Lydia Huxley - Kommentare

Alle Kommentare von Lydia Huxley

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    Autsch... ganz und gar nicht mein Humor.
    Aber diese Windelkaufszene XD Dafür gibt's einen Bonus!

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      Lydia Huxley 25.08.2017, 22:39 Geändert 26.08.2017, 00:07

      Als ich die Kommentare und Bewertungen zu diesem Film gesehen habe, war ich sofort irgendwie neugierig. Auf der einen Seite auffällig viele, gesichtslose 10er-Bewertungen mit nebenstehenden Kommentaren, die lediglich zu einer 6er-Bewertung passen und auf der anderen Seite empörte Gehirnwäsche-Vorwürfe. Kaum fällt das Wort "Gott", scheint sofort der Teufel los zu sein.

      Glaube und Religion sind ein verdammt interessantes Thema. Liest man sich die Beschreibung zum Film DIE HÜTTE durch, wird einem allerdings schnell klar, dass die Religion hier keineswegs kritisch betrachtet wird. Und beim Schauen verfestigt sich der Verdacht, dass er nicht weniger als ein christlicher Werbefilm mit romantisierten Glaubensbekenntnissen ist. Von dreister Propaganda oder Gehirnwäsche kann aber keine Rede sein. Die christlichen und biblischen Thematiken werden offen benannt. Die Symboliken sind klar erkennbar. DIE HÜTTE mag schnulzig und einseitig sein, aber nicht manipulativ.

      Grundlegend hat der Film eine existenzielle, sehr menschliche Materie aufgegriffen. Es geht um die Bewältigung von Trauer, um Schuldgefühle, Ängste, wie wir damit umgehen und wie unser Glauben uns dabei helfen kann. Der Glaube muss dabei natürlich nicht religiös behaftet sein, hier ist er es aber, denn das ist die Intention des Films. Persönlich hätte mich eine Geschichte ohne religiöse Bezüge und auf einer rein psychologischen Ebene mehr interessiert. Schafft man es, einigermaßen unvoreingenommen zu sein, kann man sich aus den Diskussionen der Figuren trotzdem ein paar gute Ansätze zur Selbstreflexion und zum Grübeln herausziehen.
      An einigen Aussagen eckt man unweigerlich an und mit vielen Dialogen kann man als Atheist einfach nichts anfangen. Glaubt man selbst an Gott, macht das den Film vielleicht etwas zugänglicher. Im anderen Falle ist DIE HÜTTE mit über zwei Stunden einfach zu lang, als dass man diese unglaublich pathetische Familienschmonzette bis zum Ende gutwillig gegenüber stehen könnte. Und während die prächtigen Bilder stimmungsvoller Naturromantik an mir vorüberzogen, fragte ich mich, was so schwer daran sein soll, an Gott zu glauben, wenn ein Winterwald sich plötzlich in Garten Eden verwandelt oder man mit "dem Sohn" übers Wasser läuft. Und warum geht es so vielen gegen den Strich, an einen fiesen und rachsüchtigen Gott zu glauben? Steht doch so im alten Testament. Mal ehrlich, was wäre näher an unserer Realität als der Junge mit dem Brennglas über dem Ameisenhügel? Die heilige Dreifaltigkeit, die hier in der Hütte chillt und per Telepathie ihren Job nachgeht, möchte jedoch mit einem gütigen Gott überzeugen, der alle Menschen liebt. Und interessanter Weise wird ganz unverblümt verdeutlicht, dass wenn Gutes passiert, es Gottes Wille ist und wenn etwas Schlechtes passiert, sein Wille plötzlich unergründlich ist. Warum also trotzdem an ihn glauben? Genau darum drehen sich die Diskussionen im Bretterverschlag.

