MartinNolan - Kommentare
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Alle Kommentare von MartinNolan
Das einzig große Manko des Films ist das von Kitsch triefende Ende. Hätte der Regisseur darauf verzichtet, wäre "Die Verurteilten" wahrlich ein Meisterwerk geworden.
Ich stimme Mr.Vincent größtenteils zu, doch komme ich nicht auf das selbe Ergebnis.
Denn solche Methoden negativ zu definieren und Emotionalität seitens des Zuschauers zu verurteilen, halte ich für gegenstandslos und dient lediglich diesem Text, die nötige Polemik zu verpassen. Abgesehen davon, guter Text!
Elling (Per Christian Ellefsen) lebt trotz seiner fast nun vierzig Jahre noch zu Hause mit seiner Mutter. Geplagt von unzähligen Komplexen, hat er bereits mit den banalsten Dingen des Alltags Probleme. Er verlässt nur in Begleitung seiner Mutter das Haus und lebt ohnehin sehr zurückgezogen und flüchtet zum Teil, in seine eigene Gedankenwelt. Nach einem Arztbesuch fasst seine Mutter (Grete Nordrå) den Entschluss, endlich zu verreisen und zwar nach Mallorca. Zwar sträubt sich Elling anfangs vehement dagegen. Schließlich fliegen die beiden dennoch und für Elling eröffnen sich neue, ungeahnte Probleme, die es zu bewältigen gibt.
„Elling-Nicht ohne meine Mutter“ ist das Prequel zum Film „Elling“ aus dem Jahre 2001. Im Gegensatz zu diesem liebenswerten Film, hat „Elling-Nicht ohne meine Mutter“ den Charme seines Vorgängers abgelegt und präsentiert nun Elling und seine vielfältigen Probleme in einem plakativen Stil. Hierbei wird Elling regelrecht als verrücktes Muttersöhnchen vorgeführt, der nicht im Stande ist, die trivialsten Dinge zu tun. An einigen Stellen verleitet dieses Verzerren des Alltages zu einigen kurzweiligen Lachern, doch diese werden augenblicklich durch das überzogene, fast schon bösartige Verhalten von Elling gestört. Die Figur von Elling hat an Tiefgang verloren und verkommt wortwörtlich zur Witzfigur. Er fungiert in vielen Situationen lediglich als Pointe. Hinzu kommt dass sich Elling nicht entwickelt und höchstens gegen Schluss, bevor der Abspann dieser ausdruckslosen Fortsetzung, eine Ende macht.
Während „Elling“ ein entzückender Film ist, voller Charme und Witz, sowie Tragik, hat „Elling-Nicht ohne meine Mutter“ alle diese Elemente verloren und versucht den Zuschauer mit geistloser Komik zu unterhalten. Eine Fortsetzung, die in keiner Weise zu überzeugen weiß und vielmehr die Qualitäten seines Vorgängers verdeutlicht, als sie fortzuführen.
Rob Gordon (John Cusack) ist Mitte dreißig und Inhaber eines Plattenladens. Er hat schon seit langer Zeit ein Faible für Musik und so ziert seine Wohnung, zahllose Platten. Rob hat mehr oder weniger seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Doch wirklich glücklich scheint er dennoch nicht zu sein. Als Laura (Iben Hjelje), seine derzeitige Freundin, ihn verlässt und ein Verhältnis mit dem unausstehlichen Nachbarn beginnt, verfällt er in die berüchtigte Midlifecrisis. Um diese zu bewältigen, forscht er in seiner Vergangenheit. Im Fokus stehen seine „Top Five in die Brüche gegangenen Beziehungen“. Nach und nach möchte er von den Damen wissen, weshalb sie ihn verlassen haben, in der Hoffnung endlich zu erfahren, was ihm nun zum Glück fehlt. Während seiner Selbstfindung verfolgt der Zuschauer Rob, der hierzu mit einer Fülle an Kommentaren, die vierte Wand durchbricht und seine Gedanken und Emotionen dem Zuschauer offenlegt. Wird Rob am Ende sein Glück finden können?
Mit vielen „guten“ Liedern aus einer zum Teil vergangenen Zeit, spricht Rob etwas ironisch und melancholisch zum Zuschauer. Schüttet ihm sein Herz aus und kommentiert die Geschehnisse. Dies ist an manchen Stellen recht amüsant und aufschlussreich, doch bedient sich der Film dieser Technik, für meinen Geschmack, zu oft. Ebenso ambivalent ergeht es mir mit der Sympathie gegenüber dem Protagonisten. Vielmehr wird er von Nebenfiguren überschattet (beispielsweise durch Jack Black) und rettet sich aus diesem lediglich durch das Zuwenden zum Zuschauer.
Mit einer leicht schwermütigen Atmosphäre, ist Rob ständig auf der Suche nach dem passenden Soundtrack seines Lebens und verliert sich dabei in einer unvorstellbaren Egozentrik und vielleicht liegt hier das Problem des Films. Rob entwickelt sich nicht. Seine Umgebung tut es. So sinniert er am Ende des Films über die Geschehnisse und sein Resümee endet damit, zufrieden zu sein, was man bekommt; die Suche nach dem „perfekten Glück“ einzustellen und das Leben zu akzeptieren. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Tiefgang seitens der Figur von Rob gewünscht.
„High Fideltiy“ unterhält zum Teil, offenbart dem Zuschauer aber nach kurzer Zeit bereits einige Längen, die auch nicht durch die Musik im Film gelindert werden. Unterm Strich, ein gut gemeinter Film über das Leben, der sich allerdings nicht traut in die Tiefe vorzustoßen und sich stattdessen mit abgedroschenen Sprüchen und einem verzweifelten Protagonisten begnügt.
Im Sommer des Jahres 1966 überschlagen sich die Ereignisse in dem Städtchen Tulsa. Die Jugendlichen der Stadt haben sich in zwei rivalisierenden Banden gespalten; in die „Greaser“ und in die „Socs“. Die Greaser setzen sich aus Halbstarken zusammen, welche zum überwiegenden Teil aus dem ärmlicheren Viertel stammen. Die Mitglieder der Socs dagegen aus dem wohlhabenden Gebiet. Es kommt immer wieder zu Angriffen gegenüber einzelnen Mitgliedern. Doch meistens gehen aus diesen lediglich einige blaue Flecken hervor. Doch an einem gewöhnlichen Sommerabend passiert es. Einige Angehörige der Socs finden Johnny Cade (Ralph Macchio) und Ponyboy Curtis (C. Thomas Howell) alleine an einem Spielplatz vor. Da die beiden Greaser zuvor, einige Beschimpfungen in Richtung der Socs haben fallen lassen, wollen die Socs sich nun für dieses respektlose Verhalten rächen. Johnny wird sofort niedergeschlagen und bleibt am Boden liegen. Ponyboy hingegen fassen sie am Kragen und zerren ihn zu einem nahegelegenen Brunnen und stoßen ihn mehrfach in das kalte Wasser. Johnny wieder bei Sinnen, sieht Ponyboys Martyrium und zieht im Affekt sein Messer, welches er in seinem Schuh versteckt hatte und geht damit auf Bob Sheldon, den Anführer der Socs (Leif Garret) los und tötet ihn. Nun schwören die Socs Rache. Was wird nun aus Johnny und Ponyboy?
