GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • 6 .5

    Von 8,5 auf 6,5.
    Was mir bei der zweiten Sichtung dieses Wohlfühl-Katastrophenfilm aufgefallen ist.

    1. Der Film erzählt seine Plotpoints stets mindestens zweimal, damit auch der unaufmerksamste Zuschauer mitkommt.
    So fasst Jeff Daniels nach dem starken visuellen Start die Grundkonstellation in seiner Ansprache nochmal zusammen; hätte man einfach rausschneiden können.
    Und so geht es weiter. Da entsteht zwischendurch viel Leerlauf. In 100 Minuten hätte man die Geschichte stringenter und dichter erzählen können.

    2. Die 80er-DiscoMusic hat sich diesmal leider etwas befremdlich angefühlt und das Einschalten von David Bowie war völlig verschenkt.
    Der Film nimmt sich einfach zu wenig Zeit für seine durchaus tollen Bilder, ständig muss irgendwas erläutert oder einfach vor sich hin gebrabbelt werden. Seinen Gipfel findet das als Matt Damon schön durch die Gegend cruist und es dann dadurch vermasselt, dass er sagt: "Ich bin der erste, der hier irgendetwas macht. Geil!" (paraphrasiert). Ja, Mensch, das hätte ich ja kaum mitbekommen.

    3. Der Film nimmt den Outdoor-/Survival-Trend, der durch das Vlog-Format "7 vs. Wild" nun auch in Deutschland Konjunktur erfährt, auf und holt gleich das Maximus heraus (1 vs Space).

    4. Die karg gesäten Auftritte von Donald Glover fand ich diesmal sehr stark; hatte mich gar nicht mehr daran erinnert.

    5. Die Rettungsaktion bzw. Rettungsaction in der letzten halben Stunde machen den Film dann doch richtig sehenswert. Spannung und eine meisterlich inszenierte Weltraumoper mit einem tollem Schlussbild (rotes Band).

    Fazit: Alles in allem ist "Der Marsianer" ein nach wie vor guter Blockbuster, aber zum Meisterwerk fehlt es an Tiefe und Pacing.

    7
    • 6 .5

      Ein gutes Sequel, auch wenn diese Achterbahnfahrt zwischen Saw und Jumanji auch mit weniger Hysterie und Gekreische hätte auskommen dürfen.

      Fällt gegenüber dem Original ein klein wenig ab, aber die Räume sorgen immer noch für genügend kurzweiliges Adrenalin.

      Beim nächsten Sequel wäre ich definitiv wieder dabei.

      9
      • Der König der Löwen
        Der König der Möwen

        3
        • 5 .5
          GlorreicherHalunke 06.06.2023, 07:51 Geändert 06.06.2023, 07:53
          über FUBAR

          Kitschiger Trash mit einem Arnold, der eben Arnold ist.
          Den großen dekonstruktiven Wurf kann ich darin nicht erkennen.

          Man A-teamt sich so quer über den Globus und ist dabei einfach cool & sexy.
          Die Vater-Tochter-Witze sind bald nur noch Filler und die onoff-Beziehung zu seiner Ex-Frau kann auch nicht überzeugen; hier wäre weniger mehr gewesen. Das Format wäre durch kürzere Episoden (30-35 Minuten) auch griffiger geworden, aber seis drum.
          Man pendelt gewissenhaft zwischen Fremdscham und hanebüchener Unterhaltung.
          Auf eine zweite Staffel hätte ich nach dem Finale sogar Lust.
          Einfach ein lustiger Haufen.

          Die letzte Folge war definitiv die beste.

          11
          • 5 .5
            über Jigsaw

            Sicherlich ein besserer, aber immer noch typischer Eintrag im trashigem Gewaltmetier (meine Saw1-7-Sichtung liegt nunmehr auch schon wieder über 10 Jahre zurück).

            Jigsaw beweist abermals seine langweilige bis krude These, dass böse Menschen einfach böse sind (meist aber auf alltägliche Delikte/Verbrechen bezogen) und zum Schluss selbst an ihrem Verderben schuld sind (meistens) bzw. andere in ihr Verderben mitreißen; das liegt bei genauerem Hinsehen aber meist an der Impulsivität/Dummheit der gequälten Personen, die im Drehbuch dann mit moralischer Verwerflichkeit gleichgesetzt bzw. verwechselt wird.
            Jigsaw ist so auch weiterhin der göttliche Rächer auf Erden, dessen Pläne zwar nicht gerade unergründlich, aber zumindest schnörkellos funktionieren - meist bar jedem Realitätsanspruch.
            Dexter hat Lust auf eine Runde Squid Game bekommen.
            Auch die übrigen franchisebildenden Tropen wie die sadistischen Gewalt-/Wortspiele und Twists im Dreivierteltakt werden perpetuiert.

            Es wäre schön, wenn die Saw-Reihe sich selber ernst nehmen würde und die Charaktere nicht allzu unterbelichtet erstrahlen lässt.
            Sehr reizend fände ich eine Gerichtsverhandlung mit Jury, in der Jigsaw(s Erben) sich für die ausgeübte Selbstjustiz rechtfertigen müssen.
            Als "Fanservice" könnte man ein "best-of" der Fallen als nicht-öffentlichen Teil der Verhandlung zeigen.

            9
            • 7 .5
              über Aviator

              Rewatch. Von 9 auf 7,5.
              Immer noch ein stark cinephil inszeniertes Biopic.

