Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 5 .5

    Ein zwar halbwegs kurzweiliger, aber insgesamt doch recht biederer Weihnachtsfilm, den im Prinzip nur sein relativ großes Staraufgebot ins Mittelmaß hievt. Mit John Goodman, Diane Keaton, Amanda Seyfried, Olivia Wilde, Marisa Tomei, Ed Helms, Anthony Mackie, Alan Arkin, Timothée Chalamet und einigen mehr hat sich hier ein illustrer Cast zusammengefunden, der 'Alle Jahre wieder - Weihnachten mit den Coopers' dann doch noch halbwegs sehenswert macht.

    Erzählt wird nach altbewährtem Rezept in verschiedenen Episoden, die aber nicht nacheinander, sondern sozusagen nebeneinander montiert wurden (allerdings nicht per Parallelmontage).

    Kann man sich mal ansehen, (Weihnachts)Bäume werden hier allerdings nicht ausgerissen.

    ^^ Frohe Weihnachten an alle, die das hier lesen! ^^

    20
    • 3

      Unterwältigend! Eine dümmliche, naive und vorhersehbare Story, vorgetragen von hoffnungslos überforderten "Darstellern" in einem albernen Setting. Zwar einigermaßen kurzweilig und irgendwie auch gut gemeint, aber dennoch einer jener Filme, die die Welt nicht braucht. Wie '50 Shades of Grey' ohne sexuelle Anspielungen. Nieder mit dem Königreich Capurnia!

      6,7 Punkte in der imdb vs. nur 4 Bewertungen bei mp. In diesem Fall hat meines Erachtens eindeutig die mp-Community recht.

      16
      • 6
        Framolf 22.12.2018, 03:31 Geändert 08.01.2020, 02:57

        Große Effektorgie, die mit einer fast schon rudimentären Handlung gespickt wurde. Visuell hat 'Mortal Engines' zwar einiges zu bieten, 3D muss aber trotzdem nicht zwingend sein, da wäre mehr herauszuholen gewesen.

        Im Prinzip wird hier eine klassische Story aus dem Hollywood-Baukasten präsentiert und routiniert vorgetragen. Ziemlich martialisch und relativ humorlos wird eine Geschichte über Rache und Krieg erzählt.

        Den Film als Ganzes empfand ich zunächst als enorm kurzweilig und unterhaltsam, aber die nochmals gesteigerte CGI Überdosis in der letzten halben Stunde war mir dann fast schon zu viel des Guten.

        Insgesamt grundsolides, wenn auch mitunter etwas trashiges Popcornkino, das sich Genrefans durchaus mal antun können. In den Himmel wachsen die Bäume zwar nicht, aber mir fallen auch reihenweise schlechtere Filme ein. So gesehen alles im grünen Bereich.

        Gerade noch 6 Punkte.

        18
        • 5 .5

          So gerne ich die 'Nightmare'-Reihe mag, so wenig komme ich mit der schon grotesk schlechten Leistung von Hauptdarsteller Mark Patton zurecht. Dass Freddie nun deutlich stärker in die reale Welt hineinwirkt, ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber aus diesem Plot hätte man weit mehr herausholen können (David Lynch hat gezeigt, wie es geht). Immerhin ist die Hölle (oder wie auch immer man Freddies Reich nennen mag) nach wie vor eine Fabrik und das Grauen wirkt auch weiterhin in die Vorstadtsiedlung hinein. Eigentlich beste Voraussetzungen, aber leider wurden sie nicht konsequent ausgereizt.

          21
          • 8 .5
            Framolf 20.12.2018, 01:00 Geändert 28.01.2023, 07:48

            Oscar Madness Film 260 (4 Auszeichnungen, 1 weitere Nominierung)

            Sehenswerter Musikfilm über die legendäre Band Queen, in dem auch - im Gegensatz zu so manch anderen Filmen aus demselben Genre - die weiteren Bandmitglieder neben Freddie Mercury nicht links liegengelassen werden. Gerade was die Zeit bis Mitte der 80er Jahre betrifft, werden viele der besonders bekannten Songs gewürdigt und auch die der Handlung innewohnende Dramatik sowie der Humor kommen nicht zu kurz.

            Man merkt dem Film an, dass auch Brian May und Roger Taylor in die Produktion mit involviert waren. Einerseits wurde die Handlung ganz offensichtlich an mehreren Stellen mit Insiderwissen angereichert, andererseits kommen die beiden aber auch bemerkenswert gut weg in dieser Geschichte...

