huababuar - Kommentare
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Alle Kommentare von huababuar
Mein Wichtelkommentar für cellar_door_ :)
http://www.moviepilot.de/movies/true-romance-2/comments
Hat jemand Lust auf ein Wichteln am 3. Advent?
Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der Moviepilot-User-Wichtel-Aktion 2014 für meinen neuen MP-Buddy cellar_door und noch dazu sogar meine Wichtelpremiere. An dieser Stelle einen wunderschönen 2. Advent an dich cellar sowie allen anderen Moviepiloten da draußen und auch danke, dass ich durch dich endlich einmal die Gelegenheit dazu bekam, „True Romance“ zu sehen. Auch du, lieber Ben, seist hiermit noch einmal erwähnt. Diesen Streifen legst du mir ja schon seit Längerem ans Herz, wodurch meine Erwartungen nach all den Schwärmereien zugegebenermaßen immens waren. Aber naja, zu viel Geschwafel, hier mein leider etwas nüchterner, weil zeitlich eingeschränkter Beitrag zu einem, wie ich finde, sehr gelungenem Projekt, an dem ich fortan wohl des Öfteren teilnehmen werde. (Wer mit mir am 3. Advent wichteln möchte, kann gerne kommentieren :))
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Clarence Worley (Christian Slater) und eine unbekannte Dame sitzen in einer etwas heruntergekommenen Kneipe:
„Elvis sah irre aus. Glaub ja nicht, dass ich ´ne Tunte bin, bin ich nicht. Aber Elvis sah besser aus als viele Frauen – als die meisten jedenfalls. Weißt du, ich hab mir immer gesagt: Wenn ich je n’Typ knallen sollte – ich meine, wenn ich müsste und mein Leben davon abhängt – würde ich Elvis vögeln.“
„Mit Elvis würde ich auch vögeln.“ […]
„Also wir würden beide mit Elvis vögeln. Schön, auf jemanden zu stoßen, der die gleichen Interessen hat.“
Der geneigte Filmkenner weiß von der ersten Minute an, wer hier für das Drehbuch verantwortlich sein muss: Quentin Tarantino. Hinter der Kamera stand mit Tony Scott allerdings ein ganz anderer. Was dabei herauskam? Eine recht „gewöhnlich“ inszenierte Thrill-Rom (nennt man das so? Eine Mischung aus Thriller und Romanze :D) mit einer klaren Tarantino-Handschrift, die sich nicht nur in den Dialogen von „True Romance“, sondern auch in der exzessiven Gewalt, aber ebenso der Story an sich widerspiegelt:
Clarence Worley und Alabama Whitman (Patricia Arquette) sind keine gewöhnlichen Ehepartner, so viel sei verraten. Als Clarence eines Tages an einen Koffer Kokain kommt, wird das vorher noch so glückliche Pärchen plötzlich zur Zielscheibe von Polizei und Mafia. Mehr will ich zur Grundstory hier gar nicht verraten. Wie Ben und cellar mir schon sagten: Sie würden den Film gerne noch einmal das erste Mal ansehen können. Und jetzt verstehe ich auch warum. „True Romance“ wartet schon zu Beginn mit vielen überraschenden Wendungen auf. Da wäre es schade, wenn man durch eine etwas genauere Inhaltsangabe eventuell gespoilert wird.
Wenn Scott und Tarantino für einen Film verantwortlich sind, muss folglich auch der Cast überirdisch besetzt sein. Erstaunlich: Die „ganz Großen“ sind eher in Nebenrollen vertreten: Dennis Hopper, Val Kilmer, Christopher Walken, Samuel L. Jackson, aber allen voran auch Gary Oldman als durchgeknallter Zuhälter, der mich vom Aussehen her etwas an Johnny Depp in „Fluch der Karibik“ erinnert hat, und Brad Pitt als notorisch dauerzugedröhnte Couch-Potato. Es verwundert nicht, dass diese genialen Schauspieler ihre Rollen perfekt auskosten. Hervorzuheben sei an dieser Stelle vor allem die Wohnwagen-Szene mit Walken als Mafiosi-Vertreter und Hopper als Vater von Clarance. Köstliche Minuten und wieder mal ein deutliches Anzeichen der Mitwirkung Tarantinos.
Aber auch die beiden Hauptdarsteller Slater und Arquette, die ich wohl eher vögeln würde als Elvis Presley (scheiße, sah die heiß aus :D), überzeugen in ihren Figuren. Auch wenn das Dauergrinsen von Arquette mitunter anstrengend sein kann.
Der dritte Meister seines Fachs HINTER der Kamera, der an „True Romance“ beteiligt war, ist Hans Zimmer. Für seine vortreffliche Musikauswahl ist er bekannt und auch hier hat er mich keineswegs enttäuscht. Der Score mutet oft so scheinbar deplatziert an, ist aber vielleicht sogar deswegen dermaßen genial und gut getroffen. Ein Motiv, das sich durch den ganzen Film zieht und das immer wieder für zufriedene Ohren meinerseits sorgt.
Überhaupt ist „True Romance“ ein wahrer Film für die Sinne. Die Ohren sind befriedigt, durch Arquette und die gelungen eingefangenen Bilder von Detroit und LA sind es die Augen ebenso. Aufgrund der Lovestory ist fürs Herz natürlich auch etwas dabei. Und könnte man einen Film schmecken, wäre wohl auch unsere Zunge wohl auf: Denn Alabama hat geschmackstechnisch angeblich gewisse Ähnlichkeiten mit einem Pfirsich.
Man muss einfach sagen: Dieser Streifen hat genau die richtige Mischung. Die richtige Mischung aus Kitsch, tarantioesker Brutalität und Spannung (alleine der Mexican standoff am Ende ist wohl der beste, den ich bis jetzt gesehen habe). Ein wenig mehr Einflüsse Tarantinos hätte Scott hier durchaus noch einfließen lassen können (unchronologische Erzählweise, abgedrehtere Charakterzeichnung etc.), aber das ist wohl nur ein zweifelhafter Versuch von mir etwas klein-karriertes am Film aussetzen zu können.
Danke nochmal, lieber cellar für diesen tollen Filmtipp, hab/habt besinnliche Tage und denkt immer daran: „Sizilianer sind Ableger von Niggern.“ ;)
Wirklich gute Slapstick- und Actioneinlagen sowie eine gelungene Kulissenauswahl können nicht darüber hinweg täuschen, dass „Mr. Nice Guy“ story- und schauspielertechnisch wie auch inszenatorisch eher in der Eastern-Regionalliga spielt.
