lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

  • Mehr differenzierte Kommentare !?
    Ja.
    Ich bin mit meinem Dashboard zufrieden.

    6
    • 5 .5

      "Die Kreaturen entwickeln sich scheinbar in Lichtgeschwindigkeit zu ultimativen Raubtieren!"
      Menschen, Monster und Mutationen, mal wieder.
      Im Botanischen Garten und einer Styropor-Höhle gedrehter Insekten-Horror-B-Haimer, der seine offensichtliche Liebe zur Billigkeit mit Herz und Leidenschaft zum 80er-Monster-Trash auslebt. Da sabbert, glibbert, spritzt und schleimt es in jede Körperöffnung, da werden noch Hydraulik-Spinnen mit der Hand bedient und einer schnippisch-hübschen Hauptdarstellerin auf die Titten gestarrt.
      Spinneriger Firlefanz, der Film.

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      • 6
        lieber_tee 19.12.2012, 01:07 Geändert 20.01.2017, 21:55

        "Didelidi, ein Leprechaun stirbt nie!"
        Jennifer Aniston in ihrem einzig guten Film!
        Ein irischer, grünblutiger, schuhfixierter, reimender, bösartiger, giftiger, fies-lachender, sadistischer und bissiger Kobold-Knilch rafft nach seinem Gold.
        Irgendwo zwischen Horror-Film, Komödie und Kinderfilm beheimateter 90er Quatsch, der noch nicht mitbekommen hat, das die 80er vorbei sind. In seinem Ausleben von infantilen Nonsens bestechend bekloppt, mit Aussagen wie "Geld ist nicht alles im Leben" und "Lügen haben kurze Beine" pädagogisch wertvoll und einen fabelhaft über-agierenden Warwick Davis (Ewoks, Willow, Professor Flitwick) als Titelfigur.
        Doof aber gut.

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        • Das sind die besten Drehbücher, die verfilmt werden sollten?
          Ogotogottogott...

          1
          • 7 .5

            Diese feuerroten Wuschelhaare...
            Tausend von Locken kämpfen sinnlos um die Vorherrschaft einer nicht existenten Ordnung.
            So widerborstig sie sind, so ist auch Merida.
            Das Figurendesign des aktuellen PIXAR-Outputs ist wiedereinmal perfekt in das animierte Setting integriert. Die aufwendigen Bilder strahlen Sorgfalt und Poesie aus, ergänzt mit detailfreudigen Humor und Wärme.
            Natürlich sind die wilden Haare der pubertierenden Protagonistin eine Metapher für ihre Widerspenstigkeit. Aufbegehren gegen Traditionen aber auch ihren Sinn verstehen, Ablösung vom Elternhaus (besonders Mama) aber auch zurück finden, expandierender Freiheitsdrang, das Schicksal selbst in die Hand nehmen...
            Ein (feministisches) Märchen? Bedingt.
            Obwohl grob die Erzählstruktur und Grausamkeit von alten Märchen übernommen werden, sind zugleich viele traditionelle Motive abgeändert, neu interpretiert und für eine etwas andere Geschichte genutzt worden. Leider ist das aber nicht wirklich rund, es holpert und stolpert an vielen Ecken.
            Ob es daran lag, das Teile des Films von einer Regisseurin und andere von einem Regisseur gemacht wurden und dies keine freiwillige Zusammenarbeit war? Dies ein Produkt aus einem künstlerischen Streit ist?
            Faszinierende Themen wie die Mystik im schottischen Hochland, das Tierische im Menschen, die Machtstrukturen in Clans, das Zauberhafte der Natur... Alles nur knapp angedeutet, kaum vertieft.
            Übrig bleibt trotzdem eine spannend, warmherzige Geschichte über die emanzipatorische Autonomiebestrebung einer jungen Frau, märchenhaft-schönes Erzählkino, fern des weit verbreiteten Überwältigung-Klamauks neuer Animations-Produktionen.
            Anmerkung:
            SPOILER!!!
            Ich habe den Film mit meiner siebenjährigen Tochter geschaut. Sie fand den Scheiße! Keine blonde Prinzessin, keinen lieben Prinz, keine Liebesgeschichte, keinen männlichen Retter zu hohem Ross, eine Mama die zu einem kinderfressenden Bären mutiert, ein Papa der diese Bären-Mutter töten will..."Papa, der Film ist nicht lustig, der macht mir Angst!" Sie hatte noch zwei Tage später Albträume in der Nacht. Vielleicht ist mein Mädchen ein Weichei, vielleicht sollten sich eher ältere Kinder den Film anschauen...

