Gabster - Kommentare
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Alle Kommentare von Gabster
Ich hatte mit einem üblichen Trash-Film der Marke so schlecht, dass es wieder spaßig ist, gerechnet. Aber Lesbian Vampire Killers fällt in eine andere Sparte. Nach einem dümmlichen Prolog und einer zähen, unstimmigen Exposition erwartet uns ein beinahe surrealitstischer Slapsticktrip, der wirklich gekonnt inszeniert wurde. Der Film ist nicht so sehr wirkliche Horror-Parodie, sondern eher ein Buddymovie, in dem sich noch ein paar lesbische Vampire und ein schräger "Pastor" herumschlagen. Es gibt eine Menge guter, treffender Gags und origineller Einfälle und so verzeiht man es dem Film auch, dass er eigentlich von Vampiren und Backwood-Slashern nicht viel versteht und sie nur als Aufhänger nutzt, um die alte Geschichte der untervögelten Twens zu erzählen, die einfach nicht zum Schuss kommen. Ausnahmsweise ist das hier mal nicht hochnotpeinlich sondern richtig unterhaltsam.
Verfolgt den Ansatz der absoluten Zerstörung. Das kann manchmal ganz unterhaltsam sein, manchmal auch recht ermüdend. Die Anarcho-Truppe um Murray und Co. macht ihren Job aber auch beim zweiten Mal gut, unterstützt von besseren Effekten, mehr Gags und dem altbewährten Mut zum Nonsense.
"The Frighteners" auf Sparflamme. Trotzdem cool!
Der zweite Teil der Reihe macht einiges besser, was der erste noch falsch macht, er ist kompakter und zügiger inszeniert, hat einen durchgehenden Spannungsbogen und vor allem hat er Smaug ;) Dafür büßt er aber leider einiges an der epischen Durchschlagskraft von Eine unerwartete Reise ein. Er ist weniger bombastisch als sein Vorgänger und die Zwerge kamen mir etwas zu kurz. Außerdem hatte der erste mit Gollum, Galdriel und Saruman ganz entscheidende Vorteile. Vergleiche zu LOTR sind müßig, hier werden zwei grundsätzlich verschiedene Arten gebraucht, mit Fantasy umzugehen, beide auf ihre Weise überragend.
Für sich betrachtet ist dieser Film aber nichts desto trotz genial. Er ist reinste Fantasy, so wie sie sein soll: kreativ, atemberaubend und absolut glaubhaft. Man spürt in jeder Einstellung Peter Jacksons Liebe zu Märchen, Mythen und Fabelwesen, genauso wie seine Detailversessenheit und den Spaß, den er und sein Team beim Drehen gehabt haben muss. Wer einfach mal wieder für drei Stunden in Mittelerde eintauchen will, bekommt hier genau das, was er braucht. Nicht mehr und nicht weniger.
Das Wiedersehen mit Legolas hat mich sehr gefreut, auch wenn er immer derjenige von den Gefährten war, den ich am wenigsten mochte (Boromir mal außen vor). Er zeigt hier auch seine düsterere und "menschlichere" Seite, was mir sehr gefallen hat. Die Dame seines Herzens, Tauriel, fügte sich, obwohl sie nicht aus Tolkiens Werk stammte, sehr stimmig in dieses ein, auch wenn ich etwas brauchte, um in ihr nicht mehr Kate aus Lost zu sehen. Die Dreiecksgeschichte zwischen ihr, Legolas und dem bartlosen Zwerg war vielleicht etwas aufgesetzt aber sicherlich für ein paar schöne Momente gut. Und mit ihrer unstillbaren Mordlust setzte sie interessante Gegenaspekte zu den bisher bekannten Elbenfrauen a la Galdriel.
Sehr spaßig und gut animiert waren auch die Riesenspinnen am Anfang: Der pure Effekte-Overkill. Das tröstete mich ein bisschen darüber hinweg, dass Beorn zuvor so lieblos und schnell abgearbeitet wurde. Da hoffe ich ja noch auf die Extended Version.