            Ein wenig schade ist vielleicht, dass die letzten Jahre der Band nur mit dem Einspielen von 'The Show Must Go ON' im Abspann gewürdigt wurden, aber das war ja bereits vorher abzusehen. Darüber hinaus hätte man vielleicht noch ein wenig von den tradierten Formeln abweichen und in dramaturgischer Hinsicht etwas mehr ins Risiko gehen können, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

            -> Sehenswertes Musikdrama für Fans der Band, aber auch für Musikliebhaber und Dramenfans ganz allgemein.

            Fun Facts: John Deacon wird verkörpert von Joseph Mazzello, dem (damals) kleinen Jungen aus 'Jurassic Park'. Ben Hardy (Roger Taylor) hat mit Regisseur Brian Singer bereits in 'X-Men: Apocalypse' zusammengearbeitet und Brian May (Gwilym Lee) wirkt fast so, als wäre er ein Klon seines Rollenvorbildes. Wunderbar auch die kleine Anspielung von Mike Myers auf 'Waynes World'. :-)

            Gerade noch 8,5 Punkte.

            ...und noch etwas Off Topic Geblödel zum Schluss:
            https://www.youtube.com/watch?v=tgbNymZ7vqY

            Nachtrag: Im Rahmen der Oscarverleihung 2019 wurde 'Bohemian Rhapsody' als Bester Film nominiert, hatte jedoch gegenüber 'Green Book – Eine besondere Freundschaft' das Nachsehen. Sehr erfolgreich war man hingegen in den Kategorien Bester Tonschnitt und Bester Ton, in denen das Werk der Verantwortlichen John Warhurst und Nina Hartstone bzw. Paul Massey, Tim Cavagin und John Casali mit einer Goldstatue prämiert wurde. Eine weitere Trophäe wurde John Ottman für den Besten Schnitt verliehen, der durch seine Arbeit immer wieder Sinnzusammenhänge zwischen Leben und Werk des Protagonisten herstellt und veranschaulicht und auch darüber hinaus zahlreiche kleine und große Akzente setzt. Die wahrscheinlich meistbeachtete Ehre wurde Hauptdarsteller Rami Malek zuteil, dessen erkennbar akribische (Studium der Mimik und Gestik Freddie Mercurys) und leidenschaftliche (hingebungsvolle Mimikry) Arbeit mit einem Oscar in einer der Königskategorien ausgezeichnet wurde.

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            • ++ Mini-Spoiler ++

              Der Film wendet sich, ähnlich wie 'Stranger Things', mit seinen vielen popkulturellen Referenzen ganz klar an ein Publikum, das schon die 80er miterlebt hat. "Ordentliche Transformers-Action" findet sich halt im CGI-lastigen Finale sowie kurz am Anfang und dann nochmal in einem Zwischenfall mit dem Militär und den Decepticons. An der Art und Weise, wie die Decepticons die Menschen zerplatzen lassen, werden schon gewisse Zugeständnisse an das jüngere Publikum sichtbar, aber insgesamt behält man schon beide Altersschichten fest im Blick.

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              • 7 .5

                Offenbar hat man es sich zum Ziel gesetzt, einen Film im Sinne der bisherigen 'Transformers'-Reihe zu drehen und trotzdem eigene Wege zu gehen. Und vorneweg: Im Großen und Ganzen ist dieser Spagat auch gelungen. Im Prinzip verhält sich 'Bumblebee' in dieser Hinsicht zu 'Transformers' wie 'Logan' zu den beiden vorherigen 'Wolverine'-Filmen. Das Facelifting ist unverkennbar, aber dennoch kommt es zu keinem harten Bruch mit dem bisherigen Stil.

                Die vielleicht wichtigste Neuerung dürfte sein, dass man sich nun endlich mal einen starken Charakter (im Sinne von ordentlich ausgearbeitet) im Zentrum der Handlung gönnt, was gerade nach der völlig farb- und lieblosen Zeichnung der von Mark Wahlberg dargestellten Figur für viele Fans wie Balsam auf der Seele wirken dürfte. Und natürlich dürfen auch wieder zahlreiche popkulturelle Referenzen auf die 80er Jahre, wie sie derzeit in vielen Filmen und Serien en vogue sind, sind nicht fehlen.

                -> Bunt, kurzweilig, visuell schön und mit einer ordentlichen Portion frischem Wind schafft man es trotzdem, sich und seinem bisherigen Stil treuzubleiben. Operation gelungen, der Patient lebt (wieder).

