Hisayasu S - Kommentare

Alle Kommentare von Hisayasu S

  • 6

    Der fortschrittliche Pädagoge Dr. Peter Bach wird ans Mommsen-Gymnasium versetzt. Pepe und seine Klassenkameraden sind bald begeistert von dem modernen Lehrer, Bach`s Lehrer- Kollegen allerdings weniger: Sie sind über die fortschrittlichen Methoden des jungen Lehrers entsetzt und möchten ihn schnell wieder loswerden.Pepe und seine Kameraden setzten sich zu Wehr. Herrlich altbackener, deutscher Biedermann- Trash mit vielen Gestalten der damaligen Zeit: Peter Alexander, Heintje, Hansi Kraus, Theo Lingen, Harald Juhnke und etwas zu viel Gesang.

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    • 10

      Die Action ist im wahrsten Sinne BOOMbastisch, man hat immer alles im Blick, ist voll dabei und ich mag dieses typische 80er-Jahre-Verständnis von Härte:

      Klingt jetzt wahrscheinlich obszöner als es gemeint ist, aber wenn Chuck einer fiesen Type, die sich soeben an einem kleinen Mädchen vergreifen wollte, den Granatenwerfer in den Wanst schiebt, abdrückt, der Typ durch den Druck zur Hütte rausfliegt, nochmal schreit und dann explodiert kommt das einfach zigfach eindrücklicher als all das Hoppla-Hop-CGI-Itchy-Scratchy-Geschmadder à la EXPENDABLES & Co.

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      • 10

        Klar, inhaltlich absolut indiskutabel, darf man heutzutage eigentlich echt nicht mehr gut finden und Chuck Norris sieht besonders hier wie Chewbaccas mutierter Halbbruder aus, aaaaber:

        Schön dreckig-grimmig, Soon-Tek Oh ist einer dieser unbezahlbaren 80er-Jahre-Bösewichte, die man spätestens nach 3 Sekunden bis auf's Blut hasst und die Action ist - obwohl setbedingt nicht ganz so spektakulär wie in Teil 3 - echt nicht von schlechten Eltern.

        Zudem gibt's noch zwei wundervolle 80er-Jahre-Action-Evergreen-Momente: Zum einen Chuck und die Ratte und zum anderen Chuck & Flammenwerfer Vs. Brückenwächter:

        "Sssssss..."

        *Brückenwächterdrehensichum*

        *ChuckmitFlammenwerferstehtda*

        Wooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooossssssssshhhhhhhhhh........

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        • 4

          Es mutet fast schon wie ein Meta-Gag an, dass eine der größten Ikonen des 80er-Jahre-Actionfilms eine Art Retro-Actionfilm dreht und dabei die Königsdisziplin - richtig, die Action - fast durch die Bank weg in den Sand setzt. Überhaupt, Action, es dauert schon verdammt lang bis „The Expendables“ halbwegs in die Gänge kommt, „The Talkatives“ wäre ein treffenderer Titel gewesen, aber selbst dann ist überwiegend kalte Dusche als Erektion angesagt: Stallone, der hier, nebenbei bemerkt, aussieht wie ein Puffbesitzer aus Neuköln, versucht mit aller Macht modern zu wirken und sich den (zu) oft angewandten, aber selten mit wahrer Könnerschaft ausgeführten „participatory viewer“-Kamerastil zu eigen zu machen, findet aber nie einen Rhythmus. Das Geballer und Gekloppe wirkt, bis auf kleine, kurze Zufallstreffer, überwiegend hilflos eingefangen, was besonders ärgert wenn Martial Arts-Experten wie Jet Li und Gary Daniels angeheuert werden, aber kaum Gelegenheit erhalten, ihre anbetungswürdigen Fähigkeiten zu demonstrieren. Wenn’s nicht gerade rumst, herrscht leider überwiegend Leerlauf: Das Zusammentreffen von Stallone, Willis und Schwarzenegger wird mit unfassbar lahmen Selbstkommentaren (Schwarzenegger hat jetzt keine Zeit mehr für Dschungel-Abenteuer – Brüller!) komplett versenkt, das Beziehungstamtam von Statham dient offenbar nur der Laufzeitstreckung und das oft arg infantile Geblödel geht meistens in die Hose, vor allem der Dialog über Körpergrößen ist fremdschämig bis zum Mars. Apropos Geblödel: Das Stallone in seinem überwiegend humorigen Film eine fiese Waterboarding-Szene unterbringt hinterlässt einen extrem schalen Nachgeschmack auf der Zunge. Sonnenschein im finsteren Tal gibt’s dennoch: Eric Roberts freut sich sichtlich sein Antlitz mal wieder in einen echten Film halten zu dürfen, Lundgren ist zuverlässig wie immer und Mickey Rourke bringt als Einziger in einer überraschend rührigen Szene so etwas wie Seele in diesen trotz allem Krawall ziemlich leblosen Film, der auch eher wie eine Aneinanderreihung von Szenen als wie ein homogenes Ganzes wirkt. Nächstes Mal wäre sowas wie ein Drehbuch echt nicht schlecht.

