Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Spitzenfilm! Pierce Brosnan überragend als irischer Deputy Minister, der sich zwischen politischem Kalkül und IRA-Vergangenheit aufreibt. Jackie Chan rüpelt in dieses Spannungsfeld rein wie ne Handgranate. Als von Rachegedanken besinnungsloser Papi läuft er angemessen dropsig durch die Szenerie; wenn's drauf ankommt, kickt er aber noch wie Beckham. Die Show gehört allerdings Brosnan, der hiercmit hausgemachtem irischen Akzent wutschnaubend im ideologischen Treibsand strampelt. Knallhart, gut geschrieben, character-driven und von 007-Routinier Campbell mit Druck aufm Kessel inszeniert. Cliff Martinez bespielt das geschmackssicher mit einem Tangerine-Dream-Gedächtnisscore. Mucho love!
Billboards ist ein zynischer, herablassender und ausgesprochen doofer Film. Wenn Rockwell den verhassten Werbetafel-Vermieter verdrischt, ihn aus dem Fenster wirft und dann auch noch seiner Assistentin ins Gesicht schlägt, wird das als glorioser One-Take abgefeiert und auch noch mit aufgedrehtem Schweinerock heroisiert. Ist schon ganz klar, wo hier die Sympathien liegen. Auch McDormand bekommt ja ständig Szenen zu spielen, in denen sie Gewalt ausübt (Schulkinder treten oder - völlig gaga - den Zahnarzt anbohren), die vor allem humorig sein sollen und ihre Figur als "stark" darstellen. Billboards propagiert Gewalt als Lösungsmittel für alles, ungebrochener und gleichzeitig verlogener als jeder Vigilante-Thriller. Jeder andere Charakter ist ein Loser und ne Lachnummer, über Dinklage in der "Lustiger Zwerg"-Rolle straight from the 80s komm ich überhaupt nicht weg. Die Neue vom Ex-Mann ist natürlich dumm wie Holz, Harrelsons Frau ist ein stummes Top-Model und der neue Polizeichef vorsichtshalber mal schwarz. Eine fiese Mischung aus behaupteter Diversity und ausgewiesener Menschenverachtung.
Sehr gut. Kriegt tatsächlich die Kurve, was schon was heißen will bei dieser kruden Mischung aus Albernheiten und Ultrabrutalem. Adkins hält das Ganze zusammen, ihm nimmt man auch die dramatische Tiefe ab, die so ein Knallfrosch braucht. Besonders gelungen sind die Rückblenden in seine Jugend mit Ausbilder Stevenson, was auch daran liegt, daß man sich "A Town Called Malice" und "That's Entertainment" geleistet hat. Endgegner ist ne Frau, was ja auch mal ein gutes Zeichen für die Zukunft sein könnte. Sehr unterhaltsam, gut gemacht, manchmal sogar lustig. Ein weiteres Highlight mit Scottie.
LE SOLITAIRE, in Deutschland frech als "Der Profi 2" vermarktet, ist ein überaus unwürdiger Schlußpunkt von Bebels Action-Phase. Es gibt so gut wie keine Story, nur halt Belmondo, der auf der Suche nach dem betont ekligen Böswatz Schneider schnauzepolierend durch Paris pflügt. Albern, wie sich ihm dabei blutjunge Girls an den Hals werfen. Außer der halbwegs sweeten Interaktion mit seinem Patenkind und einem Shotgun-Finish hat dieser Rohrkrepierer von Jacques Deray (dem auch nichts dazu einfällt) nichts zu bieten. Für 80er-Freaks gibt's noch abartig häßliche Blousons und ein paar unpackbar schlechte Frenchpop-Nummern. Ein Reinfall.
