GlorreicherHalunke - Kommentare
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Alle Kommentare von GlorreicherHalunke
Der Tatortreiniger setzt gelungen über den Ärmelkanal auf das britische Festland über.
Unbedingt im O-Ton sehen/hören (und wenn ich Banause das sage, will das schon was heißen).
Die letzte der 6 Folgen hat mir sehr, sehr gut gefallen. Da muss man sich vor dem Original nicht verstecken.
Die übrigen Folgen sind mit nicht so ganz spitzer Feder wie Schotty geschrieben, versprüht jedoch durch die spröd-staubige Sympathie des Protagonisten (statt hanseatischer Schnauze englische Chuzpe) seichten bis mitteltiefen Unterhaltungswert.
Die 6 Episoden teilen sich in 3 losen Nacherzählungen von Schottys Erlebnissen und 3 ganz frischen Situationen auf.
Staffel 2 werde ich mir gerne auch noch ansehen.
... und weiter gehts mit meiner Sichtung der DisneyFilme, die ich als Kind nicht gesehen hatte.
Zumindest muss ich die Anfangssequenz irgendwann doch schonmal gesehen haben, aber an den Rest konnte ich mich nicht entsinnen.
Während J.F. Lannister unten einen lesenswerten Vergleich zwischen Bambi und König der Löwen/Dinosaurier verfasst hat, komme ich dazu, Bambi als "Boyhood im Wald" zu betiteln.
Mir war neu, dass Bambi ein Hirsch ist; der Name klingt weiblich.
Bambi erzählt eine FullCircle-coming-of-age-Geschichte.
Ich mag diese frühe DisneyZeit, als die Animationen noch liebevoll aussahen und die Handlung eher grob skizziert bleibt. Für Kinder ist eine durchgehende Handlung wohl auch nicht nötig; da geht der Wiedererkennenswert der knuffig-putzigen Charaktere eher auf.
Und die kurze Laufzeit von knapp über 1 Stunde ist m.E. kindgerechter als die neueren > 90 Minuten buntknalligen Streifen.
Die Sichtung fühlt sich daher auch wie das Vorlesen eines Kinderbuchs, das in verschiedene Kapitel aufgeteilt ist, die aber nicht fließend übergehen bzw. (bis auf die elegische Anfangssequenz) keinen Raum zum Verweilen geben.
Davon kann man sich jetzt angesprochen fühlen oder nicht.
Ich fands alles in allem behaglich und kurzweilig.
Die finale Staffel lässt mich einigermaßen ratlos zurück.
Die ersten 5 Episoden haben mich überhaupt nicht angesprochen. In der zweiten Hälfte wurde es etwas besser, aber das typische Atlanta-Gefühl, etwas ganz Besonderes und Durchdachtes zu erleben, blieb vollständig aus.
Ggf. war man hier auch auf Bedeutungsebenen unterwegs, wo mir der nötige Schlüssel zum Verständnis gefehlt hat.
Aber vielleicht hat man sich auch in das eigene Konzept zu sehr verliebt und schließlich jede aufeinanderfolgende Handlung zugunsten prätentiöser ArtHausEssays in sich einstürzen lassen.
Staffel 1 war ein Warmlaufen; Staffel 2 der Höhepunkt; Staffel 3 hat mich in Teilen nicht angesprochen, aber der Trefferdichte war für eine sehr hohe Wertung ausreichend; in Staffel 4 zerfasert sich alles und wird beliebig. Klingt nach nem Plan.
Da hat mir die ComicVorlage, die ich am WE gelesen habe, aber viel besser gefallen.
Im Comic sind die Sätze aus dem Englischen einfach Wort für Wort ohne Beachtung der richtigen Syntax oder Gepflogenheit übersetzt worden, sind sie nicht?
Im Film dauert es bis zum ersten Auftreten des gallischen Dorfs 12 - 15 Minuten, wohingegen der Comic 3-4 Seiten dafür braucht. Der Film wollte scheinbar unbedingt Cäsar auftreten lassen, der im Comic nicht auftaucht.
Auch im gallischem Dorf muss erst eine sinnlose Schlägerei entstehen, die es im Comic nicht gibt.
Sobald die Reise losgeht, hält man sich im Grobem und Ganzem an den Comic, aber einige der besten Stellen fehlen oder wirken nicht so pointiert wie im Comic.
Alles in allem aber keine schlechte Verfilmung.
Eine schöne Nischenserie, die für (kleine) Kinder wohl zu düster ist und Erwachsenen im ersten Schritt ein gewisses Maß an Muse abringt, wenn man sich denn durch die 4 Episoden unterhalten lassen möchte.
Der plüschige Hasenbär "Ollie" und sein Besitzer, ein etwa 9jähriger Junge, suchen sich gegenseitig.
Die Animationen der KuscheltierBande in der realen Welt ist sehr gelungen; diese Kombination kannte ich auch noch nicht.
Bis zu einem gewissen Grad ist die Geschichte an und für sich vorhersehbar, aber nicht kitschig. Für Kitsch ist elementar, dass man den großen Fragen des Lebens entweder aus dem Weg geht oder platteste Antworten liefert. Die Serie sieht dem Leben in die Augen.
Das zeigt sich an einer unvorhersehbaren negativen Charakterwandlung, die zwar erklärt, aber nicht mehr in Wohlgefallen aufgelöst wird. Parallel muss sich der Junge mit dem traurigen Schicksal seiner Mutter abfinden.
Definitiv ein mutiger Schritt für eine ganz und gar nicht harmonische Kindergeschichte.
Dass ein schrullig-sympathischer Charakter sich zum negativen wandelt, sieht man ohnehin viel zu wenig.