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                • 6
                  Framolf 17.12.2018, 00:28 Geändert 28.01.2023, 08:03

                  Oscar Madness Film 261 (1 Auszeichnung, 3 weitere Nominierungen)

                  Damien Chazelle sucht einen eigenen Weg zur Inszenierung eines derartigen Stoffes - und er findet ihn. Ob man ihm auf diesem Weg folgen will, muss jeder Zuschauer für sich selbst beantworten. Der weitestgehende Verzicht auf überhöhtes Pathos sowie die enorm eigenwillige Inszenierung der Landung an sich, wecken zumindest Interesse daran, was Chazelle vorhat. Der Cast weist einige bekannte Namen auf und das Setting wirkt stimmig. Einige einzelne Szenen entfalten eine enorme Kraft, andere eine große stilistische Schönheit.

                  Weniger ambitioniert erscheint hingegen das Drehbuch. Armstrongs Charakter wird zwar in diversen Szenen recht klar umrissen, wirklich greifbar wird er dadurch jedoch trotzdem nicht. Fast noch problematischer erscheint die Fülle an Informationen, die hier verbreitet bzw. nicht verbreitet wird. Während in der HBO-Serie 'From The Earth To The Moon' in etwa dieselbe Story in ungefähr zehn Stunden Laufzeit aus verschiedenen Blickwinkeln aufgearbeitet wird, findet hier eine enorme Verengung der Sichtweise und eine noch deutlichere Komprimierung der Erzählung statt. Ob man sich damit einen Gefallen getan hat? Womöglich wäre es sinnvoller gewesen, sich auf einen kleineren Ausschnitt aus Armstrongs Karriere zu fokussieren.

                  Licht und Schatten liegen hier dicht beieinander. Ob nun die dunkle oder helle Seite des Mondes überwiegt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

                  Nachtrag: In den Sparten Bester Ton, Bester Tonschnitt und Bestes Szenenbild wurde 'Aufbruch zum Mond' 2019 für einen Oscar nominiert. Gerade das Produktionsdesign überzeugt durch eine Detailgenauigkeit und einen Realismus, der Maßstäbe setzt. Während in vielen anderen Produktionen gesteigerter Wert auf schicke Bilder gelegt wird, ist man hier sichtlich um Authentizität bemüht. In dieselbe Kerbe schlagen auch Paul Lambert, Ian Hunter, Tristan Myles und J.D. Schwalm, die für ihre Arbeit an den visuellen Effekten sogar mit einer Auszeichnung bedacht wurden und damit namhafte Konkurrenten wie 'Avengers: Infinity War' und 'Ready Player One' hinter sich lassen konnten.

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                  • 7 .5

                    Atmosphärische über jeden Zweifel erhaben arbeitet Mike Flanagan in 'Spuk in Hill House' konsequent einen der wesentlichen Kerne des Horrorfilms heraus, indem er den Fokus auf die Psyche seiner Hauptfiguren legt und in deren psychische (Un)Tiefen hinabtaucht. In aller Ausführlichkeit widmet er sich deren seelischen Wunden und geht bis in ihre Kindheit zurück. Dabei kann er sich auf grundsolide Darsteller stützen, was auch und besonders für die Kinderdarsteller gilt, unter denen sich mit McKenna Grace (u.a. 'Begabt', 'I, Tonya') auch ein schon in sehr jungen Jahren recht prominenter Name befindet.

                    Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen wird manchmal etwas überstrapaziert, zumal sich bisweilen das Gefühl einstellt, dass hier auch mit ein paar erzählerischen Taschenspielertricks gearbeitet wird. Einige Szenen werden immer wieder gezeigt und peu à peu mit zusätzlichen Informationen angereichert. Das erhöht zwar die Spannung, wirkt aber manchmal auch ein wenig unelegant. Das wurde in Serien wie 'Lost', True Detective' oder gar 'Orange is the new Black' (um nur mal einige Beispiele zu nennen) stilvoller gelöst. [Nur zur Sicherheit: Dieser Kritikpunkt bezieht sich einzig und allein auf die Art und Weise der Informationsvermittlung.]