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          • 10

            Der Horrorfilm in seiner intensivsten Ausprägung: Ein in exakt konzipierten und vertonten Bildern festgehaltener Beitrag zur Lacanschen Theorie des Spiegelstadiums, ein audiovisueller Rausch von geradezu toyenesker Natur - mit Filmen wie diesem möchte man begraben werden.

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            • 7 .5

              Wäre Danny Lee nicht, gäbe es zwei Hände. Ansonsten top-notch, Anthony Wong in einer seiner intensivsten Rollen überhaupt...

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              • 8

                They just don't do it like this anymore! *schnüff*

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                • 10

                  Zügellosestes Exploitationkino aller Zeiten - ein Werk mit mehr Ecken und Kanten als die Zugspitze. Heutzutage noch reizvoller als damals.

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                  • 8

                    Immer wieder gern gesehener, beinharter Überexploiter nach bester Hong Kong-Art: Jederzeit schön auf die Zwölf, garniert mit tollen Akteuren (hier Kent Cheng und der nicht genug zu preisende, einfach nur titanische, Simon Yam).

                    Es ist wirklich unglaublich schade, dass dieses wilde, ungezügelte, immer drauf-Rock'n Roll-Genre ausgestorben ist.

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                    • 6

                      7 Punkte für die erste Hälfte. Danach ging schon wieder nix mehr.

                      Ich hab in über 20 Jahren VHS-Nutzung nicht annähernd soviel defekte Datenträger gehabt wie in 10 Jahren DVD...*grummel*

