Kallekowsky - Kommentare

Alle Kommentare von Kallekowsky

  • Kallekowsky 17.09.2014, 15:04 Geändert 17.09.2014, 15:22

    Versteh das Gezeter nicht - seine Filme waren inhaltlich nie Meilensteine, aber Cameron hat zumindest immer sehr viel Hingabe in den Aufwand seiner Inszenierung gelegt und die Technik, die er genutzt hat, RICHTIG genutzt.

    Das 3D in Avatar ist unerreicht und darin besteht für mich die einmalige Unterhaltung! Nur liegt in seiner technischen Vorbildfunktion für mich auch der Hase im Pfeffer - alle anderen Deppen tun es ihm gleich, leider ohne die gleiche Raffinese.

    Dieses recht flache, aber grundsätzlich hochwertig gemachte Popkornkino generell zu verteufeln, halte ich für ziemlich kurzsichtig. Der Kerl traut sich immerhin etwas.

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    • 7 .5

      Hannibal ist bis ins kleinste, widerwärtige Detail auf Hochglanz produziert und fasziniert, wie verstört einen mit jeder Folge schon beim bloßen Hinschauen. Die Mordfälle sind zum Teil aufs abartigste kreativ (wenn vielleicht nicht immer ganz bei der Realität) und stecken mit ihrem "Krassheitslevel" locker 90% aller mir bekannten Horrorfilme in die Tasche.

      Die beiden Hauptcharaktere des Hannibal Lecter und Will Graham sind wirklich brilliant dargestellt (meiner Meinung nach hat Hugh Dancy die Nase sogar ein Stück weit vorn) und bieten für meinen Geschmack auch ausreichend Tiefe. Was das restliche Ensamble angeht, wimmelt es nur so von recht flachen Stereotypen, die die meiste Zeit nur da sind, um zu Schlucken, was ihnen aufgetischt wurde. Aber darin sehe ich eher die kleinere Schwäche der Serie...

      Was mich jedoch vorallem in der zweiten Staffel des Öfteren Abschalten lassen hat, war diese teils extrem verkopfte und übertriebene Pseudo-Intelligenz. Da triefte es nur so von sinnentleerten Geschwafel, dass uns Wasser als Wein verkaufen sollte und die eigentlich simple Story "Wer spielt mit wem?" künstlich zu verkomplizieren versuchte.

      Das Finale ein jeder Staffel hält allerdings immer einiges für den Zuschauer bereit, weshalb ich am Ende nie das Gefühl hatte, Zeit umsonst investiert zu haben. Hab die bessere, zweite Staffel sogar an einem Wochenende gebinge-watched - war also nicht so schlecht. ;)

      Kurz und knackig: Hannibal ist opulent präsentierte Durchschnittsunterhaltung - optisch auf Top-Niveau, inhaltlich unterhaltsam, aber längst nicht so raffiniert, wie sie sich verkauft. Ich schwanke noch zwischen 7.5 - 8.0.

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      • ...der Beruf des Schauspielers kann so anspruchsvoll sein.

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        • Scheiße nochmal, tut das gut, die Jungs mal wieder zusammen rumalbern zu sehen. :) Erwartungsgemäß unterhaltsam!

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          • Wenn ich eins nicht kann, dann Abschied nehmen - trotzdem verdient dieser großartige Komiker & Darsteller einfach meine Anerkennung für das, was er war und geleistet hat.

            Danke Robin, du warst der Stern meiner Kindheit. Selten hat es mich so bestürzt, dass eine mir fremde Person von uns gegangen ist, doch ist eins sicher: Du bleibst in unseren Köpfen und wirst uns mit deinem Geschaffenen ganz sicher noch häufig Freude bereiten! :)

            Cheers

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            • Da bin ich ganz bei Millar: Wenn es Vaughn macht, würde es gut. Ob ein dritter Teil nach dem angeknacksten Franchise, dass Wadlow mit seinem bescheuerten Sequel hinterlassen hat, noch rentabel wäre, steht leider wohl auf einem ganz anderen Blatt...