„Die Outsider“ thematisiert die Jugend und das damit verbundene Gefühl der Orientierungslosigkeit. Besonders die Mitglieder der Greasers haben privat schwerwiegende Probleme. Entweder die Eltern sind prügelnde Alkoholiker oder die Eltern sind bereits gestorben. Hinzu kommt das leidige Problem mit dem Geld. In dieser Zeit suchen einige Halbstarke die Gemeinschaft.
Regisseur Francis Ford Coppola versucht dieses Konglomerat der Gefühle sprich Angst, Wut, Verzweiflung und Freundschaft dem Zuschauer zu verdeutlichen. Bedienen tut er sich hierbei neben einigen wirkliche gelungenen Szenen, vielerlei Tränen. Zu Beginn wirkten diese Stadt und dessen Bewohner auf mich äußerst grotesk. An jeder Ecke wurde sich geprügelt und gleich darauf bitterlich geweint.
Trotzt einiger Stars (Patrick Swayze, Tom Cruise) liefert Coppola lediglich allerlei Klischees ab, welche zwar doch einige, rar gesäte, berührende Momente durchbrochen werden, am Ende jedoch siegreich davon ziehen, weshalb „Die Outsider“ sich in der Belanglosigkeit verliert.
Ein Film, der zwar Potential inne hat, dem es aber bedauerlicher Weise nicht gelingt, dieses zu entfalten. So eröffnet sich dem Zuschauer eine triviale Geschichte mit temperamentvollen Jungstars, welche zwar nicht über die gesamte Zeit von 87 Minuten langweilt, aber auch keineswegs begeistert.
Es wird immer Menschen geben, die sich unreflektiert an eine Meinung klammern und sich durch verschiedene Überlegungen anderer verunsichert fühlen, weshalb es schlussendlich zu destruktiven Diskussionen kommt. Es ist natürlich auch der einfachste Weg, dem viele Menschen folgen, die eigene Meinung als unzerstörbares Muster in das Gehirn einzustapfen. Solche Menschen beschränken ihren Unterhaltungshorizont erheblich.
Ich persönlich halte im Gegenzug aber auch nicht viel davon, einen Film formvollendet auszuinterpretieren. Da dieses Unterfangen, sich meist in solchen Maßen vom Film entfernt, dass man als Leser nach einigen Zeilen, mehr ein philosophisches Manifest vorliegen hat, als eine Kritik.
Man soll mich nicht falsch verstehen, ich schätze auch solche Kommentare, doch gleiten eben solche sehr schnell vom "tatsächlichen" Thema ab.
Ich glaube aber kaum, dass der Text von Mr.Vincent Vega etwas ändern wird. Vielmehr liest sich sein Text als konstante Selbstbestätigung seines Schaffens, welches einige Kommentare im weiteren Verlauf des Tages bekunden werden.
Endlich ist es der Menschheit gelungen die Erde durch Unmengen an Müll unbewohnbar zu machen. Daher ziehen sich die Menschen für fünf Jahre in ein Raumschiff zurück und lassen, während sie im All schweben, kleine Roboter genannt WALL-E die Erde vom Müll beseitigen. Doch aus den geplanten fünf Jahren, werden schließlich siebenhundert Jahre. Es existiert keinerlei Leben mehr auf der Erde und mittlerweile haben sich die Menschen vollends in die Obhut der Roboter begeben und konsumieren tagein tagaus. Auf der Erde versucht der letzte Roboter des Typs WALL-E, den Massen an Müll Herr zu werden. Dabei macht er einen sensationellen Fund. Er findet eine Pflanze. Kurze Zeit später landet ein Raumschiff auf der Erde und hinterlässt den Roboter EVE. Dieser soll nach möglichem Leben auf der Erde forschen. Nach einiger Zurückhaltung kommen sich die beiden Roboter näher. WALL-E verliebt sich in EVE und möchte ihr daher die Pflanze zeigen. Als EVE die Pflanze entdeckt, schließt sie diese in ein Fach ein und deaktiviert sich. Anschließend wird sie von einem Raumschiff abgeholt. WALL-E folgt ihr in das große Raumschiff, in dem die Menschen sich zurückgezogen haben. Es stellt sich heraus, dass die Pflanze der Schlüssel für die Heimkehr ist. Doch der Schiffscomputer Otto ist dergestalt programmiert, dass eine Rückkehr auf den Planten Erde fatal wäre. Daher versucht er mit allen Mitteln diese Pflanze zu vernichten. Es liegt nun an WALL-E und EVE, das Exil der Menschheit zu beenden.
Wie für Pixar gewohnt, zeigt sich auch dieser Film mit wundervollen Bildern. „WALL-E“ vielleicht sogar noch bildgewaltiger als seine Vorgänger. Hinzu kommt die feine Abstimmung mit einer musikalischen Untermalung. Im Fokus stehen die Animationen, so kommt der Film mit sehr wenigen Sätzen aus und beschränkt sich lediglich auf verschiedene Geräusche, welche die Roboter von sich geben. Um dennoch eine gewisse Beziehung zwischen dem Zuschauer und dem Protagonsiten WALL-E entstehen zu lassen, bedienen sich die Entwickler verschiedener Anthropomorphismen. Mit großen Kulleraugen und einem ängstlichem Gemüt präsentiert sich der kleine Roboter WALL-E dem Publikum und folgt dabei dem simplen Kindchenschema. Dennoch wollte bei mir keine wirkliche Identifikation stattfinden. Mag es an den leblosen Tönen liegen, welche WALL-E von sich gibt oder der Tatsache zuzuschreiben sein, dass diese Liebesgeschichte dermaßen konstruiert wirkte. Fakt ist, dass „WALL-E“ zwar mit tollen Bildern aufwarten kann. Die Handlung betrachtend jedoch deutliche Schwächen zeigt. Mir persönlich gefällt zwar dieser dystopische Kontext in dem sich die Geschichte vom kleinen Roboter abspielt. Ebenso die unterschiedlichen Anspielungen auf Stanley Kubricks „2001:Odyssee im Weltraum“. Doch im Gesamten kann „WALL-E“ nicht überzeugen. Es wird zu sehr mit dem Niedlichkeitsfaktor des Protagonisten gespielt, die Liebesgeschichte um WALL-E und EVE zeigt sich stets in einem krampfhaft romantischem Licht und zu guter Letzt fehlte es dem Film völlig an Spannung und wären nicht die großartgien Animationen, sowie ein wunderbarer Score präsent, wäre die Wertung deutlich schlechter ausgefallen. Mag dieser zuckersüße Roboter und seine Geschichte vielleicht einige Zuschauer über deutliche Schwächen hinwegtäuschen. Doch blickt man einmal hinter diese dichte Zuckermasse, erschließt sich dem Zuschauer ein teilweise langweiliger und einfallsloser Film, der seinen Vorgängern von Pixar, zweifellos in vielerlei Hinsicht nachhinkt. Selbst für kleinere Zuschauer bieten sich weitaus gelungenere Alternativen.