                      • 7 .5

                        Unter der Regie vom filmhistorisch wohl eher unbedeuteten Bruno Fontana macht uns schon die Off- Stimme im Vorspann klar, daß wirklich und definitiv die HÄRTESTEN und GNADENLOSESTEN überhaupt ausgewählt worden sind, um irgendsoeine britische Gouverneurs-Type abzumurksen. Das geschieht auch schon in den ersten Minuten und während die muntere Trupp so am Strand auf die Heimreisegelegenheit wartet, kommt ein Schiff angedüst und eröffnet das Feuer. Aber die gnadenlosen Sieben wären nicht die gnadenlosen Sieben wenn sie den bösen Jungs nicht Saures geben würden. Allerdings gibt`s nun ein kleines Problem: Sie sind alleine in der Pampa und ihr Kaptain ist schwer verwundet. Aber echte Pfundskerle marschieren weiter bis man per gekaperten Jeep (die Besitzer werden einfach abgeknallt) und einem obskuren Diamantensucher namens Bohnie (Laura Gemsers bessere Hälfte Gabriele Tinti) nach einer Schiesserei mit einer britischen Patrouille bei einem alten weisshaarigen Mann Unterschlupf findet. Bohnie macht sich mit dem Captain auf zum Hospital, der Rest bleibt da und führt sich auf wie die Axt im Walde. Im Vollsuff wird dann der alte Mann abgestochen und als man Weibliches in dem Haus findet steht auch noch eine Vergewaltigung an, worauf das arme 14 jährige Mädchen aus dem Fenster springt.
                        Beim weiteren Marsch durch die karge Wüstenlandschaft wird man verfolgt. Die dunkle Schönheit Sheila (ja, wer wohl ? Everybodys Darling Laura Gemser) hat sich an die Fersen der Mordbuben gehängt. Sie will Rache...Guter Film. Wirklich gut. Zumindest besser als ich zu Anfangs vermutete. Den gerade die müden, klischeehaft dahingerotzten ersten Minuten dieses Schinkens lassen auf ein ziemliches Gülle-Filmchen schließen. Doch plötzlich kriegt Mr. Fontana auf einmal die Kurve und es entfaltet sich ein staubiges Söldner-Epos von gar halluzinatorischen Qualitäten. Von dem Augenblick nämlich als die muntere Söldnerschaar das Haus mit dem gemeuchelten Alten und seinem geschändeten Kind verläßt, gibt der Film Vollgas. Unheimlich karge, verlorene Kiesgrubenlandschaften (auf Cyprus abgedreht), ein schmutziger Haufen Männer, die von Laura Gemser um den Verstand gebracht werden, mittendrin Gabrielle Tinti mit Schlapphut und Clint Eastwood- Stimme und das Ganze noch garniert mit hypnotisch wummernder Synthimucke machen es dem geneigten Zuschauer fast unmöglich die Augen abzuwenden. Fontana holt hier wirklich das absolute Maximum aus einem sicher nicht allzu üppig bemessenen Budget raus. Zum Schluß noch ein paar Synchroperlen: "Ich könnte jetzt sogar Pisse trinken" gehört ja noch zum Standartreportaire eisenharter Söldnerburschen, etwas mehr aus dem Rahmen fällt da wohl schon: "Die letzte die ich hatte, war schon 60. Aber die hatte Titten wie Wassermelonen", aber der absolute Höhepunkt ist wohl "Aber ich war nur scheissen. Und wenn Du es nicht glauben willst, dann sieh Dir den Haufen dochmal an, denn der dampft noch !"

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                        • 7

                          2002/2003 feuerte Nu Image unter dem Banner „American Heroes“ ein Bündel Filme ins darbende Publikum. Dass Isaac Florentine den besten Beitrag lieferte, wundert nicht, dass aber ausgerechnet Haus- und Hofknecht Mark Roper, das zweitbeste Werk zusammenschusterte, überrascht dann schon. Das Budget ist niedrig, der Drehort Bulgarien, die Handlung flach wie eine Grundschulliebe: Ein paar kernige Amibuben müssen einen Kumpel aus den Klauen eines sinister dreinschauenden, bulgarischen Niedriglohnakteuren befreien. Das alles hat man schon eine Fantastmilliarde Mal gesehen, selten aber so trocken und effektiv: MARINES präsentiert sich als bis aufs Skelett abgeknabberter, ultrabrutaler Söldnerfetzer, der seinen Reiz vor allem aus eine Reihe von Actionspezi Ross W. Clarkson (UNDISPUTED II & III) in moderner Kriegsfilmästhetik perfekt eingefangenen und zum Teil ziemlich aufregenden Actionszenen zieht, die dann auch vergessen lassen, dass man hauptsächlich auf irgendwelchen Wiesen in Sofia rumballert.

