J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Sorrentino hat einen Werbefilm für Campari gedreht.
Die philosophischen Dialoge sollen der Geschichte wohl Tiefe verleihen, naja. Immerhin sind die Bilder toll und man darf Clive Owen dabei beobachten, wie er Cocktails mischt und ihnen lustige Namen gibt.
Killer in Red
https://www.youtube.com/watch?v=8_nRZjJfD7Y
Emad und Rana leben als Paar zusammen in Teheran. Als sie eines Tages wegen Einsturzgefahr notgedrungen ihre Wohnung verlassen müssen, kann ihnen ein befreundeter Arbeitskollege eine neue Bleibe organisieren. Ein Glückstreffer, der jedoch einen Haken hat. Die erst kürzlich ausgezogene Vormieterin bewahrt noch private Gegenstände in der Wohnung auf und genießt in der Nachbarschaft einen zweifelhaften Ruf. Kurz nach ihrem Einzug wird Rana von einem Unbekannten im Bad überrascht und brutal niedergeschlagen.
(Film-)Kunst kann dafür genutzt werden, um bestimmte Dinge für Außenstehende greifbar und verständlich zu machen, von gewalttätigen Übergriffen bleiben die meisten Menschen glücklicherweise verschont. Der Schrecken und das Grauen des Tathergangs lässt sich leicht visualisieren, aber wie soll man Außenstehenden einen Einblick in die komplexe Gefühlswelt der Betroffenen gewähren? Asghar Farhadi gelingt dieses Kunststück, indem er sich vollkommen auf die inneren Konflikte seiner beiden Protagonisten konzentriert und sich einer nüchternen Betrachtungsweise verschreibt, ohne störenden Schnickschnack lässt er die hervorragenden Schauspieler für sich sprechen. Dies mag im Mittelteil vielleicht zu ein paar Längen führen, aber was als ruhiges Drama beginnt, entwickelt sich schließlich zu einem hochspannenden und erschütternden Thriller, der sich intensiv mit Themen wie Schuld, Rache und Reue auseinandersetzt.
Als westlich geprägter Mensch habe ich "The Salesman" nebenbei als schöne und bereichernde Filmreise in eine fremde Kultur empfunden. Wenn ich mich recht erinnere, ist das sogar der erste iranische Film, den ich überhaupt gesehen habe.
Matthew Lewis ist verlobt?
Das bricht dann wohl tausenden Fans das Herz^^
Eine kürzlich erschienene Serie (History Channel Kanada, Netflix) über den Pelzhandel im Kanada des 18. Jahrhunderts mit JASON MAMOA in der Hauptrolle. Netflix schmeißt ja mittlerweile zig Serien pro Monat auf den Markt, die meisten davon beachte ich gar nicht mehr, weil ich wahrscheinlich eh keine Zeit finden werde, um sie mir anzusehen. Hier wurde ich jedoch von der Thematik und eben Jason Mamoa angefixt.
Erhofft habe ich mir ein ähnliches Erlebnis wie "The Revenant", geworden ist es dann eher ein zweites BLACK SAILS. Von der Frontier und der Wildnis sieht man relativ wenig, dafür konzentriert sich die Serie auf verschiedene Interessengemeinschaften, die gegeneinander konkurrieren und intrigieren oder sich miteinander verbünden. Die englische Hudson Bay Company (HBC) hat das Monopol auf den Pelzhandel inne, muss sich aber verstärkt mit Franzosen, Schotten und Eingeborenen auseinandersetzen, die ebenfalls in den Handel einsteigen möchten. Jason Mamoa spielt einen Gestzlosen halb irischer, halb eingeborener Abstammung, der das Monopol der HBC stürzen und sich für die Ermordung seiner Familie am HBC-Gouverneur (Alun Armstrong) rächen möchte.
Wie in der ersten "Black Sails"-Staffel funktioniert das nur solala, weil man sich zu sehr auf die Intrigen fokussiert und ordentliche Charakterzeichnungen sowie eine tiefgründige Geschichte dafür in den Hintergrund rücken. Unterhaltsam ist die Serie dennoch, weil die Episoden ohne Längen flott hintereinanderweg erzählt werden (es sind zum Glück nur sechs mit je 45 Minuten) und weil sowohl das aufwendige Setdesign als auch die verschiedenen Dialekte/Akzente ein glaubhaftes Gefühl für die damalige Zeit vermitteln. Wer also schon an "Black Sails" Gefallen fand, wird auch mit "Frontier" seinen Spaß haben. Es sei denn, man erwartet Softpornoszenen, solche finden sich hier nämlich nicht.
