GlorreicherHalunke - Kommentare

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  • 4 .5
    GlorreicherHalunke 31.05.2024, 16:27 Geändert 31.05.2024, 16:30
    über Atlas

    Vor gut einem Jahr hatte mir J-Lo als "The Mother" mehr Freude bereitet als in dieser SciFi-Groteske.
    Die Diskussionen mit der KI empfand ich als nervtötend (fast saß ich selbst vor dem Fernseher und hätte J-Lo, die gerade der KI gebietet, die Klappe zu halten, selbst einen solchen Imperativ entgegengeschleudert), so gesehen eine verkappte RomKom, in der dann mal wieder - meist im Dunkeln - geballert, aber nie genagelt wird.

    Die Konklusion, dass die KI ohne weitere Erklärung eine Seele hat, empfinde ich als mindestens hanebüchen, wenn nicht eine Beleidigung an den Grundfesten der SciFi.

    Wer verzweifelt einen Grund sucht, sich von NF lösen zu können, dem sei dieser Auskehrer herzlich an alle Nervenstränge gelegt.

    zum Schach im Film: Klar, J-Lo gewinnt 71 mal hintereinander gegen einen Schachcomputer und am Ende hat die KI ihr Spiel verbessert. Da hat mir mehr Hintergrund gefehlt, wie die KI Schach lernt. "Echte" Schachcomputer sind durch keinen Menschen mehr schlagbar und schon gar nicht so oft hintereinander, aber ja, ich habs verstanden: Unsere Protagonistin ist ja ach so kluk...

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    • 7

      Meine Reaktion auf die Synopsis, die ich im Januar las:

      "Reverse-MeToo Geschichte...

      soso...na, Kinderlein, da sind wir doch alle gespannt, wie die ARD die Vergewaltigung eines Mannes mittels eines StrapOns durch eine Frau inszenieren wird."

      Na eben gar nicht wird das inszeniert, so wie sich das für den ÖRR gehört!
      es kommt aber einvernehmlicher Sex mit dem Penisersatz vor.

      Ansonsten wehte da tatsächlich ein laues Lüftchen von "Californication" durch die deutsche Medienlandschaft.
      Frech, augenzwinkernd, den allgemeinen GenderGagaVerdruss auskonternd und doch die Themen der Zeit ansprechend.
      Die Anklage dient nur als Vehikel, um in das moderne Beziehungsgeflechte anhand des weiblichen Subjekts einzutreten. Freilich symbolisiert da am Ende die Unaufgelöstheit und Unentschlossenheit das große Fragezeichen der heutigen Zeit, die sich freilich aber nicht reaktionär nach dem Gestrigen sehnt, sondern dem Publikum die Zunge herausstreckt.

      Klar bewegt man sich wie in "Californication" auch in der "gehobenen" Gesellschaftsschicht und die Protagonist verdient ihr Geld auch mit Kreativarbeit.
      Ökonomische Fragen klammert die Serie aus - und genau das ist dann auch die größte Schwäche.
      Die Schönen und Reichen können sich allesamt Firlefanz leisten, sich wohlfeile Gedanken über ihre polyamourösen Beziehungen machen usw.

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      • ?

        Ich habe gerade "Herr Sonneborn bleibt in Brüssel" ausgelesen.
        Pünktlich vor bzw. zur EU-Wahl.
        "Wasser predigen und Wein saufen" hat man in der wohl einmaligen Institution im gesamten Kosmos längst zu "Wasser rationieren und Orgien feiern" modernisiert.

        Menscheln tut es überall, aber alleine über die offenherzigen Beziehungen der Spitze in die USA müsste in deutschen Medien viel mehr referiert werden.

        ...und wenn man einen Satiriker braucht, der das ganze Schlamassel artgerecht runterschreibt, dann stellen sich größere Fragen als ein solcher Satiriker beantworten könnte.
        Klar, jammern, lamentieren und kritisieren ist immer leicht und jaichweißauch, dass Sonneborn dadurch sicherlich auch Millionär geworden ist, aber nunja diese Millionen waren wohl vergleichsweise noch gut angelegt.

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        • 5 .5
          GlorreicherHalunke 30.05.2024, 17:15 Geändert 30.05.2024, 17:15

          Dieses SurvivalKammerspiel hat spannende und such gut inszenierte Momente, die durch zu viel Gelaber, einem unnötigem Twist verwässert wird und es zusätzlich am Ende doch recht eliptisch geraten ist.

          Konzeptionell kann man diese grundlegend interessant invertierte JungfrauImTurmTrope in die Tonne hauen oder es als die zynische Bebilderung von "Ach, dir tut dein Kopf weh? Wenn ich dir das Bein rausreiße, tut der nimmer weh." betrachten.

          Höchst uninspiriert stellt man Darwins Evolutionsgedanken neben dem epikureischem "Nutze den Tag aus und Lebe dein viel zu kurzes Leben."
          Zu wenig aus den guten Anlagen gemacht, aber insgesamt an einem verregnetem Fronleichnam schaubar.

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          • 5 .5
            GlorreicherHalunke 30.05.2024, 13:43 Geändert 30.05.2024, 15:01
            über Elsbeth

            Schade, die Serie hat es noch nicht nach Deutschland geschafft.
            Dieses The Good Wife/Fight-SpinOff mit der schrulligen Elsbeth will ich doch unbedingt sehen! Anscheinend culombo-esker Aufbau.

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            • GlorreicherHalunke 30.05.2024, 10:23 Geändert 30.05.2024, 10:27

              Kritik zum Mai

              1. Astrologie
              Also ähm ehrlich, ja gesehen, aber kann mich an nicht viel erinnern.
              Glaub da eh nicht dran, zu kompliziert für mich.

              2. GenieKult
              Der Seitenhieb gegen Nolans "Oppenheimer" war cool, das Nachtreten gegen Lindemann unnötig.
              Ansonsten sehr flach recherchiert und populistisch in 20 Minuten hingerotzt.
              Freilich gibts Genie und freilich sind die überwiegend männlich und freilich tummeln die sich nicht auf Musk Niveau im Lichte der sozialen Medien.

              3. EinwegVapes
              Ich rauche nichts und deswegen bin ich logischerweise für ein komplettes Rauchverbot.
              Hauptsache ich kann meine Plastikköpfchen nicht mehr ohne OP-Materialen vom Flaschenhals trennen. Und nebenan werden lauter MiniBatterien ohne Mülltrennung in die Tonne gekloppt.
              Ja, Schritt für Schritt - ich habs schon verstanden.

              4. KI an den EU-Außengrenzen
              Ja mei, das war eine Glanzstunde der Sendung, aber vor exakt einem Jahr hatte man schonmal so eine Sendung; also wird sich das auch Schritt für Schritt entwickeln. aber Nachrichten in Griechenland mit dramatischen Gitarrensound - ja, das hat etwas feinfühlig Apokalyptisches.
              Die AFD traut sich doch nur das auf ihren EU-Wahlplakaten auszusprechen, wofür FlintenLeyenUschi so schon sorgt: Festung Europa!
              Denn was wäre die Alternative?

              4
              • - Lenny Belardo (Jude Law in "The Young Pope")
                - Hannibal (Mads Mikkelsen in "Hannibal")
                - Schotty (Bjarne Mädel in "Der Tatortreiniger")
                - Enoch Thompson (Steve Buscemi in "Boardwalk Empire")
                - John Luther (Idris Elba in "Luther")
                - Matt Jamison (Christopher Eccleston in "The Leftovers")
                - Saul Goodmann (Bob Odenkirk in "Better Call Saul")
                - Lester Nygaard (Martin Freeman in "Fargo")
                - Captain Ray Holt (Andre Braugher in "Brooklyn Nine-Nine")
                - Frank Underwood (Kevin Spacey in "House of Cards)

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                • GlorreicherHalunke 29.05.2024, 12:43 Geändert 29.05.2024, 15:04

                  Das Buch ist wieder von David Grann (Killers of the Flower Moon) und nun auch auf deutsch verfügbar.
                  Hab es prominent platziert in der Buchhandlung meines Vertrauens gerade entdeckt und schnurstracks zugegriffen.

