Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 6 .5

    Die langerwartete SPACEBALLS-Fortsetzung bringt Space-Slapstick en masse, eine fliegende dicke Frau und nen geilen Gag mit nem Bügeleisen! Die Sternenkrieger-Franchise ist nun also endgültig in der Selbstvertrashung angekommen und überlädt sich selbst mit einem ausufernden Figurenpersonal, von dem niemand im Gedächtnis bleibt. Statt eine stringente Story zu erzählen, wird einfach immer von einem Computerfight zum anderen geschnitten. Mühsam. Aber dennoch, da sind einige hübsche Ideen und gute Bilder (der Nazi-Saal vom Böswatz, der rote Sand am Ende oder auch Laura Derns Kamikaze-Flug) und ein recht starker Mark Hammill mit arschcoolem Abgang ("See you around, kid"). Alles sehr unkreativ, aber unterhaltsamer als FORCE und ROGUE.

    6
    • 0

      Über diesen Film wird einstmals gesprochen werden wie über PLAN 9 FROM OUTER SPACE oder THE ROOM. Das liegt nicht mal hauptsächlich an den komplett ausdruckslosen Darbietungen der drei Laiendarsteller. Eastwoods Regie und die Bilder, die er findet, haben den Charme und die Ästhetik von Opa Kasulkes Urlaubsvideos, da wird nicht mal der Eingang einer Schule vernünftig gedreht! Aber selbst das ist nicht der Grund. Der Film muß irgendwie Zeit schinden, bis er endlich bei der schicksalhaften Zugfahrt mit dem Talys nach Paris kommt! Und wie macht er das? Er zeigt die drei Jungs bei ihrer Reise durch Europa. Europa besteht hier fast ausschließlich aus heißen Bienen, die unseren späteren Helden schmachtende Blicke zuwerfen, sie keck unter den Rock gucken lassen oder mit ihnen ein Eis essen. Apropos Eis essen! Die Szene mit dem Eis dürfte das Kernstück des Films sein, zumindest gefühlt ist sie auch länger als die schicksalhafte Zugfahrt mit dem Talys. Hier wird ausgesucht, welche Sorte man möchte, jeder einzelne, hach was gibts denn da, mmm lecker gelato, und dann wird auch noch gezahlt, es ist ein Fest! Endgültig die Wurst vom Teller haut aber der Besuch in Berlin. Erst erklärt ein Ossi mit mörderischem Akzent (gibt's so in Deutschland meines Wissens gar nicht mehr) den Führerbunker, danach geht es in die Kneipe. Diese wurde wohl auf dem Hinterhof der Warner-Studios eilig zusammengezimmert, auf dem Speiseplan stehen jedenfalls "Schnitzel auf Art vom Kaiseer [sic]" und, mein Favorit, "Linsen Eintopf mit Erbsen". Dann kommt ein Opa mit Hut und erzählt vom Pferd, dit is Balin! Die schicksalhafte Zugfahrt mit dem Talys ist übrigens auch strunzfad.
      Tommy Wiseau, eat your heart out!

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      • 6

        Nicht die Monstergurke, als die er einem verkauft wird. Bis auf die zwei Trottelcops, die noch alberner daherkommen als damals Vincent Gardenia, auch durchgängig ernsthaft bei der Sache und ansprechend gefilmt. Willis ist genauso fehlbesetzt wie einst Bronson - ist doch klar, daß der einen umlegt. Leider ist Roth ein schlichtes Gemüt, daher interessieren ihn weder die gesellschaftlichen Implikationen von Selbstjustiz noch der seelische Absturz seiner Hauptfigur. Da Willis hier auch gezielt nach den Mördern seiner Frau sucht, kommt am Ende nur ein handelsüblicher Rachefilm ohne echte Höhepunkte dabei raus. Das ist zu wenig. Musik ist gut.

