J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
David Fincher!
https://www.youtube.com/watch?v=w2YFCXgcL7A
Darren Aronofsky:
- wenn er sich, nicht so wei bei The Wolverine, den Produktionsstress aufhalsen will
Alex Proyas:
- wenn er sich wieder mehr in Richtung von The Crow orientiert
Denis Villeneuve:
- falls er einen Mainstream-Blockbuster drehen möchte
Matt Reeves:
- sein großartiges Affentheater kann er sicherlich auch auf Menschen übertragen
Zack Snyder:
- wenn er während den Dreharbeiten nicht an Überarbeitung krepiert
Andrew Garfield habe ich als Schauspieler zum ersten Mal kennen- und schätzen gelernt, als wir im Religionsunterricht der elften Klasse "Alles, was wir geben mussten" gelesen haben und kurz danach die Verfilmung erschien. Als neuer Spider-Man konnte er mich von der ersten Sekunde an überzeugen, indem er die Rolle subtiler und glaubhafter anlegte als sein Vorgänger Tobey Maguire (den ich ebenfalls mag), die Maguire-Fans dankten ihm dies mit Bezeichnungen wie "Spider-Hipster" oder "Robert Pattinson 2.0".
Letztes Jahr beeindruckte mich Garfield dann in "The Social Network" und vorgestern schließlich in "Hacksaw Ridge" - jede Szene, in der er dort vor die Kamera tritt, gehört ihm. Leider scheint Gibson in der zweiten Filmhälfte mehr am Krieg interessiert gewesen zu sein, da er Andrew Garfield in den entsprechenden Szenen zu einer reinen Nebenrolle degradiert oder ihn sogar gänzlich aus der Handlung streicht.
Über die Oscarnominierung mag man streiten, aber ich freue mich, dass er nun endlich die volle Aufmerksamkeit erhält, die er verdient.
Auf "Silence" bin ich schon sehr gespannt!
Ich dachte mir, nachdem ich "Hacksaw Ridge" gesehen habe, kann ich auch direkt den nächsten kontrovers diskutierten Weltkriegsfilm der letzten Jahre nachschieben. Schlecht fand ich "Fury" definitiv nicht, sonderlich gut aber ebenfalls nicht. Wenn ich "Fury" nun mit anderen Weltkriegsfilmen vergleiche, stellt sich die Kontroverse als das Standardrepertoire Hollywoods heraus. Damit kann ich leben, solange der restliche Inhalt stimmt, und das tut er hier.
David Ayer muss man dahingehend definitiv zu Gute halten, dass er sich mit dem üblichen Patriotismusgesülze angenehm zurückhält (analog dazu: Steven Price' Soundtrack) und keine der beiden Seiten bevorzugt darstellt. Die deutschen Soldaten folgen dem Faschismus und die US-amerikanischen Soldaten begehen trotz des Befreiungs-/Befriedungsmotivs Kriegsverbrechen, indem sie Gefangene exekutieren und Frauen vergewaltigen. Ayer zeigt, wie Menschen im Kriegszustand degenerieren und wie die Ideale von Kriegsneulingen korrumpiert werden, er deutet jedoch auch darauf hin, dass Ideale Leben retten können. Gegen Ende ist Norman Elliot von den anderen Fury-Proletenarschlöchern, die das Töten mittlerweile als Lebensinhalt verstehen, nicht mehr zu unterscheiden und doch sichert ihm sein früheres, idealistisches Ich das Überleben. Allerdings trägt dieses Ich nun eine SS-Uniform. Die US-Soldaten bezeichnen Norman nach der Verteidigung der Kreuzung zwar als Helden, bei einem Blick in sein Gesicht entpuppt sich dies dagegen schnell als hohle Phrase. Helden werden hier nicht geboren, am Ende zählen nur die Toten.
