Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 3 .5
    Framolf 30.05.2019, 04:37 Geändert 12.02.2021, 02:33

    'Godzilla 2: King of the Monsters' ist mal wieder einer jener Filme, bei denen mir schon im Kinosaal klar wurde, dass es bei einigen meiner Buddies wieder 9-Wertungen regnen wird, aber ich dann wieder der Miesepeter bin. ^^ Aber ich kann euch versichern, ich mache das nicht, um euch zu ärgern. ;-)

    'Skull Island' hatte mir richtig gut gefallen, da war die Vorfreude auf 'Godzilla 2' natürlich groß. Nur leider konnte mich das Geschehen auf der Leinwand nie richtig einfangen. Es gibt sicherlich auf jeden Topf einen Deckel, aber ich bin es hier ganz offensichtlich nicht...

    Mal ehrlich, wer schreibt solche Drehbücher? Renommierte (und oscarnominierte Darstellerinnen) wie Vera Farmiga und ganz besonders Sally Hawkins werden hier komplett verheizt und auch sonst wirken die allermeisten Figuren seltsam hölzern. Im Prinzip ist ja nichts gegen eine CGI-Haudrauf-Orgie einzuwenden, aber wenn die wenigen Handlungselemente dann auch noch mitunter unplausibel wirken, hört der Spaß auf... Mag sein, dass sich sämtliche Holprigkeiten im Drehbuch wunderbar erklären lassen, wenn man besser mit der Welt, in der die Geschichte spielt, vertraut ist. Für mich bleiben hier jedoch viele Fragezeichen. Und für einen 'Godzilla'-Film ist Godzilla selbst hier erschreckend selten zu sehen...

    Die 3D-Visualisierung ist allenfalls okay, die CGI-Effeke an sich sind zwar besser, oftmals wird aber auch mit Dunkelheit getrickst. Immerhin haut Bear McCrearys ('The Walking Dead') Score ordentlich auf den Putz.

    Nix für ungut, Leute, aber da hat mir selbst 'Shin Godzilla' besser gefallen.

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    • 7
      Framolf 27.05.2019, 23:50 Geändert 27.05.2019, 23:54

      ++ Enthält SPOILER ++

      Ein Baby fällt in einem Raumschiff in Kansas vom Himmel und wird von einem kinderlosen Ehepaar auf einer Farm großgezogen. Etliche Jahre später entdeckt der Junge, dass er über enorme Kräfte verfügt, mit seinen Augen Strahlen verschießen kann und er legt sich praktischerweise auch noch einen (zumindest angedeuten) Umhang zu. Klarer Fall, hier geht`s um Superman! Oder doch nicht? Der durch Christopher Reeve verkörperte Mann aus Stahl wird erst im dritten Teil "böse" - bzw. eigentlich treibt er dann nur Schabernack und benimmt sich gepflegt daneben. Hier hingegen scheint der junge Brandon Breyer von Anfang an mit einem klaren Auftrag unterwegs zu sein: Nämlich die Welt einzunehmen! Großgezogen von menschlichen Eltern (der Vergleich zu den Wespen gibt die Richtung vor) setzt er nach und nach zum großen Wurf an. Insofern erscheint es als mehr als naheliegend, dass er nicht der einzige seiner Art ist. Der Keim für so manche Fortsetzung wäre also durchaus vorhanden. Warten wir es ab, ob es auch so kommen wird.

      6,5 - 7 Punkte. Dank der straffen Inszenierung, dem pathetischen Score, ein paar ordentlichen Gore-Effekten und der doch recht interessanten Prämisse die bessere der beiden Wertungen.

      PS: Legendäre Polizeiarbeit bei den Ermittlungen nach dem vermeintlichen Verkehrsunfall. Ein Wunder, dass sie nicht auch noch von Selbstmord ausgegangen sind...

      20
      • 5 .5

        Für mich der schwächste der bisherigen vier Filme. Etwas wirr erzählt und auch nur mäßig spannend. Zwar werden ein paar Handlungselemente eingeführt, die einem auch später wieder begegnen, aber das war es dann auch fast schon an bemerkenswerten Aspekten. Auch einige zunächst angedeutete Verwicklungen werden im weiteren Verlauf nicht nennenswert weiterverfolgt. Dass es auch besser geht, beweisen zum Glück die anderen drei Episoden.