Über das Ende kann man sich streiten, da es etwas zu aufgesetzt wirkt.
Für kleinere Kinder in Passagen zu düster, für mittlere bis größere Kinder aber durchaus eine elterliche Chance, um die Kinder an die Rauheit des Lebens heranzuführen.
Es ist eben traurig, dass die wirklich mutig-kreativen Ideen von Netflix so dermaßen unter dem Radar erscheinen, da auch die PR-Maschine nur auf spaßige Unterhaltung aus ist.
So gesehen verwundert es mich fast, dass man dort dieses Kleinod produziert hat.
Die Zeiten, als ich mir die ersten beiden Staffeln noch als UK-DVD gegönnt hatte, da echte Serienfans quasi nur hinter vorgehaltener Hand über diese Ausnahmeserie getuschelt haben, sind vorbei.
Und ich teile die Ansicht, dass diese Staffel nach der durchwachsenen Vorgängerstaffel und den furchtbar schlechten "Death to 2020/21" nur noch unter dem Label "Black Mirror" vermarktet wird, da es als eigenständige Serie völlig untergegangen wäre.
Wie dem auch sei.
SPOILER
1. Joan is awful 5/10
Ich gebe zu, dass ich den letzten Twist nicht ganz verstanden habe.
Für mich ist eher betrüblich, dass ich mich nicht bemüßigt gefühlt habe, hier weiter zu recherchieren. Für mich ist der gordische Knoten durchschnitten worden und aus.
Diese Episode fühlte sich im Vergleich zu anderen Episoden der früheren Staffeln an wie Tenet zu Inception.
NF nimmt sich also mal selbst auf die Schippe. Ha .... Ha. So originell.
2. Loch Henry 7/10
Die stärkste Episode nach meinem Dafürhalten.
Ein düsterer Thriller vor einer schön sumpfig-nebligen Kulisse mit einem (für mich) genügend unerwarteten Twist.
3. Beyond the sea 5/10
Hätte Aaron Paul nicht mitgespielt, hätte ich die Folge allein für seine unnötige Überlange nochmal deutlicher abgestraft.
Eine tragödische (=tragisch + idiotisch) Schmonzette.
4. Mazey Day 4/10
Also das war nichts.
Da bietet der inflagranti Abgeknipste der Papparazza 500 Dollar und als sie das Geld nicht nimmt, erhängt er sich nach Veröffentlichung der Bilder.
Noch nicht idiotisch genug? Jawohl, die gute Knipserin überfallen danach plötzlich Schuldgefühle.
Und dann taucht noch eine Werwölfin auf.
Bleibt nur eine Frage: ChatGPT, bist dus?
5. Dämon 79 5,5/10
Hätte gut werden können, wenn man es stilistisch wie "Blood & Gold" aufgezogen hätte.
Der Geist der 70er will so nicht wirklich überspringen, auch wenn es toll war, mal wieder so viel Boney M. (Rasputin und MaBaker) auf dem schwarzen Spiegel zu sehen.
Als abstruse Horrorkomödie kann man sich davon unterhalten lassen.
Schnitt: 5,3 -> 5,5 (Serienbewertung gesamt bleibt unangetastet)
Bei diesem Film könnte man zwar sagen, wer Bird Box mochte, wird auch die Barcelona-Ausgabe mögen.
Man könnte aber auch sagen, wer Bird Box gesehen hat, hat auch die Barcelona-Ausgabe gesehen.
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Der spanische Touch mit dem Glaubenswahn hat mich selbstredend angesprochen, auch wenn sich das alles zu sehr in Wohlgefallen auflöst.
Irgendwie war die Idee zu gut als dass das jemanden mal so ohne weiteres eingefallen ist, aber irgendwie war man eben auch nicht bemüßigt, das anständig abzurunden.
Ein durchschnittlicher spanischer HorrorThriller kommt dabei heraus.
Aber alles in allem würde ich mir alle paar Jahre sicherlich einen Bird Box: Berlin, Wien, Paris etc. geben.
Before Sunrise in London.
Nur quirliger und bunter inszeniert.
Das Liebespaar hatte für mich viel weniger Chemie als Ethan Hawke und Judie Delpy.
Es ist nicht die typische RomCom, aber doch die typische Searchlight-RomCom.
Hip, stellenweise tiktokmäßig inszeniert.
Danke an den Kommentatoren unten für den Hinweis auf die Blooper-Szene nach dem Abspann.
Kammerspiel mit toll aufgelegten Mimen, allen voran Ralph Fiennes und Anya Taylor-Joy bereiten Freude.
Genretechnisch bewegt sich das zwischen Groteske, Drama, Allegorie, Horror, Thriller und elitärer Kochshow.
Wenn das Ding noch etwas mehr Fleisch auf den Rippen gehabt hätte, hätte ich sicherlich fester zugebissen, aber so verschwurbelt sich der Film mit zunehmender Zeit etwas, auch wenn das fette Ende einiges ausgleicht.
Nichts, was ich nochmal ansehen werde, aber Stil und Form haben für eine unterhaltsame Sichtung gesorgt.
Die Kritiker bekommen auch etwas serviert und das gemeine Volk erfreut sich an den Krumen. Schön!
Ab und an muss ich mir mal so einen Trash geben und davon träumen, dass die alten Epen der unterschiedlichen Kulturen endlich mal vernünftig verfilmt werden.
Stoffe gibt es genug, aber nein! die C-D-Branche reitet lieber solche Franchises wie "The Scorpion King" zu Tode.
