Ichundso - Kommentare

Alle Kommentare von Ichundso

  • Gestern ist mir eingefallen, dass ich eigentlich echt gut über die Schwerelosigkeits-Szenen in Inception hätte schreiben können. Leider um einiges zu spät. Werde mich jetzt mal fröhlich durch die Artikel ackern und hoffen, dass nächstes Jahr ein bisschen mehr Zeit gegeben wird als nur zwei bis drei Wochen.

    • Interessanter Gedanke auf BadassDigest: Hat Warner womöglich aus diesem Grund Batman vs Superman (ich weigere mich jetzt einfach, den richtigen Titel zu benutzen) nach vorne geschoben? Weil sie wussten, dass sie Captain America vs Iron Man nicht gewachsen sind?

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      • Was ist eigentlich aus dem geworden?

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        • Tolle Liste! Natürlich fehlen ein paar Namen, aber man kann schließlich nicht alle Serien der Welt kennen.
          Ich würde noch Megan aus "Drake & Josh", den siebten Doctor Who und als Sherlock-Alternative Jim Moriarty ergänzen, aber eine bessere Nummer 1 würde mir nicht einfallen.

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          • Ich hoffe, es wird ein Musical.
            https://www.youtube.com/watch?v=pqv_LUStxDw

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            • Ichundso 11.10.2014, 09:58 Geändert 11.10.2014, 09:59

              Ben Affleck hat das Kinn, mehr braucht man nicht als Batman. So ganz up to date scheint der Artikel aber nicht zu sein, denn den wesentlichen Grund, warum zumindest ich optimistisch bin, hast du nicht drin und das ist Drehbuchautor Chris Terrio. Der wurde nämlich von Ben Affleck mit ins Boot geholt und ist jetzt Hauptautor. David S. Goyer wurde damit (gottseidank) zur Seite gedrängt. Es ist so gut wie allgemein bekannt, dass Goyer bei den Dark Knight-Filmen eigentlich nur dazu da war, um den eher comicunkundigen Nolan-Brüdern zur Seite zu stehen, aber sobald man ihn alleine lässt, kommt entweder ein humorloses und risikofreies Kuddelmuddel wie Man of Steel (gab gute Sachen an dem Film, das Skript gehört nicht dazu) oder Schrott-Horror wie The Unborn heraus.
              Chris Terrio hat für Argo einen Oscar gewonnen und das war ein brilliantes Drehbuch, lustig, spannend und eine großartige filmreife Adaption von schon bekanntem Material. Wenn er das auf Batman/Superman und schließlich den Justice League-Film ausweiten kann, gibt es wirklich einen Grund, gespannt zu sein.

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              • Ichundso 10.10.2014, 11:43 Geändert 10.10.2014, 11:43

                Mir geht es ähnlich wie dir Jenny, für mich war "Lucy" auch die schwächste Folge bisher. Einmal ist die Sexerkenntnis-Geschichte wirklich ein bisschen grenzwertig und außerdem war das die erste Folge, die mir ein bisschen wie ein Füller vorkam.
                Ansonsten möchte ich aber noch hervorheben, dass es wirklich großartig ist, wie die Struktur und Erzählweise der Folgen dafür sorgt, dass man trotz einem Riesenhaufen an Charakteren, komplizierten Zwischenbeziehungen und regelmäßigen Flashbacks immer einen guten Überblick darüber hat, wer wer ist.
                Verloren ging mir das nur in der allerletzten Szene im Wald, kann mir jemand verraten was genau da vor sich ging?

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                  Ichundso 09.10.2014, 13:10 Geändert 09.10.2014, 13:25

                  "Do you know why young people like Lorde so much? It's because she's something different. Kids have had pop music artists flash tits and crotch in their face and most kids are actually smart enough to be sick of it. Lorde represents something in all of us: the truth that wants to be heard. If I could talk to Lorde right now, you know what I'd tell her? I'd tell her not to let people change who she is. I'd tell her that if people are making fun of her, it's probably because they've lost touch with being human. I'd tell her to keep on doing what she does, because when someone isn't allowed to express who they are inside, then we all lose. That's what I would say to Lorde."