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        • 6
          Framolf 26.05.2019, 03:50 Geändert 26.05.2019, 03:51

          In ästhetischer Hinsicht (wie üblich) sehr stilsicher und die Handlung bietet auch weiterhin allerlei Abstrusitäten. Die unkonventionelle Killergewerkschaft mit ihren quasi-sakralen Zügen bietet auch erneut den einen oder anderen Anlass zum Schmunzeln, aber ansonsten bleibt diese dritte Episode (zumindest in meinen Augen) deutlich hinter dem Vorgänger zurück. Die Handlung führt sich leider selbst ad absurdum. Nahezu alle Entwicklungen werden binnen kürzester Zeit wieder einkassiert. Abgesehen davon bekommt der Zuschauer jedoch satte Action und eine Story, die mittlerweile immer mehr um sich selbst kreist als um den ursprünglichen Rachegedanken. Für Fans absolut okay.

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          • 5
            über Aladdin

            Disney Realverfilmungen: Kennste eine, kennste (fast) alle. Eine singende Prinzessin (selbstverständlich Halbwaise), die erst Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten erlangen muss, ein kleines putziges Tier als Sidekick, animierte Gegenstände, eine opulente, farbenfrohe Ausstattung und eine Story, die nicht der Rede wert ist.

            SPOILER

            Zu Beginn des Filmes sehen wir hungernde Kinder, die mit ihrer Mutter am Wegesrand sitzend um Essen betteln. Kurz darauf erklärt die Prinzessin, ein guter Herrscher dürfe immer nur so glücklich sein, wie die unglücklichsten Untertanen. Als sie gegen Ende des Filmes selbst Sultan wird und heiratet, wirkt sie glücklicher denn je. Offenbar hat sie nebenbei also auch den Hunger in der Stadt besiegt. Wenn das kein Happy End ist! <3

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            • 8
              Framolf 23.05.2019, 01:01 Geändert 24.05.2019, 00:45
              über Rectify

              Ray McKinnon, der 2002 den Oscar in der Kategorie Bester Kurzfilm für 'The Accountant' gewann, hat mit der Dramaserie 'Rectify' womöglich erst sein wahres Meisterstück abgeliefert. Viele Zuschauer dürften ihn von seinen Auftritten als Schauspieler in 'Sons of Anarchy' kennen, aber als Autor hat er eigentlich noch sehr viel mehr Aufmerksamkeit verdient. 'Rectify' beschäftigt sich mit einem Mann, der nach knapp 20 Jahren in der Todeszelle aus der Haft entlassen wird. Die Serie begleitet ihn bei ganz banalen (aber für ihn oft schwierigen) Ausflügen in den Supermarkt, zu einer Party oder sonstigen alltäglichen Anlässen. Ohne ihn auch nur annähernd der Lächerlichkeit preiszugeben, werden seine Schwierigkeiten, im Alltag wieder Fuß zu fassen und darüber hinaus die psychischen Folgen seiner Isolationshaft in den Griff zu kriegen, hier thematisiert. Auch sein persönliches Umfeld hat mit diversen Problemen des täglichen Lebens zu kämpfen - die nicht unbedingt immer etwas mit ihm zu tun haben: Sinnkrisen, Depressionen, Ehe- und Suchtprobleme und dergleichen mehr... So gesehen ist 'Rectify' nichts anderes als eine ernstere Version von 'Six Feet Under'. Nebenher beschäftigt sich ein anderer Handlungsstrang mit den Folgen des damaligen Verbrechens, für das er verurteilt wurde, und mit den erneuten Ermittlungen dazu.

              Der größte Trumpf von Rectify dürften neben dem hohen Realitätsbezug und der genauen Beobachtungsgabe des Autors wohl die fein ausgearbeiteten Charaktere sein. Viele von ihnen (wenn auch nicht alle) wirken wie aus dem Leben gegriffen und ein Großteil davon könnte gar nicht mit passenderen Darstellern besetzt sein. In ihren besten Momenten schwingen sich einige Dialoge in geradezu poetische Höhen. Was sich in dieser Hinsicht in einigen großen Momenten der finalen Staffel abspielt, gehört eigentlich ins Bücherregal - neben einige große literarische Werke. Zwar gibt es "unterwegs" auch einige Längen zu verkraften, aber diese gehören wohl zum Konzept. Denn 'Rectify' will nicht primär Kurzweil bescheren, sondern vielmehr eine Geschichte so gehaltvoll wie möglich erzählen. Und wenn dem Protagonisten mal die Decke auf den Kopf fällt, bekommt das eben auch der Zuschauer zu spüren.