Mittlerweile gehe ich sogar davon aus, dass "Gladiator 2" gut werden könnte und wenn es dann nicht mit dem Revival der Sandalen und Epen klappt, rechne ich damit zu meinen Lebzeiten vorsichtshalber nicht mehr.
Der Film selbst ist nicht der Rede wert. Die Action ist anschaubar; die Dialoge ertragbar; die Kostüme typisch trashig geraten; YoghurtMenschen :D
Dass das Schiff nicht untergegangen ist, obwohl Mr. Steinmann mit an Bord war, hat mich direkt schmunzeln lassen; so viel zum nicht vorhanden Realismus; vom Mythos ganz zu schweigen.
Rewatch. Von 6,5 mit einer Tendenz zur 7 auf 5,5 mit einer Tendenz zur 5.
Dieses Experiment ging schief.
Einerseits inszeniert Nolan einen atemlosen Agententhriller, bei dem der Zuschauer ständig auf der Hut sein muss, um alles mitzubekommen; andererseits hätte man vieles auch einfach simpler gestalten können und einige Passagen ersatzlos herausschneiden sollen; aber nein! Wir müssen ja noch unbedingt Michael Caine sehen, der den Protagonisten zum nächsten Plotpunkt schickt, wo er einfach weitergeschickt wird usw.
Ich bin gespannt, wie dieser Film altern wird. Wird man es als mittelmäßigen Beitrag Nolans abtun oder es als temporalen Zangenangriff auf das BlockbusterKino der späten 2010er würdigen?
Klar sticht dieser Streifen aus dem Einheitsbrei heraus, aber unterhaltsam ist das noch lange nicht.
Und auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen: Die Actionsequenzen sind nicht konkurrenzfähig; da fällt ein Auto um und es werden zum Schluss sinnlos Gebäude hin und hergesprengt; nunja, zumindest der BoeingCrash sah toll aus.
Metamäßig soll es also mal wieder um den Klimawandel gehen, ja habe ich verstanden, aber Nolan hat eben auch schon Interstellar mit grundsätzlich ähnlicher Prämisse gehabt und der unsichtbare Feind war in Dunkirk eben auch besser. Und wenn du dieses Konzept schon bringst, dann lass den Gegner aus der Zukunft doch bitte gewinnen. So ist die Welt ein weiteres Mal gerettet worden und geht dann halt erst in der Zukunft drauf, aber nein! der freie Wille aka Nolans optimistischer Humanismus existiert ja noch (wie schön!)-
Nolan bricht mit diesem Film wohl einige althergebrachte Regeln des Mediums und – weil er gerade dabei ist – auch seine eigenen. Da wird etabliert, dass man sich ja nicht selbst begegnen darf und drei Minuten später prügelt sich der Protagonist selbst durch den Hangar.
Und der Soundtrack ist Lärm; Stücke rückwärts abspielen – wow, sehr intelligent und virtuos.
Alles in allem gibt mir das nichts, was nicht an der fehlenden Emotionalisierung liegt, sondern einfach daran dass auch die Abstraktionsebene mich nicht abgeholt hat.
Wenn Nolan erst alles umständlich einführen muss, um dann andererseits aber die Bilder für sich sprechen lassen will, geht das für mich nicht auf; das hätte er einfach anders aufziehen müssen; in Inception war es doch auch so, dass man in einen Traum eingestiegen ist und danach alles erklärt bekommen hat.
Die letzte Einsatzbesprechung ist die schlechteste Szene in einem NolanFilm jemals; da fehlen mir die Worte. Und dann die Actionsequenzen noch mit den unsäglichen YachtSzenen zu verschneiden (ja, das muss storytechnisch so sein, sieht aber dennoch doof aus und stört den ActionFlow gewaltig; hätte man Werbung mit rein geschnitten, es hätte nicht schlechter sein können). Und auch der Einsatz an sich. Da trifft der Lärm dann auf x-beliebige SprengCompilations.
In meiner ersten Kritik habe ich geschrieben, dass ich die nächsten zwei Stunden auch noch angeschaut hätte; das muss ich revidieren. Ich war froh, als der der letzte Einsatz vorbei war.
In dieser Dekade werde ich den Film sicher nicht nochmal anschauen.
Der Film in einem Wort: Verschroben.
Doch ein einzelnes Wort wird dieser Ode nicht gerecht.
Jeden Tag um 14:00 Uhr auf einer winzigen Insel nahe dem irischen Festland in den 1920ern treffen sich 2 Personen zum BierTrinken.
Vorher geht der mitteljunge Bauer seinen Pflichten nach und der alte Mann denkt nach oder tut sonst was.
Bis der alte Mann nicht mehr mit seinem Freund sprechen möchte und dies unter Androhung der Selbstverstümmelung unterstreicht. Nach einigem Hin und Her werden die Gründe dafür klar. Währenddessen mäandert der Alltag vor sich hin.
Genießbare Langeweile, eingepackt in sehr schöne Bilder.
Der Film hat eine beruhigende Wirkung, während gleichzeitig die Spannung um den Konflikt hochgehalten wird und die beiden Schauspieler agieren blendend. Da ist es auch zu verkraften, dass die restlichen Inselbewohner schablonenhaft im Hintergrund bleiben.
5 Tage und länger hätte ich dabei zusehen können. Langweilig kann es nicht werden, denn das ist es ja schon. Störend dabei wirken die kleinen Gewaltexzesse.
SPOILER AB HIER
Der Mensch und seine kleinen und auch großen Konflikte. Am Festland tobt der Bürgerkrieg, bei dem schnell unklar wird, wer gegen wen und überhaupt. Bei genauerem Hinsehen ist es der Mensch, der der wunderbaren Umgebung nicht gerecht wird. So möchte der ältere Herr sich der Musik hingeben und dort sein lebensüberdauerndes Vermächtnis pflanzen, während der mitteljunge Bauer nur die Wiederkehr aller Dinge bis an sein Lebensende erleben möchte.
