Gabster - Kommentare

Alle Kommentare von Gabster

  • Russell&Roth, das klingt doch mal nach der Männerfreundschaft der Zukunft. :D

    • 6

      Ja, die Welt dieses Films ist schon ziemlich einfach: Umweltschützer sind Esoteriker, Geschäftsmänner wollen nur geliebt werden, Models sind einfach gestrickt und leicht zu manipulieren und philosophische Fragen führen nur zu Beliebigkeit, Chaos oder seltsamen Gedankenspielerein. Oder ist das alles etwa nur Satire? Ist eigentlich auch egal, da sich dieser Film all dem gegenüber sehr gleichgültig zeigt. Ihm sind die ökologischen und ökonomischen Probleme unserer Zeit ebenso wenig wichtig wie existenzielle Fragen, ihm geht es um die alte Geschichte des Lost Guys inmitten einer verrückt gewordenen Gesellschaft vom Schlage eines Wes Andersons (hier repräsentiert durch dessen Stammschauspieler Jason Schwartzman). Simple Unterhaltung hat zwar ihre Daseinsberechtigung, völlig klar, ginge aber auch ohne Pseudo-Philosophie.
      Wenn man es dem Film gleichmacht und achselzuckend über all das hinwegsieht, dann hat man immerhin einen exzellent gemachten Film. Das Drehbuch ist für eine Komödie, die sich einen anarchisch skurrilen Anstrich geben will, vielleicht etwas nach Handbuch gefertigt, aber die Charaktere sind (so sehr sie auch dämlichen Klischees entsprechen) mit liebevoller Hand inszeniert und gespielt von einem genialen Ensemble, aber was hat man von diesem Namen auch anderes erwartet. Es gibt da tatsächlich niemanden, der mir in seiner Rolle nicht gefallen hat. Besonders hervorheben möchte ich noch Wahlberg und Law, von den beiden hätte ich so eine Performance nicht erwartet. Die Pointen waren dann aber doch meistens eher ein amüsiertes Schmunzeln als ein lautes Lachen.
      Wer auf surreale Komödien steht, wird hier sicher einen cineastischen Orgasmus nach dem nächsten haben, wer sich wie ich mit so etwas eher schwer tut, mag ziemlich fremdeln, aber auch durchaus hin und wieder seinen Spaß haben. David O. Russell hat sich ja etwas von diesem Film distanziert und sagte, er möge ihn von all seinen Filmen am wenigsten. Ich dachte zuerst, das sei vielleicht Koketterie aber so ganz Unrecht hat er nicht...

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      • 8

        Nader und Simin ist klug, witzig, spannend, ergreifend, tiefsinnig und intelligent. Vor allem das Drehbuch ist packend geschrieben, die Dialoge sind so schneidend und das Timing so perfekt, das einem die Luft weg bleibt.
        Nach einer genialen fünfminütigen ersten Einstellungen geht der Film erstmal recht schleppend weiter, nimmt dann aber Fahrt auf und wechselt gekonnt zwischen der Trennungsgeschichte und dem Gerichtsprozess. Der ist raffiniert aufgebaut, sowohl sehr alltäglich (wir alle hätten der Mann sein können, der die Schwangere aus der Tür stößt) als auch sehr verzwickt: Der Zuschauer weiß irgendwann nicht mehr, ob und wann jemand lügt oder welche Fragen eigentlich relevant sind. Farhadi packt da in sein Scheidungsdrama einen verdammt guten Krimi. Etwas geholfen hätte es vielleicht, wenn das andere Ehepaar ein wenig sympathischer wäre, dann wäre der Konflikt des Zuschauers größer, aber wirklich sympathisch in diesem Film ist eigentlich nur Nader und vielleicht noch seine Tochter, das war es dann leider auch. Aber je mehr wir über die prekären Lebensverhältnisse des anderen Paares lernen, desto klarer wird uns, dass sie nicht nur die aggressiven Ekelpakete sondern auch Menschen mit Problemen sind. Keine sympathischen zwar, aber immerhin. Und am Ende hält Farhadi der Menschheit in all ihrer Käuflichkeit den Spiegel vor. Wunderbar! Ob der Film jetzt irgendetwas über die iranische Gesellschaft aussagt, weiß ich nicht, ich war noch nie da. Es ist mir aber auch ziemlich egal, denn er hat mich zwei Stunden lang auf höchstem Niveau unterhalten und zum Nachdenken angeregt. Das ist alles, was ich von einem Film verlange.

