J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
2Cellos spielen vor der kroatischen Serienkulisse.
Mittlerweile ist es schon seit drei Tagen online, aber vielleicht kennt der ein oder anderes dieses Musikvideo ja noch nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=DcFpvolRN3w
Winfried Conradi ist ein pensionierter Alt-68er, lebt alleine bzw. mit seinem Hund zusammen und hat einen ausgefallenen Hang zu skurilen und klamaukigen Scherzen. Seine von ihm entfremdete Tochter Ines, eine Karrierefrau, arbeitet als Unternehmensberaterin für große Firmen und lebt mittlerweile in Bukarest. Nachdem sein Hund gestorben ist, stattet Winfried ihr einen spontanen Besuch ab und mischt ihr persönliches sowie berufliches Umfeld als sein Alter Ego Toni Erdmann ordentlich auf.
Mit "Toni Erdmann" erzählt Maren Ade auf mehrere Weise eine Geschichte über die Liebe und das Leben. Als Außenstehender könnte man durchaus behaupten, Winfried lebe das perfekte Leben, denn er lässt jeden Tag auf sich zurollen, schaut, was dieser für ihn bereithält und verliert dabei nie seinen Humor. Der Blick, den Ade in sein Leben gewährt, macht allerdings deutlich, dass es unter gewissen Bedingungen wie ein Kartenhaus in sich zusammfallen kann. Von seiner Ehefrau ist er geschieden und seine Tochter bekommt er kaum zu Gesicht, er lebt alleine mit seinem Hund. Der Tod seines Hundes reißt ein Loch in Winfrieds Leben und dieses Loch - diesen Mangel an emotionaler Nähe - versucht er durch den Besuch seiner Tochter zu schließen. Mit "Toni Erdmann" beweist Maren Ade, dass ein perfektes Leben von außen betrachtet gegebenenfalls nur ein Schein sein kann.
Zu seiner Reise nach Rumänien entschließt sich Winfried darüberhinaus, weil er bei einem Kurzbesuch seiner Tochter in der Heimat bestürzt feststellen musste, wie sehr ihr Leben mittlerweile von ihrem Job und der Karriereleiter dominiert wird. Indem er in die Rolle seines Alter Egos Toni Erdmann schlüpft und ein Schauspiel aufbaut, hält er Ines den Spiegel vor und offenbart ihr, dass sie ebenfalls an einem Schauspiel (der Businessbranche) teilnimmt. Winfried möchte ihr den Weg zurück in ihr altes Leben zeigen, sie soll wieder Spaß daran haben. Es spricht für seine unerschütterliche Liebe zu seiner Tochter, dass er sich von Rückschlägen und Momenten vollkommender Niedergeschlagenheit nicht beirren lässt und nicht aufgibt.
Mit Ines' Beziehung zu ihrem Vater und ihren Reaktionen auf sein Auftauchen und allgemeines Auftreten thematisiert Maren Ade des Weiteren bestimmte Situationen im Leben, die wahrscheinlich jedes Kind schon erlebt hat. Man liebt seine Eltern oder Großeltern, aber merkwürdigerweise schämt man sich in manchen Situationen für sie bzw. ihre Eigenarten und wünscht sie am liebsten an das andere Ende des Planeten. Beispielsweise, wenn man ihnen die eigenen Freunde, den Lebenspartner oder die Berufskollegen vorstellt. Diese Momente der Fremdscham werden in "Toni Erdmann" auf die Spitze getrieben, Maren Ade bietet zudem beide Sichtweisen an - die des Kindes und die des Vaters.
"Toni Erdmann" ist das ca. 150-minütige Endprodukt aus über 120 Stunden Filmmaterial, die Schnittbearbeitung und Postproduktion kommt einer Meisterleistung gleich! Dank des Erzählstils Maren Ades und der hervorragenden Schauspielerleistungen - insbesondere der von Peter Simonischek und Sandra Hüller - ergibt sich ein äußerst gefühl- und humorvolles Filmerlebnis, das größtenteils wie im Flug vergeht und nur in den letzten 20 Minuten etwas an Tempo verliert. Für mich ist "Toni Erdmann" einer der besten Filme des vergangenen Jahres.
Kunst und Künstlichkeit.
Ich denke, so einen Film wie "The Neon Demon" kann nur jemand drehen, der zwar berechtigte Kritik an dem Modelgewerbe üben möchte, gleichzeitig aber auch von der ihm zugrundeliegenden Ästhetik fasziniert wird. Nicolas Winding Refn ist so ein Jemand, mit seinem Gucci-Werbespot bewegte er sich bereits in ähnlichen Regionen. Gerade das macht diesen Film allerdings zu etwas Besonderem, denn um die Künstlichkeit des Modelgewerbes aufzudecken, bedarf es sicherlich keines 120minütigen Films. Da reicht schon der Blick auf die Werbebanner an der Bahnhaltestelle oder in eine zufällige Folge "Germany’s Next Topmodel". Die Kritik fällt leicht - so leicht, dass sie schnell in einseitiges und hämisches Fingerzeigen umschlagen kann.