Funktionierende Beziehungen finden sich auf der Insel nicht, alles nur Routine. Der Polizist schlägt seinen geistig etwas zurückgebliebenen Sohn, der Pfarrer hält eine dem Laienpublikum unverständliche Messe auf Latein und beschimpft nachher den Beichtling, der Barmann schüttet Alkohol aus und der Bauer hütet das liebe Vieh, während die Dorfladenbesitzerin auf den Datenschutz pfeift.
Möchte man dort also leben? Nicht so wirklich, aber ist es anderswo besser? Diese Frage wird durch den Fortgang der Schwester des Bauern addressiert, aber nicht ausbuchstabiert.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass der einzige, der sich nach Liebe sehnt, der Dorftrottel ist; alle anderen sind zynisch geworden und auf die ein oder andere Weise nur auf sich selbst fixiert.
Ist der nett-freundliche Typ zum Schluss der Gewinner oder der tiefschürfend Denkende?
Oder hat es am Ende der Narr, der sich wenigstens nach wahrer Liebe sehnte, besser?
Oder sind alle gleich drei und die Flucht in neue Gefilde stünden alle zugute oder ist auch das zum Schluss nur ein und dasselbe?
Ein bedenkenswerter Streifen.
Ein Studentenfilm mit zähem Pacing und mittlerweile mehr als schlecht gealterter Technik.
Nachdem Emmerich mich mit Midway überzeugt hatte und dieser Streifen per YT-Abo Netzkino herein flatterte, hab ich mal nen Blick riskiert.
In den ersten sechs Minuten passiert nichts. Leute laufen auf einer Bodenstation hin und her. Dann begleiten wir zwei Astronauten, die das Wetter beeinflussen sollen – und schließlich wird die Technik vom US-Militär für eine Invasion genutzt, was aber – leider nicht gezeigte – schlimme Naturkatastrophen nach sich zieht.
Das liest sich jetzt besser als es aussieht; optisch bekommt man außer ein paar Uralt-PC-Ansichten (war damals sicher der neue heiße Sch….) nicht viel geboten. Immer wieder tut sich zäh-ungenießbare Langeweile auf, sodass ich ab Minute 20 den Turbo (1,5fache Geschwindigkeit) eingelegt habe.
Spötter könnten nun einwerfen, dass Emmerich sich plottechnisch seitdem auch nicht weiterentwickelt hat. Aber optisch jedenfalls um Klassen sei dem erwidert. Ab und an sollte man einen richtig schlecht produzierten Film sehen und dann kann man die technisch raffinierteren Sachen wieder ganz „neu“ schätzen.
Vielmehr gibt es an dem Streifen auch nicht herumzudeuteln.
Für Hardcore-Emmerich-Fans gerade so einen Blick wert, der Rest möge wegsehen.
Wegen mir hätte der Film auch 5 Tage dauern können.
Weder Buch noch Erstverfilmung sind mir bekannt.
Die erste Hälfte fand ich recht interessant, ab dann wurde es leider nur noch hanebüchner.
SPOILER
So erschließt es sich mir nicht, warum der Vater seine Tochter nach dem Katzenvorfall ebenfalls zurückholt. Wird schon werden, oder was?
Dafür war die Sequenz rund um den Tod der Tochter stark inszeniert.
SPOILER ENDE
Der Film fängt etwas die übliche KingAtmossphäre ein, aber nicht genügend.
So wirkt zum Schluss alles etwas verschnittmäßig und richtig aufgelöst hat sich auch nichts.
Ansonsten machen die Schauspieler einen guten Job, allen voran das Töcherlein.
Ein nicht ganz gelungene Abschiedstournee.
In den ersten 5 Folgen driftet das schon fast Richtung SitCom ab. Und auch wenn "The Good Fight" stets irgendwo zwischen Drama, Dramedy und Surrealismus angesiedelt ist, findet man zu diesem Ton erst in der zweiten Staffelhälfte zurück.
Alles in allem fällt der vorläufige Abschied nicht schwer (zurzeit wird das weitere Spin-Off Elsbeth produziert). Die case-of-the-week waren auch schon viel spannender, wenngleich eine gewisse Unterhaltsamkeit gewahrt worden ist. Das Dejavu-Thema aus der ersten Folge hätte man stringenter durchziehen müssen und den perfekten Abschluss hätte es gefunden, wenn statt The Rock dann wieder Trump obsiegt und die Serie nahtlos an ihren Anfang zurückkehrt.
"The Good Fight" hat keine durchgehenden StoryLines, die in der letzten Staffel zwingend aufzulösen wären. Die Katharsis bleibt somit aus.
Grundaufgabe des Anwalts ist es, Stellung zu beziehen. Und davon erzählt man auch in der letzten Staffel wie unterschiedliche Charaktere unterschiedliche Entscheidungen treffen, obwohl oder gerade weil sie eine gemeinsame politische Basis haben. Was am langen Ende dabei herauskommt, steht noch nicht in den Geschichtsbüchern.
"The Good Fight" ist mehr ein tagesaktueller Kommentar als eine Was-wäre-wenn-Erzählung. Der Blick über den Tellerrand hinaus wird bald sehr neblig.
Ab hier mehr oder minder Spoiler (aber da die Serie keiner meiner Buddies hier kennt und auch die Mutterserie ein absolutes Schattendasein genießt...)
Auch in der letzten Staffel werden zwei neue interessante Charaktere eingeführt und ein paar Charaktere, insbesondere Eli Gold, treten nochmals auf.