              • Das letzte Franchise, was mir durch den Stuhlwechsel kaputt gemacht wurde, war Kickass (Danke Wadlow, du Penner). Aber bitte, bitte lass das nicht auch noch mit dem neuen Star Trek passieren :( Fing doch grad an, richtig Spaß zu machen...

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                • 0

                  "Transformers 4 schafft besten Start des Jahres"
                  Aber nochmal fall ich nicht drauf rein...

                  Ich werde diesen Film nicht schauen und damit weiter unterstützen, was man Regisseuren in Hollywood heute als erfolgsversprechenden Film durchgehen lässt! Bay zeigt doch wiedermal nur eindrucksvoll, dass er auch den letzten Dreck auf den Markt schmeißen und sich damit einen goldenen Arsch verdienen kann. Das Geniale dabei ist, dass er nicht nur die Kiddies (und alle Fans von langen Werbepausen) ins Kino zieht, die sich von diesem logikfreien GCI-Gewitter blenden lassen und seine Filme feiern, sondern auch noch die Zweifler und Hater, die sich nach dem Shitstorm in den Medien mit eigenen Augen davon überzeugen müssen, wie Scheiße das Ding doch ist. Publicity regelt - Chapeau, Bay!

                  Nur blöd, dass Dank dir dieser seelenlose Müll weiter Schule machen wird...

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                  • Der Kerl hat eigentlich echt Stil und Charme, aber seine Ich-hab-mich-ganz-doll-eingekackt-Gangart verwehrt ihm ganz klar den Platz bei den lässigen Jungs. In Zukunft also bitte weniger O-Beine - dann klappts auch mit dem Coolsein! ;)

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                    • 7 .5

                      True Dectective - eine Serie für Leute, für die der Weg das Ziel ist. Obwohl ich mich eigentlich nicht zu diesen zähle, unterhalten Charaktere, deren Darstellung und die Atmosphäre bis dahin unverschämt gut und retten die erste Staffel. Nichtsdestotrotz öffnet man am Ende eine Schatztruhe voller Klischees...

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                      • Hey, wieso taucht hier The Newsroom zum wiederholtem Male in den tragenden Kategorien auf und ich hab das immernoch nicht auf'm Zettel?! Vorgemerkt.

                        Ansonsten überraschungsfreie Nominierungen weit und breit. Aber ich freue mich sehr über die Nominierung von Anna Gunn, denn sie hatte mir in 5.2 mit Abstand die größte Gänsehaut verpasst, Chapeau!

                        • Bäm Bäm Bäm, schönes Ding! Ich freu mich drauf! :)

                          • Der Trailer wirkt die meiste Zeit angenehm dreckig. Nicht so überproduziert und glatt poliert, wie es derzeit so gängig ist - und Luke Evans hat das richtige Charisma für einen Dracula. Gefällt mir.

                            Könnte nette Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung werden. Allerdings auch nicht mehr, bezweifle ich.

                            • Boardwalk Empire ist nunmal keine sonderlich zugängliche Serie - die komplette erste Staffel war nichts anderes, als eine sehr entschleunigte Einführung der Ausgangslage und der Charaktere - ganz nach alter Schule. Selbst bei Breaking Bad fühlte sich der Einstieg nicht so zäh an, wenn auch das Durchhalten ähnlich befriedigend belohnt wurde. Ich vermute mal, die ausdauernde Zielgruppe schrumpft ganz einfach mit den sich ändernden Sehgehwohnheiten des aktuellen Quality-TVs...