        • Jetzt hab ich auch einen Grund, diesem Spin-Off eine Chance zu geben. Ist natürlich nach wie vor unnütz wie sonst was, aber mal sehen, wie viel Gerwig da rausreißen kann.

          • Da steigt die Vorfreude auf Hustle doch gleich noch mehr. Auch wenn ich mich frage, wie Bale die abgemagerten Kerle in Machinist und Fighter hätte spielen sollen, ohne selber dünn zu sein.

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            • Ein Film kann große Kunst sein und gleichzeitig hunderte von Millionen einspielen. Da sollte man vielleicht ein wenig die elitäre Brille abnehmen und einfach mal gucken, was Arronofsky aus der Noah-Geschichte macht, egal ob der Film jetzt 140 Millionen oder 140.000 gekostet hat.

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              • 8 .5

                Wie cool ist dieser Film denn bitte???
                Es gibt tatsächlich nichts, was ich Schlechtes über ihn sagen könnte, auch wenn er in der zweiten Hälfte vielleicht etwas manipulativ geraten ist: Er hat mitreißende Charaktere, gespielt von großartigen Darstellern, gute, fesselnde Action, echte Gefühle, eine Prise Humor, ist perfekt geschrieben, getimt, geschnitten und inszeniert.
                Natürlich stechen erstmal die Schauspieler hervor, allen voran Christian Bale, der hier wieder ein Feuerwerk expressiver Darstellung abfackelt, die mich vom Hocker gehauen hat. Melissa Leo als überdominante Mutter macht ihre Sache auch nur minimal schlechter, Adams fand ich hier erstmals cool und nicht irgendwie nervig und sogar Mark Wahlberg ist mal nicht überflüssig und langweilig. Top!
                Weil ich ein Boxerdrama a la Million Dollar Baby erwartet hatte, wurde ich erstmal überrascht, wie sehr mich die Familiengeschichte und die Probleme der Charaktere untereinander mitgerissen hatten und so waren die furiosen und dankenswerterweise sehr unpathetischen Kampfszenen sowas wie die Kirsche auf dem irre coolen Eisbecher, so als wollte Regisseur Russell dem Zuschauer sagen: "Hier guckt mal, habt ihr n super Film über eine Working-Class Family, aber wisst ihr was, man lebt nur einmal, ich gönn auch noch eine Packung ultracooler Action obendrauf. Viel Spaß damit!"
                Und diese Rechnung geht absolut auf, ich war während den Kampfszenen wirklich mitgerissen und fieberte und litt mit Micky mit, das kenn ich bei Sportfilmen eigentlich gar nicht von mir.
                Und dann schafft es das Drehbuch auch noch, all die Verstrickungen Mickys zu seinem Bruder, seiner Freundin, seiner Mutter, den wechselnden Managern und seinen Bekannten im Heimatort über den ganzen Film aufrecht zu erhalten und spannend zu gestalten. Ist vielleicht aber auch ein Verdienst der tollen Nebendarsteller.

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                  • Ein Journalist, der keinen Kaffee trinkt? Wie geht das denn zusammen? :D

                    • Mit Kill the Boss hat sie sich meinen Respekt erkämpft. Über die restlichen Filme sprechen wir mal lieber nicht, ist ja ihr Geburtstag, da zeigt man sich mal nett.

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                      • 7

                        Roehler wiederholt in diesem Film vieles aus seinem Film "Agnes und seine Brüder", aber "Elementarteilchen" ist zum Glück viel fokussierter und weniger hysterisch, büßt dafür aber vielleicht etwas an Lässigkeit ein. Die literarische Vorlage strafft und entschärft der Film an einigen Stellen, was der ganzen Sache sehr zu gute kommt. Die erste Hälfte fand ich ziemlich holprig, gerade in den etwas störenden Rückblenden, in denen ich mich vor allem mit Thomas Drechsel so gar nicht anfreunden konnte. Gegen Ende hin lässt der Film immer mehr echte Emotionen zu, was in einem bedrückenden Ende gipfelt. Unerträglich war nur die Fahrstuhlmusik, die in fast jeder Szene zu hören war und dass, obwohl der Film geile Songs hatte, die hartnäckig gegen den dämlichen Score ankämpften.
                        Die Schauspielerleistung fand ich im Großen und Ganzen sehr gelungen, auch wenn nicht jeder der großen Namen hier wirklich zeigen kann, was er drauf hat. Da wären vielleicht weniger bekannte Schauspieler geeigneter gewesen, bei denen man sich nicht dauernd fragt, was sie da in dieser Mini-Rolle machen und so irgendwie von der Handlung ablenken. Bleibtreu ist natürlich genial wie immer, ähnliches gilt für Potente, bei Ulmen hatte ich immer das Gefühl, er muss sich gerade verkneifen, witzig zu sein und Gedeck hätte mit mehr Screentime auch mehr aus der Rolle machen können. Aber was verschenktes Potenzial angeht ist sie wie gesagt nicht die einzige (Schilling,Gwisdek, Harfouch, Knaup).
                        Insgesamt allerdings ein eindrucksvoller Film, der unbequeme Fragen stellt und den Menschen da anfasst, wo es weh tut.