      Nach einem unterwältigend sentimentalen Ende, fühle ich mich weder dazu getrieben, mich der christlichen Gemeinde anzuschließen, noch in eine blinde Anti-Stimmung zu verfallen (Was der penetrante Off-Kommentar allerdings schon am Anfang frech provoziert hat). Ich habe einen Film gesehen, mit schönen Bildern, guten darstellerischen Leistungen, der gute Ansätze bietet, der allerdings einen polarisierenden Gegenstand auf dem Fundament menschlicher Tragödien abhandelt und dabei den erzählerischen Weichzeichner auf's Maximum stellt. DIE HÜTTE ist Glaubenskitsch mit eindeutig missionierender Absicht... war aber... äh... stets bemüht ^^

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      • Ich wäre dann gerne Ginny. Sie hat eine fantastische Familie, tolles rotes Haar und der Titelheld verknallt sich in sie ^__^ Mit sechs Brüdern aufwachsen, Quidditch spielen und für eine Zeitung arbeiten... joar, das könnte mir gefallen.

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        • Lydia Huxley 16.06.2017, 14:51 Geändert 16.06.2017, 14:58

          Es war ein langer Prozess durch viele Filme und Genre, bis ich wahrhaft lieben lernte - im Besonderen auch erst in den Twenties als ich es immer mehr verstand, Filme zu deuten, ihre Stilmittel zu interpretieren und die Intentionen der Filmmacher herauszufiltern.

          Aber ja, da gab es diese Nacht auf der harten Ausklappcouch meiner Oma, als ich schlaflos in den kleinen Röhrenfernseher starrte und mir beim Anblick von TERMINATOR Gedanken hochstiegen, was ich denn schon alles an großartigen Filmen verpasst haben könnte, weil ich anderthalb Jahrzehnte lang friedlich in meiner üblichen Genreblase verweilte.

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            Lydia Huxley 11.06.2017, 19:24 Geändert 11.06.2017, 19:25

            MORTDECAI hat einen großen Schwachpunkt: Mortdecai.
            Er ist eine Figur, die als Hauptcharakter viel mehr Tiefe gebraucht hätte. Schwer wäre das nicht gewesen. Könnte man doch aus einem schnöselig britischen Kunsthändler vielfältige Charakterzüge herauskitzeln. Man hat es jedoch geschafft, dass quasi jede Nebenfigur interessanter und sympathischer geworden ist. Diese haben dann auch den Film getragen und erträglich gemacht. Hervorragend besetzt sorgten sie mit Figuren wie Jock (Paul Bettany) und Inspektor Martland (Ewan McGregor) als einzige für seicht launige Unterhaltung.
            Johnny Depp war dagegen fehlbesetzt. Nicht jede Maskerade steht ihm und ich konnte ihm keinen Moment lang seine Rolle abnehmen. Er ist vom britischen Charme, seinem Humor und der Eleganz der adligen Oberklasse zu weit entfernt - oder war einfach nicht fähig, es glaubhaft zu spielen. Als Mittelpunkt der Geschichte und aller Figuren reißt er die ganze Inszenierung in albern tuntige Langeweile. Wobei man die Augen nicht davor verschließen kann, dass der Plot in etwa ebenso lieb- und lustlos daher kommt.
            Nicht so würgreizauslösend wie Mortdecais Bart, aber ein klares "Autsch" in Anbetracht der vergeudeten Ressourcen.

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              Lydia Huxley 04.06.2017, 19:50 Geändert 10.08.2018, 23:05

              Der frische Wind, den der erste Teil damals ins Comic-Genre wehte, ist noch zu vernehmen, aber dennoch merklich abgeflaut. Auch wenn es wieder Spaß machte, mit den Guardians Abenteuer zu erleben und mit dem Awesome Mix Vol. 2 mitzugrooven, den Reiz des Neuen ist dem Sequel im allgemeinen nicht vergönnt. Und so blieb wohl nur noch die Alternative, auf allen analysierten Erfolgsfaktoren eins oben draufzusetzen. Noch bunter, noch gagreicher, noch sentimentaler, noch niedlicher, noch versöhnlicher und noch mehr Geballer.
              Einiges davon hat gezündet, vieles fühlte sich aber krampfhaft auf Everybody's Darling-getrimmt an. Immerhin hat man auch der Story ein paar Bausteine mehr vergönnt und neben dem üblichen Welt-retten-Ding darf man sich an einer schönen, zuckersüßen und allumfassenden Familiengeschichte erfreuen.

              Insgesamt hat die Fortsetzung an Lässigkeit eingebüßt. Die Coolness überschlägt sich zu häufig direkt in unglaubwürdigen Kitsch, der Retro-Charme vertieft sich noch wehmütiger ins Gestern und der Humor nährt sich dem derben Witz heutiger Fließbandkomödien. Am Ende ist GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 2 jedoch immer noch zu liebenswert, um ihn gänzlich abzuschreiben.

