MarcelN44 - Kommentare
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Alle Kommentare von MarcelN44
Ich finde, trotz der Schwierigkeiten während der Produktion ist es noch lange kein Problem-Western geworden. Über die Leinwand übertragen sich mehr Stärken als Schwächen. Natalie Portman (Oscar 2011 für "Black Swan") spielt eine starke Frau im wilden Westen, die aus ihrer Lebenssituation das Beste macht. Als es mal wieder bedrohlich wird, greift sie zwar nicht allein zur Waffe, doch weiß sie ihre Frau zu stehen. Die Dialoge aus dem von Co-Star Joel Edgerton ("Der große Gatsby") mit geschriebenen Drehbuch können sich hören lassen und ausreichend Western-Feeling kommt auch auf. Die Tönung von Portmans Star Wars-Kollegen Ewan McGregor ist allerdings arg auffällig geraten.
The Stinkers Bad Movie Awards, auch noch nie gehört. Offensichtlich eine Konkurrenz zu den Goldenen Himbeeren. :D
Diese deutsche Co-Produktion war jedenfalls für seine 'Effekte' - zu Recht - nominiert, musste sich aber "Alone in the Dark" geschlagen geben.
Jene vor den blauen oder grünen Wänden waren größtenteils zumindest redlich bemüht...
Schade, dass diese Kriegshistorie an den Kinokassen unterging (1/8 ROI).
Da haben wir den Beweis, dass nicht jede Kollaboration des Trios David O. Russell, Jennifer Lawrence und Bradley Cooper eine absolute Ode an die Freude ist. Nach den Oscar-Lieblingen "Silver Linings" und "American Hustle" legen beide Darsteller unter Russells Regie erneut eine gute Performance ab (besonders J.Law offenbart, dass sie von den Panem-Filmen unterfordert war), doch ist die biographisch angehauchte, allen mutigen Frauen gewidmete Geschichte nur leidlich mitreißend und daher alles andere als außergewöhnlich. Zwar ist der Lebens- und Leidensweg der titelgebenden Joy Mangano, einer US-Selfmade-Millionärin, die in den Anfängen von QVC und HSN in den 1980er Jahren u.a. mit der Erfindung des Miracle Mops Verkaufsrekorde erzielte, durchaus interessant, trotz meines Mottos 'Kino, dafür werden Filme gemacht', aber eher im TV-Programm gut aufgehoben; vielleicht als Film-Special auf einem der Shopping-Kanäle.
Ein im wahrsten Wortsinne fantastisches Kinohighlight führt das Kinojahr 2015 zu einem verdienten Ende. Die bereits achte Verfilmung des Literaturklassikers von Antoine de Saint-Exupéry aus dem Jahre 1943 ist Zelluloid gewordenes Papier, ein Trickfilm par Excellence, dessen nicht Beachtung bei den nächsten Oscars eine Schande wäre.
Die Kombination aus moderner Computeranimation in den Teilen der Geschichte, in denen ein kleines Mädchen, dessen Leben von der Mutter in einer konformen Welt fest durchgeplant ist, in ihrer Nachbarschaft auf einen alten Piloten trifft, zusammen mit der papiernen Stop-Motion-Technik, die den kleinen Prinzen und seine Erlebnisse zum Leben erweckt, ist perfekte, familiengerechte Unterhaltung. Lachen, weinen, staunen, fürchten. Ein emotionaler Ritt für Groß und Klein, für den die französischen Produzenten über 80 Mio. Dollar ausgaben. Die meisten davon sind auf der Leinwand in den liebevollen Animationen zu sehen. Einige werden wohl aber auch für die großen Hollywood-Namen ausgebeben worden sein, die den Film im Englischen synchronisieren. Im Deutschen sind dies u.a. Matthias Schweighöfer ("Friendship") und Til Schweiger ("Keinohrhasen").
Prädikat: besonders sehenswert!
"Eine antiromantische Liebeskomödie", die ihrem peinlichen Namen alle Ehre macht, "über die Bindungsunfähigkeit unserer Generation".
Um "unsere Generation" zu definieren: etwas plakativ ausgedrückt geht es um Jungs Ende Dreißig am Scheideweg zwischen ewigem Ballermann und verantwortungsvoller Vaterrolle. Selbst in dieses Alter fallend schicke ich vorweg, nie am Ballermann gewesen zu sein und eher der Vaterrolle offen gegenüber zu stehen. Zwar soll es wohl auf Mallorca tatsächlich so peinlich zugehen wie im Film dargestellt, auf der Leinwand muss mir das deswegen aber noch lange nicht gefallen.
