hoffman587 - Kommentare
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Alle Kommentare von hoffman587
Ansonsten:
03.03.
8 Blickwinkel - 20:15, Kabeleins
(R: Pete Travis / USA 2007)
Zerrissene Umarmungen - 20:15, Einsfestival
(R: Pedro Almodóvar / SP 2009)
Mary Shelleys Frankenstein - 22:00, Arte
(R: Kenneth Branagh / USA 1994)
Payback - Zahltag - 22:15, ZDF
(R: Brian Helgeland / USA 1998)
Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft - 23:45, BR
(R: Ian MacNaughton, Terry Gilliam / GB 1971)
Der zweite Mann - 23:50, ZDF
(R: Philip Nauck, Christopher Lenke / D 2013)
In einer besseren Welt - 0:20, NDR
(R: Susanne Bier / DK, S 2010)
Miami Blues - 2:50, ARD
(R: George Armitage / USA 1988)
La Sirène du Mississipi
Schon wieder ist es eine Braut, die Truffaut interessiert, schon wieder arbeitet er nach einer Vorlage von William Irish (wie auch schon bei der vorherigen, schwarz-tragenden Braut), wieder kann man Parallelen zum Film noir ziehen und darüberhinaus ist Hitchcock wieder ein bedeutender Einfluss, wenn auch nicht der einzige Regisseur, der hier geehrt wird, denn das Werk ist schließlich auch Jean Renoir gewidmet. Das mag mancher ironisch nennen oder auch nicht, Truffaut scheint sich scheinbar dem Spannungskino verschrieben zu haben, unterläuft aber spitzfindig dessen Erwartungen, denn dieser Film ist doch mehr ein Drama der Liebe. Das Intro ist originell gewählt, mit einer Zeitung mit Partnerannoncen, unterlegt von schwirrenden Stimmen, die sich beschreiben und nach der Liebe suchen. Antoine Duhamels musikalische Untermalung ist Herrmanns Stil nicht unähnlich, das führt uns schon zu Hitchcock, sie hat so eine seidene Dramatik inne, als komme auf einen etwas zu. Und da ist es schon: Eine Heirat steht an? Und der Verlobte kennt seine Braut nicht einmal persönlich?! Schon die erste Begegnung beginnt mit einer Lüge, einem falschen Bild. Er glaubt, dass sie dennoch einander kennen, viel voneinander wissen und so herrscht Schweigen zwischen ihnen. Truffaut schafft ein Mysterium um diese Frau. Belmondo ist ungewöhnlich besetzt, er spielt einen reichen Tabakfabrikbesitzer, einen gutgläubigen Kerl und Catherine Deneuve ist seine kühle Braut. Es ist eine weiße Hochzeit, die für vermeintliche Reinheit steht, eben für Wahrhaftigkeit, aber Truffaut täuscht damit. Er widmet sich jedoch zunächst der Beziehung, der Routine des Ehelebens in tropischen wie auch malerischen Bildern der Insel.
Schnell wird aber klar: diese Braut hat doch ein Geheimnis, so wie Truffaut sie beobachtet? Schon ist das Geld weg, die Braut ebenfalls. Was darauf folgt, ist ein engagierter Privatdetektiv und ein Schwindelanfall (= wie in »Vertigo«?), ein Alptraum seitens Belmondo, von tanzenden Frauen in weißen Kleidern, er am Steuer des Wagens zwischen den undurchsichtigen Bäumen. Dadurch wird aber auch die vermisste Braut - durch Zufall! - wieder gesichtet, sie muss nur noch ausfindig gemacht werden. Das ist der Startschuss für eine weitere Reihe an Schauplätzen, neben dem exotischen Réunion, von Nizza zu Lyon und zur Schweiz. Das mag etwas umständlich formuliert sein, aber durchdacht, und wird darüberhinaus von Truffaut durchaus ironisch betont, als wilde Liebe. So erfährt man, dass sie eine Frau mit Vergangenheit ist, die erpresst wurde, mit einer schweren Kindheit im Waisenhaus, ein bekanntes Truffautmotiv, und daraus profitierender Neurosen (= etwa wie bei »Marnie«?), sich als Diebin durchschlagen muss, keine Skrupel besitzen mag, ihn aber (scheinbar) wirklich liebt. Ist es eine Frage des Vertrauens? Wohl eher der Liebe. Er glaubt, denn er liebt sie, er will sie aufrichtig lieben. Da erfolgt eine zarte Beschreibung ihrer sanften Schönheit am Kaminfeuer und auch auf die Beine wird geachtet, Belmondo ist fasziniert von ihnen, ja das hat auch zeitweise etwas frech-lustvolles, aber öfter noch etwas düsteres. So ist er ihrer Schönheit doch verfallen, würde sogar für sie töten und sich aufopfern.
