huababuar - Kommentare
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Alle Kommentare von huababuar
"Ich habe nur ein Leben. Es soll was bedeuten." - Jon Woodrow
Lange bedeutete Jon Woodrows (Matthew McConaughey) Leben Sex, Alkohol und Rodeo - typisch texanisch möchte man meinen. Doch dann kam er: der Tag, an dem sich für den Elektriker alles änderte. Nach einem Arbeitsunfall bekommt er die schockierende Nachricht: Er ist HIV-positiv. Für den notorisch homophoben Unsympathen eine Nachricht, die er für einen schlechten Scherz hält.
"Haben Sie jemals intravenös Drogen injiziert oder sind Sie vielleicht homosexuell aktiv gewesen?" - "Homo? Haben Sie das gerade gesagt? Homo?"
Nach der anfänglichen Phase des "Nicht-Wahr-Haben-Wollens" besorgt sich Woodrow über Umwege Medikamente, die in den USA nicht zugelassen sind, seine Krankheit aber verlangsamen können und vertreibt diese mittels des sogenannten "Dallas Buyers Club", den er zusammen mit der ebenfalls an AIDS erkrankten transsexuellen Rayon (Jared Leto) leitet. Nicht nur aus Nächstenliebe, sondern auch aus finanziellen Gründen. Soweit zur wahren Begebenheit eines Mannes, der eigentlich nur sein eigentlich so unbeschwertes Leben weiterführen wollte.
"Dallas Buyers Club" ist ein Film mit einer sicherlich nicht ganz einfachen Thematik. Der dreifach mit dem Oscar prämierte Streifen macht gleichzeitig auf zwei eklatant-wichtige Dinge aufmerksam: Zum Einen ist das AIDS. Eine Krankheit, die bei uns in Europa oft etwas in Vergessenheit gerät, in anderen Teilen dieser Welt aber Millionen von Menschen das Leben kostet. Zum Anderen Schwulenhass. Ein Problem, das hierzulande vielleicht nicht offenkundig, dennoch aber subtil und unterschwellig vorliegt. Dass diese beiden Kernpunkte nicht unbedingt zu einer leichten Kost für zwischendurch führen, sollte jedem vor der Sichtung bewusst sein.
"Dallas Buyers Club" ist ein Film zum Nachdenken, zum Diskutieren, aber auch zum Bewundern der Wandlung einer einzigartigen Persönlichkeit. Eine Wandlung, die Matthew McConaughey unglaublich gut verkörpert. Eine Wandlung vom homophoben Arschloch zum lebensbejahenden Kämpfer - McConaughey spielt die ganze Palette. In den Schatten gestellt wird das "nur" von Jared Leto, der seine Rolle als Transvestit so unglaublich glaubhaft spielt, dass ein Oscar dafür eigentlich zu wenig ist. Man hätte ihm gleich zehn goldene Männchen dafür überreichen sollen.
"Dallas Buyers Club" ist ein Film, der auch von seiner Atmosphäre lebt. Texas in den 80ern. Zigaretten, wo man nur hinsieht, Cowboyhüte, der berüchtigte Südstarten Slang mit rauem Umgangston. Dazu Country-Klänge vom Feinsten (vor allem in der ersten Hälfte). Es ist irgendwie ein ganz besonderer Flair, den dieses Drama ausstrahlt.
"Dallas Buyers Club" ist aber auch ein Film, dem etwas die Emotionen fehlen und das trotz der eigentlich dazu einladenden Story, der seine Geschichte ein wenig zu nüchtern erzählt, der vor allem in der zweiten Hälfte etwas an Fahrt verliert.
Lange Rede, kurzer Sinn: "Dallas Buyers Club" ist ein Film, der hauptsächlich durch seine herausragenden Darstellerleistungen und seiner dramatischen Thematik lebt, in der Erzählweise aber etwas zu kühl wirkt und es so verpasst, eine vollkommene Bindung zwischen Zuschauer und Charakter zu kreieren.
Eine Fortsetzung, die in dieser Form etwa so unnötig wie die Gurke im Cheeseburger und so unfreiwillig komisch wie ein Englischkurs mit Loddar Matthäus ist. Mehr schlecht als recht schleppt sich "Wrong Turn 4: Bloody Beginnings" über seine Lauflänge und bietet dem Zuschauer kaum Spannung und Grusel. Das Schaurigste am Film sind die Schauspieler, die durch hysterisches Geschrei und absolute Talentfreiheit sowie Emotionslosigkeit glänzen. Am Ende des Streifens lachen sie sogar noch und das, obwohl einige ihrer Freunde das Zeitliche segnen mussten. Das setzte der Absurdität schon die Krone auf. Die Splattereffekte kann ich nicht beurteilen, da sie in der von mir gesehen Fassung ohnehin alle geschnitten wurden.
Ich stelle wirklich keine hohen Anforderungen an solche "Werke", aber hier wurde nicht einmal versucht den Charakteren irgendetwas Eigenenes zu verleihen: Zwei Hardcore-Lesben, ein Weichei vor dem Herren und sonst? Mehr ist bei mir nicht hängen geblieben.
Sicherlich ist nicht alles schlecht an der dritten Fortsetzung des Backwood-Klassikers. Das Szenario ist wie bei jedem Teil der Reihe nach meinem Geschmack. Nur leider wird das Potenzial eben kaum ausgeschöpft. Erwähnenswert auch, dass auf die Hintergründe der Mutanten eingeganden wird. Meine Lieblingskannibalen mit verschmitztem Lächeln und einer Ausstrahlung irgendwo zwischen Angela Merkel und Alice Schwarzer bekommen auch ordentlich Screentime - eine Tatsache, die gefällt und mich zumindest etwas bei Laune hält.