                    -> Sehenswertes Horrordrama mit hohem Suchtpotential

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                    • 6
                      Framolf 16.12.2018, 02:34 Geändert 30.05.2019, 04:03

                      Horror? Komödie? Musical? Weihnachtsfilm? Von allem etwas! Kein Wunder, dass die Produzenten selbst ihren Film scherzhaft als "Horror-Musical-Action-Sci-Fi-Fantasy-Drama-Blockbuster-Komödie" bezeichnen... Letztendlich spielt sich 'Anna und die Apokalypse' dann irgendwo zwischen 'Shaun of the Dead' und 'Der kleine Horrorladen' ab.

                      Und im Großen und Ganzen funktioniert diese wilde Mischung auch recht gut. Zwar wurde hier kein neuer Stern am Kinohimmel geboren, aber für kurzweilige Unterhaltung reicht es allemal, den Anna lässt die (Fleisch)fetzen fliegen! Zieht euch warm an, Zombies! Schließlich ist Weihnachten und mit etwas Glück schneit es sogar.

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                      • 8
                        Framolf 13.12.2018, 03:40 Geändert 13.12.2018, 04:53

                        Wenn Zynismus und Selbstzerstörung als die letzte Zuflucht erscheinen...

                        Harter Stoff. Sowohl das Zeug, das sich Melrose in die Venen jagt, als auch die Thematik der Serie an sich. Während der Anfang von einer Figur erzählt, die dem 'Fear and Loathing in Las Vegas' Szenario entlaufen sein könnte, wird die Geschichte mit einem ruhigen, aber wuchtigen Drama fortgesetzt, das extrem viel (menschliche bzw. charakterliche) Härte und Hässlichkeit in einem wunderschönen Setting präsentiert. Es ist wie so oft: Der Schein trügt. Zumindest jene, die nicht genau hinsehen. Die allermeisten wollen das aber auch gar nicht. Lieber noch ein Glas edlen Wein genießen. Soll der Junge doch selbst sehen, wie er dieser Hölle entkommt.

                        Zumindest in der vorliegenden Form wäre eine Produktion durch andere Akteure als Pay TV Sender derzeit nahezu undenkbar. Die allermeisten Free TV Sender trauen sich an solche Stoffe nicht heran, für das Kino wäre die Finanzierung nahezu ausgeschlossen und bei den Streaming Portalen hat sich bisher noch keines herauskristallisiert, das sich an solche Projekte heranwagen würde.

                        Zum Glück fanden sich mit Sky und Showtime Abnehmer für dieses Projekt; sonst wäre die Serienlandschaft um zwei sehenswerte Darstellerleistungen (Benedict Cumberbatch und Hugo Weaving) ärmer.

                        Gibt es eigentlich eine zweite fortlaufende Serie oder Miniserie, die bereits nach der Pilotfolge einen derart extremen Wechsel der Tonart anschlägt? Wahrscheinlich nicht. Falls jemand doch ein Beispiel weiß, gerne in die Kommentare damit. :-)

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                        • 5

                          Typischer Will Ferrell Film und leider keiner seiner Ausreißer nach oben. Alles recht vorhersehbar. Ein paar gelungene Gags sind dabei, ein paar andere Witze krepieren jämmerlich. Einmal anschauen reicht. Mehr fällt mir dazu im Grunde genommen auch gar nicht ein.

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                          • 7
                            Framolf 12.12.2018, 03:11 Geändert 12.12.2018, 03:12

                            Boshaftes Filmchen, das mir persönlich besser gefallen hat als der Vorgänger. Das Grundkonzept ist natürlich dasselbe; sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Das Geschehen spielt sich nach wie vor ausschließlich auf Bildschirmen und Displays ab und mit Kritik an a-sozilialen Verhaltensweisen wird nach wie vor nicht gespart. Doch dieses mal wird der Kreis deutlich weiter gefasst. Während im ersten Teil vor allem Mobber ins Visier genommen werden, bekommen hier einige deutlich größere Gruppierungen ihr Fett weg. Sowohl was die Täter, als auch die Opfer betrifft. Und - so viel sei bereist verraten - es kommt auch der eine oder andere Unbeteiligte unter die Räder.

                            Die Fallhöhe von 'Searching' wird zwar nicht erreicht, aber der Vorgängerfilm wird hier (zumindest in meinen Augen) locker getoppt.

                            Gerade noch 7 Punkte.

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                            • 6 .5
                              über Manhunt

                              Alleine schon die überzeugende Darbietung von Paul Bettany ist eine Sichtung wert.