Andre Braugher mimt den extravaganten Anwalt Ri´ chard sehr gekonnt und hebt sich auch genügend von seiner eher sachlich-allürenhaften Rolle aus Brooklyn-99 aus.
John Slattery wirktwie schon in Mad Men ob seines weisen Haares und seiner zur Schau gestellten Höflichkeit alter Schule mindestens 50 Jahre älter als er eigentlich ist. Darstellertechnisch ist das ok, allein das Drehbuch meint es nicht wirklich gut mit ihm.
Zum Schluss ist er eben doch nur der unglückliche Nebenbuhler.
Eli Golds Auftritt war ein wenig verschenkt; statt einer angedeuteten Läuterung muss die Show eben doch weiter gehen. Die kokett-rivalisierende Chemie zwischen ihm und seiner Tochter war aber gleich wieder da.
Höhepunkt der Staffel ist die vorletzte Episode, in der ein Tech-Milliardär die Demokratische Partei kaufen und seinen Staat messianisch auf Dwayne "The Rock" Johnson als Präsidentschaftskandidat gründen möchte. Ein paar Stunden zuvor ist die "Ehe für alle" vom Supreme Court aufgehoben worden, was das Fass zum Überlaufen brachte.
Es ist diese Art von gleichsam realitätsnaher Betrachtung der politischen Wirklichkeit der USA als auch der surrealistische Umgang damit, der meist nur auf den allerersten Blick unrealistisch wirkt. Im Zentrum stehen dabei stets die abstrakten, aber dadurch nicht minder moralisch aufgeladenen Ideen der progressiv-liberalen Linken.
Die Serie fragt beständig: Wie weit sind wir denn tatsächlich von diesem und jenem "Unheil" der Republikaner entfernt? Als staffeldurchziehendes Gimmick ist diesmal eine Straßenschlacht gewählt worden, die unter dem Wolkenkratzer der Anwaltskanzlei tobt, ohne dass jemand so wirklich wüsste, wer angefangen hat oder um was es überhaupt geht.
Nach dem Schattengericht aus der 5. Staffel wird nun das privatisierte bzw. am etablierten Rechtsstaat vorbei betriebene Gefängnis gegen weiße Suprematisten, die zur Strafe angeblich in die Arktis gefahren werden (weißer Ausblick). Die durch eine Untergrundorganisation Inhaftierten haben keinerlei Rechte und werden von angeblichen Rechtsbeiständen noch hinters Licht geführt.
Ein bitteres Gedankenspiel in Zeiten von Polizeigewalt gegen PoC, in dem es statt Augenzwinkern den anklagenden Blick mit weit geöffneten Augen gibt. Gerne hätte man mehr davon gesehen, da die Trope der Selbstjustiz sonst kaum auf diese institutionelle Spitze getrieben wird.
Die letzte Episode war dann etwas enttäuschend, was nicht daran lag, dass man "The End of Everything" nicht allzu wörtlich genommen hat.
Diane wird eine reine Frauenkanzlei führen und sich nicht in ihr privates Glück der Provence begeben. Liz drängt sie dazu, indem sie ihr die Namen mancher Klienten nennt, für die Diane in den letzten Jahren gekämpft hat und diese bilderbuchartig eingeblendet werden. Unnötiges Getue, welches dem Stil der Serie nicht gerecht wird.
Die Zeiten verlangen schließlich einfach danach; der verhasste Trump tritt nochmal an.
Die on-the-nose-Rückkehr zu Kurt war vorhersehbar und schmalzig; schließlich lebt die Beziehung von der Hin-und-Hergerissenheit Dianes; dass sie jetzt immer bei ihm bleibt, ist mir einfach zu unglaubwürdig und letztlich auch unwichtig. Das Ausmaß erinnert fast an das Finale zwischen Hank und Karen aus "Californication".
Das letzte Kugelgewitter (ohne jegliche Tote) lässt den kalten Bürgerkrieg in Flämmlein stehen, aber außer einem "Alles nochmal gut gegangen." tut sich daraus nicht mehr viel.
Die Zeiten stehen auf Umbruch. Wieder einmal. So oder so.
"This all happened." - Feiner Zug.
Das war sehr, sehr ordentlich und kommt einem Asterix-Comic schon ziemlich nah, was Humor und Optik angeht. Auch die 3D-Animationen fand ich doch sehr ansehnlich, was ich so gar nicht erwartet habe.
Es mag sein, dass ich die Vorlage (Trabantenstadt) als Kind mal gelesen habe, aber bei meinen chronologischen Käufen bin ich erst bei Band 7 oder 8 angekommen.
Die Montagesequenz samt "Ti amo" hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber alles in allem ein kurzweiliges verschmitztes Werk, welches für einen Asterix sogar recht spannend ist, da diesmal der Zaubertrank nicht gleich zur Stelle ist.
Brauch sich aus meiner Erinnerung auch nicht vor den vielgelobten Zeichentrickklassikern zu verstecken.
Allein die deutschen Synchronstimmen wollen nicht ganz passen und wer hat die Nasen animiert?
Ein irgendwie doch ganz sympathischer Underperformer, wenn man sich auf sowas einlassen mag. Nach der Hälfte habe ich nebenbei zwei Schnellschachpartien online ausgefochten.
Hier hätte ich gerne eine Beschreibung von Eudora gehabt, nach der ich den Film nicht sehen will.
Die Protagonistin ist 40, hat einen Lebensgefährten und mit diesem auch ein Kind.
Es hakt in der Beziehung und schließlich macht er Schluss und behält das Kind.
