lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

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    "Es geht um eine unterirdische Krypta, die verflucht ist...Har,har,har..."
    In Berlin gibt es das "Gruselkabinett". Ein Rundgang durch alte Bunkergänge, in dem Skelette, Mumien und Zombies grässliche Szenarien darstellen. Nicht wirklich schaurig, es sei denn ein Mitarbeiter springt plötzlich aus dem Dunklen auf einem zu...
    Was hat das mit diesem Film zu tun?
    Nun, der Streifen ist wie dieses Kabinett der Spannungslosigkeit: Hoffnungslos veraltet-albern und OHNE Mitarbeiter die den Zuschauer erschrecken...
    Lamberto Bavas gruftiger Geisterbahn-Rundgang zieht sich wie fades Kaugummi...
    Bevor 5 pappige Typen in unterirdischen Grabgewölben herumstolpern gibt es Holzhammer-geprügelte Bezüge zu altmodischen Schauerfilmen. Unten angekommen, klappern klapprige Klapperskelette im vernebelten Nebelmaschinen-Nebel. Die ganze verstaubte Pappmaché-Kulisse ist recht liebevoll gestaltet und manch eine Maske wurde sogar mit Sorgfalt ins Gesicht geschmiert. Die "Geschichte" ist wohl als Mittelding zwischen Nostalgie-Horror-Hommage und Parodie geplant gewesen aber ziemlich schnell verlaufen sich die guten Ideen in einem Kreislauf ohne Höhepunkte.
    Italienische 80er TV-Produktion für ganz geringe Ansprüche, mit Liebe zu vertrashten (Un-)Tiefen veralteter Bammel-Filmen, die so ermüdend mit Spannung pausiert, das der Zuschauer Spinnweben beim Betrachten ansetzt...

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      Der erste Aufguss vom Candyman verweilt nur ganz kurz, am Anfang, bei der Urban-Legend-Thematik seines Originals um dann aus dem Haken-Mann einen Art Freddy-Krueger-Dämon mit hass-zerfressenden Trauma zu machen. Die Vergangenheit wird mit einem Familiengeheimnis der Protagonistin verquickt, fabriziert daraus eine private Tragödie, was nicht die schlechteste Idee ist, da so der Ursprung vom Bienen-Opfer erforscht wird, entmythologisiert ihn aber auch dadurch. Der "Schwarze" ist weiterhin sexuell erregend, bedrohlich und verführt "weiße" Frauen... Das Geschehen wird in ein touristisch-schönen New-Orlean-Karneval-Feeling eingefügt, allerdings Dramatik oder Aufgeregtheit gibt es dabei kaum zu vermelden. Dazu gibt es doofe Drehbuch-Ideen und Unwahrscheinlichkeiten, die in einen unpassenden Spiegel-Spuk-Quark enden. Der überhebliche Radiomoderator-Off-Kommentar und die christliche Banalisierung der Thematik nervt zusätzlich.
      Überflüssige Fortsetzung.

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      • Was dann so um die 1600 Euro macht. Respekt!

        • Die Fake-Facebook-Community kann hemmungslos mitbestimmen. Das versaut den Gesamteindruck von der Abstimmung erheblich.
          Da verlasse ich mich lieber auf mein Dashboard, beim Rest schüttelt es mich zu oft.
          Damit muss ich wohl leben...

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            lieber_tee 30.12.2012, 20:36 Geändert 04.03.2015, 02:36