So weit, so gut, einen spannenden Film macht das aus "Fury" aber noch lange nicht. Wenn man eine Geschichte über einen Haufen Proletenarschlöcher erzählen möchte, reicht die simple Charakterbeschreibung "Proletenarschloch Nr. 1, 2 & 3" im Drehbuch definitiv nicht aus. Shia LaBeouf, Jon Bernthal und Michael Peña scheint Ayer dermaßen wenig Material zur Hand gegeben zu haben, dass sie hier komplett durch den Film eiern und ihren Charakteren zu keiner Zeit Individualität oder Tiefe verleihen können. Der Fokus liegt eindeutig auf Norman Elliot (Logan Lerman) und Don Collier (Brad Pitt), wobei man letzteren auch als die brutalere Version Captain John Millers bezeichnen könnte. Generell hat Ayer große Teile des Handlungsverlaufs aus "Saving Private Ryan" in seinen Film übertragen, was "Fury" zu einer sehr vorhersehbaren Angelegenheit macht. Selbst die Actionszenen verfehlen ihre Wirkung, weil es für Ayer wohl wichtiger war, mit allerhand Filter und Farben zu experimentieren, anstatt den Schrecken der Gewalt darzustellen. So verpufft z.B. der finale Showdown zu einem großen Nichts.
Zusammengefasst: Schlecht geschriebene oder ausgeborgte Charaktere, eine überraschungsarme Handlung und Style-over-Substance-Action verdammen "Fury" zur Mittelmäßigkeit, lobenswert sind indes die untypische Darstellung der beiden Kriegsparteien und Ayers Gedanken zur Auswirkung des Krieges auf den Menschen.
Anscheinend bin ich hier nun das schwarze Schaf...
Erzählt wird eine Abenteuergeschichte über den deutschen Anthropologen Theodor Koch-Grünberg (1909) und den amerikanischen Biologen Richard Evans Schultes (1942), die sich mit Hilfe des vom Kautschukboom gebeutelten Schamanen Karamakate auf die Suche nach der heiligen Yakruna-Pflanze begeben. Thematisch beschäftigt sich Regisseur und Drehbuchautor Ciro Guerra intensiv mit den Auswirkungen des Kolonialismus auf das Amazonasgebiet und dem Aufeinandertreffen zweier verschiedener Kulturen auf persönlicher Ebene, die Protagonisten lässt er unter Anderem in einen Disput über Wissenschaft und Spiritualität treten. Leider kleidet Ciro Guerra diese spannende Geschichte in ein größtenteils unansehnliches Gewand.
Der Vergleich mit Werner Herzogs "Aguirre, der Zorn Gottes", wie es in manchen Kritiken zu lesen ist, beschreibt "Der Schamane und die Schlange" meiner Meinung nach sehr gut. Die Kamera folgt den Charakteren zwar zwischen dichtgestellten Bäumen hindurch, auf Booten über den Amazonas hinweg sowie in vereinzelte Siedlungen der Ureinwohner oder missionierender Priester hinein, der Regenwald erscheint dabei in seiner Gesamtheit jedoch als ziemlich leblos. Ihm mangelt es an einer berauschenden und erschöpfenden Atmosphäre, aufgrund des ruhigen dokumentarischen Erzählstils versinkt der Film deshalb schnell in gepflegeter Langweile. Die Schwarz-Weiß-Bilder sollen denke ich ein authentisches Gefühl der Handlungszeit vermitteln, demgegenüber steht allerdings die hochauflösende Bildqualität, was letztendlich zu einer Negation führt und einen möglichen Atmosphärenaufbau sogar noch erschwert.
Nach 115 quälenden Minuten war ich einfach nur froh über den Abspann. Schade!
Ich bin Abraham de Lacey
Gioseppi Casey
Thomas O'Malley
O'Malley, der Sunnyboy!
Ein Klassiker aus meiner Kindheit, Disney-Zeichentrickfilme altern nicht^^
Insbesondere freut es mich für Toni Erdmann, Viggo Mortensen und Michael Shannon.
Amy Adams fehlt, aber das wurde hier ja schon zur Genüge ausgeführt.
Als Potterhead beglückwünsche ich natürlich ebenfalls "Phantastische Tierwesen" zu den beiden Nominierungen im Bereich Szenebild und Kostüme. Eine Auszeichnung halte ich zwar für utopisch, aber immerhin kann die Reihe nun schon 14 Nominierungen ihr eigen nennen^^
"Suicide Squad" ist nun für zwei Razzies und einen Oscar nominiert. Good job :D
Mit "Fargo" haben die Coens mit einer Mischung aus Komödie und Thriller einen Film über ihre eigene Hinterweltlerheimat gedreht, der sich deswegen sehr persönlich anfühlt. Mein bisheriger Lieblings-Coen und für Neulinge sehr gut als Einstiegsfilm in ihr Œuvre geeignet!