Es gibt hier zwei Welten, zwei Lebensweisen, die aufeinanderprallen, das Schnelllebige, welches durch Deneuve repräsentiert wird, und das Dauerhafte, nach dem sich Belmondos idealistischer Charakter sehnt, aber wiederum für die Liebe zu ihr aufgibt. Dieser Film von Truffaut ist eigentlich sehr zentriert, wenngleich er dabei verstrickt und geheimnisvoll wirken mag, auf seine beiden Protagonisten und ihre Beziehung, die von Liebe und Zuneigung zu Wut, Verachtung und Hass reicht. Das ist ein komplexer Konflikt, den beide hier austragen. Es ist ein Wechselspiel zwischen ihnen, bei dem man sich fragen muss, ob die Liebe dieser Frau wirklich echt ist? Sie könnte falsch sein. Deneuve umgibt so etwas rätselhaftes, dabei immer am Geld interessiert, aber auch an seiner Liebe? Und benutzt sie ihn etwa nur? Das deutet auf eine Femme Fatale hin. Kann diese Liebe sein? Er stellt zwar ihr Glück in Frage, meint aber ebenso, dass er nicht ohne sie leben könne. Schmerz und Freude wären dabei zwei Seiten der Liebe. Und weitere Details gibt es hier übrigens auch, da läuft im Kino »Johnny Guitar«, ein bisschen Balzac wird gelesen und versuchsweise wird vergiftet, wie in »Notorious«. Das ist eine Geschichte zwischen Hitchcock und Renoir, die ins Weiße, ins Ungewisse führt, bei der man sich fragt, ob die Liebe vielleicht nur eine Illusion ist, eine große Illusion. Doch was die Zukunft bringt, weiß keiner.
Ansonsten:
Mickey Blue Eyes - 15:25, ZDF
(R: Kelly Makin / USA 1999)
Ghost Rider: Spirit Vengeance - 20:15, RTL
(R: Mark Neveldine, Brian Taylor / USA 2012)
The Descendants - 20:15, Prosieben
(R: Alexander Payne / USA 2011)
Gebliebte Clara - 20:15, 3sat
(R: Helma Sanders-Brahms / H, F, D 2008)
1492 - Die Eroberung des Paradieses - 20:15, Tele 5
(R: Ridley Scott / GB, USA, F, SPA 1992)
I am Legend - 22:40, Prosieben
(R: Francis Lawrence / USA 2007)
Auf der Suche - 23:35, ARD
(R: Jan Krüger / F, D 2011)
Der letzte Mohikaner - 23:45, BR
(R: Michael Mann / USA 1992)
Point Blank - Aus kurzer Distanz - 23:45, RBB
(R: Fred Cavayé / F 2010)
Siebenmal lockt das Weib - 1:05, ARD
(R: Vittorio De Sica / USA, I 1965)
Ansonsten:
o Wong Foo - 15:50, RTL II
(R: Beeban Kidron / USA 1995)
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels - 20:15, Sat 1
(R: Steven Spielberg / USA 2008)
Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa - 22:00, BR
(R: Lasse Hallström / USA 1993)
Sphere - 22:35, RTL II
(R: Barry Levinson / USA 1998)
Die glorreichen Sieben - 23:40, ARD
(R: John Sturges / USA 1960)