Der klassische Belmondo-Blockbuster par excellence. Ist gut gealtert, gefällt mir heute sogar besser als damals. Zu Anfang interessant erzählt; man erfährt erst nach 15 sehr reduzierten Minuten, wer dieser Joss eigentlich ist. Danach entspinnt sich eine frühe Bourne-Plotte, in der Regierung und Geheimdienst ihren eigenen Killer-Frankenstein nicht mehr stoppen können. Der Umgang mit Frauen läßt einen, wie so oft im Frankreich der 80er, sprachlos staunen; abgesehen davon aber gefällt die fatalistische Kritik an der Staatsräson und natürlich die ruppigen Prügeleien und die obligatorische Rémy-Julienne-Verfolgungsjagd. Trumpfkarte ist - neben Morricones etwas zu dauerpräsentem "Chi Mai" - Robert Hossein als eiskalter Widersacher Rosenne, da gefriert einem das Blut in den Adern. Auch Belmondos Rolle wird nicht glorifiziert, immer wieder machen ihn die anderen Figuren auf die Sinnlosigkeit seines Tuns aufmerksam. Sehr gut.
Die deutsche Syncho haut hingegen mal wieder die Wurst vom Teller. Rainer Brandt räuspert sich albern wie einst als Tony Curtis und macht z.B. aus dem Satz "Le croissant, c'est pour mon ami" folgendes:
"Den trockenen Augenwischer zahlt übrigens der blonde Wichser da!"
Stöhn.
Schon ein Kuriosum, auf vielerlei Arten: Ein Heldenepos, das sich selbst die Heldenverehrung stets verweigert; eine Charakterstudie, die sich keinem Charakter allzu sehr nähern will; eine Verbeugung vor mutigen Piloten und genialen Erfindern, die jedoch fast jede handelnde Person zur Karikatur degradiert; ein Flieger- und Spacespektakel mit unerhört grandiosen Effekten, das jedoch nie mit diesen Sequenzen prahlt - ja, ein merkwürdiger, einfallsreich und ambitioniert erzählter Film, der vor allem trotz seiner immensen Laufzeit niemals langweilig wird.
Recht werkgetreue, aber auch schier endlose Adaption des Agatha-Christie-Buchs, die zwar mit einigen guten inszenatorischen Einfällen aufwarten kann, aber nach der Hälfte der Laufzeit einfach hart zu langweilen beginnt und nie zu fesseln weiß. Schauspielerische Kabinettstückchen von Close und besonders Anderson halten bei Laune, aber nicht über Wasser.
Ein gnadenloser rigider Familienpatriarch (Gabin, knorrig und gewaltig wie eine alte Eiche) hat keine Lust, seinen Grundbesitz von seinem mißratenen Enkel als Drogenumschlagplatz mißbrauchen zu lassen. Verhandelt wird nicht, also zeigt er den miesen Großstadtgangstern, was auf seinem Hof eine Harke ist. Dabei hat er allerdings die Brutalität seiner Gangster unterschätzt. Eisenhartes Krimidrama mit toller Musik von Serge Gainsbourg, das sich leider in den letzten zehn Minuten total verliert und am Ende auch ein wenig nach Hohelied auf alte Werte anfühlt. Andererseits weiß ein finaler Musikeinsatz das zu untergraben. In jedem Fall ein starker Film.
Fängt katastrophal an. Völlig wirr, ohne roten Faden, kaputte Musik, ein offenbar nachträglich aufgepropfter, superlächerlicher Offkommentar von Dudi und Overkill-Acting von Vaughn und Pleasence. In der zweiten Hälfte dann passables Abenteuerkino ohne nennenswertes Finish.
Nach GET CARTER die zweite Verfilmung des Romans "Jack Returns Home", beinahe zeitgleich und laut Regisseur Armitage in Unkenntnis des Michael-Caine-Klassikers entstanden. Das macht diese Blaxploitation-Sause als Begleiterscheinung um so interesanter; sehr ähnliche Situationen, sehr anders interpretiert. Allerdings fehlt dieser Version der Kulturclash von Urban Killer vs Kleinstadt, weil "Macker" Bernie Casey sich durch Los Angeles pflügen muß. Alles tritt trotz guter Einzelszenen (Squash) auf der Stelle, bis im Finale dann doch noch die knallroten 70er-Blutpakete gleich dutzendfach zerplatzen. Die Wahrheit tut auch hier weh.