Welche drei Dinge würdest du mit auf eine einsame Insel mitnehmen?
Eine naive Frage - so oft gestellt und ebensooft naiv beantwortet. Meinen Ipod, mein Lieblingsbuch, meinen besten Freund... Alles Schwachsinn! Spätestens seit "Cast Away" sollte man eigentlich wissen, was man wirklich auf einer einsamen Insel braucht: Einen Volleyball, Eiskunstlauf-Schuhe und ein derangiertes Dixie-Klo.
Zumindest Chuck Noland (Tom Hanks) weiß in dieser Robinsonade durchaus Nützliches damit anzustellen. Der FedEx-Mitarbeiter stürzt bei einem Flug von Memphis nach Malaysia über dem Südpazifik ab und strandet letztlich auf einer eben solchen einsamen Insel, auf der er sich - getrieben von seiner Liebe zu seiner Freundin Kelly Frears (Helen Hunt) - Jahre durchschlägt.
Sicherlich ein Szenario, dass in der Filmwelt nicht so neu ist, aber immer wieder die Gedankengänge des Zuschauers anregt: Was würde man selbst in so einer Situation tun? Sein Lieblingsbuch lesen? Den IPod an machen? Mit seinem besten Freund das Terrain erkunden? Noland ist da etwas kreativer und macht es sich in Bear Grylls-Manier an diesem einsamen Fleckchen Erde bequem.
Das erstaunliche an "Cast Away" ist, dass sich diese 144 Minuten extrem kurzweilig sehen. Und das, obwohl es eine One-Man-Show von Hank ist, obwohl nicht viel geredet wird und obwohl vor allem in der Mitte des Streifens nicht viel passiert. Lange und detailliert wird Nolans Alltag auf der Insel gezeigt. Ganz und gar kein Kritikpunkt. Während ähnliche Survival-Movies den Aspekt der Ernährung beispielsweise vollkommen vernachlässigen, lässt Robert Zemeckis seinen Protagonisten ein ums andere Mal Jagen, Wasser sammeln und Feuer machen.
Apropos Zemeckis: Seine Inszenierung ist nahezu ohne Makel. Tolle Bilder, gekonnte Kameraführung und vor allem auch großartig in Szene gesetzte actionreiche Momente. An dieser Stelle sei vor allem der anfängliche Flugzeugabsturz erwähnt.
Auch Tom Hanks spielt in "Cast Away" tadellos, so wie man es von ihm gewohnt ist. Allerdings habe ich bei diesem Streifen ein Problem mit ihm, für das er selbst eigentlich gar nichts dafür kann: Ich denke viel zu oft an Forrest Gump. Die Mimik, die Synchronstimme und ihre Didaktik, sein etwas naives Aussehen. Ich konnte mich teilweise nicht dagegen wehren, was wirklich schade ist, denn Hank ist einer der besten Schauspieler auf diesem Planeten.
Ebenfalls Abzüge gibt es für die letzten zwanzig Minuten, wenngleich die berühmte "Love of my life"-Szene natürlich überragend gespielt ist von Helen Hunt und Tom Hanks. Trotzdem habe ich mir schlichtendlich einfach etwas anderes erwartet. Das Ende hat mich einfach nicht so mitgenommen wie z.B. beim Finale von "Captain Phillips".
Kleine Schönheitsfehler, die nichts an dem Fakt ändern, dass "Cast Away" ein wirklich großartiger Streifen ist, dem man seine Länge aufgrund des packenden und mitreißenden Szenarios sowie einem (trotz aller Forest Gump-Erinnerungen) genialen Tom Hanks zu keiner Zeit anmerkt.
"We live and we die by time, and we must not commit the sin of turning our back on time."
WARNUNG: DIESER KOMMENTAR FIEL DER SENTIMENTALITÄT DES VERFASSERS ZUM OPFER UND KANN DURCHAUS AUSSCHWEIFEND WERDEN.
Das war sie also. Die wohl beste Serie, die meine Augen je zu Gesicht bekommen hat. Zugegeben: Diese Aussage ist recht plakativ und vielleicht auch ein wenig hyperbolisch. Doch sie ist genauso gemeint.
Noch nie hat mich eine Serie so mitgerissen. Noch nie habe ich Folge um Folge so extatisch verschlungen, dass ich jegliches Zeitgefühl verlor und plötzlich merkte, dass es schon 4 Uhr in der früh ist und in drei Stunden der Wecker klingelt. Noch nie habe ich mit Freunden so ausgiebig über eine Serie/einen Film diskutiert. Noch nie verspürte ich eine derartige Wehmut, als die finale Folge vorbei war und der Bildschirm schwarz wurde. Da war mir erst gewiss: Jetzt ist es vorbei. Es kommt nichts mehr. Die Geschichte von Walter White (Bryan Cranston), dem Meth kochenden High-School Lehrer und seinem Partner Jesse Eisenberg (Aaron Paul) - sie ist zu Ende erzählt. Ein Gefühl, das traurig stimmt. "Breaking Bad" prägte meine Abende - und das in voller Lautstärke.
"Jesse, we gotta cook." - FABIAN, MACH DEN VERDAMMTEN FERNSEHER LEISER.
Wie gebannt saß ich täglich vor dem TV. War eine Staffel zu Ende, konnte ich alter Schnorrer meinen besten Kumpel gar nicht schnell genug nach der nächsten fragen. Entnervt musste er sich meinem Willen beugen und schon am kommenden Tag stand die Amari-Hülle der nächsten Season in meinem Regal. Für mich war "Breaking Bad" mehr als eine normale Serie - es war ein Teil meines Herbsts 2014, eine Art Druckauslassventil nach einem harten Arbeits-/Trainingstag.
Die Gretchen-Frage. Warum? Um das zu beantworten, bedarf es wohl einer ganzen Seminararbeit. Ich versuche mich dennoch kurz zu halten.