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            • 7

              ReLounge von Star Trek.
              Da wollte Regisseur J. J. Abrams wohl alle (angeblichen) Schwächen und Angestaubtheiten der TV-/Kino-Serie gezielt für eine "moderne", jugendliche Zielgruppe ausmerzen und die Reihe in ein neues Jahrhundert der Kommerzialität beamen. Alles feinsinnige, intellektuelle und philosophische der Originale geht dabei zu Gunsten einem Effekt-Action-Over-Kill verloren. Die charakterstarken Figuren des Ausgangsmaterials werden zu einer hippen Youngster-Crew transformiert, die sich wie frühreife Pennäler benehmen (was sie letztlich ja auch sind).
              Kitsch, Pathos und BumBum...
              Um nicht (veralteten) Ur-Fans völlig vor den Kopf zu stoßen sind einige Motive der Vorgänger (Romulaner, Kobayashi-Maru-Test) flott und sportlich aufgenommen worden und durch einen funktional-polterigen Drehbuchkniff darf der alte Spock (Leonard Nimoy) gegenüber dem jungen Spock Falten werfen.
              Mich hat dieser Mix aus Remake, Reboot und Sequel in seiner Teeniehaftigkeit und bombastischen Schnulzigkeit wenig überzeugt, finde aber die neuen Schauspieler/innen gelungen, typengerecht besetzt.
              Über alles steht die gigantisch-visuelle Kraft, die irrsinnigen Special Effekte, mit ihrem fetten Raumschlachten und quietschbunten Bildern.
              Das sieht schon geil aus.
              Nur, mit der alten Serie hat das herzlich wenig zu tun. Ich trauere ein wenig den altmodischen Scharm der Trekkies hinterher, bin aber auch nicht das anvisierte, finanzstarke Zielpublikum des Films.

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              • 5

                Ein Thriller-Drama in der frostig-kalten Pampa, irgendwo am Arsch der US-Welt. Leider weder mit Thrill noch spürbarer Dramatik. Das US-Debüt von Stefan Ruzowitzky (Die Fälscher, Anatomie 1+2) hat ein möchtegern-cleveres Drehbuch und eine Inszenierung, die sich nicht zwischen Behäbigkeit und Tempo entscheiden kann. Vier verschiedene, wenig ausgereifte Handlungsstränge werden klug zusammengeführt. Alle Figuren drängen auf Liebe und Geborgenheit im Schoße der Familie, führen aber nur ein vorhersehbares Schmierentheater auf. Gerade die Familien-Therapie am Thangsgiving-Tisch hätte nach mehr geschrien, wirkt aber eher unfreiwillig komisch. Die alte Garde von Schauspielern überzeugt, während bei dem jungen Liebesglück Chemie und Talent fehlt. Allenfalls die routinierte Regie und verschneiten Bilder retten "Cold Blood" in die Mittelmäßigkeit.

