MarcelN44 - Kommentare
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Alle Kommentare von MarcelN44
Da stimme ich Alex Attimonelli (ehem. Cinema) zu: die beste Comic-Verfilmung nach (mit) "Guardians of the Galaxy"! Sicherlich die originalgetreueste.
Ein blutig böser, brachial komischer Comic, alles andere als eine Heldengeschichte, in der regelmäßig die sog. vierte Wand durchbrochen wird. Der mit produzierende Hauptdarsteller Ryan Reynolds zieht die Heldenkonkurrenz - inklusive seines eigenen, missglückten Auftritts als "Green Lantern" - ordentlich durch den Kakao und lässt einem aufgrund der rasanten, sprichwörtlichen Erzählweise praktisch keine Zeit über eine etwaige Political Correctness nachzudenken.
Image-Wandler Reynolds ("The Voices") und sein Cast - besonders Annabella Sciorra-Kopie Morena Baccarin - sind super aufgelegt, dazu ein Bombast von Soundtrack (u.a. DMX, Salt-N-Pepa, Wham!), fertig ist die perfekte, Popcorn vernichtende Kinounterhaltung für Erwachsene. Muss man(n) gesehen haben!
Neben dem Hinweis auf die besonders bei Marvel beliebten Post-Credit-Szenen sollte man dieses Mal auch nicht den herrlich ironischen Vorspann verpassen! :)
Dirty, dirtier, the dirtiest.
Derb, derber, am derbsten.
Aber Spaß hat die Crew schon gemacht, denn bei diesem Dialoggewitter konnte man sich dem Lachen irgendwann nicht mehr erwehren.
Zerbrechliche Verliebtheit, mutige Leidenschaft: zwei Phönixe lieben sich im Winter 1952 gegen moralische Konventionen.
Die beeindruckenden Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen (im Gegensatz zu Cate Blanchetts siebter Nominierung - bei zwei Gewinnen für "The Aviator" und "Blue Jasmine" - ist Rooney Maras zweite Nominierung nach der für das US-Remake "Verblendung" 'nur' jene als Nebendarstellerin) tragen die sonst eher müde Inszenierung von Regisseur Todd Haynes (Oscar-nominiert für das Drehbuch zu "Dem Himmel so fern").
Alleinerziehende Chaotin trifft Nerd. Nicht jede Pointe sitzt, dennoch steckt viel Wahres drin und sind die extrovertierte Maman und der reiche Neurotiker Paraderollen für Virginie Efira ("Zwischen den Wellen") und Benoît Poelvoorde ("Die anonymen Romantiker", ebenfalls von Regisseur Jean-Pierre Améris).
Florian David Fitz, Elya M'Barek, Matthias Schweighöfer, Til Schweiger. Deutsche Hollywoodstars. Also Hollywood im übertragenen Sinne. Sie beteiligen sich an Filmen, die es mit dem Hollywood-Mainstream aufnehmen können. Das muss man nicht mögen, ist aber auch kein Grund für ideenlos kritische Vergleiche mit eben jenen US-Produktionen. Letzterer nimmt auch kein Blatt vor den Mund, tut Gutes und redet drüber, da muss er Gegenmeinungen aushalten. Diese sollten jedoch unabhängig sein von seinen Filmen oder seinem Talent.
Regisseur Christian Alvart ("Pandorum") legt hier einen satten Action-Kracher vor, dessen Hauptfigur Nick Tschiller schon vor dem Start als Plagiat von Jason Bourne, James Bond, John McClane und Brian Mills verunglimpft wurde. Sicher wird hier das Action-Kino nicht neu erfunden, doch dann könnte man James Cameron auch vorwerfen, seine Avatare seien den Schlümpfen nachempfunden.