Like my Movie #3: Walhalla Rising
Schlamm, Blut, Rauchschwaden, dichte Nebel und Wälder.
Kämpfe über Kämpfe, endloses Warten, zielloses Umherwandern.
Rache, Aberglaube, Verzweiflung, Wahnsinn, Tod.
Mittdendrin ein schweigsamer, einäugiger Krieger.
Mad Mikkelsen spielt mit enormer physischer und mimischer Präsenz.
Was Nicolas Winding Refn hier auf Film bannt, ist die Hölle auf Erden.
Die sinnlose Suche nach Gott oder dem Sinn des Lebens.
Like my Movie #2: Das Fest
Thomas Vinterberg zwingt sich durch das Dogma-Manuskript zum Minimalkino und vollbringt damit etwas ganz Großes. [...] Das komplexe Figurengeflecht belebt Vinterberg durch eine gezielt detaillierte oder nicht detaillierte Charakterzeichnung und durch einen stetigen Fluss bestehend aus Aktion und Reaktion. Ständig bilden sich neue Situationen heraus, die Handlung wird stringent und konsequent fortgeführt. Selten hat mich ein simpler, linearer Handlungsverlauf so begeistert wie hier! [...] "Das Fest" setzt sich vielschichtig mit dem Verdrängen und Lösen von Problemen, mit dem Patriarchat und der Emanzipation von diesem, mit seelischen Schmerzen und dem Ausbrechen aus diesen, mit verschiedenen Gesellschaftsstellungen und dem Blick dieser aufeinander sowie mit Rassismus und dessen Ausleben innerhalb der Gesellschaft auseinander.
Meine drei Topfilme des Jahres 2016 sind ältere Filme, die ich letztes Jahr zum ersten Mal gesehen habe.
Like my Movie #1: Apocalypse Now (Redux)
Francis Ford Coppolas Meisterwerk über die Sinnlosigkeit und den Wahnsinn des Krieges. Danach braucht man fast schon keine weiteren Antikriegsfilme mehr.
Ich kann diesen Film sehr empfehlen!
Ein Stumm-Dokumentarfilm des Photographen Frank Hurley, der Ernest Shackleton auf seiner Endurance-Expedition 1914 in die Antarktis begleitete und mitsamt der Mannschaft im Eis festfror.
http://www.moviepilot.de/movies/shakletons-todesfahrt-zum-suedpol
https://www.youtube.com/watch?v=sqb69dMvpBM
So fühlt es sich also an, wenn man die Buchvorlage nicht gelesen hat und man daher wie ein Ochs vorm Berge steht, weil bestimmte Dinge in der Verfilmung nicht erklärt werden. Warum eskaliert die Situation im Hochhaus? Warum fährt deswegen keine Polizei vor? Warum flüchten die Bewohner nicht einfach aus dem Hochhaus, wenn es ihnen dort so beschissen geht? Das alles sind Fragen, auf die der Film "High-Rise" keine Antwort gibt, die sich laut Kritiken von Buchlesern in der Vorlage allerdings finden.
In der zweiten Hälfte stürzt der Film ins Chaos, die Form unterstützt dabei den Inhalt. Während zwischen den Bewohnern ein erbitterter Klassenkampf um Ressourcen ausbricht und das Hochhaus mehr und mehr das Aussehen einer Müllhalde oder eines Leichenhauses annimmt, verknüpft Ben Wheatley die jeweiligen Szenen zu einer zusammenhangslosen Montage. Ein toller Einfall, der für mich als Zuschauer leider zu großen Teilen ins Leere läuft. Abgesehen von wenigen Ausnahmen werden die Charaktere in der ersten Hälfte nur rudimentär gezeichnet, weshalb sich die chaotische, zweite Hälfte so anfühlt, als würde man während einer schnellen Autofahrt aus dem Fenster blicken. Man verfolgt Schemen und hat keine richtigen Identifikationspunkte mehr, aus den Charakteren werden bloße Bezeichnungen: die Schwangere, der Typ im blauen Hemd, die Sexpartnerin von Tom Hiddelston, und so weiter. Erschwerend kommen noch die oben genannten, nicht beantworteten Fragen hinzu. Hier entsteht Chaos, welches um sich selbst kreist, ich als Zuschauer bleibe außen vor.
