loveissuicide - Kommentare

Alle Kommentare von loveissuicide

  • 8 .5

    Mich hat der Film auch aufgeregt. Naämlich deswegen, weil man gegen die Religiösen einfach keine Chance hat. Die glauben an ihre rosa Elefanten und finden das total normal. Erwachsene Menschen! Ich will ja gar nicht vom Fundamentalismus sprechen, der ist sowieso zu verurteilen. Nein, es geht mir um den Durchschnittsgläubigen, wenn man so sagen kann. Um die Leute auf der Straße, die an diesen unsichtbaren Freund glauben. Und wenn's nicht Gott ist, dann eben irgendwas anderes "Höheres". Behaupten kann man vieles. Eine Nichtexistenz beweisen muß man nicht, weils unmöglich ist. Ich behaupte, mich verfolgt ein unsichtbarer Riesenhase, niemand kann mir das Gegenteil beweisen. Na, klingelt's?
    Der Film kitzelt den Religiösen oft unglaubliche Aussagen heraus. Ein moderat gläubiger soll sich diese bitte mal kritisch durch den Kopf gehen lassen. Und nicht nur die Aussagen im Film, auch die alltäglichen, die scheinbar harmlosen Aussagen, die man jeden Tag zu hören bekommt. Erwachsene, mündige Menschen, die wählen dürfen und Kinder großziehen. Ja, ich glaube auch, dass Religion dem Fortschritt der Menschen im Weg steht. Ich würde nur allzu gerne wissen, wie das Leben in 1000 Jahren aussehen wird. Das bleibt mir leider verwehrt, deshalb muss ich die Religiösen wohl oder übel bis an mein Lebensende ertragen.

    4
    • 5 .5
      über Smoke

      Hätte mir den Film ein wenig tiefgründiger gewünscht. Ist eh ganz oke, größtenteils aber recht belanglos.

      • 5
        über Biester

        *enthält Spoiler*

        Gestern lief "Biester" im Rahmen eines Huppert-Themenabends auf arte. Hochgelobt wird sie ja sehr, deswegen war ich danach ein wenig enttäuscht. Kann schon sein, dass sie ihre Rolle gut spielt, aber mich machte sie mit ihren spontanen, extrovertierten Aktionen eher nervös als sonst was, alles war ein wenig zu hektisch. Auf der anderen Seite war da die Bonnaire, das genaue Gegenteil, introvertiert, beherrscht von ihrem Analphabetismus bzw. vom zwanghaften Verstecken desselben. Sie, die sie gute Referenzen von ihrem letzten Job mitgenommen hat, lässt sich aber schnell von Huppert mitreissen, möglicherweise, da sie ein inneres Band verbindet (das dunkle Geheimnis aus der Vergangenheit). Die Familie kommt nicht so spiessig rüber, als dass man sich auf die Seite der beiden Psychotanten stellt. Sie sind reich, haben ihre Anstandsregeln, wirken ein wenig streng und schnöselig, aber als Feindbild liefern sie meiner Meinung nach zu wenig Angriffsfläche. Dieses Feindbild sehen wohl eher die beiden Frauen in ihnen.
        Das Ende find ich ein wenig überzogen, den Zerstörungsakt im Schlafzimmer zu aufgesetzt. Die beiden haben wohl wirklich einen ordentlichen Knacks im Oberstübchen, sonst tut man sowas nicht, aber damit alles zu erklären, scheint mir ebenso an den Haaren herbeigezogen. Ein kleiner psychischer Knacks + ein wenig Antipathie gegenüber der Familie ergibt noch keinen kaltblütigen Vierfachmord, nicht mal mit gegenseitigem Aufstacheln der Situation.
        Und wer am Ende das Tonband auf die Mordszene zurückgespult hat, ist auch nicht klar, fällt letztlich aber nicht mehr so ins Gewicht.
        Insgesamt war der Film aber kein reines Ärgernis, eher eine Berieselung des Geistes, der nicht sonderlich herausgefordert worden ist. Da gefallen mir die Haneke-Werke, die thematisch verwandt sind, viel besser. Den Kultstatus kann ich nicht nachvollziehen.