        6
        • 6

          Deutlich schwächer als der tolle Vorgänger. Erinnert ein bißchen an LOST WORLD: Alles etwas gemeiner, aber dafür weniger packend - erst kommen die Soldaten ins Gehege und am Ende die Saurier aufs Festland. Da wird's dann auch ziemlich fad und für einen Blockbuster dieser Größenordnung erstaunlich kleinkariert - das Pulver wurde bereits in der ersten halben Stunde komplett verschossen, da gab's nämlich nen knalligen Vulkanausbruch und ne Dino-Stampede, während im Finale nur noch durch den Landsitz von Opa Cromwell getrampelt wird. Das grösste Fossil ist wieder mal Chris Pratt mit seiner Moschus-Performance aus den 80ern; Bryce Dallas Howard spielt dafür einfach eine komplett andere Figur als im vorigen Teil. Grösster Schwachpunkt ist die schmucklose Regie des notorischen Borelords Bayona, da sitzen ja nicht mal die Moneyshots!

          6
          • 0 .5

            Unglaublich schlecht. Gibson krass fehlbesetzt, Lithgow mittlerweile offenbar auf halbdemente Trottel-Opas abonniert (hab die ganze Zeit gedacht, der hätte Alzheimer, aber das war wohl ein anderer Film). Wenn's ernst wird, kommt die Fremdscham mit Macht. Backpfeifengesicht Ferrell macht so gut wie gar nichts außer pflichtschuldig unmotivierten Power-Slapstick zu absolvieren. Im Grunde sieht man hier Bekloppten mit Daddy Issues zu, die Family Values aus dem Bible Belt predigen. Nur geeignet für gehirngewaschene Burgerfresser. Am Ende Spulfest.

            • 5 .5
              Julio Sacchi: Das Manifest 09.06.2018, 12:29 Geändert 09.06.2018, 12:30

              Ist leider nicht so doll. Auf der Habenseite: Ein toller Synthwave-Score, der sich deutlich vom üblichen Comedy-Gedudel absetzt; eine teils einfallsreiche Regie, die ein paar hübsche Bilder findet und ein gelungener Gag (der "Denzel"-Flashback). Ansonsten wirft der Film sein Potenzial ziemlich schnell über Bord - sobald die Protagonisten wissen, daß das alles kein Spiel ist, wird eine handelsübliche und überlange Krimikomödie draus. Boring.

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              • 6 .5

                Story direkt aus Absurdistan mit Zwischenstops im Fantasialand, so idiotisch wie vorhersehbar. Für Fans sensationell schlechter Computereffekte gibt's CGI aus dem Tamahori-Fundus. Trotzdem sehr unterhaltsam, mit Neeson als zuverlässigem Anker und über Gebühr gut besetzten Nebenrollen. Im Grunde eine schwächere Coverversion von NON-STOP und natürlich auch nicht so toll wie RUN ALL NIGHT, aber deutlich besser als UNKNOWN.

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                • 4 .5

                  Clever als Horror vermarktete Teenie-Klamotte, die noch offensichtlicher als jeder andere Zeitschleifen-Film einfach nochmal Groundhog Day durchdekliniert. Genau wie bei Bill Murray wird's auch hier uninteressant, wenn sich das hinreißend ätzende Saulus-Girl zum domestizierungswilligen Paulus-Girl wandelt. Schon vorher wird aber klar, daß es sich hier um einen total albernen College-Ulk handelt und nicht um spannende Slasher-Unterhaltung; die bedienten Klischees sind noch abgehangener als die eines Killerfilms und machen das Ganze mitunter zum harten Cringefest. Hauptdarstellerin Jessica Rothe ist okay, aber auch nicht eben überragend. Ach ja, schlampig ist der Film auch noch: Da wird z.B. ein Flashback gezeigt auf eine Szene, die man im Film nie zu sehen kriegt und nur beim Aufrufen der Deleted Scenes "genießen" kann.

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                  • 4

                    Zunächst sehr ansprechend gemacht - immerhin sitzt Arthur Penn am Ruder - dann aber zunehmend gedehnt und repetetiv, zu viel Build-Up für zu wenig Pay-Off. Sämtliche Darsteller chargieren überspannt und wie für die letzte Reihe im Theater. Am Ende nur noch Spulfest.

                    2
                    • 4

                      Unfokussierte, wirre und fußlahme Comedy, die gern Screwball wäre, aber nur screwed up geworden ist. Hat mitunter was von nem Boulevardstück am Ku'damm und zwingt gute Schauspieler um Chargieren. Der Handlung mag man irgendwann nicht mehr folgen, so nach 10 Minuten etwa. Die arme Ellen Barkin muß Frauenklischees aus der Mottenkiste runterspielen. Nicht schön. Musik von Delerue nervt auch!