Abgedreht - 23:40, Einsfestival
(R: Michel Gondry / USA, GB 2008)
Die Caine war ihr Schicksal - 23:50, BR
(R: Edward Dmytryk / USA 1954)
Lautlos im Weltraum - 3:25, ZDF
(R: Douglas Trumbull / USA 1971)
Gesetzlos - 3:45, ARD
(R: Gregor Jordan / AUS, GB, F 2003)
Auf die harte Tour - 3:45, RTL II
(R: John Badham / USA 1990)
Ansonsten:
Auf der anderen Seite - 20:15, Einsfestival
(R: Faith Akin / D, TÜR 2007)
Teufel in Blau - 22:00, ZDFNeo
(R: Carl Franklin / USA 1995)
The Wrestler - 22:35, 3sat
(R: Darren Aronofsky / USA 2008)
The Tournament . 23:15, Prosieben
(R: Scott Mann / GB 2009)
Forrester - Gefunden! - 23:35, ZDFNeo
(R: Gus Van Sant / GB, USA 2009)
Blue Heat - 1:15, ARD
(R: John Mackenzie / USA 1990)
Die heiße Spur - 3:00, ARD
(R: Arthur Penn / USA 1975)
Ansonsten:
Was Frauen wollen - 20:15, Vox
(R: Nancy Meyers / USA 2000)
Das Frankenstein Projekt - 0:40, Arte
(R: Kornél Mundruczó / H, F, D 2010)
Class - 1:55, ARD
(R: Lewis John Carlino / USA 1983)
Ansonsten:
Ein starkes Gift - 20:15, Arte
(R: Katell Quillevere / F 2008)
Precious - 22:15,Einsplus
(R: Lee Daniels / USA 2009)
Todesstille - 22:45, RBB
(R: Philip Noyce / USA, AUS 1988)
Monsieur Lazhar - 23:00, BR
(R: Philippe Falardeau / KAN 2011)
Zack and Miri make a Porno - 0:20, ARD
(R: Kevin Smith / USA 2008)
Prom Night - 0:25, Tele 5
(R: Paul Lynch / KAN 1979)
Mad Max - 2:40, Kabeleins
(R: George Miller / AUS 1978)
Ansonsten:
No One Knows About Persian Cats - 20:15, ZDFKultur
(R: Bahman Ghobadi / IRAN 2009)
Chanson d´Amour - 0:30, BR
(R: Xavier Giannoli / F 2006)
Ansonsten:
Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges - 20:15, Arte
(R: Betrand Tavernier / F 1996)
Happy-Go-Lucky - 20:15, Einsfestival
(R: Mike Leigh / GB 2008)
Contraband - 22:15, ZDF
(R: Baltasar Kormákur / USA, GB, F 2012)
Welcome - 23:15, NDR
(R: Philippe Lioret / F 2009)
Liebe mit 16 - 23:40, MDR
(R: Herrmann Zschoche / DDR 1974)
Davon willst du nichts wissen - 0:10, ZDF
(R: Tim Trachte / D 2011)
Der Söldner - 2:30, Kabeleins
(R: James Glickenhaus / USA 1981)
Ansonsten:
Eine Schwalbe macht den Sommer - 16:40, 3sat
(R: Christian Carion / F 2000)
Verblendung - 20:15, Prosieben
(R: David Fincher / USA, S, GB, D 2011)
Der Uhrmacher von St. Paul - 20:15, Arte
(R: Bertrand Tavernier / F 1974)
Time Bandits - 20:15, Tele 5
(R: Terry Gilliam / GB 1981)
Der Adler ist gelandet - 22:40, Tele 5
(R: John Sturges / GB 1976)
Die Fratze - 23:00, RBB
(R: Peter Collinson / GB 1971)
The Mechanic - 23:25, Prosieben
(R: Simon West / USA 2011)
Die Affäre der Sunny von B. - 23:40, BR