              -> Für ein dramenaffines Nischenpublikum ein großer Wurf! Für Fans des Popcornkinos aber nicht zu empfehlen.

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              • 8 .5
                Framolf 22.05.2019, 00:53 Geändert 22.05.2019, 02:57

                Grausamkeiten, Intrigen, Verrat. Auch wenn es heftige Kritik an der finalen Staffel setzt, so bleibt 'Game of Thrones' unter dem Strich dennoch eine Serie, bei der in nahezu allen Kategorien gute bis sehr gute Arbeit geliefert wurde. Kamera, Darsteller, Drehbücher, Score, Regie, Maske, Effekte, Kostüme, Kulissen: Alles tadellos. Zumindest für Serienverhältnisse - aber eigentlich auch allgemein. Zwar dürfte 'Game of Thrones' nur in den allerwenigsten Kategorien weltweit alleiniger Spitzenreiter in Sachen Qualität sein, aber bemerkenswert ist, dass die Serie in eigentlich keiner Sparte abfällt. Klar, gute Darsteller sieht man auch in manch anderen Serien, und wieder andere TV-Produktionen bieten ebenfalls sehr gute Masken, Kostüme, Kulissen oder was auch immer. Aber sehr viele andere Qualitätsserien punkten eben "nur" in zwei bis drei Bereichen. Um eine weitere Serie zu finden, die ebenfalls so breit aufgestellt ist und auf so vielen Feldern gute Ergebnisse liefert wie 'Game of Thrones', müsste man schon lange (und womöglich erfolglos) suchen.

                Negativ anzumerken bleibt das veränderte Erzähltempo, das ab der vorletzen Staffel zum Tragen kommt. Wie im Zeitraffer werden plötzlich Reisen über weit entfernte Distanzen bewältigt und überhaupt wirkt alles recht gehetzt. Ob man sich mit der Straffung der letzten beiden Staffeln einen Gefallen getan hat? In meinen Augen eher nicht.

                Trotzdem: Lasst uns gleich mal eine Petition starten, dass KEIN Remake der finalen Staffel gedreht werden soll. Mal sehen, welche gewinnt: Die andere mit einer Million Unterzeichnern oder unsere mit voraussichtlich fünf Unterschriften. ;-D

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                • 8
                  Framolf 21.05.2019, 00:51 Geändert 21.05.2019, 00:54

                  Die Kritik, die in erster Linie gegen 'The Sun Is also a Star' gerichtet wird, bezieht sich vor allem darauf, dass hier eine relativ kraftvolle Prämisse lediglich für ein Liebesdrama und nicht für einen Justizfilm (oder ähnliches) verwendet wurde. Aber wo steht andererseits geschrieben, dass Beziehungsdramen keine ansprechende Prämisse vorangestellt werden darf? Ihren Reiz bezieht die hier erzählte Geschichte auch und gerade aus der zeitlichen Begrenzung, die hier von Anfang an im Raum steht. Wie ein Damoklesschwert schweben die aufziehenden Ereignisse über den beiden jungen Leuten, die sich hier kennenlernen, woraus eine Carpe-Diem-Geschichte der etwas anderen Art resultiert.

                  Die beiden Darsteller harmonieren zwar vielleicht nicht so gut wie Hollywoods Vorzeige-Paare, aber andererseits spielen sie auch bei Weitem nicht so sehr aneinander vorbei, wie so manch anderes Filmpaar der letzten Jahre... Im Bereich der Mimik wäre vielleicht noch etwas mehr herauszuholen gewesen, doch immerhin ist die Regie sichtlich darum bemüht, das Gefühl eines (ersten) Dates angemessen zu transportieren - was über weite Strecken auch recht gut gelingt. Der Blick über den Tellerrand wird nicht nur postuliert, sondern in stilistischer Hinsicht auch eingelöst. Der Schauplatz New York wird in ansprechenden Bildern präsentiert, ohne dabei allzu sehr den üblichen touristischen Hot Spots verhaftet zu bleiben. Auch der Score versucht (für US-Verhältnisse) eigene Wege zu gehen, was gleich zu Beginn klar wird, als die sich Protagonistin zu Klängen von Jain auf den Weg in die Metropole macht. Ry Russo-Young erzählt ihr Story unter Rückgriff auf einige Stilmittel und filmische Zitate aus dem Arthousekino und dem Autorenfilm und zielt damit auf ein völlig anderes Publikum als der derzeit ebenfalls in den Kinos laufende Konkurrent 'After Passion'. Trotz der Zugehörigkeit zu einem ähnlichen Genre könnten beide Filme kaum unterschiedlicher sein. Mir gefällt definitiv dieser hier besser, da er in vielen Belangen deutlich ambitionierter und weniger plump daherkommt. Aber wie es oft so ist, wird wohl 'After Passion' auf deutlich mehr Resonanz beim Publikum stoßen.