Winding Refn verzichtet auf dieses Fingerzeigen und positioniert sich zwischen der Künstlichkeit und der Kunst. Wenn man ein Model unabhängig vom Realitätsvergleich rein als Kunstwerk betrachtet, entpuppt sich die Künstlichkeit als das Offensichtliche: die Oberfläche. Lässt man diese Oberfläche hinter sich und seziert das Model im übertragenen Sinne, wird man unweigerlich auf den künstlerischen Schaffensprozess stoßen. Die Makeup-Artisten, die Modedesigner, die Photographen, etc - alle leben hier ihre künstlerische Kreativität aus. Diesen Aspekt verliert Winding Refn nie aus den Augen, er kritisiert die Künstlichkeit, aber verehrt die Kunst. Nichtsdestotrotz bleiben die beiden Begriffe im Modelgewerbe untrennbar miteinander verbunden, diesen Dualismus spürt man in jeder Szene, "The Neon Demon" ist vollkommen darauf ausgelegt. Winding Refn arrangiert schöne Bilder, die reale Szenerie hinterlegt er mit diversen Farben. Unterstützt werden die Bilder durch Cliff Martinez’ elektronischen Soundtrack, künstlich erschaffen und doch eine echte Kunst für sich.
"I do not deny, that my heart has greatly desired this... In place of a Dark Lord, you would have a queen! Not dark, but beautiful and terrible as the dawn! Treacherous as the sea! Stronger than the foundations of the earth! All shall love me, and despair!"
Ein weiteres Thema, welches Winding Refn in "The Neon Demon" anspricht, ist das Wunder und die Gefährlichkeit natürlicher Schönheit. Die 16jährige Jesse strahlt aufgrund ihrer Schönheit und ihrem gewissen Etwas eine unglaublich starke Anziehung auf ihre Mitmenschen aus. Manche verehren sie, manche begehren sie und manche verzehren sie. Jesse selbst weiß von dieser ihr innewohnenden Macht und glaubt, ihre Modelkolleginnen sich damit Untertan machen zu können. In ihrem Narzissmus vergisst sie allerdings, dass man im raubkatzenhaften Modelgewerbe schnell vom Thron in die Gosse gestoßen werden kann. Du bist nicht fit, dann wirst du gefressen, ungekaut, kurz verdaut und für immer vergessen.
Besonders interessant fand ich jene Szene, in der sich der Fashiondesigner und Jesses "Freund" Dean über wahre Schönheit unterhalten. Der Fashiondesginer meint, Schönheit sei das einzig Wahre, und Dean setzt dem entgegen, wahre Schönheit komme von innen. Da es sich bei "The Neon Demon" um einen von Ästhetik dominierten Film handelt, habe ich diesen Dialog neben der eigentlichen Aussage auch als Kommentar zum Film selbst bzw. zum Kino allgemein verstanden. Ein Film kann noch so schön sein und über die beste Optik verfügen, ohne Inhalt bleibt er nur eine leere Hülle. Speziell Nicolas Winding Refn wird dies ja häufig vorgeworfen, was ich persönlich allerdings nicht nachvollziehen kann.
"Harry Potter und der Feuerkelch" zählte für mich immer schon zu den besseren Adaptionen der Bücher und als ich mir den Film kürzlich wieder ansah, wurde ich darin erneut bestätigt. Nun, ein bisschen hängt das sicherlich auch mit der aktuellen politischen Lage zusammen.
Hier wird Freundschaft und internationale/-kulturelle Zusammenarbeit vorgelebt, Dumbledore warnt davor, sich in dunklen Zeiten spalten zu lassen. Die stärkste Szene im Film ist für mich dahingehend die Abschlussszene. Alle Schüler verabschiedenen sich voneinander, Hermine fragt - den Tränen nahe -, ob sich nun alles verändere, und Harry legt ihr aufmunternd den Arm auf die Schulter.
Wenn man das Buch vor Augen hat, erhält man zu Beginn trotzdem erstmal einen Dämpfer. Der Film rast durch die Einleitung (Das Haus der Riddles, Harry im Ligusterweg, die Quidditsch-WM, die erste Zeit in Hogwarts) und innerhalb von 10-15 Minuten ist man schon beim Trimagischen Turnier angelangt. Die Kürzung der Quidditsch-WM kann ich aber vollkommen nachvollziehen, weil diese im Bezug auf die Haupthandlung nunmal keine Relevanz besitzt.
Die Inszenierung des Trimagischen Turniers hat mir aber sehr gut gefallen. Der Kampf gegen den Drachen fällt im Buch ebenso wie jener gegen den Basilisken relativ lahm aus, in den Filmen wurde dies kreativ etwas ausgeweitet und aufgepeppt. Die dritte Aufgabe im Labyrinth wurde zwar komplett umgestaltet, aber nicht unbedingt zum Schlechteren. Im Buch müssen die Champions gegen mehrere Flüche und Kreaturen antreten, das Labyrinth ist aber auch nur so groß wie das Quidditschfeld. Im Film dagegen erstreckt es sich über gefühlt die Hälfte der Hogwartsländereien, hier steht klar die Suche im Vordergrund, Monster braucht es da nicht.
Dass die Hauptcharaktere in die Pubertät eintreten und mit klassischen Teenagerproblemen konfrontiert werden, nahm in "Der Gefangene von Askaban" ja schon seinen Anfang und nimmt nun gemäß des echten Lebens einen größeren Stellenwert ein. Man muss sich z.B. nur mal in Harrys Lage versetzen, da bringt er all seinen Mut auf, Cho wegen des Balls zu fragen und dann übertönen die Eulenschreie seine Frage! Die Hölle!