              Scorsese stellt mit dem gierigen Ehrgeiz eines seiner Hauptthemen in den Mittelpunkt.
              Howard Hughes ist ein faszinierender Charakter, aber kein Mensch, den man einfach so mag.
              Die damalige Öffentlichkeit bewunderte ihn ob seiner Leistungen, die manchmal lange auf sich warten ließen und doch niemals ausblieben.
              Ich musste bei der abermaligen Sichtung immer wieder an Elon Musk denken, der wohl gerne ein moderner Howard Hughes sein möchte, aber dafür noch nicht die nötigen Erfolge eingefahren hat.

              Ich mag den Film, vor allem für seinen abrupten Beginn.
              Nach einem kurzen Prolog (Q U A R A N T Ä N E) sehen wir Howard Hughes direkt am Filmset sein Ding machen. Porträtierung durch Handlung, was den Film leider nicht immer prägt.
              Von Gier nach mehr zerfressen gewinnt Howard jeden Feldzug, den er anstrengt; und mit zunehmenden Alter gerade diejenigen, die gegen ihn angestrengt werden. Und verliert sich zusehends im eigenen Wahnsinn. Eine Rolle, die DiCaprio auf dem Leib geschrieben ist.

              Warum also dann die Abwertung?
              Es gibt bessere Filme und es gibt wichtigere Filme.
              „Aviator“ gibt mir wenig mit, über was es sich längere Gedanken lohnen würde.
              Wie ein Flugzeug bringt der Film mich über eine alles in allem doch kurzweilige Strecke; ich steige aus und das Flugzeug ist vergessen.
              Der Film liefert gute Bilder, aber eben weder Ekstase noch Meditation. Fast wie eine schick arrangierte Sonderausstellung in einem Flugmuseum. Aber doch gewissermaßen ein Erlebnis, ein Ereignis. Man kann sich gut in den Charakter Hughes hineinversetzen, um in einigen Passagen dann doch von der Hinterhältigkeit seines Handelns, v.a. gegenüber Frauen, aufs Neue erstaunt zu sein. Pedanterie, Angst und diese Gier danach, erster zu sein; nicht dadurch, dass man andere nieder macht, sondern dadurch, dass man etwas erreicht.
              So porträtiert Alec Baldwin als Chef der PanAm den reinen Geschäftsmann, der durch politische Winkelzüge versucht, das Monopol und damit das Geld in seine Taschen fließen zu lassen und sich die neuste Technologie lieber aufkauft als selbst entwickelt; auf der anderen Seite Hughes, der einfach das beste Produkt abliefern will. Ein kleiner Seitenhieb Scorseses auf das Filmgeschäft oder gar das Leben an sich?!
              Einige Längen, v.a. die Geschäftsessen, bieten inszenatorisch wenig, was man nicht auch durch eine kurze Zusammenfassung in einem anderen Dialog hätte komprimieren können.
              Und insbesondere die Szene, in der Hughes sich in seinem Zimmer einsperrt, wirkte nun etwas reißerisch und gleichzeitig schal.
              Der Film endet so abrupt wie er anfängt.
              Die letzte Offenbarung im Spiegel war dann – ganz scorsesemäßig – ein kräftiger Stupser in die richtige Richtung zu viel. Der gute Herr hat es wohl kaum ausgehalten ohne Voice-Over zurechtzukommen; daher muss uns der Protagonist nun noch einmal selbst erklären, was Sache ist. Eine unnötige Vereindeutigung, die Scorsese ansonsten bei genauerer Betrachtung nie wirklich fremd ist; da scheint sein ehemaliger Berufswunsch (Kath. Pfarrer) dann doch immer durch.
              Kurz zuvor sagen seine engste Berater noch „So soll man ihn nicht sehen.“ und Scorsese scheint die letzten wohl etwas wirren Jahre gänzlich ausgespart zu haben. Das keuchend skandierte „Der Weg in die Zukunft.“ deutet aber dann wieder an, dass es ein steiniger Weg sein wird.
              Jedenfalls weicht Scorsese hier von seinen typisch Aufstieg-/AbstiegGeschichten ab. Weil es keinen echten Abstieg gibt; nur der Weg in die Zukunft, die schon immer etwas vorbestimmt war, aber nicht derart, dass wir uns nicht gegen sie wehren könnten, und sei es durch ein paar gute Freunde, die einen milden, aber nicht verklärten Blick auf einen schwierigen Charakter werfen. Scorsese hat hier menschliche Milde walten lassen. Wütend kann man auf ganz andere Dinge im Leben sein.

              10
              • 4 .5

                Im Schach gibt es die 50-Züge-Regel, welche besagt, dass eine Partie nach 50 Zügen, in denen weder eine Figur geschlagen noch ein Bauer gezogen worden ist, als remis (unentschieden, Punktteilung) gewertet wird. Damit wollte man verhindern, dass ein Spieler den anderen müde spielt.
                Daraus ergibt sich aber auch die sogenannte „Verfluchte Gewinnstellung“.
                Ein Spieler hat ein erzwungenes Matt in über 50 Zügen, in denen aber weder ein Bauer gezogen wird noch eine Figur geschlagen wird; Voraussetzung dafür ist noch, dass der unterlegene Gegner die besten Züge spielt.
                Man hat also gewonnen, aber kann es aufgrund der 50-Züge-Regel nicht ausspielen.