                  Mit etwas gutem Willen 8 Punkte.

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                  • 6
                    Framolf 21.05.2019, 00:27 Geändert 21.05.2019, 00:28

                    Prominent besetzte (Charlize Theron, Seth Rogen, Andy Serkis, Alexander Skarsgård, Bob Odenkirk u.a.) RomCom, die sichtlich darum bemüht ist, möglichst viele Zielgruppen zu bedienen. Einige Szenen sind (erwartungsgemäß) abgrundtief dumm, andere überraschen mit satirischen Spitzen, die zwar niemandem weh tun, aber trotzdem ins Schwarze treffen. Wie in so vielen Filmen mit Beteiligung von Seth Rogen (der hier allerdings nicht das Drehbuch geschrieben hat) sind natürlich auch hier die obligatorischen Brechdurchfall- und Spermawitze mit dabei. Wer's mag...

                    Gerade noch 6 Punkte.

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                    • 5

                      So kurz nach 'Bird Box' und vor allem 'A Quiet Place' ist 'The Silence' (noch nicht mal der Titel ist originell) natürlich so unnötig wie ein Kropf. Die Reihenfolge, wann welcher Charakter das Zeitlich segnet, könnte vorhersehbarer kaum sein und auch die eine oder andere Logiklücke tut sich auf. Wovon haben sich die Viecher unter Tage ernährt? Oder wieso gibt es "im Norden" einen Ort, den man offenbar gar nicht verfehlen kann...? Positiv: Die Atmosphäre ist in einigen Szenen halbwegs ansprechend, die Darsteller verrichten grundsolide ihr Handwerk und es kommen kaum Längen auf.

                      Für mich kommt 'The Silence' mit letzter Kraft gerade noch auf 5 Punkte.

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                      • 7 .5

                        Kurzweilige und knallbunte Unterhaltung für Fans und solche, die es bisher noch nie waren. 'Pokémon Meisterdetektiv Pikachu' bietet zwar eine Geschichte von der Stange, die jedoch gespickt mit viel Witz und etwas Charme erzählt wird. Ganz offensichtlich ist sich Regisseur Rob Letterman der aberwitzigen Prämisse mehr als bewusst, woraus ein Film resultiert, der sich selbst nicht ernst nimmt und sich auch für gelegentliche etwas trashige Einlagen nicht zu schade ist.

                        Ich hatte bisher keinerlei Berührungspunkte mit 'Pokemon' und habe mich zuvor weder mit den Spielen noch mit der Serie beschäftigt. Dennoch hat dieser Film für mich prächtig funktioniert. Der Spagat zwischen der Einbeziehung neuer Zuschauer und offensichtlichen Insiderwitzen für die Fanbase hat wunderbar funktioniert. Kann aber sein, dass manch eingefleischte Fans, das völlig anders sehen. Keine Ahnung! ;-D

                        Gerade noch gut gemeinte 7.5 Punkte für dieses heitere Monster-Vergnügen.

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                        • 6 .5

                          Jedes Wort zur Handlung wäre eines zu viel, deshalb kurz und bündig: Mit den Mitteln des Film Noir wird hier eine Geschichte über einen Fischer erzählt, die vordergründig ein wenig an 'Moby Dick' erinnern mag, letztlich aber in eine ganz andere Richtung zielt, was dann auch recht schnell klar wird. Richtige Spannung kommt eigentlich nie auf, jedoch lässt sich eine gewisse Neugier auf den weiteren Verlauf der Handlung aus dem doch recht unorthodoxen Erzählstil ziehen, der den Zuschauer zunächst ein gerüttelt Maß an Unberechenbarkeit erwarten lässt - was am Ende dann jedoch nur zum Teil eingelöst wird.