                              Nichtsdestotrotz hatte BE qualitativ bisher so einige Schauwerte zu bieten: Allen voran einen wahnsinnig geilen Gegenspieler ab Season 3, verkörpert von Bobby Cannavale, für den er zurecht mit einem Emmy belohnt wurde. Mein persönliches Charakter-Highlight. :)

                              Jedenfalls drück ich feste die Daumen, dass der gezwungenermaßen übereilte Abschluss gelingt und ich Boardwalk Empire zu den anderen Guten ins Regal stellen kann. Verdient hat sie es!

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                                Es passiert nicht oft, dass ich wie erstarrt mit beiden Händen vor dem Mund minutenlang auf einen Bildschirm schaue und wieder und wieder "Ach du Scheiße..." vor mich hinleiere. Der Schock sitzt. Ich bin fassungslos. Chapeau. #S04E08

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                                  Ich dachte, ich wüsste, worauf ich mich einließ, als ich ins Kino rannte - dass Godzi nur spärlich Action bietet und die Protagonisten blass sein und bleiben würden. Alles in allem gab ich mich schon vorab damit zufrieden, dass da nicht viel kommt und legte meine Hoffnung in die hochgelobten ersten und letzten 15-20 Minuten des Films.

                                  Und trotz niedriger Erwartungshaltung hat es diese Logikloch-Rakete noch locker geschafft, mich monströs zu enttäuschen. Doch bevor ich mich gleich in meiner Entrüstung suhle, hier die wenigen Punkte, die dem Film soetwas wie Schauwerte verleihen:

                                  + Bryan Cranston
                                  + Oh, du schöner Godzi -> sieht gut aus und kann ordentlich röhren
                                  + Muto auch schick, wenn auch etwas detailarm
                                  + teilweise sehr stimmungsvolle Szenenbilder
                                  + Kamera / Perspektive aus Menschen-Sicht -> lässt Monster auch bedrohlich wirken
                                  + Showdown bot ein zwei gute Sequenzen (die nicht im Trailer verbraten wurden)

                                  Und nun zum unangenehmen Teil dieses Werkes - Spoiler ahead:
                                  Da wird der einzige Lichtblick Bryan Cranston nach den ersten 20 Minuten aus dem Spiel genommen und alles was einem bleibt, sind die regungslosen, schockierten Fressen von Ken Watanabe und Aaron Taylor-Johnson, die gefühlte Stunden runtergenudelt werden, ohne auch nur die Spur von Inhalt beizutragen.

                                  Ach nee, warte, Watanabe erfüllt ja immerhin die Funktion ein-, zweimal ehrfürchtig "Godjirra" zu winseln und der Welt in einem Satz zu erklären, dass "Godjirra" ja der Gegenpol zu Muto als Ausgleich der Natur ist, während Taylor-Johnson der menschgewordene Actionmagnet ist, der rote Faden, der mal eben in 20 Minuten Film um die halbe Welt tuckert und dabei komischerweise immer im Auge des Shitstorms zu wandern scheint. Egal wo er auch hintritt - es wirkt fast so, als würde hinter jedem seiner Schritte ein Muto aus dem Boden schießen.
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                                  Gestatten: Godzilla, Plot Holes - Plotes Holes, Godzilla...
                                  Ey, wie hirnrissig ist eigentlich diese Story?! Nachdem Wissenschaftler + Militär einen Muto 15 Jahre lang unter einem Atomkraftwerk ablümmeln lassen haben, fällt ihnen nichts besseres ein, als das nach Strahlung gierende Geflügel mit einer Atombombe vor die Küste San Franciscos zu locken, um sie dort zu zünden, in der Hoffnung, die Detonation beseitigt die Bedrohung. Als Backup lässt man Godzilla, den man 60 Jahre zuvor noch mit angeblichen Atombombentests vergeblich versuchte zu beseitigen, in die Großstadtmetropole nachzügeln, um dort mal richtig Rabautz zu machen. Als man dann merkt, dass Fetti alles im Griff hat, versucht man plötzlich panisch die Bombe zu entschärfen, die man vorher ganz bewusst platziert hat. Aha.