                Warum dieser Exkurs?
                Mir kommt es so vor, als ob dieser Film und meine Wenigkeit ein ähnliches Verhältnis prägt. Der Film macht viel richtig und kann mich dennoch nicht für sich gewinnen. Als wäre da eine unsichtbare Barriere, die ich nicht durchschreiten kann.
                Was will dieser Film? Mir nochmals vom Faschismus und den Bücherverbrennungen erzählen? Der Misere der Weimarer Republik? Warum kann der deutsche Film nicht abstrahieren? Die Eingangssequenz ließ gar darauf hoffen, dass man die Geschichte in die Gegenwart holt; vergebens.
                Und auch die Idee der Zeitlosigkeit, wie sie etwa in „The Great Gatsby“ forciert worden ist, will sich nicht einspielen.

                Die Kamera ist dann eine Schippe Selbstverliebtheit zu viel. Alles schön arrangiert, wohl temperiert und doch lässt mich das kalt.

                Immer wenn der Erzähler spricht, wird es interessant. So weit ich die Lektüre noch im Hinterkopf habe, können das gut und gerne alles Buchzitate gewesen sein. Das hätte man öfter bringen dürfen.

                Tom Schilling erinnert mich stark an seine Rolle aus „Oh, boy“. Ein verlorener Lebemann, der in seiner Lebenssituation nicht klar kommt.

                Ich habe mich wie in einem Museum gefühlt. Einerseits war das alles gewissermaßen interessant, aber nicht Interesse weckend. So war das damals also. Ah okay. Und wo ist das übergeordnete Thema? Ach, das muss ich mir selbst dazu denken. Ah okay.

                9
                • 7

                  Ich habe noch nie einen deutschen Western gesehen. Und schon gar nicht so einen mit toller Action, einem trotz 2. Weltkrieg unverbraucht wirkendem Setting.

                  Die zugegeben nicht gerade originelle Drehbuchidee wird durch Kreativität und beinah einer nativen Freude ausstaffiert, während die zugleich düsteren Hintergründe dieser Zeit dennoch präsent bleiben, was mich jedoch nicht vollends überzeugt hat.
                  Judenvertreibung, der Umgang mit dem „unwertem Leben“, Vergewaltigung, Mord.

                  Am besten hat mir der Streifen in seinen immer abstruser werdenden Actionanteilen gefallen.
                  Ich habe noch keinen Film gesehen, in dem ein geistig Behinderter von einem Kirchengebäude auf Nazis schießt und später die Kirche in Schutt und Asche gelegt wird.
                  Die Action ist gut gemacht. Man braucht hier das oftmals zu schnell gezückte „Für einen deutschen Film“ gar nicht anhängen. Klar ist es meilenweit von einer elitären Rafinesse a lá John Wick 4 entfernt, aber man kann den Handlungen klar folgen und die Schnitte sind auch gut gesetzt.
                  Die fehlende ironische Brechung wirkt erfrischend. Und doch ist der Film satirisch angehaucht, für einen lupenreine Satire hätte man das Drehbuch nochmals überarbeiten und zuspitzen müssen.
                  Die trostlose Endkriegskulisse hat mich vollkommen überzeugt. Kostüme, Gebäude, Fahrzeuge, alles fügt sich nahtlos ein.

                  Der Blutzoll ist hoch und die Todesschüsse treffen regelmäßig unerwartet zu.
                  Das Finale hat mir gut gefallen, auch wenn man den ein oder anderen Westernklang hätte weglassen können. Man braucht mir nicht aufs Ohr zu drücken, dass man hier etwas ganz Ungewöhnliches wagt.
                  Dass man urig alte deutsche Lieder einfügt, die das Geschehen regelmäßig konterkarieren, war ein sehr gelungener Einfall.
                  Warum man in den Eingangscredits nicht die deutschen Übersetzungen einheitlich beibehalten hat, hat sich mir nicht erschlossen. Auch diese Idee hat gepasst.

                  Letztlich geht es mir mit dem Streifen etwas wie mit dem grundsätzlich ähnlich gelagerten „Ach du Scheiße“, bei dem mein Kritikpunkt war, dass die Abstrusität einfach noch stärker fokussiert und die Handlung noch weiter eingedampft hätte sein müssen.
                  Film strahlt da am leichtesten seine große Überlegenheit gegenüber anderen Medien aus, wo die Handlung nicht unnötig aufgeweicht und verästelt ist, sondern klar und einfach strukturiert. Gut gemachte Ausnahmen bestätigen die Regel. Um sich dem Bilderrausch hingeben zu können, muss der Zuschauer wissen, was auf dem Spiel steht, und emotional eingebunden sein.

                  Die dramatischen Töne sind manchmal nur schief getroffen.
                  Die nächtliche Annäherungsszene zwischen dem Protagonisten und der Bäuerin hätte man ersatzlos streichen können, da der Zuschauer durch die vorherigen Interaktionen ohnehin genügend über die beidseitigen Avancen Bescheid weiß.
                  Auch die elend langen Minuten der Gefangenschaft der Bäuerin zehren an meinen Filmnerven.