Unfaßbar langweilig. Story in der Tat inconceivable. Lichtblick ist Whelan, die nicht nur - wie immer - super aussieht, sondern das alles auch achtbar spielt. Cage ist knuffig. Film fühlt sich endlos an. Bin aber auch allergisch gegen diesen Kinderirrsinn und damit verbundene Dialoge über "my eggs"
Ist mir alles viel zu albern. Die doofsten Gags raus, und das Ganze wär ne echt dicke Actionsause. Die Musik ist total abartig, klingt wie billiger Funkrock aus der Rechtefrei-Konserve. Weiterer harter Minuspunkt: Hier kommt ja ALLES ausm Rechner. Hubschrauber, Autos, Einschüsse, Explosionen, Lensflares und sogar London! Nervt. Hayek ist überflüssig und Jackson nehm ich die harte Sau nach wie vor nich ab, der sieht allenfalls aus wie n Sportlehrer. Rapport mit Reynolds allerdings hervorragend, und da es obendrauf noch zwei geile Verfolgungsjagden gibt, hat mir der Scheiß alles in allem auch Spaß gemacht.
Gelacht hab ich nie. Synchronisiert ist das wahrscheinlich Waterboarding.
Hm. Irgendwie n bißchen wie Toni Erdmann. Kann ich nich anders beschreiben. Weiß man auch irgendwann nich mehr, wann der Film angefangen hat und ob er noch aufhört. Hat trotz Riesenaufwand nix zu bieten.
Ich kann und will den Film gar nicht bewerten, mich hat der nämlich in keinem Moment erreicht. Ich fand den nie lustig, nie berührend und fast nie interessant (wenn Hüller "The Greatest Love of All" schmettert - und zwar von A bis Z - hatte mich der Irrsinn beinahe am Sack). Man kann, oder vielmehr: Man MUSS hier schon kräftig reininterpretieren, damit es überhaupt irgendwie sinnhaft wird; Kritik am Turbokapitalismus, Metapher für eine kommunikationsunfähige Gesellschaft oder Allegorie auf eine Invasion vom Mars, keine Ahnung, alles möglich oder auch nicht. Formal geht absolut gar nichts, der Film verweigert sich quasi, Film zu sein, alles ist halbnah und halbwacklig, keine Establisher, keine Totalen, keine Nahaufnahmen - die Kamera steht irgendwo in der Nähe der Schauspieler und bewegt sich, wenn die irgendwo hingehen. Es fühlt sich alles an wie ewige Leere, man weiß irgendwann gar nicht mehr, wie lang das schon geht oder wie lange noch. Plötzlich wird auf ein Petit Four gewichst. Simonischek spielt das alles schön, aber Hüller wirkt fehlbesetzt und viel zu spitz und spröde für eine erfolgreiche Unternehmensberaterin. Immer wieder muß sie Sätze sagen wie "Na das war jetzt ein ganz wichtiger Kunde, Papa", so wie halt niemand redet. Ein Film wie aus einer Parallelwelt oder aber einer, der seine eigene Realität aufmacht; ich will den auch gar nicht schlecht machen, nur ist mir ein absolutes Rätsel, wie man das lustig oder aufregend finden kann, und als vorsätzlich stümperhafter Surrealismus ist das wohl der erstaunlichste Kinohit seit TEXAS - DOC SNYDER HÄLT DIE WELT IN ATEM.
Viehischer Exploiter mit unverhohlenen Sado-Tendenzen, der sich pastoral gibt und mit prätentiösen Kapiteltiteln wichtig tut, letztlich aber nur geil auf alle Spielarten sexueller Gewalt ist und die Darstellung patriarchischer Unterdrückung nach allen Regeln der Kunst durchdekliniert, hechel. Die Holländer kennen da bekanntermaßen kein Tabu, waren aber bisher nicht als Langweiler verrufen! Hier bietet sich ein gnadenloses Borefest, das sich im eigenen Fatalismus suhlt. Das Opfer heißt Frau, damit scheinen die verantwortlichen Käsköppe ganz glücklich zu sein. Heuchlerfilm des Jahres.