Die einzig schöne Szene des Trailers ("Ohne Dich schlaf ich heut Nacht nicht ein"), blieb auch die einzige des Films. Trotz der durchaus sympathischen Darsteller rund um Anja Knauer ("Das Traumschiff", "Der Bergdoktor", "Der Landarzt", "Die Bergwacht", "Die Draufgänger", "Die Stadtklinik", "Die Strandclique").
Der trotz nur 92 Minuten sich wie Kaugummi ziehende Film will mit seinen Erzählsträngen aber zu viel und gibt dabei abgesehen von vielen bekannten Gesichtern (u.a. Nora Tschirner, Sonja Kirchberger, Oliver Kalkofe) so wenig...
#filmparade
"Legend" ist eine ähnlich gelagerte Geschichte wie der am 15. Oktober gestartete "Black Mass" mit Johnny Depp. Vor allem aber schauspielerisch steht Tom Hardy in seiner Doppelrolle ihm in nichts nach. Während Depp für seine Hauptrolle in der noch jungen Award Season bereits sechs Nominierungen erhielt, kommt Hardy auf bereits einen Gewinn und vier weitere Nominierungen.
Persönlich sehe ich zwischen diesen beiden Tom Hardy sogar als Favoriten. Seine doppelte Interpretation des auf wahren Begebenheiten ruhenden Aufstiegs der Gangster-Zwillinge Kray im London der 60er Jahre und im Schatten der in Las Vegas bereits sehr aktiven Mafia ist besonders in Bezug auf Ronnie, den nennen wir es impulsiveren der beiden Brüder, faszinierend.
Abgesehen von seiner Darstellung, der unglaublich zerbrechlich wirkenden Emily Browning, welche in Jane Campions "Sleeping Beauty" mit fragiler Nacktheit überzeugte, dem auch ohne Maske kaum wiederzuerkennenden Taron Egerton ("Kingsman") und den wenigen Gewaltausbrüchen, erzählt Regisseur Brian Helgeland (Drehbuch-Oscar 1998 für "L.A. Confidential") die Geschichte für eine Länge von über zwei Stunden aber beinahe zu ruhig und manchmal auch unfreiwillig (?) makaber komisch.
Sehenswert, aber nicht unbedingt Pflichtprogramm. Durch Essen-Kray werde ich jetzt aber mit anderen Augen fahren... ;-)
Eine fragile Gratwanderung zwischen Nostalgie und Moderne, die die Autoren Michael Arndt (Oscar 2007 für "Little Miss Sunshine"), Lawrence Kasdan ("Star Wars: Episoden IV und V") und J.J. Abrams, der hier auch Regie führte (so auch beim neuen "Star Trek" und "Star Trek: Into Darkness"), hier auf die Leinwand gebeamt haben. Mir gefällt sie sehr, andere Zuschauer mögen schlimmstenfalls aber einen Mangel an eigenen Ideen anprangern.
Mit dem Erklingen der 1978 Oscar-prämierten Star Wars-Fanfaren von Komponist John Williams und dem Erscheinen der obligatorischen, goldgelben Laufschrift über der gesamten Breite der Leinwand katapultiert es den erfahrenen Sternenkrieger mit Warp 9 mitten hinein ins Geschehen. Die neuen, frischen Gesichter auf der hellen Seite der Macht (Daisy Ridley und John Boyega) fügen sich schnell und knuffig in das seit beinahe 40 Jahren bekannte Ensemble rund um Harrison "Han Solo" Ford & Co. ein - oder sind wie Lupita Nyong'o, Gwendoline Christie, Andy Serkis und Simon Pegg gar nicht erst zu erkennen - und machen manchen gestelzten Auftritt aus den Episoden I bis III schnell vergessen.