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                • 7

                  Diese Bourne-ReLounge wirkt wie ein Mix aus dem ersten und dritten Teil, mit neuer Besatzung.
                  Auch hier wird die Frage nach der (moralischen) Identität des Killers gestellt, auch hier ist der Täter ein Opfer.
                  Technisch wird nach den (ruhigeren) Wurzeln der Reihe gegriffen. Drehbuchautor und Regisseur Tony Gilroy nimmt sich unnötig viel Zeit sein überschaubares Personenarsenal vorzustellen und kopiert dreist die Action-Szenen der Vorgänger (Nah-Kampf, Motorrad-/ Dächer-Verfolgungsjagd).
                  Jeremy Renner wirkt nicht so lebensfremd wie Matt Damon, eher wie der netter Bär von nebenan (wenn er nicht mal wieder ein Genick knackt). Rachel Weisz ist die weltfremde, leicht-schnabbelige Love-interest.
                  Alles wirkt hier im Vergleich zu den anderen Teilen nicht mehr so gekonnt aber für einen guten A-Agenten-Thriller reicht es allemal.
                  Der Streifen ist zeitlich parallel zum 3. Bourne angelegt, der Protagonist hat jetzt Superheldenfähigkeiten, die er aber kaum im Film anwendet. Letztlich treibt der Streifen eher verhalten auf eine irrsinnige und hervorragend gedrehten Actionsequenz hinaus, die genauso lang wie sie gut ist.
                  Ich kann nicht wirklich erklären warum mir das Vermächtnis so gut gefallen hat, vielleicht bin ich doch nur ein unkritischer Fan-Boy der Reihe.

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                  • 7 .5
                    lieber_tee 17.12.2012, 20:44 Geändert 04.03.2015, 02:32

                    1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
                    Jason auf Schnitzeljagd nach seiner Identität, der Wahrheit. Er rätselt viel herum, will wissen wer und warum er ist wie er war.
                    Mal als Beute mal als Jäger.
                    Wie in der Bourne-Verschwörung ist der Geheimdienst eine allwissender, allgegenwärtiger Big Brother-Überwachungskamera.
                    Film als ultimatives Jump 'N' Run Spiel, pulsierend drückend, mit dem bewährt-ungestümen Wackel-Cut-Flow des Vorgängers. Die Kamera fliegt, ist nie statisch, ein rauschendes Erlebnis wird generiert.
                    Nur, Regisseur Paul Greengrass verfeinert seinen Stil nicht, setzt eher auf noch mehr Tempo und noch weniger Story so das eine gesättigte Ernüchterung sich breit macht.
                    Der Drehbuchkniff, die Geschichte zeitlich in das Ende des Vorgängers zu integrieren, ist genial, da der Epilog des 2. Teils so eine neue Bedeutung erhält.
                    Weiterhin ein Glanzpunkt des Actionkinos,
                    ein wenig abgenutzt fühlte ich mich aber schon.

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                    • 8 .5
                      lieber_tee 17.12.2012, 20:32 Geändert 04.11.2016, 22:44

                      Jason rennt weiterhin seinem Gedächtnis hinterher...
                      kann aber manchmal auf Flashbacks zurückgreifen. Gefundene Informations-Häppchen treiben ihn gehetzt voran, aus einer gejagten Killer-Maus wird eine Killer-Katze. Inhaltlich bleiben die üblichen Agenten-Thriller-Zutaten vorhanden, werden mit all-sehenden Hightech-Überwachungs-Aspekten verstärkt. Der weiterhin leicht autistisch wirkende Matt Damon ist moralisch jetzt geerdet, hetzt durch ein nasskaltes Berlin-Setting, springt ohne touristischen Smalltalk von Kontinent zu Kontinent und durch eine kaum vorhandenen Story.
                      Das maßgeblich Filmhistorisch-prägende ist aber die Art wie Regisseur Paul Greengrass modernes Action-Kino hier formal revolutioniert: Die schwindelerregende Hand-Kamera und Montage wird hoffähig für den Mainstream gemacht. Der ganze Film ist eine dynamische Bewegung nach vorne, das Tempo der Schnitte und herumreißen der Kamera, immer nah bei dem Protagonisten, hämmert auf die Wahrnehmung/Sinne des Zuschauers ein und bildet einen Rausch an Geschwindigkeit. Wenn diese Technik gut angewandt ist funktioniert das als kinetische Kino-Erfahrung, wenn nicht, dann erfolgt nur noch Desorientierung, das Abschalten des Zuschauers.
                      Bei mir hat es Zoom gemacht, ich wurde geflasht,
                      der Bourne-Höhepunkt.
                      Ganz klar.

