huababuar - Kommentare
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Alle Kommentare von huababuar
"Old man look at my life, I'm a lot like you were."
Wenn Neil Youngs Klassiker in der letzten Szene intoniert wird, Sylvester Stallone seine Expendables wegen ihres zunehmenden Alters in Rente schicken will oder Jason Statham seinen Boss als "Opa" bezeichnet, dann weiß der dritte Teil der Erfolgsreihe mit seiner subtilen Selbstironie durchaus zu überzeugen. Durchgehend ist das leider nicht der Fall. Denn "The Expendables 3" gilt nicht ganz umsonst als Flop in den Box Offices, auch wenn ich ihn bei Weitem nicht so schlecht einstufe wie viele andere hier.
Zum Einen nerven übertriebene Cuts, die quasi keinerlei Gewaltdarstellung zulassen und den Film zu einem eher verweichlichten Actioner machen. Zum Anderen ist das Drehbuch ziemlich schwach, eine klare Struktur ist meines Erachtens nach nicht zu erkennen. Selbst wenn man in diesem Genre nicht unbedingt in erster Linie auf Skript und Story schauen sollte, so war mir das doch ein bisschen zu minimalistisch. Auch der Humor kommt ab und an etwas platt rüber. Weil dann aber doch einige Gags zündeten, hielt sich das eher peinliche und fremdschämende Lachen in Grenzen.
Die Action an sich ist ebenso absolut sehenswert und in wohl doziertem Maße auch spektakulär. Wenn man seine Erwartungen etwas runterschraubt, bekommt man genau das, was "The Expendables" auszeichnet (nur etwas abgespeckt): Tösenden Kugelhagel, gewaltige Explosionen und Stunts en masse - die Grenzen der Physik sind dabei etwas vernachlässigt worden. Nicht schlimm so weit. Denn es ist alleine schon ein Genuss, die alten Haudegen zusammen in Militärausrüstung durch alle Flecken dieser Erde schwadronieren zu sehen, ein weiteres Plus des Streifens: Schnelle Kulissenwechsel geben dem Film fast einen kleinen Abenteuercharakter untermalt von atmosphärischer und abwechslungsreicher Musik. Russland, Rumänien, Somalia, die USA.. Stallones Flugzeug sammelte einige Flugkilometer.
Mit seinen Vorgängern kann die zweite Fortsetzung nicht mithalten. Hirnloses Geballer alternder Actionstars bekommt man aber garantiert aufs Tablett serviert (wenn auch leider ziemlich unblutig). Und wenn wir mal ehrlich sind: Genau deswegen sieht man sich so einen Film auch an.
Annehmbare dritte Fortsetzung der Erfolgsreihe, die zwar keine Bäume ausreißt, kurzweilig jedoch durch die bizarren wie brutalen Todesfälle unterhalten kann. Über die Story braucht man kein Wort verlieren, die wurde über fünf Teile hinweg kein Stückchen verändert. Eine Konsequenz, die ihres Gleichen sucht. Auch schauspielerisch bleibt man seiner Linie treu, engagiert junge, mehr oder weniger mit Talent geküsste Darsteller und liefert sie eiskalt dem Tod aus.
Regisseur James Wong weiß aus einem unterdurchschnittlichen Cast und einer uninnovativen Story trotzdem ordentliches Unterhaltungskino zu fabrizieren und inszeniert "Final Destination 3" in neu überarbeitetem und modernem Look. Recht gelungener Spannungsbogen, passable Gore-Szenen und eine überdurchschnittlich gute Einleitung (Achterbahnszene) überzeugen. Da überlegt man sich genau, ob man nächstes Mal wirklich in so manch eine Attraktion steigen sollte.
Neben "Gladiator" und "300" zählt "Troja" zu den drei größten epochalen Sandalenfilmen des 21. Jahrhundert. Dass Wolfgang Petersen es bei seiner Adaption von Homers "Ilias" historisch gesehen nicht immer so genau nahm, ist allseits bekannt, stört mich aber eher weniger. Vielmehr gibt es andere Aspekte, die "Troja" meiner Meinung nach zu dem "schlechtesten" der drei oben genannten Filme machen.
So zum Beispiel die extrem lange Laufzeit von 163 Minuten (im Director's Cut sogar fast 200!!), die dem Streifen meiner Meinung nach überhaupt nicht gut tut. So schleichen sich zwischen den bravourös inszenierten Schlachten und Duellen immer wieder langatmige Ruhepausen ein. Auch fehlt dem Film meiner Meinung nach extrem viel Pathos, der hier sicherlich angebracht wäre. Zwar kämpft Achilles für Ruhm und Ehre, nimmt dafür auch seinen Tod in Kauf, aber eine Gänsehautatmosphäre vergleichbarer Genreknaller wird nie erreicht. Stattdessen setzt Petersen mehr auf das Handeln aus Liebe, das damals sicher auch eine Rolle gespielt hat, hier aber bis zum Exzess gezeigt wird.
Sicherlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Ob Diane Kruger, Brad Pitt, Eric Bana oder Orlando Bloom. Die Darsteller sind durchwegs überzeugend. Die Kostümierungen stimmen, der Score passt und die Kampfszenen sind wie bereits geschrieben gut auf den Bildschirm transportiert worden. "Troja" ist mit Nichten ein schlechter Film. Im Gegenteil: Größtenteils macht es richtig Spaß Griechen gegen Trojaner kämpfen zu sehen. Mit den ganz Großen des Genres kann er dann aber doch nicht mithalten.
Wenn der Mönch ohne Peitsche, der Arsch mit Ohren und der dicke Hai um ihr Leben bangen müssen, dann kann der Wixxer auch nicht weit sein. Allerdings sind Inspector Very Long und sein Partner Even Longer dem obskuren Killer schon auf den Fersen.
Mit "Der Wixxer" gelang Tobi Baumeister eine wirklich gute und atypische deutsche Komödie, die so ziemlich jedes Genre auf die Schippe nimmt. Dabei fühlt man sich im ein oder anderen Moment wie in einer überlangen Folge Switch, wenn beispielsweise Christoph Maria Herbst den Butler Alfons Hatler mimt oder Very Long und Even Longer in CSI:Miami - Manier den Tatort besichtigen. Schauspielerisch fährt der Film dabei auf sehr hohem Niveau mit Hang zum Overacting, was in einer Parodie natürlich völlig legitim ist.
"Der Wixxer" weist eine wahnsinnig hohe Schlagzahl an Pointen auf. Meistens gut gesetzt, ab und zu aber auch etwas drüber und zu abgedreht - wie eigentlich die ganze Story. Ist Geschmackssache, bei mir hats aber recht gut funktioniert.
Wer mal Bock auf eine etwas andere deutsche Komödie hat, kann sich getrost den Wixxer geben. Den Sinn für überzogenen parodistischen Humor sollte man allerdings mitbringen.
Zurecht darf sich "Wrong Turn" als einer der Perlen im völlig überfluteten Meer an Backwood-Horrorfilmen bezeichnen. Es ist ein Phänomen, das wohl keiner so richtig begreifen kann.
Der Film hebt sich storytechnisch gesehen nämlich nicht wirklich von anderen Genrevertretern ab. Minderbemittelte Teenager - wahlweise wie hier auch Mittzwanziger - verirren/verfahren/verlaufen sich in der Wildnis und ab geht der Alptraum. Eigentlich immer das Gleiche. Ja wären da nicht unsere Drei von der Tankstelle. Die Drei abgefucktesten Motherfucker (und das trifft in diesem Fall wohl wortwörtlich zu) West Virginias. Die drei hässlichsten Gestalten in ganz Greenbrier County, die auf die klangvollen Namen One-Eye, Saw-Tooth und Three Finger hören. Das eigenartige Trio hält nicht viel vom Stadtleben, steht eher auf einen idyllischen Alltag in ihrer einladenden Hütte mitten in den Wäldern unserer amerikanischen Freunde. Pflanzliche Nahrung haben sie schon lange aufgegeben - zu gesund - und auch Reh, Wildschwein und Co. scheint ihnen nicht sehr zu munden. Lieber gehen sie "Bear Grylls"-mäßig mit Pfeil, Bogen und Axt auf die Jagd nach menschlichem Frischfleisch - vorzugsweise unterbelichtete Reisende, ein Cop tuts aber auch. Unsere drei liebenswürdigen Kannibalen sind eindeutig die Stars des Films. Sie schocken, erzeugten zumindest bei mir eine Art Schaudern und ziehen einen - auch wenn das verrückt klingen mag - so ein bisschen in ihren Bann. Anders natürlich unsere etwas irdischeren Statisten, die meiner Meinung nach bis auf Desmond Harrington ziemlich talentfrei sind. Zum schreien, wegrennen und zerstückelt werden reichts aber.
Natürlich sind die Mutanten nicht das einzig Gute an dem Film, wäre ja irgendwie ein Armutszeugnis. Die Atmosphäre ist durchwegs gut, spannend und in sich stimmig. Der riesige Wald West Virginias macht schon was her. Zu Beginn hat "Wrong Turn" sogar einen leicht voyeuristischen Flair: Die Kamera zeigt oft die Perspektive der Menschenfresser beim Beobachten ihrer Beute. I Like. Durch die extrem kurze Lauflänge können quasi keine Längen entstehen. Der Film geht volles Tempo, kaum Zeit zum Luftholen. Für ein FSK-16 ist der Goreanteil zudem noch recht ordentlich. Keine Ahnung was die Sesselpupser in ihren Bürostühlen "gefressen" haben (höhö :D), aber eine rote Plakette wäre hier mit Sicherheit angebracht gewesen.
Mir kanns egal sein, ich hatte meinen Spaß, kam auf meine Kosten und werde in Zukunft Wälder meiden. Nicht, dass Three Finger und seine zwei Kumpanen mir noch über den Weg laufen.