Der aus bisher vier ARD-Tatorten (zumindest den letzten "Der große Schmerz" sollte man gesehen haben) bekannte Kommissar Tschiller (Til Schweiger, "Barfuß") ist "Off Duty", weshalb sowohl Name als auch Titelmelodie fehlen, und hat somit Zeit, seiner verschwundenen Tochter nach Istanbul zu folgen. Welche Geschehnisse ihn und seinen Partner (Fahri Yardim, "Der Medicus", arbeitet zum 13. Mal mit Schweiger zusammen) letztlich diversen kriminellen Machenschaften auf die Spur bringen, und welche starken Charaktere ihre Wege kreuzen, das ist rasant und unterhaltsam erzählt und sucht im deutschen Kino seinesgleichen. Da sind weder alle Türken und Russen böse, noch gibt man sich in 135 Minuten mit einem Erzählstrang zufrieden.
Ich bin froh, dass ich keinen Jack Bauer-Vergleich anstreben muss - die Auftritte von Filmtochter Lenny (Luna Schweiger) fallen kürzer und weniger nervig aus. ;)
Nach dem Oscar prämierten "La Grande Bellezza" eine weitere Skurrilität von Paolo Sorrentino. Aber Michael Caine ("Gottes Werk & Teufels Beitrag") ist großartig und die Musik kann sich wieder hören lassen.
Ruhig, wie eine Ehe nach 45 Jahren.
Aufregend, wie ein Jugendgeheimnis.
Besonnen, wie die Oscar nominierte Charlotte Rampling.
Verstörend, wie das Ende.
Und wer bei "Smoke gets in your eyes" keine Tränen im Auge hat und gleichzeitig lacht, der ist wohl aus Messing. ;-)
Im Gegensatz zu so manchem filmischen Fast Food serviert Kino-Enthusiast Quentin Tarantino ein Drei-Sterne-Menue in acht Gängen. Aber wie das so ist mit der Haute Cuisine, so edel die Zutaten sein mögen, nicht jedem schmeckt sie.
In seinem 3stündigen 70mm-Experiment hetzt der zweifach Oscar prämierte Autor & Regisseur Tarantino (für die Drehbücher zu "Pulp Fiction" und "Django Unchained") eine Reihe seiner Lieblingsdarsteller in diesem Winter-Western aufeinander los.
Ein rohes, blutiges Film-Steak, ein wenig durchgedreht - ja die H8er sind bisweilen sogar amüsant, spannend und wendungsreich. Ich hatte etwas Sorge wegen der enormen Spieldauer, doch ein gutes Menue braucht Zeit und so gelingt es dem Film dank seiner Einteilung in Akte durchweg zu überzeugen. Dass die Ouvertüre die Chance gibt, dem Maestro Ennio Morricone ohne ablenkende Bilder zu lauschen, ist ein famoser Kniff und sicherlich ein Geschenk vom einen Filmverrückten an den anderen, sechsfach Oscar nominierten Italiener - 2016 wird es wohl soweit sein.
Tarantino-Filme spalten Genres und Kinogänger, das ist hier nicht anders. Ich hätte gerne einen Nachschlag gehabt.
Als Zelluloid-Nerd bestand Quentin Tarantino darauf, diesen Film in Ultra Panavision 70 zu drehen. Den Breitbild-Mehrwert für den Zuschauer, den in Deutschland überhaupt nur vier Kinos bieten können, stelle ich in Anbetracht des dafür nötigen Aufwands in Frage: bspw. investierten die distribuierende Weinstein-Company über 8 Mio. Dollar in die Umgestaltung von 96 US-Kinos und wiegen die 20 Filmrollen mehr als 125 kg!
Hirnlos. Herzlos. Blutleer.
Die bekannte Geschichte von Viktor Frankenstein und seinem Drang, aus Leichenteilen unter Zugabe von einigen Watt Leben zu erschaffen, würde manches Wortspiel zulassen. Hirnlos ist diese Neuerzählung eines der bedeutendsten britischen Romane von Mary Shelley aus dem Jahr 1818 nicht. Nur die Motivation der beiden Hirne (herrlich manisch: James McAvoy, der Professor X aus den neueren "X-Men"-Streifen, und als Sidebuck, äh, -kick Daniel "Harry Potter" Radcliffe) ist wenig bis gar nicht nachvollziehbar. Ein 'Naturtalent' zum Arzt sein stelle ich jedenfalls in Frage.
