lieber_tee - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+17 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning187 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina153 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines124 Vormerkungen
Alle Kommentare von lieber_tee
Persönliche, gut geschriebene Antworten, mit viel Wahrheiten. Sehr sympathisch Kubri.
1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
"Geht alle raus aus mir!"
Nicolas Roeg-Filme treffen immer mein Intellekt (Kopf) und mein Gefühl (Herz).
Ein grandioses Genre-Vexierspiel aus Love-Story, Drama, SF, Arthouse und Satire, dass seiner Zeit nah und zugleich weit voraus war.
Style with Substanz.
Die fragmentarisch-orientierungslos-rückwärtige Erzähltechnik wurde Jahre später x-mal kopiert, traf damals / trifft heute (fast) nur auf Unverständnis bei Kritik und Publikum.
Die, in einem ironisch-traurig-klugen Unterton, erzählte Geschichte über ein Alien als Alien in einer (westlichen) kapitalistischen Welt hat eher Verwirrung gestiftet und tut es immer noch.
Ziggy-Stardust-David-Bowie schwebt als autistisch-androgyner Außerirdischer durch malerisches Ausstattungskino, wird durch einen gut akzentuierten Score und Alkoholismus als Bewusstseinserweiterung unterstützt.
Die Komplexität über Sehen und Kommunikation ist zugleich eine Reflexion über den 70er Jahre Zeitgeist.
"Der Mann, der vom Himmel viel" ist einer der intelligentesten und wunderschönsten SF-Filmen der 70er, ein Art Anti-E.T., der auch nach hause will und hilflos mittels Werbung, statt Telefon, seiner Familie Botschaften schickt.
Sinnlich-erfahrbares Kribbel-Kino, dass aber auch in seinem Manierismus und seiner Trägheit (manchmal) zu ersaufen droht.
"Die Waffen sind gut - der Penis ist schlecht!"
Sir James Bond Sean Connery als Macho mit Lederstiefel und roter Badehose vs. Charlotte Rampling als unterkühlt, sexuell-frustrierte Zicke.
Das Barbarische anti dekadenter Flower-Power.
Esoterisch-ganzheitliche Gehirnwäschen im Kampf gegen dem Eros des Animalischen.
Religiöse Schöne-Neue-Welt auf LSD trifft den WiZARD von OZ mit Todessehnsucht.
Was macht Zivilisation aus?
Ein poetisch-schöner Bilderbogen, voller phantastischer Settings und viel psychedelischen 70er Hippie-Flair aber auch ein kaum ertragbarer, schräger Tobak aus peinlicher Künstlichkeit und Theaterhaftigkeit.
Irgendwo zwischen sinnfreien Nonsens, Trash-Deluxe und sehenswerten Arthouse-Kino.
"Ich halte nicht bei rot und fahre Fußgänger tot! Bremsen sind der Tod!"
Ein schmalbereiftes Leben auf der Überholspur.
Fixe Fixi-Bike-Kuriere ohne Bremse, mit Todessehnsucht im Adrenalin-Rausch, für eine gute Sache und gegen Büro-Job-Anzüge.
Mit Kamera, Montage und netten visuellen Gimmicks wird auf angenehm altmodischer Weise, gelassen, Hektik und Tempo beim radeln durch die Urbanität von New York erzeugt.
Ein Katz und Maus, äh Cop und Kojote-Spiel mit Running Gags, in eine funktional-naiven Macguffin-Geschichte gepackt, deren Grundidee kaum die 90 Minuten Film trägt. "Transporter" mit Bike, Sportfilm trifft auf Verfolgungsjagdkrimi, die Logik bleibt auf der Strecke.
Auf der Suche nach einem hippen, kurzweiligen Lebensgefühl wird irrsinniges Fahrverhalten von Nichtbremsenden Kamikaze-Kurieren heilig gesprochen. Völliger Blödsinn, der aber ungemein Spaß macht.
