Gabster - Kommentare
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Alle Kommentare von Gabster
Gut gemachter und ebenso gespielter Thriller mit ein paar verzeihbaren Längen und einer sich stetig steigernden Intensität.
Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass das letzte Kapitel des Buches die Verunsicherung abmildert, eher im Gegenteil. Wenn Alex sich entschließt, ein bürgerliches Leben anzunehmen, zeigt Burgess ja, dass hinter der alltäglichen Spießigkeit furchtbare Verbrecher lauern können.
Katrin Gebbe teilt ihren Film in drei Kapitel ein: Glaube, Liebe, Hoffnung, die drei Grundsäulen christlichen Glaubens, dabei wäre für diesen Film wohl Irrglaube, Hass, Hoffnungslosigkeit treffender gewesen, so radikal verfolgt "Tore tanzt" die Passion des jungen Mannes, der in seiner unschuldigen Naivität wohl am ehesten mit Forrest Gump zu vergleichen wäre, auch wenn die beiden Filme so gar nichts miteinander gemein haben.
Dieser Film ist sicherlich nicht jedem zu empfehlen, manch einer wird wohl verstört, verärgert oder angeekelt sein und auch ich werde wohl einige Zeit brauchen, bis ich wieder ein Hähnchen essen kann. Die Art und Weise wie Gebbe ihren Protagonisten in unvorstellbares Leid hineinzieht und wie gut sie uns klarmacht, weshalb er nicht aus den Umständen ausbrechen kann/will ist grandios. So grandios sogar, dass sich bei mir ein Effekt einstellte, den ich vor allem bei Tarantino oder Scorsese oft habe: Die furchtbaren Szenen sind so gut in Szene gesetzt, so fantastisch gespielt, getimet und geschnitten, dass das Glück über die geniale Inszenierung stärker ist als der Abscheu vor dem Gezeigten. Das kann man aus moralischer Sicht bekritteln, aus cineastischer Sicht jedoch nur in den Himmel loben. Bitte mehr solche Filme, Frau Gebbe. Und ihr anderen jungen deutschen Regisseure: So wirds gemacht!
Solange trotzdem die Originalserie weitergeführt wird, bin ich gerne bereit, das mal zu testen.
Da er seine "Leistung" als Batman ja sehr treffend analysiert hat, vertrau ich ihm mal, was Affleck angeht.
Mr. King wird mir immer sympathischer!
Irgendetwas an diesem Film ist merkwürdig, aber vielleicht ist auch irgendetwas mit mir merkwürdig. Es hat mit der Hauptfigur des Filmes, dem dicklichen Jungen Flori, zu tun. Man muss ihn gesehen haben, um zu glauben, was für eine Witzfigur er eigentlich ist: ungelenk, trottelig, naiv, schwerfällig, ängstlich, leicht autistisch und noch vieles mehr. Und man muss ihn erst recht gesehen haben, um zu glauben, wie viele Demütigungen, Enttäuschungen, Zurückweisungen und Peinlichkeiten er im Laufe des Filmes ertragen muss. Und trotzdem liebt man ihn, trotzdem ist er ein wahnsinnig sympathischer Protagonist, der je lächerlich er scheint, desto netter wird.
Die verdammt hohe Punktzahl gebe ich nicht, weil an Axel Radisch möglicherweise ein neuer Martin Scorsese verloren gegangen ist, auch nicht, weil der Film mir die Augen geöffnet oder mein Leben verändert hätte. Denn das alles ist nicht der Fall. Ich vergebe sie für unglaublich intensive und abwechslungsreiche anderthalb Stunden. Lachen und Weinen, Jubeln und Fremdschämen, Mitgefühl und Ekel können ja so nah bei einander liegen, es ist mitunter kaum zu glauben. Das ist nicht nur bei besagtem Flori der Fall, auch bei seinem Vater Hanno, der wahrscheinlich noch skurriler, noch tumber und noch peinlicher ist als sein Herr Sohn. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm. Trotzdem hatte ich ihn, den knuffigen Alten gern, hab seine Probleme verstanden und die ganze Zeit gehofft, dass er sich seinem Sohn gegenüber endlich öffnen würde. Und als es dann so weit war, habe ich vor Entsetzen die Hände vorm Gesicht geschlagen, so miserabel hat er sich dabei angestellt, ein richtiger Vater zu sein.