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                      • 8

                        In welchem Film wird vor der Autoverfolgungsjagd noch der Stadtplan gewälzt? Regisseur Doug Liman schafft mit dem ersten Part der Bourne-Saga einen der besten "neueren" Actionfilme. Seine Agenten-Menschenjagd ist ruhig, fast besonnen erzählt und kommt fast als altmodisches 70er Kino daher um immer wieder in energiegeladenen Action-Szenen zu mutieren und mit harten, sehr physischen, Nah-Kämpfen zu punkten. In einem realistisch, nicht-touristisch eingefangen Europa-Setting bietet Titelfigur Matt Damon eine sympathische, leicht autistische Performance, die hervorragend zu der unterkühlten Liebesbeziehung zu Franka Potente passt.
                        Rau, reduziert, geerdet.
                        Inhaltlich wird allerdings wenig weltbewegendes geboten: Der Geheimdienst macht mal wieder hinterlistige Geschäfte mit „sauberen“ Politikern, in der Außenpolitik wird vertuscht und manipuliert, ein Killer bekommt Zweifel und durch seine Amnesie eine moralische zweite Chance.
                        Fesselnd-funktionaler 00er Thriller ohne Tiefgang,
                        ein meisterlicher Start der Reihe.

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                        • In Pathos schmalzender Trailer in dem irgendwelche Leute ständig rennen, springen und fallen. Überzeugt mich (noch) nicht.

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                          • 6 .5

                            "Daddy, da sind Monster im Haus!"
                            Einmal nicht in schaler Ost-Block-Ästhetik gehaltene, überraschend gelungene Fortsetzung des Universal-Soldier-Franchise. Ein zeitweise übersteigert, fast avantgardistisch, anmutender Knochenbrecher-Actioner, der dem Genre seine gewünschte Härte zurück gibt. Hier wird sich in langen Plan-Sequenzen, POV-Style die Fresse eingeschlagen, der Kopf weggeblasenen und aufgeschlitzt was das Zeug hält, das es beim zuschauen weh tut. Dazu brummt ein unheilvoller Sound, die Kamera ist immer gut platziert und mit den nicht-zerschnittenen Kampfszenen zeigt John Hyams das er viel von seinem Papa Peter gelernt hat.
                            So ungewöhnlich, fast kunstvoll-psychedelisch die Inszenierung auch ist, inhaltlich und schauspielerisch gibt es den üblichen direct-to-video-Schund. Scott Adkins schaut in seine tragenden Rolle ständig dumm aus der Wäsche, glänzt aber mit körperlichen Präsenz. In die Reise zum Herz der Finsternis schleicht sich immer wieder Stillstand ein (Spielzeit: fast 2 Stunden), am Ende trifft der traumatisierte Protagonist auf zwei alte Haudegen des Genres, die zu wenig Screen-Time haben und verschenkt wirken.
                            Formal ein Arthouse-Action-Burner, der oftmals ordentlich brennt, die Reste erliegen dem typischen B-Picture-Charme.

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                            • 5

                              Das Schloss der blauen Vögel aka Asylum Erotica aka Das kaltblütige Tier aka Der Triebmörder aka ...
                              "Ihr Sexualtrieb ist maßlos übersteigert! Gehen sie jetzt in den Duschraum..."
                              Für 70er Jahre Scharmhaar-Fetischisten, die dilettantischen Schwachsinn ein-lochen wollen. Sleaze-Schmier-Käse als Hoden-wärmer, in dem kontaktbereite Nymphomaninnen vögeln und masturbieren was das Zeug hält und ein trieb-gestauter Triebtäter seinen triebhaften Hang zur Gewalt phallusfixiert austreibt. Aus der hinter-letzten Soft-Sex-Film-Ecke spritzender Erguss, der dem groben Giallo-Gerüst folgend, schlüpfrige Dialoge stöhnt und zu geschmäcklerischer Bildgestaltung hilflos Morde und selbst-befriedigendes Herumgewälze im Bett aneinander sabbert. Oh Sweet Seventies, zu soften Easy Listening-Sound schubbert es unten im Gemächt, Klaus Kinski rubbelt mit und es gibt neben völlig unmotivierten Nackt-Tanz-Einlagen eine Täter-Auflösung, die in einen Massenmord endet. Schwülstigkeit die wohl unten Spaß machen soll, oben aber nicht ankommt.
                              Ich gehe jetzt (kalt) duschen...