Christopher Nolan, der alte Mindfuck-Master hat wieder einmal zugeschlagen. Um ehrlich zu sein, habe ich Aussagen zu "Interstellar" à la "Brauchte Zeit, um das Gesehene zu verarbeiten" oder "bin völlig geflasht aus dem Kino gekommen" vorab etwas belächelt und wenig ernst genommen. Im Nachhinein stellte sich heraus: Hier hat keiner übertrieben.
Auch ich bin erstmal mit einem absolut geplätteten Gefühl aus dem Kinosaal gegangen, nachdem ich zuvor gefühlte 10 Stunden (und das lag nicht am Film, der war nämlich kurzweilig) meinen Harndrang unterdrückt hatte, weil es die Kinobetreiber nicht für nötig hielten, einen derart langen Film mit einer Pause zu versehen. Bei einer "Nachbesprechungszigarette" mit den Freunden wurde die Handlung heiß diskutiert, interpretiert und unser Physik-Nerd musste einiges an Erklärungsarbeit leisten. Doch wir alle sind zu dem Schluss gekommen: Erst einmal eine Nacht drüber schlafen und dann morgen weiterreden.
Doch woran liegt das? Ganz einfach: "Interstellar" ist der in technischer Hinsicht beste Film, den ich bis jetzt gesehen habe mit einem der wohl komplexesten Twists, der Kinobesuchern je vorgesetzt wurde. Wenn Nolans Werk bei bei den Technik-Kategorien der Oscars leer ausgeht, melde ich mich ohne Zögern hier ab. Wer das liest, darf mich nächstes Jahr beim Wort nehmen. Was hier mit Ton(schnitt), Kamera und Musik (von Hans Zimmer ist man inzwischen ja nichts anderes mehr gewohnt) gemacht wurde, ist dermaßen nah an der Perfektion, dass es mir des Öfteren die Nackenhaare aufgestellt hat. Diese Weltraumaufnahmen gepaart mit absoluter Stille (sowohl im Film als auch im Kinosaal) - einfach unbezahlbar.
Zum Thema: Absolut zeitgemäß und zum Mitfiebern geradezu einladend, selbst wenn man wie ich kein großer Sci-Fi-Fan ist. Die Erde ist mittlerweile zu einem rauen Planeten verkommen, Nahrungsmittel werden knapp, das Ende der Menschheit ist absehbar. Die NASA plant eine Mission, die vier Astronauten ins Universum schickt, um einen neuen lebenswerten Kosmos für die menschliche Spezies zu finden.
Der Star des Streifens ist zweifelsohne Matthew McConaughey - was er spielt: grandios. Der Moment, als er eine Videobotschaft von seinen Kindern, die durch die Zeitdiletation im All inzwischen genauso alt sind wie er, erhält, kratzte schon sehr an meiner "jugendlichen" Männlichkeit und dem damit einhergehenden Versuch, keine Träne zu verdrücken.
Das Spiel mit Zeit und Raum am Ende ist beeindrucked, faszinierend, in diesem Ausmaß noch nie da gewesen und gerade deswegen für meinen Geschmack gleichzeitig auch ein bisschen das kleine Manko des Films: Denn hier geht es über die vier bekannten Dimensionen von Zeit und Raum hinaus. Für Menschen mit recht geringer Vorstellungskraft und gelinde gesagt ziemlich beschränktem physikalischen Wissen ist es stellenweise schwer, dem Handlungsverlauf zu folgen und alle Zusammenhänge zu verstehen. Da war mir der Twist bzw. die Auflösung dann einfach "too much". Ein gewisses Verständnis für Astronomie und Einsteins Relativitätstheorie ist jedenfalls hilfreich und hätten auch mir nicht geschadet ;)
"Cool Runnings" ist wahrlich kein "großer" Film. Dazu fehlt ihm einfach das gewisse Etwas - allen voran gute Darsteller, bis auf John Candy waren jene nämlich allenfalls durchschnittlich und glänzten eher durch übertriebene Mimik, denn durch Talent. Er schafft allerdings ein Gefühl, das wirklich wenige Streifen vermitteln können: Wärme, Freude, Sympathie.. Selten habe ich solch einen lebensbejahende und amüsante (Sport)Komödie gesehen. Dass die Story dabei nur marginal auf wahren Begebenheiten beruht und an und für sich ziemlich naiv und vorhersehbar gestrickt ist, sei den Machern verziehen. Denn selten sind mir Protagonisten so ans Herz gewachsen wie in "Cool Runnings". Man fiebert mit, freut sich mit der jamaikanischen Bobmannschaft und der ein oder andere verdrückt beim finalen Zieleinlauf vielleicht sogar eine Träne.
"Eins, zwö, drü.." und dahin geht das Bobquartett der etwas anderen Art. Jeder hat seine Macken und doch harmonieren sie und wachsen im Laufe der Geschichte zusammen. Letztendlich kann man die vier sogar als Repräsentanten der 3. Welt sehen, die um Akzeptanz kämpfen und trotz aller Hähme für ihren Traum einstehen wollen. Kein anderer Film bringt den olympischen Grundgedanken dabei so gut zur Geltung wie "Cool Runnings".
Somit bleibt mir trotz unübersehbarer Schwächen nichts anderes übrig, als eine hohe Wertung zu vergeben - für den wohl sympathischten Film, den ich bis dato gesehen habe ;)
Vollkommen sinn- und logikbefreites Nazi-Zombie-Gemätzel in den norwegischen Bergen - was will man mehr? ;)
Im Ernst: Fernab jeglicher physikalischer und biologischer Gesetze und ohne wirklich gruslig zu sein, bietet "Dead Snow" kurzweilige, blutige sowie witzige 88 Minuten, in denen Köpfe mit bloßen Händen geteilt werden, Gedärme als Kletterseile und tote Raben als Wurfgeschosse verwendet werden - und das vor einer imposanten und gut inszenierten Kulisse. Ein absoluter Zombie-Geheimtipp. Nur stellt sich mir die Frage: Wo kommen General Herzog und seine Freunde eigentlich her?