                  Nach der gestrigen Folge ist mir wieder klar: Die Folgen mögen ein bisschen weniger konstant sein als noch vor einigen Jahren, aber wenn South Park gut ist, ist South Park umwerfend. Immer noch. "Help me unload the car, ya ya ya, I am Lorde..."
                  Kaum eine andere Serie kann mit so wenig Fingerspitzengefühl und so viel Toilettenhumor (in dieser Folge wortwörtlich) so kraftvoll und schön sein. #100seasonsandamovie

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                    über Gotham

                    Ballon-Man. Motherfucking Ballon-Man. Es ist unglaublich, aber nach nur drei Folgen ist diese Serie schon so unglaublich schlecht, dass es einfach nur lustig ist. Kein langfristiger Plan, keine guten Charaktere, alles hinimprovisierte Kacke. Gordon ist noch der einzige Charakter, der auch skriptweise funktioniert, der Rest sind entweder todlangweilige festgefahrene Stereotypen oder man wird alle zwei Minuten damit über den Kopf gehauen, was mal aus denen wird.
                    Hey, Selina Kyle möchte nicht "Selina" genannt werden, lieber "Cat". Und sie ist weiblich. So wie "Cat"-"Woman". Außerdem füttert sie "Katzen" und hat einmal Angst vor einem "Hund". Sie ist wohl keine "Hunde"-"Mensch", eher ein "Katzen"-"Mensch". Und weiblich, also "Cat"-"Woman". Und sie sagt, dass sie im Dunkeln sehen kann. Ein bisschen wie eine "Katze". Aber menschlich und weiblich. Wie "Cat"-"Woman". Und so läuft das mit jedem. verdammten. Charakter.
                    Gotham ist eine unglaublich eigenartige Kreuzung aus der 60er-Jahre Adam West-Serie (Ballon-Man, oh mein Gott) und dem, was sie glauben, was die Dark Knight-Filme waren (Bruce hört Death Metal, oh mein Gott), ohne jegliche Fähigkeit zum Subtilen, Langfristigen oder Substanziellen.
                    Hat bestenfalls Potential fürs "so schlecht dass es schon wieder gut ist"-Regal, es sei denn da ändert sich qualitätshalber sehr bald sehr viel.

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                    • Ichundso 06.10.2014, 08:43 Geändert 06.10.2014, 08:45

                      Trollololol.
                      Ich dachte mir, hey, machste mal was Irres, guckste mal rein bei der neuen "Analyse" von Mr. "Filmanalyse". Wahrscheinlich tust du ihm eh unrecht, so schlimm ist er gar nicht.
                      Ich guck mir ja mittlerweile nicht mal mehr die Videos an, sondern les einfach den Artikel, das reicht mir eigentlich schon.
                      "Es war schon verwunderlich, warum sich Fincher ausgerechnet nach Verblendung schon wieder ein Werk aus der Trivialkrimiliteratur zur Verfilmung auserkoren hat." Tja, manche Leute sind halt einfach ungebildete Idioten.
                      "zwei Stunden an der Nase herumzuführen" Das STIMMT ja nicht mal. Der Twist des Films kommt nach ziemlich genau einer Stunde, was bei einem 150 Minuten-Film ein gigantischer Unterschied ist und was deshalb sowieso ganz anders betrachtet werden muss wie ein klassischer "xy war der Mörder"-Twist.
                      Außerdem, natüüürlich wusstest du von Anfang an, was die Auflösung war, klaaaro, liebes Filmanalytikerchen. Sind halt nicht alle so sehr über dem Niveau von "Trivialkrimiliteratur", dass sie die mühelos von der ersten Seite durchschauen mit ihren durch jahrelange Superbildung gefeilten Röntgenaugen.
                      "Mehr dazu im Video". Örgh, wohl eher nicht, sonst geb ich dem Typen noch Viewzahlen.