            1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
            Candyman ist neben Hellraiser 1+2, Midnight Meat Train und Dread die beste Clive-Baker-Verfilmung (hier Vorlage, Produzent).
            Oberflächlich gesehen ist der Hakenhand-Mann nur eine weitere Serienkiller-Figur à la Freddy Krueger. Er symbolisiert die nebulösen Vorbehalte gegenüber "Schwarze" und deutet bewusst eine sexuell reizvoll/bedrohliche Komponente an: Ein potent-wilder "Neger", der "weiße" Frauen verführt.
            Der Gehalt des Films liegt weniger in seiner wirkungsvollen Horrorgangart (da wirkt er eher ungelenk) sondern urban-unheimlichen Atmosphäre und sozialkritischen, mythologischen Sub-Text. Das angeblich fremdartige, furchteinflößende der Afro-Amerikaner bleibt nicht in den Gettos sondern nimmt Einzug in Räume privilegierter Bildungsbürger. Der "schwarze Mann" wird "real", ist keine böse Gute-Nacht-Geschichte, überwindet problemlos die Schichtunterschiede. Rassen-Ghettoisierung /-Diskriminierung lässt sich nicht durch Stadtteilautobahnen und Sozialbauwohnungen trennen, sie findet (auch) in den hellen Köpfen von Bemittelten statt.
            So sehr der Honig-Bienen-Mann auch in den Slasher-Gefilden fischt, so wenig will er sich auf diese beschränken. Seine Idee ist es sich mit Großstadtlegenden, ihrer Entstehung, Bedeutung und Auswirkungen auseinander zu setzten, eine rationale Basis zu finden. Dazu findet Regisseur Bernard Rose triste Plattenbau-Bilder und finstere Graffiti-Höhlen.
            So treffend er auch mit seinen Sub-Texten umgeht als Reißer funktioniert der Film nur zeitweise, da viele Horror-Sequenzen (aus heutiger Sicht) etwas plan- und wirkungslos verpuffen.
            Als stimmungsvoll-schauriger Grusler mit Tiefgang ist er aber gelungen.
            Getragen von einer gut agierenden Hauptdarstellerin (Virginia Madsen), einem charismatischen Bösewicht (Tony Todd) und suggestiven Score von Philip Glass, mit einer funktional-präzisen Regie und Kamera (Anthony B. Richmond, Wenn die Gondeln Trauer tragen) ist "Candyman" einer der interessantesten und wichtigsten, nicht besten, Vertreter des 90er-Jahre-Schauer-Kinos.
            So, und jetzt stelle ich mich vor dem Spiegel und sage fünfmal...

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            • Ich wünsche Moviepilot und besonders meinen Dashboard-Freunden einen guten Sprung ins neue Jahr.
              http://24.media.tumblr.com/ad4b6184cd13b9030d26ebec6f9134a9/tumblr_mfmny0LelR1rn7bzro1_400.gif
              (via http://knusprig-titten-hitler.tumblr.com/)

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                Blaxploitation-Bessessenheits-Gruseler, der zu keiner Zeit gruselt.
                Das Jackyll & Hyde-Gehabe des Hauptdarstellers ist chargierend schlecht, der 70er Mief wird mit schwafeliger Beziehungsklärung, groschenromanhafter Dramatik verbrämt und endet in einer dämlichen „Gerechtigkeit Gottes“.

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                  Diodelida, der Killerkobolt ist wieder da.
                  Jennifer Aniston ist nicht dabei, bei den grottigen Darstellen wünsch ich sie mir herbei. Der immer noch isländisch-reimend-giftig-fies-lachende Knilch rafft nach Gold und Ehefrau, es schüttelt mich bei diesem Blödel-Verhau. Liebes-Teenager-Komödie und Fortsetzungs-Gier, kaum eine gute Idee schreit „hier“. Warwick Davis ist klasse, der kommt wieder, keine Frage, da stimmt die Kasse.

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                  • Toller "gefällt mir"-Text zu Prometheus, Jenny.

