MartinNolan - Kommentare

Alle Kommentare von MartinNolan

  • 5

    Skurrile Typen, Zigarettenqualm, jede Menge Bier und Stammtischphilosophie. Zwischen all dieser Kneipenromantik durchlebt Herr Lehmann (Christian Ulmen) lustige, aber auch traurige, aufwühlende Momente, kurz vor dem historischen Mauerfall. Etwas ziellos verleben dort seine Kumpels und Herr Lehmann eine feucht fröhliche Zeit, in einem eher abgeschiedenen Stadtteil Berlins. Wie in einem Traum wandeln sie als dunkle Gestalten durch die verwaisten Straßen, lachen, weinen und streiten zusammen.
    Diese Bierstubenidylle inszeniert Regisseur Leander Haußmann zwar durchaus bemüht, aber zu keiner Zeit überzeugend. Viel zu oberflächlich bleiben die Charaktere und man begleitet daher Herr Lehmanns Leben als Zuschauer völlig teilnahmslos. Hinzukommt, dass die Dialoge oftmals zu konstruiert, zu gezwungen witzig und originell erscheinen, sodass schlussendlich der Film weniger unterhält als vielmehr belanglos vorüberzieht. Da helfen, ein oder zwei „gute“ Szenen, sowie eine Vielzahl an exzentrischen Figuren nicht wirklich, um aus einer ermüdenden Handlung und faden Dialogen, einen abwechslungsreichen Film zu kreieren.
    „Herr Lehmann“ ist eine größtenteils triviale und monotone Buchverfilmung, die aufgrund fehlender Atmosphäre und holzschnittartigen Charakteren, dem Hype keinesfalls gerecht wird. Belanglosigkeit en vogue!

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    • 5 .5
      über Cabaret

      Bis auf das Eröffnungslied haben mich zwar die musikalischen Einlagen nicht wirklich vollends überzeugen können, die übrigen Musik- und Tanzszenen sind aber nichtsdestotrotz unterhaltsam und werden nicht zuletzt dank einer tollen Liza Minelli und insbesondere durch Joel Grey, zu einem amüsanten Spektakel für den Zuschauer. Daneben erstreckt sich allerdings auch eine mehr als uninteressante und oberflächliche Liebesgeschichte, der man sicher hätte weniger Raum geben können.

      • 4 .5

        Ein eher langweiliges Machwerk aus dem Hause Farrelly, das sich, neben ganz großen Lachern auf niedrigstem Niveau, durch eine abstrus konstruierte Handlung quält, um schlussendlich in einem peinlich-kitschigen Ende zu münden.

        • 5 .5

          Wirkt wie ein Abziehbildchen von „Beverly Hills Cop“, besonders durch die einprägsamen Synthesizerklänge von Harold Faltermeyer, ohne aber tatsächlich den Witz und Elan seines Vorbildes ansatzweise imitieren zu können, aber dank eines gut aufgelegten Chevy Chase in der Hauptrolle nicht völlig in der Belanglosigkeit verschwindet.

          • 5

            Einige gelungene Montagen hält „13 Semester“ für den Zuschauer parat, kann aber abseits dieser mit einer Mischung aus Studienzeitromantik und Lebenskrise kaum überzeugen. Besonders das Techtelmechtel zwischen Protagonist Moritz (Max Riemelt) und Kerstin (Claudia Eisinger) wirkte hölzern, ebenso wie das Schauspiel von Max Riemelt. Vielleicht war dies ja auch beabsichtigt, um die Probleme von Moritz besser vor Augen zu führen. Doch im Grunde war es doch eher lästig als hilfreich. Der Charakter von Moritz bleibt eher blass, was besonders im Kontrast zu den Nebendarstellern deutlich wird, von denen der Film spürbar lebt. Hinzukommt schließlich noch ein etwas grotesk wirkendes Happy-End, dass den Leidensweg aller Beteiligten mehr oder weniger beendet und einer neuer, besserer Lebensabschnitt beginnt.
            Abgesehen davon bietet aber „13 Semester“ hier und da witzige Einfälle, besonders die Rolle des Amit Shah hat mir gut gefallen, sowie etwas Identifikationspotenzial für ehemalige oder aktuelle Studenten.