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        • 9

          Ich hab relativ lang damit gewartet, mir den Film anzusehen, da ich einfach nie in der richtigen Stimmung war. Ich hatte viele Meinungen gehört, die meisten positiv, einige meinten, der Film sei ein wenig lang geraten bezüglich der Handlung. Heute war es soweit. Von den Erwartungen her war ich relativ neutral eingestellt, eher ein wenig ins Skeptische tendierend. Das war vielleicht nicht die schlechteste Voraussetzung, denn mich hat Der Hobbit von Anfang an in seinen Bann gezogen, jetzt kurz nach dem Film meine ich, sogar stärker als die HdR-Trilogie. Die Schwächen sind die selben: übermäßiger Pathos und das Auftauchen von Rettung in buchstäblich letzter Sekunde in vielen Situationen. Ich denke, das war's dann aber schon mit den Schwächen. Was mir im Vergleich zu Herr der Ringe aufgefallen ist: es ist zwar immer noch ein Kampf des Guten gegen das Böse, aber die Dialoge weisen bedeutend weniger Kriegsrhetorik auf; diese hatten mich bei der zweiten Sichtung der HdR-Trilogie sehr gestört, beim ersten Mal war mir das noch nicht so aufgefallen, aber deshalb hab ich diesmal speziell darauf geachtet. Diesen für mich großen Unterschied empfand ich als sehr positiv. Die Kampf- und Actionszenen sind prima in Szene gesetzt, man fiebert mit, man lässt sich mitreissen, auch wenn nicht alles 100%-ig realistisch ist. Ganz großartig: der Donnerkampf! Der Orkkönig! Gollum! Bin schon sehr auf Teil 2 gespannt, ich hätt ruhig weitere knapp 3 Stunden weiterschauen können, mir war das alles viel zu wenig.

          Nochwas zum 3D: meiner Meinung nach immer noch nicht ausgereift; vor allem bei schnellen Bildern ist die Sache immer noch viel zu verschwommen. Da gibt's noch genug Potential noch oben. 2D wäre auch ausreichend gewesen.

          Und NOCH was (Spoiler): wieso die großen gefiederten Freunde die Gemeinschaft nicht gleich zum Zwergenberg gebracht haben sondern zig Kilometer vorher abgesetzt haben, ist auch nicht wirklich einleuchtend ;-) Und egal, wohin es unsere Freunde verschlägt, es führen immer irgendwo irgendwelche Pfade herunter, und sei das Gebirge noch so unwirtlich (z.B. nach dem genialen Donnerkampf). Da wird die Bergrettung bald arbeitslos sein ;-)

          3
          • 8 .5

            Vor ein paar Wochen hab ich den Film "Alles, was wir geben mussten" gesehen, ein Drama, welches sich mit dem Heranziehen von Menschen als Ersatzteillager beschäftigt. Ich hatte einige Logikschwächen zu bemängeln. Mit "Die Insel" wird dieselbe Grundthematik aufgearbeitet, aber in diesem Fall ist das eindeutig besser gelungen, denn hier kämpfen die Klone gegen ihr Dasein an, wird das Geschehen vor der Gesellschaft versteckt, weil ihr das nicht sonderlich gefallen würde. Die Insel hat mich von Anfang an mitgerissen, auch von den Actionsequenzen war ich durchaus angetan. Sehr gut gemachter SciFi-Actionkracher mit Nachdenkpotential.

            1
            • 9

              Nach den ersten Minuten musste ich mir von meiner Freundin anhören, was wir denn jetzt schon wieder für einen kranken Mist anschaun. Ich konnte es ihr nicht verdenken, das war schon recht krass, was einem da vorgesetzt wird, und die Aktionen mit der Katze sind als Katzenfreund auch recht schwer zu verdauen. Ich war aber gespannt, was noch auf uns zukommen würde. Und es wurde dann sehr amüsant! Realistisch ist das nicht, denk ich. Der ist 35 Jahre eingesperrt und ist dann trotzdem ein recht sympathischer Kerl? Das passt irgendwie nicht, aber egal, denn Bad Boy Bubby ist eine fabelhafte schwarze Komödie, die ich so noch nicht erlebt habe. Dieses Anderssein hat mich begeistert und der Soundtrack, für mich ein sehr wichtiger Teil eines Films, ist auch hörenswert.