                      Wahrscheinlich ist es ganz gut, dass er immer noch hier ist, denn das schafft einen Moviepilot-internen Antagonisten, jemand, der so verlässlich nervt, dass man sich sicher sein kann, auch nach Jahren immer noch den gleichen inkompetenten Quark vorzufinden. Man sieht kein Licht ohne Schatten, was?

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                      • Howdy!
                        Also, für ein erstes Filmprojekt erstmal Hut ab. Ist sicherlich besser als das, was ich hinbekommen würde. Ich finde gerade die Kameraführung sehr schön, insbesondere in der ersten Szene am Bach. Das Ding ist nur, dieser Kurzfilm ist ungefähr das Gegenteil von dem, was ich mir unter für mich passende Kurzfilm-Unterhaltung vorstelle, ich mag nichtmal Eraserhead. In sofern bin ich in gewisser Weise vielleicht einfach das falsche Publikum und ich bitte dich, das in Betracht zu ziehen, während ich hier meine Liste an Anmerkungen und Kritikpunkten runterleiere (mir war übrigens anfangs überhaupt nicht klar, dass das dein erster Film war. Sah eigentlich nicht danach aus).

                        - Der Mittelteil ist etwas zäh. Ab dem Moment, an dem es das erste Mal dunkler wird, hatte ich für ein paar Minuten so gut wie keine Ahnung, was eigentlich abging, höchstens eine grobe. Für mich wäre es in diesem Teil schöner, wenn ich entweder richtig sehen könnte, was passiert oder es eine Ecke kürzer wäre. Ein schnelleres Tempo, das zum Ende immer mehr anzieht, könnte auch eine nette Klimax auf dem Weg zum scheinbaren Aufwachen bilden.
                        - Mein wesentlicher Tipp, mit dem du hoffentlich tatsächlich etwas anfangen kannst: Versuch in der übrigen Zeit doch vielleicht noch ein bisschen am Sound zu schrauben. Die Musik macht das Ganze auf Dauer etwas monoton und da der Großteil eh im Wald spielt, ließe sich, denke ich, gut was mit Blätterrascheln, Wind, Wasser, etc. machen (nur bloß keine Eule). Das lässt sich auch seperat produzieren. Weniger Musik und mehr Sounddesign. Hast du "Inland Empire" gesehen? Das Sounddesign da ist grandios und könnte eine gute Inspiration sein.
                        - Die Farbfilter sind'n bisschen heftig.
                        - Anfang und Ende fand ich beide schön, aber bei den Titlecards gilt "weniger ist mehr". Der Zoom am Anfang ist zum Beispiel ein bisschen cheesy.

                        Vielleicht noch ein Tipp, den ich, glaube ich, von irgendeinem berühmten Regisseur mal aufgeschnappt habe (weiß nicht mehr genau wer, wahrscheinlich irgendein David, Lynch-Cronenberg-oder-so). Wenn du das nächste Mal eine Szene hast, bei der du dir sofort denkst, dass da etwas Bestimmtes sein müsste, weil es einfach die logische Wahl ist (Piano-Klänge als Gruseluntermalung, Böser mit Kutte, etc.), überleg ob es nicht vielleicht besser wäre, einfach das komplette Gegenteil zu machen. So kann man verhindern, dass man sich in Horror-Klischees verliert oder unterbewusst nachmacht (ist zum Beispiel bei dem zeitversetzten Schrei am Ende sehr schön gelungen).

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                        • Ichundso 04.10.2014, 14:18 Geändert 04.10.2014, 14:19

                          Weil mich Star Wars gelinde gesagt nicht die Bohne interessiert, hab ich mich vorgestern einfach mal auf die Suche nach dem Spoiler gemacht - und hey, so leicht zu finden war der gar nicht. Ich musste echt ein bisschen wühlen, bis ich ihn fand. Schade ist das schon, aber auch wenn das sicherlich die Filmemacher unglaublich fuchsen wird, sehe ich das ehrlich gesagt nicht ganz so dramatisch, denn es ist nicht sehr schwer dem Spoiler aus dem Weg zu gehen. Ich meine, selbst bei Game of Thrones funktioniert das doch auch super und da gibt es ganze Bücher voller Spoiler.