(R: Barbet Schroeder / USA 1990)
Married Life - 0:45, ARD
(R: Ira Sachs / KAN, USA 2007)
Ansonsten:
Unter Geiern - 12:00, ARD
(R: Alfred Vohrer / D, F, I, JUG 1964)
La Habanera - 14:45, Einsfestival
(R: Douglas Sirk / D 1937)
Zwei hinreißend verdorbene Ganoven - 16:15, 3sat
(R: Frank Oz / USA 1988)
Das Vermächtnis des geheimen Buches - 20:15, Sat 1
(R: Jon Turteltaub / USA 2007)
The Dark Knight - 20:15, Prosieben
(R: Christopher Nolan / USA 2008)
Reine Nervensache - 20:15, RTL II
(R: Harold Ramis / USA 1999)
The Hunter - 20:15, Servus TV
(R: Daniel Nettheim / AU 2012)
Die durch die Hölle gehen - 22:10, ServusTV
(R: Michael Cimino / USA, GB 1978)
Die Unbestechlichen - 22:25, RBB
(R: Alan J. Pakula / USA 1976)
Shang High Noon - 23:50, ARD
(R: Tom Dey / USA 2000)
Bube Dame König Gras - 23:55, BR
(R: Guy Ritchie / GB 1998)
Geballte Ladung - 0:05, RTL II
(R: Sheldon Lettich / USA 1991)
Das dreckige Dutzend - 0:10, MDR
(R: Robert Aldrich / USA, SP, GB 1966)
Ein ungezähmtes Leben - 0:30, RBB
(R: Lasse Hallström / D, USA 2005)
Über den Todespass - 1:40, ARD
(R: Anthony Mann / USA 1954)
Ansonsten:
Jurassic Park 3 - 20.15, RTL II
(R: Joe Johnston / USA 2001)
3 Zimmer, Küche, Bad - 20:15, Arte
(R: Dietrich Brüggemann / D 2012)
Ich liebe dich Phillip Morris - 22:35, 3sat
(R: Glenn Ficarra, John Requa / USA, F 2009)
Heavenly Creatures - 23:20, ZDFNeo
(R: Peter Jackson / NZ, D 1994)
Nieuwpoort im Juni - 1:15, Arte
(R: Geoffrey Couanon / F, B 2012)
Ansonsten:
Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone - 20:15, SuperRTL
(R: Jim Abrahams, David Zucker, Jerry Zucker / USA 1986)
Abgedreht - 20:15, Einsfestival
(R: Michel Gondry / USA, GB 2008)
Privatunterricht - 22:25, 3sat
(R: Joachim Lafosse / F, B 2008)
Geständnisse - Confession of a Dangerous Mind - 0:15, Arte
(R: George Clooney / USA 2002)
Dinner für Spinner - 2:05, ARD
(R: Francis Veber / F 1997)
Ansonsten:
Evolution - 20:15, Kabeleins
(R: Ivan Reitman / USA 2001)
Tomboy - 20:15, Arte
(R: Celine Sciamma / F 2011)
I killed my Mother - 22:25, 3sat
(R: Xavier Dolan / KAN 2009)
Babel - 22:45, RBB
(R: Alejandro González Iñárritu / USA, MEX 2006)
Eine rätselhafte Welt - 22:55, Arte
(R: Rodrigo Moreno / RA, ROU, D 2010)
Interview - 23:45, BR
(R: Steve Buscemi / USA, KAN, NL 2007)
28 Days Later - 0:15, Kabeleins
(R: Danny Boyle / GB, USA, F 2002)
Love Song für Bobby Long - 2:05, ARD
(R: Shainee Gabel / USA 2004)
Le Mariée était en noir