Zum einen hätten wir da natürlich die Charaktere. Egal ob Walter, Jesse, Walt jr., Hank, Skyler, Saul, Gus oder Mike. Jede halbwegs wichtige Person ist einfach nur genial gezeichnet. Jeder hat seine Eigenart. Den einen findet man sympatisch, dem/der anderen würde man am liebsten die Pest an den Hals wünschen. Dabei hat jeder seine ganz eigenen Lieblinge. Der eine mag Hank lieber, weil er einfach ne coole und toughe Socke ist, dem immer ein lockerer Spruch über die Lippen rutscht. Der andere mag Skyler, die emanzipierte Frau, die der Männerwelt zeigt, wo's lang geht. Und alle lieben Walter White. Das ist eben das Besondere an "Breaking Bad". Man verspürt Empathie für die Charaktere, von denen jeder eine gewisse Entwicklung durchmacht. Die Schicksale der Hauptprotagonisten sind einem nicht egal. Nein, man leidet mit ihnen.
Doch was wären gute Filmfiguren ohne die passenden Darsteller? Bryan Cranston, Anna Gunn, RJ Mitte, Dean Norris.... Ich kann gar nicht alle aufzählen. Jeder der Darsteller ist in der Lage, eine Folge alleine zu tragen. Jedem kauft man seine Rolle voll und ganz ab. Ob nun euphorisiert, depressiv, eiskalt oder einfach nur trauernd - die ganze Pallette der Emotionen kommt zum Tragen. Und sie wird wundervoll durch den Bildschirm transportiert.
Zum anderen ist die Story natürlich extravagant, packend und für Cliffhanger geradezu geschaffen. Vince Gilligan ist hier mehr als nur ein Coup gelungen. Ein Krebspatient, der sich nach und nach sein eigenes Drogenimperium aufbaut, dadurch aber immer wieder im Clinch mit seiner eigenen Familie steht. Das zieht. Auch als Zuschauer stellt man sich immer wieder Fragen: Wie würde man selbst handeln? Ist es richtig, Drogen zu erzeugen und dabei auch über Leichen zu gehen, nur um seiner Familie nach seinem eigenen Ableben Geld zu hinterlassen? Aber vor allem: Was passiert als nächstes? Genau das ist es nämlich. Diese Serie handelt nicht nur von einem Suchtstoff - sie ist der Suchtstoff selbst. Geschickt changiert man hier mit actiongeladenen, aber auch ruhigen und emotionalen Momenten, hält so den Zuschauer bei der Stange und gibt im parallel dazu aber auch immer die Zeit, das Gesehene zu verarbeiten. Ein wahrer Rausch in positiver Hinsicht.
Euphorische Rauschzustände bekomme ich auch aufgrund der Atmosphäre, die "Breaking Bad" versprüht. Albuquerque als namentlich eigentlich recht unscheinbarer Standort, entpuppt sich als echter Glücksgriff. Südstaaten-Flair à la bonheur ist das. Ob in der Wüste New Mexicos, den Suburbs von Albuquerque oder irgendeinem kuschligen Diner - die Kulissen sind sorgfältig und absolut perfekt ausgewählt und versprühen zu jeder Zeit ihren Charme. Noch dazu hat Albuquerque einfach irgenwie etwas exotisches. Hätte man die Story in L.A. stattfinden lassen, ich weiß nicht ob das dann so gefruchtet hätte.
Ich muss zum Punkt kommen. Immerhin ist es schon wieder dreiviertel drei Uhr nachts, ich habe mal wieder einen "Breaking-Bad"-Marathon hinter mir (letzte Staffel in zwei Tagen :o) und der Wecker klingelt in Bälde.
FAZIT: DIE perfekte Serie: Von einer spannend konstruierten und interessanten Story, verschiedensten tiefgründigen Charakteren - gespielt von Klasse-Schauspielern - bis hin zu einer Stadt als Kulisse, die dem Plot einen mehr als würdigen und magischen Rahmen gibt. Vergesst Koks, Gras und Crystel Meth. Die beste Droge ist: BREAKING BAD.
Es ist an der Zeit, meinen TV auszumachen und die Amaris zurückzugeben. Meine Schwester will schlafen und mein Kumpel seine DVD's wieder. Ich habe fertig.
Ich kann es schon gar nicht erwarten. DVD/Blu-Ray-Release ist wohl noch nicht bekannt, oder?
"Ich bin zu alt für sowas." Eher nicht. Vielmehr bin ich wohl zu jung für "Lethal Weapon".
In der Annahme, dass ich mit meiner Meinung so ziemlich alleine dastehe, muss ich sagen: Bei mir ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Ähnliche "Buddy-Cop-Filme" wie etwa "Beverly Hills Cop", "Rush Hour" oder "Bad Boys" überzeugen mich in punkto Atmosphäre, Spannung und Witz bedeutend mehr als dieser Streifen. Woran das genau liegt, kann ich gar nicht so richtig beschreiben. Mir ist die Inszenierung etwas zu altbacken, zu dunkel und auch die Story löste bei mir kein Zeichen von Emotionsregung aus. Sicherlich hat "Lethal Weapon" seinen eigenen Charme. Die Figuren von Danny Glover und Mel Gibson sind gut gezeichnet, das Setting in der Weihnachtszeit hat auf jeden Fall etwas was und gerade die ersten dreißig Minuten hielten mich noch recht gut bei Stange. Doch letzten Endes war es mir persönlich einfach etwas zu wenig.
Vielleicht ist es aber auch nur Liebe auf den zweiten Blick und "Lethal Weapon" haut mich bei einer erneuten Sichtung so richtig vom Hocker. Mal sehen ;)
"Es ist nicht alles gold, was glänzt."
Selten hat ein Spruch besser zu einer Filmkritik gepasst als bei "The Devil's Double". Denn sind wir mal ehrlich: Das Cover und auch der optische Look von Lee Tamahoris ("Auf Messers Schneide") Streifen machen zweifelsohne etwas her. Die dekandente Glitzerwelt Bagdads, in der Udai Hussein (Dominic Cooper) sein Unwesen treibt, wird gut in Szene gesetzt. Auch die Doppelgänger-Thematik eines Diktatorsohnes und selbst psychopatisch veranlagten Folterers gibt durchaus etwas her. Nur was daraus gemacht wurde, ist eindeutig zu wenig.
Udai Hussein's Taten waren grausam und beispiellos. Leider werden sie in "The Devil's Double" nicht ausschweifend genug und nur in Ansätzen gezeigt. Hier hätte man die Möglichkeit gehabt, diesen Menschen so zu zeigen wie er (angeblich) war. Dieser Mann verschleppte Frauen, zerstückelte sie, schickte sie an die Familie und wird hier größtenteils doch nur als koksender Vergewaltiger, der ab und an mal ein paar Leute aus dem Weg räumt, dargestellt. Potenzial verschenkt. Auch die Seite von Latif Yahia - seinem Double - ist mir einfach zu oberflächlich behandelt worden. Man hätte hier so schön tief in die Psyche gehen können. Lieber inszeniert man eine Aneinanderreihung von zusammenhangslosen Szenen, die einen Spannungsaufbau und irgendeine Bindung zum Film kaum zulassen.
