thriller mit David Morrissey (The Governor aus 'The Walking Dead'). Inszeniert wie ein Drama, aber dennoch ein Thriller durch und durch. In leisen Tönen wird hier Misstrauen gesät. Langsam, aber nachhaltig lässt Regisseur David Farr das Gift zwischen den Beteiligten wirken.
Sicherlich nicht für jeden Zuschauer empfehlenswert, da 'The Ones Below' nahezu ohne jegliche Action auskommt und eher über die unscheinbare Schiene funktioniert.
++ Leichter SPOILER ++
Der vorletzte Twist wird hervorragend gesetzt, ob es den letzten Twist dann überhaupt noch braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Hätte man ihn weggelassen, würde unter dem Strich wahrscheinlich ein völlig anderer Film stehen, der aber letztlich vielleicht sogar noch interessanter wäre.
Historienfilm? Actionfilm? Steampunk? Trash?
Von allem etwas, aber nichts davon so richtig...
Otto Bathurts Version von 'Robin Hood' eilte bereits seit Langem der Ruf voraus, der womöglich schlechteste Film des Jahres zu werden und auch der Trailer präsentiert sich alles andere als vielversprechend. Ganz so desaströs geriet das Endprodukt zum Glück dann doch nicht, aber es ist dennoch meilenweit davon entfernt, gut zu sein.
Das beste Beispiel für diese halbmissratene Verjüngungskur dürften wohl die Kostüme sein. Viele davon sehen schon irgendwie cool aus (etwa die Masken der Wächter), wirken irgendwie oftmals aber auch enorm deplatziert. Über Robins braunes Hemd am Anfang des Filmes, das es in fast identischer Form auch heute problemlos zu kaufen gibt, über seine Jacke bis hin zu seinen Hoodies mutet einiges schon etwas gewöhnungsbedürftig an. Richtig schräg wird es jedoch, wenn er ein ganz normales Sweatshirt trägt. Und dieser Befund zieht sich durch die verschiedensten Bereiche des Filmes und lässt sich von den Kostümen auf viele weitere Sektoren übertragen.
Lichtblicke: Ein paar visuelle Details und der Ton sind in Ordnung. Darüber hinaus ist dieser Film auch einigermaßen kurzweilig.
Schattenseiten: Vieles wirkt unstimmig, aufgesetzt und irgendwie auch nicht wirklich logisch.
Fazit: Kein komplettes Desaster, aber letztlich auch keineswegs gut. Als guilty pleasure geht er gerade noch so durch.
'100 Dinge' hat gerade mal fünf Wochen auf dem Buckel und schreit im Prinzip jetzt schon nach einem Remake.
Einerseits eine sehr ordentlich Prämisse, die das Herz am rechten Fleck hat, indem sie zu einem gewissen Konsumverzicht aufruft, andererseits ein stellenweise ziemlich schäbiges Drehbuch. Die Szene mit "Zuckerman" am Müllcontainer spricht in dieser Hinsicht Bände. Hier liegen Licht und Schatten sehr dicht beieinander.
Einerseits mitunter lausige Vorträge der Darsteller, andererseits hätte man ohne die bekannten Namen einen derartigen Stoff wohl nie im Leben finanziert bekommen.
Einerseits fliegt das Niveau oftmals recht tief, andererseits verspricht man sich wohl davon, keinen einzigen Zuschauer auszuschließen.
Fazit: '100 Dinge' trägt grundsätzlich das Herz am rechten Fleck, bekommt aber den Spagat zwischen (überspitzt formuliert) aussagekräftigem Arthouse-Drama und massentauglicher Komödie für ein ganz großes Publikum nur bedingt hin.
5,5 Punkte. Der größte Teil davon geht eindeutig auf das Konto der gut gemeinten Prämisse bzw. der finalen Botschaft. Zumindest dafür ganz klar den Daumen nach oben.
Netflix trollt mit 'Black Mirror: Bandersnatch' die Seeder und Leecher und zeigt ihnen gewissermaßen den ausgestreckten Mittelfinger. Erstere können den vollen Film mit sämtlichen Szenen nur unter großem Aufwand bereitstellen, letztere werden sich bis auf weiteres mit einer linearen Version begnügen (oder zumindest auf einen Teil der Szenen verzichten) müssen. Und nebenbei nutzt Netflix die Gelegenheit zu ordentlicher Selbstbeweihräucherung und feiert sich für dafür, dem Zuschauer die volle Kontrolle zu geben. Aber hat er diese tatsächlich? Bei den mehr oder minder irrelevanten Entscheidungen („Welche Frühstücksflocken?“) auf jeden Fall. Bei den weitreichenderen Entscheidungen ist es oftmals einfach nicht möglich, sich gewissen Handlungen zu verweigern. Notfalls wird man eben so oft zum selben Punkt zurückgeführt, bis man endlich die vorgesehene Entscheidung trifft. Das mag sicherlich in erster Linie ökonomischen Gesichtspunkten geschuldet sein (andernfalls hätte man wohl weit mehr Material produzieren müssen), wirklich Spaß macht es aber mit Sicherheit nicht jedem Zuschauer. Natürlich kann man sich darauf herausreden, dass es sich eben um eine Murmeltier-Geschichte handelt und dass der Zuschauer ebensowenig über einen freien Willen verfügt wie der Protagonist – und dass in einem Multiversum letztlich sowieso egal ist, wer was entscheidet. Aber spätestens beim zweiten Projekt dieser Art wird man Farbe bekennen und solideres Storytelling liefern müssen.