Truffaut hat sich mit »Le Mariée était en noir« dem Spannungskino Alfred Hitchcocks verschrieben. So ist dieser Film nach William Irish (von dem schon Hitchcock einen Roman verfilmte) in gewisser Weise das Produkt der fruchtbaren Interviews von Truffaut mit dem Meister, mit welchem er zeigt, was er gelernt hat und das er auch weiß das Gelernte umzusetzen. Hier ist der Einfluss von Hitchcock von den Einstellungen bis zur stimmungsvoll-schummerigen Musik, die Hitchcocks (ehemaliger) Stammkomponist Bernard Herrmann lieferte, am deutlichsten und trotzdem ist Truffauts Film eigenwillig. Der Beginn ist mysteriös: Eine Frau (präzise: Jeanne Moreau) begibt sich direkt auf ihren Weg, sie hat ein Ziel und trägt schwarz. Ihr Name ist Julie Kohler. Und schon hier gelingt Truffaut der Suspense, denn man fragt sich: Was geht hier vor? Wer ist sie? Warum tötet sie? Truffaut gibt sich dabei reizvoll-geheimnisvoll und undurchsichtig.
Sie ist eine Frau, die einen Auftrag (= ein persönliches Anliegen) hat und abrechnen will. Zunächst fragt man sich, wieso sie das tut? Erst beim zweiten Opfer enthüllt er das Geheimnis dieser Frau, wenngleich er dabei immer noch Fragen offen lässt und sie erst später (vollständig) offen legen wird: Sie trug einst weiß und wollte heiraten. Ihr Mann wurde bei der Hochzeit nach der Trauung vor der Kirche erschossen. Fünf Männer sind für seinen Tod verantwortlich. Der Tod ist hier ein zentrales Motiv des Films. Es geht um die Obsession einer Frau, um eine Frau, die besessen ist vom Tod, in dem Sinne, dass sich an denen rächen will, die den Tod ihres Mannes verschuldeten. Danach erzeugt Truffaut einerseits durch die Beziehungen zwischen den Figuren die Spannung, aber ebenso durch die Frage, wie Julie es tun wird. Wie sie diese Männer töten wird. Die Spannung liegt hier meist in der Situation. Es ist ein fatalistischer Film könnte man meinen, in dem der Tod eine Vorherbestimmung ist für diese Männer. Es ist eine Reise ohne Ausweg und ohne Reue, den Truffauts Protagonistin kompromisslos bis zum Ende gehen wird. Truffaut schildert diese irreale Reise seiner Protagonistin präzise und klar, während Coutard stilvolle Farbbilder (= Truffaut bereute es letztlich nicht in Schwarzweiß gedreht zu haben; da die Farbbilder dem Film sein Mysterium nehmen würden) einfängt. Sinn und Nutzen stehen für ihn dabei im Vordergrund, weniger der Realismus. Er legt keinen Wert auf die Wahrscheinlichkeit der Dinge. Er schert sich nicht darum und ist sich dem wohl bewusst, so ist es manchmal ansatzweise auch durchaus gewitzt von ihm eingefädelt. Und doch wird die Geschichte bodenständig erzählt.