Manchmal war mir der Film so unangenehm, dass ich am liebsten weggerannt wäre um mich zu vergraben. Und das lag nicht an der Schunkelmusik des (erstaunlich charismatischen) Christian Steiffen. Das lag einfach daran, dass ich mit den Figuren einfach zu sehr mitgelitten hatte, um das Wechselbad der Gefühle zu ertragen, dem sie ausgesetzt waren. Die Charaktere waren nämlich nicht nur absolut glaubhaft, die beiden Hauptdarsteller haben sie phänomenal gespielt und den improvisierten Dialogen wirklich Leben eingehaucht.Und ach ja: Der Film ist auch urkomisch. Ich kann also nur jedem raten, der mal wieder eine Komödie sehen will, die es in sich hat: Schaut euch diesen Film an! Unbedingt! So bald wie möglich!
Dieser Film hätte so gut werden können. Roland Emmerich versteht sicher sein Handwerk und was manipulatives Geschick angeht, macht ihm im Filmgeschäft wohl kaum einer was nach. Die Filmsprache beherrscht er bis ins kleinste Detail und er weiß auch wie er düsteren Themen wie Weltuntergang oder terroristischen Anschlägen noch einen Fun-Faktor verpassen kann. Ob man das jetzt zynisch findet oder nicht, muss wohl jeder selbst entscheiden. Und auch in White House Down stimmt erstmal alles: Tempo, Montage, Storyaufbau und Setting sind ideal, die Darsteller sind auf jeden Fall weit über dem Durchschnitt (Tatum mausert sich langsam zu einem der interessantesten jungen Schauspieler in Hollywood, Foxx ist ja immer großartig, genauso wie Jenkins und Woods). Somit hätte dieser Film ein spaßiger Action-Kracher werden können und in einer Zeit, in der Blockbuster scheinbar vor Depression nur so strotzen müssen, weil sie auf teufel komm raus, ernst genommen werden wollen, endlich wieder ein Film, der sich selbst auf die leichte Schulter nimmt. Leider ist das aber nicht der Fall.
Von Anfang an wirkt White House Down wie ein etwas zu lang geratener Obama-Werbespot. Jamie Foxx sieht dem realen Präsidenten nicht nur recht ähnlich, er agiert genauso, wie Barack sich selbst gerne sieht: weltoffen, pazifistisch, humorvoll und bürgernah (Selbstdarstellungen inklusive). So hab ich mir den Film über oft gewünscht, die USA hätte tatsächlich einmal so einen Präsidenten und kam mir dabei ein wenig so ekelhaft naiv vor, wie die Tatums kleine Tochter, die mit ihrem Smartphone die Welt retten will (und es auch tut). Schlimm genug also, dass dieser Film ein völlig weltfremdes Politikverständnis hat, in dem Staatsmänner quasi messianisch verehrt werden (eine Haltung wie sie das letzte mal bei Platon modern war) sondern er ist auch noch gut genug, dieses verdorbene Weltbild dem unschuldigen Zuschauer aufzudrücken. Spätestens allerdings wenn das nervige Blag am Ende die Präsidentenflagge (von allen überflüssigen Flaggen die mit Abstand überflüssigste) schwenkend aus den Trümmern des weißen Hauses den Kampfhubschraubern entgegen gelaufen kommt, hat Emmerich das Spiel überzogen. So etwas kann kein Mensch mehr ernst nehmen und deswegen begann ich an der Stelle im Kino auch unwillkürlich an zu prusten.