                      • 6

                        Bißchen lasches Vehikel für Jim Kelly, von Robert Clouse ein bißchen sehr zweckmäßig inszeniert (man sieht halt, was passiert). Für die grundsätzliche Story borgt man sich klassisch abgehangenes HK-Material: Opa wird in seiner Karateschule gekillt, jetzt gibts aufs Maul. Kelly ist aber darüber hinaus staatlich legitimiert, also irgendwie auch bondig. Am Ende kloppt man sich im Seifenschaum. Wer sich todesmutig an die deutsche Synchro heranwagt, darf sich auf Stammtisch-Rassismen vom Feinsten vorbereiten: "Dir klopf ich das Schwarze vom Arsch", "Dir hau ich das Krause aus der Perücke" etc etc etc

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                        • 4

                          Über Gebühr gut besetzt, mit hervorragenden Nebendarstellern in Bestform; auch das spätere Gummigesicht Stone macht das ausgezeichnet. Allerdings ist mir ihre Figur einfach zu klugscheißerisch und smug - und daß die Boys am College diese heiße Biene mit dem Arsch nicht angucken sollen, kommt auch direkt aus Lummerland. Der Film wechselt extrem holprig ständig die Tonlage und borgt sich alles zusammen, so daß man das Gefühl hat, in einen Secondhand-Shop geraten zu sein. Dazu wird auch noch kräftig, aber ziemlich inkonsequent moralisiert und die generelle Prüderie der Amis ist auch hier mal wieder ne bittere Pille.

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                          • 5

                            Wird heute gern zum "schlechtesten Film aller Zeiten" hochgejizzt, was vermutlich an der Ansammlung von durch die Bank unausstehlichen bis psychopathischen Charakteren liegt, oder auch an der lustigsten Selbstmordversuchszene aller Zeiten (von Schumacher rückwirkend zum "Gag" erklärt), in der Drama Queen Demi Moore sich zwischen wehenden Vorhängen am offenen Fenster bei 16 Grad Außentemperatur zu Tode frieren will. Das ist aber alles ein großes Mißverständnis: Schumacher signalisiert vom ersten Bild an, daß er hier ausschließlich KINO machen will und nicht WAHRHEIT; alles ist arrangiert und designt und voller visueller Ideen, die etwas für die Leinwand und nichts über Menschen erzählen. Auf diese Weise dann doch unterhaltsam und nicht nur ein Campfest für bad acting and dialogue.

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                            • 7 .5

                              Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir. Im Gegensatz zu quasi allen anderen Filmpaukern kriegt Sidney Poitier als sanfter Neuling seine Raubauken nicht mittels knallharter Autorität oder sogar Gewalt in den Griff. Er nimmt sie einfach ernst, nimmt sie wahr als fast erwachsene Menschen und bringt ihnen statt des geplanten Unterrichtsstoff lieber alles bei, was sie aufs Leben vorbereitet. Der Film umschifft dabei jede Falle, in die er tappen könnte, und verzichtet auf dramatische Zuspitzungen ebenso wie auf aufgeblasene Konflikte. Hier geht es nur darum, wie Menschen aufeinander zugehen, auch mal Fehler dabei machen und am Ende jeder etwas über sich und sein Leben lernt. Ein von tiefem Humanismus getragener und geprägter Schulfilm, der sich auch ein rührendes, aber nicht rührseliges Ende leisten kann. Kaum zu glauben, daß es so etwas mal gab.

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                              • 5 .5
                                Julio Sacchi: Das Manifest 25.04.2018, 10:26 Geändert 25.04.2018, 10:26

                                Dank extrem hüftsteifer Kampfszenen, in denen selbst dem gnädigsten Auge zu oft erkennbar daneben gehauen wird ("warte, gleich geb ich Dir eins auf die Omme und Du fällst dann um ok"), ein eher unfreiwilliges Vergnügen. Immerhin ein recht beherztes Plädoyer für die starke Frau als solche, selbst die Cops sind nämlich größtenteils totale Schweine. In diesem Klima tritt Karin Mani (?) beherzt um sich, was ihr keiner verübeln kann. Die Bösen sind Schmierlappen par excellence, die aber erst in der deutschen Fassung echte Strahlkraft entwickeln: Den Obermufti spricht nämlich Manne Lehmann, und der gibt auch dem schlaffsten Lumpen noch Pfeffer. Naja, das war's.

