GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • über Trailer

    28 Trailer
    Thelma
    Rachegeschichte nach EnkelTrick. Sieht nach einer putzigen Komödie aus.

    Hypnose
    Grundsätzlich sah das ja gut aus, aber diese Trailer-FahhrstuhlMusik ging ja mal gar nicht.

    Y2K
    Sieht überraschend trashig aus für A24. MilleniumBug-AlternativHisotory.

    The Room Next Door
    Trailer ohne Dialog fixen mich immer an. Und hier noch mit Tilda Swinton und Julianne Moore. Möge das Drama beginnen.

    Die Schlacht der Rohirrim
    Irgendwie sieht das zu billig für Mittelerde aus.

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    • Erneutes "Remake".

      "Ascot Elite Entertainment hat das Autorenduo Bastian Zach und Matthias Bauer für das Drehbuch zu „Seven for Valhalla“ engagiert, einem neuen Wikinger-Abenteuer, das von Akira Kurosawas „Seven Samurai“ inspiriert ist."

      Link: https://www.blickpunktfilm.de/kino/seven-for-valhalla-ascot-elite-plant-neuen-wikinger-film-af62b0183754356f166be300345df3a0

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      • 8

        Die 99jährige Irmgard F. ist für ihre Tätigkeit als Sekretärin eines Vernichtungslager vor 80 Jahren als mutmaßlich letzte lebende Beteiligte schuldig gesprochen worden. Der BGH hat dies nun letztinstanzlich bestätigt.
        Dies wurde gestern bekannt.

        Mord verjährt nicht. Auch nicht nach 80 Jahren.
        Jenseits aller Meinungen zu dieser Angelegenheit, könnte man nun als plumpen Allgemeinplatz auf "deutsche Gründlichkeit" abstellen.
        Und unwillkürlich musste ich an diesem Film, den ich noch nicht gesehen hatte, denken.

        Dass von dieser systematischen Gründlichkeit ganz zu Beginn nicht viel zu spüren war, porträtiert dieser Film trefflich, vorrangig durch einen fabelhaften Auftritt Burghartt Glasners als Fritz Bauer. Ein abgeschmackter Generalstaatsanwalt, der in seinem Leben schon mehr als einem Umbruch mit Haut und verschrobenen Haaren erlebt hat; ein Umstand, den ähnlich Betagte in der heutigen West-BRD biographisch nicht mehr nachvollziehen können. Aber eben auch ein Jude, welcher die Passivität der Bundesregierung und ihrer Staatsorgane zur Verfolgung der NS-Täter nicht auf sich sitzen lassen kann und sich sogar zur Dingfestmachung von Adolf Eichmann mit dem Mossad zusammentut, was wiederum Landesverrat bedeutet. Solch ein Mut ist heute nur noch schwer vorstellbar. "Wollen Sie Gerechtigkeit oder ein neues Auto?" Diese polemische Frage Bauers ist heute landläufig im epikureischem Sinn beantwortet worden. Der Film strotzt vor pointierten schwer schluckbaren Dialogen, die sich in der passend biederen Optik einweben. Das Ende war mir etwas zu gerafft; erst hat er quasi schon aufgegeben und innerhalb von 2 Minuten ist er fester entschlossen denn je.

        Einziger Kritikpunkt bleibt der fiktive Charakter seines Untergebenen Staatsanwaltes Angermann, welcher das Thema Homosexualität in den Film hineinbringt, was etwas gestelzt und für die eigentliche Handlung. Fritz Bauers Homosexualität, welche hie und da bestritten wird, hätte man auch anders darstellen können. Letztlich fügt sich aber auch dieser Handlungsstrang als Zeitkolorit der 50er ein.

        „Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“
        Dieses Zitat kommt zwar nicht im Film vor, aber darüber sollten Politiker und Menschen, welche die Welt verbessern möchten, ganz genau nachdenken. Dann nimmt man von einigen übergriffigen Ideen automatisch Abstand. Und vielleicht erkennt man dann auch die Gerechtigkeit, die jenseits des Rechts auf dem Papier existiert, und wird mutiger bzw. lässt sich von feigen Befehlsgehorsam abbringen, was auch immer das dann bedeutet.

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        • GlorreicherHalunke 20.08.2024, 08:33 Geändert 20.08.2024, 08:37

          Der 100. Eintrag in diese Liste.

          Die Schachnovelle von Stefan Zweig ist ein furioses Stück WeltLiteratur, welches man in 60 Minuten in sich eingesogen hat und von dem man wohl lange zehren kann.