Das schlimme daran ist: Dominic Cooper spielt hier wirklich gut. Aber gegen ein ziemlich verhauenes Drehbuch hat auch er keine Chance.
Wow, krass :) Gute Idee, werde ich wohl nächstes Jahr auch (für mich selbst) machen :)
Trash am Sonntag - Teil drei: AZTEC REX
Ja, diesmal ist es nicht ein Megahai, der an Karibikhäschen knabbert. Nicht doch. Hier kommt es VIEL kreativer. Ein - warum auch immer - im Urwald lebendes T-Rex-Pärchen macht Jagd auf Azteken und Konquistadoren. Irgendwie schaffen es Filmemacher immer wieder, noch einen drauf zu setzen.
So "innovativ" und andersartig die Idee, so grottig war hier auch die Umsetzung. Und ich meine nicht grottig im Sinne von "trash-grottig", sondern grottig im Sinne von "wirklich grottig". Denn "Aztec Rex" hat NICHTS, aber rein gar nichts, was irgendeinen Schauwert hätte. Ich quälte mich förmlich durch diese anderthalb Stunden, die im Übrigen viel zu lang sind. Klar, die Effekte und Animationen sowie die Schauspieler sind unterirdisch, aber das macht doch noch lange keinen guten Trash-Film aus. Hier fehlen absurde Dialoge, Selbstironie, kreative Kills - einfach alles, was sehenswerten Trash ausmacht. Stattdessen nimmt sich dieses Werk viel zu ernst, weißt eine halbwegs stringente Handlung auf (was für einen Trashfilm oft tödlich ist) und kommt zusätzlich noch mit einer kitschigen Lovestory daher.
Fazit: Selbst die Azteken hätten sich bei diesem Schund im Grab umgedreht.
Das halbe Pünktchen gibt's für den Mut, mal einen etwas anderen Trashfilm zu drehen.
Es scheint, als hätte Quentin Tarantino seine Vorsätze von "Kill Bill: Volume 1" verworfen und aus einem trashig anmutenden Eastern, der fast ausschließlich aus hervorragenden Martial-Arts-Kämpfen bestand, einen etwas ernsteren Nachfolger geschaffen, der Brutalität gekonnt, aber im Vergleich zum Erstling nur noch dezent, einsetzt und sich ansonsten auf dialoglastige Erklärungen und die Vollendung der Story beschränkt.
Lange Rede, kurzer Sinn: "Kill Bill: Volume 2" ist so ziemlich das Gegenstück zu seinem Vorgänger. Er spielt größtenteils in der westlichen Welt, ist spürbar länger und enthält deutlich weniger Action. Vielmehr begibt sich Tarantino quasi "back to his roots" und bietet uns wieder einmal Dialoge par excellence. Wichtig: Den Film im O-Ton sehen - ich habe mich teilweise gar nicht mehr einbekommen vor lachen.
Auch das Muster einer recht simplen und vorhersehbaren Handlung wird gebrochen. "Volume 2" wartet mit so manch überraschender Wendung auf, schafft es gleichzeitig einen guten Bogen zum ersten Teil zu spannen und bietet dem Zuschauer natürlich wieder eine gewohnt starke Kamera und aufspielende Darsteller. Hervorzuheben sind diesmal neben Uma Thurman vor allem Michael Madsen und David Carradine, was die Leistung der anderen sicherlich nicht schmälern soll.
Und dennoch gefiel mir "Volume 1" einen Tick besser als das Sequel. Warum? Natürlich ist er gewöhnungsbedürftiger und trashiger, aber nie langweilig. Die Fortsetzung hingegen kommt nicht ganz ohne Längen aus - bei über zwei Stunden Laufzeit aber auch wenig erstaunlich. Auch das Ende von "Kill Bill" hat mich etwas enttäuscht. Ja, es ist emotional und vor allem zwischenmenschlich gesehen intensiv und ja, es hat schon etwas magisches wenn Kiddo und Bill sich gegenüber stehen. Aber irgendetwas fehlte mir da. Ich kann es nicht wirklich beschreiben. Es war einfach irgendwie nicht das, was ich erwartet hatte.
Das soll natürlich nicht bedeuten, dass "Volume 2" kein gelungener Abschluss dieses Werks ist. Im Gegenteil: Gerade diese Diversität ist lobenswert und als Gesamtkunstwerk ist "Kill Bill" ein grandioses Stück Filmgeschichte.
Also: Am Besten Mal einen Abend Zeit nehmen und beide Teile zusammen anschauen. Wer Tarantino mag, wird auch von diesem hier begeistert sein.
"Kill Bill" - ein wahrlich großes Werk, in dem Tarantino so etwas seine Muster bricht.
Denn eines fehlt dieser Hommage an das frühe asiatische Kino gänzlich: Die typisch ausschweifenden Dialoge im Tarantino-Stil. Doch diese hat "Kill Bill" auch gar nicht nötig. Vielmehr zeigt sich der Altmeister einmal von einer anderen Seite und schafft ein Action/Martial-Arts-Feuerwerk in Perfektion. Aus einem eigentlich stinknormalen Rache-Thriller macht Tarantino etwas ganz Großes. Das liegt zum einen natürlich wieder an seiner extravaganten, unchronologischen Erzählweise, die keineswegs verwirrend ist, sondern die Handlung etwas aufpeppt. Zum andern aber eben auch an dieser blitzsauberen Inszenierung: exzellente Kameratechnik, die in rasanten Szenen hervorragend zur Geltung kommt, geniale Voice-Overs, gut ausgewählte und abwechslungsreiche Musik und eine ordentliche Portion Trash, die sich vor allem in spritzenden Blutfontänen und einer übertriebenen Brutalität wiederspiegelt. Was anderes ist man von Tarantino eigentlich schon gar nicht mehr gewohnt. Uma Thurman und Lucy Liu stechen in einem brillianten Cast besonders heraus. Die Rolle der toughen Auftragskillerin ist beiden wie auf den Leib geschneidert. Erwähnenswert ist auch die Anime-Sequenz in der Mitte des Streifens - überraschend und so wahrscheinlich noch nie da gewesen. Zusätzlich glänzt "Kill Bill" mit einer knackig kurzen Laufzeit, die eigentlich fast ohne Längen auskommt.