Es ist ein erfolgreicher Tag für Ted Kramer (Dustin Hoffman), zumindest aus beruflicher Sicht. Sein Vorgesetzter hat ihm die Leitung eines großen Projektes übertragen und sollte Ted, dieses zum Erfolg führen, wird ihm eine Beförderung in Aussicht gestellt. Endlich kann sich Ted beweisen, die sich ihm bietende Chance wahrnehmen und die Karriereleiter weiter empor klettern. Über glücklich begibt er sich nach Hause, wo seine Frau Joanna Kramer (Meryl Streep) und sein fünfjähriger Sohn Billy (Justin Henry) auf ihn warten. Doch Ted wird nicht etwa mit Freudentränen begrüßt, sondern mit Tränen des Abschieds. Joanna hat ihre Sache in einen Koffer gepackt und verlässt Ted und auch ihren Sohn Billy. Ted fällt aus allen Wolken und kann das Verhalten seiner Frau nicht verstehen und hofft Joanna käme nach einigen Stunden wieder nach Hause. Doch dies geschieht nicht und so ist Ted mit Billy allein, muss seine kräftezehrende Arbeit erledigen und sich gleichzeitig um Billy kümmern. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die sich beispielsweise beim Kochen ergeben, kümmert sich Ted rührend um Billy, weshalb seine Arbeit in Verzug gerät. Es vergehen einige Monate, bis sich Joanna bei Ted meldet und das Sorgerecht für Billy verlangt, schließlich sei sie seine Mutter. Doch Ted liebt seinen Sohn und so kommt es zum Sorgerechtsstreit vor Gericht. Zu allem Überfluss scheint seine Stelle als Werbefachmann in Gefahr, da er wegen Billy, das ihm anvertraute Projekt vernachlässigen musste. Wird Ted den Streit um Billy verlieren? Wie steht es um Billy? Wird er trotz dieser Streitereien glücklich werden können?
„Kramer gegen Kramer“ besitzt einige berührende Momente, in denen der Zuschauer weinen und lachen kann und behandelt dabei mehrere komplizierte Themen, wie beispielsweise das Sorgerecht.
Doch liegt der Fokus des Films vielmehr auf der Vater-Sohn-Beziehung, sodass das Thema der Scheidung beziehungsweise Sorgerechtsstreit, nur sehr einseitig und oberflächlich behandelt wird. Es fehlt dem Film schlicht und ergreifend an Dramatik und an Tiefgang. Merly Streep verweilt zu sehr im Hintergrund und fungiert lediglich als Störfaktor, einer zuvor harmonischen präsentierten Beziehung zwischen Dustin Hoffman und Justin Henry. Schließlich erkennt sie ihre Rolle als egoistische Mutter an und überlässt großmütig ihrem Mann, ihren gemeinsamen Sohn. An vielen Stellen zeigt sich „Kramer gegen Kramer“ dabei zu harmlos. Vereinzelt sind „kleine Dramen“ zu erkennen und der Zuschauer bleibt von diesen mitnichten unbeeindruckt. Doch endet der Film ebenso lautlos, wie er sich zuvor gestaltete.
Schauspielerisch wird dem Zuschauer einiges geboten. Einen temperamentvollen, einfühlsamen Dustin Hoffman, eine verletzte, verwirrte Meryl Streep und einen kleinen hilflosen Justin Henry.
„Kramer gegen Kramer“ behandelt einige komplexe Themen und bietet genügend Impulse für weiterführende Diskussionen. Aus dieser Perspektive betrachtet ist der Film beachtlich. Ansonsten fehlten, mir zumindest, wie bereits angesprochen, die „großen“ Momente.
Gefühlvoll präsentiert „Kramer gegen Kramer“ die Entwicklung zwischen einem Vater und seinem Sohn, die von einem Tag auf den anderen „alleine“ sind und mit einem Male vor nicht geahnten Problemen stehen. In diesem Punkt ist der Film großartig.
Als es nun zum Streit vor Gericht kommt, erlebt der Zuschauer ein bis zwei berührende Momente, die jedoch meiner Meinung zu kurz greifen.
Nichtsdestotrotz bleibt „Kramer gegen Kramer“ ein wundervoller Film über einen Vater und seinen Sohn, die auch ohne eine Mutter, die kleinen und großen Schwierigkeiten des Lebens meistern.
Tony Wendice (Ray Milland), einst professioneller Tennisspieler, lebt nun gealtert mit seiner wohlhabenden Ehefrau Margot Wendice (Grace Kelly) in einem erstklassigen Appartement. Tony findet heraus, dass Margot eine Affäre mit dem Schriftsteller Mark Halliday (Robert Cummings) hat und sieht seinen luxuriösen Lebensstil in Gefahr, sollte sich Margot wegen Mark von ihm trennen. Daher plant Tony sie zu töten. Um möglichen Verdächtigungen zu entgehen, erpresst Tony einen ehemaligen Schulkameraden und Betrüger Charles Swann (Anthony Dawson). Ihm erläutert er seinen „perfekten“ Plan, welcher bereits in der nächsten Nacht realisiert werden soll. So versteckt sich Charles, wie besprochen hinter dem Vorhang und wartet auf Margot, um sie zu ermorden. Wird Tonys ausgefeilter Plan funktionieren oder wird der Zufall seinen Plan vereiteln?
„Bei Anruf Mord“ ist ein dialoglastiger, intelligenter Thriller, der trotz seiner wenigen Schauplätze, den Zuschauer fesselt. Dies ist zum einen der ausgezeichnet verflochtenen Handlung, zum anderen den beachtlichen Schauspielern zu zuschreiben. Ohne Action, ohne Blut oder beindruckende Spezialeffekte schafft es Hitchcock erneut eine grazile Spannung zu erzeugen, die dank zahlreicher Wendungen innerhalb der Handlung, zu einigen Höhepunkten verläuft. Bis zum Ende bietet „Bei Anruf Mord“ genügend Überraschungen und großartige Dialoge, sodass spürbare Längen kaum entstehen.
Ein kurzweiliger, packender und abwechslungsreicher Film, den man als Hitchcock-Fan ohne jeden Zweifel gesehen haben sollte. Erfrischend in welch minimaltischer Weise dieser Thriller sich präsentiert und dabei zahllose neuere Filme in den Schatten stellt. Daher lohnt es sich, meiner Meinung nach, diesen Film zu schauen, da „Bei Anruf Mord“ eindrucksvoll veranschaulicht, welchen Stellenwert eine ausgeklügelte Geschichte, neben plakativer Brutalität und Unmengen an Blut, einnimmt.
Vielleicht nicht der beste Film von Alfred Hitchcock, doch im Vergleich zu manch anderen Filmen, zweifellos sehenswert.
Mel Brooks nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte des Menschen. Angefangen mit der Steinzeit endet der Film mit der Französischen Revolution und gibt danach einen Ausblick auf den zweiten Teil, der allerdings nie gedreht wurde.
„Mel Brooks-Die verrückte Geschichte der Welt“ beginnt mit einer Anspielung auf Stanley Kubricks Film „2001:Odyssee im Weltraum“. Dieser Moment bildet womöglich den besten in diesem Film. Denn nach dieser kurzen Anspielung folgt ein wahrer Witzeregen, der mit seinem vulgären Stumpfsinn und Infantilismus, unaufhörlich auf den Zuschauer einprasselt. Vielleicht steckt hinter all diesem Konglomerat aus nervtötendem Unsinn und Niveaulosigkeit, ein Funken Kritik politischer und sozialer Entwicklungen, doch rechtfertigt dieser marginale Aspekt keineswegs diesen unerträglichen Klamauk. Mit viel Aufwand (Kostüme, Kulissen) produziert, eröffnet sich dem Zuschauer eine Aneinanderreihung von verschiedenen Sketchen, die eine Sache gemein haben: primitiven Humor. Ich dachte in den ersten zehn Minuten, das Niveau würde sich noch ändern. Doch dem war leider nicht so. Vielmehr glaubte ich während des Films zu verspüren, wie meine noch übrig gebliebenen Gehirnzellen abstarben. Es ist mir schier ein Rätsel, wie so etwas produziert werden konnte.