Ein paar Unstimmigkeiten bleiben, etwa warum Gandalf plötzlich so ein kaltherziger Typ (ist er zwar auch im Buch, aber, wenn man die Vorlage schon so streckt, hätte man ja das auch noch erklären oder relativieren können, je nach dem) und wieso Thorin und Bilbo, nachdem sie sich am Ende von Teil 1 so herzlich versöhnt haben wieder wie Feuer und Wasser sind. Während im ersten Teil noch Bofur derjenige war, der Bilbo an die Hand genommen hat, übernimmt diesen Part jetzt Balin, der immer mehr zu meinem Liebling der 13 wird.
Freeman, McKLellen, Armitage und co. machen ihren Job einmal mehr überragend und sehr gefreut habe ich mich über Stephen Fry als Bürgermeister. Dass Cumberbatch genial sein wird, war ja von vornherein klar. So wie der ganze Drache einfach der Hammer ist. Das will ich hier auch nicht groß beschreiben, das muss man gesehen haben, wie er in all seinem Gold liegt. Ob das abrupte Ende jetzt gut oder schlecht ist, da bin ich mir etwas unsicher, man merkt im Gegensatz zum Ende von Teil 1, dass Tolkien hier keinen Bruch vorgesehen hat, aber es macht auf jeden Fall Lust auf Hin und wieder Zurück.
Innerhalb der Blockbusterkultur des Jahres nimmt der Hobbit (wie schon 2012) einen Ehrenplatz ein. Zeigt mir einen Blockbuster, der es schafft Humor, Leichtigkeit, Action, Bildgewalt, Figurentiefe und Mythologie zu einem so stimmigen Geniestreich zu vereinen wie es der Hobbit tut!
Wenn es hart auf hart kommt, war er vielleicht einen Tacken schlechter als Teil 1, aber das ist Meckern auf ganz, ganz hohem Niveau. Peter Jackson hat hier ein Meisterwerk geschaffen!
Wenn ich einen Brüggemann-Film sehe, weiß ich wieder, wieso ich das Kino liebe.
Das Positive vorneweg: Es ist schon eine Weile her, dass der geneigte Zuschauer im Kino eine wirkliche Anarcho-Komödie genießen durfte. "Fack ju Göhte" versucht wenigstens, sich in diese Richtung anzusiedeln und jagt seinen Hauptcharakter streckenweise von Chaos zu Chaos, ohne irgendwelche überflüssige Gedanken an Story und Realismus zu verlieren. Das ist wirklich lobenswert. Auf der anderen Seite ist der Film leider viel zu dumm, um diese Linie vernünftig durch zu ziehen. Lieber zelebriert der den allzubekannten TV-Assi und züchtet für RTL gleich die nächste Generation an Vollidioten heran, manchmal driftet er schon fast in Sozialdarwinismus ab, wie während des Besuchs bei den Hartz-4 Empfängern. Dazu kommt eine fatale Vorstellung von dem Beruf als Lehrer. Trotz interessanter Ansätze also definitiv nicht weiterzuempfehlen.
Nette und unprätentiöse Komödie, die ihre experimentellen Ansätze nicht stolz auslegen muss. Es ist schon unglaublich, wie unterhaltsam ein Film sein kann, der zu 90 Prozent in einem quasi nicht möblierten Raum spielt und keinerlei Handlung vorantreiben muss. Auch die Überlegungen die unsere Zeit und unser Beziehungsverhalten betreffen, versucht der Film erst gar nicht zu einem philosophischen Schluss zu bringen und wirkt dadurch gerade interessant und wichtig. Nebenbei präsentiert er einige unbequeme Wahrheiten.
Habe Tribute und Prisoners nicht gesehen, der Rest ist definitiv verdient auf der Liste.
Hat wahrscheinlich die sehenswerteste Filmografie aller Schauspieler derzeit. Schon allein dafür Respekt. Und schauspielern kann er auch noch im Gegensatz zum anderen Part von "Brangelina".