                  9
                  • 9 .5

                    MadMax-FanFilm "Hope & Glory"

                    Ich bin etwas enttäuscht von diesem Projekt.
                    Man hat mit wohl überschaubaren Budget wirklich funktionierende und auch schön anzusehende Kulissen kreiert, in der sich dann jedoch eine sehr spröde geschriebene und schauspielerisch bemüht vorgetragene Episode, in der kaum Auto gefahren wird, ereignet.

                    Die Grund-DNA von Mad Max (show, dont tell) wird nicht wirklich eingefangen.
                    Bewertungstechnisch befinde ich mich in einem Dilemma, da das sicherlich einen respektablen Aufwand erforderte, aber mit bloßem Auge betrachtet ist das nun eben weder eine Aushängeschild noch ein Ausrufezeichen. wirkt nicht nur ein bisschen wie ein Zwischeneinspieler bei einem KonsolenSpiel.
                    Bleibt abzuwarten, ob man von den wohl deutschen Regisseuren nochmal etwas hören wird.

                    9
                    • 5 .5

                      Ruhig vorgetragene SciFi mit mäßiger Spannung, die unterwältigend, aber nachdenklich endet, aber doch irgendwie mehr sein will, als es ist.

                      4 Episoden. Vielleicht hätten auch 3 gereicht; ggf. gar ein zweistündiger Film. Wie dem auch sei, die Grundhandlung wäre ja doch immer gleich geblieben.

                      Eine Astronautin mit Wahrnehmungsstörung, ein Vater mit putzesüßem und gehörlosem Kind, ein Signal im Weltraum und eine Verschwörung.
                      Thematisch irgendwo zwischen Interstellar, 3 Body Problem und einem x-beliebigem Weltraumfilm.
                      Optisch alles schonmal irgendwie gesehen, aber durchaus nicht langweilig.

                      Nach der 4. Episode hätte man die Geschichte weiter erzählen müssen. "Soll zum Nachdenken anregen." kaschiert die eigene Ahnungslosigkeit, wie mit der eigenen Idee nun umzugehen ist.

                      SPOILER
                      Die Nachricht der Voyager-1-Sonde, in dem auf einer Schallplatte in den 70ern viele einfache Sätze wie "Hallo. Wir lieben den Frieden etc." auf unterschiedlichsten Sprachen gepresst wurde, wird also zur Erde zurückgeschickt. Von wem, weiß man nicht. Jetzt ist also jemand da draußen und man meint es scheinbar nicht schlecht mit dem Planeten.
                      Die Menschheit möchte diese Entität, die sich angeblich ankündigte, abschießen. Also nichts mit Frieden, sondern lieber auf Nummer Sicher; keine Überraschungen, kommt ja sowieso nie was Gutes dabei heraus.
                      Als Grundbefund ist mir das zu wenig. Die Konfrontation mit der eigenen Doppelmoral und die Unfähigkeit, diese zu überwinden. Ja, darin besteht das halbe Leben. Tiefe vermag ich in der Serie nur schwerlich erkennen. Seichter Sumpf irgendwo zwischen Politikverdruss und Weltschmerz.

                      8
                      • 8 .5

                        Kommentar nach TrailerSichtung am 01.12.23:
                        "Trailer.
                        KrachWummZack - fertig der Lack.
                        Muss und kann sich nur an Fury Road messen lassen.

                        Die Wüste ist wieder motorisiert."

                        Um es vorwegzunehmen: Ja, diese kürzesten 2 1/2 Stunden im Kinojahr 2024 können sich mit Fury Road messen lassen; wer die Nase mordsmäßig vorne hat, ist Geschmacksfrage.
                        Es wäre vermessen gewesen, wenn George Miller seinen Vorgänger hätte toppen wollen. Man setzt diesmal einen erzählerischeren Ansatz und verliert doch wenig Worte; dem Franchise-Stil "show, dont tell" wird die explodierende Kampfstange gehalten.

                        Ist Fury Road ein ActionSpektakel mit doch recht blassen Charakteren, trumpft Furiosa neben der titelgebenden Heldin noch mit einem überragendem Chris Hemsworth, der Jason Momoa mal eben abwesenderweise fies gegen die Wand spielt. In ihm gipfelt auch die Mad-Max-Formel; ja, das ganze ist auf den ersten Blick idiotisch, auf den zweiten Blick verquer unterhaltsam und ganz zum Schluss doch auch immer philosophisch und sehr tragisch.

                        In den großen ActionSzenen kontert George Miller, Ende 70, ganz Hollywood aus.
                        Die Wüste wird nicht wie in Dune zur bloßen Metapher der Endlosigkeit, sondern bleibt immer im Konkreten; wo Dune nochmal herauszoomt, zeigt man hier eine befriedigend große Totale, auch wenn Furiosa eine tolle Sandwurmreiterin sein könnte.
                        Die Action ist somit auch besser eingefangen als in Nolans Tenet; keine seltsamen Verwirrspiele, sondern einfach zeigen, was abgeht.
                        Und die Autos sind viel cooler als der Fast&Furious-Fuhrpark; wie kann man auf die Idee kommen einen Fahrzeugkampf auch noch auf unterschiedlichen Etagen stattfinden zu lassen? Diese Actionszene war der Hammer. Man weiß immer, was gerade passiert, fiebert mit, verliert nie den Überblick, was für die übrigen Szenen auch gilt.
                        Actionmäßig auf die Bremse getreten, drückt die Charakterentwicklung Furiosas auf Gas; ja, wir sehen nicht, wie sie zur TopSchützin wird; aber eine Trainingsmontage wäre hier deplatziert oder gar lächerlich gewesen.
                        Wer Zwischentöne in Furiosa sucht, der wird findig werden, gleichwenn nicht mit der erzählerischen Tiefe von Dune aufgewartet wird.
                        Eine Rachegeschichte, die Suche nach Heimat und die psychologischen Zwänge.

                        Kann man Fury Road vorwerfen, dass das Ende unspektakulär bzw. ohne zündende Idee war, wird hier nochmal aufs Parkett gebrettert.
                        War Mad Max ein alternativer WesternHeld, mausert sich Furiosa zum neuantikem Mythos. Diese FuriosaTrilogie muss beendet werden.

                        Ein Film der Kategorie Real "Einmal hin, alles drin.".

                        SPOILER zum Ende: Ist der Film feministisch?
                        Ihren Nemesis bestraft Furiosa dadurch, dass sie einen Baum auf seinen lebenden Körper pflanzt.
                        Sieht so weibliche Bestrafung aus? Nicht der Tod, sondern eine mythische Bürde, aus der Leben und Frucht erwächst. Eine Umkehrung der Geschlechterverhältnisse; pointierter als in "Poor Things".
                        Und gleichzeitig rettet sie die Schwangeren vor den ausbeuterischen Klauen des Diktators und leitet so in "Fury Road" über.
                        Und doch selbst gebiert die Kriegerin Furiosa kein Leben.
                        Sie schützt, kämpft und verteidigt. Mit selbstgewählter Kurzhaarfrisur beraubt sie sich selbst des weiblichen Charmes.
                        Letztlich würde der Film auch funktionieren, wenn Furiosa ein Mann wäre.
                        Mit ihrer Geschlechtlichkeit wird in der Mitte des Films gespielt, als sie sich als Mann ausgibt und schließlich die einzig Überlebende neben dem männlichen Fahrers ist, der sich für ihre Fähigkeiten und nicht für ihr Geschlecht und auch nicht ihre Weiblichkeit interessiert; eine love-story wird nicht aufgebaut.
                        Man könnte darin eine "Gleichbehandlung" anhand fachlicher Qualitäten erkennen und sieht doch, dass das Leben ohne Einbeziehung der Geschlechtlichkeit ein durchaus karges Wüstenleben ist. Im ersten Mad Max rächt Mel Gibson den Tod seiner Frau und Kinder; an dessen Stelle tritt nun die Mutter Furiosas, über den Vater erfahren wir nichts. Gleichzeitig ist Furiosa aber auch ein Odysseus, der aber nicht mehr nach Hause zurückfindet, wenngleich sie die Karte in ihrem Kopf und auf ihrem Unterarm verinnerlicht hat. Ein abschließender Teil müsste nun also erklären, ob Furiosa noch nach Hause zurückkehrt und was sie dort vorfindet. Eine klischeehafte Rückkehr in ein erfülltes Familienleben wäre schwer vorstellbar; doch wie setzt sich eine Kämpferin zur Ruhe?