Wenn man überhaupt einen Kritikpunkt finden will, muss man schon lange suchen und auch ein wenig spitzfindig sein: Der finale Kampf in Tokio ist zwar absolut sehenswert, im Endeffekt dann aber doch einen kleinen Tick zu lang. Auch die Atmosphäre besticht meiner Meinung nach nicht ganz so wie beispielsweise in "Pulp Fiction" oder "Reservoir Dogs". Natürlich ist das Kaffesatzleserei auf hohem Niveau, aber dann doch ein Argument dafür, dass "Kill Bill" nicht zu meinen liebsten Tarantinos gehört.
Fazit: Rache-Epos im Eastern-Style und das auf Tarantio-Art. Was will man mehr?
"Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird."
It’s just a jump to the left,
and then a step to the right,
with your hands on your hips,
and bring your knees in tight!
But it's the pelvic thrust
that really drives you insane!
Let's do the time warp again!
Let's do the time warp again!
Stell dir vor, du sitzt im Kinosaal und die Protagonisten werden mit "slut" und "asshole" tituliert, das Auftreten des Erzählers mit "boring"-Rufen quittiert und in bestimmten Szenen Reis, Toastbrot oder Klopapierrollen Richtung Leinwand geworfen.
Undenkbar eigentlich, aber das alles gehört zum Kult der "Rocky Horror Picture Show" - dem Film, der bis jetzt wohl mit das skurrilste und abgedrehteste Stückchen Filmgeschichte ist, das ich je gesehen habe. Zudem war es auch meine erste Erfahrungen mit einer Musicalverfilmung und was soll ich großartig sagen? Ich war nicht durchwegs begeistert, aber rundum angetan.
Die "Rocky Horror Picture Show" ist sicherlich nicht jedermans Sache (meine eigentlich auch nicht). Für Musicals muss man ein gewisses Herz haben und auch die "Story" ist sagen wir mal... gewöhnungsbedürftig. Trotz aller Zweifel hielt mich dieses 100-minütige Etwas jedoch voll bei der Stange. Eine gelungene Persiflage der früheren Horrorfilme, die vor allem durch seine eingängigen Songs, aber auch die speziellen Charaktere überzeugt. Vor allem Frank N. Furter - hervorragend gespielt von Tim Curry - und sein Diener Riff Raff (Richard O'Brien) bleiben in Erinnerung.
Selbst, wenn man wie ich nicht auf solche Art von Filmen steht, sei gesagt: Dieses Werk MUSS ein jeder Filmliebhaber oder jemand, der sich selbst gerne als solcher bezeichnet, gesehen haben. Freude ist dabei keinesfalls garantiert - dafür ist die "Rocky Horror Picture Show" zu speziell - ein Erlebnis ist die Sichtung aber allemal.
Puh... Für mich ist "Der letzte Tempelritter" ziemlich schwierig einzuschätzen. Gerade noch passable Historienfilm oder völlig bescheuerter Fantasy-Schund? Letzten Endes wohl irgendetwas dazwischen.
Denn eines kann dieser Film so gar nicht: konstant sein. Der Look ist oft unpassend, ja sogar B-Movie-artig, überzeugt an manchen Stellen aber trotzdem. Die Effekte wechseln von ziemlich gut bis hin zu grauenhaft. Und auch die Story an sich bietet über die meiste Zeit Langeweile pur, nur um dann wieder recht spannungsgeladene fünfminütige Sequenzen im Mittelteil zu beinhalten. Das reicht natürlich lange nicht aus, um unterhaltsam zu sein.
Zudem stehen behämmerte und unwitzige Dialoge einer recht gelungenen Kulissen- und Musikauswahl gegenüber.
Ein wenig Licht und viel Schatten also in "Der letzte Tempelritter". Schade eigentlich, denn das Setting rund um die Pestzeit im Mittelalter ließen mich für kurze Zeit hoffen - vergeblich.
„Auf der Jagd“ ist ein klassischer 90er Jahre Actionthriller mit klischeehafter Musik, jeder Menge Spannung und sehenswerten Kulissen. Der Cast liest sich nicht nur gut, er ist auch gut: Tommy Lee Jones, Wesley Snipes, Robert Downey jr. – allesamt talentierte Schauspieler, die auch in diesem Streifen abliefern. Einer kommt mir dabei allerdings immer zu kurz: Joe Pantoliano. Er sorgt fast schon im Alleingang mit seiner markanten Stimme und den coolen Sprüchen für den Witzfaktor eines ansonsten ziemlich kompromisslosen und auch ein wenig uninnovativen Films. Denn sind wir mal ehrlich: Die Story bietet nichts wirklich neues, wenngleich Twists für etwas Pepp sorgen. Von der groß angekündigten Hatz durch die gesamten Staaten war ich dann auch ein wenig enttäuscht. Zwei verschiedene Orte machen noch lange nicht die gesamten USA aus. In dieser Richtung hätte ich mir etwas mehr erhofft.
Sei’s drum: Mit „Auf der Jagd“ kann man sicher nichts falsch machen. Wer extrem kurzweilige und absolut packende Unterhaltung der 90er Jahre sucht, kann hier getrost zugreifen.
Trash am Sonntag - Teil 2: SAND SHARKS
"Sand Sharks" ist Trash vom Feinsten. Was damit gemeint ist, dürfte wohl klar sein: Eine völlig bescheuerte Idee irgendeines Drogenjunkies (Haie, die im Sand "schwimmen"), welche dann auch noch so dermaßen bescheuert erklärt wird, dass man gar nicht anders kann, als seinen Kopf immer wieder gegen die Wand zu schlagen. Ein Humor, der sowas von platt und drüber ist, dass man ihn schon fast als genußvoll und subtil bezeichnen kann. Atari-Animationen inklusive unechtem Blut (oder war es doch nur flüssige Grütze?) und ähnlichem Zeugs. Ein Pseudo-Subplot (Party am Strand), der sich dem Niveau der Grundidee anpasst. Amüsante und abwechslungsreiche Kills. Mit grottigen Dialogen wird selbstverständlich auch nicht gespart:
"Es ist ein Sandhai. Und er schwimmt durch den Sand."