Jason Mamoa beweist in den Episoden 5 & 6 übrigens, dass er entgegen der allgemeinen Annahme tatsächlich sehr gut schauspielern kann und sich nicht nur zum Körperkino eignet. Aquaman-Generalprobe gemeistert, würde ich mal sagen.
Ich habe mit einem standardisierten Superheldenfilm gerechnet und wurde aufgrund der ein oder anderen erfrischenden Idee positiv überrascht. Spider-Man mal anders!
Tom (Bill Milner, "Son of Rambow", "X-Men: First Class") ist ein Waisenkind, das bei seiner Großmutter (Miranda Richardson, "Sleepy Hollow", "Harry Potter") lebt und sich nach der Schule oft mit seiner besten Freundin bzw. heimlichen Liebe Lucy (großartig: Maisie Williams, "Game of Thrones") trifft. Nach einer Schießerei, in der Teile seines Smartphones in sein Hirn eindringen, erhält Tom ungeahnte Superkräfte, mit denen er technische Geräte und elektronische Daten manipulieren kann.
Die Charakterkonstellation "Waisenkind, Großmutter und Love Interest" erweckt nostalgische Erinnerungen an Spider-Man, inhaltlich beschreitet "iBoy" jedoch einen eigenen Weg. Onkel Ben sagte einst "Aus großer Macht folgt große Verantwortung" und gemäß dieser Maxime kämft Peter Parker für das Gute und schafft es stets aufs Neue, seine Frauen zu retten. Was wäre, wenn man diesen Spieß einfach mal umdreht? Tom erhält seine Superkräfte, weil er Lucy während der Schießerei nicht beschützen konnte und vor den Tätern geflohen ist. Aufgrunddessen betrachtet er sich selbst als Feigling, das persönliche Versagen und Rache motivieren ihn dazu, seine Superkräfte einzusetzen. Indem sich Tom auf einen willkürlichen Pfad der Selbstjustiz begibt und die Toten sich in seinem Kopf einnisten, bricht "iBoy" mit Onkel Bens Maxime und zeichnet ein düsteres Bild seines Protagonisten. Darüberhinaus veranschaulichen Toms Fähigkeiten, welche Macht und Gefahr sowohl von Nachrichtendiensten als auch von der naiven Nutzung datenverarbeitender Geräte ausgehen.
In den Spider-Man-Filmen gelten Peter Parkers Freundinnen meistens als der Inbegriff der Jungfrau in Nöten, "iBoy" entfernt sich von diesem Klischee und stellt Lucy als ein Mädchen dar, das sich auch selbst zu wehren weiß und Tom in Momenten der Schwäche zu Hilfe eilt.
"iBoy" kommt ohne Bombast und ohne überbordende Geschichte aus, stattdessen beschränkt er sich auf das Wesentliche. Ein schöner, kleiner, kompakt erzählter Film, der im Verlauf der Handlung an Spannung gewinnt. Empfehlenswert!
P.S.: Ich habe den Film im englischen Original gesehen, wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese, scheint die deutsche Synchro echt mies zu sein.
David Fincher!
https://www.youtube.com/watch?v=w2YFCXgcL7A
Darren Aronofsky:
- wenn er sich, nicht so wei bei The Wolverine, den Produktionsstress aufhalsen will
Alex Proyas:
- wenn er sich wieder mehr in Richtung von The Crow orientiert
Denis Villeneuve:
- falls er einen Mainstream-Blockbuster drehen möchte
Matt Reeves:
- sein großartiges Affentheater kann er sicherlich auch auf Menschen übertragen
Zack Snyder:
- wenn er während den Dreharbeiten nicht an Überarbeitung krepiert
Andrew Garfield habe ich als Schauspieler zum ersten Mal kennen- und schätzen gelernt, als wir im Religionsunterricht der elften Klasse "Alles, was wir geben mussten" gelesen haben und kurz danach die Verfilmung erschien. Als neuer Spider-Man konnte er mich von der ersten Sekunde an überzeugen, indem er die Rolle subtiler und glaubhafter anlegte als sein Vorgänger Tobey Maguire (den ich ebenfalls mag), die Maguire-Fans dankten ihm dies mit Bezeichnungen wie "Spider-Hipster" oder "Robert Pattinson 2.0".