          Von Schach selbst muss man dabei weder etwas verstehen noch begeisterungsfähig dafür sein. So werden auch keine Zugabfolgen oder Manöver porträtiert, sondern unterschiedliche Zugänge und Handhabungen mit dem größtem aller nutzlos-geistigen Herausforderungen, wo es im Gegensatz zu rhetorischen Disputen kein Entrinnen gibt, geschildert. Die beiden Hauptkontrahenten spielen zwar dasselbe Spiel, unterscheiden sich aber wie Tag und Nacht, wie schwarz und weiß. Und längst erkennt man, dass es nicht um Schach selbst, sondern das Leben an sich, ja vielleicht sogar das Lesen geht.

          Stilistisch ist der Roman überragend; Zweig führt beispielsweise non-chalant auf je unterschiedliche Art seine Charaktere, die alle viel schillernder scheinen als der Erzähler selbst, ein; so wird der SchachWeltmeister vom HörenSagen, das stille Talent durch einen ausufernden Monolog und der Schachamateur durch Beobachtungen des Erzählers selbst eingefangen.

          Ein Büchlein, welches man in der Schule wohl hassen lernt, später aber die Genialität und Virtuosität darin entdeckt.
          An den Verfilmungen habe ich gar kein gesteigertes Interesse. So gut wie das Buch können die nicht sein. Das würde wohl ungefähr so viel Sinn machen, wie aus "Fury Road" ein Buch zu machen; beide Werke schöpfen die Möglichkeiten des Mediums völlig aus und sprengen dadurch das Konventionelle und bleiben gerade dadurch unübersetzbar in andere Medien.

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          • ohne Kurzfilme

            1. Wall-E
            2. Der König der Löwen
            3. Ralph Reichts
            4. Die letzten Glühwürmchen
            5. Fantasia
            6. Der Wunschdrache
            7. Stimme des Herzens
            8. Robin Hood
            9. Kikis kleiner Lieferservice
            10. Ein Königreich für ein Lama

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            • 5

              Formelhafte Verfilmung des Buchs, welches trotz treffender Kürzungen den Geist des Buchs nur so halbgar einfängt.

              Man kann darüber hinwegsehen, dass das Sumpfmädchens nur in der Schule verschmutzt ist und ansonsten immer aussieht wie frisch gepudert.
              Die Naturaufnahmen waren vorhanden, mir aber zu wenig, um wirklich darin verweilen zu können; man hetzt von einem Plotpoint zum nächsten.

              Die Gerichtsverhandlung ist fast etwas zu stark gekürzt worden.

              Alles in allem ist der Film fehlkonstruiert, da er die Geschichte aus Sicht der Gerichtsverhandlung erzählt, die sich im Buch erst langsam anbahnt.

              Auch bei dem Motiv für den Endtwist entfernt man sich unnötigerweise von der Begründung des Buches, die eher mit Balz- denn mit Jagdverhalten argumentiert.

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              • Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse

                Die 70jährige DebütAutorin trifft einen süßlichen Punkt zwischen elegischer Poesie und kitschigen Schwulst in ihrer Geschichte vom Marschmädchen, welches von ihrer gesamten Familie verlassen zwischen zwei Männern wählen muss.
                Die nostalgisch-verklitterten Alltagsbeschreibungen haben mich sehr abgeholt; leider wird das Buch im Mittelteil durch Wiederholungen und spätestens bei dem seltsam eingeschobenen Suspense-Teil, Gerichtsverhandlung, sehr fahrig, bevor man einen paradiesisches "...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende." anhängt.

                Für mich hätte es den Twist nicht gebraucht. Mir war es letztendlich auch egal, ob sie es nun war oder nicht. Da hätte ich mich tatsächlich mehr für die Naturbeobachtung des Marschmädchens interessiert.

                Dennoch ein schöner Roman, den ich alles in allem gern gelesen habe.

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                • 4 .5

                  Ich konnte mich an fast nichts von der Sichtung vor 5 Jahren erinnern, was daran liegt, dass es nichts Erinnerungswürdiges gibt.

                  Ein aufgemotzte romantische Komödie mit einem halbwegs vernünftigem Ende. Ich habe mich nach einer halben Stunde quasi nur noch etwas durchgespult und die sehr gelungene Finalsequenz genossen. Ansonsten gibt es hier außer shot-reverse-shot und ein bisschen Rumgehopse nichts zu sehen. Die uninspirierte Liebesgeschichte war absolut nicht hinreißend und wenn es dann nichtmal Titten zu sehen gibt, wird die Luft bei mir eben dünn.