Was "Sand Sharks" aber aus der Masse von Hai-Trashfilmen herausstechen lässt, ist die gekonnte Besetzung der Rollen. Corin Nemec ist schon unfreiwillig komisch, aber eine setzt dem Ganzen noch die Krone auf: Brooke Hogan. Es gäbe wohl keine Schauspielerin auf diesem Planeten, die die Wissenschaftlerin SANDY (höhö) glaubhafter spielen kann als dieses Luder, das mit ihren aufgeblasenen Titten und den wasserstoffblonden Haaren natürlich jegliche Klischees einer Nutte bedient. Warum hier keine Acadamy Awards rausgesprungen sind, bleibt mir ein Rätsel. Wie sie mit Expertiesen nur so um sich schläudert und gekonnt am Strand herumhopst....... entzieht ihr jegliche Existenzberechtigung. Mal im Ernst: Hogan ist die personifizierte Talentlosigkeit, quasi der SV Werder Bremen unter Schauspielerinnen. Hätte ihr Vater sie doch mal lieber in den Wrestling-Ring geschickt...
"Sie sind verhaftet wegen krimineller Machenschaften"
Das ist…. das wohl abgedrehteste Comedy-Spektakel seit Langem.
Jonah Hill, James Franco, Seth Rogen, Jay Baruchel und Craig Robinson (,die sich selbst spielen,) verschanzen sich nach einer Party in Francos Villa. Warum? Nun ja, das weiß zunächst keiner. Ein Erdbeben? Eine Alien-Invasion? Die Apocalypse? Jedenfalls ist irgendetwas da draußen, das so ziemlich die gesamte Bevölkerung LAs verschwinden hat lassen. Ihr unfreiwilliges Heim enthält eigentlich alles, was man braucht: Einen im Boden eingelassenen TV, Penis-Skulpturen, Pornomagazine, ja sogar ein Milky Way. Doch der Vorrat geht langsam zuneige und die Freundschaft der fünf wird auf die Probe gestellt.
„Das ist das Ende“ wandelt über 103 Minuten auf einem schmalen und gefährlichen Grat zwischen herrlich amüsanter Selbstironie, pubertär-sexistischen Zoten gemixt mit netten Kills inklusive Splattereffekten und einer absolut bescheuerten Story, die mir nicht mal nach sechs Lines Koks in den Kopf gekommen wäre. So hat diese Ensemblekomödie viele starke, aber auch ein paar schwache Momente. Gerade gegen Ende nämlich verpufft der zuvor noch so witzige Überlebenskampf in einem Hauch von etwas belanglosem Unsinn.
Schreibmaschinen, Drehscheibentelefone, der Hosenbund bis zum Bauchnabel, ein die meist berstend volle Redaktion einräuchernder Dustin Hoffman - hach mir als hoffentlich bald angehendem Journalisten geht bei diesem 70er Jahre Flair wahrlich das Herz auf.
"Die Unbestechlichen" thematisiert den Anfang des investigativen Journalismus im Zuge der Watergate-Affäre auf unspektakuläre sowie natürlich nicht mehr zeitgemäße Art und Weise, ohne dass auch nur irgendeine Spur von Langeweile aufkommt. Hier wird recherchiert, telefoniert, ausgefragt ohne Rücksicht auf die eigene berufliche oder sogar existenzielle Zukunft. Redfort und Hoffman passen in ihre Rollen wie die Faust aufs Auge – ihre Darstellungen sind absolut glaubhaft. Ich kann wirklich jeden verstehen, der an diesem Film nichts für sich findet. Es passiert nicht viel, Tempo kommt nie wirklich auf. Stattdessen ist der Streifen rein aus Journalistensicht erzählt und beantwortet die Frage, wie jene hinter den wohl größten Politskandal des 20. Jahrhunderts kamen.
Wer sich für diesen Stoff interessiert, wird aber wohl kaum drum herum kommen, sich in den Bann von „Die Unbestechlichen“ ziehen zu lassen und 138 kurzweilige Minuten zu erleben.
„You wanna be makin moves on the street? Have no attachments. Allow nothing to be in your life that you cannot walk out on in 30 seconds flat if you spot the heat around the corner.”
So lautet die Weisheit von Neil McCauley (Robert de Niro) über den Erfolg als Gangster auf den Straßen L.A.’s. Vor allem eines zieht sie nach sich: Einen Mangel an Bindungsfähigkeit. Wie seinem Crewkollegen Chris Shiherlis (Val Kilmer), aber auch seinem ärgsten Verfolger – Lieutenant Vincent Hanna (Al Pacino) – fällt es ihm schwer, Beziehungen zu Frauen aufzubauen bzw. diese zu halten. Dafür gehen sowohl McCauley als auch Hanna mit viel zu viel Hingabe ihren Tätigkeiten nach. Gemeinsam mit Shiherlis, Michael Cheritto (Tom Sizemore) und Trejo (Danny Trejo) wickelt der in den Hollywood Hills wohnende McCauley einen Coup nach dem anderen ab – allesamt vermittelt vom Hehler Nate (Jon Voight). Ob Bankraub oder Geldtransporterüberfall – die vier sind ein eingespieltes Team, planen ihre Heists immer sorgfältig und weit im Voraus und lassen sich auch durch das Missgeschick des ein oder anderen Neulings nicht hinter schwedische Gardinen bringen. Letzteres hingegen ist das selbsterklärte Ziel von Hanna, der McCauley und seiner Crew auf Schritt und Tritt folgt.
Ein typischer Gangstermovie-Plot also, der durch die grandiose Inszenierung von Michael Mann und das göttergleiche Schauspiel von de Niro und Pacino zu einem wahren Meisterwerk avanciert. Trotz einer scheinbar erdrückenden Länge von 170 Minuten vergeht „Heat“ wie im Flug und bietet ein hochspannendes Katz-und-Maus-Spiel auf allerhöchstem Niveau. Dabei verzichtet Mann gewollt auf eine Schwarz-Weiß-Zeichnung. Man verspürt Empathie für beide Hauptprotagonisten. Vielleicht ist es das, was diesen Streifen so besonders macht. Es wird keine Richtung vorgegeben, in die man fühlen muss. Nein. Man kann selbst entscheiden, ob man eine Seite wählt und mit dieser fiebert, oder ob man die beiden einfach nur agieren lässt – weltklasse wie sie sind – und sich das Geschehene ohne eine Seite einzunehmen ansieht.