Warum auch für Taxis bremsen...
Monster, Mutti und Mutanten. Alice im fünften Himmel des 3D-Wonderland.
In typischer P.W.S. Anderson-Optik gehaltenes, etwas eintöniges, an Baller-Spiel-Ebenen orientiertes Überwältigungskino.
Der Film hat nix zu erzählen, dass tut er aber bildgewaltig und folgt dabei einer inneren Logik: Ein künstlich-virtuelles Szenario wird entsprechend künstlich vom Regisseur bebildert und erzählt.
No-Stop-No-Brain-Actioner, mit No-Wackel-Kamera, originell und innovativ inszeniert, gut orientiert choreographiert und mit viel Lust auf trashiges Jungen-Kino. Männer sind hier nur vernachlässigendes Beiwerk hinter einer geballten Leder-Amazonen-Power.
Die vielleicht konsequenteste Computerspielverfilmung eines Computerspiels, dass es so gar nicht gibt.
Natürlich kann der abgeneigte Zuschauer auch in die Popcorn-Tüte kotzen, bei solch einem Schwachsinn.
Ich mag das hemmungslos-liebevoll-zeitgemäße Genre-Kino des Herrn Anderson und besonders seine Resident Evil-Reihe.
... das zweite Advents-Türchen 2012 geht auf und raus kommt eine vergessene Film-Perle:
"Fernsehen ist das amerikanische Ideal: Überredung ohne Zwang!!
70er Jahre Fortschritts-Paranoia-Kino trifft auf (leicht) futuristisches 80er Jahre Kino.
Schöne neue TV-Werbewelt im Schönheitswahn.
"Kein Mord von der Stange" (was für ein spackiger deutscher Verleihtitel) von Michael Crichton wird als sein schwächster Streifen gesehen, ich sehe hier den Höhepunkt seines filmischen Schaffens. Gelungenes Suspense-Kino, mit ausgereift-originellen Ideen, die visuell und inhaltlich schlüssig in ein medienkritisches Paket zusammengeschnürt werden. Das grandiose Set-Design, die pfiffigen Spannungs-Sequenzen, der ironische Ton, das sarkastisch-böse Ende: Ein Genuss für intelligente Thriller-Freunde. Auch wenn die werbe-manipulative Thematik heute eher veraltet wirkt, zu offensichtlich in das Hirn des Zuschauers transportiert wird, aktuell ist sie immer noch.
Kein Film von der Stange.
Die Dreamworks-Macher von "Drachenzähmen leicht gemacht" schlagen unerbittlich zu.
Unter der (unsensiblen) Produktionshand von Guillermo del Toro gibt es einen weihnachtlichen Animation-Superhelden-Krieg, der zur Osterzeit spielt.
Die Kamera schwurbelt und rast achterbahnmäßig von Action-Szene zu Action-Szene, hält kaum mal die Luft an. Es prasseln irrsinnige 3D-Effekte, ein Farb-Rausch mit ausufernden Ideenreichtum auf die Erwachsen- und Kinder-Augen nieder, so das sich die ermüdende Wahrnehmung nach Ruhe sehnt.
Wenn der Kampf zwischen Weihnachtsmann, Osterhase, Zahnfee, Sandmann und Jack Frost vs. bös-träumenden schwarzen Mann mal Pause macht kommt tatsächlich so etwas wie ein fantasievoller Diskurs über die Bedeutung und Macht von Fantasie, kindlichem Glaube der Berge versetzen kann und das albtraumartige von Albträumen zu Vorschein.
Sonst wird Überwältigungskino ab 6 Jahre gefahren, das all seine Querverweise zu literarischen und (christlichen) Mythen dem Zuschauer entgegen brüllt ohne das Feinheiten oder Vertiefungen spürbar sind.
Hier wäre weniger mehr gewesen.