                  Auch der EndTwist war absolut aus der Luft gegriffen; weder weiß man, ob Emma Stone sich in ihrer Ehe nicht auch wohlfühlt und man kann nur erahnen, dass der JazzPianist Single geblieben ist, wobei er dann wohl viele Chancen an sich vorbeiziehen lassen würde.

                  Und nach seinem Debüt sowie vor „First Man“ lässt Chazelle die Beziehung wieder durch zwei versöhnliche Gesichtsausdrücke vor dem Publikum enden. Whatever.

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                  • Menschenskinder sind hier durch die Bank wenige Western vertreten, wobei das doch DAS Sommergenre schlechthin ist. Ergo muss der Halunke das jetzt mal gerade rücken.

                    1. Zwei glorreiche Halunken
                    2. Für eine Handvoll Dollar
                    3. Für eine Handvoll Dollar mehr
                    4. Spiel mir das Lied vom Tod
                    5. Ein Fressen für die Geier
                    6. Django Unchained
                    7. Midsommar (einfach der hellste Film, den ich jemals sah)
                    6. Mad Max: Fury Road
                    9. Furiosa
                    10. o Brother Where are thou?

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                    • über Trailer

                      30 Trailer

                      Woman of the hour
                      Wirkt spannend; irgendwas mit DatingShow geht kräftig schief.

                      Der König der Löwen: Mufasa
                      Mir gefällt diese Heile-Welt-Optik. Die Story scheint sogar spannend zu sein. Ganz ohne nervige Gesangseinlagen?

                      Schneewittchen
                      Nunja, irgendwie gibt mir das nichts, und der angeteaserte Song ist furchtbar.

                      Vaiana 2
                      Den ersten Teil habe ich schon wieder vergessen und der zweite sieht auch spaßig, aber inhaltsleer aus.

                      Hoard
                      Jawollo, das sieht doch mal wieder nach einer weirden britischen Romanze aus.

                      Daydreams
                      Sieht nach einer seriösen gefühlvollen Anti?Romanze aus.

                      The Substance
                      Stylische SchönheitsWahnKritik mit Margaret Qualley. Doch ja doch.

                      Amber Alert
                      Entführungsthriller mit Hayden Pannettiere. Warum denn nicht? Ewig nichts von der „Cheerleaderin“ gesehen.

                      Rippy – Das KillerKänguru
                      Endlich wird auch diese TierHorrorSlasherLücke geschlossen :D

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                      • "Die Serie Daredevil: Born Again aus dem Marvel Cinematic Universe wurde bereits vor der Ausstrahlung der ersten Staffel um eine zweite Staffel verlängert. Die erste Staffel wird im März 2025 auf Disney+ erscheinen."
                        Link: https://www.moviebreak.de/stories/26672/disney-vertraut-auf-daredevil-born-again-und-bestellt-zweite-staffel-noch-vor-serienstart

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                        • ?
                          über Wolfs

                          "Sechs Wochen vor dem geplanten Kinostart hat sich Apple zu Wort gemeldet: „Wolfs“ wird nur eine Woche lang auf ausgewählten Leinwänden zu sehen sein, danach exklusiv auf Apple TV+. Anders als ursprünglich geplant, wird der Film von Jon Watts („Spider Man far from Home“) nur einen „limitierten Kinostart“ haben."

                          Link: https://www.blickpunktfilm.de/kino/apple-tv-apple-sagt-kinostart-mit-brad-pitt-und-george-clooney-ab-d16a0a782b743a28bbdbe954fe91e9f4

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                          • Olympiade lässt an Leistung denken.

                            Und offen gesagt könnte ich mir beim Verfassen von Kommentaren mehr Mühe geben. Könnte.

                            Ich schreibe aber einfach so drauf los, was mir zu dem Film einfällt.
                            Ist hier ja kein Wettbewerb, oder doch? ;)

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                            • GlorreicherHalunke 15.08.2024, 20:49 Geändert 15.08.2024, 20:51

                              Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek.

                              Der Klappentext hatte mich angesprochen und deswegen habe ich es in Unkenntnis des BookTok-Hypes gekauft.
                              Nora befindet sich nach ihrem Suizidversuch in der Mitternachtsbibliothek, die aus allen möglichen Leben besteht, die sie hätte leben können.
                              Was sich nach einer Mischung aus "The Butterfly Effect" und "Ist das Leben nicht schön" anhört.