Ha! Ich wusste, Almodovar kann keinen schlechten Film drehen. Warum Fliegende Liebende von allen so sehr gehasst wird, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Ich fand ihn grandios! Dieser Minimalismus, diese trotzig zur Schau gestellte inhaltliche Leere findet man in der Form selten. Alles wirkt ein bisschen willkürlich zusammengezimmert, ein bisschen wie im Rausch geschrieben und inszeniert, also ein Film, der konsequent gegen jede Regel verstößt, die man Nachwuchsregisseuren versucht beizubringen, ein Alptraum für jeden Filmwissenschaftsdozenten. Umso spaßiger ist er jedoch für das geneigte Publikum, denn Almodovar erinnert mal wieder daran, wie beliebig und brav die Komödienflut des Mainstreams-Kinos ist und wirft diesen Film wie eine Handgranate hinein in das Hollywood-Einerlei. Das ist ganz großes Kino! Und ich glaube ich habe seit Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs nichts mehr von so großer Leichtigkeit gesehen, wie die Ruthi/Arva-Episode. Auch wenn er nicht die erzählerische Breite der letzten Almodovar-Filme erreicht und ich verstehe, dass der Stil nicht jedermanns Sache ist, ist Fliegende Liebende für mich der mutigste und am meisten unterschätzte Film des Jahres!
Tolle Bilder, interessante Ideen und ein Hammer Soundtrack (Rammstein <3 <3 <3)! Lynch zeigt uns mal wieder die dunkle Seite der menschlichen Seele und der Filmgeschichte.
Milliardengewinne hin der her: Der Mann ist ein Vollblut-Autorenfilmer!
Da bin ich doch gleich mal stolz, dass ich keinen dieser Filme gesehen habe :D der schlechteste Film des Jahres war für mich "Paulette". *schauder*
Habe bisher noch keinen Film von ihnen gesehen, der nicht überragend war. Ich würde die, die ich kenne etwa in diese Reihenfolge setzen, ist aber verdammt knapp:
1. A serious Man
2. Burn after Reading
3. The big Lebowski
4. Fargo
5. No country for old men
6. O Brother where art thou?
7. Ein (un)möglicher Härtefall
8. True Grit
9. Arizona Junior
Ben Affleck dankt bestimmt gerade dem lieben Gott für diese Besetzung. So ist er nicht mehr die schlimmste Fehlbesetzung des Filmes.
Ein Königreich für einen Sam Raimi! :(
Einzig Gute, was ich in dem Trailer gesehen habe ist Emma Stone und das Blow-Up Poster. Hoffentlich kann Jamie Foxx noch was rausreißen.
Netter Animationsspaß mit wenig Tiefgang. Zum Glück werden Klischees elegant umschifft und die meisten der wohldosierten Gags zünden. Rapunzel war aber cooler.
Thor 2 hält das Niveau des Vorgängers auf solidem Level, vielleicht ist er sogar einen Tacken besser. Er ist auf jeden Fall ein cooler Avengers-Spaß, in dem es, was Action und Humor angeht, nichts zu meckern gibt. Die Story und die Figuren leiden darunter etwas (von den Darstellern mal ganz zu schweigen), aber der Mann mit dem Hammer macht nach wie vor Spaß. Herrlich fand ich auch das Captain America-Cameo und Kat Dennings, die hier noch schnoddriger und cooler rüberkommt als in Teil 1. Ist halt ein klassischer Marvel-Disney: solide Unterhaltung ohne dass es einen (mit Ausnahme von "The Avengers") vom Hocker reißt. Was gibts dazu noch zu sagen? Ach ja:
"Ich zieh mir dann mal eine Hose an."
Der erste Wolkig-Film stach meiner Meinung nach aus der Masse der Animationsfilme in Sachen Kreativität und Originalität deutlich heraus. Das schafft der zweite teilweise auch, oft allerdings auch einfach nicht. Da zehrt er dann viel zu sehr von den Einfällen des Vorgängers und bringt kaum was eigenes auf die Reihe. Die Figuren sind aber natürlich nach wie vor charmant, die Gags sitzen größtenteils und alles ist spritzig animiert. Die obligatorische Avata-Öko-Botschaft gibt es natürlich auch dazu, ohne die kann man ja heutzutage nichts gezeichnetes mehr ansehen. Naja, ganz vergnüglicher Spaß aber ich guck mir da lieber noch mal Teil 1 an.
Eine Kritik zu "The House of the Devil" zu schreiben, ist nicht ganz einfach, es könnte nämlich sein, dass ich mich dabei vor Glück überschlage!