Ich habe mich dem Rausch des Rummelplatz hingegeben, meine (siebenjährige) Tochter rutschte zunehmend verunsichert und erschlagen auf ihrem Kinosessel herum. 1000 Fragen hatte sie nach dem Film. Es wurden so viele interessante Themen für Kinderaugen angesprochen aber alles nur angeschnitten, kaum Verschnaufpausen.
Die Ausmerzung von kindlicher Phantasie durch einen Overkill-Angriff auf die Sinne.
Mal platt, mal versteckt-witzig, mal mit schaurigen Bildern und manchmal intelligent.
Eine Animations-Wucht-Brumme im filmischen Weihnachtskampfgeschäft 2012.
Heute heißt das mehr, immer mehr, bis der Schädel brummt.
"Ich warte einfach nur auf's Sterben..."
Ein mitleidloser Tag in der apokalyptischen Hölle.
Auf der Suche nach Menschlichkeit, Hoffnung, Glaube und Essen, in einer unmenschlichen Kannibalen-Welt, trifft eine zusammengewürfelte Gruppe auf einen sadistischen Clan. Sie fighten in einem westernartigem Belagerungsszenario ihren letzten Kampf aus.
"Stake Land" meets "The Road".
Ein schlichter, etwas über-ambitioniert-dunkel wirkender Schwarz/Weiß-Film, in dem nicht alles Schwarz-Weiß ist.
Eine Amazone mit Todessehnsucht, martialische Überlebensgestiken, Aufopfertum und ein wenig christliche Erlösung.
Die Low-Budget-Produktion "The Day" ist nicht immer geschmacksicher, biete einige (digitale) Härten und überzeugt in seiner ernsthaft-geradlinigen Kompromisslosigkeit.
Ein überraschend fieses Stück Film,
der in ein Dauergemetzel endet.
Ansprechende Kreuzung aus Serien-Killer-Morden, Verschwörungs- und Cop-Krimi.
Von Luc Besson produziert und durch Regisseur Xavier Palud (Them), mit sicherer aber unaufgeregter Hand, in blau-schwarzen Bildern, abgekurbelt. Das Katz und Maus-Spiel zwischen dem desillusioniert-traumatisierten Polizisten vs. isoliert-traumatisierten Täter, die Blindheit und politischen Zusammenhänge werden für ein schlichten, geradlinigen, kaum originellen Thriller verbraten ohne Ansätze von Tiefe zu bekommen. Das überzeugende Spiel der beiden Hauptdarsteller, die pointiert-grimmig-humorvollen Dialoge und ein ausreichend hohes Erzähltempo reicht für gepflegtes französisches Genre-Kino, dem aber der letzte (überzeugende) Schliff fehlt.
Heißt der dritte Teil wirklich "Hin und Zurück". Das klingt irgendwie doof, so banal.
"Ihr dreckigen Schweine! Gibt mir meine Hand zurück!"
Kein zweiter Teil sondern ein (etwas) aufwändigeres Rummelplatz-Geisterbahn-Remake des Originals.
Die einzige männliche Scream-Queen der Horrorfilmgeschichte wird in den Kultstatus gehoben und grandios von Bruce Campell in Buster-Keaton-Manier verfestigt.
Im Prinzip bleibt alles beim alten, der Tonfall ändert sich aber: Weniger Grusel und Spannung, mehr Slapstick und knalliger Humor, das offensichtliche Tor zu dem Blödel-Comic-Fantasy-Abenteuer, was dann folgen wird.
Der naiv-wild-experimentelle Charme des Vorgängers ist verloren gegangen, die grenzenlose Liebe zum Splatter-Fun, Ray Harryhausen-Trick und altem Gothik-Besessenheits-Kino weiterhin vorhanden.
Quatsch mit viel Blut-Schleim-Soße, der einen grotesken Spaß am de-formieren und zer-stören von menschlichen Körpern hat. In echter "Handarbeit".