Einer von Seagals besseren Streifen, was ja an und für sich kein Qualitätsmerkmal ist. "Exit Wounds" hat ganz objektiv betrachtet nicht wirklich viel zu bieten: Eine 0815-Polizeistory, recht passable Action und Verfolgungsjagden sowie eine coole Szenerie im abgefucktesten Viertel Detroits. Ansonsten passt sich der Cast Seagals schauspielerischem "Talent" an und lässt die Story so vor sich hinplätschern.
In einem Genre, in dem Jahr für Jahr in chinesischen Ausmaßen produziert wird, sticht "Exit Wounds" also keineswegs raus und kann im DVD-Regal erst einmal in die hinterste Ecke geschoben werden.
"Halsbrecherisches Tempo, schlagfertiger Witz, aufwändige Stunts, furioses Finale - den Fuß immer auf dem Gaspedal. Hoch explosiv!"
All das wird auf dem DVD-Cover von "Bad Boys - Harte Jungs" versprochen und all das wurde eingehalten:
Halsbrecherisches Tempo - Check! Auch wenn "Bad Boys" natürlich nicht mit der ganz großen und komplexen Story aufwartet, ist der Film packend und ziemlich kurzweilig. Mit Ausnahme von klitzekleinen Längen im mittleren Part.
Schlagfertiger Witz - Doppeltrippelquattrocheck! Martin Lawrence und Will Smith passt wie Arsch auf Eimer, wie Wendler in die Klapse, wie huababuar ins Kino. Großartige Chemie zwischen den beiden Hauptakteuren, die in jeder noch so verzwickten Situation einen lockeren Spruch zwischen den Lippen haben.
Aufwändige Stunts - Check! In Zeiten von "The Raid" oder der Transporter-Reihe wirken diese zwar etwas altbacken. Für den damaligen Standard war das aber ziemlich abgefahren.
Furioses Finale - Check! Legendäre Szene auf dem Rollfeld.
Den Fuß immer am Gaspedal - Check! Ob im Porsche, Eiswagen oder amerikanischem Oldtimer. Lawrence und Smith machen die Straßen der wunderbar in Szene gesetzten und von richtig guter Filmmusik untermalten Stadt Miami mit jeglichem Vehikel unsicher.
Hoch explosiv - Check! Michael Bay eben. Der alte Pyromane durfte sich mal wieder austoben und langt ordentlich hin was Dynamit, C4 und Co. angeht.
"Bad Boys" ist einfach die Mutter aller Buddy-Cop Filme. Anspruch aus dem Cineastenhirn verbannen, zurücklehnen und einfach nur unterhalten lassen, dann steht einem gemütlichen Filmabend nichts mehr im Wege :)
Ein wahrer Exot, der da gestern auf Tele 5 lief: Japanischer Haunted House Horror - und das auf für die Verhältnisse des kleinen Nischensenders doch recht ordentlichem Niveau.
Atmosphärisch gesehen ist "Ju-on: The Grudge" nämlich ziemlich stark. Das besondere an diesem Episodenfilm ist, dass er (fast) ausschließlich am Tag und in mehreren Häusern einer Vorstadt Tokios spielt. Das ist irgendwie befremdlich, versprüht aber seinen ganz eigenen Flair und lässt einen fast schon in die japanische Welt eintauchen.
Die schauspielerische Leistung entspricht so etwa den Standards amerikanischer B-Movies. Ein bisschen enttäuschend für mich.
Was den Horrorfaktor angeht, muss man ein paar Abstriche machen. Das Make-Up ist zwar schaurig und die Geister hatten zumindest bei mir einen enormen Nachklang, jedoch bleiben große Schockermomente und Gruselexzesse größtenteils aus. Zwei, dreimal zuckt man etwas hoch, zu einem Tourettanfall aus purem Schock kam es bei mir aber nicht.
Auch schafft es der Regisseur nicht, die einzelnen Handlungsstränge plausibel zu verknüpfen. Lieber lässt er die einzelnen Episoden offen und setzt sie in verwirrender unchronologischer Reihenfolge dem Zuschauer vor. Ob das Kunst ist, darf bezweifelt werden. Kurzweilige Unterhaltung war bei "Ju-on: The Grudge" trotz auffälliger Schwächen geboten.
"Im Körper des Feindes" wird oft als einer der besten Actionthriller der 90-Jahre bezeichnet - zurecht in meinen Augen. Aber woran liegt das?
Sicherlich nicht an den teils recht überzogenen Explosionen und den unzähligen Schusswechseln, bei denen die Funken nur so sprühen. Nein, in dieser Hinsicht ist John Woos Werk keineswegs glanzvoll, sondern eher passabel. Vielmehr liegt es an der zwar abstrusen, aber irgendwie doch absolut fesselnden Idee des Identitätsaustausches mittels Gesichtstransplantation. Und voilà: Terrorist Nicolas Cage verwandelt sich in Cop John Travolta und vice versa. Eine perfekte Ausgangslage, damit sich die beiden richtig austoben und ihr berüchtigtes "Overacting" par excellence auf den Bildschirm transportieren können. Wie Travolta und Cage ihre Rollen in allen Facetten und vor allem in zwei verschiedenen Persönlichkeiten spielen, ist schon faszinierend: Ob als liebender Ehemann, trauernder Vater, abgedrehter Psychopat oder eiskalter Killer. Keine Klischee-Rolle bleibt verschont.