Nichtsdestotrotz bietet die Idee, ein Hochhaus als gesellschaftlichen Mikrokosmos anzulegen, und der Zusammenbruch des sozialen Gefüges genügend Spannungselemente, um den Plot über die gesamte Laufzeit zu tragen. Innerhalb dieses Plots findet sich in dem Neueingezogenen Robert Laing die interessanteste Figur, Ben Wheatley beobachtet, wie Laing nach und nach im Mikrokosmos des Hochhauses aufgeht und sich assimiliert. Einen weiteren Trumpf hat "High-Rise" mit Robert Laings Darsteller Tom Hiddelston in der Hand, der sich mit seiner Performance nicht nur den Film zu eigen macht, sondern sich nach "The Night Manager" abermals und eindrucksvoll für die Rolle des James Bond bewirbt.
Eine Trilogie ist auch komplett überflüssig, wenn überhaupt dann reicht ein Film. Auf einen Hobbit 2.0 - unnötigerweise von zwei auf drei Filme gestreckt - kann ich gerne verzichten.
Ich habe eine Schwäche für Bücher bzw. Filme, die vom Lesen oder Geschichten Erzählen handeln und so hatte "Nocturnal Animals" mich eigentlich schon in der Tasche, als Susan (Amy Adams) das Buch "Nocturnal Animals" zum ersten Mal aufschlug und Tom Ford die Buchhandlung filmisch visualisierte. Dieser Wechsel zwischen der Buchhandlung über den Familienvater Tony (Jake Gyllenhaal) und dem schockierten, emotional ergriffenen Blicks Susans gelingt so gut, dass ich mir diesen Filmabschnitt stundenlang ansehen könnte. Die Faszination des Lesens eines spannenden und bewegenden Buches bringt Ford in Perfektion auf die Leinwand.
In seiner Gesamtheit konnte mich "Nocturnal Animals" allerdings nicht so stark begeistern, speziell erinnerte mich der Erzählfluss an G.R.R. Martins "A Dance with Dragons": eine Geschichte mit mehreren Handlungssträngen, von denen manche mehr und manche weniger spannend ausfallen. Erstere möchte man unbedingt weiterlesen, weswegen man sich zunächst ein bisschen durch die letzteren quälen muss. Der Spannungsbogen in "Nocturnal Animals" wurde für mich durch die Buchhandlung hochgehalten, während mich die nicht-fiktionale Handlung weniger interessierte und in der zweiten Hälfte des Films sogar etwas langweilte. Letztendlich fühlt sich das Buch realer und lebendiger an als die eigentlich reale Geschichte, ein ärgerliches Paradoxon.
Aufgrund der Endszene saß ich, während der Abspann lief, dennoch schwer beeindruckt und fassungslos im Kinosessel. Der Vorhang fällt, die Erkenntnis spricht, dieses böse Ende muss man erst einmal verdauen. Weil ich niemanden spoilern möchte, schreibe ich hier nicht mehr dazu. "Nocturnal Animals" ist zwar kein perfekter, dafür aber ein äußerst clever geschriebener Film, das Anschauen lohnt sich in jedem Fall!
Schauspielerisch übertrifft Amy Adams ihre Leistung aus "Arrival", Jake Gyllenhaal und Michael Shannon treten so klasse wie zuletzt immer auf und Aaron Taylor-Johnson sowie Isla Fisher dürften hier wohl die besten Leistungen ihrer bisherigen Karrieren abgeliefert haben. Die deutsche Synchronisation ist übrigens sehr zu empfehlen! Des Weiteren trägt Abel Korzeniowskis Soundtrack enorm zur Atmosphärenbildung bei, gekonnt passt er sich den stilistisch verschiedenen Filmpassagen an und entwickelt überraschend oft einen ausgeprägtes James-Bond-Flair. Ob Barbara Broccoli etwas damit zu tun hat, die im Abspann unter "Special Thanks" aufgeführt wird?^^
Es geht um den zweiten Artikel.
1) http://www.moviepilot.de/news/phantastische-tierwesen-fan-deckt-samtliche-easter-eggs-und-referenzen-auf-181295
2) http://www.moviepilot.de/news/phantastische-tierwesen-war-newt-scamander-teil-der-harry-potter-filme-181412
Im ersten Artikel geht es um einen Typen, der Easter Egg auflistet.
Im zweiten Artikel wird eines dieser Easter Eggs dann erneut thematisiert.