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            • 5 .5

              Eine verhaltene Komödie über eine verwitwete Frau und ihren Versuch in kürzester Zeit, mit Hilfe ihres grünen Daumens und einem kiffenden Gärtner, ihre Schulden zu tilgen. Leider verläuft der Film, analog zum Fischerdorf, recht gemächlich und scheint seinen Witz ausschließlich aus der Kombination ältere Dame und Marihuana zu ziehen. Da helfen auch nicht mehr die etwas schrulligen Nachbarn. Wer auf eine ruhige Komödie ohne große Lacher hofft, wird mit „Grasgeflüster“ nicht enttäuscht werden. Alle anderen dürfen ohne Bedenken dieses britische Machwerk vernachlässigen.

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              • 6 .5

                Eine vergnügliche, etwas reaktionäre Komödie über die Emanzipation einer amerikanischen Hausfrau, die angereichert mit allerlei Ideen, zu keiner Zeit wirklich langweilig wird, aber auch nie für große Lacher sorgt.

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                • 5

                  In ähnlicher Weise wie einst „L.A. Crash“, Paul Haggis filmischer Versuch über das Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten, zeigt sich auch Wayne Kramers Film „Crossing Over“, in dem recht gezwungen das Thema aus vielerlei Sicht beleuchtet wird. Sicherlich ein guter Ansatz, mehrere Perspektive einzusetzen, doch wird ironischerweise gerade dieses Vorhaben zum Stolperstein für „Crossing Over“. Denn die einzelnen Schicksale werden, da es möglicherweise zu viele sind, äußerst plump inszeniert. Nicht nur, dass die Charaktere meist recht blass bleiben, nein, am Ende soll jede einzelne Episode in einem dramatischen Höhepunkt den Zuschauer die Tragik der Einwanderungspolitik bitterböse vor Augen führen. Das alles wirkt dabei aber so aufgesetzt, so manipulativ –besonders die Episoden „Muslimische Schülerin“ und „Südkoreanischer Gangster wider Willen“-, dass jegliches Potential dieser Thematik recht effektlos verpufft.
                  Fazit: Ambitioniertes, aber leider klischeeüberladenes Drama über das Schicksal von Ausländern im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

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                  • 7

                    Eine unterhaltsame Gaunerkomödie, die, neben einem eingängigen Score, besonders durch eine durchdachte Handlung glänzt, in der eine harmonische Verbindung von Witz und Spannung vorherrscht. „Der Clou“ besticht so nicht allein durch ein immenses Aufgebot an bekannten Darstellern, sondern ebenso aufgrund einer geradezu leichtfüßigen Inszenierung. Ein munteres Spektakel, das sich nicht zu Unrecht als Klassiker bezeichnen kann.

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                    • 4 .5

                      Reichlich angestaubte Komödie in der hier und da vergnügt ein Liedchen gesungen wird, doch die, neben diesem Harmoniegedanken, ausschließlich von den drei Hauptdarstellern (Heinz Erhardt, Hans-Joachim Kulenkampff, Walter Giller) lebt, und je länger diese Bootsfahrt dauert, der Film mehr und mehr an Fahrt verliert.
                      Ein für Nostalgiker sicher lohnenswerter Film. Dagegen könnte sich „Drei Mann auf einem Boot“ abseits aller Nostalgie für den Zuschauer als langatmiger, kitschiger Trip entpuppen.