Auch wenn "Im Körper des Feindes" im Mittelteil so manche Länge aufweist, ist er fast immer hochspannend und hat richtig starke Momente zu bieten:
1. Travolta und Cage sehen sich erstmals mit vertauschten Gesichtern. Ein wirklich krasser Moment. Sie sagen nichts, sehen sich einfach nur in die Augen. Unglaublicher Mindfuck.
2. Die Beiden stehen sich gegenüber. Dazwischen jeweils ein Spiegel auf sie gerichtet, so dass sie in das Gesicht ihres Feindes blicken (, das ja in der Realität nun ihr eigenes ist), während sie durch die Spiegel aufeinander schießen. Würde liebend gerne wissen, wie man auf so eine geile Idee kommen kann.
3. Die Motorboot-Verfolgungsjagd am Ende. Sicherlich die Vorzeige-Actionszene des Streifens. Rasant, packend und explosionsreich.
Anschalten, aufpassen und genießen! :)
Mittelprächtiger 90-er Jahre B-Movie mit einem grundlegenden Problem: "Flucht aus Absolom" bedient sich für meinen Geschmack bei viel zu vielen Subgenres und wirkt deswegen irgendwie unrund. Gefängnisfilm, Kannibalenfilm, Science-Fiction, Actioner... Eine klare Richtung ist für mich nicht wirklich zu erkennen. Hier wurden Motive einfach quer zusammengemixt und eine absolut konfuse Grundstory erschaffen, die zwar stellenweise unterhält, letzten Endes dann aber genauso schnell wieder aus meinem Gedächtnis verschwindet wie die Wettervorhersage von letzter Woche.
Schauspielerisch wie filmtechnisch guter Durchschnitt - Ray Liotta mochte ich aber noch nie so richtig. Atmosphärisch auch ganz annehmbar diese Insel. Die Explosionen sind viel zu überzogen und die Actionsequenzen eher mittelprächtig.
Wenn gar nichts anderes im TV läuft kann man sich "Flucht aus Absolom" mal geben. Ansonsten würde ich von diesem No-Brainer eher die Finger lassen.
Vorsicht: Diese Bewertung ist höchst subjektiv
Cineasten und diejenigen, die auf eine gewisse Grundstory Wert legen, werden diesem Film wohl nicht ganz so viel abgewinnen können. Für Actionfans wie mich, die auch mal über eine nihilistische plumpe Story hinwegsehen, ist dieser indonesische Streifen allerdings eine wahre Offenbarung.
Vom zweiten Teil, den ich neulich im Kino gesehen hatte, war ich auch schon begeistert, aber der Erstling legt nochmal eine Schippe drauf und das liegt daran, dass er auf jegliche ruhige Momente verzichtet und konsequent auf Action und Brutalität beharrt. Hier gibt es keine ruhige Minute. Stockwerk für Stockwerk wird systematisch infiltriert. Erst noch mit Schusswaffen, dann mit Messern und Macheten und letztendlich müssen die bloßen Pranken und Treter der Darsteller ausreichen, um den Kontrahenten in jeglicher Form zu maltretieren, gegen die Wand zu schmettern oder aus dem sechsten Stock zu werfen. Hier wird keinerlei Wert auf Gefühlsduselei, Subplots oder Zeitsprünge gelegt. Spritzendes Blut, knacksende Knochen und zertrümmerte Schädel - das ist das Credo von "The Raid" über die gesamte Lauflänge. Martial-Arts und Action gleichermaßen in Perfektion - und das mit einem Budget von lediglich 1,1 Mio. Pfund. Auf CGI und große Effekthascherei wird kostensparend verzichtet und trotzdem wirkt der Streifen zu keinem Zeitpunkt billig. Im Gegenteil: Eine großartige, rasante Kameraführung, scharfe graustichige Bilder und absolut überzeugende und durchtrainierte Protagonisten. Dieser Mut zur Konsequenz ist aller Ehren wert und verdient meinen höchsten Respekt.
Ein Film, den ich mir immer wieder ansehen kann. Für Genrefans ein absolutes Muss. Wer von uns Hau-Drauf-Liebhabern das Zeitliche segnet, ohne diesen Film gesehen zu haben, hat definitiv 101 atemberaubende Minuten in seinem Leben versäumt.