Asyl wollte man Edward Snowden in Deutschland zwar nicht gewähren, aber wenigstens brachten deutsche (und französische) Produktionsstudios - vor allem Babelsberg - den Mumm dazu auf, diesen Film zu finanzieren und in Deutschland drehen zu lassen, nachdem viele US-amerikanische Pendants aufgrund der Brisanz ablehnten.
Mit Oliver Stones Œuvre bin ich kaum vertraut (ich kenne nur "Alexander"), daher kann ich nicht beurteilen, wie gut oder schlecht "Snowden" im Vergleich zu Stones anderen politischen Filmen ausfällt, mir hat er jedenfalls gefallen.
Anstatt die Ereignisse simpel hintereinanderweg zu erzählen (s. z.B. "Spotlight"), stellt Stone zwei verschiedene Zeitebenen einander gegenüber. In der einen Ebene trifft sich Snowden im Jahr 2013 zum Interview und zur Datenübergabe mit den Journalisten, in der anderen wird sein Werdegang bei den Geheimdiensten sowie sein Entschluss zur Veröffentlichung der Daten thematisiert. Aufgrund dieses Kontrasts zwischen dem erzählenden, wissenden und dem handelnden, zweifelnden Snowden wird das Verbrechen und die Unmenschlichkeit der Datenspionage verdeutlicht dargestellt. Snowden erzählt hier quasi selbst seine eigene Geschichte, während Stone die Rückblicke filmisch und visuell ansprechend aufbereitet - für mich entwickelte sich daraus eine tolle Sogwirkung. Durch das Einspielen realer Aufnahmen von Politikern, Demonstranten, etc verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fiktion zusehends, am beeindruckendsten und schockierendsten dürfte wohl die Endszene ausfallen.
Musikalisch driftet "Snowden" oftmals in Richtung gefühlsduseliger Glorifizierung ab, was der Film eigentlich gar nicht nötig hat und ihm deshalb leider etwas Wind aus den Flügeln nimmt. Andererseits könnte man dies auch als ironischen Kommentar zur Arbeit der patriotischen CIA-Agenten interpretieren, die z.B. in ihren Screeningprozessen danach fragen, ob man die USA für das großartigste Land der Welt halte.
Joseph Gordon-Levitt vollbringt als Edward Snowden zwar keine Meisterleistung, verkörpert die Rolle aber gekonnt und füllt sie mit Leben aus. Von Shailene Woodley erhoffe ich mir in Zukunft viel, nach "White Bird in a Blizzward" konnte sie mich hier erneut vollkommen überzeugen. Snowdens Lebenspartnerin Lindsay Mills, die mehr und mehr unter seinem Berufsstress und den Wohnortswechseln zu leiden hat, spielt sie sehr emotional, in klassischen Dramaszenen ist Woodley Gordon-Levitt klar überlegen. In Nebenrollen kann man sich des Weiteren über Scott Eastwood, Rhys Ifans, Nicolas Cage, Zachary Quinto, Tom Wilkinson und Ben Schnetzer erfreuen.
Wann wird eigentlich bestätigt, dass Hugh Jackman und Dafne Keen als Joel und Ellie für die The Last of Us Verfilmung gecastet werden?
Spotlight ist schon ein guter und spannender Film, aber er lebt vor allem von den ihm zugrundeliegenden, wahren Begebenheiten und ergreift meiner Meinung nach sehr wenig Eigeninitiative. Der Schatten suggeriert etwas Großes und Bedrohliches, aber dahinter verbirgt sich dann doch ein im Vergleich kleiner und harmloser Körper. Am Ende stehen zwei Stunden tolle Unterhaltung, ich habe jedoch nicht das Bedürfnis, mir den Film ein zweites Mal anzusehen. Mit der Entscheidung der Academy stimme ich nicht überein, da finden sich im Kinojahr 2015 bedeutend mutigere Filme, von denen ein paar auch für den Besten Film nominiert worden sind.
Hervorzuheben sind nichtsdestotrotz die ruhige, unaufgeregte Inzenierung und der großartige Ensemblecast, aus dem Liev Schreiber und Mark Ruffalo nochmal etwas herausstechen.