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                      Willkommen im Kopf eines Frauenmörders!
                      Frank Khalfouns (Regie) und Alexandre Ajas (Buch) Remake von William Lustigs umstrittenen Slasher-Klassikers aus dem Jahre 1980 atmet den düster-nihilistischen Geist des Originals und zeichnet sich durch seinen ungewöhnlichen formalen Ansatz aus: Es gibt nur wenig Filme, die so konsequent aus der subjektiven (Kamera-) Sicht seiner Titelfigur gedreht sind (Beispiele: "Enter The Void", "Lady in the Lake" und das Prodigy-Video "Smack My Bitch Up"). Der primären Vorlage folgend, wird der Zuschauer gnadenlos in die Perspektive des irrsinnigen Serienkillers gedrängt, mehr noch, er ist nicht nur Täter sondern Opfer zugleich, da sowohl die ultrabrutale Frauenjagd als auch der innere Wahnsinn seines Protagonisten bebildert wird. Der Betrachter führt die mordende Messer-Hand und taucht in die verwirrten Wahnvorstellungen ab. Diese Art des Voyeurismus ist weder "spaßig" noch "unterhaltsam", eher unangenehm. So zielstrebig dies auch durchexerziert wird, so oberflächlich ist letztlich aber die dargestellte Geistesstörung. Der Maniac bewegt sich in den Niederungen x-mal erzählter Psychopathen-Klischees: Ein Irrer mit hurenhaft-verficktem Mutter-Komplex. Ein anteilnehmend-emotionaler Bezug entsteht dabei kaum, was vielleicht auch besser so ist... Das Psycho-Drama ist inhaltlich eher eine Hommage an das schmutzige Horror-Kino der 80er, schaut über den skalpierten Rand nicht hinaus, folgt in der Tätermotivation und in seinen Aneinanderreihungen von üblen Mord-Sequenzen der Tradition des Slasher- und Giallo-Films, ohne neue Aspekte aufzuzeigen. So kommt kaum Spannung auf, eher eine Form der Bedrückung. In über-deutlichen Symbolen (z.B. Spiegelungen des Ichs, A-soziales Frauen-Schaufensterpuppen-Motiv, Kino als Ort des Sehens), mit zahllosen Verweisen an Genre-Klassiker (z.B. Dr. Caligari) und respektvollen Original-Film-Referenzen (z.B. Haarschopf-Spiegelung in der Auto-Tür) wird eine offensichtliche Wertschätzung an all die üblen Gesellen der Horror-Geschichte gefrönt und ist für Fans genauso reizvoll wie banal.
                      Elijah-Frodo-Wood tritt in die übergroßen Schauspieler-Fußstapfen des grenz-genialen Joe Spinells und kann dank seiner dicken Hobbit-Füße und Vorerfahrungen in "Sin City" diese auch gut ausfüllen.
                      Im Kern erzählt "Maniac" eine tragische Liebesgeschichte, dessen viehische Brutalität das Mainstream-Publikum verschrecken wird. Auswegloses Grauen durch die Augen eines Monsters, das Penetrieren der Netzhaut durch einen kühl-kontrollierten POV-Style (Point of View) haut voll in die Fresse, ist der starke Reiz des Films aber zugleich auch seine Schwäche, da die Ego-Schlitzer-Perspektive alles zeigt, kaum Freiraum für Phantasie und Grusel lässt.
                      Pures Genre-Kino auf hohem gestalterischem Niveau, fern der bunten Fun-Splatter-Welt, kaum berührend, eher abstoßend-faszinierend.

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                      • Der Film muss noch aus den Gräbern von Movie-Pilot ausgegraben werden...
                        Die Gruft in den Sümpfen / Grave, The (1996)
                        Regie: Jonas Pate
                        Schlicht strukturierte Knackis , Hillibilly-Trottel und ein fieser Gefängniswärter auf schwarzhumoriger Suche nach einem Schatz.
                        Wendungsreicher Grabräuber-Krimi um Urbane Legenden und Männerweisheiten, mit grimmiger Situationskomik und offensichtlichem Story-Twist, der ein wenig unter seiner Geschwätzigkeit und Behändigkeit krankt.

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                        • Operation Hollywood (Doku)
                          US Kriegs-Propaganda in Filmen
                          http://www.youtube.com/watch?v=yhvFHd9hBaQ&list=PL58E02042BA2AAE2A&index=1

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                            "Ehre deinen Konsumenten!"
                            Verzahnt in sechs Geschichten und 6 Zeitepochen wird ein überschwängliches Loblied auf den Widerstand gegen alle Formen der Unterdrückung gesungen, bis hin zu einer verbrämt-christlichen Märtyrer-Heils-Geschichte.
                            Ein detailreiches Maskenspiel, mit unendlich vielen Querverweisen verpacktes Genre-Kino, das den Mut hat verkitschtes Kino formal mal "anders" zu erzählen. Die ungewöhnliche Verquickung der einzelnen Handlungen werden überraschend einheitlich-konsequent, in fantastischen Bildern, aufwendigen Set-Design und ruhigem Tempo vom Regie-Trio (Lana und Andy Wachowski sowie Tom Tykwer) gemeistert. Historien-Epos trifft auf Abenteuerfilm, auf Politthriller, auf SF-Streifen, auf Kostüm-Schinken, auf Komödie u.s.w.
                            Kommerz-Mainstream-Kino, das abweichend sein möchte, inhaltlich wenig ungewohntes bietet und seine humanistische Botschaft über-deutlich transportiert. Das Erzähl-Kino wird hier nicht neu erfunden sondern liebevoll ausgelebt.
                            Sicherlich kann der wenig-wohlwollende Kritiker das Ganze auch als langweiligen, pseudo-esoterischen Faschings-Quatsch abtun aber wer wenigstens etwas Leidenschaft und Faszination für Genre-Filmen sich bewahrt hat, wird, trotz aller Unausgeglichenheiten, die großen Bilder, den hingebungsvollen Pathos und die Liebe zum Kino erkennen.
                            Kein perfekter Film aber ein guter!
                            Dafür wurde Kino gemacht.