Den Weihnachtsball mögen die meisten Leute ja nicht, für mich zählt er jedoch zu den Highlights des Films. Die Schicksalsschwestern rocken die Hütte und Flitwick wird per Crowdsurfing abtransportiert, yeah! Auf dem Ball befinden sich größtenteils 14-17jährige Schüler, da kann es gerne etwas fetziger zugehen. Zum Vergleich, auf einem Abiball dominiert definitiv keine Walzermusik o.Ä.! Leider wurde der Weihnachtsball in der Kinofassung ziemlich kaputtgeschnitten, hier lohnt sich der Blick in die Deleted Scenes.
Ansonsten sind es Kleinigkeiten, die mich stets zum Schmunzeln oder Lachen bringen. Zum Beispiel der Running Gag mit den Kanonen, die Blaskapelle, Moody mit seinem (ausgestopften) Frettchen oder Kakaroffs angedeutete Kopfnuss gegen Dumbledore, als dieser die Punkte für die Zweite Aufgabe verteilt.
Es kommt selten vor, dass ich Filme gesehen habe, die für den Deutschen Fernsehpreis nominiert werden. Mit "Winnetou" (5 Nominierungen) und "Mitten in Deutschland: NSU - Die Täter" (3 Nominierungen) sind das jetzt sogar zwei und beide haben mir gefallen.
Da bin ich nun tatsächlich das erste mal gespannt, wer hier welche Presie gewinnt.
Die Nominierungen braucht man nicht ernstzunehmen, denn die Razzies nehmen sich ja sogar selbst nicht ernst. Sich darüber aufzuregen, lohnt sich also überhaupt nicht.
Die Organisatoren der Razzies wissen wahrscheinlich selbst, dass sich ohne so manche Kontroverse keiner für ihren Filmpreis interessieren würde. Das sieht man alleine hier in den Kommentaren schon sehr gut. Kaum findet sich Film X oder Schauspieler Y in der Liste der Nominierungen, geht das Lamentieren (wieder) los. "Das kann doch nicht sein, der war doch gar nicht so schlecht!!1!"
Genau davon leben die Razzies und genau darüber kann man sich aufregen. Eine ernsthafte Awardverleihung für die wirklich schlechtesten Filme des Jahres dürfte ziemlich interessant ausfallen und das Filmgeschäft beleben. Hier stehen stattdessen leider nur die größten Kontroversen im Vordergrund und abgesehen von Clicks bringt das im Endeffekt gar nichts.
Bisher habe ich den neuen ÖR-Sender funk ja etwas belächelt, aber dieses Format ist echt klasse. Man muss nur mit den richtigen Leuten kooperieren^^
Tatort Synchro - Pimp my Tatort!
https://www.youtube.com/watch?v=evNd-HJpCWY
Tatort Synchro - Pizza Tatort
https://www.youtube.com/watch?v=umxcysROkc0
Tatort Synchro - Blind Tatort Date
https://www.youtube.com/watch?v=_yYDkjdiWJY
"Drive" dürfte wohl der massentauglichste all seiner Filme sein und war meine erste Erfahrung mit Nicolas Winding Refn. Ich hatte das Glück, den Film vor ein paar Jahren im Bochumer Unikino auf der Großleinwand erleben zu können. Atmosphärisch hervorragend und abseits von The Raid 2 habe ich nie so intensiv gefilmte Autoverfolgungsjagden gesehen.
Direkt nach "Drive" habe ich den sehr sperrigen "Only God Forgives" gesehen. Ein Fehler für einen Refn-Laien, ich konnte mit dem Film relativ wenig anfangen und hatte keine Ahnung, was Refn überhaupt erzählen wollte. Hier lohnt sich stattdessen "Fear X" als Einstiegsfilm in Refns Farbenkino.
"Bronson" fand ich in Ordnung. Refn orientiert sich an Kubricks "A Clockwork Orange", ohne aber dessen Klasse zu erreichen. Zumal er auf eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Protagonisten verzichtet.
"Walhalla Rising" hat mich einfach nur weggeblasen, Refn befindet sich auf der sinnlosen Suche nach dem Sinn des Lebens. Ziemlich bildgewaltig und mit einem überragenden Mads Mikkelsen.
"The Neon Demon" habe ich leider noch nicht gesehen.
Der Name ist immer noch Programm:
In Teil 1-3 war die Reihe quicklebendig.
Mit Teil 4 begann sie langsam zu sterben.
Mit Teil 5 scheint sie endgültig tot zu sein.
Noch mehr Action, noch krassere Stunts und noch mehr CGI als in Teil 4. Eine sinnvolle Handlung gibt es nicht mehr, John McClane ballert sich eigenverantwortlich quer durch die ehemalige Sowjetunion, weil sein Sohn irgendetwas Dummes angestellt hat, und gibt Zivilisten auf die Fresse, weil er kein Russisch versteht. Sein Sohn stellt sich dann ausgerechnet als Geheimagent heraus, was ich als Ausrede dafür empfunden habe, noch mehr Action in den Film zu packen. Die Daddy-Issues funktionieren als Charakterzeichnung deshalb nicht einmal halb so gut wie noch im Vorgänger, zumal Jai Courtney das im Gegensatz zu Mary Elizabeth Winstead auch gar nicht rüberbringen kann.