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                        • 6
                          GlorreicherHalunke 23.05.2024, 15:19 Geändert 24.05.2024, 21:39

                          Kein Film.
                          Ein abgefilmtes Theaterstück, das man auch als Hörspiel hätte produzieren können.
                          Und eigentlich ein Buch bzw. Drama von Ferdinand v. Schirach.
                          zu sehen in der ZDF-Mediathek.

                          Der Prozess wird in aller Ausführlichkeit geschildert; die Schauspieler kommen ihren klischeehaften Rollen glamourös nach.
                          Wie gewohnt, wird zum Ende kein Urteil gefällt; das soll das Publikum selbst fällen.
                          Vorliegend wohl auch eine Geschlechterfrage.

                          Eine einstige Affäre landet angeblich nochmal einvernehmlich im Bett; währenddessen will die Frau nicht mehr, der Mann macht bis zum Schluss weiter - die Frau präsentiert sich als psychologisch instabil ob dieser schändlichen Tat - ja, als Mann kann ich schon das nicht nachvollziehen, ohne chauvinistisch zu werden.
                          Das letzte Argument des Mannes, dass er seine einstige Geliebte doch nicht vergewaltigen würde und 50 statt 15 sei, wiegt für mich schwer.

                          Ein paar Wendungen später weiß man nicht mehr, was man darüber denken soll.
                          Die Strafprozessordnung wird es schon richten.
                          Letztlich bleiben solche Prozesse also immer eine vertrackte Angelegenheit; wie vertrackt, zeigt dieses Werk. Am besten also gar keinen Sex mehr haben, aber - ach - selbst das hilft wahrscheinlich nicht viel.

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                          • Myth of Man

                            SciFi-Fantasy-StummFilm

                            Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=H8Y1i6azKpQ&list=PLIyQCfhC6qpEuMem5mrG5IUUgiOgCBduL&index=23

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                            • Zack - 14 % der Belegschaft (175 Arbeitskräfte) zur Kostensenkung entlassen.

                              Link: https://www.moviebreak.de/stories/26290/grosse-umstrukturierung-bei-pixar-14-prozent-der-belegschaft-entlassen

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                              • Ein "Selbstbestimmungsgesetz", welches die Änderung einer Angabe, die für das Staatswesen streng genommen gar nicht erforderlich ist, hat den Namen nicht verdient, sondern vereinnahmt einen großen Begriff für eine viel zu kleinen Teilbereich.
                                So bin ich nun mittlerweile für die Streichung des Geschlechtseintrags in den Melderegistern.
                                Welchen Zweck verfolgt das in Zeiten der Ehe (und bald Wehrpflicht) für alle denn noch?
                                Und falls es noch Zwecke erfolgt, wie wichtig sind die und könnte man die auch dadurch erreichen, dass man das biologisch zugeordnete Geschlecht bei Geburt in das Melderegister (aber nicht mehr auf Unterlagen wie Pässe etc.) einträgt.
                                Und ob auf meinen Rechnungen nun Herr/Frau oder einfach nur der Name steht: würde das jemand wirklich vermissen? und die Post würde doch meine Adresse dennoch finden... Statt "sehr geehrte Herren und Damen" einfach dabei belassen oder auch "Sehr geehrte Personen" zulassen - und gut ist - oder die Anrede gleich ganz weglassen; das hat sich doch ohnehin überholt; dann müssen eben andere Marker gefunden werden; einfach mal die inoffiziellen Regeln für 5 Jahre aufheben und schauen, was sich neues oder auch altes durchsetzt.

                                Dagegen könnte weder rechts noch links protestieren.
                                Die Botschaft des verschlankten Staates wäre lapidar: "Mich interessiert dein Geschlecht nicht. Ich benötige darüber keine Angaben für einen funktionierenden Staat."
                                Warum dies in keiner Bundestagsdebatte, die ich dazu tatsächlich verfolgt habe, in den Raum gestellt wird, bleibt mir ein Rätsel.
                                Sich gegenseitig Vorwürfe machen, obwohl es einfache Lösungen gäbe - das klingt nach Telenovela, aber auch bewusster Spaltung der Gesellschaft um nichts und wieder nichts.

                                Wie das bei sportlichen Wettbewerben gehandhabt wird, ist ohnehin keine legislativ, sondern allenfalls judikativ zu lösende Frage im Einzelfall.

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                                • Philosophie lebt von Wortklauberei.

                                  Das Ringen um Worte
                                  "Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt." - Dostojewski

                                  "Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unseren Messern verblutet." - Nietzsche

                                  Schon Grundschüler können Sätze so umschreiben, dass sie den gleichen Inhalt haben - nur mit anderen Worten; sprich einer anderen Perspektive. So könnte Dostojewski eben auch geschrieben haben: "Wenn es keinen Gott gibt, ist nichts verboten." Über die Unterschiede zwischen "alles erlaubt" und "nichts verboten" könnten meterlange Abhandlungen geschrieben werden. Aber Erlaubnis und Verbot schwingen doch immer miteinander durch den Sprachraum. Auf ewig verkettet, beinah wie ein gordischer Klumpen.
                                  Der Gott aus dem jüdischen/biblischen Buch "Genesis" spricht zu den Menschen, dass sie von allen Bäumen essen dürfen (Erlaubnis), nur nicht von dem einen (Verbot).
                                  Hätte das Verbot nicht ausgereicht? Die biblischen Schriften sind stets auf Kürze bedacht. Warum dann die Erlaubnis zuvörderst? und warum wird hernach doch wieder nur über das Verbot verhandelt?
                                  Aus heutiger Sicht ist die Frage eine theoretische. Der Mensch braucht seitdem keine göttliche Erlaubnis mehr. Er ist frei. Und auch die 10 Gebote sind überwiegend in Verbotsform (Du sollst nicht...) geschrieben und die Aufforderung, Vater und Mutter zu ehren, wird kaum jemand als "Erlaubnis" einordnen.

                                  Im Gefecht der Rhetorik.
                                  Auch die heutigen erzkonservativen Denker stellen in Büchern, Video und neuerdings auch auf TikTok ihr progressiv-liberales Gegenüber durch den Verweis, dass es ohne einen Gott keine absoluten Wertmaßstäbe geben könne, vorgeblich bloß. Durch rhetorische Kniffs etc. Die Rabulisten und Sophisten sind schließlich immer die anderen.
                                  So habe ich heute ein YT-Short, wie TikTok, gesehen, in der ein liberaler Student zu der Erkenntnis gebracht wird, dass Hitler in seinem eigenem Weltbild gut gehandelt hätte, aber er nur aus seiner subjektiven Sicht es für schlecht befinden könne - einen Beweis dafür kann er jenseits seines eigenen Individuums nicht finden.
                                  Ja, das war so verkürzt und wenn man auch nur 2 Sekunden drüber nachdenkt, zerfällt das auch alles in sich, aber in der VideoFlut fällt das ja keinem groß auf.
                                  Auf der anderen Seite gibt es dann die "Neuen Atheisten", die darauf verweisen, dass eine Ethik, die eine Strafandrohung eines jenseitigen Wesens bedarf, doch recht kümmerlich ist.
                                  Und in Wirklichkeit ist das ja alles viel komplizierter. Wie immer und nicht nur, wenn es um letzte Fragen geht.