Es soll mich hier keiner missverstehen. Ich möchte in keiner Weise als Verfechter niveauvoller Komödien gelten. Denn auch ich lache selbstverständlich über „einfache“ Dinge und erfreue mich so zum Beispiel an Filmen mit Adam Sandler („Jack und Jill“ mal ausgenommen) und Ben Stiller. Doch was sich Mel Brooks hierbei gedacht hat, bleibt mir unbegreiflich. Ich fühlte mich sehr an die Meisterwerke „7 Zwerge-Männer allein im Wald“ und „7 Zwerge- Der Wald ist nicht genug“ von Otto Waalkes erinnert. Denn auch dort quillt der Stumpfsinn aus jedem einzelnen Augenblick hervor.
Dagegen sehnte ich mich, während der Szenen im Römischen Reich nach Monty Pythons „Leben des Brian“ und spätestens in diesem Moment hatte ich mit „Mel Brooks-Die verrückte Geschichte der Welt“ abgeschlossen. Eine triviale Abfolge von anspruchsloser und vulgärer Komik, die weniger zum Lachen bringt, dagegen endlos nervt. Einfältiger Klamauk, dem man als Zuschauer entweder abgöttisch liebt oder zutiefst hasst.
Wer sich daran erfreuen kann, dem sei es nicht vergönnt. Für mich jedoch bleibt dieses zweifelhafte Vergnügen verschlossen.
Frankreich im Jahr 1916. Der Erste Weltkrieg geißelt das Land und die zermürbenden und erbitterten Stellungskämpfe bringen große Verluste mit sich. So verringert sich nicht nur die Anzahl der lebenden Soldaten, sondern auch die Moral der kämpfenden Männer. Um dem französischen Volk einen Erfolg melden zu können und die allgemeine Stimmung anzuheben, rät General Georges Broulard (Adolphe Menjou), seinem Kollegen General Paul Mireau (George Macready), die Höhe 19, eine von Deutschen bis dato unbezwingbare Stellung, einzunehmen. Herhalten soll für diesen Angriff das Regiment 701, welches unter der Führung von Colonel Dax (Kirk Douglas) steht. Dieses Unterfangen würde für mehr als die Hälfte der Männer den Tod bedeuten. Zudem ist das Regiment 701 schwer angeschlagen. Da General Broulard jedoch bei erfolgreicher Durchführung, eine Beförderung in Aussicht gestellt wird, willigt er schließlich ein und gibt dem Regiment 701 den Befehl zum Angriff. So sollen nun mehrere Angriffswellen, der Höhe 19 schwer zusetzen und sie erobern. Doch lediglich die erste Angriffswelle angeführt von Colonel Dax, schafft es aus dem eigenen Graben. Nach zahllosen Verlusten, kehrt Colonel Dax verwundert in den französischen Graben zurück. Er findet die übrigen Männer verängstigt im Graben. Denn ihre Stellung wird dermaßen unter Beschuss genommen, dass kein Vorkommen möglich ist, geschweige denn eine Eroberung der feindlichen Höhe 19. Der Angriff ist fehlgeschlagen. Da die überlebenden Soldaten nicht in das feindliche Feuer gelaufen sind, somit also den Befehl verweigerten, entschließt sich General Mireau, drei Soldaten wegen Feigheit vor dem Feind erschießen zu lassen, um die Moral wieder herzustellen. An den drei zufällig ausgewählten Soldaten soll ein Exempel statuiert werden und so kommt ein Kriegsgericht zusammen. Die einzige Hoffnung der Soldaten ist Colonel Dax, der im zivilen Leben als Anwalt tätig war, der impulsiv versucht die wahren Schuldigen zu finden und das ungerechte Unheil, welches die Soldtaten erwarten wird, abzuwenden. Wird es Colonel Dax gelingen seine Männer vor einem ungerechten Urteil zu bewahren? Wird Genreal Mireau stattdessen für seine blinde Gier nach Ruhm bestraft werden?
„Wege zum Ruhm“ zeigt deutlich die Schrecken eines Krieges. Werden zu Beginn eindrücklich die Situationen an der Front dargestellt, wechselt sich dieser Schauplatz mit einer unbeschwerten, eleganten Szenerie ab. Doch bleibt das Grauen bestehen. Der Tod ist jederzeit gegenwärtig, ebenso wie die Angst. Was in den Tagen des Krieges verkümmert ist die Menschlichkeit. Geblendet von Ruhm und Ehre zählt für eine Handvoll Generäle nur eins: der Erfolg. Die Soldaten werden entmenschlicht und lediglich wie Bauern auf einem Schachbrett benutzt, um bestimmte Ziele zu erreichen. Diese makabere Mentalität spiegelt sich somit in der Atmosphäre des Films wieder. Geradezu beklemmend und mit einem Hang zum Zynismus entlarvt Regisseur Stanley Kubrick gekonnt, die Perversionen des Krieges. Besser gesagt, die Perversionen des Menschen.
Glücklicherweise wird dem Zuschauer in diesem Kriegsfilm kein unerträgliches Pathos zu gemutet und so präsentiert sich „Wege zum Ruhm“ überraschend frei jeglicher Verherrlichung. Die Tragik der Handlung durchdringt durch diese Leerstelle den Zuschauer umso deutlicher und neben völligen Unverständnis und Mitleid gesellt sich still die Hoffnung dazu, die drei verurteilten Soldaten schlussendlich noch gerettet sehen zu können.
„Wege zum Ruhm“ berührt und entlarvt tiefe Abgründe des Menschen in Ausnahmesituationen. Doch kann ich beim besten Willen nicht von einem Antikriegsfilm sprechen. Denn verurteilt werden schließlich die Methoden, jedoch nicht der Gegenstand an sich: der Krieg. Zwar sieht man als Zuschauer, die von Angst zerfressenen Männer und auch die grausamen Stellungskriege. Doch zieht zum Beispiel Colonel Dax am Ende des Films unbeeindruckt von den vorherigen Geschehnissen in die nächste Schlacht.
Dennoch ist „Wege zum Ruhm“ ein packender und bewegender Film, dem es in knapp 90 Minuten gelingt, dem Zuschauer die Dramatik des Krieges nachdrücklich vor Augen zu führen. Ein Film, der trotz seines „Alters“ auch noch heute funktioniert!