Neben der Paartherapie vögelt sie sich durch die Gegend und lernt aufgrund einer hippen Bartante die Masturbation kennen und - was soll ich sagen? - ab da läuft es für sie wie geschmiert.
Besagte Bartante erklärte ihr anhand einer teils eingeklappten Pizzahälfte die weibliche Anatomie "da unten" so verwirrend, dass ich zum Schluss nicht mehr wusste, wo vorne und hinten sein soll, aber nun gut.
Rein ästhetisch war die erste Szene, in der sie es dann tut, so circa das unästhetischste und warum dann noch Ave-Maria geschmettert wird - Gute Nacht & Schlaf Schön.
Ja das plätschert dann so vor sich hin und zum Schluss haben sich alle wieder lieb.
Einige Szenen auf der Arbeit waren ganz ok.
Warum die Protagonistin jetzt unbedingt nochmal schwanger werden wollte, hab ich nicht ganz verstanden, da sich sich um Sprössling 1 eigentlich gar nicht kümmert.
Zum ersten Teil schrieb ich:
"Null Anspruch. Null Kompromiss beim Hau-Drauf mit soliden Darstellern.
Die Kameraarbeit fand ich sehr, sehr stark. Kein Blitzschnittgewitter.
Hat mich rundum unterhalten.
Braucht sie vor Bond und Mission Impossible in Sachen Action nicht verstecken.
P.S. 14 Minuten Abspann. What?"
Was soll ich sagen?
Diesmal war der Abspann nur 12 1/2 Minuten lang.
Dank an Eudora für die Feststellung: "Ich bin absolut beeindruckt, wie man eine Serie so spannend und emotional aufwühlend gestalten kann, ohne Sex, Gewalt, Beziehungsdramen, sympathische oder gar attraktive Charaktere."
Zu Höchstwertungen hat mich der Binge eben nicht hingerissen, aber statt ner 7 gibt es aufgrund der für mich sehr einleuchtenden Beobachtung dann doch die 8.
Alles Lobenswerte wurde unten ja sicher schon mehr als 3x erwähnt.
Die Hintergründe und Aufräumarbeiten waren mir so überhaupt nicht bekannt, obwohl damals nach Fukushima bei uns im Physikunterricht über AKW gesprochen wurde. Schon seltsam.
Am krassesten empfand ich den je 90sekündigen Einsatz der Bioroboter = junge Männer.
Die Serie besticht durch ihren zermürbend-depressiv-realistischen Inszenierung, die mit einen durch die Bank emotionalisierendem Soundtrack sich in die Gefühle des Publikums gräbt. Und das gerade dann, wenn die beschissensten Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Geschichte wird aus Sicht derjenigen erzählt, die an der Basis zu entscheiden hatten. Ein Wissenschaftler und ein Apparatschik, der das System zunehmend in Frage stellt und sich zur Wahrheit bzw. um nicht einen allzu großen Begriff zu bemühen zu den Fakten und damit gegen die sog. "Staatskunst" bekennt.
Amerikaner, die Russen spielen.
Eine amerikanische Produktion, die ein russisches Trauma thematisiert - um nicht zu sagen: den Finger in der Wunde reibt. Zumindest ist der Blick auf die Ereignisse stark von amerikanischen Blick auf das rote Reich geprägt.
In der Serie selbst wird ja behauptet, dass Russland am meisten Angst davor hat, blamiert zu werden. Und ganz plump könnte die bloße Existenz dieser Serie genau in diese Richtung gedeutet werden.
Eine russische Adaption von 9/11 oder Watergate wäre sicherlich auch spannend.
Und dennoch würde mich interessieren, wie eine solche MiniSerie zustande kommt.
Zum Schluss wird der (links-)universalistische Gedanke als Bekenntnis zur absoluten Wahrheit inthronisiert.
Um auf Eudora zurückzukommen:
"Und wie fahrlässig insgesamt mit der Technik in den AKWs umgegangen wurde. Vom Standpunkt einer diktatorisch-bürokratische Regierung her allerdings nur konsequent.
(Und wer meint, es würde in unserer freiheitlichen Demokratie grundlegend anders ablaufen, der tut mir leid.)"
Und an dieser Stelle drischt die Serie mir einfach zu sehr auf die damalige UDSSR ein. Man stellt es zwar als allzu menschlichen Fehler dar, aber abstrahiert das Geschehen nicht auf eine allgemein menschlich-organisatorische Schwäche; vielmehr schwingt das Systemversagen mit - und auch wenn niemand explizit sagt: Im Westen respektive Amerika wäre das nicht passiert; irgendwas schlummert da zwischen den Zeilen (oder vllt liege ich eben auch falsch).
Doch die Vertreter des russischen Systems werden eben stets in Frage gestellt bzw. als irrational und viel zu überzeugt von sich bzw. dem Land und dessen Elite. Und auch wenn dem Wissenschaftler zeitweise die Urkunde des "Helden der Nation" ausgehändigt wird, erscheint das alles etwas fahl. Den russischen Stolz und Selbstverständnis kommt man durch den verstellten Blick so nicht näher, weil man das ja im Grunde gar nicht verstehen will oder eben auch nicht kann.
Ein russischer Anti-Forrest-Gump, der den Gewinner des Kapitalismus als gewissen- und ehrenlosen Ausbeuter seiner Mitmenschen darstellt, wäre sicherlich auch einem überbordendem Befremden westlicher Kritiker ausgesetzt. Oder hätte ein russischer Filmemacher da einen gar ganz anderen Ansatz? vllt auch eine Verfilmung etwaiger "Friedensmissionen"...
(Das hört sich noch etwas schief an, aber besser kann ich es gerade leider nicht beschreiben.)