Wenn wenigstens die Action Spaß machen würde, aber bis auf wenige Stunts sieht das abgrundtief beschissen aus. Jump Cuts bis der Arzt kommt und gefühlt jede Actionszene wird zwei- bis dreimal aus verschiedenen Blickwinkeln gezeigt.
Zum Schluss wird mir dann noch suggeriert, ich solle das Happy End toll finden, in dem die McClane Familie endlich vereint ist. Nur leider hatte das alles nichts mehr mit den McClanes gemein, die ich in früheren Filmen kennengelernt habe. Was für eine Farce!
Der Name ist Programm:
In Teil 1-3 war die Reihe quicklebendig.
Mit Teil 4 stirbt die Reihe langsam.
Inhaltlich macht "Stirb Langsam 4" an sich viel richtig. Der Technikskeptiker John McClane muss sich nun mit Cyberterrorismus und Hackern (deswegen also 4.0, aha!^^) rumschlagen und ist dementsprechend des Öfteren mit der Situation überfordert. Gleichzeitig verleiht ihm das auch ein gewisses Maß an Bodenständigkeit. Für Internet-Verschwörungstheoretiker hat er nur ein müdes Lächeln übrig, Fire-Sale-Begeisterten begegnet er in ruppigerem Ton mit einem Appell an die Empathie. Mit seiner Tochter Lucy wird ein hintergründiger Handlungsstrang integriert, welcher McClanes Charakter mehr Profil verleiht. Zusammenhängend mit der Terrorismusbekämpfung und seinem Familienleben fand ich die Szene besonders schön, in der über McClanes Heldenstatus diskutiert wird.
Mit der Action und der Optik habe ich allerdings so meine Probleme. Meiner Meinung nach nimmt die Action mit zunehmend krasseren Stunts einen zu großen Stellenwert ein und verdrängt die Charaktere aus dem Zentrum des Films. Für "Stirb Langsam" ist das ein No-Go! Des Weiteren sehen die Actionszenen zu sauber und zu digital aus, sodass sich die altbekannte Stirb Langsam Atmosphäre für mich nicht einfalten konnte. Als eigenständiges Werk würde dies mit Sicherheit einen tollen Film abgeben, als Stirb Langsam Teil leider weniger.
"And I’m gonna marry Donald Trump!"
"Who do you think you are, lady? Hillary Clinton?"
Sich "Stirb Langsam 3" aus heutiger Sicht anzusehen, kann schon sehr witzig sein :D
John McTiernan ist wieder da und verhilft der Reihe zurück zu alter Größe, wobei dies Teil 2 etwas Unrecht tut, denn insgesamt betrachte ich Teil 1-3 als eine Einheit. Hier spürt man die unvergleichliche Stirb Langsam Atmosphäre, welche in den letzten beiden Einträgen der Reihe leider abhandenkommt.
Gemäß des größer-weiter-höher-Prinzips begnügt man sich nicht mehr mit einem Hochhaus oder Flughafen, John McClane muss nun eine ganze Stadt vor bösen Terroristen retten. Anstatt jedoch den gleichen Ansatz wie in den Vorgängern zu wählen, wird ein vollkommen anderer und erfrischender Weg eingeschlagen. John McClane befindet sich dieses Mal nicht zur falschen Zeit am falschen Ort, sondern ist selbst das Ziel einer Racheaktion, aus dem größtenteils ernsthaften Actionfilm wird eine Actionkomödie. In vielerlei Hinsicht kann man dabei von einem Glücksgriff sprechen.
Das Drehbuch wurde über Umwege zu einer Stirb Langsam Fortsetzung umgeschrieben, in der John McClane ein Buddie zur Seite gestellt und mit einem Schurken konfrontiert wird, welcher die beiden auf eine Rätselschnitzeljagd quer durch New York City schickt. Zum Einen wird der Actionanteil dadurch auf ein wohldosiertes Minimum reduziert und zum Anderen wird der Zuschauer selbst zum Miträtseln eingeladen. Beim Rätsel mit den Kannistern habe ich den Film tatsächlich für zehn Minuten pausiert, um darüber nachzudenken^^
Mit Samuel L. Jackson hätte man keinen besseren Partner für Bruce Willis casten können, die beiden harmonieren perfekt miteinander. Hinzukommt der großartig spielende Jeremy Irons als leicht exzentrischer Ex-DDR-Oberst mit seiner herrlich Klischee-deutschen Terroristentruppe. Aufgrunddessen dreht sich "Stirb Langsam 3" als Actionkomödie quasi von selbst und driftet zu keiner Zeit ins Alberne ab.
When Simon comes marching home!
https://www.youtube.com/watch?v=0X3Me_MVR90
Nach der ersten Hälfte habe ich mich überrascht gefragt, warum Teil 2 schlechter bewertet wird als Teil 1, nach der zweiten Hälfte konnte ich es dann nachvollziehen. Die Antiterror-Einheit als "Storytwist" hat mir weniger gefallen, Hauptsache John McClane kann seinen Status als Ein-Mann-Armee beibehalten und ein paar Typen mehr vermöbeln. Zudem bewegen sich der Flughafen-Polizeichef und der Hausmeister zwischen lustig und nervig, was in der zweiten Hälfte leider in Richtung nervig abdriftet. Sehenswert bleibt der Film dennoch!