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                Lydia Huxley 03.06.2017, 20:05 Geändert 03.06.2017, 20:07

                Wirklich bemerkenswert, wie die Thematik hier über die Einbettung in eine drastische Inszenierung dennoch sensibel behandelt wird. Das Horror-Genre trägt sie nicht nur unverkrampft an eine junge Zielgruppe heran, sondern bietet auch noch eine Spannbreite an verständlicher und wirkungsvoller Symbolik. Auch allein stehend schaffen es die Horrorelemente eine bedrückende Atmosphäre aufzubauen und trotz bekannter Muster effektvoll und unterhaltsam zu sein.

                Eine schöne Idee, solch einen sperrigen Inhalt subtil und eingängig in eine grusel-launige Metapher zu verwandeln, auch wenn der Film insgesamt eher eine kurze Lebensdauer in meinem Gedächtnis haben wird.

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                • Hmm... mir sind zwar sofort ein paar Namen eingefallen, aber bei genauerem Hinsehen gibt es doch immer einen Film, der zumindest recht ordentlich war und wegen dem ich die weiteren Filme von diesem Regisseur nicht meiden würde. Dazu gehören z.B. Terrence Malick, David Cronenberg, Paul Thomas Anderson, Peter Jackson und Michael Haneke. Bei denen stimmt die Chemie nur selten, abschreiben würde ich aber keinen.

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                  • Ein "etwas" älterer Beitrag, aber ein interessantes Thema und ein hilfreicher Überblick. Ich wäre auch von einer aktuellen Übersicht über Filmzeitschriften sehr angetan! :)

                    Welche Erfahrungen habt ihr mit Filmzeitschriften gemacht und welche könnt ihr empfehlen?

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                    • 7 .5

                      Erfrischend, unerschrocken und frech. SHAMELESS ist die unverschämte Göre, die die elitären Seifenopernfamilien aufmischt und dabei keinen Konflikt zu scheuen scheint.
                      Mit einem lachenden und einem weinenden Auge rutschte ich durch die 13 Episoden wie auf einer Alditüte über eine steile Huckelpiste. Es hat Spaß gemacht, war aber teilweise auch schmerzhaft. Letzteres im bestem Sinne, denn die vom Schicksal gebeutelte und finanziell schlecht situierte Familie lässt um einiges mehr Nähe zu als die meisten unterkühlten Menschen-Konglomerate in ihren sterilen Loftwohnungen.
                      Das Wechselspiel zwischen banal unterhaltsamen Szenen bis hin zu völlig skurrilen Ausartungen, unterlegt mit einem lässigen Sound macht Laune, macht traurig, macht neugierig, macht wütend, macht Lust auf mehr.

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                      • 9 .5

                        Habe gerade meinen Kommentar zu dieser Staffel vor einem Jahr gelesen, als ich sie das erste Mal sah. Hiermit revidiere ich ihn und ernenne diese Staffel soweit zu meinem Liebling ♥
                        Wie sich Meinungen doch ändern können, widmet man einer Sache einem zweitem Blick. Zudem beweist es mir mal wieder, dass das Wissen um das Kommende keineswegs die emotionale Eingebundenheit schmälert. Im Gegenteil, seit ich diese Serie schaue, hat sie mich noch nie so gefesselt und berührt wie jetzt im zweiten Durchgang. Das Auge ist für die Feinheiten geschärft und die Gefühlswelt arbeitet in drei Dimensionen - einschließlich der Zukunft.

                        Wenn ich nicht aufpasse, werde ich noch voll der GoT-Nerd, lese alle Bücher, reserviere mir für 2019 die BluRay-Komplettbox in der Fan-Edition für 300 Euro und schaue mir auf YouTube anderthalb stündige Videos zur Vorgeschichte von GoT an.
                        Shit... eine Sache davon habe ich sogar schon gemacht...

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                        • Robin Hood - König der Diebe ♥__♥

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                          • Ich bin ziemlich zufrieden mit den Preisträgern. Es gab kaum Stirnrunzeln und Zähneknirschen ^^ Außerdem war Jimmy Kimmel ein guter Gastgeber. Der darf das ruhig wieder machen.