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                            Teil 3 meiner selbstgebauten Gone-Trilogie

                            Ich bin die Geschichte schon vor einigen Tagen losgeworden: Ich wollte Gone Girl noch vorher lesen, um rechtzeitig zum Kinostart damit fertig zu sein. Und nachdem ich für das erste Drittel etwa zwei Tage brauchte, verschluckte ich die letzten 350 Seiten in einer Nacht. Und das, obwohl ich normalerweise überhaupt kein schneller Leser bin.

                            Aber wenn einen diese Story einmal gepackt hat, dann lässt sie einen nicht mehr los. Dies ist auch der Grund, warum die Laufzeit von zweieinhalb Stunden, die bei einem Film dieser Art sehr schnell eine ganze Ecke zu viel sein kann, dringend gebraucht wird. Die Geschichte braucht diese Zeit, den Raum zum Atmen, zum Entfalten. Und was für eine Geschichte es ist. Wow. Also, heilige Scheiße. Ich glaub mich fickt ein Pferd. Ich betrat den Kinosaal mit einem innerlichen Grinsen. „Ihr arme Würstchen habt ja überhaupt keine Ahnung, was da auf euch zukommt.“ Aber ganz ehrlich, ich glaube ich hatte selbst keine richtige Ahnung.

                            Die Kurzfassung: Gone Girl ist der perfekte Date-Movie. Gut, sicherlich nicht für das erste Date, aber vielleicht für das hundertfünfzigste. So ungefähr ab da. Es ist ein Film, über den man hinterher sprechen können sollte. Ausführlich. Über mehrere Tage hinweg. Denn neben der Tatsache, dass es sich hier um ein hervorragend gemachtes und unterhaltsames Stück Kino (und einen der besten Filme des Jahres) handelt, ist Gone Girl eine mutige und beinahe schon zynische Auseinandersetzung mit Beziehungen, Geschlechterrollen und der Ehe an sich. Und das so furchtbar überbenutzte Wort „zynisch“ verwende ich hier mal ganz im Wortsinn.

                            Die Langfassung: David Fincher ist wahrscheinlich der beste „Auftragsregisseur“ Hollywoods. Er schreibt seine Filme nie selbst, er produziert nicht mit, er ist der Mann, an den man herantritt wenn man einen düsteren Stoff verfilmt haben will, so dass er verdammt großartig aussieht. Und mit Gone Girl hat er nichts getan, um das Gegenteil zu beweisen. Fincher weiß wo er die Kamera hinzustellen hat, er weiß welches Erzähltempo eine Geschichte braucht, was rausmuss und drinbleiben darf, er weiß wie die Schauspieler sich bewegen müssen und er weiß ganz genau wie er den gewohnten Erzählfluss für eine Szene aufbricht, die einem an Mark und Bein zerrt.

                            Ebenso wichtig ist aber, dass er nie versucht, größer zu sein als das Material und dem Film irgendwie zwanghaft „seinen Stempel aufzudrücken“. David Fincher hat keine wichtigen Markenzeichen, keine charakteristischen Kameraschwenks oder Zeitlupensequenzen, er kümmert sich nicht um seinen Lebenslauf, sondern darum dass am Ende der bestmögliche Film fertig ist. Die Einblendung „A David Fincher Film“ ist fast ein wenig unpassend. So wie Fight Club eher „A Chuck Palahniuk Film“ war, ist Gone Girl durch und durch „A Gillian Flynn Film“ und die Buch- und Drehbuchautorin ist weiterhin zweifellos die wichtigste Person in diesem Unterfangen.

                            Es scheint mir beinahe unmöglich, über Plot und Thematik von Gone Girl auch nur ein paar gute Worte zu verlieren, ohne hemmungslos zu spoilern. Mein Rat (auch wenn es jetzt wahrscheinlich schon etwas spät ist): Ihr solltet entweder das Buch gelesen haben oder keine längere Kritik lesen. Entweder ihr wisst alles oder ihr wisst nichts. Irgendwas dazwischen ist nicht gut. Deshalb...