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              • 7 .5

                Solider Dänenwirtschaftskrimi. Lars Mikkelsen kannte ich schon von Kommisarin Lund, da hatte er ein kleines Team um sich gescharrt, in Headhunter ist er eher der Einzelgänger. In beiden Rollen gefällt er mir recht gut. Gemessen an der unglaublichen Qualitätsdichte im dänischen Film und Fernsehen fällt Headhunter ein wenig ab, aber man macht sicher nichts falsch, wenn man zu diesem Film greift. Wem dieser Film gefällt, dem empfehle ich jedenfalls die dänischen Serien Komissarin Lund und Borgen - Gefährliche Seilschaften.

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                • Der Typ aus The Crow gehört auch in eine solche Liste. Lächerliche Figur.

                  • 2 .5

                    Die pure Enttäuschung! Vom ersten Teil war ich sehr begeistert, deswegen freute ich mich auf Teil 2. Der hat dann aber nicht nur viel zu wenig Mundl. sondern auch keine gscheite Handlung (im Grunde gibt es keine wirliche Handlung, nur ein paar mickrige Erzählstränge --> mieses Drehbuch!). Und wen interessiert bitte die Handlung um den kleinen Eddie? Der ist ja präsenter als sein Urgroßvater. Noch dazu wird man dazu gezwungen, sich diesen unsäglichen Grätzel-HipHop zu geben. Schade, das war wohl nix, diesen Teil hätte man sich locker sparen können.
                    P.S.: wie die Faust auf's Aug hat dann am Schluß diese Esoterik-Truppe (inklusive Fini's Aussagen) zum Film gepasst, das war dann komplett lächerlich.

                    • 9

                      Wiedersehen macht Freude! Die Serie ist Kult, da muss man nix dazu sagen, deswegen freute ich mich darauf, zu sehen, was in den Nachfolgejahren geschehen ist. Ich war anfangs eher skeptisch, zu genial ist die Serie, und nach ein paar Minute wähnte ich mich bereits bestätigt: ein holpriger Start mit vielen neuen Personen, die man nicht kennt. Aber trotzdem gelingt es recht rasch, die neuen Gesichter in das Gewohnte zu integrieren und ab dann ist der Film echt gut. Ich bin allerdings überrascht über die stete Tragik. Man lacht viel, aber oft bliebt einem kurz danach das Lachen bereits wieder im Hals stecken. Die Stimmung der Serie wurde also nicht übernommen, eher ist den Machern eine ziemliche Tragikomödie gelungen.

                      • 6

                        Ganz nett, aber die Vorgänger hatten mehr Biss. Und Scrat war auch schon lustiger.

                        • 8 .5

                          Wieder so ein dänisches Drama, welches qualitativ sehr weit oben anzusiedeln ist. Es ist schon erstaunlich, wie kostant gut die cinastische Ware aus dem (nicht so) hohen Norden stets ist. Hævnen kann sich zwar nicht mit den gaz großen Werken messen, ist aber dennoch eine ganz klare Empfehlung meinerseits. Es ist einerseits erfrischend, dass zur Abwechslung mal nicht alles im Unglück endet, das Ende kein Schlag ins Gesicht ist, wie so oft vorher, dadurch leidet aber ein wenig das Drama an sich. Ist aber egal, ein bisschen weniger Pathos ist ja durchaus nichts Schlechtes. Ganz zufrieden bin ich auch nicht damit, dass viele Handlungsstränge relativ vorhersehbar sind, deswegen wirken einige Stellen ein wenig klischeehaft. Aber sei's drum, Hævnen hat seine starken Momente, der Darsteller des jungen Christian spielt seine Rolle wirklich fabelhaft - kommt hier ein neuer dänischer Spitzenschauspieler? - und man bekommt viele bekannte Gesichter zu sehen.

                          • 8 .5

                            Ich kenn das Original nicht, aber das Remake ist alles andere als Dreck. Ein Sicko, der Freude macht! Und immer wieder diese Mutter-Komplexler, die sind ja echt die schlimmsten!! :-D Die Ich-Perspektive passt perfekt, ist die auch im Original? Soundtrack ist auch top, lässt in neuem Gewand teilweise die 80er wieder aufleben. Den werd ich mir besorgen müssen, ebenso das Original, ich bin neugierig geworden.