                              Ob es Sinn macht, einem Täter mit einem derart gesteigerten Sendungsbewusstsein so eine Plattform einzuräumen, sei mal dahingestellt, aber grundsätzlich eignet sich dieser Fall natürlich hervorragend für eine Umsetzung als Miniserie. Besonders die Episoden 6 und 8 erreichen eine hohe Intensität und runden das zuvor Gezeigte hervorragend ab.

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                              • 6

                                Experimentalfilm des Künstlers Doug Aitken.

                                'Station to Station' ist eine kaleidoskopartige Collage von 62 verschiedenen Sequenzen, die ein Bild von Kunst und Kultur in ständiger Bewegung vermittelt. Im Mittelpunkt stehen dabei Performances, Kunstwerke oder Kulturerzeugnisse verschiedener Menschen und Gruppierungen, die entweder in einem Zug, der zwischen dem Atlantik und dem Pazifik pendelt, oder an zehn ausgewählten Bahnhöfen entlang der Strecke entstanden sind. Von Musikstücken, Tänzen, Fotografien und Skulpturen bis hin zu Projektionen und mehr. Mit Beck (Hansen) ist sogar ein durchaus prominenter Musiker vertreten.

                                Die größte Stärke dieses Filmes, die Fixierung auf ein Korsett von nur einer Minute pro Künstler und Werk erweist sich zugleich jedoch auch als die Achillesferse von 'Station to Station'. Während es auf der einen Seite gelingt, ein sehr breites Spektrum verschiedener Stilrichtungen abzubilden, kann aufgrund der kurzen Zeit naturgemäß nur an der Oberfläche gekratzt werden. Oftmals fühlt man sich dabei als Zuschauer wie eine Katze, die gebannt auf den Bildschirm blickt, ohne dabei so richtig erfassen zu können, worum es gerade eigentlich überhaupt geht...

                                Als Ausgangspunkt für weitere "Entdeckungsreisen" sollte sich dieses Projekt jedoch durchaus lohnen. Dazu sollte man sich dann vielleicht die Namen der Künstler, die einen interessieren, notieren und damit dann eigenständig auf die Suche gehen.

                                -> Unkonventioneller Trip für aufgeschlossene Zuschauer. Allerdings auch nur für solche...

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                                • 4 .5

                                  Rundum durchschnittlicher Rachethriller. Der Geist von Charles Bronson ist (unausgesprochen) allgegenwärtig...

                                  Das Drehbuch erscheint an einigen Stellen etwas holprig, klischeehaft und irgendwie auch reaktionär. Eigene Akzente sucht man hier mehr oder minder vergeblich. Aber immerhin liefert Regisseur Pierre Morel mit 'Peppermint' einen schnörkellosen und einigermaßen kurzweiligen Actioner ab, der zumindest auf der guilty pleasure Schiene funktioniert.

                                  Für eine einmalige Sichtung durchaus okay. Für eine wirklich hohe Wertung aber mindestens zwanzig Jahre zu spät...

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                                  • 7 .5
                                    Framolf 06.12.2018, 00:54 Geändert 05.01.2024, 04:28
                                    über 25 km/h

                                    Roadmovies sind natürlich immer ein probates Mittel, um an vielen Stellen Filmförder-Gelder abzugreifen. Aber gerade in diesem Genre trennt sich auch schnell mal die Spreu vom Weizen. Während sich einige der Filme mehr oder weniger hilflos von Station zu Station hangeln, haben andere ein größeres Ganzes im Blick. Letzteres trifft zwar auf '25 km/h' nur bedingt zu, aber die Prämisse, die beiden Hauptdarsteller und die allermeisten Nebendarsteller sind stark genug, um das Projekt (fast) problemlos zu tragen.

                                    Im Prinzip bietet die Geschichte all das, was der Trailer verspricht und was man von einem Roadmovie erwarten würde: Humorvolle Einlagen, etwas Tragikomik und natürlich reihenweise skurrile Begegnungen. Da vergeht die Zeit auch bei diesem entschleunigten Reisetempo erstaunlich schnell.

                                    Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg ist hier ein durchaus guter Wurf gelungen, aber vor allem letzterem hätte man fast noch etwas mehr Mut zum eigenen Stil gewünscht. Etwas risikoscheu klammert sich dieser an die dramaturgischen Konventionen des Drehbuchschreibens und lässt damit die eine oder andere Chance liegen, den Film noch weiter aufzuwerten. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. '25 km/h' weiß gut zu unterhalten, wurde handwerklich und stilistisch tadellos inszeniert und hat sein Herz am rechten Fleck. Und damit ist schon sehr viel gewonnen.