Auf MP bekommt man ja von allen Seiten immer zu hören, wie genial Ti West ist und dass er den modernen Horrorfilm im Alleingang rettet etc. Klar, dass ich verdammt neugierig auf den Typen wurde. Seinen Cabin Fever 2 kannte ich zwar schon, aber der war ja nun wirklich nicht das Wahre und da er sich von dem Film distanziert hatte, sehe ich den jetzt mal eher als kleinen Fleck auf einer weißen Weste. Denn "The House of the Devil" ist schlich briliant, atemberaubend, umwerfend, offenbarend und noch vieles, vieles mehr. Ich hatte Angst, ich könnte durch den West-Hype zu hohe Erwartungen an den Film haben und deswegen enttäuscht werden, aber das war so gar nicht der Fall!
Was als unscheinbare Hommage an Genrevorbilder aus den 70/80er Jahren beginnt formiert sich zu einem Spannungsaufbau, den ich in dieser Konsequenz und dieser Unbarmherzigkeit so noch nie gesehen habe. Langsam aber sicher entwirft West (und zwar wirklich entwerfen und nicht behaupten wie 90 Prozent der Horrorfilmer) eine Atmosphäre unerträglicher Angst, die er über die gesamte Laufzeit strecken kann, ohne dass ich ein einziges Mal Luft holen konnte. Jede noch so winzige Bewegung, jedes noch so harmlose Geräusch, jedes Flackern des Lichts oder Hüsteln der Darstellerin (anbetungswürdig: Jocelin Donahue) ließ mich zusammenzucken. Nach jahrelangem Sehen von Horrorfilmen stumpft man naturgemäß etwas ab und ich habe wirklich nicht mehr damit gerechnet, noch einmal dieses Gefühl zu haben, das man bei seinem ersten wirklichen Gruselschockers hatte oder wenn man als kleines Kind aus einem Albtraum hochfährt und sich in einem düsteren Zimmer wiederfindet. Aber, falsch gedacht.
West enthält sich jeglichen aufgebauschten Effekten, Jump-Scares oder sonstigem Schnickschnack, der die Spannung entladen und die Anspannung lösen könnte. Aber obwohl, man ab einem gewissen Zeitpunkt sicher ist, dass West diese Spannung aufrecht erhalten und erst am Ende zu Action greifen wird, man dementsprechend gar nichts mehr zu befürchten hat, starrt man doch noch gebannt auf den Bildschirm und kriegt die Krise vor Angst. Und der Showdown ist so wie er sein müsste: kurz, knackig, blutig, tiefsinnig und zitatenreich. Doch auch die anderthalb stunden davor haben kein Gramm zu viel Fett auf den Rippen. Beim Sehen habe ich mich manchmal gefragt, was dieses oder jenes eigentlich zu dem Film beitragen soll aber am Ende wird einem klar: Alles hat eine dramaturgische Funktion. Ich lass mich auch nicht von dem ein oder anderen Logikloch, das der Film sicherlich hat, stören, dafür war die Wirkung einfach zu krass. Ach ja, und wenn ein Regisseur die Größe hat seine Handlung für eine Tanzszene zu unterbrechen, gibt das grundsätzlich Pluspunkte bei mir. Wenn er es schafft, trotzdem die Spannung aufrecht zu erhalten, muss er wohl ein Genie sein. Ich bin gespannt, was von Ti West und seinen Mumblegore-Kumpanen in nächster Zeit noch so kommt. Denn was könnte es sympathischeres Geben als ein Haufen Horror-Nerds, die mit Mini-Budgets und Retrokameras losziehen, um die Filme zu drehen, die sie gerne sehen würden? Ganz oben auf meiner To-Do Liste steht jetzt auf jeden Fall "The Innkeepers".
Kultfilm mit Haut und Haaren! Sehr faszinierender und unterhaltsamer Trip (im doppelten Wortsinn) mit fantastischen Schauspieler durch fantastische Bilder. Dabei setzt Gilliam die Romanvorlage kongenial um ohne der Geschichte aber viel Neues zu geben. Die semi-surrealistischen Rauschszenen sind toll gemacht, der ganze Film ist zugeschnitten auf den Drogenrausch, wobei er sich angenehmerweise jeglicher Wertung enthält.