Herzlos ist sie auch nicht, bietet sie doch eine Schwärmerei zwischen (dem im Buch nicht auftauchenden) Igor und einer Trapezkünstlerin für die vermeintlich weibliche Zielgruppe.
Blutleere mag ich der x-ten Verfilmung des Stoffes aber schon vorwerfen. So sehr sich die Hauptdarsteller auch bemühen, Spannung kommt kaum auf und eine wirkliche Antwort auf die Frage nach dem Warum bleiben Regisseur Paul McGuigan ("Lucky Number Slevin") und Autor Max Landis ("American Ultra") schuldig. In den USA spielte das fast zweistündige, 40 Millionen Dollar teure (und teuer aussehende) Fantasy-Feature in den gut sechs Wochen Laufzeit auch nur 5,8 Mio. $ wieder ein.
Der schwedische Forrest Gump: wunderbar!
Und das Make-up zurecht Oscar-nominiert.
In mancher Kritik heißt es, "Brooklyn" wäre aktuell, weil es um Einwanderung geht. Sicher, ein irisches Mädchen zieht Anfang der 1950er Jahre in die Titel gebende, seinerzeit irische Hochburg New Yorks. Das ist ungefähr so vergleichbar wie ein junger Gouda mit einem Brie de Meaux.
Während also Einwanderungsprobleme kaum eine Rolle spielen, spielt die erst 21jährige Saoirse Ronan (welche übrigens in New York geboren wurde und dann mit ihrer Familie nach Irland auswanderte) in ihrem 19. Film wahrlich Oscar-reif - ihre zweite Nominierung nach jener für "Abbitte" in 2008. Neben ihr sind der Film als Ganzes sowie Drehbuchautor Nick Hornby nominiert, welcher 2010 bereits für "An Education" nominiert war, den meisten wohl aber als Buchautor von "Fever Pitch" bekannt ist.
Das zwischen alter und neuer Heimat hin und her gerissene Herz der Auswanderin mag einerseits total unspektakulär daher kommen, berührt aber auf ganz besondere Weise!
Schlechte Wahl: die schlaftrunkene deutsche Synchronstimme des New Yorker Love-Interest Tony (Emory Cohen, "The Place beyond the Pines"; Sprecher Constantin von Jascheroff spricht u.a. auch Anton Yelchin, "Star Trek") torpediert die romantische Stimmung merklich.
Das (in Fan-Kreisen unnötige) Remake des Kathryn Bigelow-Hits "Gefährliche Brandung von 1991 ist vor allem eins: enttäuschend!
Die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, welche sogar in 3D etwas her machen, können nicht darüber hinweg täuschen, dass an keiner der Figuren ein nennenswertes Interesse entsteht und die 'mittlere Stunde' mit ihrer meine/Deine/seine Linie Esoterik zu einem hohlen Filmloch verkommt. Was bleibt, sind (reale) Extremsportler auf der Jagd nach dem nächsten Kick und dem Versuch, die (fiktiven) acht Aufgaben des Ozaki zu erfüllen. So etwas gibt es zuhauf auch auf YouTube zu sehen. Und hat Willy Bogner bereits 1986 in "Feuer und Eis" gezeigt.
Trotz des langwierigen Casting-Prozesses finde ich Luke Bracey ("The November Man") als FBI-Azubi fehl besetzt, wohingegen Edgar Ramirez ("8 Blickwinkel"), Ray Winstone ("Departed") und auch Teresa Palmer ("Warm Bodies") eine gute Figur machen. Obwohl zu lesen ist, dass es nur zu wenigen Green Screen-Aufnahmen gekommen sein soll und in zehn Ländern auf vier Kontinenten gedreht wurde, wirken viele Einstellungen von Regisseur und Kameramann Ericsson Core ("Unbesiegbar"), als würden die Protagonisten ins Leere starren. So wie der Zuschauer, wenn der Abspann einsetzt...
Moderne Teenie-Dystopie, die sechste.
Wir sättigten uns an den Hunger-Spielen, sind aus dem Labyrinth geflohen, haben Erinnerungen gehütet, suchen noch unsere Bestimmung und wandelten seelenlos über unsere Erde. Nun wird letztere durch geheimnisvolle Aliens aus einem ID4-Raumschiff angegriffen. Nur eine Gruppe Teenager behält den Durchblick...