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                              • 6

                                Dämonen, Splatter und Magie.
                                Clive Barker hat nur drei Filme gedreht: Hellraiser, Cabal und diesen hier, sein schwächster.
                                Basierend auf seine Kurzgeschichte gibt es hier einen nicht wirklich funktionierenden Mix aus Creature-Grusel, Zauberkram, Film-Noir-Detektiv-Krimi, Sekten-Quatsch und metaphysischen Horror-Unsinn. Es gibt schräge Figuren, eine erotische Famke Janssen, einen Philipp-Marlow-Verschnitt vs. Guru-Pin-Head und den blassen Houdini für Arme. Entstanden ist ein stimmungsvoller aber unausgegorener Streifen zwischen gruseliger Ernsthaftigkeit und albernen Billig-Trash. Wirkungsvoll in seinem Körper-Horror, garniert mit zynischen Gore, aber letztlich doch nur eine aufgeblasene Nullnummer.
                                Mit Charme.

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                                • 4 .5

                                  "Uns bleiben noch 5 Minuten bis wir ektoplastisch in der Scheiße sitzen!"
                                  Monk in der Geisterbahn.
                                  Regisseur Steve Beck verwechselt in seinem Debüt überkandidelte Blitzi-blitzi-Hektik mit sorgsamen Spannungsaufbau oder gruseliger Stimmung. Das Horror-Genre als Lego-Baukasten, beliebig kombinierbar, knallbunt, so sinnlich wie kaltes Plastik. Aufgeschwämmt-synthetische Gefühle werden von Blödel-Scooby-Doo-Schauspielern vorgetragen, ein Papa schmalzt alles für seine (Rest-) Familie und halbierte Anwälte sehen nur halbiert gut aus.
                                  Spukhaus-Quatsch mit verkitschtem Seelenheil, der sich sogar erdreistet ein Remake zu sein.
                                  A-Produktions-Trash der 00er.
                                  Zumindest ist sein Glashaus-Labyrinth-Setting einmalig in der Haunted-House-Geschichte und die Masken sehen schön Rummelplatz-grausig aus. In seinem Achterbahn-Tempo erzeugen die 13 Geister so etwas wie kurzweilig-blöde Unterhaltung, wenn die niederen Ansprüche stimmen.
                                  Wenn's etwas mehr sein darf bleibt wenig übrig.

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                                  • 7

                                    ... das dritte Advents-Türchen 2012 geht auf und raus kommt ein italienischer Kriminalfilm.
                                    Franco Nero overacted als recherchierender Reporter Senior Bild (!) durch ein seeeehr giallo-typisches Szenario und darf seine penetranten Macho-Allüren voll ausleben.
                                    So wenig anregend die Krimihandlung auch daher kommt, so unblutig-thrillos die Morde auch visualisiert werden, die Fotografie von Vittorio Storaro (Apocalypse Now) ist mit das beste was im Rahmen des Giallo-Genres je zu sehen war. In ausgeklügelten Bildkompositionen wird nüchterne Architektur und reizvolles Set-Design eingefangen. Die fehlenden Konturen des drögen Drehbuches werden mit perfekt arrangierten Bildern wett gemacht. Dazu rauscht eine unheilvolle Tonmontage.
                                    Das ist exquisit und elegant.
                                    Sein behäbiges Schnarch-Tempo und die inhaltliche Ideenlosigkeit sei Regisseur / Autor Luigi Bazzoni (Spuren auf dem Mond) angesichts dieser Edel-Optik verziehen.
                                    Im Finale brummt der Streifen dann doch noch recht ordentlich um in eine, für das Genre übliche, hirntote Auflösung zu enden.
                                    "Giornata nera per l'ariete" ist purer Stil über Geschichte, ganz Argento-like.