In New York geschehen zwei merkwürdige Morde. In beiden Fällen war das Opfer männlich und lag nackt auf einem Bett, während der Täter dem Opfer eine Kugel durch den Hinterkopf gejagt haben muss. Hinzu kommt noch, dass an beiden Tatorten das Lied „Sea of Love“ von Phil Phillips & The Twilights auf dem Plattenspieler lag. Detective Frank Keller (Al Pacino) und sein Kollege Detective Sherman Touhey (John Goodman) nehmen sich diesem Fall an. Schnell finden sie heraus, dass die Opfer jeweils eine Kontaktanzeige in Reimform aufgegeben hatten. Sie entschließen sich dementsprechend ihre Ermittlungen anzupassen und annoncieren in der Zeitung eine Kontaktanzeige in Form eines Gedichtes. Jede Frau, die sich daraufhin meldet, treffen Frank und Sherman in einem Restaurant und nehmen unbemerkt Fingerabdrücke jeder Frau, welche anschließend mit den Abdrücken verglichen werden, welche an den Tatorten gefunden wurden. Frank macht auf diese Weise die Bekanntschaft von Helen Cruger (Ellen Barkin), einer selbstbewussten und attraktiven Frau. Frank beginnt sich allmählich in Helen zu verlieben, doch je näher er sie kennenlernt, umso mehr erhärtet sich Franks Verdacht, Helen sei die gesuchte Mörderin. Zu viele Anzeichen bemerkt Frank mit der Zeit. Doch sollte Helen tatsächlich die gesuchte Mörderin sein, wird Frank sie verhaften können? Ist seine Liebe stärker, als das Bewusstsein für die Gerechtigkeit?
Regisseur Harold Becker präsentiert mit „Sea of Love – Melodie des Todes“ dem Zuschauer, einen durchschnittlichen Thriller, der zwar mit einigen großen Schauspielern (Al Pacino, John Goodman) aufwarten kann, sich jedoch im Verlauf in der Belanglosigkeit verliert. Zu Beginn wird das Interesse des Zuschauers geweckt und eine interessante Geschichte eröffnet. Doch als die Ermittlungen beginnen, verkommt der Film mehr und mehr zu einem Liebesfilm, der durch einige Verdachtsmomente unterbrochen wird, um der fehlenden Spannung entgegenzuwirken. Doch dies gelingt nur in Maßen. Auch die Liebesgeschichte zeigt sich einfallslos und unterhält den Zuschauer unzulänglich. Einziger Trumpf des Regisseurs Harold Becker ist es, die Identität des gesuchten Mörders geheim zu halten und mit dem Eindruck des Zuschauers, Helen könnte die Täterin sein, zu kokettieren. So wechseln sich Verdachts- und Liebesmomente ab, bis der Film sein glorreiches stereotypes Ende nimmt.
„Sea of Love – Melodie des Todes“ bietet dem Zuschauer nach gut zehn Minuten, eine abgegriffene Handlung, welche nur mittelmäßig zu überzeugen weiß und sich vielleicht durch die Schauspieler Al Pacino und John Goodman, sowie durch zahlreiche Verdächtigungen Helens, etwas an Spannung bewahrt, und dadurch von einigen Thrillern etwas unterscheidet. Dennoch muss ich sagen, dass selbst mir als Al Pacino Fan, der Film nicht gefallen hat, da die Handlung zu einfallslos und unsauber sich dem Zuschauer präsentiert. Sollte der Film zufällig im Fernsehen laufen, dürfen Al Pacino Fans, mal kurz reinschauen. Doch tatsächlich empfehlenswert ist „Sea of Love – Melodie des Todes“ bei weitem nicht.
Homer Wells (Tobey Maguire) hat einen schweren Start ins Leben. Er wird von seiner Mutter in das Waisenhaus St. Cloud’s gebracht. Dort wächst er unter der Obhut von Dr. Wilbur Larch (Michael Caine) auf, der in den kommenden Jahren, Homer nicht nur als Arzt ausbildet, sondern zu ihm eine väterliche Beziehung hegt. In den 30er Jahren sind Abreibungen strengstens verboten. Dennoch führt Dr. Larch Abtreibungen durch, da er die Auffassung vertritt, dass eine Frau nicht gezwungen sein sollte, ein Kind in die Welt setzen zu müssen. Obwohl Homer von Wilbur, eine medizinische Ausbildung erfahren hat, sieht er sich nicht als Arzt. Er hat nie eine Schule besucht, geschweige denn nötige Urkunden. Homer ist glücklich und sorgt sich liebevoll um die übrigen Waisenkinder. Doch tief in seinem Innersten schlummert ein langersehnter Wunsch. Der Wunsch nach Liebe. Die Liebe einer Frau. Schließlich verlässt Homer das Waisenhaus und gelangt durch Wally Worthington (Paul Rudd), der mit seiner Freundin Candy Kendall (Charlize Theron) das Waisenhaus wegen einer Abtreibung aufsuchte, an eine Stelle als Apfelpflücker. Wird Homer tatsächlich auf diese Weise sein Glück finden können? Die Liebe einer Frau spüren dürfen? Oder wird Homer am Ende, doch etwas anderes finden, als gedacht?
„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ behandelt viele komplexe Themen, wie zum Beispiel Abtreibung, Leben im Waisenhaus, Erwachsenwerden und Inzest. Doch kulminieren diese unterschiedlichen Problematiken nicht, sondern werden lediglich angerissen, sodass dem Zuschauer emotionale Fragmente präsentiert werden, wobei dadurch dramatische Momente nur selten entstehen. Dies ist vielleicht auch der sehr ruhigen Erzählweise zu zuschreiben. Denn so manche „große“ Szenen, ziehen an einem still vorbei. Möglicherweise hätte Regisseur Lasse Hallström mit diesem Stil an einigen Stellen brechen sollen. Doch wird vieles durch das hervorragende Schauspiel von Michael Caine, Tobey Maguire und Charlize Theron kompensiert, die sich wunderbar ergänzen.
Mag der Film in einigen Szenen etwas kitschig sein, stört dies nur kaum, da sich dem Zuschauer authentische emotionale Beziehungen zeigen, weshalb diese kitschigen Momente, nicht aufdringlich wirken und sich problemlos in den Film einfügen.
„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ ist ohne Frage, ein liebenswerter und berührender Film, der behutsam die Tragödien des Lebens inszeniert.
Für meine Begriffe präsentiert sich der Film etwas zu ruhig und zu überladen an Problemen. Eventuell wäre es besser gewesen, sich auf ein oder zwei dramatische Höhepunkte zu einigen. Wer auf einen zwar ruhigen, aber bezaubernden Film hofft, wird mit „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ nicht enttäuscht werden.
Elliot Richards (Brendan Fraser) ist mit seinem Leben unzufrieden. Sein Beruf erfüllt ihn nicht, die Kollegen machen sich stets über ihn lustig und auch fern seiner Arbeit sieht es nicht besser aus. Er hat keine Freunde und hat sich in die attraktive Arbeitskollegin Alison (Frances O´Connor) verliebt, doch kann er nicht ihr Herz gewinnen. Elliot ist unglücklich und wünscht sich nichts sehnlicher als mit Alison zusammen zu sein und zwar um jeden Preis. Augenblicklich erscheint der hellhörige Teufel in Gestalt einer atemberaubenden Frau (Elizabeth Hurley) und schließt mit Elliot einen Vertrag ab. Für seine Seele erhält er vom Teufel sieben Wünsche. Nun bekommt Elliot die Chance sich alles zu wünschen, was er schon immer wollte. Wird Elliot tatsächlich das Glück finden? Oder spielt der Teufel etwa mit gezinkten Karten und Elliot steht einem Einzug in die Hölle kurz bevor?