                            AB HIER ALLES SPOILER

                            Je näher das Startdatum des Films rückte, desto mehr brannten (neben Diskussionen über Ben Afflecks Penis) auch wieder Debatten über die Geschlechterrollen in der Geschichte auf, und über angebliche Frauenfeindlichkeit. Gone Girl ist wahrscheinlich einer der interessantesten Filme zum Durch-die-Gender-Brille-betrachten, aber der wichtige Grund warum Vorwürfe von Sexismus oder „problematischer Darstellung“ nicht so richtig fruchten, ist dass Gone Girl etwas hat, das man im allgemeinen Kino - und ganz besonders im Thriller-Genre fast immer vergeblich sucht: Eine zentrale Antagonistin, die nie selbst zum Opfer wird.

                            Wann immer Stichwörter wie Mord und Vergewaltigung in einem Thriller-Film oder einer Serie auftauchen, haben es die weiblichen Figuren meist nicht sehr gut. In „True Detective“ sind zwei philosophierende männliche Cops auf der Suche nach dem männlichen Mörder schöner junger Mädchen, während einer der beiden seine Frau wie Dreck behandelt. In Finchers letztem Film „Verblendung“ musste die Protagonistin unter anderem eine grauenvolle Vergewaltigung überleben, bis sie endlich zur Heldin wurde. Im Klassiker „Die Verurteilten“, einer der besten Filme aller Zeiten, wird die einzige weibliche Figur mit Rollennamen vor Beginn der Handlung vergewaltigt und ermordet.

                            Filme ab 16 (und immer öfter auch ab 12) sind voll mit Frauen, die in die Opferrolle gedrängt werden, die zum Boxsack und Spielball zwischen männlichem Protagonist und männlichem Antagonist werden, und sicher war auch das, was viele während der ersten Stunde von Gone Girl erwartet hätten. Und tatsächlich ist das die Geschichte, die am Ende die Medien aufgetischt bekommen, ein böser Mann, ein guter Mann, und eine arme Frau, die der böse Mann gefangen hielt, vergewaltigte und der nur durch Notwehr gestoppt werden konnte. Sicher, auch in der Geschichte war es Amy selbst, die ihm die Kehle aufschlitzte. Und doch sinkt sie am Ende glücklich in die Arme Nicks, erschöpft, zu Tode verängstigt und voller Blut. Ein Foto für die Medien. Ein Foto, wie wir es erwarten.

                            In einer der besten Szenen in „The Dark Knight Rises“ (hey, hier ist ein Film, mit dem ihr keinen Vergleich erwartet habt), sehen wir Anne Hathaway als Selina Kyle, die mit nur einer Waffe eine Bar voller Gangster aushebelt und im Moment, in dem die Polizei hereinkommt, heulend zusammenbricht, nur um eine Sekunde später wieder aufzustehen und durch die Hintertür zu verschwinden. Amy Elliott Dunne bedient sich dem gleichen Prinzip. Mit dem Unterschied, dass sie nicht nur eine einfache Verbrecherin ist. Sie ist wahnsinnig, batshit, eine vollkommen irre und unberechenbare Frau. Und - sie ist am Ende die Gewinnerin.

                            Ja, es ist wahnsinnig schwer, in Gone Girl Sympathiekarten auszuteilen und das ist auch der Punkt. Aber auch wenn Nick Dunne einer der unangenehmsten Protagonisten in Finchers Schaffen ist (und das ist schließlich gespickt mit unangenehmen Protagonisten), es ist Amy, die das noch lange in den Schatten stellt. Amy ist nicht weniger als ein Genie, mit einem kriminellen Geist, von dem sich selbst Hannibal Lecter eine Scheibe abschneiden könnte. Sie ist ein fantastisch geschriebener Antagonist im bestmöglichen Sinne, eine wahnsinnige, unverständliche, aber auf ihre Art doch einnehmende Persönlichkeit. Und sie ist böse. Böööse. Doch ist sie böse, weil sie als Kind misshandelt wurde? Weil sie in ihrer Vergangenheit entführt und vergewaltigt wurde und jetzt Rache nehmen will?