Als größer angelegtes Quasi-Remake wirkt "Stirb Langsam 2" zwar nicht mehr so frisch und kompakt wie noch Teil 1, überzeugt dagegen aber mit viel Selbstironie, blutigem 80er/90er-Schmuddel-Charme und einem sehr gut aufgelegten Bruce Willis. Trotz eines größeren Actionanteils definiert sich "Stirb Langsam 2" wie sein Vorgänger nicht als reiner Actionfilm, im Zentrum stehen weiterhin die Menschen sowie der Schrecken und die Tragik des terroristischen Angriffs.
John McClane gehört zu jener Sorte Actionhelden, bei denen "Held" noch großgeschrieben wird. Weder zieht er freiwillig in den Kampf, noch begründet er sein Handeln durch z.B. Ehre oder Vaterlandsstolz. Stattdessen kämpft er dafür, dass man sich nach möglichen Terrorangriffen am Ende des Tages immer noch mit seinen Liebsten unter eine Decke kuscheln kann. Und das nicht nur zu Weihnachten.
Ja, diese Top 10 ist sehr Mainstream und beinhaltet viele 2000er Filme. Das liegt einfach daran, dass ich nicht so filmerfahren bin, wie ich es gerne sein würde. Außerdem wollte ich hier keine Filme aufnehmen, die ich zwar als meisterhaft empfinde, aber bisher nur einmal gesehen habe.
01. Der Herr der Ringe (2001, 2002, 2003)
02. King Kong (2005)
03. Cloud Atlas (2012)
04. The Prestige (2006)
05. Memento (2000)
06. 2001 (1968)
07. Avatar (2009)
08. Titanic (1997)
09. Pulp Fiction (1994)
10. Casino Roaale (2006)
Bevor ich nun den gleichen Fehler wie bei The Force Awakens mache und den Film zu vorschnell verurteile, kündige ich direkt an: Ich werde und muss mir Rogue One ein zweites Mal anschauen. Zum Einen leidet Rogue One unter einer furchtbaren deutschen Synchronisation, weswegen ich mir den Film unbedingt noch in der Originalversion ansehen muss. Das englische Original machte schließlich schon aus TFA einen grundlegend besseren Film. Zum Anderen erhoffe ich mir von einer Zweitsichtung, dass sich Rogue One auch atmosphärisch mehr wie ein Star Wars Film anfühlen wird, was vorhin im Kino leider nur selten der Fall war.
- - - - - Leichte Spoiler - - - - -
Rogue One wurde als ein Film angekündigt, der das Star Wars Franchise aus einem vollkommen neuen Blickwinkel betrachten sollte. Innovativ und düster sollte er sein. Vorbei mit der Saga, vorbei mit dem Märchen, Star Wars sollte sich zum ersten Mal so richtig wie Krieg anfühlen. Tja, da liegt meiner Meinung nach genau der Wookie begraben, denn Rogue One ist im Vergleich zu den Episoden weder sonderlich innovativ noch düster. Mit Gareth Edwards (Monsters, Godzilla) hatte Disney eigentlich einen vielversprechenden Regisseur am Start, aber entweder wollte sich Edwards hier komplett neu erfnden oder ihm wurde tatsächlich das Zepter aus der Hand genommen. Edwards gewohnte Handschrift lässt sich jedenfalls nicht wiederfinden und die bei ihm sonst so bedrohliche Atmosphäre will sich absolut nicht einstellen. Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass hier teiweise sogar die gleichen Fehler wie in TFA gemacht wurden.
Das fängt damit an, dass manche Charaktere so wirken, als hätte man sie aus mehreren bereits bekannten zusammengeschustert. Den Droiden K-2SO kann man als eine Mischung aus TARS und C3PO beschreiben, er hat im Deutschen sogar eine ähnliche wie C3PO. Wie in TFA mit Finn hat man hier mit Cassian Andor einen desertierenden Imperialisten als wichtige Nebenfigur. Zudem wird uns mit Jyn Erso als Hauptfigur ein Aufguss von Luke und Rey präsentiert. Ein kleines Kind verliert seine Eltern, wird von einem im Film dem Tod gesegneten Mentor großgezogen (hier: Forest Whitaker) und irgendwann in das Imperiumsgeschehen hineingezogen. Natürlich spielt auch der Vater (hier: Mads Mikkelsen) wieder eine wichtige Rolle in der Handlung. Darüberhinaus versucht Disney erneut, die alten Fans durch das plumpe Einbauen von Nostalgieelementen zu ködern. Von Sprüchen wie "Das ist eine Falle!" und "Ich habe da ein ganz mieses Gefühl!" bis zu mMn sinnlosen Cameos ( C3PO; R2D2; der Typ, der auf zwölf Sternen zum Tode verurteilt ist ) lässt sich hier alles finden.