                            • 8 .5

                              Der Film hat mir sehr gut gefallen, wenn auch der Autismus ein wenig zu sehr als Mittel zum Zweck verwendet wird. Sogar jemandem wie mir, der dieses Syndrom nur aus populärwissenschaftlichen Magazinen wie GEO usw. kennt, wird schnell klar, dass hier Situationen oft sehr an die Handlung angepasst worden sind und deswegen viel weniger dramatisch dargestellt wurden. So zum Beispiel ist die Flughafen-Szene sicher nicht nach 2 Minuten wieder vorbei; andererseits wird kaum ein Klischee ausgelassen, um zu zeigen: DAS ist Autismus. Nun, heute, Ende 2012, hat man sicher eine Menge mehr an wissenschaftlicher Erkenntnis, um diese Krankheit besser nuancieren zu können, was 1988 nicht der Fall war, und man muss dem Film auch zu Gute halten, dass er trotz aller Klischees nicht auf billige Weise auf die Tränendrüse drückt. Man hat in den ca. 2 Stunden eine gelungene Mischung erschaffen aus Drama, Road Movie und tragikomischen Momenten, aus medizinisch/psychologischer Sicht kann man da sicher ein wenig kritisieren, aber als Laie betrachtet ist Rain Man ein schöner, wenn auch ein wenig romantisierender Film über ein nicht so einfaches Thema.

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                              • 9

                                Helden meiner Kindheit, gerade wieder im TV. Was für eine zeitlose Komödie! Bill Murray: einfach großartig! Und Sigourney Weaver war damals wirklich scharf, das ist mir damals gar nicht so aufgefallen. Herrlicher Klassiker!

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                                • 9

                                  Nur jenen zu empfehlen, die mit Filmen der ruhigeren Art etwas anfangen können. Ich komm damit ganz gut klar, deswegen ist das für mich kein Kritikpunkt. Das nur vorneweg.
                                  Sean Penn spielt großartig, selten erlebt man eine solche Skurrilität als Hauptprotagonist. Klar, es gibt Johnny Depp, da ist man schon einiges gewohnt, aber Cheyenne ist trotz seiner Seltsamkeiten eine reale Person aus dem wahren Leben. Seine Weisheiten sind saukomisch und, ja, auch teils recht tiefgründig, man glaubt es kaum, aber er trifft mit seinen wenigen Bemerkungen eigentlich stets ins Schwarze.
                                  Ein sehr großer Pluspunkt sind die Bilder, die einem präsentiert werden. Traumhaft! Und die Musik ist größtenteils ebenso gelungen. Die Cello-Stücke machen den Film (zusammen mit den Bildern) fast schon ein wenig europäisch, trotzdem ist "Cheyenne" von vorne bis hinten zutiefst amerikanisch. Diesen Spagat muss man erst einmal schaffen: Kompliment!

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                                  • 10

                                    Musik ist was Wunderbares. Und durch die Musik konnten sich die gezeigten Herren einen Traum erfüllen: New York. Das Wunderbare an der Geschichte ist nicht, dass Ry Cooder die Musiker aus der Vergessenheit geholt hat. Es ist keine Schande, nicht bekannt zu sein, kein Star zu sein, Musik benötigt sowas nicht. Das Wunderbare ist, dass er sie überhaupt zurückgeholt hat zur Musik, da ja einige bereits an den Nagel gehängt hatten. Ich lebe ebenso in einer Welt der Musik, zwar als Amateur und wirklich nicht virtuos, aber auch ich sehe regelmäßig, wie sehr man damit Menschen glücklich machen kann; das gilt für die Musizierenden ebenso wie für's Publikum. Deswegen konnte ich mich sehr gut in die Gefühlslage hineinversetzen, auch wenn ich nicht DER Liebhaber (afro)kubanischer Musik bin.

                                    • 7 .5

                                      Es passiert nicht viel, schon klar, aber trotzdem reicht das Wenige an Handlung, um unterhaltsam zu sein. Den Rest erledeigt eh Bill Murray. Der fasziniert mich: der hat immer nur einen Gesichtsausdruck auf Lager, und trotzdem ist er so kultig. Mir gefällt Bill Murray, mir gefällt der Film. Kein Meilenstein, aber dennoch sehenswert.