Das Science-Fiction-Auge bekommt eine Menge zu sehen, auch wenn es nur genau einen 3D-Wow-Effekt gibt. Kapitel 7 dieser Weltraummärchen ist witzig, charmant, actionreich und bis zum Droiden herunter pointiert. Wenn nur nicht die kleinen Grübler über die Storyideen wären... Aber für mich als Nostalgiker ein Herz erwärmendes Wiedersehen und -hören mit lieb gewonnen Charakteren und Tönen, das Lust auf mehr macht, dann sicherlich auch unabhängiger vom ursprünglichen Kosmos seines Erfinders George Lucas. Dieser Auffrischungskurs ist jedoch ein perfekter Einstieg für alle Neulinge in diesem Quadranten.
Möge die Macht mit dem Franchise sein, dessen neueste Ausgabe es noch am Starttag in die IMDb Top50 und damit zur drittbesten Episode geschafft hat!
http://www.imdb.com/chart/top
Anthony Hopkins (Oscar 1992 für "Das Schweigen der Lämmer") sagte mal in einem Interview, dass er mit kaum einem seiner Filme zufrieden sei. Als ausführender Produzent dieser Serienkiller-Hatz, welche anfangs ein Sequel zu "Sieben" werden sollte, wird er es wohl sein. Ich bin es jedenfalls!
Die treibende Musik von BT, der auch den neuen Charlize Theron-Film "Dark Places" musikalisch untermalte, und die bewegungsintensive Kamera von Brendan Galvin ("Spieglein Spieglein") leisten ihren Beitrag zu diesem Thriller, der trotz Auflösung auf halber Strecke zu keinem Zeitpunkt seine Spannung verliert und durchaus auch ein anderes Ende ermöglicht. Besonders das Motiv des Täters strengt die Gehirnzellen an und erlaubt den einen oder anderen Zweifel... Nur 'die Verbindung' zwischen Mörder und Ermittler fiel mir unangenehm auf.
Endlich mal ein Film, der wie Zigaretten seinen Warnhinweis gleich mitgeliefert bekommt: Oh hell no!
Zugegeben, das war mein erster Hai-SchleFaZ, und ich habe keine Ahnung, wo die Viecher her kommen, aber gegen diese billige Inszenierung und die kindischen Story-Ideen können auch die zahlreichen Cameos (u.a. Jedward, George R. R. Martin und Oliver Kalkofe) nicht helfen. Okay, The Hoff on the moon ist schon cool, und mit ein paar Bier ist das womöglich ein passabler Partyfilm, aber selbst dafür war er eigentlich zu schlecht.
Die schlechte Rezeption und mangelnde Kinoauswertung hat die episodenhafte, australische Killer-Komödie, in der eigentlich alles gut zusammenpasst und deren Drehbuch 2015 immerhin für den AACTAA (das australische Pendant zum Oscar) nominiert war, nicht verdient. Mir gefiel der mal etwas andere Simon Pegg (Cornetto-Trilogie "Shaun of the Dead", "Hot Fuzz" und "The World's End") und Teresa Palmer ("Warm Bodies") sollte längst zu ihrem 'Double" Kristen Stewart aufgeschlossen haben.
Sehr sympathische Cyrano-Variante!
Bei weitem nicht meine Art von Weihnachtsfilm, aber in seiner Kompromisslosigkeit ein passabler Vertreter des Slasher-Genres. Das Schwierigste in solchen Filmen ist ohnehin immer ein schlüssiges Ende, wie man auch hier sieht.
Lecker Filmchen mit lecker Menschen, doch in Erinnerung bleibt das Kochduell mit dem vierfach Oscar-nominierten Bradley Cooper (zuletzt 2015 für "American Sniper"), Sienna Miller ("Foxcatcher"), Daniel Brühl ("Rush") und Omar Sy (César 2012 für "Ziemlich beste Freunde"), dass in Nebenrollen auch noch mit Emma Thompson, Uma Thurman und Alicia Vikander aufwartet, nicht. Passend zum originalen Filmtitel haben sich die Produzenten des Films daran verbrannt: Coopers zweiter Flop in 2015 nach "Aloha" spielte in den USA gerade mal die Hälfte seines Budgets wieder ein.