Leider führen Hintergrund und Motivation einer ominösen Firma sowie das CGI-lastige Ende die zuvor recht annehmbar und neu interpretierte Teenie-Horror Handlung ad absurdum. So kann man den Film meiner Meinung nach auf zwei Ebenen sehen:
Variante 1: Man sieht "Cabin in the Woods" als reinen Horrorfilm. In dem Fall ist er ziemlich stark. Viel Blut, einige Schocker, düstere Atmo, verschiedenste Horrorfiguren und guter Einsatz von Soundeffekten bzw. Musik.
Oder aber man hängt sich an der völlig abstrusen Story fest, so wie ich das getan habe. Dann bekommt man einen Film serviert, den man je nach Neigung mag oder eben nicht so. Wer auf völlig abgedrehte Ideen steht und seinen Sinn für die Realität für anderthalb Stunden ausschalten kann, wird seinen Gefallen finden. Ich fand die Motivation der Antagonisten - ohne zu viel verraten zu wollen - zu mythisch, zu oberflächlich beleuchtet und im Endeffekt dann auch viel zu konstruiert. Dieses Überwachungssujet fruchtet meiner Meinung nach bei einigen Streifen ("Tribute von Panem", "Truman Show", "The Tournament", "Die Todeskandidaten" etc.), bei diesem hier aber nicht.
Scorsese und DiCaprio. Das passt einfach wie die Faust aufs Auge.
Wer den Erfolgsregisseur kennt, weiß, dass es bei seinen Filmen mit zwei Stunden auf die Couch setzen und sich berieseln lassen nicht getan ist. Bei (den meisten von) Scorseses Werken muss man über die gesamte Lauflänge seine volle Konzentration aufbringen und auf jede Kleinigkeit achten. Bestes Beispiel: "Shutter Island".
Aber auch mit "Departed" hat man einen im Vergleich zum Mainstream-Kino eher anspruchsvolleren Film, was an der verzwickten Personenkonstellation an sich liegt. Mafiaboss Frank Costello (Jack Nicholson) hat vor langer Zeit einen Spitzel in das Bostoner Police Department eingeschleust (Matt Damon). Eben jene, die Costello schon lange dingfest machen wollen, setzen auf die gleiche Taktik und bringen ihrerseits einen Maulwurf ins Spiel (Leonardo DiCaprio). Beide unterhalten eine Beziehung zur Psychologin Madolyn Madden (Vera Farmiga), was die ohnehin schon zugespitzte Lage noch brisanter macht. In "Departed" ist keiner das, was er vorgibt zu sein. Keiner ist vor Korruption gefeit.
Scorsese weiß dieses Katz-und-Maus-Spiel - die Suche beider Seiten nach dem Verräter - gut in Szene zu setzen. Knackige, teils auch Tarantino-lange Dialoge, etwaige Zeitsprünge und Rückblenden, sowie gut weil spärlich eingesetzte irische Rockmusik. Schauspielerisch muss man vor allem Nicholson hervorheben. Seine Interpretation eines fiesen Mafioso im Drogen- und Cybermilieu Bostons ist erschreckend grausam und charmant zugleich. Meiner Meinung nach stiehlt er seinen hochkarätigen Kollegen rund um DiCaprio (der das aber auch wirklich klasse macht), Damon, Wahlberg, Baldwin und Farmiga sogar ein wenig die Show.
Insgesamt ist "Departed" vielleicht 10 Minuten zu lang geworden. Im Mittelteil ist die ein oder andere Länge spürbar und die Luft ein wenig raus. Abgesehen von diesem Schönheitsfehler bekommt man allerdings einen genial-verzwickten Mafiathriller der Marke Scorsese geliefert.
Was ich bei der zweiten Sichtung bemerkte: Die großen Überraschungsmomente bleiben zwar logischerweise aus, allerdings kommt die Liebe zum Detail und der Hang zur Perfektion viel besser zum Tragen: Wenn beide Spitzel telefonieren ohne einander ein Wort zu sagen. Das hat schon was. Oder die Ratte - ein Wort, das während des Streifens immer wieder benutzt wurde - , die in der letzten Sequenz über das Fensterbrett huscht. Großes Kino und absolutes Muss!
Missglückter Versuch Abenteuer, Gangsterfilm und Tierhorror zu verbinden. Trotz schlechten Schauspielern und mittelmäßig bis unterdurchschnittlich animiertem Kraken kein wirklicher Trash und deshalb auch nicht im Ansatz unterhaltsam.
1,5 Gnadenpünktchen gibts für die Idee des glibbrigen Tentakelmonsters.
Will sein wie ähnliche Mysterythriller à la "Insidious" oder "Orphan", kommt an beides aber nicht einmal im Ansatz ran. Es passiert die ganze Zeit über relativ wenig und die Auflösung bzw. das Ende fand ich auch eher suboptimal gelöst. Schauspielerisch kann man nicht mäkeln. Kevin Costner mimt den treusorgenden, sympatischen Familienvater und Ivana Baquero stellt nach "Pans Labyrinth" erneut ihr Talent unter Beweis. Die beiden Handlungsstränge rund um die Familientragödie in Form von der aufmüpfigen Tochter und ihrem Mutter-Komplex und den zunehmenden Skurrilitäten, die sich rund um den Grabhügel abspielen, zu verbinden, gelingt dem Regisseur leider nicht. So kommt nur selten wirklich viel Spannung auf, auch wenn der Mysteryfaktor zugegebenermaßen ziemlich hoch ist, und auch die emotionale Ebene bleibt nahezu unberührt.