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                                    • 4

                                      SPOILER!!!
                                      Der Film hat zwei gute Szenen.
                                      Die blutige Splatterszene am Tanzdeck zu Beginn und der kurze, poppige Auflösungs-Video-Clip am Ende. Dazwischen gibt es den achtenswerten aber wenig mitreißenden, ideenlosen Versuch altmodischen Geisterschiff-Flair mit modernen Horror-Kino zu kombinieren. Ich mag ja Haunted-House-Streifen zu Wasser, hier wurde leider, trotz 35 Mio Dollar Budget, daraus herzlos wenig gemacht. Das schrottreife, algenverhangene Luxusliner-Setting sieht gut aus, die Computertricks nicht, die Quoten-Schauspieler sind halb-prominent und spielen halbwegs o.k. und die Grundprämisse vom Ferriman (=Fährmann) der Seelen einsammelt (und sie vorher werte-christlich für ihre Sünden bestraft) akzeptabel. Nur dümpelt dieser verrostete Filmkahn in seiner inszenatorischen Flaute herum und die genre-stereotypen Plot-Holes (bes. das Ende) in der Drehbuch-Wand lässt das ganze "Ghost-Ship" konsequent ersaufen.
                                      Blub, Blub, Blu...

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                                      • 8

                                        Ghetto-blasierte No-Future-Punks werden von vergasten Untoten gefressen, ein halber Hund winselt mitleiderregend, eine rote Zecke strippt sich zu Grabe und "Brain" macht müde Monster wieder munter.
                                        Vorweg: Nein, nicht Boyles "28 Days Later" oder Snyders "Dawn of the Dead" haben die Zombies schneller und klüger gemacht sondern dieser kleine Kultfilm von Dan O'Bannon. Hier rennen sie, sprechen sie, entwickeln Taktiken und schreien ihren Todes-Schmerz dem Zuschauer entgegen.
                                        Humorvoll ohne zu albern zu sein, splatterig ohne ein Blutfest zu sein, witzig ohne dabei all zu tief in die Niederungen des Trashs zu versinken.
                                        "Return of the Living Dead" nimmt sein Sub-Genre genauso ernst wie er es parodiert. Er bewegt sich in seinen Abläufen und Settings auf bekannten Pfaden, persifliert gezielt Romeros "Night of the living Dead" und nutzt, trotz simpel-unsinniger Geschichte, all seine Klischees für einen sorgsam-spannenden Film. Hinzu kommt der (aus heutiger Sicht) angenehme 80er-Retro-Scharm und die schönen Low-Budget-Handmade-Effekte.
                                        "Verdammt, die Zombies kommen" ist einer der besten Fun-Zombie-Filme die es gibt, eine nekrotisch-schwarze-Komödie, ein makaberes Vergnügen mit angenehm hohem Tempo und fiesem Ende.
                                        Immer noch toll!

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                                        • 5

                                          Eine Zombie-Invasion auf dem Lande, der Bauer pflügt sich durch ein Heer von Untoten.

                                          Die Grundgeschichte ist zunächst eine der üblichen Apokalypsen mit Toten-Belagerung.
                                          Ein vom Schicksal gebeutelter Familien-Farmer verteidigt die amerikanischen Werte und sein Haus gegenüber einer Horde von Zombies. Ziemlich schnell schleicht sich ein mulmiges Gefühl dabei ein, da irgendwie, irgendetwas an dem Gesehenen nicht stimmt. So kommt der Story-Twist nicht wirklich überraschend, hat aber seinen Sinn, auch wenn er letztlich wenig originell ist.
                                          Bei mir ist nur nie so richtig der Funke herüber gesprungen. Mag daran liegen das „Collapse“ so lahm vor sich hin-schleicht wie meine untoten Freunde, das gewollte Psychogramm des ergrauten Bauernpaares etwas schlicht geraten ist, deutlich Geld für ein überzeugendes Produktionsniveau fehlt, den Angriffen es an Drive mangelt, die Montage / Kamera eine nolenhafte Trägheit zeigt und im Drehbuch unnötig dämliche Unwahrscheinlichkeiten herum-kriechen.
                                          Die Auflösung der Geschichte mochte ich, der Hauptdarsteller agiert überzeugend und ein ironischer Unterton, besonders durch das Ende, hebt den Streifen aus dem üblichen Billig-Zombie-Einerlei heraus aber nicht über den Durchschnitt.