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                                    • 6
                                      Framolf 05.12.2018, 01:49 Geändert 05.12.2018, 15:04

                                      Klassische whodunit Krimis kann man mittlerweile mit der Lupe suchen im Kino. Mit 'Das krumme Haus' hat es nun mal wieder ein solcher von Agatha Christie auf die Leinwand geschafft, was wohl in erster Linie der recht prominenten Besetzung (Glenn Close, Christina Hendricks, Gillian Anderson, Terence Stamp u.a.) geschuldet sein dürfte. Das Setting ist recht sehenswert. Jeder Raum in dem Haus hat sein eigenes Flair und korrespondiert auf gewisse Weise mit dem Wesen seiner Bewohner.

                                      + Verklausulierter Mini Spoiler +

                                      Die literarische Vorlage habe ich nicht gelesen, daher weiß ich auch nicht, wer dort als Täter präsentiert wird. Die Auflösung des Rätsels im Film lag für mich schon recht früh auf der Hand - mittlerweile ist man eben schon irgendwie darauf konditioniert, um die Ecke zu denken. Zudem erschienen mir einige der Verdächtigen etwas zu farblos oder sie hatten kein ausreichendes Motiv. In meinen Augen spricht dies aber eher für den Film als gegen ihn. Die Auflösung mag zwar "frech" sein, komplett an den Haaren herbeigezogen scheint sie jedoch nicht und es werden ausreichend Spuren ausgelegt, um das Rätsel lösen zu können. Etwas Glück gehört natürlich wie üblich dazu, da sich trotz allem natürlich mehrere Verdächtige anbieten.

                                      -> Grundsolider Krimi mit kleinen Anleihen beim Film Noir, der dank seines ansprechenden Settings und seiner recht guten Darsteller eine Empfehlung für Genrefans wert ist. Die Bäume wachsen hier zwar nicht in den Himmel, aber für eine einmalige Sichtung reicht es allemal.

                                      Gerade noch 6 Punkte.

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                                      • 8 .5
                                        Framolf 04.12.2018, 01:44 Geändert 04.12.2018, 01:47

                                        Recht gemächlich, aber atmosphärisch intensiv inszenierte Miniserie, die mit politischen Seitenhieben nicht geizt. Erzählt wird die Geschichte der US-Amerikanischen Ermittlungen gegen Al-Quaida, in denen sich FBI und und CIA gegenseitig vielmehr behindern als unterstützen. Während die erstgenannte Behörde in dieser Nachbetrachtung noch mit einem blauen Auge davonkommt, tun sich bei der letztgenannten derartige Abgründe (hinsichtlich falscher Einschätzungen, kontraproduktiver Methoden und zweifelhafter Strategien) auf, dass man besonders in den letzten Episoden eigentlich gar nicht mehr aus dem Kopfschütteln kommt. Auch wenn die allermeisten Zusammenhänge dem interessierten Zuschauer bereits bekannt sein dürften, so werden doch immer wieder (teilweise auch leicht fiktionalisierte) Details eingeflochten, die auch bei eher unbedarften Zuschauern enorme Zweifel an den Motiven einiger Akteure wecken dürften. Skizziert wird ein Szenariao, in dem entlassene Mitarbeiter durchaus auch mal mehr Einfluss auf die Ermittlungen haben können als leitende Angestellte, die das Pech haben, in der falschen Dienststelle zu sitzen...

                                        In erster Linie stützt sich das recht gut recherchierte Drehbuch auf die Aussagen vor dem entsprechenden Untersuchungsausschuss. Da dort ganz offensichtlich (wie auch den eingespielten dokumentarischen Szenen zu entnehmen ist) immer wieder gelogen oder bewusst geschwiegen wurde, dürfte die hier präsentierte Geschichte vermutlich nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aber die Autoren machen dankenswerterweise nicht den Fehler, Leerstellen mit (wenngleich auch manchmal naheliegenden) Spekulationen zu füllen und sich somit unnötig angreifbar zu machen.

                                        Besonders eindrucksvoll machen sie noch einmal in der abschließenden Szene deutlich, worauf es ihnen ankommt: Nicht die Religionen (oder die jahrhundertealten Texte) an sich sind das Problem, sondern die Menschen, die diese nutzen, um ihre eigenen Zwecke durchzusetzen - ganz egal welcher Nationalität oder Glaubensrichtung sie angehören mögen.