Mal wieder ein Indiz dafür, dass die Franzosen uns in Sachen Film um einiges voraus sind. Während es in Good Old "Wir-können-nur-Rom-Coms-mit-Til-Schwaiger-oder-Matthias-Schweighöfer-drehen" Germany im Actiongenre eher mau bis absolut düster aussieht, hauen unsere Nachbarn westlich des Rheins einen Kracher nach dem anderen raus. Hierfür ist allen voran Luc Besson verantwortlich. Wenn der seine Finger im Spiel hat, weiß man: Platte Story, gute Action, cooler Look. Und so war es auch in "Banlieue 13 - Ultimatum".
Die Story ist wie versprochen recht platt. Die suggerierte Kritik an der Politik ist für mich eher pseudo als tiefgründig und durchdacht. Trotzdem ist das Szenario eines ummauerten Viertels voller verschiedener Ethnien und Gangs recht cool. Den Erstling hatte ich nicht gesehen, von dem her waren mir die Hintergründe nicht ganz klar. Aber wie schon erwähnt: Handlung ist sicherlich das letzte worauf hier Wert gelegt wird, weshalb diese kleine Wissenslücke unerheblich war.
Actionmäßig ist das, wie man es von Besson gewohnt ist, großes Kino. Ein Mix zwischen knüppelhartem Martial-Arts und rasantem Parcours. Da verzeiht man den Darstellern sogar ihre schauspielerischen Defizite.
Auch der Look und die Atmosphäre sind typisch Besson. Paris in seinen tiefsten Abgründen getaucht in warme und kontrastreiche Farben. Alles untermalt von französischen Hip-Hop-Klängen. Eine runde Mischung.
Fazit: Geheimtipp aus der Bessonschmiede.
Ja, Marvel und ich, das ist so ne Sache. Bei dem Haufen an Superhelden-Gedöns komm ich einfach nicht in Wallung. Mit ganz viel Überzeugungskraft und dem Argument, dass der "Soundtrack doch so gut sei" (Blue Swede - Hooked on a Feeling) wurde ich dann doch ins Kino gezerrt und war gezwungen, "Guardians of the Galaxy" zu sehen.
Mal vorab: Der Soundtrack - also das "Huka Tschaka Huka Tschaka", das mein Kumpane so angepriesen hat und auch ich im Trailer irgendwie stilvoll fand - kam genau einmal vor. EIN EINZIGES MAL. Was hab ich daraus gelernt? Geh niemals wegen des Soundtracks ins Kino.
Gott sei Dank wartete der Film dann noch mit mehr als nur guter Filmmusik auf und lies mich den Kinogang keineswegs bereuen. "Guardians of the Galaxy" hat mich über 120 Minuten mehr als nur ordentlich unterhalten - und das soll was heißen bei einem Genrekritiker wie mir, der "Batman" hatet und "Spider Man" auch irgendwie zum Kotzen findet. Viel Humor, ein wenig Gefühl und mehr als nur akzeptable Action. Das sind die Prädikate, die sich die Marvel-Disney-Koproduktion auf die Fahne schreiben kann. Fünf Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, harmonieren exzellent vor der Kamera und wissen durch simplen Humor zu überzeugen ("Ich bin Groot" und so..). Für mich als ehemaligen Wrestlingfan war es natürlich auch mal interessant, Dave Bautista vor der Kamera zu sehen. Er machte seine Sache ebenso wie seine Kollegen Chris Pratt und Zoe Saldana ausgesprochen gut. Mit Benicio del Toro, Djimon Hounsou und John C. Reilly geben sich noch weitere bekannte Gesichter die Ehre.
Zu einem Superheldenfan hat mich "Guardians of the Galaxy" zwar nicht gemacht. Superkräfte, der Kampf um das Weltall und humanoide Wesen sind meiner Meinung nach immer noch Schwachsinn. Aber blendet man diesen Faktor aus, bekommt man einen richtig guten Film zu sehen - ob nun Marvelliebhaber oder nicht.
Eine Demonstration der Bildgewalt: Die zauberhafte Natur Alaskas in all ihrer Schönheit. (Zumindest wird einem das suggeriert, denn gedreht wurde eigentlich in Alberta und British Columbia). Ein mächtiger furchteinflössender Kodiakbär, der in Lebensgröße auf meinem Bildschirm prangt. Kameramann Donald McAlpine weiß, wie er beides in Szene setzen muss und hat großen Anteil an meiner Liebe zu diesem Film.
Da ich eine extreme Affinität zur nordamerikanischen Wildnis und dem Survival-Sujet habe, kann ich um "Auf Messers Schneide" wohl gar nicht herum kommen.