Diese fünf Männer, das sind aber auch keine Bösewichte, in aller erster Linie sind sie Menschen. Menschen, die ein alltägliches Leben führen, die mit der Miete im Rückstand sind, sich selbst verloben wollen, Kind und Familie haben oder Künstler sind. Nur einer von ihnen ist ein wirklicher Ganove. Truffaut ordnet jeden von ihnen gewisse Attribute zu. Charles Denners Charakter sticht dabei heraus, da er von Julie besessen scheint. Vielleicht liebte er sie (oder doch nur ihre Statur?) wirklich. Diese Fünf, das sind Männer, die die Frauen begehren und von Julie sofort angezogen sind und sich verführen lassen. Die denken, sie (und natürlich ihre Beine) wären magisch. Sie sind schwach gegenüber dieser Frau und glauben alles (oder wollen alles glauben). Sie sind dennoch Schuldige in der Unschuld. Sowieso ist hier bei Truffaut die Frage von Schuld und Unschuld eine ambivalente Angelegenheit. Weiß wird zu Schwarz und Truffauts Protagonistin, mit der unter anderem auch das Motiv der Femme Fatale innovativ verpackt, ist eine Unschuldige, die schuldig wird. Julie Kohler ist ein eiskalter (Todes-)Engel. Eine Betitelung, die mir passend scheint um ihren zweigesichtigen Charakter bündig zu umschreiben, zum einen ist sie anonym und abweisend, aber auch leidenschaftlich, sie ist distanziert wie auch verletzlich und ebenso handelt sie gleichgültig wie auch menschlich. Truffaut schafft es dadurch diesen Charakter sympathisch zu machen, sodass man Mitleid für sie empfindet. Sie ist letztlich eine Frau, die von Schmerz, Trauer und Wut gezeichnet wird. Eine Frau, die sich nach dem Absoluten sehnte und nun dieses Absolute repräsentiert, zum einen, weil sie ihrem verstorbenen Ehemann ewige Treue halten wird, zum anderen weil sie ohne Umschweife ihren Rachefeldzug beenden wird. Jedoch ist die Liebe sowie das Glück damit für sie eine Utopie geworden, etwas, was sie nicht mehr erreichen kann. Das Töten bringt ihr keine Genugtuung. Sie bleibt einsam. Sie ist eine Frau, die an diesem Tag, als ihr Mann starb, bereits mit ihm gestorben ist.
Ansonsten:
King Ralph - 20:15, Tele 5
(R: David S. Ward / USA 1990)
Jud Süß - Film ohne Gewissen - 0:35, BR
(R: Oskar Roehler / Ö, D 2010)
Reine Chefsache - 1:00, ARD
(R: Paul Weitz / USA 2004)
Midnight Run - 2:55, ZDF
(R: Martin Brest / USA 1988)
Men in Black II - 20:15, Kabeleins
(R: Barry Sonnenfeld / USA 2001)
Wege zum Ruhm - 20:15, Arte
(R: Stanley Kubrick / USA 1957)
Mein Leben ohne mich - 20:15, Einsfestival
(R: Isabel Coixet / SP, KAN 2002)
Texas Killing Fields - 22:15, ZDF
(R: Ami Canaan Mann / USA 2011)
Fremde Haut - 23:15, NDR
(R: Angelina Maccarone / D, Ö 2005)
Atemlos - 2:20, ARD
(R: Jim McBride / USA 1982)
Ansonsten:
Same Same But Different - 17:15, Einsfestival
(R: Detlev Buck / D 2009)
First Strike - Erstschlag - 20:15, RTL II
(R: Stanley Tong / HK, USA 1997)
Schnappt Shorty - 20:15, Tele 5
(R: Barry Sonnenfeld / USA 1995)
Spion wider Willen - 21:55, RTL II
(R: Teddy Chan / HK 2001)
Über uns das All - 23:15, RBB
(R: Jan Schomburg / D 2011)
Looking for Eric - 0:15, ARD