Ein Kriegsdrama der etwas anderen Art. Die Erzählweise nüchtern, neutral, fast schon dokumentarisch, wodurch der emotionale Aspekt leider komplett auf der Strecke bleibt und die Darsteller austauschbar wirken. Hierbei handelt es sich un kein typisches Pathoswerk, vielmehr wird die Geschichte einer US-Bombenentschärfungseinheit im Irak tagebuchmäßig erzählt. Aufgrund der langen Laufzeit ist das mitunter recht langatmig und ziehend, kann aber auf der anderen Seite auch absolut packend und mitreißend sein. Die Kamera sehr wacklig, hektisch, aber keinesfalls amateurhaft. Im Gegenteil: Sie schafft ein sehr realistisches Bild und eine nervenaufreibende Spannung. Man denkt fälschlicherweise die ganze Zeit es passiert etwas, ehe Sekunden später dann doch irgendein Schuss fällt oder eine Bombe explodiert. Die Schauspieler lässig, immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen, wenn auch nicht oscarwürdig. Apropos Oscars: Ganze sechs Academy Awards hat "Tödliches Kommando" abgeräumt: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Schnitt, Bester Ton, Bester Tonschnitt sowie Nominierungen in den Kategorien Bester Hauptdarsteller (Jeremy Renner), Beste Kamera und Beste Filmmusik. Für einen Kriegsfilm ziemlich ungewöhnlich und beachtlich - aber wie bereits erwähnt: "Tödliches Kommando" ist ein Kriegsdrama der anderem Art ;)
Ja, Adam Sandlers Humor ist Geschmackssache. Ja, Adam Sandlers Humor strotzt nur so an Infantilität. Und ja, Adam Sandlers Humor zündet gelinde gesagt nicht immer - in "Kimdsköpfe" erfreulicherweise aber ziemlich oft. Dennis Dugan bietet dem geneigten Komödienfan einen Film mit simplem und kindischen Humor, der sich meist auf Situationskomik oder oberflächliche Zoten beschränkt. Besonders einfallsreich ist das sicher nicht, bei mir hat es aber funktioniert. Wer hier nach einer bedeutenden Story und herausragenden Schauspielern sucht, wird vermutlich nicht fündig werden. Vielmehr gibt es einen tollpatschigen Kevin James, die ein oder andere Still-Orgie und einen kleinen aber feinen Steve Buscemi-Auftritt zu bestaunen.
Die mitschwingende Kritik an der heutige Auslebung der Kindheit (Internet, Spielkonsolen etc) fand ich gerade im Mittelteil ziemlich liebevoll und durchdacht auf den Punkt gebracht. So ist "Kindsköpfe" nicht nur darauf bedacht, durch möglichst viele Pointen zu überzeugen. Nein, es ist auch ein Film übers Erwachsenwerden (oder eben auch nicht), über den Wandel, den die Jugend in den letzten Jahrzehnten vollzogen hat. Leider verliert Dugan gegen Ende in dieser Hinsicht komplett den Faden, sodass die Gesellschaftskritik nach einiger Zeit im Sand verläuft.
Wer Sandlers Humor nicht mag, wird an "Kindsköpfe" jedenfalls keine Freude finden. Für mich - der von Komödien in erster Linie unterhalten und zum Lachen gebracht werden will - war die Geschichte einer Basketball-Reunion an einem Seehaus aber durchaus sehenswert.
Meiner Meinung nach der schlechteste Teil der Hannibal-Trilogie, auch wenn ein Vergleich mit dem Meilenstein "Schweigen der Lämmer" natürlich hinkt.
"Hannibal" verpasst es anfangs komplett Spannung aufzubauen und wartet erst ab der Mitte des Streifens mit unglaublichem Thrill, Perversität und der gewohnten Dichte der Handlung auf. Mir persönlich ist die Simplizität, die "Lämmer" und "Roter Drache" so ausgemacht hat, etwas zu sehr verloren gegangen. Nun jagen mehrere Parteien den inzwischen in Florenz lebenden Hannibal Lecter: Die emanzipierte Agentin Clarice Starling (Julianne Moore), der italienische Kommissar Rinaldo Pazzi (Giancarlo Giannini) und Mason Verger, das einzige überlebende Opfer Lecters - dementsprechend entstellt und grandios gespielt von Gary Oldman. Auch sonst ist das schauspielerisch einwandfrei: Moore kann Jodie Foster mühelos ersetzen, Hopkins als Lecter ist mit das Beste, was ich je gesehen habe und auch Ray Liotta hat gegen Ende eine starke Szene, wenngleich ich ihn ansonsten eher blass fand. Trotzdem hätte ich mir einfach wieder den Mut zur Einfachkeit gewünscht, denn mit diesen vielen parallel laufenden Handlungen weiß Ridley Scott - warum auch immer - nicht wirklich umzugehen. Die Erzählstruktur ist holprig, willkürrlich, fast schon planlos und wirkt sich eben vor allem in der ersten Hälfte sehr auf den Schauwert des Films aus. Ansonsten inszeniert Scott sein Werk aber tadellos. Filmmusik, Kulissenvielfalt, Hannibal-typische Dialoge - von allem ist etwas geboten
Fazit: "Hannibal" unterhält zwar erst wirklich ab der zweiten Hälfte, kann aber durchaus als gelungene Fortsetzung der Reihe bezeichnet werden - Es lebe der promovierte Gourmet namens Hannibal Lecter!
Es scheint wirklich keine schlechten Filme mit Leo DiCaprio zu geben. Zumindest ist mir noch keiner untergekommen. Doch damit nicht genug. Mit Ridley Scott als Regisseur und Russell Crowe als zweiten Hauptdarsteller mischen zwei weitere qualitätsversprechende Persönlichkeiten mit, die gemeinsam mit "Gladiator" ein Meisterwerk geschaffen haben.