Wer schon immer fliegende Augen in den Mund gestopft bekommen möchte, bissige Köpfe mag und nicht handzahme Hände streicheln will, kommt hier voll auf seine abartigen Kosten.
Immenser Unterhaltungswert für Trash-Liebhaber, die nicht alles so verbissen sehen.
Auf der Flucht meets Unknow Identity meets Kein Sterbenswort.
Eine weitere schneidig-fesche Hetzjagd durch Paris (siehe z.B. On the Run), die nach Schema-F Ingredienzien eines Paranoia-Thrillers ordentlich abarbeitet. Es ist wahrlich nicht die hanebüchene Story-Line und kleinkarierte Auflösung mit der dieser Verschwörungs-Krimi überzeugt sondern seine funktional-rasante Regie und die aufgeweckt-erotische Performance der Hauptdarstellerin Karine Vanasse.
Kultiviertes, französisches Genre-Kino, so wie ich es mag.
Ich mag wie Regisseur Ti West altmodische Spukhausfilme auf eine altmodische Art erzählt.
Ich mag das die paranormalen Phänomene im verfluchten Hotel nur von der Protagonistin wahrgenommen werden, das lässt Spielraum für eine doppelte Interpretation zu.
Ich mag das nerdige Personal im "Shining"-Hotel, die sanfte Liebesgeschichte, das verpeilte, leicht schreckhafte, etwas andere Final-Girl.
Ich mag den Grusel des Alltäglichen, immer nah an den Figuren, mit sanfter Ironie erzählt.
Ich mag den humorvollen Umgang mit den Stereotypen des Genres ohne sie zu verraten.
Ich mag die Entdeckung der Langsamkeit im heutigen Horror-Kino, auch wenn es sich manchmal wie ein ausgekautes Kaugummi zieht.
Sinister (adj) = finster, böse, unheimlich, teuflisch
Das Sehen, die abgründige Neugierde vor bildlicher Gewalt zieht den True-Crime-Autor Elliot Oswald (Ethan Hawke) in den Abgrund. So fremd, geheimnisvoll alte 8 mm Filme heute auf den Zuschauer wirken, so üben sie auch hier für den Protagonisten einen unnachgiebigen Reiz aus. Die Suche nach der "Wahrheit" hinter Bildern wird für ihn eine Reise in die Angst beim Zuschauen. Das traute Heim, die Mittelclass-Durchschnittsfamilie wird mit dem Grauen von vergangenen Bildern konfrontiert, eine Flucht ist nicht möglich, der Film verlässt konsequenter Weise auch (fast) nie die geschlossenen Räume des Einfamilienhauses.
Von den "Paranormal Activity"-Machern produziertes Schauer-Märchen, dessen bevorzugten Houndet-House- und Found-Footage-Themen hier deutlich den Ton angeben, allerdings auf gänzlichen Verzicht von Wackel-Kamera-Optik.
Regisseur Scott Derrickson überrascht durch eine konzentrierte und stimmungsvolle Regie, erzeugt sanft-gruseligen Grusel, ganz in der Tradition alter Horror-Filme, verstärkt durch einen fies-suggestiven Score mit Ton-Collagen.
Geisterhaus, Japan-Horror, Spukgeschichte trifft auf Serien-Killer-Recherche mit Snuff-Film-Elementen, ohne Blut und Gemetzel.
"Sinister" erfindet den Spuki-Home-Invasion-Terror nicht neu, folgt zu lang seiner dünnen Geschichte und den bekannten Muster des Genres, bietet letztlich keine wirklichen Überraschungen.
Aber egal, dieses Stück Zelluloid ist sehenswertes Schauer-Kino der altmodischen Art, in der Tradition von "The Ring" und "The Shining".
Mich graut es vor der düsteren Nolan-fizierung von Comics. Das in Verbindung mit der unreflektierten Bilder-Wut eines Snyders kann genial oder total Scheiße werden.