                                  Aber ich behaupte, dass jeder - von Neuen Atheisten bis zu erzkonservativen Evangelikale - schon gegen sein eigenes Gewissen und seine Überzeugungen gehandelt hat. Da fängt das menschliche Drama doch an. Und nicht bei einer Diskussion am grünem Tisch, wo jeder so tut, als wäre die jeweilige Ethik wie eine PC-Programmierung, die zwangsläufig eingehalten wird. So kommt es immer zu "Schuld" und dem "Päckchen, das man so mit sich rumträgt."
                                  Somit wäre die entscheidende Frage nicht die danach, worauf meine seine Moral gründet, sondern was man tut, wenn man notwendigerweise dagegen verstößt.
                                  Überspringen wir das PingPong und kommen zur Frage, warum der Mensch nach einer Ethik strebt. Zum Schluss will immer niemand schuld sein. Gerade die Diktatoren nicht. Sich mit Vorwürfen und Kritik auseinanderzusetzen, fällt niemanden leicht. "Mit sich im Reinen sein" ist Ausdruck eines Gefühls; ein therapeutischer Erfolg, ein persönlicher Durchbruch, ein Atmen von Freiheit, dass sich oftmals darauf beschränkt, sich einzureden, dass man nur um seiner selbst willen existiert und sich von den Einredungen anderer entledigt hat oder ggf. sogar daran gewachsen ist. Es ist der Moment, der nur in der notwendigen Einsamkeit erlebt werden kann; eine Art "Selbsterlösung" - würden die Gottesfürchtigen sagen und dabei übersehen, dass in solchen Momenten ggf. mehr Gotteserfahrung stecken kann, als sie es in ihrem eigenem Leben jemals hatten.
                                  Wenn Gott unsichtbar ist, kann man ihn nicht beweisen, sondern nur in der eigenen Warnehmung implementieren. Wo hört der Wahn auf und wo fängt er an? Was ist noch Gott und was ist Einbildung? Auf wieviele MetaEbenen muss ich klettern, um das trennen zu können? Und ist das überhaupt meine Aufgabe?
                                  Ja, meine Gedanken dazu sind noch wirr und unsortiert. Fertig werden sie sicherlich nie.

                                  Für mich führt das ewige Patt zu einer Situation irgendwo zwischen langweiligem Nihilismus und Feier des absurden Lebens. Bei den Personen, denen ich das zutraue, lasse ich meine wankelmütigen Emotionen mittlerweile auch mal voll zur Geltung kommen. Gleichzeitig sind diese Situationen von einer ironischen Brechung gefüllt. Ich weiß, dass ich Theater spiele und die andere Person weiß das auch. In den allerbesten Fällen spielt man sich dann gegenseitig etwas vor, aber diese Situation sind rar. Vielmehr übernimmt das Gegenüber stets den distanziert Einordnenden und ich rege mich dennoch auf oderso. Ein Spiel, in dem ich Authentizität heuchle und es mir seltsamerweise (soweit ich das wahrnehme) abgenommen wird, dass ich mich gerade aufrege, obwohl es mir eigentlich am.... vorbeigeht. So erschließt sich mir auch, dass durch gekonnt gegenseitiges Anbrüllen Spannungen abgebaut werden können. In einer gesunden Beziehung freilich.
                                  Ich halte nicht viel von ständiger Impulskontrolle. sich ständig selber zu bremsen, das klingt nach Selbstsabotage. sich ständig selber noch zu befeuern, klingt nach Burn-Out.

                                  Zwischen Gunst und Kunst ist ein Haufen Platz für Paradoxien.
                                  Wenn du Gott anbrüllst, sei darauf gefasst, dass er penetrant zurücksäuselst. Stets so, dass du es gerade noch so wahrnimmst.
                                  Wenn du ihn ansäuselst, brüllt er vielleicht zurück.
                                  ...oder er ist tot.

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                                    GlorreicherHalunke 21.05.2024, 15:41 Geändert 21.05.2024, 15:44

                                    Aus dem letztem August.
                                    Die Onania-Akten bleiben geschlossen und das Machwerk wird noch immer nicht veröffentlicht.

                                    https://www.moviebreak.de/stories/24881/the-onania-club-bleibt-geschlossen-der-neue-film-des-human-centipede-regisseurs-findet-keinen-verleih

                                    Ferner aus der ImdB-Trivia (alle Angaben ohne Dildobajonett).

                                    The film is influenced by the film noir cinema of the 40's and 50's.
                                    The basic theme of the film is "Schadenfreude"; the German word for enjoying the misery of others.
                                    For a sound recording Tom Six conducted the lead actresses to a group orgasm.
                                    The film features a credit 'in loving memory of Nigel de Hond' Tom Six's beloved pug who died on February 4th 2019.

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                                    • Ferdinand von Schirach: Strafe

                                      "Immer wieder bin ich verwundert von Ferdinand von Schirachs Gabe, auf knappstem Raum das Widersprüchliche zu fassen, mit ein paar Worten den großen emotionalen Raum zu entwerfen. Immer wieder bin ich bis zu Tränen bewegt von dieser Kombination von unsentimentaler Genauigkeit und wunderbarer, menschenfreundlichster Empathie, die seine Texte so unvergleichlich machen."

                                      So prangen Michael Hanekes auf dem Buchrücken. Wo bleibt eigentlich seine Verfilmung dieses Stoffes?

                                      Ja, auch dieser Band war wieder kongenial erzählt; da treffen Hanekes Worte schon zu. Kurz, bündig, zur Sache und doch nichts auslassend. So wie ich es mag. Fast jede Kurzgeschichte ist eine berührende Reise; ein Blick in menschliche Herzen, Abgründe, stille Hoffnungen, garniert von den Wunderlichkeiten des (deutschen) Justizsystems.

                                      12 Kurzgeschichten. Die erste wirkt wie eine Art "Prolog" und die letzte dann ein persönlicher Epilog.

                                      Ich werde im folgendem alle Geschichte Revue passieren lassen und dabei auch alles spoilern.

                                      1. Die Schöffin
                                      Ein Prozess gegen einen Mann, der seine Frau derb schlug, musste aufgehoben werden, weil sich eine der Schöffin für befangen erklärte. Die zwangsernannte Schöffin war im Laufe ihres Lebens selbst von Männern schlecht behandelt worden. Der Richter lässt sie mit der Entscheidung der Befangenheit alleine. 4 Monate später tötet der "Freigesprochene" seine Frau in einer seiner üblichen Rasereien. Die Schöffin musste ihren Dienst trotz Bittschreiben die vollen 5 Jahre ausüben.
                                      Da stellt sich die Frage, ob man so etwas nicht abfragen kann. Klar sollten im bestem Fall auch Beweise für eine Vorgeschichte vorliegen, da sich sonst jeder wieder was ausdenken würde.

                                      2. Die falsche Seite
                                      Ein Mann wird tot im Park aufgefunden. Auf der Tatwaffe finden sich die Fingerabdrücke der Ehefrau, die unzufrieden mit ihrem Mann war. Ein abgehalfteter Anwalt, mehr dem Glücksspiel als der Justiz zugeneigt, erwirkt für die Unschuldsbeteuernde als Pflichtverteidiger nach ein paar schlaflosen Nächten einen lupenreinen Freispruch. Jeder hatte übersehen, dass das Geschoss auf der "falschen Seite" der Leiche lag; somit konnte es nur Selbstmord gewesen sein. Die Aufklärung des Mords wirkte aber einfach zu gut für alle Beteiligten.
                                      Ein alter Mandant, den er einst aus der Patsche geboxt hatte, war nun ein Prügelknabe für die ChinesenWettMafia geworden. Nach der Abreibung (man möchte Beweisfotos) versorgte ihn dieser und wies nur kryptisch daraufhin, dass er nicht ermordet sein konnte - aber nicht mehr. Nach dem Freispruch sagt der Mandant nur, dass der Anwalt doch gar nicht wissen wolle, wie er das so schnell auf den Fotos gesehen habe.
                                      Ein erfahrenes Auge sieht schneller und genauer als ein Auge, das eine einfache Lösung möchte.