                              Sie kann die andere Nora aus den ParallelUniversen testweise werden, aber weiß dann immer nichts von ihrem neuem Leben. So ist sie in einem Leben Rockstar, in einem anderem Leben mit diesem oder jenem Mann verheiratet und wahlweise Philosphieprofessorin, mal hat sie olympisches Gold im Schwimmen errungen, mal ist sie Glaziologin in Spitzbergen. Sie kann sich jedoch immer an ihre anderen Leben erinnern - ähnlich wie es in "Dune" Charaktere gibt, die sich an die Leben ihrer Vorverfahren erinnern können und daraus Weisheit schöpfen.

                              In ihrem eigentlichem Leben ist sie eine halbwegs gescheiterte Existenz, zu der sie am Ende aber gerne zurückkehrt, da sie nun ihr Potenzial erkannt hat.

                              Die ersten 200 Seiten waren sehr unterhaltsam geschrieben. Je näher das Ende der 320-Seiten-Schmöckers heranrückt, desto mehr packt der Autor den Holzhammer aus und predigt den "Wert" des Lebens und dass Leben immer mit Schwierigkeiten verknüpft ist, selbst, wenn es das perfekte Leben ist. Der Schreibstil ist angenehm und lädt zum Verweilen ein.

                              Ich hatte mir als Kind immer vorgestellt, dass das Leben eigentlich gerechter sein müsste, wenn man jeden Tag als jemand anderes aufwacht; dann hätte das Wort "Gemeinwohl" eine ganz andere Priorität. Auch heute belastet es mich noch, dass es mir so gut geht und vielen anderen viel schlechter.

                              Bleibt erstmal in der Sammlung; bis zu einem gewissen Punkt hat es mich mehr begeistert als es in der Kritik anklang. Ganz würde ich es wohl kaum mehr durchlesen.

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                              • GlorreicherHalunke 15.08.2024, 20:36 Geändert 15.08.2024, 20:49

                                Andreas Winkelmann: Hast du Zeit?

                                Ein generischer KrimiThriller, zu dem man ob der KrimiFlut in Deutschland nichts weiter schreiben muss.
                                Völlig nach Schema F und wie so oft wird die interessante Grundprämisse, dass jemand Leute für Zeitdiebstahl bestraft, in den Sand gesetzt.

                                Das Leben der Opfer wird stets gelungen effektiv geschildert, bevor der Bösewicht sie mit der titelgebenden Frage einschläfert; dann wachen sie irgendwo in der Dunkelheit auf und werden verbrannt, wenn dem Bösewicht gerade danach ist. Die Urnen stellt er in seine Wand unter Angabe der gestohlenen Zeit.

                                Auf Ermittlerseite hat man die wie immer total unfähig-lustlose Polizei und einen pensionierten Bundestagspolizisten (ja, die gibt es), der nach einem miserablen Leben endlich mal nützlich sein möchte, und die Frau einer entführten Schornsteinfegerin.

                                Das Buch lässt sich zumindest flüssig durchlesen und ist nicht völlig misslungen, bietet aber einfach zu wenig, um eine eigene Stimme im KrimiDschungel zu erschaffen; bestimmt hat der Autor auch schon bessere Krimis geschrieben.

                                Das erste Buch mit (rotem) Farbschnitt, welches ich in die Bücherzelle ablege.

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                                • 5 .5

                                  Der Film kommt bei meinen Buddies durch die Bank überraschend gut weg.
                                  Von daher spare ich mir die Spoilerwarnung.

                                  Das Buch habe ich vor etwa 15 Jahren gelesen. Außer dass es um den ersten großen Fall eines Anwalts, der gegen Rasenmähen bei einer älteren Dame unterkommt, konnte ich mich an nicht mehr viel erinnern.

                                  Der erste große Fall ist also der David-gegen-Goliath-Kampf gegen eine Versicherung, die einem sterbenskranken jungen Mann die notwendige medizinische Versorgung verwehrt. Nebenher läuft dann eine ähnlich uninspirierte Liebesgeschichte mit einer Frau, die häusliche Gewalt erfährt - ihr offscreen-Mord an ihm wird erschreckenderweise völlig kaschiert; das war höchstens auf dem Papier noch "Notwehr".

                                  Ein herbstlich-trüber Ton, der zu einer zähen bis spannungsfreien Sichtung führt.
                                  Unnötigerweise werden die tristen Bilder dann noch durch ab und an salpeternde ErklärBärVoice-Over ergänzt.