Von der Kirche erschaffene Vampire werden mit Hilfe einer Task-Force gejagt...
Im Prinzip keine schlechte Idee und mit seiner düsteren Stimmung im grellen Sonnenlicht und einigen dreisten Splatter-Effekten kann der Streifen punkten. Allerdings wirkt der bleiche Wüsten-Horror-Western für die End-90er bieder und ist kaum aufregend. Bevölkert ist "Vampire" mit Unsympathen: James Woods ist als homophob-zynisches Arschloch ein Kurt Russell ohne dessen Charme, ein kaltherziger und bösartiger Blutsauger-Jäger, seine Super-Einheit wirkt peinlich-trashig. Unfreiwillige (?) Lächerlichkeit weht durch den Streifen, es wird Geschwafelt ohne Ende, der machohafte, frauenfeindliche Grundton nervt zusehends.
Naja, weil es ein Carpenter ist, noch 5 Punkte...
Mein dritt-liebster Film der Reihe...:)
"Jurassic Park 3" transportiert das Franchise da hin wo es hingehört: In die trashigen Sphären des Creature-B-Movies.
Hier gibt es alles was das Dino-Kino-Herz begehrt: Urzeitliche, unerbittliche Ungeheuer bis zum Abwinken, ein hohes Tempo, Familien-Therapie im Dschungel, eine tolle Besatzung und viel King-Kong-Feeling.
Das ist großes Monster-Kintopp, nie sich selbst ernst nehmend und in 80 Minuten schön stramm erzählt.
Selbst beim x-ten mal schauen, zaubert mir dieser Streifen ein Grinsen ins Gesicht.
Ich finde das sich der Monolith aus 2001 – Odyssee im Weltraum auch als Kratz-Stein für deine Katzen eignet. Ob im Vorgarten oder im Wohnzimmer...
Horro, ich mag die Ausgeburten deines kranken Gehirns!
... das erste Advents-Türchen 2012 geht auf und raus kommt eine versteckte Film-Perle:
Ein ziegen-fickender Psychopath und eine fick-reduzierte Irre auf moralischer Mord-Fotosafari in Griechenland.
Die 70er Jahre waren ein Pool verstörender gesellschaftlicher und moralischer Entwicklungen, alles geriet durcheinander, Traditionen wurden gebrochen...
Wie kann ein Filmemacher darauf reagieren?
Er verzieht sich auf eine einsame Insel, am Rande von Europa und reflektiert unbeholfen aber mit einem großen, mutigen Schwanz diese Umbruch-Zeit um sein kompromissloses, sexualisiertes Schwein heraus zulassen.
Er schreit ständig "Fickt alles was konform ist" !!!
Diese Wucht, diese Euro-Trash-Desorientiertheit hat Regisseur Nico Mastorakis danach nie mehr erreicht. Die Ratlosigkeit, Verwirrung ist jede Sekunde spürbar.
Primitiv, infantil, grenzwertig.
Alles Verwerfliche wird vom Animalischen zerstört.
Der Zuschauer muss schon einen Hang zu alten Exploitation-Kino haben um so eine sinnlose und doch sinnvolle Provokation zu erfassen oder zumindest zu tolerieren, gar zu schätzen.
Im Kontrast zu sonnigen Urlaub-Bildern und süßlichen Popsongs wird die sadistisch-zynische Gewaltfantasie hemmungslos-farbenfroh ausgelebt, eine bösartige Farce über Moral und (christlichen) Wertvorstellungen, ein Abgesang auf Hippietum und angeblicher Freiheit. Jede bieder-bürgerliche Albtraumvorstellung wird auf das übelste bekämpft: Promiskuität, Kunst, gleichgeschlechtlicher Sex und Drogenkonsum, alles sind üble Schweinereien, die von einem pervertierten Inzest-Geschwisterpaar ausgemerzt und im Klo ertränkt werden müssen.