                                      3. Ein hellblauer Tag
                                      Eine Frau geht für den Mord ihres Babys in den Knast, den eigentlich der Mann zu verantworten hat. Da der Mann schon einiges auf dem Kerbholz hat, überredet er die Frau, für ihn einzuwandern; sie müsse ja auch nicht so lang und außerdem sei der Frauenknast erträglich. Als sie herauskommt, ist der Mann (immer noch?) Alkoholiker; sie hält es nicht mehr aus. Er möchte eines Tages die Satellitenschüssel neu einstellen und klettert dabei gefährlich herum. Sie gibt dem Stuhl einen Ruck und der Mann fällt in den Tod. Da es keine Zeugen gibt und sich alle Verletzungen durch einen Sturz/Unfall erklären lassen, wird kein Strafverfahren eröffnet.
                                      Gesessen hat sie ja schon, wenngleich für den "falschen" Mord.

                                      4. Lydia
                                      Ein mittelalter Mann verliert seine Frau an einen anderen.
                                      Er bestellt sich eine Sexpuppe im Internet, die seiner "Lydia" ähnlich sieht; mit ihr hat er auch eine Beziehung. Ein Nachbar sieht, wie er sie - nunja - beglückt, bricht bei ihm ein und zerstört die Puppe. Darauf rächt sich der Mann an seinen - nunja - lebendigeren Nachbarn und verdrischt ihn. Vor Gericht packt er aus; bestraft wird er dennoch. Auf Bewährung. So liegt er abends wieder im Bett und kann sich bei der Puppe ausweinen.
                                      Die Geschichte, mit der ich am wenigsten anfangen konnte.

                                      5. Nachbarn
                                      Der mittelalter Mann verliert seine Frau an den Krebs und bandelt mit seiner Nachbarin, die mit einem beruflich stark eingespannten Mann verheiratet ist. Dessen Hobby besteht darin, an seinem Auto (Oldtimer?) zu schrauben. Eines Tages kommt er dazu, als er unter dem Auto liegt. Zack - Wagenheber weggekickt; Ehemann tot; Ehefrau kann "getröstet" werden.
                                      Eine miese alte dreckige Sau - mehr fällt mir dazu nicht ein.

                                      6. Der kleine Mann
                                      Ein mittelalter Junggeselle, der sich durch seine Körpergröße stets biologisch diskriminiert fühlte, will etwas Schwung in sein Leben bringen und vertickt Kokain, das er gefunden hatte. Problem dabei: Er hat nicht damit gerechnet, dass der Kontakt seines StammKelnners auch der ist, der das Kokain versteckt hat.
                                      Als er es bemerkt, rast er mit seiner Karre und verursacht einen Unfall. Das Amtsgericht bestraft ihn für gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Vergleichsweise milde. Das Drogenverfahren kann nicht eröffnet werden, da er bereits für dieselbe Sache (der Vorgang gilt im juristischem Sinne als "Tateinheit") bestraft wurde und eine Doppelbestrafung unzulässig ist (ne bis in idem).
                                      Manchmal kann man Recht mögen ;).

                                      7. Der Taucher
                                      Ein Mann hat seltsame Gewohnheiten beim Masturbieren. Frau hält das nicht mehr aus und beeinflusst seine Selbstwürgerei so, dass er nun nicht nur den kleinen Tod stirbt. Sieht alles nach Unfall aus. Frau wird freigesprochen. Fall spielt über die Osterfeiertage.
                                      Auch hier eher drei Fragezeichen als eine größere Erkenntnis außer dem banalen Fakt, dass Ehen mitunter seltsam sein können.

                                      8. Stinkefisch
                                      Eine Gruppe Halbstarker bürdet einem Mitglied auf, sich dem Mann mit seltsamen titelgebenden Ruf zu nähern. Dieser ist in Wahrheit aber blind und nett. Das bekommt der Rest des Trupps aber nicht mit und wirft ihn mit Steinen krankenhausreif. Die Polizei geht davon aus, dass derjenige Schuld war, der am nähesten dran stand. Ist aber auch alles egal, die Zöglinge sind unter 14 und damit schuldunfähig. Bald wird das Haus abgerissen und der freche Spitzname ist auch bald wieder vergessen.
                                      Joa mei, Kinder sind die größten Bestien - wer wusste das nicht?

                                      9. Das Seehaus
                                      Ein von Geburt aus mit roten Punkten gezeichneter Mann verliebt sich in ein Seehaus, in dem er immer seine Ferien verbrachte. Viel später kauft er es und ist als Delinquent, der alle wg. Lärmbelästigung etc. verpfeift und bald von Anwohnern und Behörden nicht mehr ernst genommen wird. Als ein chinesischer Investor die Seehäuser aufkaufen will und Kapital durch eine Freizeiteinrichtung dadurch schlagen will, wird es dem Mann zu viel und als es mal wieder zu laut ist, bringt er eine Nachbarin, die zu dem Zeitpunkt allein ist, um. Während der Gerichtsverhandlung kommt er ins Krankhaus und ist verwanzt. Er führt Selbstgespräch und gesteht den Mord. Der Richter lässt das Beweismittel nicht zu, da ein Rechtsstaat sich von einem Unrechtsstaat dadurch unterscheidet, dass Verbrechen nicht mit jedem Mittel aufgeklärt werden dürfen und Gedanken sind nunmal privateste Privatsache. Ansonsten gab es keine Indizien oder Beweise. Freispruch.
                                      Manchmal muss man Recht hassen.

                                      10. Subotnik
                                      Eine streng islamisch aufgewachsene junge Dame wird Anwalt und verteidigt einen Mafiosi. Die Revision lässt den Fall neu verhandeln, da der Angeklagte keine Möglichkeit hatte, die einzige Belastungszeugnis zu befragen. Die Befragung fand unter Ausschluss des Angeklagten statt, was rechtens ist. Unrecht war, dass die Zeugin zu früh, also bevor der Angeklagte sie hätte befragen können, entlassen worden ist.
                                      Die Zeugin erscheint zum neuen Prozess nicht mehr und der Angeklagte wird freigesprochen. Man munkelt, dass die Frau an den Folgen ihrer Aussage verstorben ist.
                                      Manchmal muss man Recht hassen; erst recht, wenn es auf einen gesunden Eifer einer aufstrebenden Anwältin geht.

                                      11. Tennis
                                      Eine Journalistin entdeckt eine Perlenkette und schlussfolgert daraus richtigerweise, dass ihr Mann schon wieder fremdgeht. Sie wird zu einer dringende Auslandsreportage gebeten. Sie legt die Kette auf die Treppe. Der Mann rutscht darauf aus und wird querschnittsgelähmt und ist auf ständige Hilfe angewiesen. Zum Schluss präsentiert sich die Frau ihm splitterfasernackt. Nur die Perlenkette trägt sie.
                                      Morbid!

                                      12. Der Freund
                                      von Schirach erzählt von der tragischen Geschichte seines anonymen Freundes, der den gewaltsamen Tod seiner Frau sich teilweise zuschrieb; da er sie davon abhalten hätte können, an diesem Nachmittag fortzugehen und die zerbrochene Beziehung hätte kitten können - oder zumindest damit anfangen.
                                      Nach seinem Suizid hat von Schirach mit dem Schreiben seiner Bücher angefangen.
                                      Ergreifend, Berührend, Erschüttern.

                                      Schlussworte: "Es ist ganz gleich, ob wir Apotheker oder Tischler oder Schriftsteller sind. Die Regeln sind immer ein wenig anders, aber die Fremdheit bleibt und die Einsamkeit und alles andere auch."

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                                      • GlorreicherHalunke 20.05.2024, 15:51 Geändert 20.05.2024, 15:55

                                        Miguel Robitzkys Comic: Mein Leben unter Ludwig II - Memoiren eines Leibreitpferdes (2021)

                                        Vermutlich eine weiterer Erguss der Patin "Corona".
                                        Die schlechtesten Memoiren eines Leibreitpferdes, die ich jemals gelesen habe.
                                        Der Autor schreibt Witze für Böhmermanns "Neo Magazin Royal". Wusste ich beim Spaßkauf nicht, aber um die 6-7 € tut es mir dennoch leid; 28 € Neupreis für diesen grob gezeichneten Comic mit langatmigen und bemühten Kallauer wären mir einen Kniff in meinen unköniglichen Hintern wert gewesen.