"Green Room" ist eine Art Haunted house Horror ohne Geister oder Zombies, dafür mit einer Punkband und Neonazis. Hochspannend, nervenzerfetzend, absolut furchterregend inszeniert und mit Anton Yelchin, Immogen Potts und Patrick Steward hervorragend besetzt. Wenn sich ein Film die Bezeichnung "Terrorkino" verdient hat, dann ist es dieser hier.
Filme/Serien können gerne brutal sein, mich schockieren oder emotional fertig machen, aber die Form der Gewaltdarstellung, wie sie hier praktiziert wird, überschreitet leider meine Grenzen des Erträglichen. Normalerweise meide ich solche Hardcore-Gewaltfilme aus dem Independantbereich (siehe z.B. Kill List), aber hier wurde ich auf kaltem Fuß erwischt.
"Green Room" ist ein großartiger Genrefilm, trifft aber absolut nicht meinen Geschmack. Daher entfällt die Bewertung.
Aegons Eroberung oder The Dance of the Dragons!
2Cellos spielen vor der kroatischen Serienkulisse.
Mittlerweile ist es schon seit drei Tagen online, aber vielleicht kennt der ein oder anderes dieses Musikvideo ja noch nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=DcFpvolRN3w
Winfried Conradi ist ein pensionierter Alt-68er, lebt alleine bzw. mit seinem Hund zusammen und hat einen ausgefallenen Hang zu skurilen und klamaukigen Scherzen. Seine von ihm entfremdete Tochter Ines, eine Karrierefrau, arbeitet als Unternehmensberaterin für große Firmen und lebt mittlerweile in Bukarest. Nachdem sein Hund gestorben ist, stattet Winfried ihr einen spontanen Besuch ab und mischt ihr persönliches sowie berufliches Umfeld als sein Alter Ego Toni Erdmann ordentlich auf.
Mit "Toni Erdmann" erzählt Maren Ade auf mehrere Weise eine Geschichte über die Liebe und das Leben. Als Außenstehender könnte man durchaus behaupten, Winfried lebe das perfekte Leben, denn er lässt jeden Tag auf sich zurollen, schaut, was dieser für ihn bereithält und verliert dabei nie seinen Humor. Der Blick, den Ade in sein Leben gewährt, macht allerdings deutlich, dass es unter gewissen Bedingungen wie ein Kartenhaus in sich zusammfallen kann. Von seiner Ehefrau ist er geschieden und seine Tochter bekommt er kaum zu Gesicht, er lebt alleine mit seinem Hund. Der Tod seines Hundes reißt ein Loch in Winfrieds Leben und dieses Loch - diesen Mangel an emotionaler Nähe - versucht er durch den Besuch seiner Tochter zu schließen. Mit "Toni Erdmann" beweist Maren Ade, dass ein perfektes Leben von außen betrachtet gegebenenfalls nur ein Schein sein kann.
Zu seiner Reise nach Rumänien entschließt sich Winfried darüberhinaus, weil er bei einem Kurzbesuch seiner Tochter in der Heimat bestürzt feststellen musste, wie sehr ihr Leben mittlerweile von ihrem Job und der Karriereleiter dominiert wird. Indem er in die Rolle seines Alter Egos Toni Erdmann schlüpft und ein Schauspiel aufbaut, hält er Ines den Spiegel vor und offenbart ihr, dass sie ebenfalls an einem Schauspiel (der Businessbranche) teilnimmt. Winfried möchte ihr den Weg zurück in ihr altes Leben zeigen, sie soll wieder Spaß daran haben. Es spricht für seine unerschütterliche Liebe zu seiner Tochter, dass er sich von Rückschlägen und Momenten vollkommender Niedergeschlagenheit nicht beirren lässt und nicht aufgibt.
Mit Ines' Beziehung zu ihrem Vater und ihren Reaktionen auf sein Auftauchen und allgemeines Auftreten thematisiert Maren Ade des Weiteren bestimmte Situationen im Leben, die wahrscheinlich jedes Kind schon erlebt hat. Man liebt seine Eltern oder Großeltern, aber merkwürdigerweise schämt man sich in manchen Situationen für sie bzw. ihre Eigenarten und wünscht sie am liebsten an das andere Ende des Planeten. Beispielsweise, wenn man ihnen die eigenen Freunde, den Lebenspartner oder die Berufskollegen vorstellt. Diese Momente der Fremdscham werden in "Toni Erdmann" auf die Spitze getrieben, Maren Ade bietet zudem beide Sichtweisen an - die des Kindes und die des Vaters.