Ein Bonnie und Clyde der falschen Werte auf einer touristischen Insel...
Hier wird so sadistisch gemordet, das dem Zuschauer die Spucke wegbleibt, Perverse töten Perverse, ein wirres moralisches Pamphlet, formal zwischen dämlich-dilletantisch und treffend-garstig.
Gottloser Billig-Kot, bei dem die Wellen der Geschmacklosigkeit in das irritierte Hirn des Zuschauers plätschern.
Aussteigen mal anders, ohne dramaturgische Idee aber mit bitterböser Konsequenz.
Überdosis an 70er Grenzkino, das geliebt und gehasst werden kann,
ich bin für so einen Scheiß empfänglich...
"Mein Armaturenbrett sieht aus wie ein Puff der mir zuzwinkert und sagt: Komm rein!"
Kein Geschmacks-Schleudersitz kann den verirrten Viel-Schauer, der sich zu seiner Liebe zum Quatsch-Kino bekennt, retten. Hier wird aufwendiger Unsinn auf die Spitze getrieben.
Da ist eine Super-Mega-Force-Einheit, die ganz super-duper-tolle Sachen macht und supi-super mit Super-Raketen-Motorrädern (in Zeitlupe) rote Luftballons abschießen kann. Da kämpft der hochtechnisierte, spackig-vollbärtige US-Super-Held, mit Stirnband, Porno-Brille und goldenem ABBA-Kostüm, gegen einen Fidel Castro mit Cowboy-Hut und Havanna. Da spielen kleine 80er Kinder im 70er Sandkasten, mit ihrer 60er Spielzeug-Plastik-Armee Krieg um irgendwelche Förmchen. Dazu blödelt die deutsche Synchronisation auf bestem Rainer Brandt -Niveau herum.
"So etwas fetzt einen ungeheuer an!"
Kriegsverherrlichender, verkitschter Kriegsfilm in Möchtegern-futuristischen Wüsten-Farbnebel-Staub des Doofsinns. Völlig enthemmte, phasenweise geil-debile, unter-synchronisierte Materialschlacht des schlechten Geschmacks, peinlich, irrwitzig-dämlich aber leider deshalb noch lange nicht gut.
"War das nicht komisch? Oder lachst du nur Sonntags, wenn du Zeit hast?"
Möglicher Spoiler-Alarm:
"Es gibt zwei Dinge die ich richtig mag: Trinken und Leute fertigmachen. Und, äh, wir haben jetzt fast kein Bier mehr..."
Cabin-In-The-Woods am verschneiten Donner-Pass.
Lagerfeuergeschichte, isolierte Situation, Bedrohung von Außen und über-/unterfickte Jugendliche in einer einsamen Berghütte...
Das Horror-Debüt von Elise Robertson nimmt sich viel Zeit für angespannten Zicken und Testosteron-Krieg in der Gruppe. Dann schleichen sich in den standardisierten Slasher-Ablauf einige fiese Schlenker ein, der (kannibalische) Feind lauert (nicht nur) draußen sondern auch im inneren...
Den ausgetretenen Pfad einer Metzel-Ski-Hütten-Situation zu verlassen gelingt "Cannibal Rising" aber nur bedingt, da letztlich doch die üblichen Genre-Stereotypen benötigt werden. Zudem gelingt der Regisseurin kaum Spannung aufzubauen oder sie gar aufrecht zu erhalten. Zu zurückgenommen, wirkungsarm und unterkühlt ist ihr Inszenierungs-Stil.
Das nächste mal bitte mehr Tempo und Dynamik, denn die Story von "Donner Pass" hat gruseliges, selbstironisches Terror-Potential.