Ein Meisterwerk ist "Der Mann, der niemals lebte" zwar nicht. Ein richtig guter und spannender Politthriller mit kleineren Durchhängern und beschissenem deutschen Namen aber schon. Das zeitgemäße und bei mir immer wieder zündende Sujèt wird hervorragend inszeniert, selbst wenn mit Actionszenen gespart wird, was der Rasanz nur stellenweise ein wenig Abbruch tut. Ansonsten ist dieser Streifen absolut empfehlenswert. Besonders hervorzuheben sind die vielen Kulissenwechsel, ein wieder einmal grandioser Leo, ein witziger Crowe und gut besetzte Nebendarsteller.
Selbst mit den Methoden und der Arbeitsweise der CIA wird sich kritisch auseinandergesetzt, was auf meine Bewertung zwar nicht wirklich Einfluss hat, jedoch lobenswert ist.
Ein wirklich gelungener Streifen, der mit "Green Mile", "Lone Survivor", "Black Hawk Down" und "Operation Kingdom" zu den Großen der Antiterror-Thriller gehört. (Habe jetzt bestimmt irgendeinen genialen Film in meiner Aufzählung vergessen)
"Trick r' Treat" ist Vieles: Recht amüsant, aber auch gewalttätig. Ziemlich durchdacht konzipiert und interessant konstruiert und zudem auch noch informativ, was das Halloween-Brauchtum angeht. Nur leider eben weder spannend noch gruselig. Das macht den Streifen zwar nicht automatisch schlecht, schmälert aber durchaus den "Spaß" am Film und verschenkt viel Potenzial. In einer angetrunkenen Runde könnte der vielleicht funktionieren, Für einen schaurigen Halloween-Abend gibt es aber sicherlich bessere Alternativen.
Kurzweiliger B-Actioner, der bei niedrigen Erwartungen Spaß machen kann, spannend und auch ab und zu recht witzig ist, zum Actiongenre aber absolut nichts Neues beiträgt. Die Story erinnert sehr an "Shooter", der Hauptdarsteller passt zwar optisch in seine Figur, kann aber schauspielerisch keine Akzente setzen (einzig Jon Voight ist in dieser Hinsicht hervorzuheben) und das vorhersehbare Ende enthält so manches Logikloch. Zu erwähnen auch noch, dass der Mentalist mitspielt (Simon Baker) und die Kamera mehr als ordentlich geführt wurde.
Kann man machen, muss man nicht.
So, nach mehrtägiger Abstinenz auch mal wieder ein Kommentärchen von mir. "Prisoners of War" war permanent ganz oben auf meiner Vorhersage-Liste. Weil ich Kriegsfilme ohnehin mag, stand einem DVD-Kauf nichts im Wege. Und was soll ich sagen? Moviepilot hat mich ausnahmsweise mal nicht getäuscht.
"Prisoners of War" ist ein blitzsauberes koreanisches Kriegsdrama, welches mehr durch seine weit greifende und bewegende Story denn durch seine Kriegsdarstellung überzeugt, wenngleich die "Actionszenen" sicherlich gut inszeniert sind. Regisseur Je-kyu Kang gelingt es, Dramatik, Spannung und Brutalität in eine Geschichte zweier Rivalen, welche sowohl gegen- als auch miteinander kämpfen müssen, zu verpacken und den Zuschauer auf eine abenteuerliche Reise von Korea, über die Mongolei und die Sowjetunion bis in die Normandie zu nehmen. Die Aufnahmen sind klasse, ebenso wie die Darsteller. Am meisten sticht aber die Filmmusik heraus, die immer etwas unterschwellig mitschwingt und dann plötzlich lauter wird und in ein episches Feuerwerk mündet.
Man kann diesen Film wirklich als Antikriegsfilm bezeichnen. Wir haben zwar auf der einen Seite den scheinbar patriotischen, ehrenvoll sterben wollenden Japaner, auf der anderen Seite aber auch den Koreaner, der ganz unfreiwillig in das Kriegsgeschehen eingreifen musste und während seiner Odyssee durch den eurasischen Kontinent eigentlich nichts mehr herbeisehnt als seine Rückkehr in die Heimat - er ist quasi (wie der Filmtitel verdeutlicht) ein Gefangener des Krieges und kämpft im Laufe des zweiten Weltkriegs für die verschiedensten Streitkräfte kämpfen. Immer wieder verdeutlicht der Film die Grausamkeit des Menschen und wie irrsinnig dieser nachhaltige Krieg eigentlich war.
Ein, zwei Abstriche muss ich allerdings machen und die kosten dem Film auch eine noch herausragendere Bewertung. Gerade in der Mitte hat der Streifen klitzekleine Durchhänger. Die sind wirklich minimal und auch nicht wirklich störend, aber eben bemerkbar. Außerdem ist die Kamera in vielen Szenen etwas wacklig und zu schnell geschnitten.
Ich habe ja zudem immer noch das Problem, dass ich asiatische Schauspieler schwer unterscheiden kann. Hier war es zwar auch der Fall, aber nicht in solch großem Ausmaß wie ich es schon des Öfteren erlebt habe. Das kann man dem Film denke ich auch nicht ankreiden.
Fazit: "Prisoners of War" ist im Kriegsfilmgenre ein echter Geheimtipp. Aufgrund seiner abwechslungsreichen Schauplätze, der guten Darsteller und der perfekte Filmmusik ein wirklich empfehlenswerter Film, der sich erfreulicherweise den gesamten sieben Kriegsjahren des 2.WK widmet und sich nicht auf eine Schlacht beschränkt.