Herzlichen Glückwunsch, Marty! Du bist und bleibst der Größte!
"Gesetzt dem Fall, ich würde bei ihr jetzt ein recht ansprechendes Gesäß bemerken, müsste ich dann also sagen: Diese Dame befindet sich im Besitz eines Porno-Hintern?"
Wahnsinnig sympathischer Film, der mich in der ersten Hälfte vor Lachen nach Luft schnappen ließ. Da sitzt jeder Gag, ohne dass es eine erzwungene oder alberne Pointe sein muss, da wird alles getragen von einer wunderbar erfrischenden Tonart. Und der mich in der zweiten Hälfte eindrucksvoll die dunkle Seite all des Spaßes gezeigt hat.
Die drei Hauptdarsteller tragen beide Extreme mit Leichtigkeit. Dietrich Brüggemann ist und bleibt der König der deutschen Komödie!
Handwerklich solider Abriss der amerikanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Viel wird angerissen, viel wieder neu durchgekaut, was man schon tausend Mal (besser) gesehen hat, wenig tatsächlich Neues erzählt. Interessant sind einige Einblicke in die schwarze Bürgerrechtsbewegung sowie die (leider spärlichen) Einblicke in die Leben der verschiedenen Präsidenten. "Der Butler" sammelt eine unglaubliche Menge an talentierten Stars an, die sich leider kaum profilieren können (Ausnahme: John Cusack), weil sie viel zu lieblos und hastig abgespult werden. Inhalte vernachlässigt Lee Daniels Film konsequent, legt dafür mehr wert auf üppige Masken, elegische Streicher und atmosphärische Bilder. Außerdem werden wieder alle Probleme in die Vergangenheit abgewälzt und die Gegenwart als quasi-paradiesischer Ort verklärt (Wir haben ja einen schwarzen Präsidenten, von daher gibt es ja auch keinen Rassismus mehr^^). Das kennt man ja bereits aus unerträglichen Machwerken wie "The Help".
Alles in allem ist "Der Butler" also ein typisches amerikanisches Betroffenheitsdrama, gut gemacht aber überflüssig, bei dem aus jeder Einstellung das Betteln nach einer Oscar-Statue schreit. Schade, dabei hat Daniels doch mit "Precious" gezeigt, was er kann.
Ich habe mich in den letzten Tagen intensiver mit James Wan befasst, von dem ich bis dato noch nichts kannte. Oft wurde und wird er ja als neue Hoffnung für das Horrorkino gehypt. Dem würde ich nicht ganz zustimmen, aber trotzdem ist er ein verdammt guter Regisseur, der sein Handwerk wirklich versteht. Das merkt man auch in Insidious.
Nur leider hätte der Film so viel, viel besser sein können. Denn zunächst mal ist Insidious grauenhaft schlecht geschrieben, die Figuren (wenn man das überhaupt so nennen kann) sind blasse Requisiten, die in der Gegend rum stehen, die Dialoge sind furchtbar zäh und alels ist durchtränkt von einem fast schon ekelhaften Familienbild. Nun gut, ich habe aber das Gefühl, das ist so gewollt und James Wan braucht diese "schlechten" Drehbücher, um sein volles Können zu entwickeln, da im ein Skript wie dieses grade druch seine Banalität volle Gestaltungsfreiheit gibt. Die nutzt er auch. In der ersten halbe Stunden fackelt er ein Feuerwerk des Horrors ab und hat es wirklich geschafft, mich zu gruseln. Danach (ungefähr mit dem Auftauchen der "Geisterjäger" fällt der Film rapide ab, ergeht sich zu erst in Langeweile und dann in Esoterik. Schade, denn die guten Ansätze waren ja da und das meiste hatte wirklich Hand und Fuß. Ich warte noch auf den DVD-Start von The Conjuring, bevor ich mir ein Urteil über Wan erlaube, aber der Kerl macht nen vielversprechenden Eindruck. Und ich denke, ich gebe auch Insidious 2 eine Chance. Immerhin heißt der ja Chapter 2, was den hier zu Chapter 1 macht. Und wann ist denn mal das erste Kapitel schon gleich megaspannend?