                                  Normalerweise bin ich ja immer für Gerichtsdramen zu haben,
                                  Man muss diesen Film nicht gesehen haben, wenn man den ähnlich gelagerten "Eine unbequeme Wahrheit" gesehen hat.

                                  Zum Schluss muss man dann doch nochmal schmunzeln, wenn seine Vermieterin ihm nach seinem MillionenSegen auch noch in deren Testament berücksichtigt.

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                                  • 9
                                    über Babylon

                                    Gerade eben den Soundtrack nochmal durch gehört.
                                    Ein genauso geiler Ritt wie der Film; führt er von Extase, Ausschweifung hin zu Melancholie, Verzweiflung und schließlich das letzte Aufbegehren, in dem musikalisch alles in einem Topf geworfen und kräftig gerührt wird.

                                    Wie vor 10 Jahren bei Interstellar könnte dieser Film sich über seine Musik eine 10 mit Herz verdienen.
                                    Ich hab ein Faible für Rise-and-Fall-Geschichten, wobei der "Rise" bei "Babylon" entweder recht weit zurückliegt oder man eigentlich nach Raketenstart nur fällt.

                                    Es gibt Stimmen im Netz, die dem Streifen in 10, 20 Jahren einen KultStatus a la Fight Club prophezeien. Ich würde mich da mal anschließen.

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                                    • 6
                                      GlorreicherHalunke 13.08.2024, 19:59 Geändert 13.08.2024, 19:59

                                      Ein ganz okayer coming-of-age-Film, der mit dem 2018 gestarteten „Derry Girls“ auf eine neue Ebene der Quirkyness gehoben werden würde.

                                      Wie später in Barbie zählt Greta Gerwig ein paar gesellschaftlich relevante Themen auf, ohne ihnen besondere Tiefe oder überhaupt einen Punkt zu verleihen. Warum die Kritiken so darauf abfahren, verstehe ich nicht.

                                      Schauspielerisch und Inszenatorisch ist hier alles tippitoppi. Die Geschichte hat mich jetzt weder stark berührt noch vollständig kalt gelassen. Mutter-Tochter-Drama, das sich quasi von alleine generisch dahin entwickelt.
                                      Persönlich empfand ich den Vater, der wieder Fuß im Beruf fassen möchte, als den heimlichen Star.

                                      Was Greta Gerwig aus „Narnia“ machen möchte, erschließt sich mir nunmehr überhaupt nicht.

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                                        Mein erster Film von Ari Aster.
                                        Die Optik und Pughs Schauspielleistung macht diesen Film.
                                        Ari Aster beweist einerseits, dass er mit den Medium Film umgehen kann; andererseits umgeht er nur scheinbar gängige HorrorTropen. Wobei die Grundprämisse, dass ein paar Studenten im fremden Wald in Unwegsamkeiten geraten eben DAS GenreKlischee schlechthin ist und völlig unvorhersehbar ist hier nur wenig.

                                        Der auf Zelluloid gebannte Irrsinn lullt den Zuschauer jedoch genug ein, um darüber hinwegzusehen.
                                        Die Anfangssequenz, die als Kontra-/Ausgangspunkt der Handlung dient, hat mich in ihrer Prägnanz und Dichte am meisten überzeugt.
                                        Im letztem Drittel verliert mich der Film etwas, da es aus der vormals elegischen Herangehensweise nun Schlag auf Schlag gehen und man sich schon am Kopf kratzen muss und überlegt, ob das nun nicht irgendwie doch zu viel des Guten bzw. eben des Terrors ist.

                                        Weniger begeistert bin ich von der vorgeblichen Bedeutungsschwangerschaft dieses ach so interpretationsfähigen Werkes – dieses Gehabe habe ich mittlerweile satt. Klar lächelt die Protagonistin zum Schluss – selbst dieser gewollte Affront war längst erkennbar.

                                        Alles in allem genug Eigenwilligkeit trotz phasenhafter Bemütheit vorhanden, um Ari Aster auf den Zettel zu behalten.

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                                          GlorreicherHalunke 11.08.2024, 16:40 Geändert 11.08.2024, 16:43

                                          Damien Chazelles DebütIndieProduktion, die viele seiner späteren Erkennungsmerkmale enthält und eine sehr hübsche Protagonistin präsentiert.
                                          So gleicht die letzte Einstellung der von First Man – und Chazelle beweist, das ihm Liebesgeschichten nicht liegen (dazu müsste ich LaLaLand nochmal sehen demnächst).