Verschwiegen werden soll auch nicht, dass die Serie gerade bei den Minenarbeitern, die gut und gerne eine eigene Folge verdient gehabt hätten, kritische Zwischentöne heraushören lässt, wenngleich sie trotz ihrer im Witz vorgetragenen Vorbehalte gegen ihr eigenes Regime aufopferungsvoll zur Entschärfung bzw. Rettung der aussichtslosen Lage beitragen. In Amerika dagegen muss man das Land ja toll finden und darf sich dann abrackern, um vllt mit viel Glück eines Tages nach oben zu kommen. Die russischen Minenarbeiter durchschauen die Auswegslosigkeit der Lage und helfen trotzdem oder gerade deswegen. Um es ganz übertrieben auszudrücken, sucht der Amerikaner sein Glück im Leben für sich selbst und der Russe sein Schicksal im Tod für eine höhere Sache; zumindest kann dies befreit von nationalen Zuschreibungen als ein Grundkonflikt jeden Lebens verstanden werden. Und um diese Entscheidungen geht es immer wieder in Chernobyl. Einige wenige müssen sterben bzw. zumindest ihr Leben riskieren, um Herr der Lage werden zu können und so ein halbes Volk zu retten. In einer individualistischen Gesellschaft, in der jeder das eigene Glück für das höchste hält, ist der Heldentod nur eine Mär. Wie aber ist zu entscheiden, wenn es solche selbstvergessenen Helden bräuchte, sich aber keiner mehr dazu bemüßigt fühlt. Und Chernobyl erzählt von diesen Menschen, deren Einsatz eben noch einen gewaltigen Unterschied machen kann (ähnlich wie meine gestrige Sichtung zu Midway); sie mögen noch schrecklicher enden als in Verdun (Im Westen Nichts Neues), aber ihr Opfer war eben weder vergebens und noch haben sie andere dafür töten müssen.
Ob sie sich nun als schicksalergebene Opfer ihrer Umstände, die zur Pflicht aufrufen, oder als Opfer aus freien Stücken für die Rettung ihrer Mitmenschen begreifen, wird in der Serie leider nur sehr oberflächlich angegangen.
Die Technik heutzutage ist vermutlich? soweit fortgeschritten, dass es bei einer vergleichbaren Lage durch Drohnen und Roboter den menschlichen Einsatz unter immenser Strahlenbelastung nicht mehr bräuchte; 1986 konnte man davon eben nur träumen und das genügte nicht.
Gegebenfalls ist eben auch das aus Chernobyl mitzunehmen? Das jeder vermeintliche Fehler im System wieder durch immanente Vorzüge "ausgeglichen" (ein viel zu lasches Wort, aber der Grundgedanke sollte klar sein) wird; bis es eben wie bei der in der letzten Folge ausführlich beschriebenen Kernschmelze zu einem KippPunkt kommt und einem alles um die Ohren fliegt? Vielleicht glaubt jedes Volk am liebsten seinen eigenen Lügen und die Sehnsucht nach einer ideologiebefreiten Einheitswelt ist eben die größte dieser Lügen?
Kurioserweise wird das Postulat der Wissenschaft/Wahrheit in den Schlussinformationen durch die Geburt eines Kindes gebrochen, dessen Mutter die Ärzte keine Schwangerschaft mehr in Aussicht gestellt hatten.
Schiffe und Flieger versenken mit Roland Emmerich.
Dieser Film war für mich überraschend gut.
Und das lag nicht am ausgefeilten Drehbuch. Mittendrin muss ich auch mal 5 oder 10 Minuten verschlafen haben, aber seis drum.
Die Action fand ich sehr mitreißend; mir ist da prinzipiell egal, ob es nun aus Pappmache oder CGI besteht.
Ich hatte bei der Sichtung noch die grauenhaften Bilder aus "Im Westen Nichts Neues" (2022) präsent. Egal wie viel Mut man in Verdun hatte oder nicht, es machte keinen Unterschied mehr; aber bei der Schlacht um Midway hat sich der Mut teilweise eben doch ausgezahlt.
"Midway" ist ein Militärfilm aus der Sicht der Gewinner; die japanische Seite wird zwar am Rande gezeigt, aber die Bezugspersonen sind allesamt Amerikaner. Im Mittelpunkt stehen zudem die Piloten, die überlebt haben.
Der Tod der Soldaten wird nicht ausgespart, aber das Sterben wird nicht in den Mittelpunkt gerückt.
Was den Film in meinen Augen von anderen Kriegsfilmen unterscheidet, ist die Fokussierung auf das "Hier und Jetzt".
"Ich habe für ihre Gefühle keine Zeit.", schmettert der Vorgesetzte seinen Untergebenen zu. Die Soldaten mussten in dieser Schlacht funktionieren, über sich hinauswachsen, um die feindlichen Flotten und Truppen zu ... ja zu töten.
Plumpe Kriegspropaganda betreibt Emmerich nicht, auch wenn man das jeden Kriegsfilm, der sich nicht eindeutig gegen den Krieg ausspricht, böswillig unterstellen kann.
"Midway" erzählt die hauchknappe Pazifikschlacht nach dem Anschlag in Pearl Harbour nach. Und das durchaus historisch akkurat - wie man so liest.
Es gibt kein Vorher und kein Nachher.
