Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 3

    Der koreanische Ideengeber wurde jeder Komplexität beraubt und auf ein sonnendurchflutetes Krimiklein runtergekocht. Dialogszenen auf Telenovela-Niveau (ständig wird in der Küche beim Reden irgendwas zu Essen gemacht) und ein - selbst vor dem Hintergrund der schlußendlichen Erklärung - durchgängig absurdes Verhalten sämtlicher Figuren gesellen sich zu herbstlich-gemütlichen Aufnahmen schöner kanadischer Locations. Man fühlt sich wie beim ZDF am Sonntag abend, wo Eva Habermann Rosamunde Pilchers Zeilen runterleiert.

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    • 6 .5

      Natürlich sind einige Bilder und Momente so unvergeßlich wie die furchtbaren Folterinstrumente, die als gynäkologisches Werkzeug zum Einsatz kommen. Aber letztendlich ist dies ein Melodram, dem sich Cronenberg wie ein interessierter Analytiker genähert hat und sich als ebensolcher auch wieder abwendet.

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      • 8 .5

        Heck ist so unfaßbar gut in seiner Rolle, daß man sich fragt, ob man ihn einfach hat machen lassen - ob man ihm vielleicht gesagt hat "Stell Dir vor, das sei Deine neue Show und nun moderier mal". Der Mann hält alles zusammen, ist in jeder Szene, die er betritt, der Mittelpunkt, steht für die große Show, die falsche Betroffenheit, die genervte Kippenpause im Regieraum, die Kunstpause in der Moderation, die Spannung im großen Finish. Heck ist DAS MILLIONENSPIEL. Er macht den Film zu dem, als das wir ihn preisen müssen: Ein grandioses Highlight deutscher Filmkunst.

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        • 4 .5

          Christopher Coppola hat seiner prominenten Besetzung als Regieanweisung offenbar hauptsächlich mit auf den Weg gegeben, den Bogen so weit wie möglich zu überspannen. Nur Cage, der durfte, Leinen los, einfach mal richtig auf die Kacke hauen, ungebremst, frei nach Schnauze und mit Dampf in Hirn und Hose.

          • 5
            über Moon

            Langweilig, geradezu ermüdend, nicht zuletzt aufgrund eines auf Dauer schwer erträglichen, offenbar kaum geführten und zu verschrobenen Rockwell. Was zunächst wie ein willkommenes Wiedersehen mit SILENT RUNNING wirkt, wird zunehmend zur zu locker eingedrehten Psychoschraube.

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            • 7 .5
              über Push

              Erstaunlich. Es gibt sie noch, die postiven Überraschungen. Und das sogar im Doppelpack: Paul McGuigan, der seinen GANGSTER NO. 1-Kredit doch mit dem schlichtweg unansehbaren LUCKY NUMBER SLEVIN komplett verspielt hatte, darf man doch noch nicht vom Spielplan streichen. Und ein Drehbuch, das sich auf den ersten Blick wie ein weiteres X-MEN für Arme liest, kann tatsächlich die Grundlage für einen der interessantesten Filme des Jahres stellen. Denn PUSH ist ungewöhnlich, spröde und gerade deshalb aufregend.

              • 5 .5

                Wenn man sich den Film ansieht, muß man zugeben, daß Goyer keine Gelegenheit ausläßt, die körperlichen Vorzüge Yustmans zu zelebrieren. Knappe Unterhosen, enge Klamotten und am Ende sogar softe Bondage-Fantasien: Lechzend gleitet die Kamera an Yustmans gefesseltem Körper hinab, wenn sie sich verzweifelt windet, und das auch noch mit sexy Knebel im Mund. Goyer, die alte Sau.

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                • 6 .5

                  Das ZDF hat mitproduziert, und so sieht VERBLENDUNG auch ein wenig nach dem handelsüblichen Sonntagskrimi aus Skandinavien aus: Durchaus kompetent und stimmungsvoll, aber ein bißchen bieder und in seinen Mißbrauchsszenen daher um so irritierender.

                  Wie die Bücher mehr als nur ein Thriller, aber doch nicht mehr als ein ordentlicher Film.

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                  • 6

                    Daß wir uns nicht mißverstehen: Natürlich ist FAST & FURIOUS, genau wie die drei Vorgänger, dumm wie 100 Meter Sandstrand. Mit seinen computeranimierten Green Screen-Rennstrecken und dem Arsenal an verschiedensten Autos wirkt der Film eher wie ein aufgemotztes "Need for Speed"-Videospiel. Aber er macht auch genau so viel Spaß.