"Toni Erdmann" ist das ca. 150-minütige Endprodukt aus über 120 Stunden Filmmaterial, die Schnittbearbeitung und Postproduktion kommt einer Meisterleistung gleich! Dank des Erzählstils Maren Ades und der hervorragenden Schauspielerleistungen - insbesondere der von Peter Simonischek und Sandra Hüller - ergibt sich ein äußerst gefühl- und humorvolles Filmerlebnis, das größtenteils wie im Flug vergeht und nur in den letzten 20 Minuten etwas an Tempo verliert. Für mich ist "Toni Erdmann" einer der besten Filme des vergangenen Jahres.
Kunst und Künstlichkeit.
Ich denke, so einen Film wie "The Neon Demon" kann nur jemand drehen, der zwar berechtigte Kritik an dem Modelgewerbe üben möchte, gleichzeitig aber auch von der ihm zugrundeliegenden Ästhetik fasziniert wird. Nicolas Winding Refn ist so ein Jemand, mit seinem Gucci-Werbespot bewegte er sich bereits in ähnlichen Regionen. Gerade das macht diesen Film allerdings zu etwas Besonderem, denn um die Künstlichkeit des Modelgewerbes aufzudecken, bedarf es sicherlich keines 120minütigen Films. Da reicht schon der Blick auf die Werbebanner an der Bahnhaltestelle oder in eine zufällige Folge "Germany’s Next Topmodel". Die Kritik fällt leicht - so leicht, dass sie schnell in einseitiges und hämisches Fingerzeigen umschlagen kann.
Winding Refn verzichtet auf dieses Fingerzeigen und positioniert sich zwischen der Künstlichkeit und der Kunst. Wenn man ein Model unabhängig vom Realitätsvergleich rein als Kunstwerk betrachtet, entpuppt sich die Künstlichkeit als das Offensichtliche: die Oberfläche. Lässt man diese Oberfläche hinter sich und seziert das Model im übertragenen Sinne, wird man unweigerlich auf den künstlerischen Schaffensprozess stoßen. Die Makeup-Artisten, die Modedesigner, die Photographen, etc - alle leben hier ihre künstlerische Kreativität aus. Diesen Aspekt verliert Winding Refn nie aus den Augen, er kritisiert die Künstlichkeit, aber verehrt die Kunst. Nichtsdestotrotz bleiben die beiden Begriffe im Modelgewerbe untrennbar miteinander verbunden, diesen Dualismus spürt man in jeder Szene, "The Neon Demon" ist vollkommen darauf ausgelegt. Winding Refn arrangiert schöne Bilder, die reale Szenerie hinterlegt er mit diversen Farben. Unterstützt werden die Bilder durch Cliff Martinez’ elektronischen Soundtrack, künstlich erschaffen und doch eine echte Kunst für sich.
"I do not deny, that my heart has greatly desired this... In place of a Dark Lord, you would have a queen! Not dark, but beautiful and terrible as the dawn! Treacherous as the sea! Stronger than the foundations of the earth! All shall love me, and despair!"
Ein weiteres Thema, welches Winding Refn in "The Neon Demon" anspricht, ist das Wunder und die Gefährlichkeit natürlicher Schönheit. Die 16jährige Jesse strahlt aufgrund ihrer Schönheit und ihrem gewissen Etwas eine unglaublich starke Anziehung auf ihre Mitmenschen aus. Manche verehren sie, manche begehren sie und manche verzehren sie. Jesse selbst weiß von dieser ihr innewohnenden Macht und glaubt, ihre Modelkolleginnen sich damit Untertan machen zu können. In ihrem Narzissmus vergisst sie allerdings, dass man im raubkatzenhaften Modelgewerbe schnell vom Thron in die Gosse gestoßen werden kann. Du bist nicht fit, dann wirst du gefressen, ungekaut, kurz verdaut und für immer vergessen.
Besonders interessant fand ich jene Szene, in der sich der Fashiondesigner und Jesses "Freund" Dean über wahre Schönheit unterhalten. Der Fashiondesginer meint, Schönheit sei das einzig Wahre, und Dean setzt dem entgegen, wahre Schönheit komme von innen. Da es sich bei "The Neon Demon" um einen von Ästhetik dominierten Film handelt, habe ich diesen Dialog neben der eigentlichen Aussage auch als Kommentar zum Film selbst bzw. zum Kino allgemein verstanden. Ein Film kann noch so schön sein und über die beste Optik verfügen, ohne Inhalt bleibt er nur eine leere Hülle. Speziell Nicolas Winding Refn wird dies ja häufig vorgeworfen, was ich persönlich allerdings nicht nachvollziehen kann.