Hier mimt Anthony Hopkins den seiner Umwelt in allen Belangen überlegenen Milliardär Charles Morse, der seine Frau (Elle MacPherson) zu einem Fotoshooting nach Alaska begleitet. Schnell merkt er, dass sie ihn mit dem Kameramann Robert Green (Alec Baldwin) betrügt. Nach einem Flugzeugabsturz gilt es jedoch, die Indifferenzen zu vergessen und gemeinsam ums Überleben zu kämpfen - selbst wenn sich das bei aller Verschiedenheit nicht immer einfach gestaltet.
Ein eigentlich simpler aber wirklich spannender Plot, der durch besagte Kameraarbeit dermaßen aufgewertet wird, dass man in Träumen schwelgt und eigentlich sofort in den nächstmöglichen Flieger nach Anchorage steigen möchte. Hopkins und Baldwin in den Hauptrollen glänzen durch authentisches Spiel und tragen die gesamte Handlung über fast zwei Stunden souverän.
Fazit: Ein Survivalthriller mit Charakter, den man sich öfter als nur einmal ansehen kann.
Für eine Komödie zu unlustig, für eine Romanze zu unromantisch und somit trotz hochkarätigem Cast als Rom-Com nicht wirklich in sich stimmig. "Larry Crowne" dümpelt irgendwo im Niemandsland zwischen beiden Genres und fordert weder Julia Roberts noch Tom Hanks volles schauspielerisches Talent. Zwar versprüht die Story irgendwie ihren ganz eigenen Charme, das Setting am College ist ganz interessant und die Naivität von Hanks Rolle erinnert etwas an "Forrest Gump". Ansonsten ist das aber auch die einzige Gemeinsamkeit mit dem oscarprämierten Klassiker.
"Nobody ist der Größte" hat mir leider überhaupt nicht zugesagt. Anfangs noch recht sehenswert mit dem Shootout zwischen Kinski und Hill, danach aber von einer abstrusen Szene in die andere - gar nicht dazu passende - Sequenz schlitternd. Die Handlung ist nicht der Rede wert und Terrence Hill habe ich auch schon überzeugender spielen sehen. Das mag wohl daran liegen, dass er - anders als in "Mein Name ist Nobody" mit Henry Fonda - die Handlung ganz alleine tragen muss, was ihm nur in geringem Maße gelingt. Allgemein scheint der 1973er-Streifen eher Fluch als Segen für "Nobody ist der Größte" zu sein, denn dem Vergleich hält er einfach nicht Stand. Hier wurde zu sehr auf Klamauk gesetzt und die Westernthematik nur stiefmütterlich behandelt. Tolle Landschaftsaufnahmen und ein passender und wirklich abwechslungsreicher Score machen eben noch keinen guten Western.
Meiner Meinung nach eher ein Griff ins Klo, aber offensichtlich bin ich da wohl ziemlich allein auf weiter Flur.
"Denkst du, er ist da reingefallen?"
"Er ist da nicht reingefallen, er ist da reingeklettert."
Wunderbarer Trash, bei dem man sich ausgiebig unterhalten lassen kann. Gerade die ersten 40-50 Minuten sind gespickt mit selbstironischen und absolut absurden Sequenzen in einer Schlagzahl, die ich selbst bei Trashfilmen nicht gewohnt war. Der Parkwächter des Balancing Rock Nationalparks, in dem es übrigens keine Balancing Rocks mehr gibt, ist saukomisch und hat bei mir irgendwie Kultstatus erreicht.
Leider wird der Streifen ab dem Zeitpunkt, an dem man die Orcs! zu Gesicht bekommt (und das ist Gott sei Dank ziemlich spät) kontinuierlich schlechter und nimmt sich stellenweise einfach zu ernst.
Nichtsdestotrotz unterhält "Orcs!" fast durchgehend und hätte in einer Trashwertung mindestens eine 8/10 verdient. Aufgrund der schlechten Schauspieler, den lächerlich kostümierten Orks und der beknackten Story kommt er bei mir verglichen mit allen Filmen aber nicht über eine 4 heraus, auch wenn es das Prädikant "Uninteressant" keinesfalls trifft. Für Trashfans ist dieser hier nämlich eine unscheinbare Perle, die durchaus eine Sichtung wert ist.