                                        So wird der BayernKönig Ludwig II. als völligster Traumtänzer, der weder von seinen Bediensteten/Ratgebern noch von seinem Pferd zur Räson gebracht wird, gezeichnet.
                                        In etwa 280 Seiten, die ich in 70-80 Minuten gelesen hatte; kein Bild lud zum Verweilen ein. Nur die wenigsten Gags konnten mich schmunzeln lassen; hätte Böhmermann das eingelesen gäbe es sicherlich mehr Lacher, wobei - wenn ich da an dieses Animationsfolge "Das Grundgesetz der Tiere denke - aber da hat der Autor sicher auch mit gezeichnet, merkt man am Stil.
                                        So taucht auch Gottschalk auf, weil der hat seine Karriere schließlich im Jahre 1871 gestartet - haha und mit solchen Anachronismen geht es weiter.
                                        Im Mittelkapitel IV taucht dann der lektorierende Historiker nochmal im Comic auf und weist darauf hin, dass Masturbation und sogar Homosexualität vor 150 Jahren noch mehr als verpönt waren; fehlte eigentlich nur noch die EingangsTriggerwarnung für die schlüpfrigen Themen.

                                        Nichts, was in meiner Sammlung etwas zu suchen hat, wird morgen in den Bücherschrank gestellt; diese Eselei benötigt eine andere Herberge.

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                                        • ah, auch hier hatte sich der Fehler eingeschlichen. wenn auch nicht so krass.
                                          Insgesamt waren es 77 (wie passend) statt 52 Filme.
                                          Die Durchschnittsbewertung von 6,25 hat sich lustigerweise nur auf 6,244 abgeändert.

                                          Neu:
                                          1. Das Millionenspiel
                                          2. Der Pate
                                          3. Die lustige Welt der Tiere (ja streng genommen eine Doku, aber das geht schon mehr Richtung Jux und Allerlei)
                                          4. Die Ritter der Kokosnuß
                                          5. Harold und Maude
                                          6. Robin Hood (1973)
                                          7. Barry Lyndon
                                          8. Eine Leiche zum Dessert.
                                          9. Duell der Giganten
                                          10. Rocky

                                          Alt:
                                          1. Das Millionenspiel
                                          2. Die Ritter der Koksnuß
                                          3. Robin Hood (1973)
                                          4. Barry Lyndon
                                          5. Eine Leiche zum Dessert
                                          6. Duell der Giganten (Eastern)
                                          7. Rocky
                                          8. Ein ausgekochtes Schlitzohr
                                          9. Der Clou
                                          10. Jesus von Nazareth (1977)

                                          13
                                          • GlorreicherHalunke 20.05.2024, 11:36 Geändert 20.05.2024, 12:26

                                            oh, ganze 16 Filme aus den 60ern habe ich gesehen, die entweder 62 oder 65 veröffentlicht worden sind.
                                            nur die 30er schneiden schlechter ab; da habe ich ganze 11 gesehen.
                                            Bei den 1910ern sind es sicherlich mehr, wenn man die Kurzfilme mit einberechnet; LangFilme gab es ja auch kaum.

                                            1. Wer die Nachtigall stört
                                            2. Für ein paar Dollar mehr
                                            3. Lawrence von Arabien
                                            4. Jules und Jim
                                            5. Das zehnte Opfer
                                            6. Lolita
                                            7. Ferien auf Saltkrokan - Das Trollkind
                                            8. Genosse Don Camillo
                                            9. Hatari!
                                            10. Der unheimliche Mönch

                                            halt Kommando zurück - meine ExcelListe hat mich überlistet; irgendwie tauchen da Jahreszahlen doppelt auf - ähm nervig, dann muss ich wohl auch die 70er nochmal neu sortieren.
                                            Aufmerksam wurde ich dadurch, dass weiter unten "Das Dschungelbuch" genannt war, den ich sicher gesehen hatte, der aber als 1967 erschienen nicht in meiner StümperListe auftauchte. Es lag wohl teilweise ein Formatierungsfehler vor. Habe ich jetzt bereinigt. wieder was gelernt.
                                            also nochmals neu:
                                            Tatsächlich habe ich aus jedem Jahr etwas gesehen und komme auf ganze 77 Filme!
                                            Durchschnittsbewertung: 6,52

                                            1. Zwei glorreiche Halunken (wie konnte ICH den nur vergessen, nein da war schon ein Störgefühl, ich dachte aber, der kam dann eben in den 70ern, hm, aber in der Liste hatte ich ihn ja auch nicht - zu früh am Mittag, was soll ich sagen?)
                                            2. Das Urteil von Nürnberg
                                            3. Wer die Nachtigall stört
                                            4. Für ein paar Dollar mehr
                                            5. Spiel mir das Lied vom Tod
                                            6. Charade
                                            7. Easy Rider
                                            8. Die glorreichen Sieben
                                            9. Spartacus
                                            10. Hochwürden Don Camillo

                                            20
                                            • 6
                                              GlorreicherHalunke 20.05.2024, 11:15 Geändert 20.05.2024, 11:20

                                              Längst überfälliger Rewatch. Von 4 auf 6.
                                              Ich gebe zu, dass ich den Film damals wohl nicht verstanden hatte; wenngleich unser damaliger ReliLehrer das Platzen der Immobilienblase innerhalb von 5 Minuten genauso gut erklärt hat wie der Film. Ja, wir hatten immer viele Themen im Religionsunterricht, die nicht zwingend in irgendwelchen Lehrplänen standen.

                                              Ja, "The Big Short" ist allein wegen der zackigen Inszenierung und der A-Liste Hollywood viel besser als er mir damals erschien, aber er ist nach wie vor viel zu lang. Ja, wir haben es doch alle schon verstanden, dass die Banker sich gegenseitig das "AAA" ausstellen, auch wenn die Fakten dagegen sprechen. Und ja, wir haben es auch kapiert, dass wenn Christian Bale und die 2 GaragenHeinis gewinnen, der Rest der Welt vor die Hunde geht. Die 2. Stunde hätte man auf 20 so pointierte Minuten wie die erste Stunde kürzen können.
                                              So retardiert man leider sinnlos vor sich hin.

                                              Und auch der Umstand, dass "The Wolf of Wall Street" auch seinen Schatten auf dieses ErklärBärWerk legt, spielt bei meiner Bewertung mit rein. Und einiges hat man ja dann doch wieder nicht verstanden; diese 2, 3 Szenen waren äußerst ärgerlich! Erst lässt man Margot Robbie in der Badewanne was erklären und dann wirft man mit Fachchinesisch um sich - was soll das?
                                              Während "The Big Short" erklärt, wie man zuLasten der Allgemeinheit reich wird, beantwortet "Wolf" die Frage, wie es sich genau das anfühlt - und das ist mir als "Filmerfahrung" eben lieber als das Gefühl, dass in einem schicken YouTubeVideo das Telefonbuch mordsmäßig cool und edgy inszeniert wird.

                                              Bereut habe ich die erneute Sichtung dennoch nicht, aber in Gänze werde ich mir den Film nicht noch einmal geben.

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                                              • 6

                                                Diese Dokumentation kennt hier auf MP kein Schwein. (87 Nutzer - oho noch nicht mal gegendert, bald ist wieder StolzMonat, da muss doch was gehen außer dem Fähnli, MP!)

                                                Letztlich kann man diese komische Geschichte mit tragischem Kern auch in 5-7 Sätzen gut zusammenfassen. 90 Minuten hätte es dafür nicht gebraucht. Eigentlich. So enthält diese Doku durch ihre Erzählweise aber eine MetaEbene, die nicht nur die Medien, sondern auch das Publikum vor den Spiegel stellt. Diese wäre in der Kurzzusammenfassung so nicht möglich gewesen.
                                                In den ersten 10 Minuten wird der titelgebende Twist enthüllt. 3 kurz nach Geburt getrennte eineiige männliche Drillinge treffen sich nach 19 Jahren zufällig wieder.
                                                Der Medienrummel um diese herzerwärmende Geschichte lässt auch ihr gemeinsam betriebenes Restaurant wie einen Pilz in die Höhe schießen.
                                                Der Twist, auf den ich weiter unten eingehe, stellt die Geschehnisse in ein anderes Licht - und als Zuschauer fühlte ich mich ertappt; das ist gar nicht so leicht mit der Medienskepsis wie man immer denkt. Und die Geschichte ist doch auch so schnuckelig; sie bewegen sich ziemlich gleich, haben dieselbe Lieblingsfarbe und sogar denselben Frauengeschmack. Da stellt man sich doch nicht die Frage, was dahinter steckt. Für diese Erfahrung bin ich der Doku dankbar.