Der Zuschauer begleitet Elliot auf seiner Wunschreise, die sich jedoch stets anders gestaltet als erträumt. Denn der Teufel macht seinem Glück in jeder der Sequenzen einen Strich durch die Rechnung, bis Elliot und dem Zuschauer deutlich wird, dass nicht das Ziel entscheidend ist, sondern der Weg dahin. Glück kann man als Mensch nicht erzwingen, aber dennoch die Augen danach aufhalten, um mögliche Chancen nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Erfahrungen machen das Leben aus und sind ein Grund sich als Mensch weiterzuentwickeln. Elliot durchlebt dank des Teufels, unterschiedliche Lebenssituationen, in denen er zwar oberflächlich glücklich sein sollte, sich jedoch unter der Oberfläche, die gleiche Leere zeigt, wie sie Elliot in seinem bisherigen Leben verspürte.
Die verschiedenen Wünsche werden mit viel Witz in Szene gesetzt und Brendan Fraser sieht man es als Zuschauer förmlich an, dass er bei den Dreharbeiten vermutlich eine Menge Spaß hatte. Er trägt den Film auf eine angenehme Weise und harmoniert mit Elizabeth Hurley, welche sich oftmals in sexistischen Kostümen präsentiert, die besonders das männliche Publikum erheitern sollen.
Hinter all dem Klamauk stecken einige Weisheiten, die vielleicht für den einen oder anderen Zuschauer zu plakativ zur Schau gestellt werden, dennoch ihre Wirkung bei mir zumindest nicht verfehlt haben. Denn „Teuflisch“ lässt durchaus existenzielle Fragen beim Zuschauer aufkommen, mit denen man sich auch nach dem Film beschäftigt. Sicher keine großen, tiefschürfenden Fragen, das würde auch den Rahmen des Films sprengen. Er bietet aber definitiv Anregungen, welche kombiniert mit einer gehörigen Portion Witz und einer wunderschönen Elizabeth Hurley, zweifellos „Teuflisch“, wenn auch etwas kurzweilig, zu einem unterhaltsamen Film machen.
Eine Komödie mit einem gewisser Nuance an Tragik, welche den Zuschauer für neunzig Minuten größtenteils unterhält und nebenbei noch einige Fragen des Lebens verarbeitet.
Sollte der Film zufällig im Fernsehen laufen (und dies tut er des öfteren), ist es bestimmt kein Fehler, einen Blick zu riskieren.
Colonel Douglas Mortimer (Lee van Cleef) ist Kopfgeldjäger und macht so Jagd auf den gesuchten Verbrecher Cavanagh. Doch noch bevor Douglas Cavanagh schnappen kann, kommt ihm ein anderer, schweigsamer Mann zuvor und kassiert das Kopfgeld. Sein Name lautet Monco (Clint Eastwood) und neben seinem scharfen Verstand, weiß er auch mit der Pistole umzugehen. Als beide erfahren, dass El Indio (Gian Maria Volonté), ein berüchtigter Verbrecher aus dem Gefängnis entflohen ist und ein Kopfgeld in Höhe von zehntausend Dollar auf ihn ausgesetzt wurde, beschließen sie zusammen zu arbeiten und das Geld zu teilen. Doch inzwischen befindet sich El Indio wieder bei seiner Bande von mehr als zwölf Mann. Durch eine List versucht Monco das Vertrauen von El Indio zu gewinnen. Doch gelingt es den beiden Kopfgeldjägern schlussendlich El Indio zu überlisten? Wird am Ende vielleicht die Gier der größte Feind der beiden Männer sein?
„Für ein paar Dollar mehr“ ist der zweite Western von Regisseur Sergio Leone und gleichzeitig der zweite Teil der „Dollar-Trilogie“, sowie die erneute Zusammenarbeit mit dem Komponisten Ennio Morricone und dem Schauspieler Clint Eastwood.
Als Zuschauer des ersten Films („Für eine Handvoll Dollar“) merkt man deutlich, eine positive Entwicklung im Hinblick auf die Inszenierung und die musikalische Untermalung. Wirkten diese Elemente im ersten Teil noch unsicher und die Musik von Ennio Morricone zum Teil überladen, hat sich diese Zerrissenheit von Bild und Musik deutlich aufgehoben. Zwar sind beide Komponenten noch nicht völlig miteinander verschmolzen, doch haben Leone und Morricone eine spürbare Entwicklung durchlaufen, sodass Bild und Musik zusammen harmonieren. In diesem Punkt ist demnach deutlich ein Fortschritt zu erkennen. In einem anderen Punkt die Handlung betreffend lässt sich dagegen ein Rückschritt feststellen. Denn dient die fast inhaltslose Handlung lediglich als Aufhänger für verschiedene Szenen in denen stets dasselbe Thema behandelt wird: Männlichkeit. In dieser Hinsicht gefällt mir „Für eine Handvoll Dollar“ besser, obwohl strenggenommen auch dort die Männlichkeit eine große Rolle spielt. Doch dort befindet sich das Thema in einer strukturierteren Handlung und die Geldgier der handelenden Personen steht mehr im Fokus, während „Für ein paar Dollar mehr“ sich vor allem am Ende mehr und mehr in losen Einzelszenen verliert.
Neben einem gewohnt stummen Clint Eastwood und einem großartigen Lee van Cleef, kann man als Zuschauer auch den deutschen Schauspieler Klaus Kinski bewundern. Doch leider in einer unbedeutenden Nebenrolle, der man meiner Meinung nach, mehr Raum hätte geben können.
Im Vergleich zum ersten Western von Leone wirkt der zweite Teil der Trilogie viel souveräner und schafft es, wenn auch mit einigen Längen, eine wunderbare Atmosphäre zu erzeugen, die durch die komponierte Musik von Morricone, über einen außergewöhnlichen Charme verfügt.
Da sich die beiden Filme die Handlung betreffend nicht allzu viel schenken, sticht die veränderte Präsentation von „Für ein paar Dollar mehr“ umso deutlicher hervor; lässt aber gleichzeitig auch erkennen, dass Leone und Morricone noch lange nicht ihr Potential erschöpft haben, was sie zweifellos mit folgenden Filme („Zwei Glorreiche Halunken“, „Spiel mir das Lied vom Tod“) beweisen werden.
Wer sich den ersten Teil bereits angesehen hat, wird mit dem zweiten Teil ohne Bedenken seine Freude haben. Für Western-Fans ein Muss! Wer in seinem Leben lediglich mal einen Western schauen wollte, sollte sich vielleicht an den späteren Filmen von Leone orientieren.
„Für ein paar Dollar“ steht seinem Vorgänger in nichts nach und ebnet den Weg für Sergio Leone und Ennio Morricone, ihr Können weiterhin zu verfeinern.
Babe Levy (Dustin Hoffman) lebt in New York und arbeitet zurzeit an seiner Doktorarbeit. Daneben trainiert er diszipliniert, um an einem Marathon-Lauf teilnehmen zu können. Während seinen Studien lernt er die attraktive Studentin Elsa Opel (Marthe Keller) kennen. Als sie gemeinsam Arm in Arm durch den Central Park spazieren, werden sie plötzlich von zwei Männern in Anzügen überfallen. Entsetzt über diesen Überfall schreibt Babe seinem älteren Bruder Henry „Doc“ Levy (Roy Scheider) einen Brief, in dem er über die beiden Männern berichtet. Daraufhin reist Doc, der sich zu der Zeit in Paris aufhält, nach New York und besucht seinen Bruder. Babe freut sich seinen Bruder wieder zu sehen und am selben Abend gehen sie zusammen mit Elsa in ein Restaurant essen. Mit einem Male scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen, so steht Doc noch am gleichen Abend blutüberströmt an der Haustür seines Bruders und Babe steckt abrupt mitten in einem Netz aus Lügen und Verbrechen. Was hat bloß Doc damit zu tun? Wird Babe sich lebend aus der Affäre ziehen können?