"Harry Potter und der Feuerkelch" zählte für mich immer schon zu den besseren Adaptionen der Bücher und als ich mir den Film kürzlich wieder ansah, wurde ich darin erneut bestätigt. Nun, ein bisschen hängt das sicherlich auch mit der aktuellen politischen Lage zusammen.
Hier wird Freundschaft und internationale/-kulturelle Zusammenarbeit vorgelebt, Dumbledore warnt davor, sich in dunklen Zeiten spalten zu lassen. Die stärkste Szene im Film ist für mich dahingehend die Abschlussszene. Alle Schüler verabschiedenen sich voneinander, Hermine fragt - den Tränen nahe -, ob sich nun alles verändere, und Harry legt ihr aufmunternd den Arm auf die Schulter.
Wenn man das Buch vor Augen hat, erhält man zu Beginn trotzdem erstmal einen Dämpfer. Der Film rast durch die Einleitung (Das Haus der Riddles, Harry im Ligusterweg, die Quidditsch-WM, die erste Zeit in Hogwarts) und innerhalb von 10-15 Minuten ist man schon beim Trimagischen Turnier angelangt. Die Kürzung der Quidditsch-WM kann ich aber vollkommen nachvollziehen, weil diese im Bezug auf die Haupthandlung nunmal keine Relevanz besitzt.
Die Inszenierung des Trimagischen Turniers hat mir aber sehr gut gefallen. Der Kampf gegen den Drachen fällt im Buch ebenso wie jener gegen den Basilisken relativ lahm aus, in den Filmen wurde dies kreativ etwas ausgeweitet und aufgepeppt. Die dritte Aufgabe im Labyrinth wurde zwar komplett umgestaltet, aber nicht unbedingt zum Schlechteren. Im Buch müssen die Champions gegen mehrere Flüche und Kreaturen antreten, das Labyrinth ist aber auch nur so groß wie das Quidditschfeld. Im Film dagegen erstreckt es sich über gefühlt die Hälfte der Hogwartsländereien, hier steht klar die Suche im Vordergrund, Monster braucht es da nicht.
Dass die Hauptcharaktere in die Pubertät eintreten und mit klassischen Teenagerproblemen konfrontiert werden, nahm in "Der Gefangene von Askaban" ja schon seinen Anfang und nimmt nun gemäß des echten Lebens einen größeren Stellenwert ein. Man muss sich z.B. nur mal in Harrys Lage versetzen, da bringt er all seinen Mut auf, Cho wegen des Balls zu fragen und dann übertönen die Eulenschreie seine Frage! Die Hölle!
Den Weihnachtsball mögen die meisten Leute ja nicht, für mich zählt er jedoch zu den Highlights des Films. Die Schicksalsschwestern rocken die Hütte und Flitwick wird per Crowdsurfing abtransportiert, yeah! Auf dem Ball befinden sich größtenteils 14-17jährige Schüler, da kann es gerne etwas fetziger zugehen. Zum Vergleich, auf einem Abiball dominiert definitiv keine Walzermusik o.Ä.! Leider wurde der Weihnachtsball in der Kinofassung ziemlich kaputtgeschnitten, hier lohnt sich der Blick in die Deleted Scenes.
Ansonsten sind es Kleinigkeiten, die mich stets zum Schmunzeln oder Lachen bringen. Zum Beispiel der Running Gag mit den Kanonen, die Blaskapelle, Moody mit seinem (ausgestopften) Frettchen oder Kakaroffs angedeutete Kopfnuss gegen Dumbledore, als dieser die Punkte für die Zweite Aufgabe verteilt.
Es kommt selten vor, dass ich Filme gesehen habe, die für den Deutschen Fernsehpreis nominiert werden. Mit "Winnetou" (5 Nominierungen) und "Mitten in Deutschland: NSU - Die Täter" (3 Nominierungen) sind das jetzt sogar zwei und beide haben mir gefallen.
Da bin ich nun tatsächlich das erste mal gespannt, wer hier welche Presie gewinnt.