Angefangen mit dem ersten Raubüberfall ist „Heat“ von der ersten Minute an intensiv wie kaum ein anderer Streifen. Mann changiert hier mit brutal-blutigen sowie packenden, aber auch ruhigen und sentimentalen Momenten. Während angesprochene Einstiegsszene, eine atemberaubende 10-minütige Schießerei mitten in LA sowie das grandiose Finale als Paradebeispiel für Ersteres fungieren, bietet sich vor allem eine Begegnung als Exempel für die ruhige und trotzdem geniale Seite des Films an: Nicht nur im Film, sondern auch in der Realität sitzen sich de Niro und Pacino „face-to-face“ das erste Mal vor der Kamera gegenüber. Ein wahrlich magischer Moment.
Löblich ist auch die genreuntypisch tiefe Charakterzeichnung. Jeder hat so seine eigenen Probleme, Eigenschaften und Macken. Das geht über die Dimensionen aller Actionthriller hinaus. Für meinen Geschmack werden die Familienprobleme von Hanna und McGauley in der ersten Hälfte etwas zu sehr thematisiert, das ist aber Geschmackssache.
Was für mich den Streifen aber am meisten ausmacht, ist die Atmosphäre. Ich kann es nicht genau beschreiben, weil ich nicht weiß, was es ist, das mich so fasziniert. Man fühlt sich irgendwie wie in GTA – DEM Spiel meiner Kindheit. Es ist der perfekte 90er Jahre Gangsterflair in der dafür wohl idealsten Stadt der Welt: Los Angeles. Diese charakteristischen Straßenzüge, die Diners, der Blick von den Hollywood Hills aus, die genialen Schießereien, die Hockeymasken… Das ist einfach Perfektion. Eine Bildgewalt, wie es sie so einfach und unscheinbar noch nie gegeben hat und wohl auch nie mehr geben wird.
Kurzum; Diesen Film MUSS man einfach gesehen haben. Actionthriller der 90er in Perfektion, mit brillianter Atmosphäre und zwei überirdischen Schauspielern. Wegen des angesprochenen Schönheitsfehlers, der er nur aus meiner persönlichen Sicht, nicht aber objektiv betrachtet ist, kann ich "Heat" NOCH nicht 10 Punkte geben. Vielleicht ändert sich das ja bei einer Zweit- oder Drittsichtung ;)
Wenn schon nach einer halben Stunde das Handy interessanter ist als der Film, spricht das wahrlich nicht für die Qualität von "Linewatch".
Interessierte mich das Thema - Grenzkontrolle an der amerikanisch-mexikanischen Grenze - in der Kurzbeschreibung noch, entpuppte sich dieses Werk des Regisseurs von "Walking Tall" im Endeffekt als spannungsloses Gangsterthriller-irgendwas. Daran ändern auch Cuba Gooding jr., Dean Norris (Hank aus Breaking Bad) und das eigentlich coole Setting nichts. Drehbuch mies, restlicher Cast unterdurchschnittlich - schlichtweg ein "Thriller" ohne Thrill.
Fazit: Zum Einschlafen brauchbar, ansonsten Zeitverschwendung
„Ed Gein – Der Metzger von Plainfield“ zerfleischt sich trotz interessantem Plot, lobenswerten Originalaufnahmen und wenigen, aber gelungenen Splatterelementen aufgrund der absoluten Spannungslosigkeit, einer nicht vorhandenen Atmosphäre, einem grausamen sepiafarbenen Look und einer mehr als offensichtlichen Fehlbesetzung in der Rolle von Ed Gein buchstäblich selbst. Und mit historischen Ungenauigkeiten hab ich noch gar nicht erst angefangen...
Das Gängsterpärchen Pumpkin (Tim Roth) und Honey Bunny (Amanda Plummer) sitzt in einem Diner. Lässig raucht Pumpkin seine Zigarette, während Honey Bunny vom angebotenen Kaffee gar nicht genug kriegen kann. Die beiden wirken wie zwei stinknormale Kunden. Doch halt! Über was unterhalten sie sich eigentlich? Sie diskutieren gerade. Wo ist es denn am sinnvollsten, einen Raubüberfall durchzuführen? In einer Bank? Wäre im Prinzip einfach. In einem Spirituosenladen? Nun ja, das klappte bis jetzt immer. In einem Restaurant? Perfekt, da gibt es nämlich noch genügend Kunden, die um ihr Portmonnaie erleichtert werden können. Die beiden zücken ihre Waffen und SCHNITT.
Schon der Prolog des wohl kultigsten Films aller Zeiten, den ich zu meiner Schande erst jetzt das erste Mal gesehen habe, hat mich voll in den Bann gezogen.
Die Handlung wirkt - wie so oft bei Tarantino - nichtig und absolut abgedreht, doch wird sie auch in "Pulp Fiction" durch ein geschicktes Drehbuch, das chronologische Reihenfolgen grundsätzlich vernachlässigt, letzten Endes plausibel aufgelöst. So auch hier. Doch worum geht es?
Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Wir haben zum Einen eben erwähntes Gängsterpärchen, das augenscheinlich mit der eigentlichen Story überhaupt nichts zu tun hat. Diese dreht sich nämlich um die beiden Gangster Vincent Vega (John Travolta, hat hier irgendwie eine gewisse Ähnlichkeit mit Tim Wiese :D) und Jules Winnfield (Samuel L. Jackson), die ihrem Boss Marsellus Wallace (Ving Rhames) einen mysteriösen Koffer zurückbeschaffen sollen, sich dann plötzlich aber in der berühmt berüchtigten "Bonnie-Situation" befinden. Vega obliegt zudem die Aufgabe, Mia Wallace (Uma Thurman) - Marsellus' Frau - auszuführen, um ihrer Einsamkeit entgegenzuwirken. Parallel dazu wird der Boxer Butch Coolidge (Bruce Willis) in das Geschehen eingeführt. Dieser soll für Wallace einen Kampf in der fünften Runde absichtlich verlieren.