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                          • 7

                            Es ist wohl kaum übertrieben, wenn man Isaac Florentine als den MacGyver des Actionfilms bezeichnet, der Mann würde wohl selbst mit einer Handykamera, einigen Playmobilmännchen und ein paar Knallfröschen noch einen Hammer abliefern. Beweise? Aber bitte: SPECIAL FORCES! Für schlappe 1,3 Millionen Dollar in Litauen gedreht gibt’s hier an sich auch nichts anderes als bei anderen in etwa zeitglich entstandenen Werken: Hässliche Drehorte, Brabbel-Englisch und ranzige CGI-Effekte. ABER: Florentine hat im Gegensatz zu so manchen Independent-Kollegen nicht nur voll viel Filme aus dem Lieblingsgenre gesehen, sondern auch voll viel Filme wirklich verstanden und das zahlt sich bei SPECIAL FORCES aus: Die absolute Hingabe ans Genre, der unbedingte Wille auch aus diesem Mini-Budget das Maximum herauszupressen und das Talent im (eigenwilligen) Umgang mit Bild und Ton macht sich in nahezu jeder Szene bemerkbar und wenn dann noch ein junger Scott Adkins wie der Zorn des Allmächtigen durch die Reihen der Gegner pflügt, sind sämtlich Defizite dieses bemerkenswerten Frühwerks so gut wie vergessen. Wer hier ernsthaft meckert, vergisst auch Turnbeutel.

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                              • 8 .5

                                Lamas muss - ausgestattet mit Cyborg-Augen - Peter Coyote und Chris Sarandon jagen, die Sexpüppchen zum Verkauf klonen und nun Kari Wuhrer millionenfach duplizieren wollen. Geschossen und getreten wird verhältnismäßig wenig (dafür gibt's an einer Stelle einen ziemlich ruppigen Überraschungseffekt und eine generell gute Budgetverteilung), allerdings hat der Film eine überraschend involvierende Handlung, die gut bei Stange hält und mit zum Teil recht pfiffigen Dialogen glänzt. Lamas ist wie immer (Outfit aus dem Kleiderschrank des Grauens und einen Wintervorrat Öl im Haar) - entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht: Als Womanizer (Groß, durchtrainiert, cool) akzeptier ich ihn jedenfalls weitaus eher als so einige aktuelle Vertreter aus der Abteilung "Klein, fett, zappelig". Sarandon und Coyote (der den blumigen Namen Deacon Vivyan trägt und dementsprechend spielt) machen Spaß, aber der eigentliche Star des Films ist die zauberhafte, superheiße Kari Wuhrer: Die Frau ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern spielt auch noch verblüffend gut UND zeigt ihre Brüste, die natürlich kurz vor dem Finale - man ahnt was kommt - von Lorenzo geknetet werden. Übrigens ein echter Vorteil im Lamaschen Gesamtwerk: Mir ist bis jetzt noch kein Film untergekommen, indem die Walle-Walle-Mähne NICHT an irgendwelchen heißen Bräuten rumschraubt. Zufall oder vertraglich festgelegt? Wäre auf jeden Fall eine Interviewfrage. Wenn ich mich trauen würde.

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                                • 8 .5

                                  Kann ein Film schlecht sein, der mitten während einer Schießerei beginnt, währenddessen eine Menge Autoexplosionen auffährt, danach sofort zu einer knackigen Sexszene schneidet, nur um 2-3 Dialogszenen später mit einer spektakulären Verfolgungsjagd aufzuwarten, bei der nicht nur ein Bus demoliert und eine Haltestelle abgeräumt wird, sondern auch, genau, jede Menge Autos explodieren? Action-Guru Richard Pepin weiß, was wir bestellt haben und liefert entsprechend. Irgendwann landet das Werk zwar dann doch wieder in der so beliebten mit bunten Lampen verzauberten Fabrikhalle und ein paar alberne CGI-Effekte gibt’s auch, doch „Hologramm Man“ nimmt nur selten das Fuß vom Gas und vor allem durften sich hier die Pyrotechniker mal so richtig austoben: Orgiastische Explosionen und dicke Feuerbälle sind halt immer noch die besten Hingucker.