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                                          • Wird der Musiker oder der Name des Films gesucht?

                                            • Mecha meets Transformers mit Kriegspathos meets Godzilla...Naja.

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                                              • 5 .5

                                                "Wie kann Gott das Böse zulassen?!"
                                                Norwegischer Depri-Thriller der gottlosen Sorte.
                                                Serien-Killer-Messias im religiösen Wahn, der Rache-Jesus auf Abwegen. Ein traumatisierter Polizist, frustriert und desorientiert. Beide sind Abbilder zerbrochener Charaktere, die mit sich selbst kämpfen und in ihrer selbstzerstörerischen Ader Gemeinsamkeiten haben.
                                                Spannende Thematik.
                                                Leider kriegt es weder der Regisseur noch der Hauptdarsteller gebacken dies in eine schlüssige oder spürbare Einheit zu verbinden.
                                                Die religiösen und psychologischen Themen werden mit dem Holzhammer auf den Zuschauer eingehämmert, die trübe Düster-Inszenierung, mit ihrer manierierten Übertreibung sieht zwar gut aus lässt aber kaum Zeit zum nachdenken, zum fühlen. "Priest of Evil" ist immer dann gut wenn er sich mal Ruhepausen gönnt. Wenn er fotografische Momentaufnahmen schafft.
                                                Mir war diese Bibelschulung über Rache, Vergeltung, Sühne, Schuld und Erlösung viel zu dicke, viel zu unsensibel, viel zu reißerisch um zu gefallen.
                                                Vorhandenes Potential beim Regisseur möchte ich aber nicht absprechen.

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                                                • Ich will nicht nörgeln aber was ist an dem Trailer "exklusiv" wenn er bereits Stunden vorher bei z.B. http://www.blairwitch.de/ und in eurem Horror-Club gepostet wurde?

                                                  • 4 .5
                                                    über Grizzly

                                                    Ein urzeitlicher (!) Riesen (!) - Grizzly verputzt klein-karierte Menschen in groß-karierten Hemden.
                                                    Tierhorror, der das Grund-Schema vom weißen Hai in die Berge verlegt und über seine Vorhersagbarkeit stolpert.
                                                    Hier wird jede Banalität des Sub-Genres abgewandert: Der Bär wird überhöht, Männer mit Vietnam-Kriegs-Erfahrung sitzen am Lagerfeuer und erzählen sich Indianer-Geschichten, ein Naturbursche sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, Parkbesitzer sind planlose Arschlöcher, Frauen müssen zu hause bleiben, fallen beim weglaufen hin oder ziehen schnell blank um kurz im Wasserfall zu baden.
                                                    Eine geballte Ladung B-Picture-Klischees, zu ernsthaft um trashig zu sein, zu trashig um sie ernst zu nehmen.
                                                    Die Tierdressur war bestimmt eine ordentliche Leistung aber der brummige Bär bummelt unbedrohlich auf Futtersuche herum: Im tag-hellem Waldszenario kommt kaum bedrohlichen Atmosphäre zustande, mittelmäßigen Akteure brummen irgendwelche tiefsinnige Dialoge, die das eh geringe Tempo immer wieder ausbremsen. Der Film endet in einem banalen, viel zu kurzem, eher lächerlichen Bum-Bumm-Showdown.
                                                    Arg traditionell gehaltener 70er Grizzly-Slasher, der vor einer unberechenbare Naturgewalt in Form eines wilden Tieres warnt, es böse mystifiziert, zugleich aber für den Lebensraum von wilden Tieren aufgesetzt-pädagogisch wirbt.
                                                    Wenig aufregendes Öko-Thrillerchen, in schönen Cinemascope Bildern, mit kurz-deftigen Splatter-Szenen aber kaum Gespür für gruseliger Stimmung oder aussichtsloser Bedrohung. Dazu dudelt Fahrstuhlmusik zum einschlummern.
                                                    Unbissiger Bärenwinterschlaf, in dem ab und an Tier- und Menschenteile durchs Bild fliegen...

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