Sehr eindrücklich und mitfühlend ist das Schauspiel von Dustin Hoffman, dem man als Zuschauer die Todesangst deutlich ansieht. Besonders in der Badewannen- und der Verhörszene zeigt sich dies am deutlichsten. Bei letzteren Szene verspüren wohl einige Zuschauer einen beißenden Schmerz im Mund und wohl einige wissen zu berichten, dass auch ihr Zahnarzt ein grausamer Folterknecht ist. So war ich kurz davor die Augen zu schließen, da ich alleine beim Geräusch des Bohrers und dem fiesen Blick von Laurence Olivier, die nackte Angst bekam. Aus atmosphärischer Sicht sticht „Der Marathon-Mann“ deutlich hervor.
Ebenso verhält es sich mit der Erzählweise. Es ist schon erstaunlich, was ein tödlicher Unfall für Konsequenzen haben kann. Denn dieser verändert mit einem Schlag das Leben des Doktoranden Babe Levy. Hierzu werden drei Handlungsstränge dem Zuschauer präsentiert, welche zunächst oberflächlich betrachtet nicht in Verbindung miteinander stehen. Doch schließlich laufen die Stränge zusammen und enden bei Babe. Nun gilt es für Babe durchzuhalten auch wenn das Ende noch nicht in Sicht ist. In dieser Weise könnte ich mir den Titel erklären, der zwar einen interessanten Eindruck bei mir erweckte, vielleicht aber nicht ganz dem Film entspricht.
Die Handlung, sowie die Inszenierung sind solide gehalten und werden besonders durch die schauspielerischen Leistungen (Dustin Hoffman, Laurence Olivier) aufgewertet. Was mich dennoch stört, ist eine der Anfangsszenen, welche die gesamte Handlung des Films bedingt: die Unfallszene. Sicher es mag, doch einige Verkehrsteilnehmer geben, die sich etwas zu emotional und rüpelhaft verhalten. Dennoch ist die Entstehung dieses Unfalls doch mehr als grotesk und dachte zunächst es handle sich um einen Scherz, bis dieser alberne Streit in Flammen aufging und wortwörtlich todernst wurde.
Dennoch ist „Der Marathon Man“ ein durchaus spannender, verzweigter Thriller über einen jungen Mann, der sich mit einem Male unschuldig im Kampf um Leben und Tod wiederfindet. Hierbei zeigt der Film nur an einigen Stellen gewisse Längen, die aber dank genügend dramatischer Szenen, sofort in Vergessenheit geraten.
Wer bereits Panikschübe verspürt, sobald er auch nur an den Besuch eines Zahnarztes denkt, sollte sich vielleicht zwei Mal überlegen, ob er den Film sehen möchte. Ansonsten wird man als Zuschauer mit „Der Marathon Mann“ mit einem spannenden und nervenaufreibenden Thriller belohnt werden, der vielleicht nicht im höchsten Maße schockieren wird, aber dennoch über die volle Distanz von zwei Stunden, den Zuschauer fesselt.
Warum nicht Nolans "Following"?
Joe (Clint Eastwood), ein schweigsamer und geübter Schütze reitet auf seinem Maulesel in das gottverlassene Dorf San Miguel ein, welches von zwei rivalisierenden Familien beherrscht wird. Zum einen von den Baxters, zum anderen von den Rojos. Sein einziges Ziel, welches er verfolgt ist Geld. Bereits während seiner Ankunft, bekommt er die Spannungen innerhalb des Dorfes zu spüren. Er entschließt sich aus den verfeindeten Familien, Kapital zu schlagen und sie gegeneinander auszuspielen. Doch schließlich misslingt sein Plan und Chaos bricht über das Dorf herein.
„Für eine Handvoll Dollar“ bildet den Auftakt der sogenannten „Dollar-Trilogie“ von Regisseur Sergio Leone mit Clint Eastwood in der Hauptrolle, als wortkargen und schießwütigen Einzelgänger. Die Handlung ist ziemlich simpel gestrickt und wird durch zahlreiche gewaltverherrlichenden Passagen erweitert. Hierbei zeigen sich die Gewaltdarstellungen äußerst schwach. Dies ist vor allem dem Kunstblut zu verdanken, welches so unecht wirkt, dass man als Zuschauer meinen könnte, die Schauspieler hätten noch Ketchupreste von der Mittagspause im Gesicht.
Es ist ohne Frage recht unterhaltsam Clint Eastwood zu zuschauen, wie er die beiden Familien gegeneinander ausspielt und mit etwas Glück als Sieger aus deren Streit hervorgeht. Dennoch merkt man dem Film deutlich an, dass sowohl Regisseur Sergio Leone als auch Ennio Morricone am Anfang ihrer Karriere standen und sich ihr Talent erst noch entfalten musste.
Denn Ennio Morricones Klänge wirken regelrecht überladen und entwickeln dementsprechend ihre Wirkung nicht, sobald sie zu bestimmten wiederkehrenden Momenten gespielt werden. Bild und Musik verschmelzen nicht zu einer Einheit, wie zum Beispiel in zwei späteren Filmen von Sergio Leone „Zwei Glorreiche Halunken“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“, sondern präsentieren sich stets als zwei Komponenten, die in einer krampfhaften Abhängigkeit zueinander stehen. Ebenso verkrampft wurde versucht Spannung zu erzeugen und so setzt sich die Musik von Morricone aus einigen hektischen Tönen zusammen, deren Wiederkehr am Ende eher nervt, als ein Gefühl der Dramatik vermittelt. In ähnlicher Weise verhält es sich mit der Inszenierung. Zwar sind bereits die markanten langen Einstellungen von Regisseur Sergio Leone zu erkennen, doch machen sie in diesem Film einen etwas unsicheren Eindruck und schaffen es ebenfalls nicht, eine überzeugende Spannung zu erzeugen.
Nichtsdestotrotz bleibt „Für eine Handvoll Dollar“ ein in Maßen unterhaltsamer Film, der zwar im Vergleich zu anderen Filmen von Sergio Leone und Ennio Morricone, deutliche Schwächen erkennen lässt, für Anhänger von Westernfilmen aber zweifellos ein Muss ist. Nicht zuletzt weil „Für eine Handvoll Dollar“ den Anfang einer wunderbaren Zusammenarbeit zwischen Leone und Morricone bedeutete und zugleich den Western, wie man ihn davor kannte, neues Leben einhauchte.
Der Kalte Krieg hat die Welt fest in seinem Griff. Die Erde ist in zwei feindliche Lager geteilt und beide Parteien (USA und UdSSR) sind von Misstrauen zerfressen. Um dem Feind Macht zu demonstrieren und durch die eigene Übermacht einen Dritten Weltkrieg zu verhindern, rüsten sowohl die USA als auch die UdSSR ihr Waffenarsenal katastrophal auf. Die Welt steht so unmittelbar vor einem atomaren Super-GAU. Eine falsch interpretierte Meldung oder Fehlfunktion könnte das Ende der Welt bedeuten. Das Ende alles Leben auf der Erde. Ausgerechnet in dieser spannungsgeladenen Zeit entscheidet sich General Jack D. Ripper (Sterling Hayden), der Sowjetunion vermeintlich zuvorzukommen und befiehlt dutzenden Bombern den Angriff. Kurz darauf wird der amerikanische Präsident über diesen Vorfall informiert. Umgehend benachrichtigt er den sowjetischen Premier über diesen Unfall und klärt mit ihm das weitere Vorgehen in diesem Fall. Die Bomber müssen um jeden Preis aufgehalten werden, denn allem Anschein nach besitzt die UdSSR, eine Weltvernichtungsmaschine, die bei einem Angriff der USA mit einem totalen atomaren Gegenangriff, die gesamte menschliche Rasse vernichten könnte. Die Zeit wird knapp! Wird die Menschheit am Ende, Opfer ihrer Selbst oder können die Bomber noch gestoppt werden?