Der packendere Part dieses 3D-konvertierten Blue-Screen-Treibens, dass die Geschichte erzählt, wie Autor Herman Melville 1851 zu seinem "Moby Dick" kam (an dem er selbst zu Lebzeiten lediglich 1.200 $ verdiente), ist jener, in dem Ben Wishaw (der 'Q' aus den neueren Bond-Filmen) auf den großartigen Brendan Gleeson (Professor Moody aus den Harry Potter-Filmen) trifft! Trotz aller Dramatik kentert die Spannung schon früh im Angesicht einer sich nicht über die Leinwand übertragenen Fehde zwischen dem Kapitän (Benjamin Walker, der Abraham Lincoln aus dem Vampirjäger-Film) und seinem ersten Maat (Chris Hemsworth, die Penis-Prothese aus "Vacation - Wir sind die Griswolds") und die Begegnungen mit dem weißen Riesen hätten deutlich mehr weißer Hai vertragen können. Das nächtliche Treffen zwischen Autor (Wishaw) und Überlebendem (Gleeson) ist hingegen intensive Schauspielkunst.
Nichts desto trotz gewann Doppel-Oscar-Gewinner Ron Howard (2002 für "A beautiful Mind") hierfür bereits den Truly Moving Picture Award beim christlich geprägten Heartland Film Festival.
Weihnachten, kitschig, ich liebe es! ^^
Und als dann der wunderbare, 81jährige Alan Arkin (Oscar 2007 für "Little Miss Sunshine") seinen ersten Auftritt hat, hatte "Love the Coopers", die erst dritte Regiearbeit von Jessie Nelson nach "Corinna, Corinna" von 1994 und "Ich bin Sam" von 2001, welche aus der Feder von Steven Rogers ("P.S. Ich liebe Dich") stammt, mich schon gewonnen.
Sein Kapitel mit Amanda Seyfried ("Briefe an Julia") in dieser eine Familie an Weihnachten zusammen führenden Geschichte, die an Filme wie "Valentinstag" und "Happy New Year" erinnert, ist trotz meiner hemmungslos romantischen Veranlagung und Freude an der Flughafen-Begegnung von Olivia Wilde ("Tron: Legacy") und Jake Lacy ("The Office") das stärkste. Während die Teenie-Story eher peinlich wirkt, sind jene von Diane Keaton (Oscar 1978 für "Annie Hall") und John Goodman (Golden Globe 1993 für "Roseanne") sowie von Marisa Tomei (Oscar 1993 für "Mein Vetter Winnie") und Anthony Mackie (der 'Falcon' im MCU, z.B. in "The Return of the First Avenger") beschwingt heiter bis melodramatisch betrübt. Ein familiäres Weihnachtsfest halt! ;-)
Die Szenen zwischen Hannah Herzsprung und Elyas M'Barek sind perfektes RomCom-Kino, der Rest leider kaum erwähnenswert...
Bei Namen wie Steven Spielberg und Tom Hanks sind die Erwartungen von sich aus schon hoch. Wieder ging es auch um ein historisches Drama. Da war ich skeptisch. Zu Unrecht!
Der zweifache Oscar-Gewinner Tom Hanks (1994 "Philadelphia" und 1995 "Forrest Gump") ist einfach eine Schauspielgröße, und Steven Spielberg (Oscars für "Schindlers Liste" und "Der Soldat James Ryan") einer der größten Regisseure unserer Zeit.
Gemeinsam gelingt ihnen unter der bravourösen Mitwirkung von Mark Rylance ("Anonymus") in der Rolle des russischen Spions, eine wahre Begebenheit aus dem kalten Krieg zur Zeit des Mauerbaus in Berlin spannend auf der Leinwand zu zelebrieren.
Würde der Film auf einer Buchtrilogie basieren, hätte man wohl vier Filme daraus gemacht. So erzählen die Gebrüder Coen (Oscars für "Fargo" und "No Country for old Men") als Autoren quasi drei Geschichten in einer: die Gerichtsverhandlung über den in den USA gefassten russischen Spion, die Nachwuchsgewinnung des US-Piloten, der später über der UDSSR abgeschossen werden sollte, und eben jene über den Austausch der beiden gegeneinander auf der dadurch berühmt gewordenen Glienicker Brücke Berlins.
Trotz einer stolzen Laufzeit von 142 Minuten entwickelt sich die Geschichte in der ersten Hälfte recht hastig, um dann in der zweiten Halbzeit Tom Hanks Zeit zur vollen Entfaltung zu geben.