                                          Ob der geringen Produktionswertigkeit und der fahrigen Handlung nur für Komplettisten geeignet.
                                          Erinnert in seiner Machart (schwarz-weiß, Großstadt, verquere Liebesgeschichte) an das Frühwerk von Jim Jarmush.

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                                            Damien Chazelle verwendet in diesem Film keine JazzMusik. Das kommt doch äußerst unerwartet, fügt sich in dieses staubtrockene Werk jedoch ein.

                                            Ryan Gosling halte ich für fehl besetzt; da hätte es Captain America Chris Evans auch getan.

                                            Ein kleiner Schritt für Neil Armstrong; ein großer Schritt für die Menschheit, dem aber keine weiteren mehr folgten – möchte man über 55 Jahre danach hinzufügen.

                                            Kurz werden dann noch die Anti-RaumFahrtFinanzierungsProteste eingestreut, die mir sympathisch sind.

                                            Ein handwerklich gut gemachter Film, der mich aber nicht begeistern konnte. Das fühlte sich eher wie ein hochwertiges Referat an.

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                                              Damien Chazelles völlig unbekanntes SW-Debüt gibt es derzeit hier in 480p, wahlweise mit UT in englisch, russisch oder spanisch: https://www.youtube.com/watch?v=SMHzSdVgHYg

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                                                „Willkommen im Arschloch von Los Angeles.“
                                                Die erste Stunde dieses Films sprüht nur so vor Lust am Spiel mit dem eigenem Medium. Klar hat man die Geschichte mittlerweile schon ein dutzend Mal gesehen, aber Chazelle gibt alles. Elefantenscheiße, Pisse, Kotze, Krokodilangriffe und Schlangenbisse – ohne dass es jemals spoofhaft rüberkäme oder verkrampft wie im ähnlich gelagerten coen`schen „Hail Caesar“.

                                                Margot Robbie liefert als nonkonformistisch-allürenhaftes Starlett den allerphänomenalsten Auftritt ihres Lebens ab, DAS stellt ihren Auftritt in „Once Upon A Time… in Hollywood“ in den Schatten; Brad Pitt als sinkender Stern wie in eben diesem Streifen gewohnt unprätentiös und doch charmant; Tobey Maguire scheint seine Rolle aus der Große Gatsby einfach nochmal zu spielen. Und auch der heimlich Hauptprotagonist/Star des Films Diego Calva legt nebst dem Trompeter Jovan Adepo einen glanzvollen Auftritt hin.

                                                Der kongeniale Soundtrack und das kompromisslose Editing sorgen für einen echten Husarenritt durch die Unwegsamkeiten allen menschliche Begehrens und der Konfrontation mit der endlichen Existenz.

                                                Jeder, der eine Handlung im herkömmlichen Sinn erwartet, wird enttäuscht werden. Skizziert werden ein paar lose verknüpfte Lebenswege, als Hollywood den TonFilm einführte. Auch Klagen über die Länge des Films müssen zerschellesen: Wer seinem Begehren zügellos nachgeht, verschlingt zweifelsohne nicht nur ein Stück des Kuchens.

                                                Das Publikum sieht den Film durch Manuels/Manis Augen; als Idealist möchte er durch sein Wirken hinter den Kulissen Teil etwas Größerem sein und scheint doch der Einzige zu sein, der ohne Zynismus nach Nähe und Liebe sucht und in dem HaiFischBecken eins um andere Mal enttäuscht wird. So gerät er eher zufällig an ein Filmset und absolviert dort eine Karriere, die sein inneres Begehren nach echter Zuneigung, die er sich tragischerweise beim Newcomer „Margot Robbie“ erfüllen möchte. Sie ihrerseits legt in einem der letzten produzierten Stummfilme einen grandiosen Auftritt hin, hat aber Probleme mit den künftig erforderlichen Sprechrollen. Und so gehen die Geschichten weiter. Keine endet glücklich, nicht jede endet tragisch.

                                                Wer Filme wie die bereits obig Genannten, The Wolf of Wall Street und Boogie Nights mochte, wird auch um die atmossphärische Epik von „Babylon“ nicht umhinkommen.

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                                                  Meine Probleme halt...

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                                                    Under the Bridge
                                                    Lily Gladstone? Muss ich sehen.

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                                                    OK, Apple macht mich wieder neugierig.

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