                          ++ SPOILER ++

                          In groben Zügen erinnert 'Im Netz der Versuchung' ein wenig an 'Nirvana' (1997). Allerdings geht der neuere von beiden Filmen nur vorgeblich auf Fragen über den freien Willen usw. ein. Worauf er unter dem Strich hinauswill, bleibt unklar. So bleibt das hier geschaffene Konstrukt zwar ein nettes, aber letztlich auch wenig aussagekräftiges Gimmick. Schlussendlich ist noch nicht mal klar, ob die kolportierten Motive des Jungen tatsächlich auch einem Abgleich mit der Realität standhalten oder nicht.

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                          • 7

                            'Verachtung' bietet zwar einerseits ein regelrechtes Sammelsurium grenzwertiger Abstrusitäten und ist in vielerlei Hinsicht mehr als nur plakativ und vorhersehbar, wartet aber im Vergleich zu seinen Vorgängern auch mit deutlich mehr gesellschaftspolitischen Seitenhieben auf und bezieht in dieser Hinsicht klar Stellung. Der Fall, in dem hier ermittelt wird, basiert auf realen Begebenheiten und schlägt gewissermaßen auch eine Brücke in die Gegenwart und die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen. Die Nebendarsteller wirken gut gewählt und ergänzen den Stamm-Cast wirklich gut. Die Inszenierung kommt gewohnt düster daher und auch die humorvollen Einlagen, die meist auf den grimmigen Kommentaren des Protagonisten fußen, stören den Erzählton nicht nennenswert.

                            -> Für Fans dieser Reihe Pflicht! Wer die vorherigen Filme ('Erbarmen', 'Schändung', 'Erlösung') mochte, wird auch hier nicht enttäuscht werden. Weitere literarische Vorlagen von Jussi Adler-Olsen liegen bekanntlich schon vor und warten bereits auf ihre Verfilmung. Gerne her damit! :-)

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                            • 6
                              Framolf 14.05.2019, 01:34 Geändert 14.05.2019, 01:36

                              Abgesehen von ein paar seltsam unplausiblen Zufällen ein grundsolider Auftakt zu der Reihe um die beiden Ermittler aus dem Dezernat Q, die hier noch eher Kollegen denn Freunde sind. Düster und mehr oder weniger spannend, aber auch recht konventionell erzählt, suchen Morck und Assad nach einer lange verschwundenen Politkerin und ermitteln in dabei in einem Fall, bei dem sich das Miträtseln kaum lohnt. Die Sichtung fällt dennoch relativ kurzweilig aus und ist Thrillerfans durchaus zu empfehlen.

                              Wenn man so möchte, stellt diese Reihe das grimmige dänische Pendant zu den Eberhofer-Krimis dar. ;-)

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                              • 6

                                Auf den Spuren von 'Picknick mit Bären' - und gewissermaßen auch im Fahrwasser von 'Das Leuchten der Erinnerung' und 'All Is Lost' wird hier die lange Tradtionslinie von 'The Straight Story', 'About Schmidt' und Co. fortgesetzt. Aber genug des Namedroppings; es dürfte klar sein, worauf 'Edie - Für Träume ist es nie zu spät' hinausläuft: Eine hochbetagte Dame bricht zu einer Bergtour auf, deren Gelingen ihr kaum noch jemand zutraut. Eingebettet in eine spektakuläre Landschaft wird hier eine Geschichte erzählt, der es zwar ein wenig an Mut zu eigenen Wegen mangelt, die aber durchaus eine gewisse Berechtigung hat. Kreative Bäume werden zwar nicht ausgerissen, aber die Story um eine schrullige Protagonistin auf Wanderschaft weiß auch so einigermaßen zu unterhalten.

                                -> Kann man sich anschauen, muss man aber nicht. In beiden Fällen macht man jedoch nicht viel falsch.

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                                • 6
                                  Framolf 06.05.2019, 01:43 Geändert 15.03.2022, 03:09

                                  Oscar Madness Film 114 (2 Nominierungen)

                                  Eine Filmreihe geht neue Wege. Wie schon bei meiner ersten Sichtung vor vielen Jahren, finde ich zwar auch 'Harry Potter und der Gefangene von Askaban' gut, aber die beiden Vorgängerfilme haben mir besser gefallen. Nicht weil sie objektiv (sofern man das überhaupt messen kann) besser wären, sondern weil sie einfach eher meinen Geschmack treffen. Eigentlich mag ich es ja, wenn eine Geschichte düster (und im Vergleich zu den vorherigen Filmen erwachsener) daherkommt und wilde Haken schlägt, aber hier hat es für mich nur mit Abstrichen funktioniert. Der Charme der beiden ersten Filme ist nur noch teilweise vorhanden. Dafür finden sich nun zwar schwerer vorhersehbare Twists sowie mehr Spannung und Skurrilitäten, allerdings auf Kosten der wohligen Gemütlichkeit, die den Anfang der Filmreihe umgibt. Ist wahrscheinlich Geschmackssache.