Es werden keine pathetischen Kriegsreden gehalten. Die Notwendigkeit der Verteidigung beseelt alle Beteiligten. Dieser unverstellte Blick wird in den rasanten Actionszenen zum historischen Präsens. Dieses wurde v.a. in den lateinischen Kriegsberichten verwendet, um dem Leser die Intensität der Ereignisse spürbar zu machen. Ob das moralisch alles vertretbar gewesen ist, ist die falsche Frage für diesen Film. Es geht nicht darum, ob es auch hätte anders gelöst werden können und was wir in Zukunft davon lernen sollten, sondern nur darum die Schlacht als solche darzustellen. Freilich könnte man einwenden, dass die Gesichter zu blankgeputzt und unverschwitzt aussehen und es hier und da an Realismus mangelt, aber für den Effekt, den Zuschauer in den Bann zu ziehen, sind das mehr als zweitrangige Fragen.
In Vergleich zu "Im Westen Nichts Neues" war das eine Schlacht, in der es nicht um ein paar dutzend Meter ging, sondern eine kriegs- respektive weltgeschichtsentscheidende Schlacht.
Der Film macht nicht Werbung für den Krieg, aber er scheut sich auch nicht davor, den Verteidigungsschlag als Notwendigkeit zu zeigen.
Das mag den ein oder anderen Hyper-Pazifisten sauer aufstoßen, mir hat es ein historisches Ereignis auf emotionaler Ebene näher gebracht, von dem ich vorher so gar nichts wusste - und das ist doch auch etwas.
Über Kaktus-Jack.
"Kirk Douglas's Cactus Jack is rotten to the core but completely useless at being a villain. Even his horse is smarter than he is. Much, much smarter. Honestly, Whiskey (Jack's horse) is the best part of the movie - and, considering my dislike for horses, you know that's saying something!"
http://wondrasworld.blogspot.com/2018/09/movie-review-cactus-jack-1979.html
Auch nach nur zwei (von insgesamt drei) gesehenen Folgen traue ich mir ein abschließendes Urteil zu.
Arnold redet über Arnold und über die U.S.A. und über Arnold.
Bei so viel zynischer Dekonstruktion des Amerikanischen Traumes gibt es sie eben doch. Die strahlenden Gewinner dieser Idee. Die Menschen, die alles und noch mehr erreicht haben. Vielleicht ist es gerade dieser Umstand, vor dem die Zyniker die Augen verschließen; dass es eben doch funktionieren kann.
Arnold hat eben recht, wenn er sagt, dass sein Aufstieg so nur in den Staaten möglich gewesen ist.
Arnolds Karriereentscheidungen waren für seinen persönlichen Erfolg eben immer die richtigen.
"Aufhören, wenns am schönsten ist." scheint ein Grundmotto gewesen zu sein.
So trat er als Nummer 1 des Bodybuildings aus freien Stücken zurück und hat dann wohl gerade so rechtzeitig den Sprung vom Film in die Politik (und wieder zurück) geschafft.
Selbstredend ist in dieser "Dokumentation" kein kritischer Blick zu erwarten.
Arnold bügelt sicher auch manche Lebensfalte glatt, aber alles in allem macht es einfach Spaß, ihm dabei zuzuhören.
"Ich lese gerne Sinnsprüche und dann denke ich mir - die könnten von mir sein."
Selten so gelacht.
Unter meinem altem Account hatte ich mal eine Ode an Gladiator geschrieben und warum mir der Film immer sehr viel bedeuten wird.
Das ist jetzt so lange her, dass ich es selbstredend nicht mehr hinbekomme, das zu reproduzieren, aber die Einstellung zu diesem Film ist durch all die Jahre hinweg geblieben.
Übertriebenes, aber gut gemachtes Pathos hat mir schon immer gefallen. Deswegen gefällt mir auch Rammstein so sehr, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich könnte nunmehr fast mit den reaktionären Philosophen argumentieren, dass früher alles besser war. Als es noch Ehre und Stärke, Tugend und Selbstvergessenheit gab und Selbstjustiz noch eine blutige Notwendigkeit gewesen sei.
Die Antike als quasi-platonischer Ort der hehren Ideen an und für sich.
"Gladiator" ist weder De- noch Rekonstruktion, sondern vielmehr die Konstruktion, das Althergebrachte, der Klassiker und gleichsam Anachronist seiner Zeit.
Die Geschichte hätte in der Gegenwart so nicht funktioniert.
Originär brachiale Gewalt ist für das westliche Kino nur in der Antike möglich.
All die Urtriebe des Menschen werden in diese vermeintlich-kulturelle Hochzeit zurückprojiziert.
Der Clou dabei ist, dass sich der Blutrunst hinter den Tugenden verbirgt. Man muss sich rächen, Gott und die Gerechtigkeit wollen es so. Und die Rache muss zur persönlich-emotionalen Katharsis auch durch eigene Hand geschehen und unterhaltsam sein.
Und das ist sie und das wird sie für mich immer sein.
Ich könnte mir mal wieder die Original-Trilogie ansehen.
Und mal wieder ein ActionFilm, der, wenn es spannend wird, nur in der dunklen, dunklen Nacht spielt.
Der Agentenanteil ist diesmal zulasten/-gunsten von großen Actionsets auf ein notwendiges Minimum beschränkt.
Der eigentliche Grundkonflikt, ob Bourne einen Weg in die Freiheit oder ob es nur den Weg zurück in den Staatsschutz gibt, ist mir zu rudimentär angelegt, wenngleich ich die Endkonstellation gelungen finde.
Allerdings wird in dem Film mehr behauptet, dass Bourne eine unüberwindbare Kampfmaschine ist, als dass wir es wirklich sehen. Seine Aktionen sind stets nur Reaktionen und nicht zum Schluss mit der nötigen Prise Glück gewürzt.
Wenn nicht "Bourne" drauf stünde, wäre dieser Thriller wohl im Sande verlaufen.
Zum einmal schauen reicht es aber aus.