                  Das Drehbuch gerät ins Schleudern, als man die Vertreibung der einzigen Juden im Dorf nochmal nacherzählt. Vorher hatte man dies schon durch die Ruine und den kurzen Dialog klar gemacht. Die Kamera ist in dieser Szene distanziert, fast so als würde man sich dafür schämen. Und für das Pacing ist es wie ein Stolperstein.
                  Man kommt nicht umhin, darüber nachzudenken, ob ein deutscher Film über den 2. Weltkrieg nicht einfach klamaukig bis trashig sein kann. Lieber nochmal die Sinnlosigkeit des Krieges adressieren, nochmal die menschenverachtende Ideologie aufzeigen, ohne etwas Neues hinzuzufügen.

                  Es bleibt ein sehr unterhaltsamer Streifen; ein durchaus kleines Goldstück, das leider nicht veredelt worden ist; hier und da hätte ein Aderlass nicht geschadet.
                  Wohwollende 7 von 10 Eheringen in der Augenhöhle.

                  SPOILER zum etwas verkorksten Ende

                  Der vorletzte Abschnitt des Films kommt zu überhastet daher. Die schon obsiegenden Engländer zerbomben das fahrende Auto, ohne vorher überhaupt zu warnen. Es entsteht ein kurzer Streit darüber, der in der Feststellung endet, dass die Krauts das doch so verdient hätten. Diesen Abschnitt hätte man noch weiter ausbauen müssen. So bleibt die Intention unklar. Selbstgeiselung oder gerade eben das Gegenteil, indem aufgezeigt wird, dass es Kriegsverbrechen auch bei den Allierten gab?!

                  Er trifft also seine Tochter wieder. Das war über längste Passagen des Films aber nicht wirklich die Frage.
                  Das Gold bekommen die Engländer. Jeder kriegt sein Fett weg und der Deserteur bekommt statt Gold seine Blutsverwandschaft (Tochter) und seine Wahlverwandschaft (Bäuerin) zurück.

                  Klassische Western wie die Dollar-Trilogie oder Django handeln immer vom einsamen Cowboy und seiner Jagd nach dem Gold als Selbstzweck.
                  Frauen sind entweder Huren oder die zu beschützenden Mütter fremder Kinder.
                  Dieser Film lässt auch Frauen ans Schießeisen und zeigt quasi den modernen Mann, der gleichzeitig sein Kind und eine fremde Frau lieben kann und darüber hinaus von Gewalt nichts hält, außer zu Verteidigungszwecken.
                  Zum Schluss hievt sich das Paar aus der Kirche, fern von all dem verfluchten Gold, sich gegenseitig stützend. Diese Szene spiegelt das berühmte Ende aus „Drei Nüsse für Aschenbrödel“, indem Prinz und Prinzessin selbstbestimmt von dannen reiten, und beerdigt so den Western. Weder ist der Mann hinter dem Gold her, noch ist die Frau eine Hure oder Heilige. Nur zwei geschundene Menschen, die irgendwie überlebt haben und sich nicht mehr um das Gold scheren.
                  Und das ist doch wunderschön. Und hätte gereicht. Hildegard Knef hätte auch zu dieser Szene abermals singen können. Sag mir, wo die Western sind, wo sind sie geblieben?

                  12
                  • 7

                    Once upon a time in..... Sonneberg.

                    Eine deutsche Überraschung, die nah an Glorie & Kult vorbeischrammt.

                    8
                    • 4 .5

                      Kann damit nichts anfangen.
                      "Mäandernd" trifft es hier nicht.
                      Es bröckelt mehr als dass es fließt.
                      Die Figuren und das Setting bleibt trotz Experimentier- und Improvisationsfreudigkeit uninteressant.

                      Von nutzloser Schönheit und vermeidbar-sinnlosen Toden und alles, was dazwischen geistert in diesem ach so schönem Leben.

                      Trotz oder gerade wegen dem Arthaus typisch deutsch, typisch überkonstruiert und sich in spielerischen Details verlieren, die zum Schluss kein Gesamteindruck mehr hinterlässt, sondern nur Zerfaserung.
                      Das kann durchaus beabsichtigt sein, aber auch dann holt es mich nicht ab.

                      10
                      • 6

                        Jason Momoa stapft aus Schlummerland einfach in diesen Film weiter, wird noch verrückter und hetzt die Familie quer über den Globus.

                        Schade, dass man nicht wirklich den Vatikan gesprengt hat.
                        Ja, die Action ist blöd.
                        Ja, die Schauspielerei ist nicht vorhanden.
                        Ja, das Drehbuch ist strunzdumm.
                        Ja, der Cliffhanger ist lächerlich.

                        Und dennoch: Das hat Spaß gemacht.

                        9
                        • Nils Holgersons tierischer Gefährte Krümel (der Hamster, der eigentlich Karotte heißt).

                          6
                          • so, da bin ich wieder. Die Sonne scheint.
                            Mensch, das wird von Jahr zu Jahr schwerer obwohl der Wahnsinn immer größer wird.
                            Blabla...
                            "Wer die Nachtigall stört" auf dem OrnithologenTreff.
                            "Rot" bzw. "Grüne Hochzeit" auf dem CSU-Parteitag
                            "Renn, wenn du kannst" bei der Invalidenversammlung
                            "So laut du kannst"/"Du darfst nicht länger schweigen" bei den Taubstummen
                            "Morgen sollst du sterben" in der Todeszelle

                            4
                            • 10

                              "S Leben is wie a Traum.
                              Mit dir geh ich zum Traualter.
                              Sag klar und deutlich: JAA
                              Düüüdüüüdüüp schbum"
                              Die boarische SpinnenMurphy?Bande!!!"