Hinsichtlich der Ankündigung, mit Rogue One einen düsteren Kriegsfilm drehen zu wollen, muss ich Disney, Edwards und den Drehbuchautoren zumindest für die Idee ein Lob aussprechen. Die Rebellen erscheinen nicht mehr als reine Lichtgestalten, sondern werden angegraut dargestellt, auch von der Radikalität ( am Ende sind alle Hauptfiguren tot ) bin ich beeindruckt. Auf dem Papier liest sich das großartig, letztendlich scheitert dies aber an der Ausführung. Wenn man bestimmte Szenen in den Episoden als düster oder intensiv empfindet, dann begründet sich dies nicht nur durch eine entsprechende Inszenierung, sondern auch durch die emotionale Bindung zu den gut ausgearbeiteten Charakteren. Das fehlt in Rogue One leider zu großen Teilen, die Charakterzeichnung der Hauptfiguren verbleibt auf einem rudimentären Niveau und die emotionale Bindung fällt dementsprechend schwach aus. Des Weiteren wird die düstere und bedrohliche Atmosphäre durch die ständigen Humoreinschübe ad absurdum geführt, in diesen Momenten lässt sich der Film kaum von Suicide Squad unterscheiden. Hoffentlich bessert sich das wie schon bei TFA in der Originalversion! Gleiches gilt auch für Ben Mendelsohns Direktor Krennic, der im Deutschen wie die Karikatur eines Star Wars Schurken erscheint und der düsteren Atmosphäre somit ebenfalls einen Riegel vorschiebt.
Insgesamt könnte ich darüber eventuell sogar hinwegsehen, wenn sich Rogue One wenigstens wie ein Star Wars Film anfühlen würde, aber selbst das gelingt nicht so recht - zumindest nicht in den ersten 90 Minuten. Normalerweise halte ich Michael Giacchino für einen tollen Komponisten, aber hier hat er mit seinem eigenen Score komplett ins Klo gegriffen. Die Bilder suggerieren mir zwar "Das ist Star Wars.", aber ohne eine passende Musikuntermalung bleibt es eben nur eine Behauptung. Nachdem der finale Kampf eingeläutet ist und in den letzten 30 Minuten wieder die altbekannten Williams-Melodien erklingen, stellt sich wie zu erwarten direkt das geliebte Star Wars Feeling ein. Anmerkung: Ähnliche Probleme hatte ich bei TFA, auch hier besserte es sich mit der Zweitsichtung.
Alles in allem stellt sich mir nun die Frage: Haben wir dieses Spin-Off über den Diebstahl der Todessternbaupläne wirklich gebraucht? Nach der Erstsichtung muss ich diese Frage mit "Jein" beantworten. Aufgrund des fehlenden Star Wars Feelings, der fehlenden düsteren Kriegsatmosphäre und der mangelhaften Charakterzeichnung empfand ich die ersten 90 Minuten als ziemlich belanglos. Inhaltlich und atmosphärisch kann sich die Geschichte erst in den letzten 30 Minuten entfalten, im Prinzip hätte also ein Kurzfilm ausgereicht. Highlight war für mich die Endszene mit Darth Vader, eine perfekte Überleitung zu Episode IV.
Dieser Moment, wenn Jan Böhmermann und Gronkh zusammen ein Videospiel zocken. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet^^
https://www.youtube.com/watch?v=MgsmBfMPkTA
Ich habe mir den Trailer gerade nochmal angesehen und nun hat er auf mich tatsächlich einen viel besseren und atmosphärischeren Eindruck (Krieg, Verzweilfung, Hoffnungslosigkeit, ...) gemacht. Ich empfehle daher, schaut euch das Ding mehr als einmal an^^
Trotzdem kann mir niemand erzählen, dass aus Körpern, die von MGs und Granaten getroffen werden, kein Blut fließt. Wenn man diesen Trailer mit der Introszene aus Saving Private Ryan vergleicht, sollte der Unterschied klar werden.
Also entweder wurde der Trailer PG-bereinigt oder das wird der unblutigste und sauberste Kriegsfilm, den ich je gesehen habe. Den Krieg fühle ich hier jedenfalls noch nicht. Neben den Bildern liegt das aber auch an dem seltsamen Schnitt, der Soundtrack dagegen ist großartig!
Naja, was hier nicht ist, kann ja noch in den folgenden Trailern werden. Unabhängig davon werde ich als Nolan-Fan sowieso im Kino sitzen und solange sich Nolan inhaltlich an "The Thin Red Line" orientiert, kann denke ich nicht allzu viel schief gehen.
Ich bin eine der wenigen Personen, die Suicide Squad gut fanden, aber auch ich verstehe nicht, warum das jetzt so sehr in die Breite gezogen werden muss. Mit "Suicide Squad" wurde das Kapitel 3 des DCEUs erzählt und die Handlung mit einer Überleitung zur Justice League konsequent weitergeführt.
Suicide Squad 2, Girls of Prey, ein Deadshot und Harley Quinn Spin-Off ergeben Stand jetzt so gut wie keinen Sinn (siehe das Ende von Suicide Squad). Deadshot und Harley Quinn können gerne in einem Batman Solofilm als Schurken auftreten, aber WB/DC sollte sich jetzt primär auf die Justice League und deren Mitglieder konzentrieren.