Das ist schon fast genial, was Nacho hier macht. Bedient sich vorgeblich beim Monstergenre, nutzt dieses abe tatsächlich sehr geschickt "nur" als Metapher für die inneren Konflikte seiner Hauptfiguren. Dabei zeigt er nicht nur interessante und komplexe Charaktere - hier dürfen sich die Mainstream-Nasen Hathaway und Sudeikis auch endlich mal als Schauspieler profilieren - sondern verhandelt auch so manch erwachsenes und ernstes Thema. Die vermeintlichen Genrewechsel gelingen ihm dabei mühelos. Eindrucksvoll. Und natürlich ein effektiver Mittelfinger in Richtung Hohlbrot-Crowd, die ihre schlichten Erwartungen nicht erfüllt vorfindet und wütend mit dem Nerdfuß auf den Boden stampft! Originell und schön.
Berückend schön inszeniertes Portrait eines vergessenen Entdeckers und Abenteurers, von Charlie Hunnam mit Verve gespielt. Satte, breite Kinobilder in einer klassischen, meinetwegen auch altmodischen Erzählung; einfach ein richtig dickes Epos mit toller Ausstattung. Daß die Dschungelszenen begeistern würden, konnte man sich erhoffen, aber dazu gesellt sich auch noch eine überraschend zünftige 1. Weltkrieg-Sequenz. Durch die Bank gut besetzt, besonders Pattinson weiß mit Lincoln-Bart zu gefallen. Wer mal wieder richtig dickes Kino sehen will, ist hier richtig.
Lieblingsfilm 2017. Noch stärker als BONE TOMAHAWK, aber kaum weniger verschroben. Kein Slow Burn wie der Vorgänger, sondern in jeder Szene Hochspannung; irgendwas könnte immer gleich hochgehen, im Zweifelsfall der massige Vaughn in der Rolle seines Lebens. Als Meister der falschen Entscheidung folgt er stoisch einem sehr individuellen Moralkodex und drischt sechs Sack Scheiße aus jedem, der ihm dabei im Weg steht. Klar abgezirkelte Situationen und Szenerien mit Anfang und Ende, streng gedreht und extrem auf den bulligen Hauptdarsteller fokussiert. Das mag teilnahmslos wirken, aber letztlich geht Vaughns Dilemma tatsächlich zu Herzen; Reduktion ist nun mal ehrlicher als Kinokitsch. Im diabolischen Kier und dem monströs sadistischen Johnson findet er schließlich unüberwindbare Widersacher, aber dies ist ein Mann, der seinen Weg bis zum bitteren Ende geht. Dabei ist keine einzige der 127 Minuten Laufzeit zu lang. Hintersinniges Tough Guy Cinema mit Widerhaken, das seine Gewaltexzesse vorsätzlich ins Irreale zieht - das Hardcore Gesplatter am Ende erhebt keinen Anspruch auf Authentizität. S. Craig Zahler bleibt auch weiterhin der beste Mann für Horrormärchen. Top of the pops.
Jedes Jahr schießen sich Journaille und Nerdblogger gemeinsam auf einen Film ein, der die landläufigen Erwartungen an Blockbusterkino so extrem unterläuft, daß nur noch die Trumpfkarte "schlechtester Film des Jahres" bzw "Mega-Enttäuschung" gezückt werden kann. Manchmal hat der Film das gar nicht verdient. So wie der DARK TOWER zum Beispiel. Ja, der Film hat nichts zu bieten, wenn es einem auf Schauwerte geht; er etabliert auch nur sehr notdürftig die Parameter seiner - in den Büchern vermutlich komplexen - Welt. Es geht letztlich nur um Gut gegen Böse. Was diesen gescheiterten Trumm, dieses Epos-Fragment, aber auszeichnet, ist seine Reduktion auf Stimmung; dieses abgetragene, resignierte, hoffnunglose Dasein unter dem Joch des Bösen. Idris Elba verkörpert das als kraftloser Kämpfer sehr gut, und McConaughey elektrisiert jede Szene in der Rolle des verführerischen Bösewichts. Mir hat dieser Unsinn sehr gefallen.