                              Halunkulus schreibt über die 2 Glorreichen Halunken.
                              Wer sind die überhaupt? Egal.
                              Sind es nicht eigentlich drei oder einer? Egal. Jedenfalls nicht zwei. Die DEUTSCHE Übersetzungspolitik muss schließlich lange Schatten werfen. Doppelegal.
                              (Aber die deutsche Synchronkultur. Lieben WIR.)
                              Und sollte Halunkulus nicht nur lobende Worte übrig haben?
                              Wer mich die letzten 7 oder waren es 10-12 Jahre hier verfolgt hat, der weiß, dass Lob Mangelware ist. Ich bin wohl doch einfach der geborene KritiSir, der RobinHood aller Kulturschätze, der am Ende aller Tage auch nur ein vulgärer Sack ist, der im Allgemeinen mehr Glück und Verstand als ja was fehlt da noch? Vielleicht 2oo.ooo in einem unbekanntem Land äh Grab.
                              StandOff im Kreis beim Friedhof. Wow, da werde ich als alter Friedhofsnarr feucht.
                              Jeder sollte sich mit Friedhöfen oder mit der See oder mit dem Wald bekannt machen. Da wird man (scheiß Gender!?) schließlich viele regungslose Tage verbringen. Egal.

                              Sergio Leone frühstückt den Antikriegsfilm am Anfang des zweiten Drittel mal eben so ab. Huch, für dieselbe Leistung hat es schon Oscars geregnet, aber da sah das alles viel geiler aus. Warum muss Krieg immer so geil aussehen, wenn es Oscars regnet? Egal.

                              Beim nunmehr dritten (oder was es schon der vierte) Rewatch war vor allem diese Szene der absolute Bringer. Clint Eastwood und "Der Häßliche" stürmen mit der Leichen/Krankenliege durch die Gegend und sprengen die Brücke. Das hat Christopher Nolan (das GENIEEE) einfach so geklaut und auch in Tenet hat er ein 3fach StandOff angeteasert und dann hat einfach keiner geschossen! ähm.... und auch Mel Gibson KATHOLZIST HIMSELF hat einen ganzen AntiKriegsFilm über einen Sanitäter gedreht. Egal.

                              Die zwei (Mist, jetzt sind es ja doch zwei! Egal) Halunken rennen durch dass sinnlose Schlachtfeld und sprengen die Brücke aus egoistischen ähm nein quasi vorgezogen neoliberalen, also alt-neo (also Hauptsache FREEEEIHHEIIIIIIT, Mel Gibson, Braveheart) Gründen. KOHLE!
                              Nach Wolf und There Will Be Blood nunmehr der dritte Rewatch in a row (Hattrick), der sich mal eben nur so ums Geld dreht (Welcher vernünftige Film tut dies eigentlich nicht? Egal). Und hier ist man weder so hedonistisch noch so abgefuckt kalt unterwegs wie in vorgenannten; freilich geht es nur um Coolness. Um die Bitches (Pardon, ich muss im WesternJargon bleiben: Huren!) ist es den Herren der Schöpfung wie in There Will be Blood nicht wert. Individualismus meets Anti-Natalismus. Schboom. Schbomm. Schboom. Mit dir geh ich nicht zum Traualtar, du kommst ja nein- gar nicht vor.

                              Ich könnte nicht behaupten, diesmal jeder Wendung gefolgt zu sein. Mir haben eher die stillen Sequenzen (da darf Film noch Film sein und wird nicht durch elendes Gequatsche zur...egal). gefallen. Filmmusik, Landschaften. Hauptsache als erster kommen. ähm schießen. Und wenn du ganz toll an der Lunte ziehst, kannst du nachher auch gut scheißen. Und dass du überhaupt scheißen kannst, heißt, dass du nicht nur am Knochen genagt, sondern auch das Fleisch abbekommen hast. Guter Tag. Vielleicht hast du sogar gebadet, auch wenn dich einer dabei gestört hat. S Leben is wie Traum.

                              Nein, ich werde dem Film nicht seine 10/10 entziehen, auch wenn er mich diesmal irgendwie nicht so sehr unterhalten hat und manche Sequenzen zu viel waren. Egal. Hauptsache Landschaften, Musik. Lakonie. Man darf nicht zu streng sein.

                              Ähm...Im Vollbesitz meiner entfachten geistigen Kräfte will ich nun - für die, die das Gelaber so lange ausgehalten haben - noch etwas Gehaltvolles da lassen.
                              Ich will weder ein Daniel Plainview werden noch ein Blondie (geschweige denn hässlich oder böse), für den Wolfie hab ich mich schon disqualifiziert (the year i turned 26 i dont made 50 million. Fuck!!!!!; mir würden doch schon 2.ooo.ooo (Inflation 10x 2oo.oo) reichen)-.
                              Trotzdem is des Leben wie a Traum S Leben wie a Traum, auch wenn ich mit noch keinem oder keiner zum Traumaltar geschritten bin. Wobei, wenn dann kommt dann doch etwas angewatschelt. Der Mann bin jedenfalls ich und stehe vorne wie ein Monolith. Shhhhbomm!

                              Gefallen euch solche Kommentare?
                              Klingerlinglinglinglingerle und Engel singer....Schhboooom.