(R: Ken Loach / F, I, B, SP, GB 2009)
Kalter Schweiß - 0:30, 3sat
(R: Terence Young / F, I 1970)
Two Lovers - 2:10, ARD
(R: James Gray / USA 2008)
Ansonsten:
Zoff in Beverly Hills - 17:00, ZDFNeo
(R: Paul Mazursky / USA 1986)
Und täglich grüßt das Murmeltier - 18:40, ZDFNeo
(R: Harold Ramis / USA 1992)
Wüstenblume - 20:15, ARD
(R: Sherry Hormann / Ö, F, GB, D 2009)
Das Verrmächtnis der Tempelritter - 20:15, Sat 1
(R: Jon Turteltaub / USA 2004)
E.T. - Die Außerirdische - 20:15, RTL II
(R: Steven Spielberg / USA 1981)
Nordwand - 20:15, Einsfestival
(R: Philipp Stölzl / D, Ö, CH 2008)
Ein Mann von Welt - 22:20, RBB
(R: Hans Petter Moland / N 2010)
Air Force One - 22:45, Sat 1
(R: Wolfgang Petersen / USA 1996)
Die schwarze Dahlie - 23:10, WDR
(R: Brian De Palma / US 2006)
Agenten sterben einsam - 23:30, MDR
(R: Brian G. Hutton / GB 1968)
Der Clou - 2:00, ZDF
(R: George Roy Hill / USA 1973)
Ansonsten:
Déjá Vu - Wettlauf gegen die Zeit - 20:15, Prosieben
(R: Tony Scott / USA 2006)
Vergessene Welt: Jurassic Park - 20:15, RTL II
(R: Steven Spielberg / USA 1997)
Der Club der toten Dichter - 20:15, ZDFNeo
(R: Peter Weir / USA 1988)
Oxford Murders - 22:15, ZDFNeo
(R: Alex de la Iglesia / F, SPA, GB 2008)
Der nächtliche Lauscher - 22:35, 3sat
(R: Patrick Stettner / USA 2006)
Terminator 2 - Tag der Abrechnung - 22:50, RTL II
(R: James Cameron / USA 1990)
Dazed and Confused - 23:55, ZDFNeo
(R: Richard Linklater / USA 1993)
Der weiße Teufel von Arkansas - 1:55, ARD
(R: Jesse Hibbs / USA 1958)
Ansonsten:
Get Smart - 20:15, Kabeleins
(R: Peter Segal / USA 2008)
Das Haus der Lerchen - 22:25, 3sat
(R: Paolo und Vittorio Taviani / I, F, BG, SPA, GB 2007)
Lethal Weapon II: Brennpunkt L.A. - 22:40, Vox
(R: Richard Donner / USA 1988)
Geschnitten.
Schmeiß die Mama aus dem Zug - 2:05, ARD
(R: Danny Devito / USA 1987)
Ansonsten:
Ocean´s 13 - 20:15, Kabeleins
(R: Steven Soderbergh / USA 2007)
Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind - 20:15, Arte
(R: George Clooney / USA 2002)
Was will ich mehr - 22:25, 3sat
(R: Silvio Soldini / I, CH 2010)
Lost in Translation - 22:30, Einsplus
(R: Sofia Coppola / USA, J 2003)
Fight Club - 22:45, Kabeleins
(R: David Fincher / USA 1999)
Our Grand Despair - 22:45, RBB
(R: Seyfi Teoman / TR, NL, D 2011)
Secretary - 1:30, ARD
(R: Steven Shainberg / USA 2002)
Ansonsten:
Der Räuber - 20:15, 3sat
(R: Benjamin Heisenberg / Ö, D 2009)
Johanna von Orleans - 20:15, Tele 5
(R: Luc Besson / F, USA 1999)
Die Treulosen - 22:25, 3sat
(R: Liv Ullmann / S, N, FIN, DK, I, F 1999)
Elementarteilchen - 23:40, RBB
(R: Oskar Roehler / D 2005)
Ansonsten:
Staatsfeind Nr. 1 - 20:15, Kabeleins
(R: Tony Scott / USA 1998)
Chloe - 20:15, Einsfestival
(R: Atom Egoyan / USA, KAN, F 2009)
Chéri - Eine Komödie der Eitelkeiten - 20:15, Arte
(R: Stephen Frears / GB, D, F 2009)
Yella - 21:45, Arte
(R: Christian Petzold / D 2006)
Transsiberian - 22:15, ZDF
(R: Brad Anderson / GB, D, SP, LT 2008)
Black Hawk Down - 23:00, Kabeleins
(R: Ridley Scott / USA 2001)
Die Akte Odessa - 23:40, MDR
(R: Ronald Neame / D, GB 1974)