Letztes Jahr beeindruckte mich Garfield dann in "The Social Network" und vorgestern schließlich in "Hacksaw Ridge" - jede Szene, in der er dort vor die Kamera tritt, gehört ihm. Leider scheint Gibson in der zweiten Filmhälfte mehr am Krieg interessiert gewesen zu sein, da er Andrew Garfield in den entsprechenden Szenen zu einer reinen Nebenrolle degradiert oder ihn sogar gänzlich aus der Handlung streicht.
Über die Oscarnominierung mag man streiten, aber ich freue mich, dass er nun endlich die volle Aufmerksamkeit erhält, die er verdient.
Auf "Silence" bin ich schon sehr gespannt!
Ich dachte mir, nachdem ich "Hacksaw Ridge" gesehen habe, kann ich auch direkt den nächsten kontrovers diskutierten Weltkriegsfilm der letzten Jahre nachschieben. Schlecht fand ich "Fury" definitiv nicht, sonderlich gut aber ebenfalls nicht. Wenn ich "Fury" nun mit anderen Weltkriegsfilmen vergleiche, stellt sich die Kontroverse als das Standardrepertoire Hollywoods heraus. Damit kann ich leben, solange der restliche Inhalt stimmt, und das tut er hier.
David Ayer muss man dahingehend definitiv zu Gute halten, dass er sich mit dem üblichen Patriotismusgesülze angenehm zurückhält (analog dazu: Steven Price' Soundtrack) und keine der beiden Seiten bevorzugt darstellt. Die deutschen Soldaten folgen dem Faschismus und die US-amerikanischen Soldaten begehen trotz des Befreiungs-/Befriedungsmotivs Kriegsverbrechen, indem sie Gefangene exekutieren und Frauen vergewaltigen. Ayer zeigt, wie Menschen im Kriegszustand degenerieren und wie die Ideale von Kriegsneulingen korrumpiert werden, er deutet jedoch auch darauf hin, dass Ideale Leben retten können. Gegen Ende ist Norman Elliot von den anderen Fury-Proletenarschlöchern, die das Töten mittlerweile als Lebensinhalt verstehen, nicht mehr zu unterscheiden und doch sichert ihm sein früheres, idealistisches Ich das Überleben. Allerdings trägt dieses Ich nun eine SS-Uniform. Die US-Soldaten bezeichnen Norman nach der Verteidigung der Kreuzung zwar als Helden, bei einem Blick in sein Gesicht entpuppt sich dies dagegen schnell als hohle Phrase. Helden werden hier nicht geboren, am Ende zählen nur die Toten.
So weit, so gut, einen spannenden Film macht das aus "Fury" aber noch lange nicht. Wenn man eine Geschichte über einen Haufen Proletenarschlöcher erzählen möchte, reicht die simple Charakterbeschreibung "Proletenarschloch Nr. 1, 2 & 3" im Drehbuch definitiv nicht aus. Shia LaBeouf, Jon Bernthal und Michael Peña scheint Ayer dermaßen wenig Material zur Hand gegeben zu haben, dass sie hier komplett durch den Film eiern und ihren Charakteren zu keiner Zeit Individualität oder Tiefe verleihen können. Der Fokus liegt eindeutig auf Norman Elliot (Logan Lerman) und Don Collier (Brad Pitt), wobei man letzteren auch als die brutalere Version Captain John Millers bezeichnen könnte. Generell hat Ayer große Teile des Handlungsverlaufs aus "Saving Private Ryan" in seinen Film übertragen, was "Fury" zu einer sehr vorhersehbaren Angelegenheit macht. Selbst die Actionszenen verfehlen ihre Wirkung, weil es für Ayer wohl wichtiger war, mit allerhand Filter und Farben zu experimentieren, anstatt den Schrecken der Gewalt darzustellen. So verpufft z.B. der finale Showdown zu einem großen Nichts.
Zusammengefasst: Schlecht geschriebene oder ausgeborgte Charaktere, eine überraschungsarme Handlung und Style-over-Substance-Action verdammen "Fury" zur Mittelmäßigkeit, lobenswert sind indes die untypische Darstellung der beiden Kriegsparteien und Ayers Gedanken zur Auswirkung des Krieges auf den Menschen.