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                              • Zwischenfazit nach 3 von 6 Folgen.
                                Noch bis zum 29.07 in der ZDF-Mediathek.
                                Link: https://www.zdf.de/serien/liberame/liberame---nach-dem-sturm-104.html#autoplay=true&startTime=2698

                                Ein paar Deutsche stoßen bei ihrem Bootsausflug auf syrische Flüchtlinge, deren Bootsmotor den Geist aufgegeben. Das Abschleppseil reißt (oder wird es doch durchgeschnitten) und es kommt zu Toten. Nach ein paar Jahren treffen sich die Syrer und die Deutschen wieder und die Kinder gehen noch dazu in die gleiche Klasse.
                                Es wird Anklage wegen unterlassener Hilfeleistung erhoben.

                                Handwerklich ist da, vor allem was die wackelnde Kamera angeht, viel Luft nach oben.
                                Man stopft die altbekannten Argumente in diese überkonstruierte Fiktion, wo es dann an den Rändern noch um kriselnde Beziehung geht.
                                Mich hätte es eher abgeholt, wenn man diesen Fall als Gerichtsprozess darstellt anstatt umständlich ein Treffen zwischen den beiden Fraktionen zu inszenieren.
                                Die deutschen Kinder hüpfen in den Pool und die syrischen Kids haben Angst vor dem Wasser. Dieses Bild war schon mehr als plump.

                                Ich bin gespannt, ob die zweite Hälfte noch Überraschungen bzw. eine gute Auflösung bereithält.

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                                  Dritte Sichtung.

                                  Bei der ersten Sichtung vor 9, 10 Jahren hat mich der Streifen geplättet und zur 10/10 geführt.
                                  Bei der 2. Sichtung erfolgte die Abwertung auf 7 von 10 Punkten.
                                  Und nach der 3. Sichtung bin ich mir ziemlich sicher, dass ich fertig mit dem Streifen bin.

                                  Technisch gesehen brilliert der Film.
                                  Über die (doch gar nicht so) plumpe Botschaft kann man streiten.
                                  Aber es fiele mir kein Grund ein, warum ich den Film irgendwann zum 4. Mal sehen wöllte. Das liegt noch nicht mal daran, dass es kein FeelGoodMovie ist, sondern einfach an der Länge, die nicht in jeder Phase gerechtfertigt ist.
                                  Die Passage mit seinem PseudoBruder hätte man auch wegkürzen können. Klar soll Plainview noch mehr als familienloser, geldgeiler und mordlüstiger Sack dargestellt werden.

                                  In Vergleich zu "Wolf of Wall Street" ist hier das Geld und der Erfolg wirklich nur noch Selbstzweck. Plainview strebt keinen Wohlstand und Luxus an. Er investiert sein Geld nur zu dem Zweck, um noch mehr Geld und Macht anzuhäufen. Und diese Geschichte ist eigentlich nach der ersten Stunde des Films auserzählt.

                                  Die Figur des verblendeten Fundis begreife ich mit jeder Sichtung immer weniger. Irgendwie will auch er reich werden, hat aber nicht die Eier dazu und hält sich schließlich als Wanderprediger über Wasser.
                                  Beide Männer reiben sich aneinander ab, ohne dass mir je wirklich klar wird, warum und über was eigentlich gestritten wird.

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                                    GlorreicherHalunke 17.05.2023, 20:51 Geändert 17.05.2023, 21:05
                                    über Extra 3

                                    Warum ist Extra 3 besser als Heute-Show?
                                    Ganz einfach. Die absolut genialen Songs von Jesko und Friedrich reißen es seit Jahren immer wieder heraus.
                                    V.a. die Parodie auf die bayerische CSU sind absolute Meisterwerke!
                                    "When America first ist, sind wir aber Förster!"
                                    Und auf eine ganz verquere Art hat es mir sogar die CSU schmackhaft gemacht.
                                    Sollte zwar nicht im Sinne der beiden sein, aber was solls?

                                    Zurzeit läuft der Vorwahlkampf in Bayern wie folgt: Die CSU ist zwar nicht frei von Fehlern, aber wenn sollste de denn sonst wählen?
                                    Bahn frei für die Absolute Mehrheit.
                                    Ein Teil von mir würde das mittlerweile sogar feiren. Einfach, weil Bayern.
                                    Auch hier bleiben die Uhren zwar nicht stehen, aber sie ticken anders.

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                                      Rund ein dutzend Mal dürfte ich dieses aus dubiosen Geldquellen kreierte Meisterwerk des westlichen Kinos nun vor meinen Augen dahinstreifen lassen.
                                      Nichts als Habgier, Sex, Lust, Neid und ein bisschen Rechtschaffenheit bietet diese opulente Leinwand.
                                      So ein Ding kann nur Scorsese so bringen; alle anderen hätten den Punkt verfehlt. Glanz und Glorie sind hier nur vorgeschoben. Die schwarzen Seelen geistern sinnlos durch ihre Existenz.
                                      Könnte man Marx nicht in diesem banalen Sinne neu lesen?