Im Zwiegespräch mit einem Alien-Baby im Bauch…
Krude Horror-Mixtur aus üblen Splatter, Vampirismus, Schwangerschafts-Psychose und Monster-Körper-Invasion. Mit grimmigen Humor wird das Austragen eines Kindes als zynische Albtraum-Farce abgetrieben, die Über-Mama als bedrohliches, männer-morderndes Monster dargestellt, mit einer symbiotisch-parasitärer Beziehung zu ihrem ungeborenen Leben.
Französischer Exploitation-Trash meets Arthouse-Trash meets absurdes Theater.
Grand Guignol der Geschmacklosigkeit.
Gut.
"Verschaffen wir uns keinen Respekt, sind wir tot!"
SPOILER:
Asiatische MTV-Gangster in L.A. der 80er und 90er Jahre.
Der x-te Aufguss eines Kriminellen-Dramas mit vorhersehbaren Ablauf:
Als Junge einen "Freund" gerettet und dabei gemordet -> Arschficker-Knast -> Kommt "gereinigt" aber "hart" wieder raus -> Findet keinen "Anschluss" (bemüht sich allerdings auch erst gar nicht um "seriöse" Arbeit) -> Ex-Freundin vögelt einen "Spacko" -> Gerät frustriert auf die "schiefe" Bahn, kann aber nix dafür -> stirbt "geläutert" im Kugelhagel...
Arme, ausgegrenzte Jugendliche, auf der Suche nach Familien-Ersatz, Geborgenheit und Anerkennung finden ihren Halt durch kriminelle Zusammenrottung.
Ermüdend.
Ogottogottogott, wie oft habe ich das in meiner Arbeit und in unendlich vielen schlechten Filmen gesehen. Sie ersticken in ihrem Selbstmitleid, in ihrem Pathos und in ihren primitiv-sexistischen Gestiken. Vielleicht möchte der Film dies sogar karikieren oder kritisch ansprechen, irgendwelche gestalterischen oder inhaltlichen Brüche habe ich aber in diesem Zusammenhang nicht wahrgenommen. Im Gegenteil: ein peinlich-phrasenhafter Off-Kommentar, Schauspieler die ihre Rolle nicht ansatzweise reflektieren und eine offensichtliche Faszination von Gauner-Outsidertum seitens des Regisseurs. Auch wenn sich manchmal so etwas wie Tragik und beklemmende Traurigkeit über dem Streifen legt, diese verklebte Männlichkeit von sexuell frustrierten Arschlöchern, die ihre Pistole als masturbierendes Glied benutzen, über (falschen) Respekt und (feigen) Kodex schwafeln, geht mir auf den Sack. Gepaart mit der filmischen Vorhersagbarkeit, ist "Baby" überflüssiges Zelluloid.
Rülps...
Nicht “The Walking Dead” sondern “The Running Dead”…
Die kaum originelle (deutsche) Titel-Schmiede passt ganz gut zu diesem Film. Preisgünstiger Output von Adam Deyoe, der seine Sporen bei Troma verdient hat. Mit kostengünstiger Digital-Kamera gedrehtes Zombie-Fan-Futter. Wer wissen möchte wie Snyders „Dawn of the Dead“ weiter geht und Romeros „Survival of the Dead“ noch mal sehen möchte, wird hier inhaltlich bedient. Fast-begabte Schauspieler/innen bummeln durch ausrangierte Ferienanlagen und Bunker, versuchen der Apokalypse sozialkritische und menschenfressende Aspekte abzugewinnen und werden vom orientierungslosem Schnitt und einer Epileptiker-Kamera in die Flucht getrieben. Grenzenlos schlecht ist diese x-te Untoten-Geburt nicht, da gibt es schon so einige weiterzuverfolgene Ideen. Bei einem höheren Budget wäre etwas besseres entstanden aber letztlich reicht dieser Streifen nicht mal für ein durchschnittliches Nieder-Niveau-Vergnügen.
Ich sollte echt von diesem Billig-Kram die Finger lassen. Selbst Uncut gibt so ein Urlaub auf einer Zombie-Insel nicht viel her....