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                                  • 8

                                    Wenn Las Vegas in schillernden, überwiegend bläulichen Neon-Farben schillert und auf der Tonspur sanfte Barmusik deine Ohrmuscheln massiert weißt Du, du bist entweder in einem Frühneunziger - Sexfilm oder stählerne Körper nehmen im Auftrag von PM Entertainment gleich wieder Gesichtskorrekturen der unvorteilhaften Art vor. Über die formalen – vor allem in der Frühphase häufig anzutreffenden - Eigenheiten der Werke aus dem Hause Pepin und Merhi kann man sich durchaus geteilter Meinung sein, die einen finden es öde und unpassend, mir gibt es ein heimeliges Gefühl, aber ich war für Eigenwilligkeit schon immer zu haben. Zum Film: Jeff Wincott spielt in seinem Actionfilmdebüt einen total versoffenen Prahlhans, der in Las Vegas nicht nur Charlene Tilton (unglaublich, wie viele Seifenoper-Tanten sich irgendwann in knallharten Actionfilmen verirrt haben) an einen Kontrahenten verliert, sondern auch immer mehr Beulen und Schulden anhäuft und schlussendlich als Prügelknabe für eine fiese Gangstersocke endet. Es kommt, wie es kommen muss: Er erkennt irgendwann, dass er seinen Schuldenberg nur mit einem Verzicht auf Alkohol und jede Menge zusätzlicher Trainingseinheiten wieder abtragen kann, denn ein hochdotiertes Turnier steht an. Und während Wincott im Ring final für eine Menge blutiger Mäuler und knackende Knochen sorgt, sehnt sich die zuschauende Charlene dann doch wieder nach ihren sensiblen Jeff zurück, haut ihrem Fehltritt (und Wincotts Endgegner) eine Flasche über den Schädel und fällt dem siegreichen Muskelberg in die Arme. Versöhnung im Actionland. Einfach schön. Man merkt, dass das Budget nicht allzu üppig war, die Fights finden nahezu alle am selben Ort statt, aber Regisseur Richard W. Munchkin, der mit Filmen wie „Ring Of Fire“ nicht immer nur für einhellige Freude sorgte, hatte wohl einen guten Tag und kaschiert die monetären Defizite mit eine simplen, aber wirkungsvollen Farbdramaturgie und mit Wucht und Schmackes eingefangenen, ziemlich harten Kämpfen (nebenbei: auch Gary Daniels guckt vorbei). Ein weiterer großer Pluspunkt ist Wincott: Der Mann ist auch hier wieder frei von jegliche Charisma, reicht aber eine erstaunlich lebendige Vorstellung ein, was in den nachfolgenden Filmen leider nicht immer der Fall sein wird.

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                                    • 6

                                      Wenn es ein Genre gibt, von dem ich seit meinem Zivildienst den Hals nicht voll genug kriegen kann, dann ist das der Söldnerfilm. Harte Männer, die sich mit dicken Rohren den Weg durch den Wildwuchs der Natur erkämpfen? Ich bin dabei. So auch hier: „Der letzte amerikanische Soldat“ ist im Grunde nichts weiter als ein „Rambo II“-Ripoff, das gerade soweit verändert wurde, um nicht vor Gericht zu landen. Roger Craig, der Hauptcharakter, wird der Commander genannt und macht keinen so rechten Spaß, da Schauspieler Craig Alan unter dem Fluch des dummen Gesichts leidet. Das ist noch nicht mal böse gemeint, wer ihn sieht, wird verstehen, was ich meine. Da wundert es wenig, dass der Mann auch sonst nicht außergewöhnlich aktiv war (sechs Titel). Jedenfalls mogelt man sich halbinteressiert durch die ersten 70min und ist höchstens verblüfft über die ganz schön wüsten Folterszenen (der Commander muss wesentlich mehr wegstecken als sein amerikanischer Kollege), da haben die Macher schlussendlich dann wohl selbst gemerkt, dass ihr Film so langsam etwas Dampf gebrauchen könnte und lassen ein sattes 30min-Finale vom Stapel, das mit durchaus beeindruckenden Explosionen aufwartet. Am Ende hängt unser Held mit einem Arm an einer Leiter aus einem Hubschrauber und feuert mit dem anderen einen Raketenwerfer ab. Wow! Das macht Spaß und da Regisseur Ignazio Dolce nicht gänzlich unerfahren ist (häufig Second Unit bei Margeriti und sogar bei Lynch) und offenbar auch ein paar Lire mehr vorhanden waren, ist "Der letzte amerikanische Soldat" zumindest nicht der letzte Scheiß.