"Arrival" ist ein Science Fiction Film mit Köpfchen, der sich irgendwo zwischen "2001", "Interstellar" und "Contact" einordnen lässt. In der zweiten Hälfte stellt Villeneuve die Handlung auf den Kopf und sprengt somit sämtliche Erwartungen, die man als Zuschauer z.B. nach den Trailern eventuell haben könnte. Des Weiteren hat sich Villeneuve glücklicherweise dazu entschlossen, nicht jeden Gedanken auszuformulieren und nicht jede Frage zu beantworten. Dies kann zunächst vielleicht zu einigen Verwirrungen führen, sorgt insgesamt aber für das zufriedenstellende Gefühl, endlich mal wieder von einem Film gefordert zu werden. Während des Abspanns und während der Fahrt zurück nach Hause wird man "Arrival" definitiv mehrmals gedanklich Revue passieren lassen, in meinem Fall zu den schönen Klängen von Public Service Broadcasting.
https://youtu.be/hZyLwfrDyjc?t=161
Auch wenn "Arrival" erzähltechnisch sehr ruhig und langsam ausfällt, kommen zu keiner Zeit Längen auf. Anstatt hier jetzt aber näher auf Villeneuve oder Amy Adams einzugehen, möchte ich der Filmcrew in der zweiten Reihe mein Lob aussprechen: dem Kameramann Bradford Young, dem Komponisten Jóhann Jóhannsson, der Sound- und der Effektabteilung. Ihnen gelingt es meisterhaft, der Faszination und der Angst im Angesicht des Fremden (der englische Begriff "alien" in seiner reinsten Bedeutung) sowie der schieren Größe der Raumschiffe Ausdruck zu verleihen. Der ruhige Erzählstil bringt den Vorteil mit sich, den Fokus auf kleine, im allgemeinen Filmverständnis banal erscheinende Dinge zu richten und diese Dinge der Realität entsprechend darzustellen. Wenn Amy Adams im Film in einen Militärhubschrauber steigt, dann werde ich als Zuschauer von gleißendem Scheinwerferlicht geblendet und der Rotorenlärm wummert laut durch den Kinosaal, so wie auch in der Realität der Fall sein würde. Dementsprechend weiß ich als Zuschauer, dass es sich hier um einen einschneidenden Moment handelt und gerade etwas sehr Wichtiges geschieht. Gleiches gilt für Szenen, in denen Panzer und Kriegsschiffe aufgefahren werden oder sich die Raumschiffe bewegen. In lauten Actionfilmen wie "Independence Day" wird man die Krisensituation nicht so bewusst wahrnehmen wie hier.
Inhaltlich betritt "Arrival" einen bisher wenig ausgebauten Pfad, indem die Darstellung der Aliens aus dem üblichen Gut-Böse-Schema ausbricht, primär treten die Menschen selbst in Aktion. Im Vordergrund stehen die Kommunikationsprobleme, Villeneuve und Heisserer philosophieren über die Wichtigkeit der Sprache in der Evolution und zeichnen ein realistisches Bild der menschlichen Reaktion auf die andersartigen Fremden. Aufgrunddessen lassen sich aus dem Film auch Kommentare zur aktuellen politischen Lage ziehen. Des Weiteren kann "Arrival" als Film über das Kino selbst betrachtet werden, wie es schon in "2001" mit dem schwarzen Monolithen der Fall war. Das Innere des Raumschiffs erinnert nicht umsonst an einen Kinosaal mit großer Leinwand. Wer Interesse hat, kann sich gerne das Video von Wolfgang M. Schmitt jun. ("Filmanalyse") ansehen, der das ebenso empfunden hat und den Film sehr schön analysiert. Um Spoiler zu vermeiden, sollte man dies jedoch erst nach der eigenen Sichtung tun.
https://www.youtube.com/watch?v=TE4mYAKi8TI
Mit "Arrival" ist Denis Villeneuve der nächste tolle Film gelungen und wenn er nicht schon nach "Enemy" und "Sicario" zu meinen Regiefavoriten zählte, dann spätestens jetzt. Die Generalprobe für "Blade Runner 2049" hat er meiner Meinung nach mit Bravour gemeistert! Im Allgemeinen kann ich "Arrival" jedem empfehlen, der inhaltlich gerne gefordert werden möchte, insbesondere werden (Hard) Science Fiction Fans hier auf ihre Kosten kommen. Filme solcher Art finden sich in Hollywood heutzutage leider viel zu selten.
Tony: "Peter, halt dich aus der Sache raus, Birdman ist eine Nummer zu groß für dich."
Peter: "Yolo, ich schaffe das!"
Tony: "Dieses verdammte Scheißkind! Avengers Assemble!"
Kevin: "Das ist ein Solofilm, du kannst die Avengers nicht assembeln."
Tony: "Solofilm? Und was mache ich dann hier?"
Kevin: "Der Junge braucht einen Vater. Und du sollst Tante May flachlegen."
Tony: "Stimmt. Friday, to the rescue!"
Das würde für mich nur funktionieren, wenn nicht nur Hugo Egon Balder sondern auch Hella von Sinnen und Bernhard Hoecker zurückkehren. Da sich von Sinnen 2011 allerdings mit dem Produktionsteam zerstritten hat (die Episoden ohne sie waren schon nicht mehr so toll), glaube ich nicht an eine solche Rückkehr.