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                            • So langsam bin ich ja echt ein bisschen kribbelig. Wobei ich nicht ausschließen kann, dass es an der Wachmacherbrause liegt. Munter bin ich auf jeden Fall O__O

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                              • Ich freue mich drauf und bin gespannt, in welche Richtung sich das ganze bewegen wird. Hoffe, es wird nicht so einseitig wie bei den Golden Globes.

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                                • Ich überlebe 100 bis 1600 Tage... ich denke, das reicht mir dann auch in einer Welt voller wandelndem Gammelfleisch ^^
                                  Sehr cooler Artikel! Da lese selbst ich mal gern was über TWD.

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                                  • 6

                                    Eskalation: das ist wohl das eine Wort, das diesen Film am treffensten beschreibt. Die darstellerischen Leistungen waren leider nicht immer überzeugend und dramaturgisch wurde einiges Potential verschenkt. WIR MONSTER bietet trotzdem ein anschauliches Beispiel für ein allgegenwärtiges Thema und einen existenziellen Konflikt: Der Sieg der Angst über die Vernunft. Eingewoben wurde dies in eine Familiengeschichte, in der die Figuren an einem Punkt der Veränderung stehen. Genau dort beginnen die Gedanken einer unsicheren Zukunft monströse Auswüchse zu schlagen. Interessant ist die Tatsache, dass ein einziger rational denkender Mensch in dieser Verkettung, die Tragödie hätte verhindern können. Die unangenehme Wahrheit ist allerdings, dass Angst, sei sie begründet oder nicht, die Menschen zu unvorstellbaren Taten treibt.

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                                      Zuerst dachte ich VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS wäre eine der etwas derberen Familienkomödien aus Frankreich, wie "Monsieur Claude und seine Töchter" oder "Eyjafjallajökull".
                                      Doch die Tragikomödie von Eric Lartigau schlägt sanftere Töne an und versucht die alltäglichen Disharmonien im Familienleben ohne effektvolle Extreme darzustellen. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, was maßgeblich zur leichten, launigen Atmosphäre des Films beiträgt. Besonders gefiel mir das durch die Gebärdensprache mimik- und gestiklastige Spiel, das die Dialoge gefühlt viel intensiver und emotionaler hat wirken lassen, als es vielleicht gesprochene Worte hätten tun können. Die Figuren wurden mir dadurch schnell vertraut und ich hatte von Beginn an Anteilnahme am lautlosen Leben der Béliers. Ganz spannend ist auch, dass die Coming-of-Age-Story hier nicht nur auf die Tochter Paula (toll: Louane Emera) abzielt, sondern dass auch die Eltern einen wichtigen Schritt in die Selbstständigkeit wagen müssen und auf diesem Wege an ihre Grenzen stoßen. Dabei äußern sie zu meiner Überraschung nicht nur die typisch elterlichen Floskeln, sondern geben auch ganz individuelle Einblicke in ihre Sorgen und Probleme. Dass Gigi und Rodolphe auch egoistische Ansprüche und Erwartungen an ihre Tochter stellen, ist insofern schon mal ungewöhnlich für Filmeltern - sind diese doch meist stereotypisch entweder die aufopfernden oder desinteressierten Eltern, dazwischen kaum differenziert, speziell in diesem Genre - aber umso glaubwürdiger und nachvollziehbarer sind die Konflikte zwischen der hörenden und sprechenden Paula und ihrer taubstummen Familie. In der zweiten Hälfte vermischen sich die schrittweisen Annäherungen mit melodiösen Chansons - sehr bewegend und dabei kein Stück sentimental. Ein schöner Film.

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                                      • 5 .5
                                        Lydia Huxley 05.02.2017, 14:47 Geändert 05.02.2017, 14:54

                                        TONI ERDMANN ist ein erfrischend ungewöhnlicher Film mit kluger Kritik und charmanter Skurrilität. Er fühlt sich sehr ehrlich an, überzeugt mit Liebe zum Detail und sehr guten darstellerischen Leistungen. Besonders das Mimikspiel von Sandra Hübner (Ines) bringt schon einen Großteil der Gefühle rüber, die den Film und seine Intention tragen.
                                        Thematisch ist TONI ERDMANN bei mir angekommen, nur emotional konnte er mich leider nicht erreichen. Oft war ich vielleicht auch zu irritiert, um für seine Figuren emphatisch empfänglich zu sein. Zudem nimmt er sich viel Zeit, die er an vielen Stellen nicht gebraucht hätte. Mir war es über die Laufzeit betrachtet zu gemächlich, was mich zusätzlich von den Charakteren und ihren Bedürfnissen distanzierte.