Dieser Film stellt sich heuchlerisch in den Dienst von Bürgerbeteiligung und Abrüstung, propagiert insgeheim aber das genaue Gegenteil: Ein Mann, ein Amt scheint es zu heißen und fast noch viel penetranter: Ein Mann, eine Waffe. So viel Doppelzüngigkeit fände ich widerlich, wenn der Film nicht an anderen Stellen so clever und neu wäre. Da stellt er zum Beispiel die Patchwork Familie als neues Ideal in den Mittelpunkt, die alte Familienstruktur, Mutter, Vater, Kind hat -vertreten durch die Familie Walker- abgedient, ja, sie ist sogar die Brut des Bösen. Endlich ein Film also, der kein erzkonservatives Familienbild mehr vertreten muss. Und auch endlich ein Film, der verstanden hat, dass die größte Gefahr für den Weltfrieden in den reaktionären Strömungen liegt, die derzeit in Amerika und auch anderswo so stark im Kommen sind und eben nicht im Islam oder im Kommunismus wie es viele Filme noch immer glauben machen wollen. So rettet sich der Film noch auf magere fünf Punkte. Am Ende blieb mir als Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle und die bittere, aber nicht neue Erkenntnis, dass Emmerich ein großartiger Regisseur sein könnte, wenn er nur endlich anfangen würde, richtige Geschichten zu erzählen. Na, vielleicht ja nächstes Mal.
Ich bin eher zufällig auf Adventureland gestoßen, hatte Lust auf einen Nerd-Film mit Jesse Eisenberg, den ich mal eben an einem verkaterten Morgen mir ansehen konnte. Was ich dann aber zu sehen bekam, ging weit über das hinaus. Adventureland ist ein absolut großartiger Film. Die Frage, wieso er so großartig ist, ist aber nicht so ohne weiteres zu beantworten. Zunächst einmal sind da die wundervollen Schauspieler, der schon erwähnte Jesse Eisenberg, der hier ähnlich sympathisch auftritt wie schon in Zombieland und vor allem auch Kristen Stewart, die mich aus den Socken gehauen hat. Sie ist nicht nur eine verdammt coole Schauspielerin sondern auch überraschend wandlungsfähig mit einem sehr hintergründigen, cleveren Spiel. Zum Glück versucht sie hier nicht allzu oft, witzig zu sein, denn das ist sie nicht. Macht aber auch nichts, das sind Eisenberg, Wiig und Bush dafür umso mehr. Und wer hätte gedacht, dass ich mal Ryan Reynolds angucken kann ohne das Bedürfnis, mich aufzuhängen. Es geschehen tatsächlich noch Wunder.
Die Handlung von Adventureland ist kaum der Rede wert, was allerdings sehr angenehm ist, dadurch kann sich der Film viel intensiver mit den Charakteren beschäftigen. Gerade diese Reduziertheit ist es, die den Film so auszeichnet. Darin erinnert er mich sehr an den großartigen Dazed and Confused.
Als Sahnehäubchen hat Adventureland noch einen tollen Soundtrack und einige Anspielungen auf klassische Literatur zu bieten. Adventureland ist ein Film, der einen glücklich macht, der mir sowohl den Tag versüßt hat als auch einmal wieder gezeigt, was Kino alles leisten kann, wenn der Regisseur bescheiden und unprätentiös an die Sache herangeht. Gäbe es doch nur mehr von diesen Filmen.
Sein einzig wirklich rundum gelungener Film ist nicht in der Liste.
Der Film verfolgt einen interessanten Ansatz und mischt saftige Kirchenkritik mit einer guten Dosis Action. Leider hat er einige Längen und auch wirklich anstrengende Passagen, vor allem in der ersten Hälfte hört man einfach zu viele fundamentalistische Predigten, so dass zumindest ich seh genervt wurde. Die Geschichte beginnt dann zunächst einiges an Dramatik zu entwickeln, bevor man auch etwas Gore zu sehen bekommt. Erstaunlicherweise schafft es die großartige Hauptdarstellerin noch, dass man als Zuschauer Sympathien für sie entwickelt, obwohl sie in der ersten Hälfte des Filmes noch eine schwer gestörte Fundamentalistin war, die sich mitschuldig am Selbstmord ihres Sohnes gemacht hatte. Später jedoch wird sie -auch dank einiger netter Kill Bill Verweise- zu einer Protagonistin, mit der man auch mitfiebert. Das Ende hat mich dann jedoch enttäuscht, weil es einen irgendwie im Regen stehen ließ. ich mag es zwar, wenn Filme meine Erwartungen durchkreuzen, aber irgendwie sollte die Charakterentwicklung einer Hauptfigur zu einem würdigen Abschluss gebracht werden und nicht einfach ins Leere verlaufen.