                                      • 3

                                        Meine hohen Erwartungen konnten leider in keinster Weise erfüllt werden. Zu Beginn war ich noch sehr gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde, aber irgendwann trat dann der Fall ein, dass ich bereits ahnte, dass nichts Großartiges mehr passieren würde, und so war es dann auch. Mir war, als dauerte "In ihrem Haus" 3 Stunden. Leider, das große Drama oder der Psychothrill war's nicht. Gut, dass wir vor dem Film einen Cocktail trinken waren, so war der Abend nicht ganz umsonst.

                                        • 9 .5

                                          Wirklich sehr unterhaltsame Episoden! Und hier geniesst man eindeutig in den Originalsprachen besser.

                                          • 7

                                            Ich hatte schon Angst gehabt, dass der Film aufgrund seines Alters ein wenig altmodisch sein könnte. Ich bin nicht der Spezialist für solch alte Filme, aber hier hatte ich mich herangewagt. Die 39 Stufen sind alles andere als altmodisch! Die Geschichte würde perfekt auch heute noch funktionieren. Ich fand auch den Humor im Film vorzüglich, weit weg vom Slapstick dieser vergangenen Tage. Lächeln musste ich wegen der Details, die heutzutage befremdlich scheinen, die Verfolgungsjagd durchs Moor, die nicht befestigte Überlandstrasse durch die Highlands, die Pfeifen der Polizisten, das Selbstverständnis, alles zuzuqualmen, eben all jene Dinge, die in den 30er-Jahren als normal gesehen wurden. Und über allem eine feine Spionage- und Verfolgungsgeschichte.
                                            Hat mir überraschend gut gefallen!

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                                            • 6

                                              Die Grundthematik ist wirklich gut, bietet allerhand philosophische und ethische Ansätze. Leider gibt es meiner Meinung nach jedoch einige teils grobe logische Mängel.
                                              Die Fragen sind einfach: wie weit geht der Mensch, um sich von seinen Krankheiten zu befreien, welchen moralischen Preis will er bezahlen? Wie kommt die Allgemeinheit damit klar, dass es Menschen gibt, die als Ersatzteillager dienen, und das nicht in einem irgendwie verschleierten Sinn, sondern im wahrsten Sinne des Wortes?
                                              In einer fiktiven Geschichte muss die Ausgangslage nicht immer ganz logisch sein; oft genügt es, mit ein paar Unstimmigkeiten von Vornherein klar zu kommen, diese zu akzeptieren, damit die folgende Geschichte funktioniert.
                                              Hier jedoch tauchen ständig Mängel auf, die fatal sind für das Gesamtbild, weil sie in sich nicht mehr stimmig sind. Die größten:

                                              -) Die Frage der gesellschaftlichen Verantwortung. Dieser Aspekt wird im Film leider überhaupt nicht angesprochen. Man kennt die Diskussionen über die Bedeutung des Menschen, wenn es z.B. darum geht, embryonale Stammzellen als Forschungsmittel heranzuziehen; diese Diskussion polarisiert, endet sehr oft in ideologischen Sackgassen. Wie groß müsste der Aufschrei sein, wenn gesunde, lebensfähige Menschen als Ersatzteillager dienen? Wie kann es in dieser Welt möglich sein, dass dieses Grundrecht des Menschen, das Recht auf Leben, völlig ignoriert wird? Ich kenne das Buch nicht, aber im Film hätte ich mir doch die eine oder andere Erklärung gewünscht, und seien es nur einige Worte aus dem Off. Die Erklärung, dass man nicht wußte, ob diese Menschen eine "Seele" haben, ist mir nicht nur zu wenig, sie ist auch völlig lächerlich.

                                              -) Die Resignation der Spender. Was zur Hölle muss denn passieren, dass sich da mal einer gegen dieses System auflehnt? Als Nichtkenner der Romanvorlage wird man ein wenig hängen gelassen; kann ja sein, dass sie genetisch so programmiert sind, dass sie sowieso verfrüht sterben oder so, dass es also keinen Sinn hat, dagegen anzukämpfen, weil man sowieso draufgeht, und so leistet man wenigstens noch einen guten Dienst an der Gesellschaft? Aber will ich diesen überhaupt leisten, wenn mich die Gesellschaft nur als Werkzeug erschaffen hat? Ich habe im Film keinen glücklichen Spender gesehen, insofern dürfte die Indoktrination in den Heimen doch ein wenig schwächeln. Es soll ja Menschen geben, die für bedeutend weniger fröhlich in den Tod gehen. Hier sind alle frustriert, aber keiner tut was dagegen.