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                                • 7 .5

                                  Nicht nur ein herausragender Blaxploiation-, auch ein sehr guter Gangsterfilm, der mit der - der Absage von Sammy Davis Jr. zu verdankenden - Besetzung der Hauptrolle mit Fred Williamson eine interessante Variation zum originalen LITTLE CAESAR anbietet: Williamson ist als Tommy Gibbs keine kleine Gaunerratte, sondern ein viriler Testosteronbrocken mit Brutalität im Blick. Der Film glorifiziert das auch gar nicht; spätestens als Gibbs zum Raper wird, weiß man, daß ihn nur der Haß antreibt. Larry Cohen kann sowas einfach. Und oben drauf gibt's tolle Songs von James Brown, allen voran natürlich das umwerfende "Down and out in New York City".

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                                  • 6 .5

                                    Ich bin ja nicht der allergrösste Fan von Doris Day. Sie reagiert auf quasi jede Äußerung ihres Gegenübers mit entsetzt zu ihm gedrehten Kopf und empörtem Gesichtsausdruck. So war sie nach meinem Dafürhalten auch nicht die allerbeste Wahl für die Hauptrolle eines Ruth-Ettig-Biopics, zumal sie deren Songs so singt wie, nun ja, Doris Day. Aber der Film ist dennoch keine Niete, es gibt satte Farben in breitesten Breitwandbildern und das schön kontrastrierende, modernere Spiel vom jungen Cameron Mitchell. Trumpf ist selbstredend Cagney, der eine imposante und komplexe Charakterisierung eines Gangster-Impressarios abliefert. Aber ach, am Ende verwässert der Film die Räuberpistole aus dem echten Leben und zuckert sich sogar eine Art Happy Ending herbei. Doof!

                                    • 7 .5

                                      Für all jene, die felsenfest behaupten, "alte" Filme seine "langsam" und hätten ein "anderes Erzähltempo" als heute: TORRID ZONE rast wie ein Express Train durchs Geschehen und setzt dem Schlagabtausch zwischen Hansdampf Cagney und Plantagendiktator O'Brien immer neue Kronen auf. Mittendrin Ann Sheridan in ihrer Durchbruchrolle, immer einen Satz smarter als die Boys. Erfrischend unmoralisch wird hier um das große Geld scharmützelt, Erschießungen, Ausbeuterei und Ehebruch sind völlig ok, so lange der Zweck die Mittel heiligt (oder auch nicht). Dazu hagelt's geistreiche Zingers noch und nöcher. Ein Riesenspaß!

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                                      • 7
                                        Julio Sacchi: Das Manifest 16.04.2018, 16:20 Geändert 16.04.2018, 16:21

                                        Erstaunlich kalt gespielte Gesellschaftssatire, die einen amüsanten Blick auf angloamerikanische Kalamitäten und Aversionen, aber einen nachgerade zynischen auf zwischenmenschliche Beziehungen wirft. Ein unfreundlicher Film mit einigen geistreichen Dialogen und tollen Leistungen der beiden Hauptdarstellerin Kerr und (besonders) Simmons. Auf angenehm unangenehme Weise modern.

                                        • 7

                                          Hat mir gut gefallen. Schöne Schwarzweißfotografie, die die Atmosphäre der legendären Lebeck-Bilder evoziert. Der Film erinnert einen daran, wie konfrontativ und unverschämt früher Interviews geführt wurden, hier personifiziert von Gwisdek als typischer Hamburger Arschlochjournalist. Das Tolle: Romy Schneider wird weder entzaubert noch heilig gesprochen, sondern als die außergewöhnliche, aber auch außergewöhnlich anstrengende Verlorene dargestellt, als die zumindest ich mich an sie erinnere. Und das macht Marie Bäumer wirklich sensationell.
                                          Die kitschnudelige Bratschenmusik fand ich allerdings shit.