Anscheinend bin ich hier nun das schwarze Schaf...
Erzählt wird eine Abenteuergeschichte über den deutschen Anthropologen Theodor Koch-Grünberg (1909) und den amerikanischen Biologen Richard Evans Schultes (1942), die sich mit Hilfe des vom Kautschukboom gebeutelten Schamanen Karamakate auf die Suche nach der heiligen Yakruna-Pflanze begeben. Thematisch beschäftigt sich Regisseur und Drehbuchautor Ciro Guerra intensiv mit den Auswirkungen des Kolonialismus auf das Amazonasgebiet und dem Aufeinandertreffen zweier verschiedener Kulturen auf persönlicher Ebene, die Protagonisten lässt er unter Anderem in einen Disput über Wissenschaft und Spiritualität treten. Leider kleidet Ciro Guerra diese spannende Geschichte in ein größtenteils unansehnliches Gewand.
Der Vergleich mit Werner Herzogs "Aguirre, der Zorn Gottes", wie es in manchen Kritiken zu lesen ist, beschreibt "Der Schamane und die Schlange" meiner Meinung nach sehr gut. Die Kamera folgt den Charakteren zwar zwischen dichtgestellten Bäumen hindurch, auf Booten über den Amazonas hinweg sowie in vereinzelte Siedlungen der Ureinwohner oder missionierender Priester hinein, der Regenwald erscheint dabei in seiner Gesamtheit jedoch als ziemlich leblos. Ihm mangelt es an einer berauschenden und erschöpfenden Atmosphäre, aufgrund des ruhigen dokumentarischen Erzählstils versinkt der Film deshalb schnell in gepflegeter Langweile. Die Schwarz-Weiß-Bilder sollen denke ich ein authentisches Gefühl der Handlungszeit vermitteln, demgegenüber steht allerdings die hochauflösende Bildqualität, was letztendlich zu einer Negation führt und einen möglichen Atmosphärenaufbau sogar noch erschwert.
Nach 115 quälenden Minuten war ich einfach nur froh über den Abspann. Schade!
Ich bin Abraham de Lacey
Gioseppi Casey
Thomas O'Malley
O'Malley, der Sunnyboy!
Ein Klassiker aus meiner Kindheit, Disney-Zeichentrickfilme altern nicht^^
Insbesondere freut es mich für Toni Erdmann, Viggo Mortensen und Michael Shannon.
Amy Adams fehlt, aber das wurde hier ja schon zur Genüge ausgeführt.
Als Potterhead beglückwünsche ich natürlich ebenfalls "Phantastische Tierwesen" zu den beiden Nominierungen im Bereich Szenebild und Kostüme. Eine Auszeichnung halte ich zwar für utopisch, aber immerhin kann die Reihe nun schon 14 Nominierungen ihr eigen nennen^^
"Suicide Squad" ist nun für zwei Razzies und einen Oscar nominiert. Good job :D
Mit "Fargo" haben die Coens mit einer Mischung aus Komödie und Thriller einen Film über ihre eigene Hinterweltlerheimat gedreht, der sich deswegen sehr persönlich anfühlt. Mein bisheriger Lieblings-Coen und für Neulinge sehr gut als Einstiegsfilm in ihr Œuvre geeignet!
Like my Movie #3: Walhalla Rising
Schlamm, Blut, Rauchschwaden, dichte Nebel und Wälder.
Kämpfe über Kämpfe, endloses Warten, zielloses Umherwandern.
Rache, Aberglaube, Verzweiflung, Wahnsinn, Tod.
Mittdendrin ein schweigsamer, einäugiger Krieger.
Mad Mikkelsen spielt mit enormer physischer und mimischer Präsenz.
Was Nicolas Winding Refn hier auf Film bannt, ist die Hölle auf Erden.
Die sinnlose Suche nach Gott oder dem Sinn des Lebens.