Wow, das Wolfsrudel hat sich aber verändert seit "Hangover". ;) Von vier draufgängerischen Männern beim Junggesellenabschied zu einer Horde kaltblütiger Schotten, die auf Nordmänner-Jagd gehen.
Nein, aber mal ernsthaft: "Northmen" ist sicherlich nicht für jeden zu empfehlen. Man muss schon eine gewisse Affinität zum Wikinger-Thema bzw. allgemein zu historischen Abenteuerfilmen haben, um dieser deutsch-schweizerischen Produktion etwas abzugewinnen.
Hat man sich aber mal drauf eingelassen, wünsche ich viel Spaß bei der blutrünstigen wie spannenden Hatz durch die Wälder, Berge und Moore Schottlands eingetaucht in atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und gut gesetzter Filmmusik. Da kommt fast schon ein wenig "Herr der Ringe"-Feeling auf. Natürlich ist dieser Streifen kein Meisterwerk. Gute Darsteller und eine starke Kameraarbeit stehen einigen Logiklöchern und einer etwas schwachen Charakterzeichnung gegenüber. Man baut irgendwie keine emotionale Bindung zu den Protagonisten auf. Und dennoch unterhält der Film über die volle Lauflänge. Zumindest ich habe den Kinogang zu keiner Minute bereut. Und das ist das einzige, was für mich zählt.
Typischer Cage-Streifen der 2000er. Bei Weitem nicht so gut wie seine früheren Werke, aber dennoch wirklich unterhaltsam. So pendelt auch "Next" immer wieder zwischen actionlastigem Blockbuster und Thriller mit innovativer Idee, soliden Schauspielern und einem erstaunlich guten Ende. Zu Gunsten des Handlungsverlaufs wird leider nicht ganz so viel Wert auf Logik gelegt, sodass der Aspekt von Cages Zukunftsvisionen ab und an etwas unausgereift wirkt. Auch die Bösewichte fand ich bis auf Kretschmann weitestgehend blass und die Bedrohung durch eine Atombombe schon recht ausgelutscht.
Nichtsdestotrotz keine Minute langweilig und nicht nur für hart gesottene Cage-Fans durchaus mal einen Blick wert.
Die Amsel dämmert im Käfig dahin, der Himmel sucht nach dem tieferen Sinn.“
Faszination Hannibal Lecter. Doch woran liegt das eigenltich? Zum Einen schlichtweg an seiner Person. An diesem Innbegriff eines Psychopathen. Diesem monströsen Kannibalen, der da geschaffen wurde. Zum Anderen an Anthony Hopkins’ grandiosem Schauspiel. Dieser Blick.. Keine Ahnung, wie lange Hopkins den üben musste. Dieser Blick, der einem das Blut in den Adern gerinnen lässt. Dieser Blick, der so furchteinflößend, so eindringlich und abstoßend zugleich ist. Ja, das ist die Faszination Dr. Hannibal Lecter und sie kommt auch wieder in diesem Streifen zum Tragen.
In „Roter Drache“, dem Prequel zu „Das Schweigen der Lämmer“, geht es um den FBI-Agenten Graham (Edward Norton), der den Familienkiller mit dem Pseudonym „Zahnfee“ (Ralph Fiennes) ausfindig machen will. Zu Ermittlungszwecken sucht er dabei den Mann auf, den er vor einigen Jahren höchstpersönlich hinter Gitter gebracht hatte: Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins).
Nun sind die Fußstapfen von „Das Schweigen der Lämmer“ natürlich groß und dieser Klassiker wird in seinem Genre wohl immer unerreicht bleiben. Doch man muss ganz klar sagen: In vielen Dingen steht das Prequel seinem Vorgänger in Nichts nach. Die Story ist sicherlich fast identisch, was für mich allerdings keinen Minuspunkt darstellt. Das Serienkiller-Sujet zieht bei mir nämlich immer. Die einzigartige Atmosphäre vom Klassiker von 1991 hat „Roter Drache“ nicht zu bieten, dafür aber den gleichen Nervenkitzel, dieselbe Spannung und Brutalität. Das zeigt sich schon am hervorragenden Einstieg.. à la bonheur. Über den Cast braucht man nicht großartig reden. Wenn man Namen wie Norton, Hopkins, Keitel, Fiennes und Seymor Hoffman ließt, weiß man, was man bekommt: Schauspielkunst vom Feinsten.
Erwähnenswert ist auch, dass die Identität des Killers wie schon beim „Schweigen der Lämmer“ früh aufgedeckt wird. So mancher denkt sich wohl, dass das dem Film Spannung nimmt. Dem ist aber keinesfalls so. Solch eine Perspektive ist zwar unkonventionell, aber bedrückend und absolut nervenaufreibend zugleich. Und selbst wenn ich die Motivation des Täters nicht vollends verstehe und das Ende ziemlich unlogisch erscheint, so ist „Roter Drache“ eine mehr als gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht und mich schon sehnsüchtig die Sichtung von „Hannibal“ und „Hannibal Rising“ herbeisehnen lässt.
Atmosphärisches Remake, das Gott sei Dank nicht viel von dem typischen Japan-Flair des Originals eingebüßt hat - und das trotz größtenteils westlichen Schauspielern. "The Grudge" (den lächerlichen deutschen Zusatz erspare ich mir lieber) bietet beklemmenden und furchteinflössenden Horror inmitten einer recht gut konstruierten Story. Im Gegensatz zu "Ju-on: The Grudge" waren die Zeitsprünge diesmal kein Problem, da die Darsteller gut zu unterscheiden waren und auch die Story an sich war plausibler und leichter zu verstehen. Obwohl dieser Streifen zwischen den Schockermomenten immer wieder etwas abflacht und sich so ein bisschen verliert, bleibt unterm Strich ein wirklich nachhallendes Gefühl der Unsicherheit. Das ist zumindest bei mir nicht oft der Fall, aber "The Grudge" hat es geschafft. Und spätestens wenn Kayakos Gesicht irgendwo aus dem Nichts auftaucht, zuckt man zusammen, mümmelt sich in seine Decke und fragt sich: "Warum tu ich mir so was eigentlich mitten in der Nacht an?"