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                                        • Hui, muss quasi alles nachholen... Dann steht immerhin das Programm für die nächsten 30 Tage schon fest :)

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                                          • 5 .5

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                                            Für diesen Film muss man allerdings in der richtigen Stimmung sein. Ich war es gestern leider nicht und empfand die Folklore zwischen den grünen, walisischen Hügeln als etwas öde.

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                                              Lydia Huxley 13.01.2017, 20:45 Geändert 13.01.2017, 21:05

                                              Das einzige, was ich dem Film gut heißen kann, ist die Fortführung der Geschichte und die sich daraus ergebende Intention, die sich als intensive Sozialkritik über die gesamte Romanreihe erstreckt. Und natürlich Kate ^___^ Der Rest versinkt in albernen Teenager-Tagtraum-Kitsch.

                                              Die Hauptfigur Tris mag im zweiten Teil als ambivalenter, sich entwickelnder Charakter angelegt sein. Ich behaupte, sie ist eine prämenstruelle Zicke - tatsächlich in jeder Minute dieses Films. Und natürlich fokussiert sich die Geschichte auf ihr Innenleben, zeigt den Umgang mit Schuld und Ängsten auf. Auch hier fühlt sich der Film eher wie das verzerrte Weltbild eines Menschen an, der aufgrund seiner eigenen Befindlichkeit, die Sensibilität für seine Umwelt verliert. Das muss an sich den Film noch nicht abwerten, aber ich fand das Rumgeheule ungemein nervig. Die Verarbeitung eines Traumas ist das eine, die Ignoranz gegenüber allem, was nicht zur eigenen Peter Pan-Welt gehört, ist das andere.

                                              Mal davon abgesehen, wurde wirklich kein klischeehaftes Plotelement ausgelassen. Diese gipfelten zu häufig in dummen Fremdschämmomenten. Hier stört den Film vor allem seine bockernste Stimmung. Die dramaturgische Grundstruktur, die wahrscheinlich aus dem Roman übernommen wurde, ist okay, die pathetische Umsetzung wurde im Gegensatz zum ersten Teil aber nochmal gesteigert und wirkt vermehrt unglaubwürdig. An den darstellerischen Leistungen hätte ich soweit nicht auszusetzen. Leider haben deren Figuren allesamt einen Stock im Arsch. Wo DIVERGENT noch einigermaßen launig war und trotzdem sein ernsthaftes Anliegen rüberbringen konnte, hat sich INSURGENT fast jeglichem viewing pleasure verwehrt.

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                                                Lydia Huxley 11.01.2017, 20:35 Geändert 12.01.2017, 17:16

                                                ALLE JAHRE WIEDER versucht das Erfolgsrezept bekannter Episodenfilme nachzuahmen, macht dies nur leider ziemlich uninspiriert. Der Unterhaltungsfaktor während des Schauen ist völlig in Ordnung. Das liegt vor allem an dem harmonischen, gut besetzten Cast. Am nächsten Tag hat man den Film aber schon vergessen, weil einfach nichts daran erinnernswert wäre. Die Geschichte ist lauwarm aufgebrühtes RomCom-Gewäsch ohne jegliche Leidenschaft. Die Figuren sind nicht einfach nur oberflächlich, sondern möchtegern-tiefgründig. Das Gesamtpaket daraus wirkt vorhersehbar und wenig authentisch. Die Empathie bleibt außen vor, die Mimik starr, das Herz ungerührt.

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                                                • Fallon fand ich übrigens ganz schön schnarchig.

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                                                  • Das war's dann auch schon wieder. Ich habe mir einiges vorgemerkt und bin gespannt, wie sich das bei den Oscars wiederspiegeln wird!

                                                    Gute Nacht :)

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