Ich hoffe, dass Alexander Payne endlich wieder einen Film macht, der mich komplett überzeugt, so wie Election. Seitdem fand ich seine Filme mehr so lala. Der hier könnte das auf jeden Fall schaffen.
Der Trailer ist mir etwas zu actionlastig aber der Film wird schon was werden.
Fände ich ja obergeil!
Jawoll!!!
Auch wenn du den Preis wahrscheinlich eh nicht entgegen nehmen wirst, Glückwunsch Woody! Du bist der Größte!
Ein paar wirklich großartige Schätze hat der Mann in seiner Filmographie!
Ich denke, Lars labert mal wieder.... Aber egal, der Film wird so oder so großartig!
Vielen Dank Moviepilot für den Herzinfarkt.
Gerade, als ich dachte, das französische Feel Good-Dramödien-Gesäusel mit all den langweilig weichgespülten Schnarchfilmen für Spießer und solche die es werden wollen, könnte nach abscheulichen Machwerken wie "Willkommen bei den Schtis", "Nichts zu verzollen", "Ziemlich beste Freunde" und dem letzten filmgewordenen Anschlag aus unserem Nachbarland "Der Nächste bitte" nicht noch tiefer sinken und ich tatsächlich die ein oder andere Hoffnung in die Zukunft gesetzt hatte, kommt dieser Film um die Ecke und lässt mich mit einer vor lauter Facepalms blaugeschlagenen Stirn zurück und mit dem schalem Gefühl, dass all der Trivialität, dem Fremdschämen und der Biederkeit, die Tragikomödien wie dieser hier in den letzten Jahren verbreitet haben, noch einem die (vorläufige) Spitze aufgesetzt wurde.
Fangen wir bei der unsäglich biederen und langweiligen Grundidee an, die einmal mehr eine patente alte Dame in den Mittelpunkt stellt, die es der Welt mit ihrem losen Mundwerk und ihrem unerschütterlichen Tatendrang noch einmal zeigen will, bevor sie... naja, eingemottet wird. Als wäre das nicht schon die Grundidee jedes zweiten dieser Feel-Goood-Movies gewesen, die seit ein paar Jahren die Lebenszeit der Zuschauer und die Leinwandplätze in den Kinosälen verschwenden. Obwohl uns diese Filme quasi im Wochentakt überrollen, feiert sich noch jeder Film, jeder Verleih neu für die Idee, Alte Leute mal wieder so richtig fit zu zeigen, fast so als handelten diese Filme nicht nur von Alzheimer-Patienten sondern seien auch auf solche zugeschnitten, die sich nicht mehr erinnern, dass sie sich letzte Woche dieselbe Grütze schon mal reingepfiffen haben. Bei "Harold and Maude" war das Konzept ja noch hipp und neu gewesen, aber das liegt über vierzig Jahre zurück, mittlerweile ist es nur noch der geldgierige Versuch, das neue Zielpublikum der bildungsbürgerlichen 50 Plus Generation mit einem "American Pie" für Rentner die letzten Kröten ihrer Pension aus der Tasche zu kratzen. Natürlich ist es legitim, ein älteres Zielpublikum anzuversieren und natürlich ist es legitim, die Jugend dabei inhaltlich und dramaturgisch zu übergehen. Nur Mühe machen sollte man sich bitteschön. Das kann mir aber hier kein Beteiligter der Produktion ernsthaft von sich erzählen. Der Film vertraut gänzlich auf seine himmelschreiend einfallslose Ausgangsidee und macht sich keine Mühe Charaktere, Dialoge oder Plot-Wendungen glaubwürdig auszuführen. Was als edles Ziel bleibt, ist der Versuch, das Thema Altersarmut im Kino zu etablieren, das ist gut, das ist wichtig und dafür bin ich dem Film auch dankbar. Der Rest ist leider großer Käse. Die Schauspieler sind alle so heillos schlecht, dass ich nur hoffen kann, es liegt an der Synchro, aber wenn ich mir deren Mimik so ansehe, dann schwindet die Hoffnung rapide. Selbst der Darsteller des kleinen Jungen scheint sich die ganze Zeit zu fragen: Was für dämliche Sätze muss ich hier eigentlich grade von mir geben. Und was die verehrungswürdige Carmen Maura dazu getrieben hat, hier mitzumachen, weiß wohl nicht mal sie allein. Wahrscheinlich hat sie ein paar von Paulettes Keksen gefuttert, bevor sie den Vertrag unterschrieben hat, anders ist mir dieser cineastische Ausrutscher in ihrer Filmographie beim besten Willen nicht zu erklären.