Naja, ich finde diesen Mash-Up Trailer ehrlich gesagt nicht ganz so toll. Er ist gut, haut aber nicht wirklich aus den Socken. Viele der Mash-Up Szenen machen überhaupt keinen Sinn und wirken zusammenhangslos.
Die Trailer von Alex Luthor gefallen mir bedeutend besser, da er eben mehr mit klugen Schnitten arbeitet und verschiedene Filme sinnvoll verknüpft.
https://www.youtube.com/watch?v=24jmTwjr034
https://www.youtube.com/watch?v=UpIpEX41VEo
Baywatch als gefühltes Jump Street 21/22 Spin-Off?
Das Ding sieht besser aus als erwartet!
"Kimnotyze" verleiht dem Trailer zudem 2000er Vibes aus meiner Kindheit.
Das sagt zwar nichts über den Film aus, wertet den Trailer aber ordentlich auf!
"Captain Fantastic" ist nicht etwa die x-te Superheldenverfilmung aus dem Hause Marvel oder DC, sondern ein Film über eine Aussteigerfamilie mit Viggo Mortensen in der Hauptrolle und einer Gruppe von talentierten Jungschauspielern als seine Kinder. Erinnert sich noch jemand an die "Herr der Diebe"-Realverfilmung? "Riccio" George MacKay verkörpert hier Mortensens ältesten Sohn.
https://www.youtube.com/watch?v=RW64vfq_Qx4
Seit zehn Jahren leben Ben (Mortensen) und Leslie mit ihren sechs Kindern in einer Hütte im Wald. Sie haben einen eigenen Garten, Fleisch erjagen sie sich selbst. Sie besitzen kein Internet, kein Telefon und keinen Fernseher, ihr einziger Kontakt zur Außenwelt ist ein alter Linienbus, der wahlweise auch zu einem Wohnmobil umfunktioniert werden kann. Auf dem Tagesplan stehen hartes körperliches und geistiges Training, den von Kapitalismus- und Konsumkritik durchzogenen Schulunterricht übernehmen die beiden Elternteile selbst. Auf die Probe gestellt wird die Familie, als sich Leslie das Leben nimmt und Leslies Vater die "Hippiespinner" von der Beerdigung fernhalten will.
Ich habe "Captain Fantastic" letzten Dienstag gesehen und seitdem versuche ich mich an einem Text, mir wollen aber keine Beschreibungen einfallen, die dem Film gerecht werden. Daher möge man mir verzeihen, wenn ich mich diesmal kurz fasse. Matt Ross’ Bilder entfalten eine eindrucksvolle Wucht und das nicht nur wegen der Farbenpracht. Die Introszene im Wald könnte auch aus Iñárritus "The Revenant" stammen, die eingespielten oder vom Cast eingebrachten Lieder vermitteln in Kombination mit den Bildern ein ultimatives Gefühl von Freiheit und Wildnis. Während dem Zuschauer und den Stadtbewohnern die Verschrobenheit der Familie auffällt, empfindet sie ihr Auftreten selbst als würdevoll, Ross bringt beides filmisch sehr gut in Einklang, ohne in die eine oder andere Richtung abzudriften. Kein arroganter Spott, keine naive Huldigung.
Dieser Einklang macht "Captain Fantastic" auf inhaltlicher Ebene zu einem großartigen und lehrreichen Film. In seinen 120 Minuten diskutiert Ross zwei verschiedene Lebensphilosophien, wägt Vor- und Nachteile dramaturgisch manchmal etwas zu vorhersehbar gegeneinander ab und beendet die Diskussion schließlich mit einem gelungenen, angemessenen Fazit. Falls man die Charaktere als Zuschauer bis dahin nicht liebgewonnen hat, dürfte man ihr Handeln zumindest nachvollziehen können, denn Ross beleuchtet sie von beiden Standpunkten aus.
Sehr empfehlenswert!
"The Bible" ist eine zehnteilige Miniserie, in der die wichtigsten Ereignisse der Bibel rekonstruiert werden. Die Schauspieler sind größtenteils mies und die Effekte mittelprächtig, dafür sorgt Hans Zimmers wuchtiger Soundtrack für ordentlich Atmosphäre. Meiner Meinung nach ist "The Bible" als Pulp-Fantasy sehr unterhaltsam! Durch eine angemessene, realistische Härte wird der übliche Bibel-Pathos abgeschwächt und die Handlung eingiermaßen "historisch" geerdet. Deswegen werden die Israelisten zum Beispiel nicht einfach nur als Erlöservolk stilisiert, sondern treten auch als Invasoren auf. Eine perfekte Überbrückung für Leute, die auf die nächste Game of Thrones Staffel warten ;-)
Was nicht für die Serie spricht, ist die Tatsache, dass sie keinen richtigen Ansatz bietet, um weiterzugucken. Die ersten 5-6 Episoden habe ich vor 3,5 Monaten zum Zeitvertreib gesehen und als ich was Besseres zu tun hatte, habe ich aufgehört. Danach habe ich die Serie schnell aus den Augen verloren und seitdem auch nicht mehr weitergeschaut. Gerade eben musste ich zufällig daran denken und dachte mir, ich schreibe diesen Kommentar.