                                      Dass sich jeder einen Lehrer wie Mark Hanna wünscht, der ihn in die Kunst des Geldverdienens und Onanierens einführt, sofern hier überhaupt ein Unterschied besteht. Stets geht es doch nur darum, dass allerletzte aus sich rauszuholen; sich selbst zu prostituieren und dabei "Müll an Müllmänner zu verkaufen".
                                      Lasst alle Hoffnung fahren; hier kommt der Materialismus mit großen Fahnen.
                                      Der nächste Kick ist der wichtigste. Alles davor war nur Training. Ein letztes Fest für die Götter, eine letzte Orgie für Dionysos selbst. Doch scheut sich der Film vor irgendeiner Art und Transzendenz. Lieber wird im morgendlichem Kater noch der schöne Busen aufgedeckt, nur um achtlos für ein paar Sekunden der ätzenden Lust daran zu fassen.
                                      "Sie hat schon "C", aber sie will "DoppelD". Scorsese macht keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, auch wenn sich natürlich keine Wölfin - oder um den vermaledeiten Neusprech zu bedienen - kein Boss Girl in diesem Film findet außer Ehefrau Nummer 1, die unbeabsichtigt Jordan fucking Belfort auf seinen Weg in den Niedergang führt. Auch Ehefrau Nummer 2 wird in hedonistischer Art und Weise verbraten wie eine zu lange gehaltene wertlos gewordene Marktanleihe.
                                      Doch auch die Frauen stellen nicht nur das höchste Begehren der Männerwelt dar, sondern haben ihrerseits Pläne, große Pläne. Wo Ehefrau Nummer 1 bodenständiges Hobbittum zeigt und Ehefrau Nr. 2 jeden Tag eine andere Idee aus dem Hut zaubert, muss Jordan Belfort einfach Geld verdienen und behalten; aus reinem Selbstzweck.
                                      Ohne Transzendenz ist der Selbstzweck der höchste Zweck. Da treffen sich der idealistische Künstler, der Kunst um der Kunstwegen macht, und der gewissenlose Broker, der Geld um des Geld willen macht.
                                      Selbstredend bereichert der eine die Seelen und der andere erleichtert die Geldbörsen. Doch auf der Leinwand kann dies ein und dasselbe bedeuten.

                                      Martin Scorsese hat es geschafft, diesen Film zu verkaufen und dabei subversiv Kunst zu machen!
                                      Scheiß drauf, wo das Geld herkommt. Geld ist am Ende doch nur Mittel zum Zweck. Und immerhin ist es in diesen Film geflossen!

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                                      • 3 .5

                                        Sehr karge Kost.

                                        Kein Vergleich zu "Borgen" oder "House of Cards".
                                        Die finale Wendung ist lächerlich bis hanebüchen; da hatte selbst "24" noch überzeugendere Twists.

                                        Einzig und allein Rufus Sewell macht dieses Machwerk ertragbar.

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                                          GlorreicherHalunke 13.05.2023, 23:54 Geändert 14.05.2023, 00:07

                                          Atmossphärisch dicht, lakonisch-spröde und bildhaft düster knüpft man an "Systemsprenger" an.

                                          Memorabel bleibt neben der gusseisernen Inszenierung die final übernatürliche Wendung, die zunächst vor den Kopf stößt.
                                          Das virläufige in eine Formel gepresste Fazit:
                                          Die Überwindung bürgerlicher Vernunft durch selbstbestimmten Mut, der progressive und überkommen geglaubte Elemente zulasten männlichem Sicherheitsstrebens in sich vereint.

                                          Die Wendung fügt sich nicht unmittelbar in die progressive Szenerie ein.
                                          Eine alleinstehende und selbständige Pferdetrainerin mit eigenem Landanwesen adoptiert zwei rumänische Töchter. In Deutschland selbst ist das so (noch?) nicht möglich.

                                          Die jüngere Tochter fällt mit ihrem jähzornig-brutal-verquerem Verhalten aus der Reihe.
                                          Parallel dazu wird die Zähmung eines Polizeipferdes, welches auf Demos eingesetzt werden soll, erzählt und dazu gesellt sich die komplizierte Beziehung zwischen Trainerin und einem Polizisten.
                                          Ohne viele Worte verwebt man die Konflikte zu einem stimmigem Ganzen, an dem zum Schluss die Mutter als Ungezähmte, wenngleich Veränderte, hervorgeht.

                                          Der Film kann in vielerlei Hinsicht gedeutet werden.
                                          Das Streben nach Lebensglück/Sicherheiten und damit verbundene Risiken sind zentrale Themen.
                                          So stellt der Film durch den Schwenk ins Okkulte dar, dass ein progressives So-Sein eben nicht alles Irrationale aus dem Menschen verschwinden lässt.
                                          Es kann gar die Frage gestellt werden, ob ihre selbstbestimmte PatchworkFamilie nicht schon ein zum Scheitern verurteiltes Projekt und somit irrational ist; gegen die bürgerliche Vernunft, die durch den Polizisten symbolisiert wird.

                                          Ab hier: SPOILER
                                          Am lautesten spricht das Mutterherz, als sie die Problemtochter im Heim abgibt und dann ob des rabiaten Umgang des Personals mit ihr doch wieder mitnimmt.