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                      • 5 .5

                        Den Hintergrund dieses Dramas bilden die Terroranschläge am 11. September. Im Vordergrund steht hingegen das Bewältigen von Trauer, sodass Regisseur und Drehbuchautor Mike Binder ein wenig den Anschein erweckt, die Tragik des 11. September für seinen Film zu instrumentalisieren, da der Tod von Charlie Finenmans (Adam Sandler) geliebter Familie beispielsweise auch durch einen Autounfall hätte passieren können. Ebenso konstruiert wirkt daneben leider auch der Rest des Films, der sich allzu oft an der Oberfläche aufhält, nichtsdestotrotz aber über sehr starke emotionale Momente verfügt, die nicht zuletzt dem intensiven Schauspiel von Adam Sandler zu zuschreiben sind.
                        „Die Liebe in mir“ ist ein zwar nicht vollends überzeugendes Drama, bietet aber, abgesehen von der 11. September-Thematik, einige ergreifende Szenen, die es jedoch nicht wirklich erlauben, „Die Liebe in mir“ als sehenswerten Film zu bezeichnen, da die bereits angesprochene Oberflächlichkeit und die gezwungen wirkende Handlung, leider zu stark ins Gewicht fallen.
                        Wer aber Adam Sandler bisher als untalentierten und etwas beschränkten Schauspieler abgetan hat, wird mit „Die Liebe in mir“ definitiv eines besseren belehrt, auch wenn solche Beweise seines Könnens sich im Verhältnis zu seinen sonstigen Filmen eher beschränken.

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                        • 5 .5

                          Ein mit einigen Längen inszeniertes Gefängnisdrama, das zwar die Realität eines Strafgefangenlagers manchmal in einem allzu harmlosen Licht präsentiert, dabei aber dennoch einen unbändigen Willen nach Freiheit der Inhaftierten eindrücklich zeigt. Leider erkrankt „Gesprengte Ketten“ daran, was für eine Laufzeit von fast drei Stunden recht verwunderlich ist, zahlreiche Charaktere lediglich knapp einzuführen, bzw. ihre „Funktion“ zu erklären, sodass eine emotionale Ebene fast vollkommen fehlt. Es sind schlicht und ergreifend zu viele Personen, fehlt ein klar abgegrenzter einzelner Protagonist. Empathie gegenüber den Kriegsgefangenen resultiert hierbei nun mal nicht allein aus deren vermeintlich schrecklichen Situation heraus. Zumal sich das Leben im Strafgefangenenlager doch sehr gesittet gestaltet.
                          Dies führt zu einem weiteren Punkt: Der mangelnden Spannung.
                          Im Lager, das ausdrücklich für ausbruchsgefährdete Insassen gebaut wurde, gelingt es den Gefangenen nahezu mühelos nicht nur einen derartig langen Tunnel zu bauen, sondern gleich mehrere. Für dieses Unterfangen dürfen sie sich ständig in größeren Gruppen versammeln, für längere Zeit unbehelligt unter Tage graben und mit Harken bewaffnet die ausgegrabene Erde in Beeten neben den Baracken verteilen. Es scheint fast so als hätten die Deutschen keinerlei Interesse irgendetwas gegen einen Ausbruch zu unternehmen. Demzufolge mangelt es an vielen Stellen schlicht und ergreifend an Dramatik, was für einen solchen Film doch essenstiel wäre. Erst gegen Ende, während und nach der Flucht einiger Insassen, kommt so etwas wie Spannung auf.
                          Sicher muss man auch diesen Film im Kontext seiner Entstehung betrachten, doch täuscht dies nicht über sichtbare Schwachstellen hinweg.

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                          • 3 .5

                            „Kiss & Kill“ ertrinkt vollständig in der Mittelmäßigkeit und sinkt schlussendlich, ohne erkennbare Pointen und Action, auf den Meeresgrund der Belanglosigkeit. Diese Actionkomödie mag sicherlich kein Totalausfall sein, doch wer, gerade bei solch einem Genre, auf einen teils lustigen, teils spannenden, turbulenten Film hofft, und sei es nur im minimalistischen Stil, wird mit „Kiss & Kill“ definitiv nicht seine Freude haben; abgesehen vielleicht von Fans der Hauptdarsteller.