                            Nein. Nichts von alledem. Hat Hans Gruber einen Grund gebraucht, böse zu sein? Oder der Joker? Hannibal Lecter? Menschen sind manchmal einfach böse. So will es die Fiktion - und die Realität. Nur wenn auf einmal Frauen Körper aufschlitzen, suchen Autoren immer noch automatisch nach einem traumatischen Grund. Sie könnte das doch nicht einfach so machen, sie ist doch... eine Frau. Bis zu Amy Elliott Dunne. Und ist nicht am Ende das wahre Gleichberechtigung?

                            Gone-Faktor: 7/10, weil schon relativ früh wieder da. Aber clever genutzt, mit Einblendungen und so.

                            SPOILER ENDE/KOMMENTAR ENDE/TRILOGIE ENDE

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                              Teil 2 meiner selbstgebauten Gone-Trilogie

                              Ben Affleck ist so Boston wie man überhaupt nur sein kann. Wer dort war, erzählt oft ähnliche Geschichten über die Stadt wie über Chicago oder New York, über eine Stadt mit ihrem eigenen Rhythmus, ihrer eigenen Luft. Zwei von Ben Afflecks drei Regie-Arbeiten spielen dort und erst neulich gab es eine Geschichte darüber, dass er sich während den Dreharbeiten für einen anderen Film weigerte, die Kappe eines anderen Football-Teams aufzusetzen.

                              Die Stichwörter Heimat und Zuhause gehören sicher zu den wichtigsten Elementen für Afflecks ersten Film. Ohne zu viel verraten zu wollen, ist das hier eindeutig ein Film über Vertrautheit, Geborgenheit und die Frage, was ein Zuhause überhaupt ist - und sein kann. Genau wie die beiden anderen Filme, die ich in dieser kleinen Triple Bill zusammengefasst habe, folgt Gone Baby Gone anfangs einen relativ gewohnten Thriller-Weg, endet aber nicht in großen Schießereien oder Verfolgungsjagden, sondern ruhig, bedacht, reflektiert.

                              Es gibt Geschichten, die leicht zu beenden sind. Mit eindeutigen Antworten. Und es gibt Geschichten wie Gone Baby Gone und Gone Girl, die schließlich nicht nur ein Titelwort, sondern auch eine zentrale Filmfigur gemeinsam haben. Ben Affleck, der Mann der aussieht wie der beste Durchschnittsamerikaner (und es irgendwie auch ist), zeigt immer wieder, dass er sein eigenes Image so großartig und subtil hinterfragen kann wie nur wenige andere Hollywood-Persönlichkeiten von seinem Status. Du bekommst Ben Affleck aus Boston, aber nicht Boston aus Ben Affleck? Vielleicht. Aber genau das ist ja eigentlich die Frage: Wieviel deiner Heimat trägst du in dir? Und wieviel davon brauchst du überhaupt?

                              Gone-Faktor: 8/10. Doppelter Worddrop im Titel sowie die titelgebende Szene sind schon ziemliche Plus-Punkte.

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                                Teil 1 meiner selbstgebauten Trilogie aus Filmen mit „Gone“ und einem nutzlosen deutschen Untertitel.

                                Amanda Seyfried sieht einfach totaaal niedlich aus mit einer Pistole. Ich meine, guckt sie euch an: http://bit.ly/1xMeEgQ
                                Nur damit das niemand falsch versteht, ich will Amanda Seyfried weder ihre schauspielerischen Fähigkeiten noch ihre Glaubwürdigkeit absprechen. Aber auf der Skala der Menschen, die mit Pistole bedrohlich aussehen, befindet sie sich wohl eher nicht auf der Kevin-Spacey, sondern eher auf der Michael-Cera-Seite. Ist das schlimm? Nö. Denn wenn ich in „Gone“ auf eines nicht verzichten will, dann auf Amanda Seyfried.