                                  Aber auch mal abgesehen davon, dass man die Action gezielt in menschenüberfüllte Gebiete lockt, ist die Dummheit der Menschen und besonders des Militärs überhaupt... naja, sagen wir mal, beachtlich. Da wirft ein Wissenschaftler mal eben die These in den Raum, dass Godzilla ja doch der Gute sein könnte und schwupps, wird Godzilla mit Militärkonvois bestehend aus Schlachtschiffen an die amerikanische Westküste begleitet. Als er dort ankommt, wird er allerdings schon von Panzer-Einheiten sehnlichst erwartet, die ihn dann nach Lust und Laune beballern. Na klar. Und Godzi schmeißt sich natürlich vor den obligatorischen mit Kinder gefüllten Schulbus, den man offensichtlich aus TDKR geklaut hat.

                                  Genauso wie man schon nach 5 Minuten des Aufeinandertreffens mit Muto kapiert hat, dass dessen EMP auch Flugzeuge vom Himmel holt und digitale Grafiken uns verdeutlichen, welchen Sicherheitsabstand Flugzeuge zu diesem halten sollten. Aber erstmal in San Francisco angekommen, wird da fröhlich um die Insekten gekreist und dann wundert man sich, wenn es Jets regnet... no comment.

                                  Am geilsten waren allerdings die Bewohner San Franciscos, die Godzilla nach seinem Sieg bejubeln und abfeiern, als hätte er nicht gerade die halbe Stadt in Schutt und Asche gelegt und höchstwarscheinlich tausende von Menschen getötet - naja, gab ja keinen Evakuierungsplan und so. Anders als bei seinem ersten Erscheinen, bei dem mal eben eine Großstadt im Tsunami versinkt, gleitet er bei seinem Abschied natürlich auch nur ohne den kleinsten Wasserspritzer ins Meer und duckert entspannt ins Nirgendwo, während Menschen in den Trümmern ihrer Stadt stehend applaudieren... Ganz großer Pfeffer!

                                  Ach ganz nebenbei: Mich stört es ja nicht, wenn Godzilla aussieht, als hätte er Lipödem, aber musste diese schwerfällige 1-Schritt-pro-Stunde-Tempo echt sein? 2014, Leute, 2014... etwas mehr Dynamik in Bewegung und Kämpfen wäre schon drin gewesen, meint ihr nicht?

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                                  • Und die Hauptrolle geht an... Anna Faris! Na mit ein bisschen gelungenem Verriss geht's ja vielleicht als die nächste, große Trashperle durch?

                                    • Hätte, hätte, Fahrradkette... ich mag das Finale wie es ist und will mir die Serie nicht mit überflüssigen Diskussionen darüber, wie es hätte besser sein können, madig machen. Die Serie hat einfach verdammt viel richtig gemacht und ist ein tolles Gesamtwerk - lasst mal lieber darüber freuen.

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                                      • Schwere Entscheidung zwischen Keinem, oder Vielen... bin mir immernoch nicht so ganz sicher, was ich von ihm als Darsteller halte. Letztlich hab ich mich für American Psycho entschieden... It's hip to be square! :)

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                                          über Gravity

                                          -Spoiler sind enthalten-

                                          Und wieder sind es die ruhigeren Töne, die unscheinbareren Werke, die sich als die großen Schätze entpuppen und das Jahr 2013 vorm totalen Kino-Supergau bewahren.

                                          Was mich an Gravity so unfassbar beeindruckt hat? Diese friedliche Stille. Diese unglaubliche Ruhe, die mich in diese Raumanzüge eintauchen und zur inneren Entspannung finden ließ, bevor mich das nächste Horrorszenario abrupt in Schockstarre versetzte. Und wie das Sonnenlicht, dass immerzu durch Trümmerteile schimmert, blitzte in all dem Chaos und in der Zerstörung immerzu die umwerfende Schönheit der Erde und dem, was uns darüber hinaus umgibt, auf.