                                        -> Atmosphärisch intensiv inszenierte Miniserie für ein politisch interessiertes Publikum, die die Spannungs-Schrauben im Verlauf der Handlung immer fester anzieht.

                                        Zuschauer, die 'The Looming Tower' mögen, schauten auch: 'Sleeper Cell'.
                                        (Vermutlich zumindest ;-) )

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                                        • 5 .5
                                          Framolf 04.12.2018, 01:24 Geändert 26.01.2023, 06:19

                                          Oscar Madness Film 249 (1 Auszeichnung)

                                          ...und wieder ein neuer 'Spider Man'... Der vierte in 16 Jahren... Würde mich nicht wundern, wenn in ein paar Monaten der nächste Neustart bekanntgegeben wird...

                                          ++ Enthält SPOILER ++

                                          Sony dekonstruiert den 'Spider Man' Mythos und geht damit enorm ins Risiko. 'Spider Man' ist tot, es lebe 'Spider Man'! Am besten gleich mehrfach. (Das Spider Schwein der Simpsons lässt schön grüßen...) Die Post Credit Scene spricht in dieser Hinsicht Bände.

                                          Ungefähr ab der Hälfte der Laufzeit driftet eine bis dahin halbwegs konservative Erzählung dann komplett ab in Richtung eines überdrehten, selbstironischen und hektischen Spektakels ab, das mit ziemlich großer Sicherheit das Publikum enorm spalten wird.

                                          Stilistisch ist das vorliegende Experiment durchaus gelungen. Man hat sich an diversen Comicstilen orientiert und diese recht ansprechend in bewegte Bilder übersetzt. Da lässt es sich natürlich auch Stan Lee nicht nehmen, mal kurz Hallo zu sagen. Nebenbei bemerkt: Im Abspann verneigt man sich noch mal ganz ausdrücklich vor ihm und seiner Leistung. Daumen hoch dafür.

                                          An welche Zielgruppe sich dieser Film eigentlich richten soll, weiß man vermutlich selbst bei Sony nicht so genau. Dem klassischen Disney-Marvel Publikum dürfte er womöglich zu überdreht sein, den Fans von 'Deadpool' (zu dem es hier durchaus einige Parallelen gibt - wenn auch in deutlich zahmerer Form) ist er womöglich nicht bissig genug und für die breite Masse ist er womöglich etwas zu unkonventionell. Für Comicfans, eiserne Spider Man-Fans und einen Teil des 'Deadpool'-Publikums dürfte er womöglich aber durchaus geeignet sein.

                                          Nachtrag: Im Rahmen der Oscarverleihung 2019 wurde 'Spider-Man: A New Universe' in der Kategorie "Bester Animationsfilm" prämiert.

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                                          • 6
                                            Framolf 03.12.2018, 01:43 Geändert 28.01.2021, 06:01

                                            Visuell ansprechend und mit in paar sehr sehenswerten Einlagen (wie zum Beispiel einer plansequenzartigen Szene) in wirklich gut animiertem 3D. Inhaltlich mit Höhen und Tiefen. Die Dramaturgie wirkt etwas holprig und die Geschichte fügt der schrulligen Verfilmung durch Ron Howard nicht allzu viele neue Noten hinzu. Die deutsche Synchronfassung mit Otto Waalkes (u.a.) passt jedoch recht gut.

                                            Dieser neue 'Grinch' reißt zwar keine Bäume aus, vermag aber über weite Strecken ordentlich zu unterhalten und hat eine Handvoll gelungener Gags mit im Gepäck. Der ganz große Wurf wurde es zwar nicht, aber eine Sichtung kann dennoch durchaus Sinn machen, da er sich nicht ausschließlich an Kinder wendet. 'Der Grinch' ist in diesem Sinne ein klassischer Familienfilm, der nicht den schlechtesten Kompromiss zwischen den Sehgewohnheiten von Kindern uns Erwachsenen darstellen dürfte.

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                                            • 5 .5

                                              Gemächliches Drama, das zunächst etwas ziellos vor sich hinzuschlingern scheint, gegen Ende dann aber doch noch rund wirkt. Im Prinzip merkt man diesem Film zu jeder Sekunde an, dass es sich dabei um eine Romanverfilmung handelt - sowohl was die Thematik betrifft, als auch in Hinblick auf Erzählton und -struktur.

                                              Für einen entspannten Filmabend ganz okay.