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                              Krieg in den Straßen von L.A. Der nette Soldaten-Cop von nebenan im aufreibenden, aufopferungsvollen Kampf gegen die Getto-Achse des Bösen.
                              Der vordergründige Found-Footage-Stil mit Ego-Shooter-Perspektive brüllt nach Wahrhaftigkeit - die aber nicht da ist! Dafür ist das idealisierte, unkritische Bild der Straßen-Bullen und die schlichte Gut/Böse-Dramaturgie zu banal. Es ist allerdings schwer eine emotionale Distanz bei diesem Kamera-Nah-Kampf gegen das kriminelle Übel aufzubauen: Das Buddy-Movie erzeugt wohl-kalkuliert einen Sog und Adrenalin-Kick beim Betrachten. Unterstützt durch das glaubwürdig-sympathische Spiel beider Hauptdarsteller.
                              David Ayer (Regie/Buch/Produktion) hat einen, nach allen Regeln der Genre-Kunst geschmierten, Low-Bugdet-Cop-Krimi raus gehauen, der trotz ermüdender Zurschaustellung von Männlichkeit-Bruder-Ritualen erstaunlicherweise gut funktioniert.

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                              • Ich wünsche meinen Dashboard-Freunden und allen Piloten ein geruhsames Fest vorm Kaminfeuer.
                                http://einestages.spiegel.de/hund-images/2012/12/19/16/e53e4c33022bd6d233f64bf4909b111f
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                                  Na, schon alle Geschenke für die lieben Kleinen besorgt?
                                  Nicht, dann geht in Petto’s Toy-Shop: Da gibt es übel-modifizierte Inliner, Miniatur-Schieß-Soldaten, tief-fliegende Modellflugzeuge, säure-spritzende Plastikpistolen und poppende Puppen.
                                  Hilfe, die Geschenke des Grauens greifen an!
                                  Der Weihnachtsmann bringt böse Pakete, mit der Rute des Todes...
                                  Der x-te Heuler über dämonisches Spielzeug, eingepackt in eine Slasher-Schleife.
                                  Alberne Personen und nervige Kinder werden mit aberwitzigen Effekten traktiert.
                                  Das gerät, unter der souveränen Hand von Regisseur Martin Kitrosser und Mit-Autor Brian Yuzna, besonders im letztem Drittel zu einer irrsinnig-absurden Satire.
                                  Die vor-weihnachtliche Horror-Farce findet zwar nie eine sinnvolle Einheit, ist aber herrlich abgedreht. Abstruses Blut-Kasperletheater, das angenehm anarchisch herüber kommt.
                                  Und am Ende lächelt die Kernfamilie...

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                                    The Day after ... Maya Untergang 21.12.2012... Tomorrow.
                                    Klimatisches Weltuntergangszenario als Eis mit Style,
                                    Master of Disaster Roland Emmerich nutzt die Welterwärmung als eiszeitliches Paradoxum.
                                    Ein russischer Tanker in den schneeverwehten Straßen von New York, eine verfrorene Freiheitsstatur, Bücherverbrennung zum warmhalten, Blitzeis auf der Nordhalbkugel, Amis flüchten illegal in das warme Mexiko...
                                    Schwungvoll und krawallartig wird zunächst dem 70er Katastrophen-Kino gefrönt bis eisig-apokalyptische Ruhe in den Film einkehrt. In einer Vater-Sohn-Story eingepackte, bildstarke Odyssee verfroren-unterkühlter Charakterdarsteller, die vor noch so keiner platten Öko-Botschaft halt macht und philosophische Lebensweisheiten heraus-posaunt.
                                    Inhaltlich ist das verwehter Blödsinn in symbolisch-starken Bildern, eine für den Regisseur aber ungewöhnlich ruhig, dicht bei seinen leidenden Protagonisten, erzählte Hymne auf den Überlebenswillen von Menschen.
                                    Emmerichs Bester.