Like my Movie #2: Das Fest
Thomas Vinterberg zwingt sich durch das Dogma-Manuskript zum Minimalkino und vollbringt damit etwas ganz Großes. [...] Das komplexe Figurengeflecht belebt Vinterberg durch eine gezielt detaillierte oder nicht detaillierte Charakterzeichnung und durch einen stetigen Fluss bestehend aus Aktion und Reaktion. Ständig bilden sich neue Situationen heraus, die Handlung wird stringent und konsequent fortgeführt. Selten hat mich ein simpler, linearer Handlungsverlauf so begeistert wie hier! [...] "Das Fest" setzt sich vielschichtig mit dem Verdrängen und Lösen von Problemen, mit dem Patriarchat und der Emanzipation von diesem, mit seelischen Schmerzen und dem Ausbrechen aus diesen, mit verschiedenen Gesellschaftsstellungen und dem Blick dieser aufeinander sowie mit Rassismus und dessen Ausleben innerhalb der Gesellschaft auseinander.
Meine drei Topfilme des Jahres 2016 sind ältere Filme, die ich letztes Jahr zum ersten Mal gesehen habe.
Like my Movie #1: Apocalypse Now (Redux)
Francis Ford Coppolas Meisterwerk über die Sinnlosigkeit und den Wahnsinn des Krieges. Danach braucht man fast schon keine weiteren Antikriegsfilme mehr.
Ich kann diesen Film sehr empfehlen!
Ein Stumm-Dokumentarfilm des Photographen Frank Hurley, der Ernest Shackleton auf seiner Endurance-Expedition 1914 in die Antarktis begleitete und mitsamt der Mannschaft im Eis festfror.
http://www.moviepilot.de/movies/shakletons-todesfahrt-zum-suedpol
https://www.youtube.com/watch?v=sqb69dMvpBM
So fühlt es sich also an, wenn man die Buchvorlage nicht gelesen hat und man daher wie ein Ochs vorm Berge steht, weil bestimmte Dinge in der Verfilmung nicht erklärt werden. Warum eskaliert die Situation im Hochhaus? Warum fährt deswegen keine Polizei vor? Warum flüchten die Bewohner nicht einfach aus dem Hochhaus, wenn es ihnen dort so beschissen geht? Das alles sind Fragen, auf die der Film "High-Rise" keine Antwort gibt, die sich laut Kritiken von Buchlesern in der Vorlage allerdings finden.
In der zweiten Hälfte stürzt der Film ins Chaos, die Form unterstützt dabei den Inhalt. Während zwischen den Bewohnern ein erbitterter Klassenkampf um Ressourcen ausbricht und das Hochhaus mehr und mehr das Aussehen einer Müllhalde oder eines Leichenhauses annimmt, verknüpft Ben Wheatley die jeweiligen Szenen zu einer zusammenhangslosen Montage. Ein toller Einfall, der für mich als Zuschauer leider zu großen Teilen ins Leere läuft. Abgesehen von wenigen Ausnahmen werden die Charaktere in der ersten Hälfte nur rudimentär gezeichnet, weshalb sich die chaotische, zweite Hälfte so anfühlt, als würde man während einer schnellen Autofahrt aus dem Fenster blicken. Man verfolgt Schemen und hat keine richtigen Identifikationspunkte mehr, aus den Charakteren werden bloße Bezeichnungen: die Schwangere, der Typ im blauen Hemd, die Sexpartnerin von Tom Hiddelston, und so weiter. Erschwerend kommen noch die oben genannten, nicht beantworteten Fragen hinzu. Hier entsteht Chaos, welches um sich selbst kreist, ich als Zuschauer bleibe außen vor.
Nichtsdestotrotz bietet die Idee, ein Hochhaus als gesellschaftlichen Mikrokosmos anzulegen, und der Zusammenbruch des sozialen Gefüges genügend Spannungselemente, um den Plot über die gesamte Laufzeit zu tragen. Innerhalb dieses Plots findet sich in dem Neueingezogenen Robert Laing die interessanteste Figur, Ben Wheatley beobachtet, wie Laing nach und nach im Mikrokosmos des Hochhauses aufgeht und sich assimiliert. Einen weiteren Trumpf hat "High-Rise" mit Robert Laings Darsteller Tom Hiddelston in der Hand, der sich mit seiner Performance nicht nur den Film zu eigen macht, sondern sich nach "The Night Manager" abermals und eindrucksvoll für die Rolle des James Bond bewirbt.
Eine Trilogie ist auch komplett überflüssig, wenn überhaupt dann reicht ein Film. Auf einen Hobbit 2.0 - unnötigerweise von zwei auf drei Filme gestreckt - kann ich gerne verzichten.