Pigs Will Fly - 0:25, ZDF
(R: Eoin Moore / D 2002)
Antikörper - 3:20, ZDF
(R: Christian Alvart / D 2005)
Da ist ein junger Mann namens Ben, das erste, was wir von mir erfahren ist, dass seine Freundin, die in Kambodscha und dort einheimisch ist, HIV-Positiv ist. Was kann er tun? Fragen schießen durch seinen Kopf. Danach folgt eine Rückblende, die uns den Weg zu dieser Szene schildert: Zwei Freunde (einer davon ist Ben), die das Abenteuer in Kambodscha wollen, die scheinbar nur Spaß wollen (und als Beispiel Kokain kaufen und sich in Clubs herumtreiben) und mit einer fremden Kultur konfrontiert werden, die Unterschiede zwischen Europa und Asien kennen lernen, das gilt sowohl für die Sprache als auch für die Situation und Gewohnheiten der Menschen. Das ist ein eigentlich ein Einstieg, den Buck mit Humor, manchmal unbeholfen, manchmal putzig, und wenn auch nur oberflächlich schildert. David Kross als Ben wirkt verirrt, das passt. Seine Blicke sind zunächst die Blicke eines Suchenden, von jemanden, der sich fremd fühlt und nicht weiß, wo er ist und was er damit anfangen soll. Das fasziniert.
Buck ist dagegen wenig empirisch, was die Kamera, die diese Kultur hätte erforschen können, betrifft. Dafür erzählt er aber ruhig, mit einer gewissen Lakonie und stützt sich bald schon sehr schnell auf die Beziehung seiner Figuren, denn was er hier erzählt, das ist eine naive, aber zarte Liebesgeschichte. Eine, die Buck äußerst glatt inszeniert, aber dadurch auch durchaus angenehm und sorglos, auch wenn das von einer gewissen Weltfremdheit zeugen mag. Ben verliebt sich in die junge, arme und kranke Prostituierte Sreykeo. Das Elend zeigt sich hier aber kaum, märchenhaft dagegen glänzt der Film. Er versucht sich stets von seiner schönen Seite zu zeigen, was man gleichauf auch optimistisch nennen könnte. Nur selten scheint die andere Seite des Ganzen kenntlich durch, es sind helle und verklärende Bilder, die hier gezeigt werden, sodass man fast glauben könnte das wäre ein Promotion-Video für einen Urlaub in Kambodscha. Wenn Buck aber wieder die HIV-Infektion aufgreift, dann ist es ein kurzer Moment der Kehrtwende, der sogar einen bitter-ironischen Kommentar erfährt, eine weitaus gedrücktere Stimmung schimmert durch den Film und das immer mal wieder. Die Schwierigkeiten der Beziehung treten in den Vordergrund, Bens hin- und herpendeln zwischen Hamburg und Kambodscha oder die Besorgung der Medikamente für Sreykeo. Sie erfährt durch Ben auch finanzielle Unterstützung, sodass er ihr Geld schickt, was von (nicht erklärbaren oder erklärten) Edelmut zeugt. Auch trifft er ihre Familie, wo Buck erneut etwas unbeholfen, aber teils drolligen Humor mit einbringt. Und natürlich bröckelt diese Beziehung. Der Film bewahrt sich aber letztlich seinen märchenhaften Charakter. Mir aber war das Endprodukt bei weitem dann aber doch zu seicht und zu einfach geraten. Und was hat Buck übrigens nur mit »Viva la fette« von Noir Desir, dass er ihn gleich dreimal (und davon zweimal nicht mal wirklich nachvollziehbar) einspielen lassen muss?