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                                      ... das vierte Advents-Türchen 2012 geht auf und raus kommt ein unchristliches Weinachtfest.
                                      "Du bist jetzt frei von den Männern und der Furcht, die sie uns einflößen!"
                                      Okkulte Befreiung der Weiblichkeit als Ekel-Schleim-Gräuel am Heiligen Abend.
                                      Alle bekannten Größen des unangepassten 80/90er Horror-B-Kinos sind beteiligt: Brian Yuzna (Regie), Charles Band (Produktion) und Screaming Mad (Effekte).
                                      Entstanden ist ein verschwörerisch-geheimnisvoller Gruseler, mit unappetitlichen Kakerlaken-Glibber, Lichterketten-Strangulation, Hexensabbat und surrealen Fratzen-Schauder.
                                      Männlicher Chauvinismus und christliches Denken wird durch die beängstigende Willens-Kraft von Frauen zerstört. Weiblichkeit ist das "Böse", Weihnachten nicht die Geburt des Erlösers sondern vom Teufel in Weibsbildgestalt.
                                      Grimmig-trashiger Gruseler, der sich deutlich in den Ängsten des Mannes vor der befreiten, selbstbewussten Frau suhlt.
                                      Völlig verpeilt, geschmacklos, freudianisch-verwirrend, hemmungslos neben der Spur
                                      aber dadurch faszinierend.

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                                      • Ich wünsche Sonselaus, Kängukindl und allen Moviepiloten-Läusen ein angenehm-frohes Fest.

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                                          Amerikanisches Albaner-Klatschen in der Türkei.
                                          Der ermattet wirkende Liam schießt sich prügelnd, mit knochigen Charme und brutaler Härte durch einen schwachen Bourne-Aufguss.
                                          Ausgeleiertes B-Movie, mit zitteriger Kamera und wirrem Schnitt-Eintopf.
                                          Die haarsträubend-schlichte "Geschichte" hat debiles Niveau, selbst für anspruchslose Action-Film-Junkies. Eine Handvoll Unwahrscheinlichkeiten, zum Zwecke einer funktionalen Story, ist o.k aber eine Tonne davon, lässt das Fass der Toleranz überlaufen. Über den viel zu oft ab-gefilmten Dächern von Istanbul wird der Geradlinigkeit und spürbaren Härte des Vorgängers erfolglos nach-gejagt.
                                          Müde Klappe zu, affiger Kommerz tot,
                                          das war nix!

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                                            Dieser Kommentar ist dem heutigen (21.12.2012) Weltuntergangstag der Maya-Schöpfung gewidmet:
                                            "Earthquake", ein großartiger Klassiker des Katastrophenfilms.
                                            In den siebziger Jahren waren Disaster-Movies 'en vogue': Immer die gleichen prominenten Charakter-Abziehbilder wurden formelhaft von spektakulären Naturgewalten oder nicht funktionierenden, technischen Errungenschaften heimgesucht.
                                            Das Ausnahmewerk "Erdbeben" macht da keine Ausnahme: Drehbuch-Co-Autor Mario Puzo ("Der Pate") malt mit wenigen Pinselstrichen einfache gut/böse Figuren und verbindet ihre Schicksale wirkungsvoll mit dem Zerstörungsszenario.
                                            Das Einmalige an diesem Urgestein des Genres ist, das eine beklemmende Atmosphäre aufgebaut wird, die vor, während und besonders nach der Katastrophe angelegt ist. So entsteht in der trocken-realistischen Beschreibung einer biestig-a-sozialen Stimmung im endzeitigen Los Angeles eine tragische Bitternis, in der Helden-Figuren nicht immer überleben. Dazu wummert ein dröhnender Bass im "Sensurround-Verfahren", das der Altbau erzittert.
                                            Als großer Event-Film in Konkurrenz zum zeitgleichen "Flammendes Inferno" angelegt, überzeugt der etwas verstaubt wirkende Streifen mit seiner düsteren Stimmung und Spezial-Effekten, die noch heute tadellos auf den Zuschauer wirken.
                                            Mein Master of Desaster.