                    • 7

                      Erstaunlich düstere, von Zemeckis ungeheuer einfallsreich zunehmend ins Surreale hin inszenierte Satire, die heute weniger abwegig und überzogen scheint als 1992. Die damals sensationellen Spezialeffekte sind heute natürlich größtenteils überholt, aber das ist auch nicht der selling point: Zemeckis, der hier mit tollem Timing und schnellen, scharfen Gags die sichere Hand beweist, hat sein buntes Ensemble zu Höchstleistungen gebracht.

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                      • 5

                        Die hoffnungslose Überzeichnung der Hauptfigur erinnert an den Produzenten Peter Jackson zu BRAINDEAD-Zeiten; das dokumentarische Element evoziert daher hauptsächlich Erinnerungen an THE OFFICE (US-Version). Dann noch die Kurve zum Sentiment zu schlagen tut weh; die Hauruck-Lösung samt nicht zu verachtender Action-Schauwerte will dann auch nicht mehr greifen.
                        Ein ambitionierter, aber gescheiterter und manchmal schlichtweg schlechter Film.

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                        • 4

                          Die Plotte ist insgesamt erstaunlich arm an Gags, will auch nicht so richtig versaut sein (wer das sehen will, sollte die unglaubliche BACHELOR PARTY mit Tom Hanks aus demselben Jahr nach Hause holen) und rettet sich mit einer bekloppten Traumsequenz (typisch 80er) und Soulnummern inkl. Tanzszene (typisch Aykroyd) über die Runden. James Brown legt noch seinen schmissigsten Spagat hin, und auf der Tonspur geben sich Rick James und Devo (mit zwei wirren, eigens für den Film komponierten Song) ein Stelldichein. Man freut sich irgendwie über die Veröffentlichung des Films auf DVD, aber über den Film selbst nur sporadisch.

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                          • 8 .5

                            Der zweite Film in Alan J. Pakulas Verschwörungsthriller-Trilogie (nach KLUTE, vor ALL THE PRESIDENT'S MEN) und einer der besten Politkrimis der 70er. Warren Beatty ist hervorragend als zweitklassiger Reporter, der einer Organisation auf die Spur kommt, die offenbar Normalbürger zu Killern macht. Pakula findet unglaublich gute Bilder für seine Themen wie Mißtrauen, Angst und Paranoia; die Bildsprache der 70er Jahre scheint nach wie vor unübertroffen.

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                            • 6

                              Abstruser, von Minute 1 an vorhersehbarer Plot; keine Action, dafür aber reichlich obskure Figuren (Carla Gugino muß sich als Maso-Früchtchen von ihrem ehemaligen Filmvater De Niro hart rannehmen lassen) und zwei wandelnde Legenden, die dramatisch unterfordert vor sich hin kaspern. RIGHTEOUS KILL macht Laune wie ein slicker B-Streetnight-Thriller aus den frühen 90ern, der nur auf Video rauskam und hier eben zufällig mit absoluten Superstars gespickt wurde.

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                              • 3

                                Unterdurchschnittliche Ware: Keine Schauwerte, gelangweilte Stars (ohnehin eine ziemlich gruselige Besetzung für diese Art von Film) und familientaugliche Handlung aus Kinderhand.

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                                • 0

                                  Menschenverachtende, sinnfreie, pseudo-hippe, mies gespielte langweilige Ladung Oberscheiße.

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                                  • 1

                                    Der x-te selbstverliebte, ach so coole, die immer gleiche Geschichte erzählende Pseudo-Noir-Post-Tarantino-Scheiß, wie er seit zehn Jahren lastwagenweise auf uns niedergeschissen wird. Unglaublich langweilig, alle Schauspieler auf Autopilot und ein nach Pferdemist stinkender Plot-Twist am Ende.

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                                    • 3 .5

                                      Das gewaltige, dramatische, wilde Racheepos, das sich im ersten Film (Teil?) so majestätisch aufbaute, verliert sich in VOL.2 in eine Abfolge von einigen wenigen Vignetten, deren Erzähltempo nicht nur unendlich laaaangsaaaam ausfällt, sondern gelegentlich ganz einfach komplett anhält. Erschreckenderweise fällt Tarantino auch inszenatorisch fast nie etwas ein, die bemerkenswertesten Regie-Einfälle rekrutieren sich einzig und allein aus dem unerschöpflichen Zitatefundus. Der erste Reißzoom auf Pai Mei ist großartig und genau auf die 70er-Kung Fu-12, der fünfte nervt dann nur noch.

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                                      • 2 .5

                                        Die bescheuertste Motivation, die jemals einem Kinohelden (hier: Cage) zugeschoben wurde, wird hier glattweg noch unterboten von der Motivation, die man dem Bösewicht (Ed Harris) untergeschoben hat!