                                Das schlimmste Adjektiv, das ich über Gone verlieren könnte, wäre „unspektakulär“. Zwei Drittel der neunzig Minuten Laufzeit (und ich bin heilfroh, dass es nicht mehr sind) sind relativ altbekanntes B-Movie-Zeug. Amanda Seyfried spielt eine Frau mit gruseliger Vergangenheit, eines Nachts verschwindet ihre Schwester und da die Polizei keine Hilfe ist, muss sie ihre eigene Detektivarbeit machen. Unterhaltsam ist das allemal, auch wenn ich mich in gelegentlichen Momenten der Selbstreflektion schon fragen musste, ob ich diesem Film wohl genauso aufmerksam folgen würde, wenn da statt Amanda Seyfried Sylvester Stallone oder Sarah Jessica Parker durchs Bild stapfen würde. Sie trägt diesen Film und sie trägt ihn fast so gut wie ihre schwarze Jacke.

                                Was dann aber tatsächlich die 7 Punkte mehr als verdient macht, ist das letzte Drittel. Statt großer Twists und Täterätätä schaltet der Film nämlich unerwartet einen Gang runter und zeigt einige wirklich tolle und simple Szenen, in denen sie sich auf den Weg zum vermeintlichen Entführer ihrer Schwester macht. Nur sie und ihr Handy in einem Auto sind absolut alles, was man für einen atmosphärischen Aufbau zum Finale braucht. Und nachdem der große Showdown überstanden ist, verabschiedet Amanda (ich weiß nicht mal mehr, wie ihre Rolle hieß, Jill vielleicht?) sich mit einem Oneliner vom Bildschirm, der in seiner mangelnden Subtilität und doch genialen Einfachheit einen Chor von Hip-Hoppern verlangt, die in einem „Ah, no she didn’t!“ ein großes „Ah-ooohhh!“ von sich geben müssten. Und ein Tusch vielleicht. Pointe erreicht. Ein Wunder, dass das nicht völlig in die Hose ging. Aber hey, ich will mich nicht beschweren.

                                Gone-Faktor 9/10. Nicht nur ist ihre Schwester weg, das Skript nutzt das Wort mehr als einmal in anderen Zusammenhängen. Layers, man, layers...

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                                • Fan-fucking-tastisch! Ich bin heilfroh, dass die Staffel sich auf acht Folgen beschränkt, denn das Erzähltempo ist weiterhin wahnsinnig gut. Genauso wie eigentlich alles andere. Ich hatte nach den explosiven ersten beiden Folgen ein bisschen Sorgen, dass sich das Ganze ein bisschen im Sand verlaufen könnte, aber ganz im Gegenteil, das geht alles im genau richtigen Schritt weiter. Und ich möchte auch nochmal die Musik hervorheben, insbesondere im Prolog von Folge 4, einfach fantastisch.

                                  Find es aber auch amüsant, dass diese so mit Überwachungskameras zugepflasterte Stadt es nicht hinbekommt, eine olle Kamera einfach mal IN den Tunnel des Todes zu hängen, sondern nur davor. Ich meine, wie viele Leute müssen da noch erstochen werden, bis jemand auf die Idee kommt? (#lénalives (#hoffentlich))

                                  P.S. Julies Song. <3

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                                  • Meine Nominierung für den Pulitzer-Preis dieses Jahr: "How to See Ben Affleck’s Penis in Gone Girl"
                                    Ein umfassender Guide in 10 Schritten, wie man in Gone Girl Ben Afflecks Nudel erspäht. Punkt 3: "There will come a time near the very end of the movie when one character suggests that Ben Affleck take a shower. This is your cue!"
                                    Großer Journalismus.

                                    http://www.vulture.com/2014/10/how-to-see-ben-affleck-nude-penis-gone-girl.html

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                                    • Ich dachte, Hans Christian Andersen hätte schon geklagt?