Die Bilder stammen wieder von Spielbergs Stamm-Kameramann, Oscar-Gewinner Janusz Kaminski ("Schindlers Liste", "Der Soldat James Ryan"), während die Musik dieses Mal vom 12fach Oscar nominierten Thomas Newman ("Saving Mr. Banks") geschrieben wurde. John Williams war wohl mit der neuen Episode des "Star Wars", welcher ihm einen seiner schon fünf Oscars einbrachte, ausgelastet... ;-)
Auch nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass die deutsche Beteiligung an dieser Produktion nicht nur finanzieller Natur war. So hat u.a. der zuletzt als hessischer Nazi-Jäger in "Der Staat gegen Fritz Bauer" auf der Leinwand zu sehende Burghart Klaußner einen Kurzauftritt als Generalstaatsanwalt der DDR.
Nach Ashton Kutchers "Jobs" und der Dokumentation "The Man in the Machine" ist Michael Fassbenders "Steve Jobs" die erste Interpretation des Apple-Mitbegründers, die ich mir angesehen habe. Und sie wird wohl auch die letzte bleiben. Zu gut war der deutschstämmige Fassbender und der Cast um ihn herum! Kate Winslet, Seth Rogen, Jeff Daniels und Michael Stuhlbarg werden von "Slumdog Millionaire"-Regisseur Danny Boyle zu Höchstleistungen angespornt. Und das, obwohl der Film nur 15 Jahre des Lebens dieses unfassbaren Egomanen umfasst und beinahe ausschließlich während dreier Produktpräsentationen spielt. Aber die Dialoge von Drehbuchautor Aaron Sorkin (Oscar 2011 für "The Social Network"), basierend auf der einzigen persönlich autorisierten Biographie von Walter Isaacson, sind so fesselnd, dass sie glatt als weiterer Hauptdarsteller durchgehen. Bloß keinen Satz verpassen von diesem großartigen Darstellerkino, dass zu Unrecht beim Publikum durchfällt und in den ersten sechs Wochen erst gut die Hälfte seiner Produktionskosten einspielen konnte.
Mit "Crimson Peak" legt Fantasy-Meister Guilleromo del Toro ("Mimic", "Hellboy", "Pans Labyrinth") einen Old School-Grusel vor, der an Disneys Haunted Mansions erinnert. Letztlich bewegt sich der dezent vorhersehbare Schrecken in diesem Herrenhaus auf ähnlichem Niveau, wenn auch manche Aktion zum Mitleiden verführt. Dass dann das Geister-Thema an sich aber nur mittels Prolog und Epilog dem Zuschauer näher gebracht wird, gibt zusätzlich Abzüge.
Das Hauptdarsteller-Quartett macht seine Sache ansehnlich, ohne jedoch individuell hervorzustechen.
Nice try, doch der mexikanische Regisseur, Autor und Produzent, welcher auch mit hinter der Hobbit-Trilogie steckte, hat schon besseres abgeliefert.
Die Krux mit diesen zweigeteilten Finalen ist die Aufrechterhaltung des Spannungsbogens. Sowohl "Harry Potter" und "Twilight" litten darunter, so auch "Die Tribute von Panem".
"Mockingjay Teil 2" schließt nahtlos an das Ende von Teil 1 an, weshalb man mindestens den also gesehen haben sollte, und bringt nun alle Bomben zum Platzen, deren Lunten zuvor gelegt wurden. Und das, obwohl Katniss (einfach eine sichere Band: Jennifer Lawrence, Oscar 2013 für "Silver Linings") am eigentlichen Geschehen gar nicht partizipiert... Dennoch sind Action und Bodycount hoch, die Brutalität, wenn auch nicht in allen Details, ist für ein Jugendbuch und eine Altersfreigabe ab 12 Jahren immens. Mit seiner überraschenden Gewaltausprägung bleibt der letzte Teil, welcher als einziger und unnötigerweise in 3D konvertiert wurde, der Trilogie treu und trifft nebenbei mit seinen Fragen rund um legitime Kriegsführung auch noch den Puls der Zeit.
Ein Fan der Reihe bin ich trotzdem nicht geworden.
Last but not least heißt es Abschiednehmen von Philip Seymour Hoffman, dem im vergangenen Jahr verstorbenen Oscar-Gewinner von 2006 ("Capote").
Spaßige Teenie-Slasher-Persiflage, die nicht nur einer der Abräumer des diesjährigen Sitges Film Festivals war, sondern im Gegensatz zu manch anderem Horror-Quark eine Kinoauswertung verdient gehabt hätte.