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                                        Es ist schon verblüffend wie früh sich der weitere Verlauf einer Karriere manchmal ankündigen kann. Beim Anblick von Ralf Möller in „Best Of The Best II“ wird klar, dass „Hai-Alarm Auf Mallorca“ einfach kommen musste. Unser Mann in Hollywood soll hier als grantiger Brutalo-Kampfkoloss Brakus, der den mopeligen Chris Penn vor den Augen von Eric Roberts Sohn in einem Underground-Fight zu Klump haut, die emotionale Triebfeder des Films sein, reizt aber selbst beim fiesen Genickbruch dank wildem Grimassieren und breitestem Teutonenenglisch, für das selbst Arnie sich auf den Großglockner geschämt hätte, nur zum Kichern. Es ist schon eine große Kunst selbst in einem schlichten Turnierfilm negativ aufzufallen. Leider fällt Ralf, der den Namen seines größten Hits (eine Minimalst-Rolle in „Gladiator“) bis heute nicht richtig aussprechen kann, nicht nur unangenehm auf, sondern reißt den von Robert Radler wie immer (und dieses Mal unverdientermaßen) gut inszenierten Film mit seinen flugzeughangargroßen Pranken dank viel zu vieler Szenen gleich komplett in den Abgrund. Die „Mortal Kombat“-mässige Papp-Arena und das schlappe Drehbuch wäre eventuell noch zu verzeihen gewesen, aber auf Mallorca ist Ralf definitiv besser aufgehoben, da nutzt auch das gern gesehene Kampfsport-Ass Philipp Rhee nichts mehr. Für Trashfans ok, der Rest guckt was Gutes.

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                                          ESCAPE FROM NEW YORK/WARRIORS-Mixtur im B-Format. Schön siffige Sets, Action super, Explosionen im XXXL-Format, mit Dampf umgesetzt und durchgezogen, abseits von Piper mit mir unbekannten, aber überraschend überzeugenden Schauspielern besetzt, zudem mit ein paar hübsch kuriosen Einfällen garniert: Als z.B. am Anfang ein asiatischer Laden überfallen wird, drückt der Verkäufer wie gewohnt den Alarmknopf unterhalb der Theke, allerdings werden nicht die Bullen alarmiert, sondern aus einer Hinterzimmertür kommt ein grimmiger Martial Arts-Kämpfer gestürmt (und das ist jetzt NICHT als Gag, sondern als absolute Selbstverständlichkeit inszeniert). Oder als der Böswatz und seine Gang in einer Lagerhalle einen Verräter exekutieren wollen, wird der nicht einfach popelig abgeknallt, nein, man fährt erst ein Auto mit großen Getöse durch die Glasfassade der Halle, parkt direkt unter dem Anführer, befestigt eine Art Stachelaufsatz auf dem Autodach und schmeisst dann den Schweinehund drauf.
                                          Allergrößter Pluspunkt ist aber natürlich mal wieder Piper der mit viel Charisma und großer Klappe auch diesen Film auf seinen mächtigen Schultern mal wieder nach Hause trägt.