                                              -) Die Liebesgeschichte. Am berührendsten an dieser waren die Anfangsszenen im Heim zwischen Kathy und Tommy. Die waren nett. Aber zwischen Ruth und Tommy hat es für meinen Geschmack einfach viel zu wenig geknistert, als dass ich verstanden hätte, wieso sich Tommy schlussendlich für Ruth entschieden hat. Und das Ende war ein wenig zu melodramatisch, zu aufgesetzt; und weil Kathy im ganzen Film nur einen (eventuell 2) Gesichtsausdrücke draufhatte, sah man ihr die Freude am Ende nicht unbedingt an. Die hatte während des ganzen Films ständig denselben melancholischen Blick drauf, auch, wenn sie lächelte. Hut ab, das muss man auch mal schaffen ;-)

                                              Leider sind diese 3 erwähnten Punkte essentiell für den Film, deswegen kann man auch nicht drüber hinwegsehen. Ich gebe trotzdem eine leicht überdurchschnittliche Bewertung ab, weil das Thema sehr interessant ist und mich die Geschichte zum Nachdenken angeregt hat. Kann man, muss man aber nicht gesehen haben.

                                              • 7

                                                Der zweite Teil bietet ein paar neue Erkenntnisse über den Planet der Affen; es werden zwar die religions- und gesellschaftskritischen Aspekte des ersten Teils wieder angerissen, der Film verkommt aber nicht zu einem Aufguss von ohnehin schon Bekanntem, sondern streut weitere Details ins Gesamtbild. So erlebt man auch bei den Affen Rassendiskriminierung und auch der Mensch, nach eigenen Angaben intellektuell weiterentwickelt, gibt sich immer noch religiösen Wahnvorstellungen hin. Zusammen mit Teil 1 ergibt sich ein eher düsteres Bild von intelligentem Leben, denn auch von den Affen werden dieselben Fehler gemacht und die Menschen haben nichts aus ihren Fehlern gelernt, sodass man abschliessend sagen kann, dass nach dem Menschen nichts besseres nachkommt. Das Ende ist diesbezüglich durchaus konsequent.

                                                • 8 .5

                                                  So, wieder ein Film zum Abhaken auf der Klassiker-Liste. Zurecht ein Klassiker, denn der Planet der Affen ist richtig gute Science Fiction. Religionskritik, Gesellschaftskritik, eine netter Rollentausch "Mensch-Affe", und der Film gewinnt eigentlich in gewisser Hinsicht auch immer mehr an Aktualität bezüglich der aufgekeimten Tierethikdiskussion durch das Wissen über die genetische Ähnlichkeit zwischen Mensch und Tier bzw. über das Ausmaß der Intelligenz einiger Spezies.
                                                  Ich fand den Soundtrack im Film auch ganz großartig, nicht der übliche Score, sondern avandgardistisch angehaucht, er vermittelt speziell zu Beginn und am Ende des Films eine recht tolle dystopische Stimmung. Im Vergleich zum nicht sehr gelungenen Remake Burtons ist dieses Original ein Traum, auch aufgrund der humoristischen Einwürfe, so zum Beispiel fand ich die "ich seh nichts, ich hör nichts, ich sag nichts"-Szene super!^^

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                                                  • 7 .5
                                                    über Moon

                                                    Enthält Spoiler.

                                                    Tolle Bilder, eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und eine recht unangenehm-einsame Stimmung machen Moon zu einem Science Fiction-Film der besseren Sorte. Man ist sehr allein, so weit weg von zuhause, und niemand vermisst einen, nur weiss man das zum Glück nicht, zumindest vorerst nicht. Sehr, sehr cool. Was mich allerdings ein wenig gestört hat war die scheinbare Gleichgültigkeit, mit der Sam seinem Alter Ego entgegentritt. "Ach sieh mal, da bin ja nochmal ich, wow, wie interessant!" Ich würd eher durchdrehen, glaub ich, und nicht Tischtennis spielen mit mir selbst. Aber ich war ja auch nicht knapp 3 Jahre allein auf dem Mond.

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