Anstatt tief in die Psyche eines masochistischen Frauenmörders einzudringen, kratzt "The Killer Inside Me" leider nur an der Oberfläche und bewahrt bis auf in kurzen Rückblenden gezeigte Kindheitstraumata Stillschweigen über den Hintergrund von Lou Fords (Casey Affleck) Neigung. Schade eigentlich, denn der Stoff hatte ziemlich viel Potential, das leider nicht wirklich ausgenutzt wurde. So belässt es Michael Winterbottom dabei, den Zuschauer durch Gewaltszenen (auch wenn man davon in der geschnittenen Fassung fast nichts zu sehen bekommt) und jeder Menge Sex schockieren zu wollen und seine Handlung relativ emotionslos zu erzählen. Stellenweise ist das zwar unterhaltsam, denn Fords Schlinge um den Hals zieht sich immer fester zusammen und seine Taten drohen nach einigen Vorfällen in der texanischen Kleinstadt aufzufliegen. Zwischen recht unterhaltsam und spannend liegen dann aber doch Welten, denn bis auf die angesprochenen Ausbrüche tut sich nicht wirklich viel. Die Story dümpelt vor sich her und erfordert ziemlich viel Sitzfleisch, da kann Affleck noch so überzeugend spielen. Die Prügel, die Jessica Alba bezogen hat, scheinen sich auf ihr "Talent" auch nicht gerade positiv ausgewirkt zu haben und so spielt sie wieder einmal weit unter dem Niveau ihrer Kollegen. Immer der gleiche Hundeblick, ein Gesicht zum reinhauen eben.
Auch schafft es "The Killer Inside Me" in keinster Weise Atmosphäre aufzubauen. Ja, der Retro-Look erinnert an die 50er-Jahre und die Musik ist recht gut ausgewählt. Aber diesen Film als Western zu bezeichnen, entzieht sich mir jeder Logik. Ebenso geht mir die Schlussszene nicht ein. Mit welcher Motivation handelt Ford? Vielleicht kann mir das einer per Kommentar und Spoilerhinweis für diejenigen, die den Streifen noch nicht gesehen haben, erklären.
Fazit: Winterbottom lässt die eigentlich spannende Thematik der Psyche leider links liegen und versucht stattdessen mit gezielt ausgewählten physisch brutalen Momenten zu unterhalten. Gelungen ist ihm das nur in Ansätzen.
"A man's gotta quit some time." - "Someone like you's gotta go out with style."
1899, Der Wilde Westen, Henry Fonda in der weiten Prärie, 150 Mann der Wilden Horde. Wer hats eingefädelt? Nobody natürlich.
Wie oft ich diesen Film als kleiner Bub bei meinem Opa gesehen habe und eingeschlafen bin, kann man an einer Hand schon gar nicht mehr abzählen. Rund zehn Jahre später hab ich mich dann doch mal rangetraut mit dem Vorsatz, ihn mit Bedacht und in voller Länge zu sehen und siehe da - mein Filmgeschmack hat sich doch erheblich geändert. Welch Überraschung ;)
"Mein Name ist Nobody" weist mit Henry Fonda und Terrence Hill zwei absolute Kultdarsteller auf, die verschiedener nicht sein könnten und doch zusammen vor der Kamera funktionieren. Klamauk trifft hier auf typischen Italowestern - präsentiert vom Meister Sergio Leone persönlich. Anfangs stolpert die Handlung zwar etwa vor sich hin, es wird wenig gesprochen, einzelne Szenen scheinen zusammen irgendwie nicht viel Sinn zu ergeben. Zeitgenössisch ist das wirklich nicht mehr, weshalb der Streifen gerade in der ersten Stunde oft ziemlich befremdlich wirkt. Wirklich ankreiden kann man das aber nicht. Damals wurden Filme - gerade Western - eben in dieser Art und Weise gemacht und der Erfolg spricht voll und ganz für sich. Vielmehr sollte man bewundern, was den Film ausmacht: Der unfassbar eindringliche Soundtrack sowie die Mischung aus typischer Hill-Komik und der Revolverhelden-Story. Gerade zum Ende hin entfaltet "Mein Name ist Nobody" seinen Charme. Der Showdown und das Voice-Over von Fonda schließen die Geschichte unfassbar gut ab und hinterlassen so einen guten Eindruck vom Gesehenen. Eine Eigenschaft, die heutzutage leider nicht jeder Film inne hat.
Ordentliche Fortsetzung, die den Charme und die Atmosphäre des ersten Teils allerdings zu keinem Zeitpunkt versprüht. Stattdessen kämpft "Ich weiß noch immer was du letzten Sommer getan hast" mit Logiklöchern und einer eher schwachen Story. Für ein paar Schocker- und Spannungsmomente sowie kurzweiliges Amusement durch die Naivität der Protagonisten ist der Streifen allenfalls gut. Kein Glanzlicht im Teenie-Slasher-Genre, aber auch nicht unbedingt ein Film, von dem man die Finger lassen muss.
"Supershark" weiß durch die viel zu obskure und stupide Handlung nicht einmal als Trashfilm zu überzeugen. Auf der einen Seite ein unglaublich schlecht animierter Hai, der am Ende gegen einen laufenden, kickboxenden Panzer antreten muss. Auf der anderen Seite eine scheinbar seriös wirkend wollende Handlung rund um eine Umweltforscherin, die den Untergang einer Bohrinsel aufklären will. In welche Richtung der Film will, weiß der Regisseur wohl selbst nicht und so pendelt "Supershark" permanent zwischen lächerlich schlechtem und größtenteils unwitzigem Trash und einem langweiligen Storytelling, das dem Streifen jede Daseinsberechtigung abspricht.