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                                              • 4 .5
                                                Framolf 03.12.2018, 01:21 Geändert 03.12.2018, 01:22

                                                Zotige Klamotte, die nur so mit Anzüglichkeiten kokettiert, dabei aber nicht halb so anarchisch ist, wie sie es gerne wäre. Kann man sich anschauen, Bäume werden hier allerdings keine ausgerissen. Aubrey Plaza müht sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ab, wirkt mit ihren damals fast 30 Jahren aber dennoch reichlich skurril in dieser Rolle als Teenie. Immerhin gespickt mit ein paar netten und beiläufig eingestreuten 90er-Jahre Gags.

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                                                • 8

                                                  Italienisches Drama mit kleinen Thriller-Anwandlungen. In großartiger Schönheit wird hier eine Geschichte erzählt, die von Beginn an auf ein Ziel zusteuert und dieses stets fest vor Augen hat. Zwar lässt sich bereits sehr früh erahnen, wohin die Reise geht, aber dem Vergnügen tut dies keinen nennenswerten Abbruch.

                                                  ++ MASSIVE SPOILER ++

                                                  Im Zentrum der Handlung steht ein zwielichtiger Sonderling, der sein Saubermann-Image hegt und pflegt, es aber mit unlauteren Methoden zu beträchtlichem Reichtum bringt. Pech für ihn, dass er in seiner schier ausufernden Arroganz einige blinde Flecken in seiner Wahrnehmung entwickelt hat. Er nimmt es als gegeben hin, dass verschiedene Bauteile, die er sucht, ihm regelrecht von selbst zufliegen (selbiges gilt für das Herz der jungen Dame), kann nicht richtig zuhören und kann selbst einfachste psychologische Manipulationstechniken nicht entlarven. Im Grunde genommen hat er seine Existenz auf Sand gebaut. So kommt es letztlich, wie es kommen muss...

                                                  In einem derartigen Szenario fällt es nicht gerade leicht, Sympathien für eine der beteiligten Figuren zu entwickeln. Andererseits ist es jedoch überaus unterhaltsam, das Katz- und Mausspiel verschiedener Charaktere auf Augenhöhe zu beobachten.

                                                  ++ SPOILER ENDE ++

                                                  --> 'The Best Offer' bietet ästhetischen Hochgenuss vom Feinsten und eine schelmische Geschichte, die den Schalk im Nacken hat. Klare Empfehlung auch an all jene, die sonst nicht so sehr zur Sichtung von Dramen neigen.

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                                                  • 6 .5
                                                    Framolf 27.11.2018, 01:25 Geändert 27.11.2018, 04:13
                                                    über Olga

                                                    Brasilianisches Politdrama von 2004 mit gerade mal neun Bewertungen bei mp. Dementsprechend ist vor meiner Punktabgabe auch noch kein Bewertungsschnitt sichtbar. Unbeachtete Genreperle oder Ramsch? Finden wir es heraus! :-)

                                                    Die Thematik könnte in Hinblick auf die aktuellsten (2018) politischen Entwicklungen in Brasilien aktueller kaum sein. Ein nationalistisches, antikommunistisches und populistisches Regime befindet sich (vorsichtig formuliert) in einem Machtgerangel mit der linksgerichteten Opposition. Die hier erzählte Geschichte beleuchtet den Fall von Olga Benario, die einer recht wohlhabendenden Münchner Familie entstammt und als Kommunistin via Moskau in Brasilien landet. Was sich ab dann abspielt, ist ein Drama sondersgleichen. (Wer die Geschichte nicht kennt und den Film sichten möchte, sollte keinesfalls die Filmbeschreibung von mp lesen - und schon gar nicht den fettgedruckten Abstract zu Beginn.)

                                                    Die Darstellerleistungen sind allenfalls angemessen und die Dialoge wirken enorm plump und alles andere als elegant. Gerade die Informationsvermittlung findet hier regelrecht mit dem Holzhammer statt. Abgesehen davon ist hier aber ansonsten alles im grünen Bereich. Die Ausstattung wirkt mehr als passend und die Geschichte entfaltet in ihrem Verlauf immer mehr Wucht und emotionale Härte. Besonders Zuschauern mit Interesse an politischer Geschichte kann man eine Sichtung wärmstens ans Herz legen.

                                                    'Olga' wurde 2005 von Brasilien neben 51 weiteren fremdsprachigen Filmen aus anderen Ländern zur Nominierung für den Oscar eingereicht, wurde letztlich jedoch nicht nominiert.

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