Unglaublich gut inszenierte Sause mit hinreißendem Zeitkolorit. Cruise mal wieder in Top-Form als mit sich selbst überforderter Draufgänger. Alles wunderbar eingebettet in die Schlagzeilen meiner Kindheit: Nicaragua, Medellin, schließlich Ollie North. Macht alles unglaublich Bock. Tatsächlich hat AMERICAN MADE aber herzlich wenig mit der wahren Geschichte von Barry Seal zu tun, was für leichtes Zähneknirschen sorgt. Das eigentliche Problem mit dem Film ist aber, daß der selber nicht mehr von seinem Powertrip runterkommt. Hier ist alles Overdrive, bis der Film im wahrsten Sinne des Wortes überdreht und einen verliert. Schade.
Intensives Filmerlebnis, das weniger an herkömmlichen Spannungsmomenten, sondern dankenswerterweise an der Vermittlung von Verunsicherung, Mißtrauen und Paranoia interessiert ist. Herausragend inszeniert und gedreht, extrem sensibel gespielt. Da gibt es einen Dialog in der Mitte ("I was an only child"), wo alles über Blicke läuft und man jederzeit genau weiß, was in diesen Menschen vorgeht und warum. Auch musikalisch stimmig orchestriert, immer eine dräuende Atmosphäre der Angst im Blick, die sich am Ende auch nicht auflöst. Der Film lässt einen einfach allein. Am Besten kommt der nachts.
Highlight 2017.
Mega-Einspiel irgendwie nicht erklärbar. Standardgrusler mit Standard-Scares, der anfangs auf der Stelle tritt und am Ende viel zu lange einen auf Finale macht. Als Höhepunkt brennen ein paar Glühbirnen durch. Für PG-13 ziemlich krass, für R ziemlich zahm. Schon ganz ok für nen dunklen Winternachmittag, aber dann sollte man schon verkatert oder krank sein.
Einer dieser schnellen, effizienten Programmer, die Hollywood in den 70ern häufiger rausgehauen hat. Dieser hier nervt anfangs extrem hart (Berry Geheule, die stammeligen Selbstgespräche und das andauernde "Sweetheart"), wird aber - ungewöhnlich! - im weiteren Verlauf immer besser. Einfach ne ansprechende Sause, mir persönlich einfach lieber als aufgedunsener Big-Budget-Quark.
Natürlich überflüssiges Prequel, obwohl die Interpretation in Sachen Leatherface-Geburt nicht von schlechten Eltern ist. Das Regie-Duo von INSIDE findet neben erwartbarem Hardcore-Geschmadder auch noch Zeit für achtbare Inszenierung, zumindest ein echtes Upgrade gegenüber der letzten TCM-Gurke. Das Ganze ist eine ganz unterhaltsame Backwoods-Sause durchs bulgarische Texas und wird von Lili Taylors Anwesenheit extrem geadelt, da fällt sogar Obertrasher Dorff nicht weiter auf. Geht schon in Ordnung.
Stevie sitzt am Anfang in ner Bar und erzählt was, aber leck mich am Arsch, das versteht echt kein Mensch! Die massige Kampftonne presst die Zeilen aus dem Mund wie den letzten Rest Zahnpasta aus der Tube. Natürlich macht er auch wieder auf black, "a lot of motherfuckers are gonna die", später übrigens getoppt beim ersten Fight (den er im Sitzen absolviert): "Stay down bitch!" Höhepunkt aber ein Dialog im Flugzeug - Stevie wird gefragt, was sein Plan sein. Stevie: "Imah do my thang"! Geil. Der Rest ist Laberhänger. Die tolle Jemma aus I SPIT ON YOUR GRAVE 2 schmeißt sich schmachtend an den massiven Nuschelkoloss ran und Russell Wong ist im Team, weil er ne Drohne bedienen kann. Es wird unglaublich viel geredet und sehr wenig getan. Seagal darf zwar ein paar Jungs die Glocken austreten, aber dazwischen vergeht viel Spulzeit. So richtig fehlbesetzt: Rumänien als Istanbul.