Was auch ein wenig an (die gleichwohl simplen Verfilmungen von) "Red Dawn" erinnert, ist in Wahrheit softe Science-Fiction für "Twilight"-Fans. Das ist schön anzusehen, aber auch dank manchem Logikschlagloch belanglos.
Bleibt zu hoffen, dass die Drehbuchautoren Susannah Grant (Oscar-Nominierung 2001 für "Erin Brockovich") und Akiva Goldsman (Oscar 2002 für "A beautiful mind") im Falle einer filmischen Fortsetzung der Buch-Trilogie (Teil 3 erscheint im Mai 2016) mehr Spannung aus den Seiten kitzeln.
"Gänsehaut" gelingt es zwar nicht, eine solche zu erzeugen, die auf der gleichnamigen, nach "Harry Potter" zweiterfolgreichsten Kinderbuchreihe von R.L. Stine basierende Verfilmung ist aber eine rasante, Teenager gerechte Fantasy-Komödie (in hektischem 3D), die Jack Black (Golden Globe-Nominierung 2004 für "School of Rock") in einer Paraderolle zeigt.
Während die lang währende Produktion, mit welcher in den 1990ern auch Tim Burton und George A. Romero in Verbindung gebracht wurden, in einer Szene Regisseur Rob Letterman und seinen Hauptdarsteller ihren gemeinsamen Hit "Gullivers Reisen" aus dem Jahre 2010 zitieren lässt, verschenken Columbia Pictures (das Studio brachte vor 20 Jahren auch den ähnlich gelagerten Robin Williams-Film "Jumanji" heraus) und Drehbuchautor Darren Lemke ("Für immer Shrek") mit ihrem Mega-Monster-Mashup eigentlich das Potential für weitere Teile.
Augen auf am Ende für den Auftritt des neuen Schauspiellehrers! ;-)
Nach ihrem ersten gemeinsamen Auftritt in "Die etwas anderen Cops" haben sich Mark Wahlberg (Oscar-Nominierungen für "Departed" und "The Fighter") und Will Ferrell (Golden Globe-Nominierungen für "The Producers" und "Schräger als Fiktion") erneut zusammen getan. Wobei sie hier als Vater und Stiefvater nicht wirklich zusammen arbeiten...
Kennt man den Trailer, kennt man die besten Gags. Der Rest ist meistens nur peinlich. Unter der Anleitung von Sean Anders (wurde 2013 für die Adam Sandler-Komödie "Der Chaos-Dad" in die Hall of Shame der Alliance of Women Film Journalists aufgenommen und für eine Goldene Himbeere nominiert) sind die beiden dennoch ein sympathisches Duo und man hat den Eindruck, dass sie Spaß bei der Arbeit hatten. Das sprichwörtlich dicke Ende reißt die Komödie auch noch um einen Punkt nach oben. Bei einer Verdreifachung des Produktionsbudgets innerhalb der ersten drei Wochen ist wohl eine Fortsetzung zu befürchten...
Kometenhaft "Straight Outta Compton" ging es für die 'Niggaz Wit Attitudes' und ihrem 'Ruthless'-Plattenlabel Ende der 1980er Jahre in die Charts. Ihre drastischen Texte begeisterten die Fans, verärgerten jedoch die Behörden. Aber auch unter dicksten Freunde können undurchsichtige Verträge für einige Dislikes sorgen...
In dem auf wahren Begebenheiten beruhenden und von den N.W.A.-Gründungsmitgliedern Dr. Dre und Ice Cube co-produzierten Film geht es aber nur vordergründig um die REvolution des Raps. Zu Zeiten, in denen erstmals Handyvideos von überharter Polizeigewalt berichteten, geht es vor allem um die bis heute nicht abebbenden Rassenprobleme in den USA.
Ein wichtiger Film (das Drehbuch ist Oscar-nominiert), welcher im Gegensatz zu ähnlich wichtigen Filmen, wie zuletzt "Der Butler" oder "Selma", aber die Bürde trägt, dass die Jungs alle keine reinen Westen trugen...