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                        • 5 .5

                          Eines gleich mal vorweg: Die geringe Punktzahl ist keine Kritik an Shannons Leistung. Er ist schlichtweg atemberaubend und hätte allein 10 Punkte verdient. Meine Kritik lässt also die Schauspielleistungen außen vor, denn außer Shannon macht auch Chastain ihre Sache großartig, die hier mal wieder ihr unfassbares Potenzial an eine nichtssagende Rolle in einem nichtssagenden Film vergeudet. Wenigstens ist der Film hier nicht so ekelhaft daneben wie The Tree of Life oder The Help, er ist eher belanglos wie Mama. Es wird mal Zeit, dass sie eine wirklich große Rolle in einem wirklich großen Film spielt wie es mit Zero Dark Thirty schon fast der Fall war und Shannon verdient sowieso einen Starstatus.
                          Wirklich schlecht find ich den Film hier nicht, nur verstehe ich den Hype ihn nicht und was über die üblichen Paranoia Dramen heraus erzählt, auch wenn ich die Geschichte sehr vielversprechend fand. Es würde vielleicht helfen, wenn Nichols es schaffen würde, mal eine Einstellung länger als eine halbe Sekunde zu halten, dann hätte es auch etwas weniger von ARD-Vorabendprogramm gehabt.
                          Es gab auch großartige Szene, etwa wenn Shannon mit seiner Mutter spricht oder neben seiner Frau im Bett einen Anfall bekommt (Hammer!!!!). Generell ist der Film immer ganz bei sich, wenn er Shannon dabei beobachtet wie er Panik schiebt. Die Auseinandersetzung mit seinem Kumpel auf der Nachbarschaftsparty hätte genial sein können, wurde es dann leider doch nicht, so wie generell recht viele Szenen in dem Film ein großes Potenzial mitbrachten, das dann schnell verpuffte. Die letzte halbe Stunde ist dafür dann aber ganz, ganz großes Kino.
                          Die Nebenfiguren standen meistens irgendwie nur so rum, die Tochter hatte überhaupt keinen Charakter und wenn in einem Film jemand mitspielt, der auch in The blind side rumlungerte, ist das auf jeden Fall ein Armutszeugnis (gilt selbst für großartige Filme wie Gravity).
                          Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich Traumsequenzen nicht ausstehen kann (sofern sie nicht von Chris Nolan oder Rob Zombie inszeniert wurden).

                          • 6
                            über Blacula

                            Hab den Film in der Schlefaz-Reihe gesehen, wo er eigentlich nicht wirklich hingehört, weil er zwar sehr trashig aber auch sehr gut ist. Dass Kalkofe/Rütten ihm in ihrer (sonst eigentlich immer recht spaßigen Sendung) Schwarzen- und Schwulenhass unterstellt hatten, zeigt nur wie wenig die beiden von Black bzw. Queer Cinema verstehen.

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                            • 5 .5

                              Hoffmann und Blanchett in einem Film, das kann ja nicht einmal ein Matt Damon in die Langeweile ziehen, auch wenn er sich redlich Mühe gibt. Aufgewertet wird die Ensembleleistung dann noch dadurch, dass Law und Paltrow wirklich überraschend gut aufspielen. Dabei wirken sie alle immer ein wenig unterfordert, denn die Rollen und der Film geben nicht sonderlich viel her. Vor allem in der ersten Hälfte dümpelt er ziellos vor sich und hin und man fragt sich, wieso man eigentlich eine Stunde lang Damon und Law dabei zuschauen soll, wie sie am Strand herum liegen. Mit dem Streit im Boot kommt es dann zu einer wirklich beklemmenden Szenen und der Film gewinnt generell an Fahrt, die er auch lange durchhält, bevor er er dann wieder in Belanglosigkeit ausdümpelt. Kein schlechter Film, streckenweise recht beklemmend, aber aus der Geschichte hätte man sicher mehr herausholen können.