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                            • 5

                              Eine zu Beginn interessante Komödie mit einem schwermütigen Unterton, die sich aber leider im Verlauf im fast unerträglichen Kitsch verliert, sodass es kaum noch stören mag, dass die Handlung keinerlei Überraschungen für den Zuschauer offen hält. „Dan-Mitten im Leben“ präsentiert sich schlussendlich größtenteils als anspruchsloser Film, der zwar hier und da, mal lustig oder gar traurig ist, aber im Grunde sich eben nicht mehr dahinter verbirgt. Keine großen Lacher, keine großen Gefühle!
                              Fazit: Mittelmäßige Tragikomödie über einen alleinerziehenden Vater und dessen pubertierende Töchter, die nur stellenweise zu überzeugen weiß, da neben einer eindimensionalen Charakterzeichnung, die Handlung besonders unter einem zunehmenden Anteil an Kitsch erkrankt.

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                              • 5

                                Allzu hektische Fortsetzung von „Casino Royal“, in der sich Bond durch eine uninteressante Handlung – ohne ernstzunehmenden Bösewicht - schießt. Der neue, „moderne“ Bond hat sich nun endgültig zu einem Abziehbildchen jener Actionkracher entwickelt, von denen er sich zuvor besonders durch seine „Klasse“ unterschied.
                                Wer mit dem früheren Bild eines James Bonds, als englischer Gentlemen, seine Freude hatte, wird mit „Ein Quantum Trost“ ohne Zweifel nicht glücklich. Doch auch abseits aller Bond-Attitüden, und mögen sie auch noch so modifiziert sein, weiß der Bond-Film nicht zu überzeugen, sodass „Ein Quantum Trost“ ein gewöhnlicher Actionfilm geworden ist, dessen Handlung überraschenderweise, wie für dieses Genre oftmals üblich, eher eine Nebenrolle einnimmt.

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                                • 4 .5

                                  Turbulente Klamotte, die versucht mit einer zwar ambitionierten, dennoch missglückten Handlung und einem Heer an Klischees, die zeitgeschichtlichen Probleme (Kalter Krieg, Deutschlands nationalsozialistische Vergangenheit) ironisch aufzugreifen, jedoch sich mehr und mehr zu einer dümmlichen, hektischen Farce entwickelt. Definitiv ist „Eins, Zwei, Drei“ einer von Billy Wilders schwächeren Filmen, den man ohne schlechtes Gewissen vernachlässigen kann.

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                                  • 4 .5

                                    Wer einen Tanzfilm im klassischen Sinne erwartet wird definitiv enttäuscht werden, aber auch abseits der Tanzfläche kann der Kult-Disco-Film nicht überzeugen.
                                    Abgesehen von dem ohrwurmverdächtigen Soundtrack ist „Saturday Nightfever“ ein äußerst ermüdendes Sozialdrama mit einer mehr als farblosen Karan Lynn Gorney als Hauptdarstellerin.

                                    • 3 .5

                                      Regisseurin Margarethe von Trotta inszeniert mit „Dunkle Tage“ eine durchgehend platte und hölzerne Studie über eine Alkoholikerin, die allein durch das Schauspiel von Suzanne von Borsody zumindest ein wenig zu überzeugen weiß. Abgesehen von diesem kleinen Lichtblick verharrt Trottas Versuch sich dem Thema der Alkoholsucht zu nähern, stets in belanglosen, zu keiner Zeit glaubhaften Dialogen ohne fassbaren Tiefgang, der ohne jeden Zweifel hätte vorhanden sein können. Ein thematisch sicher wichtiger Film, den aber in dieser Form leider keiner braucht.

                                      • Mir reicht das ewige Gejammer.