                                          Überdeutlich besteht die Stärke Gravitys darin, beeindruckende Kompositionen aus Bild und Ton zu schaffen, die so real wirken, dass man meint, das große Unbekannte über unsen Köpfen fassen, wenn auch nicht erfassen zu können. Selbst die Szenen der Zerstörung haben insbesondere durch das Fehlen von jeglichen Geräuschen eine faszinierende Ästhetik. Oft ist das einzige, was wir hören, ein unglaublich intensiver, treibender Score.

                                          Handlungsmittelpunkt ist eine Frau, deren einziger Kampf ihr Überleben ist. Scheint ihr emotionaler Kampf mit ihrer Flucht an den Rand der Unendlichkeit als Niederlage besiegelt, beginnt der Physische erst, nachdem ein Trümmerhaufen russischer Satelitten, Teleskop und Shuttle zerstören und sie als letzte Überlebende ihrer Crew den Heimweg zur Erde antritt.

                                          So stimmig und überwältigend der Film als Ganzes aber auch sein mag: Die Selbstfindung der Protagonistin und die damit verbundene Verarbeitung des tragischen Todes ihrer Tochter schafft es, trotz der überaus passablen Darstellung von Sandra Bullock, nicht zu verhindern, in überbordernde Esotherik und Kitsch zu verfallen. Denn Gravity zieht zur Veranschaulichung des Konflikts ihrer Figur den Vergleich zur Entstehung des Lebens her und lässt uns deren methaphorische Wiedergeburt erleben. In überlangen Einstellungen sehen wir, wie auch das Kind im Mutterleib, Bullock schwebend in Fötus-Stellung schlafen und begleiten sie bis zu ihren ersten Schritten als emotional neugeborenen Menschen auf der Erde, der seine Lebensfreude wiedergefunden hat.

                                          Leben, statt Überleben.

                                          Trotz einiger etwas hölzener Dialoge und einer dünnen, klischeebeladenen Story gehört Gravity dennoch zu den bisherigen Highlights des Kinojahres und sollte für den maximalen Genuss dieser einmaligen Bildgewalt auch ausschließlich auf der großen Leinwand geschaut werden. Trotz leichtem Ghosting beim 3D empfand ich es hier als recht gelungen.

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                                          • Ich mag vorallem die Tatsache, dass der Schüler zum Meister geworden ist. Walt rühmt sich am Ende nicht mit seinem eigenen Produkt, sondern mit Jesses Crystal Blue, was laut Aussage von Skinny Pete & Badger besser als je zuvor ist. So bekommt Walt seinen Ruhm und Jesse seine Freiheit. Zwei Könige.

                                            Auch mag ich den Gedanken an das dreiteilige Ende: "Ozymandias" war das schlechte Ende, "Granite State" das Traurige und "Felina" das Happy End.

                                            Für mich war es das erste Mal, das Ende einer Serie live mitzuerleben und ich fühle mich als Zuschauer genauso respektvoll verabschiedet, wie auch Walt sich mit Würde von seinem Leben verabschieden durfte. Danke für die drei aufregenden Jahre, die mich Breaking Bad begleitet haben. Lebe wohl, mein Baby Blue!

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                                            • Ich bin so unsagbar froh, ein Fan dieser Serie zu sein. So unerträglich das Warten auf die nächste Folge manchmal auch war, am Ende wurde ich nie enttäuscht. Jedes bisschen Herzblut für Breaking Bad wurde mir zigfach entlohnt. Danke, dass ich an diesem Stück TV-Geschichte teilhaben durfte - ich hatte eine verdammt gute Zeit!

                                              • Man kann nur immer wieder verblüfft den Kopf schütteln, führt man sich vor Augen, was Walt mit seiner Umgebung zu tun vermag. Vom Lungenkrebs, der ihn einst befiel, hat er sich selbst zum Krebsgeschwür entwickelt, dass alles und jeden befällt und korrumpiert. Breaking Bad bezieht sich nicht länger nurmehr auf Walter White, sondern auf jede nun in Stellung gebrachte Partei.