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                              • Schlimm genug, dass Hoffman bei diesem Käse mitgemacht hat, jetzt wird er diese Filme auch nach seinem Tod nicht los...

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                                • 8 .5

                                  Unterhaltsame und spritzige Dramödie aus dem Iran, getragen von einem genialen Schauspielensemble und einem vielschichtigen Drehbuch. Ich bin auf jeden Fall voll aufgesprungen auf den Asghar Farhadi-Zug. Nächste Haltestellen: "Nader und Simin" und "Le Passe".

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                                  • 7

                                    Ich vergesse immer wieder, dass Gerard Depardieu mal ein ernstzunehmender Schauspieler war, als er noch nicht neben Putin posierte und noch nicht aussah wie ein sperriger Raumteiler. Und mich wundert etwas, wieso ich von diesem Film trotz ihm noch nie etwas gehört habe, denn er ist wirklich gut. Auch die beiden Damen an Depardieus Seite überzeugen und die Filmsprache hat schon etwas Außergewöhnliches, das man mal gesehen haben sollte. Ich hatte zwar erwartet, dass der Film etwas mehr in die Tiefe gehen würde und weniger seine handwerklich makellose Oberfläche feiern würde, aber naja, das macht er wenigstens ziemlich ansprechend. Seltsam fand ich nur, wieso der Film dauernd darauf rumreitet, dass die Ehefrau so hübsch und die Geliebte so unansprechend sei und was das mit dem Sachverhalt zu tun hat, aber er ist auf jeden Fall interessant und sehenswert, mit einem packenden Ende.

                                    • Hoffmann alias The Count bricht durch die Meeresoberfläche, nachdem ihn bereits alle für tot halten, eine Vinyl-Platte in der Hand und brüllt: "DAS IST ROCK'N'ROLL!!!!"

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                                      • Klingt an sich ganz interessant, nur die Schauspielern dämpfen die Freude ein bisschen. Was findet Scorsese nur an Neeson? Was an dem Pseudo-Spiderman? Watanabe kann was, wenn er will.

                                        • Hauptsache er entscheidet sich schnell, und da kommt bald n Film. Welches Genre, ist sekundär, solange written and directed by Quentin Tarantino im Abspann steht.

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                                          • Hoffmann hinterlässt im amerikanischen Kino eine Lücke, die wohl nicht zu füllen sein wird. Großartiger Schauspieler mit einer eindrucksvollen Filmographie! Für mich hat er als Count immer einen besonderen Platz im Herzen!

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                                            • Eisenberg kann das locker, ist für mich aber mehr der Sunnyboy, werde da wohl Probleme haben mich umzustellen. Irons ist eine todlangweilige Wahl, da war Caine ja noch spannender.

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                                                Wer hat gesagt, dass gute Filme eine Handlung brauchen? ;)
                                                Stephen Dorff führt uns hier mit seiner bemerkenswerten Peformance in das inhaltslose Leben eines Hollywoodstars ein, der in einem Hotel rumlungert, sich betrinkt und hin und wieder mal eine flachlegt, wenn er sich nicht gerade Zwillingsstripperinnen aufs Zimmer bestellt. Unterstützt wird er von der wahnsinnig natürlichen Elle Fanning und den bemerkenswert schönen Einstellungen, die Coppola für ihre Geschichte findet. Sie zeigt, dass Filme über Langeweile erstaunlich kurzweilig sein können und, dass sie eine grandiose Regisseurin ist, zumindest solange man sie nicht mit ihrem Daddy vergleicht.

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                                                • Das Buch gehört zu Hornbys besten. Leider wurden seine Romane aber schon oft in den Verfilmungen versaut und auch der Trailer reißt mich nicht vom Hocker. Naja, mal sehen, die Schauspielerwahl scheint zu passen, ist aber auch keine große Überraschung dabei.

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                                                  • Der Typ ist vor allem genial, wenn Jason Reitman auf dem Regiestuhl sitzt.