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                                          • 6
                                            über Legende

                                            Muß man schon fast bewundern für den Mut, dem damaligen Fantasyhype mit einem konsequent umgesetzten Märchen für Erwachsene entgegen zu treten. Düstere Gestalten, recht ruppige Gewalt, unwirkliche Orte und Figuren und in der letzten halben Stunde ein wahrhaft mosntröser Bösewicht (Tim Curry in unvergeßlichem Teufels-Makeup mit gewaltigen Hörnern). Leider bleiben einem die Helden dieser Geschichte trotz energischen Spiels von Cruise und Mia Sara total fremd. Daher wird's ziemlich schnell langweilig und die gepitchten Zwergenstimmen (Bennent klingt direkt wieder wie Matzerath) nerven wie Sau.
                                            Hab übrigens die europäische Schnittfassung mit Goldsmith-Score gesehen.

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                                            • 5 .5

                                              Der arme Assante muß ne NOCH schlimmere Flashback-Perücke tragen als im letzten Hickox-Heuler! Als Mafioso findet er sich dank Zeugenschutzprogramm im amerikanischen Vororthimmel wieder, die vom Ehemann betrogene Nachbarin wirft ein Auge auf ihn und alle wollen ihm ans Leder. Kein Actionfilm, auch wenn Assante ziemlich bald eine Pokerrunde mit einer Abrißbirne beendet, eher eine Kriminalkomödie, die nie so recht weiß, was sie nun erzählen will. Die interessanteste Figur ist die durchtriebene Bootsie Cavander (!), von Dina Meyer mit Gusto gespielt und von Hickox schon bald weit in den Vordergrund gerückt. Apropos Hickox, der zeigt auch hier Stilbewusstsein, aber die komische Story rettet das nicht.

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                                              • 6

                                                Der Film fängt mit ner Rückblende an, aber Assante mit Make-Up jünger zu machen war wohl zu aufwendig. Das schafft auch eine Perücke aus dem "Zotti, das Urviech"-Fundus! Danach entspinnt sich eine Ost-West-Agentenplotte mit leisen 007-Anklängen im Score (sweet!) und den total verheizten Alststars Prochnow und (immer noch berückend schön) Muti. Assante steht wie immer unter Volldampf und Hickox holt die größtmögliche Action aus dem schmalen Budget und den bestmöglichen Style aus den ungarischen Locations. Irgendwie macht das sogar Laune. Assante kann aber echt nicht so n Mega-Agent sein, dem ballern sie ja absolut jede Schutzperson übern Haufen!

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                                                • 6

                                                  Thor jetzt also auf GotG gebürstet. Noch mehr SitCom-Humor und Awkwardness für Fans von "Modern Family" oder "Parks and Recreation". Alles ist meta, im Grunde ist das schon Marvels nackte Kanone. Die Götterdämmerung aus den Comics wird zur Luftnummer und die endgeile "Planet Hulk"-Storyline samt Korg und Meek einfach mal in 20 Minuten in der Doof-Version verbraten. Details ("Rio"-T-Shirt?) sind so hip it hurts. Goldblums Bekloppten-Acting passt genauso wenig wie der "Immigration Song". Man muß sich wohl damit abfinden, daß hier Figuren einfach wahllos einer aktuellen Laune unterworfen werden (in dem Fall: Trottelcomedy) oder halt dem Zeitgeist (die Flipchart-Diversity macht jetzt auch schwarze Walküren möglich LOL). Mehr als das kann auch Waititi nicht einbringen, alles löst sich im üblichen CGI-Getöse auf.
                                                  That being said, insgesamt recht unterhaltsam.

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                                                  • 6 .5

                                                    Das in SPLIT erprobte Duo Brown/Hackman erweist sich auch hier als Dynamit. Ansonsten ist RIOT ein routiniertes, nicht allzu originelles Knastdrama, das allerdings auch nie den Faden verliert. Erwähnenswert ist allenfalls die für damalige Verhältnisse recht ruppige Brutalität, mit einem gewissen Nihilismus ist bei Filmen aus der Zeit ja schon zu rechnen. Positiv fällt vor allem die Positionierung Jim Browns auf, der hier weder Lichtgestalt noch Opfer geben muß, sondern als moralisch und strategisch überlegener Anti-Hero fungiert. Das Schicksal, das der Film am Ende für ihn bereit hält, ist dabei um so erfreulicher.

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