Ich habe eine Schwäche für Bücher bzw. Filme, die vom Lesen oder Geschichten Erzählen handeln und so hatte "Nocturnal Animals" mich eigentlich schon in der Tasche, als Susan (Amy Adams) das Buch "Nocturnal Animals" zum ersten Mal aufschlug und Tom Ford die Buchhandlung filmisch visualisierte. Dieser Wechsel zwischen der Buchhandlung über den Familienvater Tony (Jake Gyllenhaal) und dem schockierten, emotional ergriffenen Blicks Susans gelingt so gut, dass ich mir diesen Filmabschnitt stundenlang ansehen könnte. Die Faszination des Lesens eines spannenden und bewegenden Buches bringt Ford in Perfektion auf die Leinwand.
In seiner Gesamtheit konnte mich "Nocturnal Animals" allerdings nicht so stark begeistern, speziell erinnerte mich der Erzählfluss an G.R.R. Martins "A Dance with Dragons": eine Geschichte mit mehreren Handlungssträngen, von denen manche mehr und manche weniger spannend ausfallen. Erstere möchte man unbedingt weiterlesen, weswegen man sich zunächst ein bisschen durch die letzteren quälen muss. Der Spannungsbogen in "Nocturnal Animals" wurde für mich durch die Buchhandlung hochgehalten, während mich die nicht-fiktionale Handlung weniger interessierte und in der zweiten Hälfte des Films sogar etwas langweilte. Letztendlich fühlt sich das Buch realer und lebendiger an als die eigentlich reale Geschichte, ein ärgerliches Paradoxon.
Aufgrund der Endszene saß ich, während der Abspann lief, dennoch schwer beeindruckt und fassungslos im Kinosessel. Der Vorhang fällt, die Erkenntnis spricht, dieses böse Ende muss man erst einmal verdauen. Weil ich niemanden spoilern möchte, schreibe ich hier nicht mehr dazu. "Nocturnal Animals" ist zwar kein perfekter, dafür aber ein äußerst clever geschriebener Film, das Anschauen lohnt sich in jedem Fall!
Schauspielerisch übertrifft Amy Adams ihre Leistung aus "Arrival", Jake Gyllenhaal und Michael Shannon treten so klasse wie zuletzt immer auf und Aaron Taylor-Johnson sowie Isla Fisher dürften hier wohl die besten Leistungen ihrer bisherigen Karrieren abgeliefert haben. Die deutsche Synchronisation ist übrigens sehr zu empfehlen! Des Weiteren trägt Abel Korzeniowskis Soundtrack enorm zur Atmosphärenbildung bei, gekonnt passt er sich den stilistisch verschiedenen Filmpassagen an und entwickelt überraschend oft einen ausgeprägtes James-Bond-Flair. Ob Barbara Broccoli etwas damit zu tun hat, die im Abspann unter "Special Thanks" aufgeführt wird?^^
Es geht um den zweiten Artikel.
1) http://www.moviepilot.de/news/phantastische-tierwesen-fan-deckt-samtliche-easter-eggs-und-referenzen-auf-181295
2) http://www.moviepilot.de/news/phantastische-tierwesen-war-newt-scamander-teil-der-harry-potter-filme-181412
Im ersten Artikel geht es um einen Typen, der Easter Egg auflistet.
Im zweiten Artikel wird eines dieser Easter Eggs dann erneut thematisiert.
Asyl wollte man Edward Snowden in Deutschland zwar nicht gewähren, aber wenigstens brachten deutsche (und französische) Produktionsstudios - vor allem Babelsberg - den Mumm dazu auf, diesen Film zu finanzieren und in Deutschland drehen zu lassen, nachdem viele US-amerikanische Pendants aufgrund der Brisanz ablehnten.
Mit Oliver Stones Œuvre bin ich kaum vertraut (ich kenne nur "Alexander"), daher kann ich nicht beurteilen, wie gut oder schlecht "Snowden" im Vergleich zu Stones anderen politischen Filmen ausfällt, mir hat er jedenfalls gefallen.