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                                            Typisch amerikanische, erzreaktionäre Klemmi-Komödie, die einmal mehr mit erheblichen Timing-Problemen und schlapp-pubertären Dialogen zu kämpfen hat. Zudem driftet das Ganze in einer weit über Gebühr ausgepielten Sequenz ins hemmungslos Sadistische ab. Ein Film für Buchhalter, Kreissparkassenangestellte und schwäbische Kleintierzüchter.

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                                            • 7 .5

                                              Natürlich zückten auch hier schon flugs nach Erscheinen des Films die obligatorischen Internetbesserwisser zwanghaft die "overhyped"-Karte - alles Blödsinn. Kim Jee-Wons Gewalt-Operette hat jeden Zentiliter Zuspruch ehrlich verdient, solch einen radikalen Genrefilm (in formaler wie in inhaltlicher Hinsicht) hat man lange nicht mehr gesehen und so hält I SAW THE DEVIL selbstbewusst in einer herrlich frechen Szene schon in den ersten Minuten dem US-Vorzeigethriller SE7EN den gestreckten Mittelfinger ins verstaubte Antlitz. Wo Fincher einst aufhörte, macht Jee-Won g.n.a.d.e.n.l.o.s weiter: Die Guten gibt's nicht mehr, der allgegenwärtige Tod ist hässlich, gemein und kommt in dieser edlen Hochglanz-Umgebung noch viel perfider.

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                                              • 7 .5

                                                Uhi! Die Briten muffeln derzeit nicht nur in Sachen Eurokrise rum, sondern scheinen so langsam auch den Franzosen in Sachen Garstigkeit im Kino den Rang ablaufen zu wollen. Ganz so blutrünstig wie bei den Franzmännern geht's in F, einem argentoesqen Slasher des dereinst mit FOREST OF THE DAMNED unangenehm aufgefallenen Johannes Roberts - zwar nicht zu, dafür intensiviert der höhere Realitätsbezug das Geschehen deutlich. Eine Schule wird in den Abendstunden von mit Kapuzenshirts vermummten Jugendlichen angegriffen - ein alkoholkranker Lehrer setzt sich zur Wehr. Das ist dank der enorm kurzen Laufzeit zugegebermaßen etwas arg oberflächlich, allerdings auch verdammt spannend und mit klugem Gore-Einsatz und einem durch und durch garstigen Ende garniert.

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                                                  Zack Snyder etabliert sich mit SUCKER PUNCH als ausgefuchster Autorenfilmer im sündhaften teuren Blockbuster-Blazer. Wer sich traut, dem immer dümmer und dümmer werdenden Hollywood-Auswurf (TRANSFORMERS 3 dürfte wohl den momentanen Tiefpunkt markieren) einen cleveren, metaphorisch-metaleptisch aufgeladenen Plot und eine jede Konventionalität sprengende Bildgewalt, die die Liebe zum Kino in jeder Einstellung spüren lässt, entgegenzusetzen, hat schon dicke Eier. Ich kann seinen SUPERMAN kaum abwarten, auch wenn nach dem finanziellen Desaster seiner wegweisenden Mischung aus avantgardistischem Cyber-Märchen und Publikumsdemontage wohl zu erwarten ist, dass dem wilden Jungen die Zähne gezogen werden.

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                                                    Die ewig das Gleiche fordernde Fanschar ist immer noch tieftraurig weil Van Damme keinen Spagat mehr macht, Actionliebhaber mit weiterem Horizont freuen sich. Kein 80er-Jahre-Haudegen hat in den letzten Jahren eine dermaßen spannende Entwicklung durchgemacht wie die ehemals dauerzugedröhnte Kampffritte. Auch ASSASSINATION GAMES erfreut das Herz: Zusammen mit dem derzeit heißesten Fighter-Nachwuchs Scott Adkins empfiehlt sich Jean-Claude in einem packenden Thriller im besten 70er-Jahre-Stil als legitimer Charles-Bronson-Nachfolger, der auch in leisen Szenen mühelos überzeugt. Bitte, bitte, weiter so!

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