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                                              "For Your Eyes Only" ist die aus dem Weltraum ("Moonraker") geerdete "neue" Version eines "ernsthaften" James Bonds.
                                              Hier darf der 50jährige (!) Roger Moore einen auf bodenständigen Sean Connery machen und den 80ern "Hallo" sagen (Titelsong!!!).
                                              Wenn er nicht so alt wirken und in braunen, schlecht-sitzenden Cordhosen herumlaufen würde, wäre das ja ganz o.k...
                                              Es geht mal nicht um die "Weltherrschaft" sondern "nur" um ein Lenkwaffen-Defrichierung-Computer, der wie die Spielkasse meiner Tochter aussieht.
                                              Der Streifen schlenkert zwischen affigen Humor (die Blofeld-Schornstein-Sequenz zu Anfang), aneinandergereihten, abenteuerlich-fantastischen Actionszenen (Auto-Ente-Verfolgungsjagd, Ski-Bob-Bahn-Irrsinn mit Stuntman-Tod) und Klettermaxe-Einlagen in Griechenland herum.
                                              Bond-Girl Carole Bouquet zeigt unterkühlte Erotik vor Onkel-James, der hat wiederum ein paar chauvinistische Einzeiler für sie parat.
                                              War mal mein Lieblings-Bond, heute nicht mehr.
                                              Und sonst: Ein Wodka-Martini wird nicht geschüttelt und das Filmplakat wurde wegen gespreizten Beinen und zu-sexy Po retuschiert...
                                              Ich schwelge trotzdem in kindlicher Nostalgie...

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                                              • 6

                                                Bruce Willes-Speedboat ohne genügend Benzin.
                                                Schablonenhafter Serien-Killer-Cop-Thriller mit Who-Do-It-Effekt, einigen anständigen Action-Einlagen und einer knackigen Sarah Jessica Parker. Das Tempo hält sich über Wasser, der Nervenkitzel in Grenzen.

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                                                • 6 .5

                                                  Eine martialisches Rugby-Spiel-Mannschaft in der Endzeit, von Dorf zu Dorf ziehend um ordentlich ficken zu dürfen...
                                                  Laune machender, launiger Klopper-Film mit etlichen Tempodefiziten aber kloppigen, übersichtlichen Fights, die auch mal klassische Geschlechter-Rollen aufheben. Von der Story sehr überschaubar, mit prächtigen Set-Design und einer treffender Besetzung.
                                                  Anmerkung: Der Film inspirierte in Deutschland eine eigene Jugger-Sport-Szene, die z.B. im Sommer im Friedrichshainer Volkspark (Berlin) zu beobachten ist. Da sind natürlich alle Knüppel aus Schaumstoff...

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                                                  • 7

                                                    "Das ist keine übliche Polizeiwache. Wir sind ein Fort, in einem feindlichem Gebiet!"
                                                    80er Cop-Drama, das fest in einer un-aufgeregten 70er-Jahre-Inszenierung verankert ist.
                                                    Die Krimihandlung um einen Polizistenmörder ist nur makaberes Beiwerk, übertriebene Polizeigewalt Mittel zum Zweck um moralische Fragen über richtig oder falsch zu thematisieren.
                                                    New York vor der No-Zero-Tolerance-Politik. Die Bronx als Panoptikum des Wahnsinns. Ein Nuttenclubhaus in einer Freakshow.
                                                    Dazwischen der gute Paul Newman und Partner, mit grimmigen Humor, Sehnsucht nach Geborgenheit, festen, liebenden Halt.
                                                    Eine gewisse Traurigkeit, Ratlosigkeit, Hilflosigkeit, Tragik und Bitternis weht durch den Film.
                                                    Mehr beschreibend, weniger nach wirklich sinnvollen Antworten suchend. Nein, hier gibt es nicht "gut" und "böse", die Übergänge sind fließend. Ein "richtiges" Handeln wird zwar als persönliche Lösung angeboten, nachhaltig ist es aber nicht. Alles eine subjektive Entscheidung, geprägt von den Umständen, Bedingungen.
                                                    "The Bronx" lebt von seiner durchaus humorvollen und realistischen Darstellung eines urbanen Molochs, der sich selbst auffrisst ohne es zu merken.
                                                    Intelligenter Krimi, dem pointierte Dialoge wichtiger sind als äußerliche Actionszenen.

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