Anstatt die Ereignisse simpel hintereinanderweg zu erzählen (s. z.B. "Spotlight"), stellt Stone zwei verschiedene Zeitebenen einander gegenüber. In der einen Ebene trifft sich Snowden im Jahr 2013 zum Interview und zur Datenübergabe mit den Journalisten, in der anderen wird sein Werdegang bei den Geheimdiensten sowie sein Entschluss zur Veröffentlichung der Daten thematisiert. Aufgrund dieses Kontrasts zwischen dem erzählenden, wissenden und dem handelnden, zweifelnden Snowden wird das Verbrechen und die Unmenschlichkeit der Datenspionage verdeutlicht dargestellt. Snowden erzählt hier quasi selbst seine eigene Geschichte, während Stone die Rückblicke filmisch und visuell ansprechend aufbereitet - für mich entwickelte sich daraus eine tolle Sogwirkung. Durch das Einspielen realer Aufnahmen von Politikern, Demonstranten, etc verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fiktion zusehends, am beeindruckendsten und schockierendsten dürfte wohl die Endszene ausfallen.
Musikalisch driftet "Snowden" oftmals in Richtung gefühlsduseliger Glorifizierung ab, was der Film eigentlich gar nicht nötig hat und ihm deshalb leider etwas Wind aus den Flügeln nimmt. Andererseits könnte man dies auch als ironischen Kommentar zur Arbeit der patriotischen CIA-Agenten interpretieren, die z.B. in ihren Screeningprozessen danach fragen, ob man die USA für das großartigste Land der Welt halte.
Joseph Gordon-Levitt vollbringt als Edward Snowden zwar keine Meisterleistung, verkörpert die Rolle aber gekonnt und füllt sie mit Leben aus. Von Shailene Woodley erhoffe ich mir in Zukunft viel, nach "White Bird in a Blizzward" konnte sie mich hier erneut vollkommen überzeugen. Snowdens Lebenspartnerin Lindsay Mills, die mehr und mehr unter seinem Berufsstress und den Wohnortswechseln zu leiden hat, spielt sie sehr emotional, in klassischen Dramaszenen ist Woodley Gordon-Levitt klar überlegen. In Nebenrollen kann man sich des Weiteren über Scott Eastwood, Rhys Ifans, Nicolas Cage, Zachary Quinto, Tom Wilkinson und Ben Schnetzer erfreuen.
Wann wird eigentlich bestätigt, dass Hugh Jackman und Dafne Keen als Joel und Ellie für die The Last of Us Verfilmung gecastet werden?
Spotlight ist schon ein guter und spannender Film, aber er lebt vor allem von den ihm zugrundeliegenden, wahren Begebenheiten und ergreift meiner Meinung nach sehr wenig Eigeninitiative. Der Schatten suggeriert etwas Großes und Bedrohliches, aber dahinter verbirgt sich dann doch ein im Vergleich kleiner und harmloser Körper. Am Ende stehen zwei Stunden tolle Unterhaltung, ich habe jedoch nicht das Bedürfnis, mir den Film ein zweites Mal anzusehen. Mit der Entscheidung der Academy stimme ich nicht überein, da finden sich im Kinojahr 2015 bedeutend mutigere Filme, von denen ein paar auch für den Besten Film nominiert worden sind.
Hervorzuheben sind nichtsdestotrotz die ruhige, unaufgeregte Inzenierung und der großartige Ensemblecast, aus dem Liev Schreiber und Mark Ruffalo nochmal etwas herausstechen.
"Green Room" ist eine Art Haunted house Horror ohne Geister oder Zombies, dafür mit einer Punkband und Neonazis. Hochspannend, nervenzerfetzend, absolut furchterregend inszeniert und mit Anton Yelchin, Immogen Potts und Patrick Steward hervorragend besetzt. Wenn sich ein Film die Bezeichnung "Terrorkino" verdient hat, dann ist es dieser hier.
Filme/Serien können gerne brutal sein, mich schockieren oder emotional fertig machen, aber die Form der Gewaltdarstellung, wie sie hier praktiziert wird, überschreitet leider meine Grenzen des Erträglichen. Normalerweise meide ich solche Hardcore-Gewaltfilme aus dem Independantbereich (siehe z.B. Kill List), aber hier wurde ich auf kaltem Fuß erwischt.
"Green Room" ist ein großartiger Genrefilm, trifft aber absolut nicht meinen Geschmack. Daher entfällt die Bewertung.
Aegons Eroberung oder The Dance of the Dragons!