Wie bereits erwähnt: Großartig ist die Story mit Sicherheit nicht, vielmehr wird sie durch die gelungene Erzählweise großartig gemacht. Ansonsten liegt das Hauptaugenmerk in "Pulp Fiction" ganz klar auf den Dialogen: lange, eigentlich völlig belanglos und doch genial, weil mit viel Witz und so manch unerwartetem Ausgang - tarantinoesk eben. Ob über Burgernamen, die aufgrund des metrischen Systems in den USA anders lauten als in Europa, der Bedeutung einer Fußmassage oder der Rechtfertigung eines Milchshake-Preises - der gute alte Quentin macht jedes noch so dämliche Thema zu einem wahren Erlebnis für Filmliebhaber guten Geschmacks.
Es wäre allerdings falsch, "Pulp Fiction" nur auf seine genialen Dialoge und das ausgeklügelte Drehbuch zu beschränken. "Pulp Fiction" ist mehr. "Pulp Fiction" ist typischer 90er Jahre Flair in Perfektion. "Pulp Fiction" ist brutal und eiskalt, mit einer hervorragenden Kameraarbeit und Musikauswahl gespickt und fungiert als Bühne für geniale Schauspieler, die sich in ihren abgedrehten Rollen so richtig austoben können. "Pulp Fiction" ist nie langweilig, wartet mit unvorhersehbaren Wendungen auf und hat einen unmessbaren Coolness-Faktor.
Kurz: "Pulp Fiction" ist absolut Kult und ich könnte mich selbst dafür "mit einer Kneifzange und Lötkolben bearbeiten", weil ich dieses Monstrum an Film noch nicht früher gesehen habe.
"Vincent, sind wir glücklich? [...] Ja, wir sind glücklich."
Und huababuar ist seit heute auch glücklich - restlos
"Es sieht aus wie eine unheilige Vereinigung zwischen einem Piranha und einer Anaconda." - "Du meinst es ist eine Piranhaconda?"
Ja, es ist eine Piranhaconda, die da dem geneigten Trash-Fan wie mir das sonntägliche Abendprogramm verfeinern soll - und es so gut wie nicht tut.
Denn leider kann diese Schundproduktion in Sachen Unterhaltungswert nicht wie erwartet punkten. Dafür sind die Dialoge zu selten banal genug, die Kills zu einfallslos und immer nach dem selben Muster und das Blut, das stets in Form von Spritzern auf dem Bildschirm und in Rauchschwaden zum Einsatz kommt, zu computeranimiert und künstlich, um es auch nur halbwegs ernst nehmen zu können. Erwartungsgemäß ist das Monster grottenschlecht animiert - wenngleich ich die Idee ziemlich gut finde - und die Schauspieler bis auf Michael Madsen unterirdisch. Viel nackte Haut gibt es trotz ukrainischer Pornodarstellerinnen nicht zu bestaunen.
Gefallen haben mir aber irgendwie die absurden Nebenhandlungen. Die Filmcrew einer Billigproduktionsfirma, die im Dschungel einen B-Movie dreht. hat schon ordentlich was von Selbstironie - das gefällt. Auch die Landschaftsaufnahmen überzeugen gelegentlich , selbst wenn sie von der Qualität her vor dem 2. Weltkrieg hätten aufgenommen werden können.
Die Frage, die mir natürlich auf der Zunge brennt: Was kommt als nächstes? Krokopard? Krakodil? Panthiger?
Ein Actioner mit recht interessanten Nebenkriegsschauplätzen (Yakuza und Triaden), einer sich konsequent steigernden Handlung mit überraschendem Ende und einem visuell interessanten Look. So erfindet "War" sicherlich nichts neu, kann aber durchaus sehenswerte Akzente im Actiongenre setzen, auch wenn Statham schon deutlich bessere Rollen hatte, Li höchstens durchschnittlich spielt und ich mir allgemein etwas mehr Härte erwartet hätte. Diese wurde durch Schnitte nämlich immer nahezu komplett kaschiert.
Wer eine Affinität zu Actionfilmen mit der asiatischen Mafia als Sujet hat, kann getrost mal rein schaun. Ein Martial-Arts-Feuerwerk sollte man allerdings nicht erwarten, die Nahkämpfe beschränken sich auf die Fingeranzahl meiner linken Hand ;)
Wollten wir nicht alle schon einmal ein Leben nach Jordan Belforts Prinzipien führen? Mehr Sex als Gina-Lisa Lohfink, mehr Drogen als Walter White in fünf Wochen überhaupt produzieren kann und so viel Geld, dass man es ungeliebten Yachtgästen hinterherwerfen oder es zerknüllen und damit "Paper Toss" spielen kann.
In "Wolf of Wall Street" nimmt uns Leonardo DiCaprio mit in genau dieses Leben als Broker und Präsident von Stratford Oakland. Einem Unternehmen, das an der Wall Street Aktien verkauft. Und das geschlagene 180 Minuten lang. Ein Exzess folgt dem nächsten - sei es durch Kokain, teurem Whiskey oder etwaigen verschreibungspflichtigen "Arzneimitteln". Mit viel Zynismus und derbem sowie versautem Humor lässt Martin Scorsese DiCaprio seine ganze Geschichte vom Aufstieg im kurzlebigsten Geschäft Amerikas erzählen - einer millionenschweren Provision kann schnell ein Absturz in Form eines Börsencrashs oder des FBI kommen. Das muss auch Jordan Belfort erfahren. Neben dem absolut zündenden und gut durchdachten Witz zünden vor allem die Darsteller. Der grandiose DiCaprio gibt zusammen mit dem dauerlustigen Jonah Hill ein kongeniales Duo ab. Und Matthew McConaughey? Der hat mit DiCaprio zusammen die beste Szene im gesamtem Film: Restaurant, rhythmisches Summen, Selbstbefriedigun - mehr sag ich nicht, einfach selbst ansehen.
Dass sich bei drei Stunden Laufzeit Längen nicht ganz vermeiden lassen, stellte vor allem die Zweitsichtung unter Beweis. Wurde man beim damaligen Kinogang durchgehend perfekt unterhalten, fällt diesmal die zweite Hälfte merklich, aber Gott sei Dank nicht erheblich, von der ersten ab. Dinge wiederholen sich, die Story flacht etwas ab.
Trotzdem ist "Wolf of Wall Street" einer der unterhaltsamsten Filme des Jahres 2014, der trotz seiner gigantischen drei Stunden bei mir sicherlich immer wieder einmal im Bluray-Player landen wird.
PS: Bin ich eigentlich der Einzige, der leichte Parallelen zu "Scarface" erkennen kann? Stichwort Sex, Dorgen, Macht und dem damit verbundenen moralischen, aber auch finanziellen und persönlichen Abstieg.