'Black Mirror' an sich kreist mittlerweile nur noch um sich selbst. Die Selbstreferentialität aus 'Black Museum' wird munter weitergeführt und regelrecht auf die Spitze getrieben. Kleinere Referenzen (wie etwa die auf 'Metalhead') verkommen im wahrsten Sinne der Wortes zur Deko. Die Handlung hingegen fährt ein wahres Festival der Metaebenen auf. Ob man dies mag, bleibt jedem selbst überlassen – ebenso wie das Aufspringen auf den mit Volldampf fahrenden 80er-Jahre-Retro-Zug, der im Serienbereich mit Projekten wie 'The Americans', 'Halt and Catch Fire', 'Stranger Things', Narcos', 'Snow Fall', Glow', 'Ashes to Ashes', Freaks and Geeks', 'Everybody Hates Chris' und noch vielen, vielen weiteren mittlerweile eigentlich mehr als übersättigt sein sollte – aber vermutlich noch viele Jahre weiterhin bedient werden wird.
'Bandersnatch' ist durchaus eine Sichtung wert, krankt aber auch ein wenig an einer nicht in allen Punkten plausiblen Story. Ein Anfang ist gemacht. Nun gilt es diese Form der Adaption einer Idee, die aus der Literatur und dem Spielebereich hinlänglich bekannt ist, zu verfeinern und zu perfektionieren. Wenn man derartigen Projekten die „Kinderkrankheiten“, an denen 'Bandersnatch meines Erachtens krankt, austreiben kann, dürfen wir uns sicher noch auf großartige Projekte freuen. Aber bis dahin ist noch viel Arbeit zu verrichten.
Die Welt ist ungerecht. Millionen von Kindern wird Ritalin verschrieben, doch Regisseur D. J. Caruso bekommt leider keines. Jetzt haben wir Zuschauer den Salat und dürfen übertrieben hektisch und nervös inszenierte Filme wie diesen hier genießen... 'Eagle Eye' ist eine wirre Komödie, die ohne jegliche Witze auskommt. Oh Moment, dieser Humbug ist tatsächlich ernst gemeint? Im Prinzip derselbe Quatsch wie 'Die Echelon Verschwörung', nur nochmal eine ganze Nummer haarsträubender. Überwachung ist ja grundsätzlich ein Thema von enormer Relevanz; umso bedauerlicher, wenn es auf derart alberne Weise abgehandelt wird. Wäre alles halb so schlimm, wenn man wenigstens einen stilsicheren No-Brainer abgeliefert hätte. Aber diese blutleere Hetzjagd kann außer ein paar rasant inszenierten Actionszenen leider so gar nichts bieten. Zumindest mir nicht. Aber zumindest einigen hier hat es ja gefallen. Es sei euch gegönnt, aber ich bin raus... :-) Zweitsichtung mehr als unwahrscheinlich.
Ausnahmsweise mal das Fazit zuerst:
Wie erwartet: 'Ben Is Back' hat seine starken Momente, haut aber gelegentlich etwas zu fest auf die Pauke.
Eine gewisse thematische Relevanz kann man diesem Film gewiss nicht absprechen und es werden auch so manche berechtigte Fragen aufgeworfen. Dabei geht es bei Weitem nicht nur um die Frage "Rückfall ja oder nein", sondern vielmehr auch darum, welches Maß an Vertrauen und Eigenverantwortung in derartigen Situationen angebracht ist, und ob man Personen, die einer wie auch immer gearteten Szene angehör(t)en, von außen überhaupt erreichen kann. Das grundsätzlich zwar vorhersehbare Ende bezieht so gesehen dann auch auf völlig andere Weise Stellung, als zunächst zu erwarten war.
Keinen Gefallen hat man sich aber damit getan, die gesamte Handlung in ein Korsett von weniger als 24 Stunden zu zwängen. Angesichts dieser kurzen Zeitspanne wirkt vieles dann irgendwie doch etwas überkonstruiert.
Am Ende steht dann eben ein Film, der durchaus Qualitäten (oftmals auch zwischen den Zeilen) mitbringt, das Streben nach Höherem aber offensichtlich lieber einigen gängigen Hollywoodkonventionen opfern. Es wäre nicht verwunderlich, wenn man hier gezwungen war, den einen oder anderen Kompromiss einzugehen.