Für seinen siebten Auftritt als Rocky Balboa ist Sylvester Stallone das zweite Mal für einen Darsteller-Oscar nominiert, dürfte es in der Konkurrenz trotz Gewinn des Golden Globes aber schwer haben.
Nach Kämpfen gegen Apollo Creed (2x), Clubber Lang, Ivan Drago und Mason Dixon sowie einem Engagement als Trainer gibt sich Balboa mit dem Führen eines kleinen italienischen Restaurants zufrieden, bis der Sohn seines ehemaligen Gegners und späteren Trainers/Freundes ihm die Zwiebeln rein trägt...
Die Namenswahl ist zwar unfreiwillig komisch (Adonis? Donnie Johnson?) und die Geschichte ein Best Of aus den Teilen 1 und 5, aber die dynamisch fotografierten Kampfszenen, die mitreißende Musik (inklusive den originalen Trompeten von Bill Conti) und vor allem die fragile (!) Präsenz ohne die sonst oft eingefrorene Mimik Stallones machen "Creed" zu einem würdigen Auftakt einer neuen Reihe von Rocky-Filmen.
Den von Fans erklingenden Oscar-Ruf für Creed-Darsteller Michael B. Jordan kann ich indessen nicht nachvollziehen. Da fand ich ihn 2013 in "Nächster Halt: Fruitvale Station", gleichfalls unter Regisseur Ryan Coogler, deutlich stärker.
"Was uns in Schwierigkeiten bringt, ist nicht das, was wir nicht wissen. Es ist das, was wir mit Sicherheit wissen, was jedoch in Wahrheit falsch ist!"
Mark Twain
Pervers.
Wie "Panem" packt mich auch diese Dystopie nicht. Teil 2 setzt nicht nur die Kenntnis des ersten voraus, auch die Bücher gelesen zu haben scheint ein enormer Vorteil zu sein. Dennoch reizt mich die finale Entwicklung abseits des Zaunes...
Vermutlich haben die Logiklöcher dem durchweg gut besetzten Film seine Kinoauswertung gekostet.
Schwierig! Wahre, beeindruckend mutige Geschichte des ersten Menschen, der sein Geschlecht operativ ändern ließ. Unter Leitung des Oscar-Gewinners Tom Hooper ("The King's Speech") legt Oscar-Preisträger Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") erneut eine ganz starke Performance ab - oder agiert affektiert wie nie. Womöglich verdirbt auch die deutsche Synchronisation die Darstellung ein wenig. Trotz seiner furchtlosen Nacktheit und der seiner Partnerin Alicia Vikander ("Ex-Machina").Mit darüber hinaus gut besetzten Nebenrollen hat die Produktion bereits einige Preise eingeheimst (u.a. den Queer Lion in Venedig) und ist für weitere nominiert. Ungeachtet meines Hangs zu Melodramatik, Kitsch und Biografien hat mich das Leben des dänischen Mädchens aber nicht erreicht.
"The Revenant" ist ein Film aus der Kategorie "Nichts dran auszusetzen"!
Ausnahme-Regisseur Alejandro G. Iñárritu (3 Oscars 2015 für "Birdman"), Kameramann Emmanuel Lubezki (Oscars für "Birdman" und "Gravity") und auch die zurückhaltend aufwühlende Musik u.a. von Ryuichi Sakamoto (Oscar 1988 für "Der letzte Kaiser") fesseln den mitfühlenden, -leidenden und -frierenden Zuschauer an diesen besonders rauhen Western, der keine Minute zu lang ist. Denn auch die Länge von über zweieinhalb Stunden bindet den Zuschauer an die Leiden des Trappers Hugh Glass, der sich - auf wahren Begebenheiten beruhend - über unzählige Meilen schwer verletzt durch den nordamerikanischen Winter schleppt. Dabei ist er selbst Gejagter von Arikara Indianern und Jäger in eigener Sache...
Mit dieser eindringlichen Tour de Force ist Leonardo DiCaprio einmal mehr auf Oscar-Kurs (bisher nominiert für "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa", "The Aviator, "Blood Diamond" und "The Wolf of Wall Street"). Aber auch Tom Hardy, der zeitgleich mit einer Doppelrolle in "Legend" in den deutschen Kinos zu sehen ist, zeigt eine bravouröse Leistung.