                                        • 6 .5

                                          Irgendwo im Nirgendwo. Allein mit der Natur. Grenzenlose Freiheit spüren und aus dem monotonen Alltag ausbrechen. Den Segen den Aaron Ralston (James Franco) bei seinen Touren durch die Natur empfindet, verwandelt sich jedoch von einer Sekunde zu anderen zu einem grausamen Fluch. Eine unachtsame Bewegung genügt und Aaron ist gefangen. Ein Felsbrocken fesselt ihn an einen Berg. Niemand weiß wo er ist. Der Freiheitstrip von Aaron wird zu einem dramatischen Überlebenskampf.
                                          Regisseur Danny Boyle (Trainspotting, 28 Days Later) inszeniert Aarons Überlebenskampf mit eindrücklicher Intensität und legt dabei vor allem den Fokus auf die psychische Belastung des Protagonisten. Neben den sichtbaren körperlichen Leiden, werden dem Zuschauer im Zuge Aarons Dehydrierung einige Halluzinationen, sowie Rückblenden präsentiert. Was zunächst Abwechslung versprechen mag, erweckt schließlich den Eindruck als Lückenfüller zu fungieren, um den Survival-Horror auf Spielfilmlänge zu strecken.
                                          Nichtsdestotrotz sind der Schmerz und der unbändige Wille zu Leben deutlich in James Francos Schauspiel zu erkennen, was „127 Hours“ zu einem packenden Film macht, der jedoch nicht, angesichts einiger Längen, über die Zeit von 94 Minuten zu überzeugen weiß. Zudem konnte man sehr schlecht bis überhaupt nicht, den am Ende des Films eingeblendeten Text lesen. Da ich die TV-Version gesehen habe, hoffe ich, dass dies bei der DVD nicht der Fall ist.
                                          Abgesehen davon bietet „127 Hours“ dem Zuschauer einen mitreißenden Überlebenskampf ohne allzu pathetische Inszenierung und einen mehr als überzeugenden James Franco in der Hauptrolle.

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                                          • 5 .5

                                            15 Jahre sind vergangen seit Hänsel und Gretel (Jeremy Renner, Gemma Arterton) aus den Fängen einer bösen Hexe entkommen sind und sie töten konnten. Nun ist das Geschwisterpaar erwachsen geworden und gemeinsam machen sie nun professionell Jagd auf Hexen. So werden die Beiden nach Augsburg gerufen, wo mehrere Kinder vermisst werden. Ein ganz normaler Auftrag für Hänsel und Gretel. Was sie aber nicht ahnen ist, dass ihre Vergangenheit sie schon bald einholen wird.
                                            Regisseur Tommy Wirkola bedient sich mit „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“, einer der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm und führt sie in das 21. Jahrhundert. Ausgestattet mit modernsten Waffen, flotten Sprüchen und einer attraktiven Hauptdarstellerin, werden böse Fabelwesen bekämpft, weshalb „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ ohne Zweifel starke Parallelen zu „Van Helsing“ aufweist. Wodurch sich allerdings die grimmsche Adaption vom Dracula-Abenteuer unterscheiden mag, ist der selbstironische Anspruch den Tommy Wirkola versuchte zu verfolgen. Doch ist dies nur bedingt gelungen. Denn was leider „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ erkennbar fehlt, ist Mut. Der Mut zum Extremen, um den Film aus der Durchschnittlichkeit zu entheben, zumal in der Grundidee „Hänsel und Gretel machen Jagd auf Hexen“, definitiv Potential vorhanden war, einen ironischen oder sogar bitterbösen Actionkracher zu inszenieren, der bewusst mit den Klischees dieses Genres, abgedroschenen Sprüchen und überproportionalen Gewaltdarstellungen spielt. Stattdessen präsentiert sich „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ zu großen Teilen als farbloser Film in 3D-Optik, worauf sicherlich hätte verzichtet werden können. Zu sehr wurde der Wert auf ein solides Mittelmaß gelegt und zu wenig die Grenzen ausgetestet, etwas gewagt. Zudem rechtfertigt sich dank des Einsatzes von 3D-Effekten der Preis, den man für die Kinokarte zahlen muss absolut nicht.
                                            Nichtsdestotrotz ist „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ ein kurzweiliger, solider Spaß auf den man sich sicherlich auch einlassen muss, der jedoch leider sein Geld nicht wirklich wert ist.