                                          Der Film muss als Reise in die Irrationalität verstanden werden. Von der Außensicht betrachtet.
                                          So ergibt es schon grundlegend wenig Sinn, sich zwei rumänische Kids, deren Muttersprache man nicht versteht, aufzuhalsen.
                                          In einer Szene erschießt der Polizist das nicht erfolgreich genug gezähmze Pferd, welches seiner Kollegin gefährlich wird.
                                          Problematisvh wird das Vorgehen dadurch, dass sich die Kollegin selbst in Gefahr gebracht hat. Wer A sagt, muss auch B sagen, bedeutet für Polizist (Gefahrenabwehr) und Trainerin (Tierwohl) etwas anderes.
                                          So lässt der Polizist durchscheinen, dass durch Wegschiebung des einen Kindes ihr anderes Kind nicht länger vernachlässigt wird. Dem Zuschauer wird diese Sicht per Morddrohung der Tochter an Mutter und Ziehschwester weiter verdeutlicht.

                                          Die Mutter handelt aus der Binnensicht rational bzw. herzgesteuert.
                                          Sie lässt nichts unversucht, gefährdet ihre eigene Gesundheit und Leben.
                                          Ihre Hoffnung auf Besserung nimmt Irrationale Züge an. Von einem theoretischem Wunder hat der Psychiater gesprochen. Daran zeigt sich die Beschränktheit der Wissenschaft, die wenig ausschließt und das Unwahrscheinliche doch selten mit genügend Vehemenz weiterverfolgt.
                                          Für jedes Leiden gibt es Spezialeinrichtungen, aber doch nur allzu selten Heilung.

                                          Der letzte Strohhalm.
                                          Eine Hexe soll es also mittels eines okkulten Ritual richten.
                                          Und sie tut es.
                                          Nie vorher und nie später wird man so viel Kathrsis über ein weinendes Kind vor einem kopflosen Pferdekadavers verspüren. Die Gefühle sind echt.
                                          Und bei alldem schwingt doch eine Ungewissheit mit, vielleicht sogar nur eine irrationale.

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                                            Lockerleichter Ulk mit SlapStick.

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                                              Solides Drama, Bessere Action.
                                              Gut geeignet für zwischendurch.

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                                                Netflix - immer für eine Überraschung gut!
                                                Kann mich nur noch dunkel an das Original erinnern.
                                                Aber sowas kommt doch im Herbst besser als im Sommer?!

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                                                  True Crime hat sich in den letzten Jahren zu einem breiten Genre entwickelt.
                                                  Die reißerischen „Aufarbeitungen“ sprechen mich immer gar nicht an.

                                                  Und bei „Die Krankenschwester“ hatte ich nur mal so halb in einen Trailer gelugt, ohne danach zu wissen, dass es auf einer wahren Begebenheit fußt.
                                                  Eine Krankenschwester verabreicht den Patienten lebensgefährliche Stoffe, um hernach bei der Wiederbelebung zu glänzen was eins ums andere Mal dann tatsächlich tödlich endet.
                                                  Ich empfand den Ansatz aus der Sicht der Kollegin zu erzählen, sehr erfrischend. So umgeht man eine umständliche Psychologisierung des Verbrechens und wahrt die Distanz zum Geschehen, was die Wirkung für mich umso mehr verstärkt hat.

                                                  Sicher hätten es auch 3 statt 4 Folgen getan; die 3. Folge geriet fast zum Filler.
                                                  Nichtsdestotrotz übt das düstere Setting der Nachtschichten einen gewissen Sog aus und ob der Alltäglichkeit, um nicht zu sagen Banalität, des Geschehens verwandelt es sind in einen „wahren“ Alptraum.
                                                  Der Alptraum verstärkt sich noch dadurch, dass die Kollegin ja längst weiß, was los ist, aber ob der bürokratischen und kollegialen Hürden erst mal die Hände gebunden sind.
                                                  Auch der kurze Epilog, in der sie als unkollegiale Verpetzerin dasteht, spricht Bände über menschliches Verhalten.

                                                  Dass die Serie nur zwischen den Zeilen zu erkennen gibt, dass die Mörderin nur für 4 „Aktionen“ verurteilt wurde, wenngleich sie für wohl beinah eine dreistellige Anzahl an gleichgelagerten Verbrechen schuldig ist, fügt sich an das unaufgeregte Bild ein.

                                                  Die Serie muss man nicht gesehen haben, aber wer mit reißerischen „Serienmörder“-Formaten nichts anzufangen weiß, kann mit dieser beinah unterkühlten Herangehensweise nicht viel verkehrt machen.

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                                                    über Beef

                                                    Technisch top ausgestattete Serie; v.a. die modische Ausstattung punktet.

                                                    Für mich war es allerdings nicht der wilde Mix, sondern zu fahrig, zu viele unaufgelöste Nebenschauplätze; ein Stückweit unentschieden, um in der letzten Episode die ganz große Nummer rauszuhauen.

                                                    Ein bisschen ArtHaus für Leute, die kein ArtHaus mögen.

                                                    SPOILER
                                                    Der letzte Gedanke war mir zu beliebig, wenngleich er eine Grundsehnsucht in mir triggert.
                                                    Wie wäre das ein anderer zu sein oder zu zweit eins zu sein.
                                                    So wie es die zwei drogeninduziert zum Schluss eben sind.
                                                    Da hätte für mich die Serie anfangen sollen. Das letzte Anschmiegen an den vermeintlich toten Streitkumpanen; damit macht man es sich zu leicht.
                                                    Was hätte sich in der Beziehung der beiden denn tatsächlich geändert?
                                                    Womöglich werden wir es nie erfahren.
                                                    Auf eine Fortsetzung wäre ich sogar etwas gespannt, aber da muss schon mehr kommen als reich vs. Arm.

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