Männlich, in den vermeintlich besten Jahren, allein daheim und nachts noch fleißig. Es klingelt und zwei junge, leicht bekleidete, regennasse Damen erbitten Hilfe... worauf würdest Du Dich einlassen? Und ist die Umsetzung des vermeintlichen Männertraums auch als angeblich ach so glücklicher Familienvater legitim?
Was so klingt, als würde gleich jemand fragen, warum da Stroh liegt, ist der neueste Streich von Eli Roth, welcher 2002 mit "Hostel" den Torture Porn in den Mainstream brachte. Das wissend ist schnell klar, das der feucht-fröhliche Überraschungsbesuch nicht nur Freude bringt...
Während der Trailer nach einem sexy Rache-Thriller aussah und wenig Folter versprach, ist der fertige, in Chile gedrehte Film mit seinem Story-Verlauf, seinen Dialogen, vor allem aber schauspielerisch ein Desaster und damit doch Folter. Gleich zu Beginn wird es peinlich, als beinahe entschuldigend angemerkt wird, Architekt Evan (Keanu "John Wick" Reeves, dessen Qualität nur kurz sprichwörtlich fesselt) hätte ja seit drei Wochen keinen Sex mehr gehabt! Letztlich ist es aber besonders die hochgradig affektierte Craziness der beiden Besucherinnen, die "Knock Knock" zu einem nervigen Stück Zelluloid machen.
Ich bin ja mit dem kühl äugigen Daniel Craig als James Bond nie warm geworden. Dennoch hat mir das mit ihm umgesetzte modernere Konzept, in dem der Doppelnull-Agent sogar blutet, trotz weitgehenden Verzichts auf Agentengimmicks letztlich auch gefallen. "Spectre" ist als viertes 007-Abenteuer mit Craig jedoch ein Schritt zurück. Zwar bietet er wie u.a. auch von Cinema-Chefredakteur Arthur Jung gefordert mehr (süffisanten) Humor, leider aber auch unpassende und unfreiwillige Komik. Dazu plakativen Sexismus, eine überraschende Unverwundbarkeit, dafür einen überraschungsarmen Bösewicht und überhaupt eine Geschichte, die so gewollt an "Skyfall" anschließen will, dass man das Gefühl hat, alle Beteiligten mussten überredet werden, noch einmal mitzumachen.
Dabei hat es James Bond so leicht: bereits mit den ersten Takten der weltberühmten Melodie von Monty Norman und John Barry steht der Zuschauer unter Strom und genießt eine meist fulminante Eröffnungssequenz (für "Spectre" wurde eigens der mexikanische Día de los Muertos mit großem Aufwand nachgestellt). Andererseits sind dann die Erwartungen auch sofort ungleich hoch...
Dieses Jahr kann Eon Productions, welche neben allen Bond-Filmen jemals nur einen anderen Film produziert hat, diese nicht erfüllen. Zeit für einen neuen Wodka Martini-Trinker!
Diese "4 Könige" sind dazu verdonnert, Weihnachten gemeinsam mit Dr. Wolff (Clemens Schick, "Das finstere Tal") in der Jugendpsychiatrie zu verbringen. Auf die nach Drogenmissbrauch eingewiesene Lara (großartig: Jella 'Chantal, heul leise!' Haase) und den gemobbten und misshandelten Fedja (großartiger: Moritz Leu, "Bis zum Ende der Welt") treffen kurzfristig die unter der Trennung ihrer Eltern sprichwörtlich leidende Alex (großartig: Paula Beer, "Das finstere Tal") und der gewalttätige Timo (am großartigsten: Jannis Niewöhner, "Rubinrot/Saphirblau/Smaragdgrün").
Der mutige Doc lässt das Quartett an Weihnachten quasi für sich und es entsteht fast eine Art Autotherapie. Wenn da nicht Schwester Simone (Anneke Kim Sarnau, "Polizeiruf 110") wäre, die dem aus einer geschlossenen Anstalt kommenden Timo alles andere als offen gegenüber steht...
Die sich vordergründig um den Angst einflößenden Timo drehende Geschichte baut unterschwellig eine enorme Spannung auf, die verschiedene Enden möglich macht, sich meiner Meinung nach aber für das richtige entscheidet, auch wenn einiges offen bleibt. So kommt "4 Könige" beinahe nur wie ein Ausschnitt aus dem Klinik-Alltag daher, aber durchweg großartig gespielt!