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                                              • Nachdem Hänsel und Gretel als Kinder vor der Hexe geflüchtet sind, beschlossen sie das furchtbare Ereignis durch einen Film zu verarbeiten und schickten drei junge Schauspieler mit Handkameras ausgestattet durch den Wald, auf der Suche nach der Hexe von Blair.

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                                                  Matthew Poncelet (Sean Penn) ist wegen Ermordung zweier junger Menschen zum Tode verurteilt und wartet nun mehr als sechs Jahren auf sein Ende. In seiner aussichtslosen Situation wendet er sich per Brief an Schwester Helen Prejean (Susan Sarandon). Helen hilft Matthew, obwohl dieser keinerlei Reue seine Taten betreffend zeigt, dabei Begnadigung zu erlangen, das Todesurteil abzuwenden und Matthew stattdessen eine lebenslange Haft zu garantieren. In dieser Zeit entwickelt sich eine starke Bindung zwischen Helen und Matthew und mit einem Male gerät die Schwester zwischen die Fronten, als sie den Eltern der Opfer begegnet. Ist Matthew tatsächlich schuld? Wie kann sie als gläubige Frau, einem Mörder helfen, der nicht einmal Reue zu zeigen scheint?
                                                  Thema von „Dead Man Walking“ ist die umstrittene Todesstrafe und die ewige Frage: Kann mit einem weiteren Verbrechen, die Gerechtigkeit vorherrschen?
                                                  Zunächst sei gesagt, dass Regisseur Tim Robbins darauf keine eindeutige Antwort dem Zuschauer präsentiert. Vielmehr werden beide Seiten, Befürworter und Gegner der Todesstrafe, beleuchtet. Gegen Ende allerdings schimmert in einer letzten Rede von Sean Penn, eine klare Tendenz hindurch. Töten ist ohne jeden Zweifel ein Verbrechen. Doch sollte niemanden das Recht zugesprochen werden, über Leben und Tod eines Menschen zu entscheiden. Denn das Hinrichten von schuldigen oder unschuldigen Menschen führt nur zu mehr Leid und Schmerz. Niemanden ist damit geholfen.
                                                  So viel emotionales Potential in dieser Thematik stecken mag, so kalt wird die Geschichte von Helen und Matthew inszeniert. Es fehlt zudem eine Identifikationsfigur oder zumindest ein Charakter, dem der Zuschauer nicht gleichgültig begegnet. Bei allem Lob für den Versuch das Thema Todesstrafe objektiv zu betrachten, so wurde doch geradezu frevelhaft vergessen dem Film ein Gesicht zu geben. Denn so viel Tränen auch fließen mögen und die Schauspieler, besonders Sean Penn, brillieren, bleibt „Dead Man Walking“ ausdruckslos und verliert sich leider dadurch in der Langeweile und Belanglosigkeit. Allein die letzten Minuten des Films heben sich vom Rest des Films ab. Hier tritt plötzlich doch, im Gegensatz zu aller sonstigen Objektivität, ein klar erkennbares Plädoyer aus der grauen Masse hervor und zieht den Zuschauer in seinen Bann.
                                                  Abgesehen von diesem kurzen, aber intensiven und wunderbaren Moment des Films, ist „Dead Man Walking“, trotz einem grandiosen Sean Penn, ein missglücktes Machwerk, da Dank einer erzwungenen Neutralität dem Film weder emotionaler Tiefgang noch Spannung zugesprochen werden kann.

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                                                  • 6 .5

                                                    Überzeugender Film über den Krankheitsverlauf eines labilen Menschen, der nicht nur das Leiden seines Protagonisten zeigt, sondern ebenso die Hilflosigkeit seiner Angehörigen vor Augen führt, gegen Ende sich aber leider äußerst langatmig präsentiert.
                                                    „Das weisse Rauschen“ ist dennoch ein gelungener Debütfilm von Hans Weingartner, der er es versteht den Zuschauer in das Grauen psychisch kranker Menschen einzuführen, sowie mögliche Auswirkungen von Drogen zu demonstrieren.

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