                                                Der eigentlich so aufrichtige Hank spielt nun abseits der Regeln und nimmt menschliche Verluste gern in Kauf, wenn er damit bloß Ego und Stolz erhalten kann. Jesses Gefühle scheinen eine Grenze überschritten zu haben, in der Walts Familie zum gelegenen Angriffspunkt für eigene Rachesehnsüchte ist. Skylers Motive mögen ehrenwerter erscheinen, geht es ihr vordergründig darum, die Familie zu schützen, doch ist auch sie an einen Punkt angelangt, wo das Geld und die damit verbundene Sicherheit zu jedem erdenklichen Preis zu verteidigen ist. Und selbst Marie gesteht ihrem Therapeuten, dass ihr der Gedanke an Rache gut tut.

                                                Einzig der naive Walt Jr. liebt seinen Vater noch aufrichtig, unwissend, wie dunkel es in Wahrheit um ihn geworden ist.

                                                Wir sehen heruntergerissene Masken. Offengelegte Eigenschaften angesichts einer Extremsituation um Leben und Tod, in der wir alle zu Monstern werden. All das zeigt mir, dass keiner der Charaktere edler ist, als der andere. Sie alle haben ihre Motive und sind gewillt, alles dafür zu tun. Die einzige Frage ist: Wie weit sind die Figuren bereit, zu gehen, um ihr Ziel zu erreichen?

                                                Glaubt man der Moral der Serie, dass jeder für seine Taten einstehen muss, kann Breaking Bad nur mit dem erschütternsten Finale enden: Nobody wins.

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                                                  War der erste Teil einfach erfrischend anders, als die übliche Superhelden-Genre-Kost, vorallem durch seinen gekonnten Spagat von überzogener Gewalt und Realismus, geht Kickass 2 diese Eigenschaft komplett ab. Gewalt schockiert hier nicht, hat rein garnichts mehr mit der Realität zu tun und ist dabei nichteinmal gut inszeniert. Nein, es ist einfach nur plump. So wie auch die Dialoge und der Humor, dem es an Raffinesse und jeglichem Timing fehlt.

                                                  Kickass degradiert zur Nebenfigur. The Motherfucker unbedrohlich wie eh und je. Und es tut mir leid, aber ich muss es sagen: Hit-Girl nervt mit ihrer 0-8-15-Selbstfindungsscheiße. Selbst ihre One-Liner sitzen nicht. Charme? Fehlanzeige!

                                                  Und trotz des kurzweilig anmutenden Trailers, schafft es Kick-Ass 2 nichteinmal das zu bieten. Stattdessen verstrickt er sich in jeder Menge unnötig dem Comic angedichteten Szenen, die offensichtlich nur dazu da sind, die Laufzeit zu strecken und den <Spoiler> Kotz-Kack-Stab </Spoiler> zu rechtfertigen. Denn das ganze Hitgirl-wird-It-Girl-Dilemma ist mehr als nur überflüssig. Darüber hinaus ist der Film trotz kaum vorhandenem Plot einfach nur sehr wirr... zuviele Handlungsstränge, die sich kaum entwickeln, werden einfach bunt zusammengewürfelt und tragen nochmal dazu bei, dass einem das Geschehene einfach herzlich egal ist.

                                                  Kickass 2 funktioniert weder als Fortsetzung, noch als eigenständiger Film und kann kurz und knapp als seelenlos bezeichnet werden. Trotz niedriger Erwartung aufgrund des Regisseur-Wechsels bin ich maßlos enttäuscht.

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                                                  • Lässt mich irgendwie kalt. Werds mir vielleicht geben, wenn es dann mal im Nachmittagsprogramm bei RTL ausgestrahlt wird. Bis dahin bringts auch mein eigenes Feuchtgebiet...

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