                                  Nachtrag: Sowohl die Filmmusik als auch die visuellen Effekte wurden für einen Oscar nominiert. Jedoch hatte man in beiden Kategorien das Nachsehen. Erstere Auszeichnung ging an 'Wenn Träume fliegen lernen', letztere an 'Spider-Man 2'.

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                                  • 7 .5

                                    Im Prinzip könnte ich meinen Kommentar zum ersten Film hier gleich nochmal einfügen. Ein paar Dinge sind dann aber doch (nuanciert) anders: Das Drehbuch kommt zwar einen kleinen Tick weniger charmant daher, verzichtet aber dafür weitestgehend auf erzählerische Taschenspielertricks. Ansonsten bleibt die Ausstattung auch weiterhin sehr liebevoll gestaltet und auch die Fortsetzung hegt und pflegt die bereits etablierten Charaktere, Räumlichkeiten und Handlungselemente. Obwohl es sich hierbei erst um den zweiten Film der Reihe handelt, fühlt es sich schon ein Stück weit wie "nach Hause kommen" an.

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                                    • 7 .5
                                      Framolf 02.05.2019, 01:01 Geändert 20.10.2021, 06:06

                                      Oscar Madness Film 95 (3 Nominierungen)

                                      Es wird nicht einfach sein, noch etwas über dieses Film zu schreiben, was noch nicht mehrmals hier geschrieben wurde. Aus nachvollziehbaren Gründen hat 'Harry Potter und der Stein der Weisen' seinen Weg zu einem großen Publikum gefunden und wird auch heute noch von seinen Fans geliebt.

                                      Interessant wird es gleich zu Beginn, als Harry in einem absurden Szenario gezeigt wird, gegen das die Zauberwelt regelrecht normal wirkt. J. K. Rowling hat hier gewissermaßen die Erwartungen der Zuschauer auf den Kopf gestellt und lässt die Welt der Magie "seriöser" wirken als die uns allseits bekannte Realität, in der wir Menschen leben.

                                      'Harry Potter und der Stein der Weisen' ist Formelkino, wie es im Buche steht, wurde jedoch enorm charmant und mit großer Liebe zum Detail inszeniert. Einige Szenen wirken jedoch etwas überkalkuliert und das Drehbuch bemüht (leider) auch ein paar erzählerische Taschenspielertricks. Andererseits nimmt man sich wohltuend viel Zeit für die Einführung der maßgeblichen Charaktere, Requisiten und vor allem der verschiedenen Räumlichkeiten in Hogwarts, wodurch bei vielen Zuschauern das Gefühl entstehen dürfte, an die Hand genommen worden zu sein. Während man bei vielen Produktionen jüngeren Datums mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen wird, entdeckt man hier mit den drei Protagonisten zusammen mehr oder weniger das gesamte Setting, aber auch auch die entsprechenden Fähigkeiten der Zauberer für sich. Daraus kann ein gewisses Eintauchen eine ganz eigene Welt resultieren, was sicher auch einen Teil des Erfolges dieser Reihe begründen dürfte.

                                      Nachtrag: In den Sparten "Bestes Szenenbild" und "Bestes Kostümdesign" war 'Harry Potter und der Stein der Weisen' im Rahmen der Oscarverleihung ebenso nominiert wie in Person von John Williams für die "Beste Filmmusik". Die beiden erstgenannten Trophäen gingen jedoch an die Konkurrenz von 'Moulin Rouge', die letztgenannte an 'Der Herr Ringe: Die Gefährten'.