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                                      • Sehr guter und schlüssiger Artikel auf BadassDigest, der erklärt warum es aus rechtlichen Gründen wahrscheinlich nicht dazu kommen wird: http://badassdigest.com/2014/09/27/how-the-producers-of-superman-made-it-unlikely-that-avengers-3-will-be-made/

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                                          Vergesst Gotham, How To Get Away With Murder ist DER Serienneustart diesen Herbst!
                                          Allein die Pilotfolge ist thrillgefüllter als die kompletten Staffeln anderer Thriller-Serien, Viola Davis ist in der Form ihres Lebens als machthungrige Star-Anwältin in einem verzwickten, kurzweiligen und wahnsinnig erfolgversprechenden Verwirrspiel im amerikanischen Rechtssystem. Ganz bewusst verzichtet die Serie komplett auf das Herunterleiern von Paragraphen und Zahlen, hier geht es um nackte Überzeugung, um Diskreditierung, um eine Gruppe von Menschen, deren höchstes Ziel es ist, "einfach nur ihren Job zu machen". Und da uns die erste Folge bereits einen ausgiebigen Blick darauf gegeben hat, wo das noch alles hinführen wird, ist How to Get Away with Murder jetzt neben Doctor Who eindeutig die Serie, deren Folgen ich diesen Herbst am wenigsten erwarten werde können.

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                                          • Ichundso 27.09.2014, 10:03 Geändert 27.09.2014, 10:04

                                            Linguistischer Einschub: Das Wort "obsolet" wird hier im Sinne von "obligatorisch" benutzt, dabei bedeutet das Wort fast genau das Gegenteil, nämlich "hinfällig".

                                            Was das Gerücht angeht: Macht das überhaupt einen Unterschied? Jeder Marvel-Film ist doch sowieso nur ein Kapitel einer größeren Geschichte, heißt also eigentlich nur, dass es erstmal vier Avengers-Filme statt drei geben wird.

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                                            • "Auf Imgur haben wir gefunden" heißt ja wohl eher "auf Imgur hat jemand alle Abspann-Gags aus 22 Jump Street hochgeladen". Was den News-Wert dessen angeht - Herbstloch?

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                                                Ich glaub's ja gar nicht, New Girl ist zurück - und mit was für Feuer!
                                                Ich hatte die Serie während der dritten Staffel einfach irgendwann langsam ausgeblendet, zu schwach wurden die Folgen und die Tatsache, dass die Showrunnerin selbst in Interviews zugegeben hat, dass sie eigentlich keine Ahnung hat, wohin die Geschichte geht, war allzu offensichtlich.
                                                Die ersten beiden Folgen der neuen Staffel sind aber wieder absolut großartig, und es ist ein total schönes Gefühl, sich daran zu erinnern, warum Zooey Deschanel eigentlich so eine irre lustige Schauspielerin ist.
                                                Keine Beziehungskisten, keine langgezogenen Romanzen... New Girl ist wieder so irre, wie es sein sollte. Hoffen wir es hält.

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                                                  Überraschend ehrliche und lustige Auseinandersetzung mit Hautfarbe in Amerika. Wenn der Pilot die Richtung der Serie weiter vorgibt, ist hier wirklich eine schöne Sitcom entstanden, die auch außerhalb der Staaten ihre Aussage hat. Stellt sich nur die Frage, ob das Konzept wirklich über mehr als eine Staffel tragen wird...

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                                                  • Ichundso 25.09.2014, 16:42 Geändert 25.09.2014, 16:42

                                                    Großartiger Auftakt. Muss das erste Mal seit der WM gesehen sein, dass ich gezielt Fernsehen geguckt habe - wenn auch einen Livestream.
                                                    Im Moment gibt es nichts, was mir an der Serie nicht gefällt, das Pacing ist absolut grandios, denn auch wenn sich für jede Szene Zeit gelassen wird, bleiben wir nie eine Minute zu lang an einer Stelle. Ich denke, die geringe Folgenanzahl wird hier geholfen haben.
                                                    Die Geschichte ist bis jetzt wunderbar erzählt, Informationen kommen immer zum richtigen Zeitpunkt und auf die richtige Art und einige Details, auf die ich ohne dich, Jenny, gar nicht gestoßen wäre, werden es sicher auch sehr interessant machen, das Ganze nochmal zu sehen.
                                                    Auch wenn ich theoretisch einfach online weitergucken könnte, werd ich mir mal bis nächste Woche Zeit lassen. Ist schön, einen festen Termin zu haben. :)

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