                                        Das ist alles öde und doof mit uralten Gags - am Besten macht sich noch Diane Heidkrüger, und das sagt schon alles! Cage zappelt rum, wie man's kennt. Grauenvoll insbesondere Jon Voight, was in einer unglaublich peinlichen Guck-mal-sind-die-Alten-niedlich-"Action"szene mit Voight und Helen Mirren kulminiert. Schrecklich!

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                                        • 6

                                          Der Film selber hat tatsächlich wieder dasselbe Problem wie alle Stillers/Ferrels/Sandlers und was weiß ich. Die Jungs müssen sich an ihre Drehbücher einfach noch ein Jahr ransetzen. Das Timing stimmt nicht, es gibt zu wenig Gags, das Potenzial wird nicht ausgereizt. Stiller will mit TROPIC THUNDER das für Hollywood sein, was er mit ZOOLANDER für die Modebranche geschafft hat. Aber das hat er nicht hingekriegt.

                                          Obwohl erstaunlich schwachbrüstig in Sachen Gags, kann der Film dennoch glänzen, und zwar mit seinen Schauspielern: Alle sind gut, besonders McConaughey, aber grandios sind Downey und natürlich der unglaubliche Cruise (hat den WIRKLICH irgendwer nicht erkannt?).

                                          • 6

                                            Wenn Eastwood alles, was ihm nicht paßt, mit einem kehligen growl kommentiert, erinnert das eher an Filme wie CITY HEAT und PINK CADILLAC denn an die Großtaten dieses Mannes. Die ungebrochenen Klischees, die Clint uns hier präsentiert, können nur für Kopfschütteln sorgen. Irgendwann entschloß ich mich, den Film als Parabel zu lesen, weil ich an diesen Stereotypen einfach nicht mehr vorbeikam. Nur was ist die Aussage dieser Parabel?

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                                            • 7
                                              über Redbelt

                                              Schöner Film, wenn auch etwas weniger befriedigend als Mamets letzte Großtaten. Ejiofor unglaublich gut und in seiner Ruhe eine interessante Verbindung mit Mamets messerscharfen Dialogen ("Take the fight off of your face!"). Um Action geht es natürlich nicht, und die Fights sind in ihrem Mangel an Choreographie fast delirirend; es geht um das moralische Dilemma eines zutiefst ehrbaren Mannes, was für Mamet vielleicht etwas zu wenig ist, am Ende aber über das Schlußbild hinaus anrührt.

                                              • 6 .5

                                                Wer mit der Franchise an sich nichts anfangen kann, wird auch mit diesem Film nichts anfangen können. Wer aber grundsätzlich was für Jasons Abenteuer übrig hat, kann unmöglich Nispels Upgrade kacke finden. Das ist kein Relaunch, das ist einfach nur Teil 12, in dem sich Jason zufällig mal wieder ne neue Hockeymaske aufsetzt. Danach Dienst nach Vorschrift, nur eben wesentlich besser inszeniert (Nispel hat einfach ein unglaublich gutes Gefühl für die trügerische Schönheit eines spätsommerlichen Abends am Crystal Lake), temporeicher, mit besserer Musik (die, gottlob, bei HALLOWEEN klaut und nicht Manfredinis unkontrolliertes Gelärme aufgreift) und sehr effektiven Mordszenen, die genauso knackig kommen wie es sich für Jason gehört. Mag sein, daß die foltergeilen SAW-Kids das für "nicht hart genug vom Gewaltgehalt her ey" befinden; selber Schuld, jedes Jahr kommt n neuer Teil der Sado-Franchise, also lieber da reingehen.

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                                                • 1 .5

                                                  Die Wirework-Fights sind unbeeindruckend, die Special Effects sparsam und die Action abgedroschen. Kristin Kreuk muß einmal "sexy" tanzen, was so viel Feuer hat wie das Käsebrötchen, dessen Belag sich an einem heißen Sommertag in der Auslage des Bäckers nach unten wellt, und darf sich auf einer Frauentoilette prügeln (nach dem ersten Fight fällt sie übrigens in Ohnmacht?!).

                                                  • 5 .5

                                                    Durchaus akzeptables Stück Hollywood-Entertainment für junge Zuschauer, das etwas zu militant daher kommt, dafür aber mit zügigem Tempo und einem bestens aufgelegten Hauptdarsteller aufwarten kann. Man muß ja nun auch nicht alles runtermachen, also: Das ist schon okay. Ich hab über Whitley Striebers Cameo-Auftritt geschmunzelt. Und für die Kids ist doch der Name des Regisseurs schon der erste Lacher.

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