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                                      • 6 .5
                                        Framolf 30.04.2019, 18:06 Geändert 22.03.2022, 05:20

                                        Oscar Madness Film 124 (1 Nominierung)

                                        Würdige Fortsetzung des schrägen Anti-Superheldenfilmes von 2004, das den Fantasy-Anteil nochmals etwas erhöht. Neben der oscarnominierten Maske (Gewinner in dieser Kategorie war 2009 jedoch 'Der seltsame Fall des Benjamin Button'), die kreativ und zweckmäßig (im Sinne der Ermöglichung einer angemessenen Mimik) zugleich wirkt, sind auch die Kulissen in dieser Fortsetzung wieder extrem liebevoll gestaltet. Teilweise lässt sich manches erst nach Sichtung der Making Ofs angemessen würdigen, da manches im Film regelrecht untergeht. Als sehenswert erweist sich hier vor allem das Bonusmaterial, das auf der zweiten Disc der entsprechenden BD-Edition beiliegt. Nebenbei bemerkt: Haltet eure Augen offen auf der Suche nach versteckten Features bzw. Easter Eggs.

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                                          über Hellboy

                                          'Hellboy' (2004) wirkt anno 2019 naturgemäß zwar nicht mehr ganz so unkonventionell wie direkt nach seiner Veröffentlichung, weiß aber auch anderthalb Jahrzehnte später noch treffend zu unterhalten. Viele der Szenen wirken jedoch auch heute noch herrlich schräg (wenn Hellboy beispielsweise seine Hörner feilt oder seinem Nebenbuhler nachstellt). Im Vergleich zum Reboot von Neil Marshall wirkt hier besonders das Szenenbild deutlich liebevoller gestaltet - auch wenn vieles davon aus dem Rechner stammt.

                                          Bei der Erstsichtung vor 15 Jahren hätte ich wahrscheinlich noch einen Punkt mehr vergeben, aber Guillermo del Toros Version des Höllenjungen ist auch so relativ gut gealtert und übersteht auch mehrfache Sichtungen ohne allzu große Reibungsverluste.

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                                          • 7
                                            Framolf 30.04.2019, 00:39 Geändert 05.01.2024, 04:18

                                            'Fighting with My Family' präsentiert sich als Mischung aus Sportler-Biographie und Coming-Of-Age-Tragikomödie. Was auf den ersten Blick für den einen oder anderen Zuschauer vielleicht etwas trocken klingen mag, entpuppt sich schnell als überwiegend heiterer Trip mit skurrilen Charakteren in einem eher ungewöhnlichen Setting.

                                            Die Hauptrolle wurde mit Florence Pugh treffend mit einer Darstellerin besetzt, die passender kaum sein könnte und mit einer versierten Leistung ihre Rolle mit Leben füllt. In den Nebenrollen finden sich mit Nick Frost, Lena Heady, Vince Vaughn und Dwayne Johnson einige prominente Namen, zu denen sich noch mehrere Cameoauftritte gesellen. Und auch Regisseur Stephen Merchant hat es sich nicht nehmen lassen, in einer Nebenrolle mitzuwirken.

                                            -> Durch und durch sehenswerter Ausflug in die Welt des Wrestlings, dem höchstens noch etwas mehr Mut zu eigenständigen Konzeptionen zu wünschen gewesen wäre. 'Fighting with My Family' punktet besonders dann, wenn es seine eher ungewöhnlichen Charaktere wirken lässt. Dass die Erzählung mit den Mitteln des Formelkinos erfolgt, steht dem ansonsten durchaus frischen Ansatz zwar etwas entgegen, könnte aber auch durchaus der einen oder anderen Konzession bei der Finanzierung des Filmes geschuldet sein. Fazit: Auch für Zuschauer empfehlenswert, die (wie zum Beispiel ich ;-) ) ansonsten nicht sehr viel mit Wrestling anfangen können!

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                                            • 6 .5

                                              Würdiger Abschluss einer unterhaltsamen Trilogie. Naturgemäß werden die Effekte von Teil zu Teil besser. Das Konstrukt rund um die Vergangenheit des Sandmans wirkt ein wenig holprig - und auch auf die Entwicklung, die Harry Osborn durchlebt, trifft dies in einigen Punkten zu. Im Großen und Ganzen ist 'Spider-Man 3' jedoch recht kurzweilig und durchaus ideenreich geraten. Witzig ist natürlich die Tatsache, dass Topher Grace, der in 'Die wilden Siebziger' einen spleenigen Superheldenfan spielt, hier ausgerechnet einen Schurken verkörpert.