"Hours" - der letzte von Paul Walker vollständig gedrehte Film vor seinem tragischen Ableben - behandelt die Thematik eines verzweifelten Vaters (Paul Walker), der nach dem Tod seiner Ehefrau bei der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter und der Evakuierung des Krankenhauses während Hurricane Cathrina mit allen Mitteln um das Leben seines Babys kämpft und dabei selbst an seine psychischen sowie physischen Grenzen kommt.
Ein wirklich packendes und vielversprechendes Szenario mit einem überraschenderweise überzeugenden Walker, aber leider Gottes einem großen Manko: Es passiert die ganze Zeit über nicht viel und so ist die Spannung etwas raus und das abrupte Ende relativ vorhersehbar. Das ist schade, denn die Idee an sich hatte viel Potenzial und die Endzeit-Atmosphäre im verlassenen Hospiz wusste wirklich zu gefallen, selbst wenn Walker scheinbar Herr der Zeit ist und es entgegen aller Logik immer wieder schafft, pünktlich den Brutkasten seiner Tochter per Handkurbel aufzuladen. .
Trotz allem ein interessantes Drama mit Thrillerelementen, das wirklich nicht zu den "Must-Sees" der Filmgeschichte gehört, einem unvoreingenommenen Blick mit niedrigen Erwartungen allerdings durchaus standhält.
Mit "Evan Allmächtig" erschuf Regisseur Tom Shadyac die schlechteste Komödie, die mir seit Langem untergekommen ist. Nach einem noch erträglichen Anfang mit einigen Schmunzlern verkommt "Evan Allmächtig" komplett zu einem pseudo-religiösen Kitschfilm und macht somit aus den irrsinnigen 175 Millionen Dollar Produktionskosten eine der größten Fehlinvestitionen der Dekade.Warum sich renommierte Schauspieler wie Morgan Freeman oder John Goodman diese Scheiße angetan haben, bleibt ein Rätsel. Auch Steve Carell ist nur bedingt "witzig" (wenn man das Wort in diesem Zusammenhang überhaupt in den Mund nehmen darf). Bleibt nur zu hoffen, dass keine zweite Fortsetzung in Planung ist.
Zweifelsohne schuf Erfolgsregisseur Ridley Scott mit "Alien" einen Meilenstein der Filmgeschichte, der selbst bei mir als Sci-Fi-Legastheniker hoch im Kurs steht. Elektrisierende Spannung trifft hier auf Alienhorror vom Feinsten, technische Finesse, die sich vor allem durch eine grandiose Kamera ausdrückt, und eine herausragende Hauptdarstellerin. Es ist faszinierend zu sehen, wie weit dieser Film aufgrund seiner blitzsauberen Inszenierung seiner Zeit voraus ist und wie sehr er ein ganzes Genre und die bis dato sexistische Einstellung, wenn es um die Besetzung der Hauptrollen geht, revolutioniert hat. Zwar zieht sich der Anfang etwas und das wirklich gelungene Alien bekommt für meinen Geschmack zu wenig Screentime, doch ansonsten überzeugt "Alien" vollends und ist für Filmfans egal welchen Genres auf jeden Fall zu empfehlen.
Bin auf jeden Fall auf die anderen Teile gespannt :)
Ihr könnt mich dafür hassen, ihr könnt mich verteufeln, ihr könnt meinen Filmgeschmack anzweifeln. Ist mir alles scheiß egal. Ich LIEBE heroische Militärfilme à la "Der Soldat James Ryan" oder "Black Hawk Down" und ich stehe dazu. Dass heißt noch lange nicht, dass ich militant bin und die US-Außenpolitik befürworte. Krieg sollte immer das letzte Mittel sein, um einen Konflikt zu lösen.
Ich weiß, dass viele genau diesen Pathos kritisieren und das ist auch völlig in Ordnung, ich aber sehe mir solche Filme einfach gerne an, weil sie Action mit jeder Menge Tiefgang verbinden und meiner Meinung nach allen nimmersatten antiamerikanischen Kritikern zum Trotz häufig die tiefen Abgründe des menschlichen Daseins zeigen, gleichzeitig aber auch Werte wie Zusammenhalt, Nächstenliebe, Hoffnung und absoluten Überlebenswillen vermitteln.
Mit "Lone Survivor" kam in diesem Frühjahr ein weiterer Vertreter der oft kontrovers diskutierten amerikanischen Kriegsdramen in die deutschen Kinos und dann auch noch mit meinem persönlichen Helden Mark Wahlberg in der Hauptrolle.
Nach einem etwas unglücklichen Einstieg, bekommt man pure Intensität, Spannung, Brutalität und was der Überlebenskampf am afghanischen Hindukusch sonst noch so alles mit sich bringt geboten. Vier Navy-SEALS sollen einen ranghohen Taliban liquidieren und dabei so wenig Kollateralschäden wie möglich verursachen. Die Mission misslingt und so werden die Soldaten schnell selbst zur Zielscheibe der Terroristen. Es entwickelt sich eine nervenaufreibende und bedrückende Hatz mitten in einer gar nicht für möglich gehaltenen wunderschönen Umgebung.