                                                SPOILER ANFANG
                                                Die Drillinge waren Teil eines Forschungsprogramms. Die Ziele der Studie sind weitgehend unbekannt, da die Unterlagen noch bis 2066 unter Verschluss stehen. Harter Tobak.
                                                Dem Nazivergleich bzw. -gleichsetzung stimme ich nicht zu. Ja, das ist eine tragische Geschichte, die ggf. gegen Menschengrundrechte verstößt. Eine Art Objektifizierung ist darin sicher auch zu sehen, aber nicht auf menschenverachtenden NaziNiveau.
                                                Die AdoptivEltern stimmten den Beobachtungen und Videoaufzeichnungen zu, da man sie glauben ließ, dass Auswirkungen von Adoptionen allgemein untersucht würden. Jeweiliger Entwicklungsstand etc. wurde abgefragt; keine Eingriffe oder sonstigen "Versuche"; das erscheint mir harmlos und zudem waren die Eltern dabei immer anwesend.
                                                Und ganz hart gesprochen ist die Kenntnis darüber, ob man einen Zwilling hatte oder nicht, nicht lebensnotwendig. Wie die Assistentin des mittlerweile verstorbenen Wissenschaftlers am Ende sagte: Sicher gibt es da draußen noch ein paar Menschen, die gar nicht wissen, dass sie einen Zwilling haben und Teil einer vermurksten Studie (Teile sind den Betroffenen bekannt; es gibt keine echte Schlussfolgerungen) waren. Ist nach so vielen Jahren also auch davon auszugehen, dass es den ein oder der anderen besser gehen würde, wenn man gar nichts von der Tragik wüsste. Das Recht auf Nichtwissen kann hier nicht wirklich gut umgesetzt werden. Wie soll man das formulieren? Ich weiß etwas, dass Sie nicht wissen, aber ich weiß nicht, ob Sie es wissen möchten. Die meisten Menschen würde das wohl schier wahnsinnig machen und man möchte dann selbstverständlich wissen, was los ist - und ist nachher ggf. doch emotional angegriffen.
                                                Die Studie setzte sich wohl mit der alten Frage nach "nature vs. nurture" auseinander und wie elterliche Erziehungsstile Einfluss darauf nehmen. Zum Schluss wird dieser Punkt wasserfallartig mit "nurture" kann immer "nature" überwinden von einer der Mütter abgetan und der Vater des Selbstmörders fragt sich, wo er etwas falsch gemacht hat; das war mir dann zu schnell und unnötig eindeutig; man hätte die Frage auch einfach zum Schluss in den Raum stellen können.
                                                Zusätzlich hatte das kooperierende Waisenhaus jeweils eine Tochter von den späteren Eltern adoptieren lassen, um anhand derer den Erziehungsstil der Eltern kennenzulernen. Auf den Umstand, dass in den 60ern Töchter sicher anders erzogen wurden als Männer, geht die Doku auch nicht ein.
                                                Leider sind auch keine Experten aus Wissenschaftsgremien oder Ethikräten zu Wort gekommen; da hätte mich eine Einordnung dieses Skandals doch sehr interessiert.
                                                Und mich hätte auch juristisch interessiert, ob Mehrlinge von Waisenhäusern ohne Kenntnis der Adoptierenden getrennt in Familien untergebracht werden durften bzw. noch dürfen - und ob einem verschwiegen werden darf, dass man Teil einer Mehrlingsgeburt ist. Da hat mir die Doku zu sehr auf das Bauchgefühl der Betroffenen verwiesen.
                                                SPOILER ENDE

                                                Am Ende stellt sich die Frage, wie man selbst mit solch einer Situation umgehen würde. In einer späten Folge der "Waltons" erfährt Jim-Bob, dass er einen Zwilling hatte, der bei der Geburt verstorben ist und muss damit auch erstmal zurecht kommen.
                                                Vllt bin ich etwas kaltherzig, auch mir selbst gegenüber, aber ich behaupte doch, dass ich nicht wirklich betroffen wäre, wenn ich adoptiert, von einem Raumschiff ausgesetzt oder ich der einzig Überlebende aus einem Six-Pack gewesen wäre.
                                                Was ich nicht ändern kann, greift mich nicht an.
                                                Nochmal schaue ich mir das nicht an, aber die Entlarvung meines unkritischen Blicks war es doch allemal wert; funktioniert aber eben auch nur einmal.

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                                                • 4 .5

                                                  Seit Jahren wollte ich diesen Film schauen.
                                                  Jetzt ist er 20 Minuten drauf. Arthaus hat ihn auf Youtube hochgeladen.

                                                  Ein paar Jugendliche, die von ihren Eltern genervt sind, bauen sich ein Utopia im Wald.
                                                  Technisch ist das alles schnieke, aber was soll mir der Film noch erzählen?
                                                  Noch wehre ich mich dagegen, durch Filme nur noch durchzuskippen, aber lange kann es nicht mehr dauern. Was mich davon abhält? Dann müsste ich mir ja wieder einen neuen Film suchen... und die Serien dauern gefühlt auch immer länger, auch wenn sie viel weniger Episoden als noch vor 10-15 Jahren haben.
                                                  Was ist eigentlich passiert, dass ich gut gemachte Filme jetzt schon überdrüssig werde?
                                                  In einen "Fight Club" möchte ich nicht eintreten; nicht, weil mir mein Gesicht wichtig wäre, ich mag einfach den Schmerz nicht - ich kippe ja schon um, wenn mir Blut abgezapft wird. Nächste Woche muss ich mal wieder hin; mir geht es gut (hoffentlich), aber jemand anders könnte wohl von meinen Stammzellen profitieren, also das Leben verlängert bekommen

                                                  Parallel habe ich mir jetzt schon die Geschichte des Sundance FilmFestival durchgelesen. Echt interessant. Robert Redfort und die durch Sidney Pollack inspirierte Entscheidung, es vom Sommer in den Winter (in Utah kann man wohl gut Ski fahren) zu verlegen, haben das Festival für unbekannte Filme sehr bekannt gemacht.
                                                  Dann habe ich mir Gedanken gemacht, was man noch aus dem coming-of-age machen könnte. Vielleicht mal ein Film aus Sicht der Eltern?

                                                  also gut erstmal etwas weiterschauen.
                                                  Jetzt essen sie selbst gebratenes Huhn und fragen sich, wo das Gefieder herkam.

                                                  Als Kind hatte ich mal so eine spannende Buchserie gelesen. Es gibt keine Erwachsene mehr und die Kinder müssen Abenteuer bestehen mit ablaufenden Countdowns und Bösewichten, wobei ich gerade nicht wei´ß, ob das dann Außerirdische oder doch böse Erwachsene waren. Ich weiß leider nicht mehr, wie das hieß - darüber denke ich auch schon seit Jahren nach, unfair. hm. eigentlich könnte ich mal ChatGPT fragen.
                                                  oh ChatGPT antwortet jetzt mit 2 Reaktionen gleichzeitig. finde ich gut. Nein, die Kinder aus Bullerbü waren es nicht. Stadt der Kinder? ok, Amazon hat jetzt nicht das Stadt der Kinder ausgespuckt, das ChatGPT meinte, aber ich glaube, ich bin fündig geworden. Level 4 - Stadt der Kinder; irgendwas mit Computern war da...genau...
                                                  Leseprobe kurz reingelesen - ja könnte sein, aber eigentlich will ich das auch nicht nochmal lesen.