Also dicken Pulli anziehen und sich vom 'zahmen' Trailer nicht täuschen lassen - dieser wilde Westen ist FSK 16!
Anekdote am Rande: Nach dem Abspann folgte einmal mehr der Hinweis, dass über 15.000 Menschen in der Produktion dieses Film involviert waren. Kunststück, schafft die Anstellung von DiCaprio doch bereits zwei Dutzend Arbeitsplätze: persönliche Assistenten, Stand-ins, Stunt Doubles, Bodyguards, Makeup, Kostüme, Effekte, Köche... ;)
Oscar-Gewinner Florian Gallenberger (2001 für den Kurzfilm "Quiero ser - Gestohlene Träume") verbindet Realität und Fiktion zu einem spannenden Thriller mit herausragender Besetzung.
Vor dem Hintergrund der über 40 Jahre aktiven Colonia Dignidad in Chile, schildert er zu Beginn den Militärputsch im Jahre 1973, in den der dort politisch aktive Deutsche Daniel (Daniel Brühl, Golden Globe-Nominierung für "Rush") und seine Freundin Lena (Emma Watson, "The Bling Ring"), eine Lufthansa-Flugbegleiterin, hineingeraten. Ihre Suche nach seiner Verschleppung und ihr Wiedersehen ausgerechnet in der später für ihre Menschenrechtsverletzungen bekannt gewordenen Sekte, ist packend inszeniert und bietet mit Michael Nyqvist ("Verblendung/Verdammnis/Vergebung") einen ekelhaft guten Bösewicht auf.
Der neue Film von Julia von Heinz ("Hannas Reise", ebenfalls mit Karoline Schuch), kommt wie ein bebildertes Hörbuch daher. Der viel beschäftigte Devid Striesow (Kommissar Jens Stellbrink aus dem Saarbrücker "Tatort") verkörpert den beliebten Entertainer Hape Kerkeling, der 2001 auf dem Jakobsweg wanderte und darüber das meistverkaufte Buch 2006 schrieb, und kommentiert seinen Weg aus dem Off und lässt den Zuschauer so an den im Wandertagebuch festgehaltenen Gedanken des Künstlers teilhaben.
Die beinahe 800 km weite Reise ist inklusive Rückblenden in die Recklinghäuser Jugend dabei derart sympathisch geraten, dass man glaubt, Hape persönlich auf dem beschwerlichen Weg mit und ohne 'Kurschatten' zu begleiten. Ja, es geht auch um religiösen Glauben, im Wesentlichen aber um die Frage, wer man selbst ist. Ob man diese Frage nun ausgerechnet in Mehrbettzimmern beantwortet bekommt, sei dahin gestellt, einen Versuch ist die Beantwortung als Film, Buch oder zu Fuß aber sicher wert. Der Pilger-Film "Dein Weg" von Emilio Estevez, mit seinem Vater Martin Sheen (einen Golden Globe und vier weitere Nominierungen für die Präsidenten-Serie "The West Wing") in der Hauptrolle, war aber noch eine Note besser.
Die "Ice Age"-Macher schenken den aus unzähligen Comic-Strips bekannten Peanuts zum fast 70. Geburtstag und zum 50. Jubiläum ihres ersten Kurzfilms einen großen Kino-Auftritt mit herzallerliebster Animation, in der offensichtlich viel Herzblut steckt - auch in 2D. Es hilft zwar, wenn sich der Zuschauer bereits im Vorhinein für die Peanuts begeistern konnte, doch bekommen sowohl Alt- als auch Neulinge eigentlich zwei Geschichten geboten: jene des Pechvogels Charlie Brown, der versucht das kleine, rothaarige Mädchen für sich zu begeistern, und die von Charlies treuem Hund Snoopy und seinem Traum vom Kampf gegen den roten Baron. Der peppig poppige Soundtrack trägt zum Gelingen dieses Animations-Spaßes aus der Feder der Söhne des Erfinders Charles M. Schulz bei.