Schauspielerisch, musikalisch und kameratechnisch ist "Lone Survivor" allerhöchstes Niveau. Ich habe selten so einen perfekt inszenierten Militärstreifen gesehen. Die Story ist im Prinzip einfach, durchgehend spannend und natürlich mit jeder Menge Heroismus. Ohne Feindbild kommt der Film selbstverständlich nicht aus, jedoch wird auf eine komplette Schwarz-Weiß-Malerei am Ende verzichtet. Und mal ehrlich: Was ist an einer negativen Darstellung der Taliban verwerflich? Diese Menschen schaden der westlichen Gesellschaft, sie bedrohen uns, entführen Unschuldige und sollen dann auch noch in Filmen differenziert dargestellt werden? Dass nicht alle Bewohner in solchen Gebieten von Grund auf böse sind, ist klar und das zeigt "Lone Survivor" auch. Jeder, der auch nur den geringsten Menschenverstand hat, weiß das und muss diese Tatsache nicht von einem Film suggeriert bekommen.
Einen Haken hat "Lone Survivor" dann aber doch: Auch SEALS sind nur Menschen, die nach biologischen Gesetzmäßigkeiten nicht unzerbrechlich sind. Das hätte Peter Berg bei der Darstellung vielleicht etwas mehr berücksichtigen sollen. Bei so vielen Schussverletzungen schwindet die Kraft in der Regel und auch der Kopf bzw. das Rückgrat eines Elitesoldaten hält nach einem schweren Sturz nicht alles aus. Das aber nur mal am Rande, denn es ist der einzige klitzekleine Kritikpunkt in einem ansonsten perfekten Militärthriller, der mir am Ende mit Originalaufnahmen der vier SEALS und David Bowies "Heroes" eine Gänsehaut bescherte, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte.
In diesem Sinne stelle ich mich schon mal auf kritische Kommentare engstirniger Filmfreunde ein und entgegne darauf ein lautes und ironisches "Huah!".
Vorhersage 3,5 ---> Erwartungen heruntergeschraubt ---> positiv im Kino überrascht worden
Nach dem überragenden Horrorstreifen "The Conjuring" kam dieses Jahr das Spin-Off "Annabelle" in die Kinos. Überwiegend schlechte Kritiken, ein geringes Budget und trotzdem ein voller Kinosaal in der Late-Night-Vorstellung. Viele erwarteten einen ähnlich grandiosen Streifen und wurden leider ziemlich enttäuscht. Ich aber ging von Anfang an mit gedämpften Gefühlen in den Film und kann im Nachhinein sagen: "Annabelle" ist kein zweites "Conjuring", aber immerhin ein recht ordentlicher Streifen in einem verkommenen Horrorgenre, der auf der Kinoleinwand super funktioniert.
Sicherlich ist das Thema des Okkulthorrors und Satanismus nach dem Sequel im letzten Jahr und Streifen wie "Insidious" oder der "Paranormal Activity"-Reihe nicht mehr wirklich überraschend und innovativ. Auch "Annabelle" erfindet nichts neu, bleibt bei alt bewährten Mustern, kann aber immer wieder durch gut gesetzte Schockermomente überzeugen. Des Öfteren zuckte ich im dunklen Saal zusammen und das ist in erster Linie ja auch die Intention eines jeden Horrorfilms. Dass dabei nicht jeder Moment unvorhersehbar ist, lässt sich fast nicht vermeiden. Die Puppe ist an sich natürlich absolut gruslig und irgendwie auch immer beunruhigend. An dieser Stelle sei einmal die Frage erlaubt, wer denn überhaupt etwas Schönes an solch einer Porzellanpuppe findet. Auch die schauspielerische Leistung ist mehr als akzeptabel, täuscht aber auch nicht über etliche Storymängel hinweg. Zwar gelingt es Regisseur John. R. Leonetti einen gelungene 60er-Jahre-Flair Atmosphäre zu schaffen, doch am Drehbuch hätte er noch etwas feilen müssen. Zu flach, zu nihilistisch, zu oberflächlich. Anstatt wirklich in die Tiefe zu gehen und die Hintergründe von Annabelle genau zu durchleuchten, kratzt der Film dieses Thema nur an und so fungiert die Handlung nur als Rahmen für eine bedrohliche Atmosphäre, die den Zuschauer mit etwaigen Schockern beängstigt und psychisch belastet. Auch das Erzähltempo ist mitunter sehr schleppend und kommt bei weitem nicht an die Dichte von "The Conjuring" heran. So gibt es sogar bei einer doch recht kurzen Lauflänge von 99 Minuten kleinere Durchhänger zu verzeichnen.
Was bleibt also von "Annabelle"?
Gruselfaktor? - Ja
Schocker? - Ja
Eine gelungene Story? - Leider nur bedingt.
Die Beziehung zur zum dahin Schmelzen heißen Mila Kunis oder die langjährige Freundschaft zu einem Fleisch gewordenen Teddybären? Ja, das ist die Gretchen-Frage in der angeblich besten Komödie des Jahres 2012 namens "Ted".
Ein lebendiges Kuscheltier also? .Meine Skepsis war im Vorfeld ziemlich groß und zum Teil war sie auch berechtigt, wie sich herausstellen sollte.
Denn auf diese abgedrehte Idee muss man sich wirklich einlassen. Ted ist nicht nur der beste Freund eines Kind gebliebenen Mittdreißigers, dem diese Liaison reichlich Probleme mit seiner heißen Freundin beschert. Nein, er ist ein scheinbar normaler Bestandteil der Gesellschaft, wird von seiner Umwelt absolut ernst genommen. Er kauft sich Nutten, besorgt sich Pot bei einem Dealer und geht zu einem Bewerbungsgespräch - im Anzug! Stellenweise ging mir das wirklich zu weit und als die letzte halbe Stunde dann mit Klischees und aufgezwungener Action nur so um sich warf, wurde es mir persönlich einfach zu viel der Abgedrehtheit.