                                                  Der Protagonist trägt jetzt einen JungenBart und das Hühnchen war gekauft - LoLey.
                                                  Die Eltern suchen sie jetzt. Die Väter sitzen in einem Boot und schwelgen in Erinnerungen. waren wohl schon immer Rabauken die pubertierende Brut.
                                                  stellen wir das mal auf 1,5facher Wiedergabegeschwindigkeit hoch.
                                                  ich denke, die Jungens kommen wieder zurück. achso Frauenbesuch im Camp. bisher nichtmal ein Kuss, WTF jetzt verhindert der Vater den Kuss. ach, das war nur ein Traum...ne, achso die Frauen sind dennoch da...na dann...

                                                  Der dritte Junge ist eine Art Pimento jr. (Brooklyn-99); leider nur sidekick, da wäre mehr drin gewesen! Feuerwerk, Biertrinken im Fluss, schüchterner Joe, der schwul ist ("Meine Lungen füllen sich mit wasser bei Jahreszeitwechsel..." - ähm ja, achso nerdy...). Ja isser jetzt schwul oder net? ich weiß es nicht und mir ist es pumbelschwumpel...
                                                  Wie dunkel kann ein Film sein? Kings of Summer: Ja. Dabei hat der Regisseur doch auch Kong - Skull Island gedreht, der nur gegen Ende dunkel war. Ah die Sonne ist wieder aufgegangen - da sehen die Bilder gleich besser aus. Jawohl, einen Schlafenden fragen, ob er wach ist.
                                                  Gebt mir mehr Naturaufnahmen, mehr Natur. Ein Nacht mit Bett im Kornfeld ist also auch ohne Bett möglich; da würden an mir ca. 27 Zecken hängen, da würde ich den ganzen Tag zu nichts mehr kommen.

                                                  ab hier: immens kommentierte und protokollierte Spoiler.

                                                  "Ich bin übrigens Mitglied in einer acapella-Band; die heißt: HMMMMMM" - ja doch, der war gut. jetzt singt er auch noch, puh. Der Dad sagt über das "Ständchen": "Ich werde nie wieder eine Erektion bekommen." aha, 2013 gab es auch schon BoomerHumor. etwas Gefühligkeit wird jetzt noch kommen. ach, der Vater hält sich für suboptimal und der Protagonist denkt, dass sein Kumpel (der definitiv nicht Schwule) mit der HOlden anbandelt. Jetzt fällt ein Baum um. Einfach so. Jetzt wird geraucht ("Fette Zigarre"). Jetzt spielen sie Monopoly, das mochte der Junge doch vorhin nicht; achso es wird für passiv-aggressives Gehabe wegen der Frau benutzt. Uff. Wie wärs mit Gruppensex? So jetzt muss die Frau fragen, ob alles in Ordnung ist. Endlich. Jetzt eskaliert die Spielsaison. "Die Schlampe will dich."; ah, die Frau ist wie ein Krebsgeschwür. jetzt haut sie ab, jetzt hat keiner was davon. sehr salomonisch. Ist der zweite Kumpel auch noch schwul? Jetzt wird geprügelt. ein kleiner Fight Club? Jungs, dafür habt ihr noch 15 Jahre voller sexuellen und allgmeinen Lebensfrust frei.
                                                  Jetzt will der Protagonist allein sein und schickt alle weg. Da war der Typ aus "Into the Wild" schon weitsichtiger. Schnitt zu der Holden, der nicht-schwule holt sie ein. Küsse im Dunkeln. Ich seh nichts. Heller, bitte Heller. ah nein, die Abbelnde. Das Baumhaus darbt und der allein verbliebene kriegt nichts gebacken.
                                                  Junge und Vater leiden in einer Parallelmontage ihre männlichen Einsamkeitsschub. Keiner leidet so erhaben wie Männer.
                                                  So, die zwei zurückgelaufenen Jungen werden von der Polizei verhört.
                                                  so 20 Minuten haben wir noch. Ob Joe (so heißt der Protagonist, jetzt hab ichs mitbekommen) noch zurückkehrt? Die Spannung steigt. What? Wildes Rumgeknutsche von 2 young adults. achso, da chillt Joe rum und wird überrascht, wieder kein Gruppensex, ein Pech hat der aber auch; freilich war der Mann "hier noch nie" - soso, und mit wem hat die Frau schon getechtelt? Man wird es nicht erfahren. Jetzt hat der Junge einen Nager erlegt. 1 vs Wild. jetzt wird das Ding mithilfe eines Buchs das Fell abgezogen und gekocht. Jawohl, so lässt sichs leben. Schnitt. wieder dunkel. Erinerungen an die "gute alte Zeit"; kaum ist der Bart da, gibt es sie ja auch. Oh, Endkampf mit der Schlange. Erinnert jetzt gar an Mogli.
                                                  Joes Verschwinden wird jetzt schon im Fernsehen vermeldet. Die zwei Jungen verraten weiter nichts. Der potentielle Homosexuelle beratschlagt sich mit seinen rasierenden Vater; ja es gibt "gutes Aufgeben" - ein Volk sollte wissen, wann es besiegt ist. wo kam das denn jetzt her.
                                                  Achso jetzt schlappt der Dad einfach in das Domizil von Joe und überrascht die Schlange. Das Mädchen ist auch dabei. Jetzt kommt Kumpel mit Schwert und wird gebissen. Rumms. aber jetzt. Joe erlegt das Ding. Er kotzt, also der Gebissene. Hysterie und nass im Schritt. Tempo! ja, macht hinne. Die Affen, äh Leute rasen durch den Wald, keiner will, dass Opfer bald kalt. Schnell ins Krankenhaus zu tösendem Trommelschlägen.
                                                  Vater hilft Joe. Muss er sich jetzt allein rasieren? Achso, es ging ums Zähenputzen. Wild eingestreute Naturbilder und achso jetzt wird doch rasiert. der bemühte Schnauzer bleibt stehen. Yolo.
                                                  6 Minuten noch. ja, wir haben alle etwas gelernt, das Leben kann hart sein, man kann sich ändern und hinterfragen. Ah, das Weibsbild kommt jetzt nochmal vorbei; die hat er ja vorhin gerettet, als er sich vor sie setzte. SO wird das nichts mit dem Penetrieren!
                                                  Umarmung, aber #friendzone. yay! So der Kumpel 2, der potentielle Stecher, wortlose Konfrontation im Krankenhausflur.
                                                  Gespräch mit dem Vater, der ihm versichert auf dem bestem Wege zum Mann zu sein.
                                                  Frauen müssen Männer glücklich machen. Jawohl! so war das noch, damals. 2013. die Älteren erinnern sich. jetzt beleidigen sich die beiden Kumpels noch mit Stinkefinger. Ein Auto fährt links, eines gerade aus. ah, da hatte Vin Diesel für FF7 die Inspiration - Stopp, Naturbilder! Man sieht das Baumhaus nochmal - und Abspann.

                                                  Keine Ahnung, wer auf die Idee kam, dass der Regisseur "Kong" wuppt, ist aber aufgegangen.

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                                                    Ich war vor einer Woche zu faul für eine Einreichung.

                                                    Letztlich lässt sich über den Streifen auch nichts sagen außer:
                                                    Schaut Wolf of Wall Street!
                                                    Schaut Scarface!
                                                    Schaut Goodfellas!

                                                    Wenn man diese 3 Schwergewichte kennt, kommt einen dieser Rise&Fall einfach nur dümmlich inszeniert vor.
                                                    Reichtum wird mehr als nur dreimal durch Geldzählmaschinen, schlecht abgefilmten Sex, Alkohol und - ganz wichtig - Glitzerkonfetti im Stripclub bebildert. Es fehlt an echten Schwung und frechen Ideen, um in diesem Genre wirklich mitspielen zu können.

                                                    Das Ende, in dem dann nochmal drauf hingewiesen wird, wie viel diese Chose den (spanischen) Steuerzahler gekostet hat, war dann redundant.

                                                    Ein völliger Rohrkrepierer war es nicht, aber wie der zwischenzeitlich auf Platz 2 der NF-Charts rutschen konnte, erschließt sich mir nicht.

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