Nicht nur die Geschichte ist mies, nicht nur die Schauspieler haben keine Lust auf den Dreck, auch der Humor ist einfach nicht vorhanden bzw. beschränkt sich auf Witze von HiHiHi, die alte Frau hat Neger gesagt-Niveau. Wer älter als zwölf ist, kann dafür höchstens ein nachsichtiges Schmunzeln übrig haben, auch wenn ein paar sektbeschickerte Damen in ihren Mitfünfzigern, die sich mit mir den Kinosaal teilten, mich da eines besseren belehren wollten. da bin ich fast noch mehr im Fremdscham versunken, als beim Blick auf die Leindwand.
Kurzum: Paulette steht für alles, was meiner Meinung nach derzeit schief läuft im Kino, oder zumindest doch für vieles. Da kann einem schon Himmelangst werden um das französische Kino, wären in den letzten Jahren nicht auch so fantastische Filme wie "Der Vorname" erschienen, der tatsächlich all das richtig macht, bei was Paulette und Konsorten so gnadenlos versagen. Der einzige Grund, warum die Hanfoma keinen Ehrenplatz auf meiner Hassfilmliste bekommen hat, ist, dass der Film bei aller Grauenhaftigkeit auch einfach unfassbar egal ist. Man verlässt das Kino, schüttelt den Film ab, zuckt mit den Schultern und versucht auf andere Gedanken zu kommen. Lange nach geht einem der Film wohl nur, wenn man hinterher versucht, auf Moviepilot seinem Ärger Luft zu machen ;)
Haneke-Bashing geht eigentlich gar nicht! Aber jemandem, der Vinterberg liebt, dem kann ich wahrscheinlich alles verzeihen :)
Der Trailer verspricht nen wirklich tollen Film aber vielleicht sollte man seine Erwartungen etwas im Zaum halten, sonst wird man schnell enttäuscht.
Ein Film, der schwer zu bewerten ist. Ich kann sowohl verstehen, wenn jemand ihn als Hassfilm hat, als auch, wenn man ihn seinen Lieblingsfilm nennt. Izo ist ein Film, der einen lange nicht loslässt und den man wahrscheinlich auch nie ganz einordnen werden kann. Manche Szenen kamen mir absolut bescheuert vor, andere wiederum hochpoetisch und einfach schön. Ein für mich stimmiges Gesamtkonzept ergab das jedoch nicht. Ich hatte aber auch nicht das Gefühl, als ob der Film das wollte. Aber was will der Film denn? Tja, gute Frage. Von der Sinnlosigkeit des Hasses zu erzählen ist ja nicht neu, einen Film nur aus Kampfszenen bestehen zu lassen auch nicht. Trotzdem ist Izo mit keinem anderen Film vergleichbar (höchstens vielleicht mit Bronson aber auch das nicht wirklich). Ich habe noch kaum einen redundanteren, anstrengenderen und langatmigeren Film gesehen als diesen hier aber auch keinen von dieser Wucht, dieser philosophischen Breite und dieser strengen Inszenierung. Handwerklich so perfekt, dass er auf allen anderen Ebenen kaum mehr funktioniert. Wirklich gut haben mir die Lieder gefallen, die der Musiker von Zeit zu Zeit in das "Handlungs"gerüst einstreut, das waren wohl die besten Momente des Filmes, neben der Szene mit der Schulklasse.
Ist das ein guter Film? Nein, eigentlich nicht.
Sollte man ihn gesehen haben? Ja auf jeden Fall.
Werde ich ihn mir ein zweites Mal ansehen? Puh, ich denke nicht.
"Her" klingt so abgedreht, dass er einfach nur gut werden kann.
Michael Parks <3