Nichtsdestotrotz hat der Film eben dank seiner Story einen ganz eigenen Charme und macht in der ersten Stunde wirklich ziemlich Spaß. Wahlberg und Kunis geben ein harmonisches Duo vor der Kamera ab, der Humor ist trotz gelegentlicher Plätte abwechlungsreich, fäkal, infantil, auch ab und zu schwarz und. spätestens beim Donnersong kann man nicht anders als herzhaft zu Schmunzeln und diesen liebenswerten, kiffenden Teddy in sein Herz zu schließen.
Fazit: Zu gut um als Enttäuschung abgestempelt zu werden und zu schlecht um wirklich über die volle Lauflänge zu unterhalten.
Nach Werken wie "Scarface" oder "Mission Impossible" waren meine Erwartungen an diesen Brian de Palma-Film natürlich hoch. Enttäuscht hat mich "Spiel auf Zeit" keines Falls, umgehauen aber auch nicht.
Dabei fängt "Spiel auf Zeit" gut an, hat starke erste 15 Minuten und bietet auch im weiteren Verlauf ein schön anzusehendes Spiel mit Kamera, Perspektive, Splitscreens etc.. Das Overacting von Nicolas Cage ist natürlich Geschmackssache. Ich für meinen Teil sehe ihn gerne in solch ausgeflippten Rollen. Auch der restliche Cast ist gut besetzt, kann aber eine One-Man-Show von Cage nicht verhindern. Das Setting in der Boxhalle, der Anschlag und die anschließende Suche nach den Strippenziehern schaffen einen gelungenen Handlungsrahmen, der seine Spannung allerdings nicht bis zum Ende hochhalten kann. Gerade das Ende ist leider sehr unspektakulär und einer überzeugenden ersten Stunde des Streifens nicht würdig.
"Dieser Hund, welche Rasse ist das?" - "Kommen wir gleich zur Sache, ich muss Sie zuerst durchsuchen."
Gestatten: Infiziert - augestattet mit der Spannung einer Mao-Mao-Runde im Altenclub, dem schauspielerischen Talent einer aserbaidschanischen Dorf-Telenovela, dem Ekelfaktor einer Folge "Lafer, Lichter, lecker" und Dialogen mit der Eloquenz eines Lukas Podolski. Ein halbes Gnadenpünktchen gibts für die in Ansätzen noch annehmbare "Story", ansonsten war das 75 Minuten gequirlte Scheiße gepresst auf DVD.
Schuld bin ich selbst, bei einem Preis von 3,99€ bei Media Markt sollte man eigentlich stutzig werden.
Asche über mein Haupt, bis zum gestrigen Abend habe ich noch nie wirklich Notiz von "Argo" genommen und das, obwohl er letztes Jahr zwei Oscars einheimste. Das lag vielleicht hauptsächlich daran, dass ich von Ben Affleck nicht besonders viel hielt und auch seine beiden anderen Regiearbeiten "The Town" und "Gone Baby Gone" noch nicht zu Gesicht bekommen habe. Nun denn, man wird immer schlauer im Leben und das wurde mir gestern eindrucksvoll unter Beweis gestellt ;)
"Argo" ist ein elektrisierender und hochspannender Politthriller, der es in eindrucksvoller Manier schafft, eine nervenaufreibende Story mit einer gesunden Portion Witz und Zynismus zu verbinden. Die Geschichte mag auf den ersten Blick absolut an den Haaren herbei gezogen wirken, sie hat sich aber tatsächlich so abgespielt und das macht diesen Film noch besser. Hätte Affleck hier ein fiktives Drehbuch verwendet, würden einige die Glaubwürdigkeit der Handlung kritisieren. So aber fiebert man absolut mit - vor allem, wenn man den Ausgang der Operation noch nicht kannte, so wie ich.
Hier wurden geschickt Originalaufnahmen mit selbst gedrehten Szenen verknüpft. Als im Abspann reale Bilder mit Filmausschnitten verglichen werden, sieht man wie detailverliebt Affleck gearbeitet hat und wie sorgfältig er bei der Auswahl seiner Darsteller war. Diese wirken ihren historisch ambivalenten Charakteren nämlich wie aus dem Leib geschneidert. Sie sehen allerdings nicht nur genauso aus wie ihre Pendants von 1979, sie spielen auch noch verdammt gut. Ben Affleck überraschte mich in seiner Darstellung als Tony Mendez vollkommen. Dass Bryan Cranston sein Fach versteht weiß man, aber auch John Goodman und Alan Arkin als Hollywood-Produzenten und zuständig für den komödiantischen Teil des Films sind ein wahrer Genuss. Getaucht in einen sehenswerten 80er Jahre Flair mit heute nicht mehr ganz zeitgemäßen Frisuren und Kleidungsstilen und der Salonfähigkeit der Glimmstängel sowie einer wirklich gut ausgewählten Filmmusik, die teils Spannung kreiert, teils eine orientalische Stimmung verleiht und am Ende im Flugzeug emotional ziemlich ergreifend ist, inszeniert Affleck hier einen von der ersten bis zur letzten Minute fesselnden Thriller, dem man eigentlich keine Fehler vorwerfen kann.
Für meinen Geschmack hätte man noch etwas genauer auf die Hintergründe der aufständischen Studenten eingehen und auch das Schicksal der restlichen Geiseln durchleuchten können. Ich fragte mich nämlich die ganze Zeit, ob denn nichts unternommen wurde, um die 50 Gefangenen aus der amerikanischen Botschaft zu befreien. Bis auf einen geplanten Delta-Force-Einsatz wurde diesbezüglich nichts erwähnt. Aber das ist nur eine kleine Randnotiz, die das Filmerlebnis keineswegs schmälert. Affleck hat den Academy Award absolut verdient und liefert mit "Argo" einen packenden Thriller der Extraklasse.
Edit: Zweitsichtung und der Film wirkt kein bisschen schlechter. Bin kurz vor einer 9,5, aber da warte ich doch noch die Drittsichtung ab. Argo Fuck Yourself!