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                                              • 7
                                                Framolf 27.04.2019, 02:46 Geändert 15.03.2022, 02:59

                                                Oscar Madness Film 113 (1 Auszeichnung, 2 weitere Nominierungen)

                                                In technischer Hinsicht ein wahrer Quantensprung im Vergleich zum ersten Teil. Edlere Bilder, bessere Effekte und Kostüme, spektakulärere Action und ein Protagonist, der seines Superheldendaseins überdrüssig ist. Wie so oft bei Blockbustern läuft meine Bewertung mal wieder in eine völlig andere Richtung als bei den meisten anderen Moviepiloten. Aber was soll man machen - mir hat die Fortsetzung einfach besser gefallen. Allein schon wegen dem Villain, der zu faul ist, zu Fuß zu gehen. :-D

                                                *Sing* "Spiderman, Spiderman..."

                                                Nachtrag: Für die visuellen Effekte erhielt Sam Raimis Fortsetzung einen Oscar. Weitere Nominierungen gab es in den Kategorien Bester Ton (Oscar-Gewinner: 'Ray') und Bester Tonschnitt (Oscar-Gewinner: 'Die Unglaublichen').

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                                                • 5 .5
                                                  Framolf 27.04.2019, 02:45 Geändert 20.10.2021, 06:18

                                                  Oscar Madness Film 97 (2 Nominierungen)

                                                  Über 15 Jahre nach der damals doch sehr beeindruckenden Erstsichtung leider doch etwas ernüchternd. 'Spider-Man' steht genau an der Schwelle zwischen den etwas trashigen Superheldenfilmen der 90er Jahre und den spektakulären Hochglanzproduktionen des neuen Jahrtausends. Aus filmhistorischer Sicht zwar durchaus interessant, aber handwerklich (und folglich auch atmosphärisch) doch mit einigen Mängeln. Auch darstellerisch ist bei einigen Akteuren durchaus noch Luft nach oben vorhanden. Der Unterhaltungsfaktor stimmt jedoch und der ganze Film wird umgeben von einem gewissen Charme. Daher alles (zumindest irgendwie) noch im grünen (Kobold-)Bereich.

                                                  Nachtrag: Sowohl die Tonmischung als auch die visuellen Effekte wurden 2003 für den Oscar nominiert.

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                                                    Framolf 24.04.2019, 04:37 Geändert 21.01.2023, 07:32

                                                    Oscar Madness Film 216 (1 Nominierung)

                                                    'Avengers 4: Endgame' wurde genau der Film, der zu erwarten war, und irgendwie doch anders. Die Spannung befand sich für mich persönlich im Minusbereich, aber in visueller Hinsicht wurde so ziemlich alles aufgefahren, was die Technik derzeit zu bieten hat. Die 3D-Umsetzung wirkt enorm plastisch und die oscarnominierten visuellen Effekte (Gewinner: Guillaume Rocheron, Greg Butler und Dominic Tuohy für '1917') stellen den derzeitigen Stand der Kunst dar. Das Staraufgebot, das hier aufgefahren wurde, sucht selbst innerhalb des MCU seinesgleichen. Das bringt zwar auch mit sich, dass viele der großen Namen nur wenige Sekunden dabei sind, aber die Besetzungsliste liest fast schon wie ein Who is Who Hollywoods. Die Story an sich schlägt gleich zu Beginn einen recht originellen Haken, weist aber im weiteren Verlauf ein paar Holprigkeiten in Sachen Plausibilität auf und zieht sich durch die Allmacht der Steine ein Stück weit selbst den Zahn.

                                                    Der Erzählton im ersten Drittel ist recht heiter und humorvoll. Im zweiten Drittel wird es eher wehmütig, man blickt auf diverse Figuren und Situationen zurück und schwelgt dabei auch ein wenig in Erinnerungen. Gespickt ist das Ganze mit zahlreichen Rück- und Querverweisen, was zumindest in dieser Hinsicht (aber auch nur in dieser) ein wenig an das 'Star Trek'-Universum erinnert. Im Schlussdrittel werden dann die Weichen ganz klar auf Finale gestellt - mit allen damit verbundenen Nebeneffekten. Der Endkampf wirkt dieses mal nicht allzu aufgebläht und weicht nach einiger Zeit einem letzten wehmütigen Blick zurück.

                                                    -> 6 von 10 Bierbäuchen.

                                                    PS: 1. Der Friseur von Brie Larson scheint noch mehr gebechert zu haben als Thor...
                                                    2. Ein paar Szenen sind ein wenig zu übertrieben kalkuliert (Stichwort Girl Power oder Captain America)
                                                    3. Post Credit Scene: *facepalm*

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