Es ist geradezu bemerkenswert, dass „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ im Jahr 1964 in die Kinos kam. Zwei Jahre nach der Kubakrise, in der die Welt tatsächlich am Abgrund tanzte, nimmt sich Regisseur Stanley Kubrick diesem nahezu perversen Thema an und führt dem Zuschauer mit einigem schwarzem Humor, die immense Gefahr vor Augen, in der sich die Welt befand und für welche lediglich einige komplex gestörte Männer verantwortlich waren. Dabei balanciert der Film stets zwischen erschreckendem Realismus und pointierter Satire und zumal scheinen die Grenzen zu verwischen. Mag man Kubrick vielleicht vorwerfen, diese Komik nicht auf die Spitze getrieben zu haben und Militär und Politik vollkommen zu entblößen, ist es meiner Meinung nach gerade dieser Balanceakt den Kubrick unternimmt, der schlussendlich „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ zu solch einem eindringlichen Film werden lässt. Denn durch die Kombination dieser Elemente verliert die Thematik weder ihren Schrecken noch ihren Unterhaltungswert für den Zuschauer.
Wie bereits aus anderen Filmen bekannt („2001: Odyssee im Weltraum“/„Uhrwerk Orange“), bedient sich Kubrick einiger berühmter Musikstücke („We’ll Meet Again“/„When Johnny Comes Marching Home“) und unterlegt diese gekonnt mit eindrucksvollen Bildern. So verabschiedet sich der Film mit mehreren Explosionen verschiedener Atombomben, während dazu grotesk Vera Lynns „We’ll Meet Again“ zu hören ist. Ebenso wie der gesamte Film mich erstaunt hat, verhält es sich mit dem Ende des Films, welches das traurige Schreckensszenario der damaligen Zeit aufgreift. Es ist für uns Menschen heutzutage kaum mehr vorstellbar, dass zu Zeiten des Kalten Kriegs, das Ende der Welt praktisch nur einen Knopfdruck entfernt lag. Doch viel erschreckender ist, dass Menschen überhaupt in solch eine Situation geraten konnten. Eine Handvoll Militärs und Politiker saßen auf mehreren Atombomben und entschieden über das Schicksal der Menschheit, während die übrigen Menschen ihrem Alltag nachgingen. Dieser Perversion begegnet Kubrick mit raffiniertem Witz und nimmt so nicht etwa den Ernst dieses Themas, sondern ganz im Gegenteil hebt gerade diese Komik die Angst, das Gefühl der Ohnmacht und die absolute Absurdität des Geschehens hervor. Gelobt sei an dieser Stelle ebenfalls, das schauspielerische Talent von Peter Sellers, welches er anhand seiner drei Rollen definitiv bewiesen hat.
Hat der Film damals ohne jeden Zweifel mit einer unvorstellbaren Gewalt den Nerv der Zeit getroffen, schafft es „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ dennoch auch heutige Zuschauer zu erreichen. Ich würde den Film nicht vollkommen zeitlos nennen, denn dafür ist er zu sehr das Produkt seiner Zeit. Doch lassen sich zweifellos zeitlose Themen erkennen, die „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ gleichwohl aller Zeiten entheben mag. Krieg wird es auf der Welt immer geben, solange der Mensch existiert. Außer Forscher finden und entfernen vielleicht ein bestimmtes Gen, sofern dies überhaupt existiert. Doch bis dahin ist Krieg nicht aus dieser Welt zu verbannen. Deshalb sollte sich der Mensch stets über die immense Gefahr einer Atombombe bewusst sein und dass allein ihr Besitz die Möglichkeit der Benutzung offeriert. Auf die Spitze wurde dies durch den Kalten Krieg und dem Wettrüsten der beiden Staaten getrieben. Besonders der Wille durch allzu lautes Säbelrasseln den Gegner zu verschüchtern, führte die Waffenspirale ins Unvorstellbare und die Menschheit vor die Schwelle der Zerstörung. Diese Mentalität stellt der Film gnadenlos bloß. Denn trotz aller Affekte sollte der Mensch fähig sein, seine Vernunft nicht zur Zerstörung zu gebrauchen, sondern zur Nachsicht. Zur Nachsicht auf die Menschheit und die Welt in der sie leben.
Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ beinhaltet eine erschreckend brisante Thematik, welche aber durch satirische Züge und einem apokalyptischen Ende, dem Zuschauer die Grotesken des Kalten Krieges vor Augen führt und darüber hinaus zum einen glänzend unterhält, zum anderen ausgesprochen nachdenklich stimmt.
Charlie Kaufman (Nicolas Cage) ist von Beruf Drehbuchautor und gewann mit seinem Drehbuch zu „Being John Malkovich“ zahlreiche Auszeichnungen. Dennoch verfügt er über ein sehr geringes Selbstvertrauen, was sich in vielen Lebenslagen zeigt. Nun erhält er den Auftrag das Buch „Der Orchideendieb“ von Susan Orlean (Meryl Streep) zu einem Drehbuch umzuschreiben, scheint damit allerdings überfordert. Denn obwohl er das Buch bewundert, enthält es nicht genügend Handlung, um daraus ein Drehbuch machen zu können. Zu allem Überfluss unterbricht ihn bei seiner Arbeit, sein Zwillingsbruder Donald Kaufman (Nicolas Cage). Dieser ist zurzeit arbeitslos und möchte, wie sein Bruder ebenfalls Drehbücher schreiben. Donald strotzt im Gegensatz zu seinem Bruder vor Selbstbewusstsein und lebt sein Leben, während Charlie sich seinen Träumereien hingibt. Schließlich entscheidet sich Charlie, seine Probleme mit dem Drehbuch in das Script mit einfließen zu lassen. Auf Anraten Donalds begeben sich die Geschwister auf eine abenteuerliche Recherche. Denn Donald, wie Charlie spüren, dass die Geschichte des Buches noch nicht zu Ende erzählt ist.
„Adaption“ erzählt zunächst zwei Geschichten. Zum einen die Geschichte von Susan Orlean und ihrem Buch „Der Orchideendieb“, zum anderen die Geschichte von Charlie Kaufman und seinen Schwierigkeiten darüber zu schreiben. Der Film reflektiert sozusagen über sich selbst. Zum Beispiel über seine Erzählweise, die Entwicklung der Figuren und die Musik.
Viele kennen dieses Problem einer Schreibblockade, innerlich ausgebrannt zu sein. Gedanklich vor einer Wand zu stehen und kein Weg an ihr vorbei zu erkennen. Es fehlt an Inspiration und an Leidenschaft. Doch für Charlie Kaufman entpuppt sich gerade diese Schreibblockade als Inspiration. Aus der Not macht er eine Tugend und erzählt schlicht und einfach über das Erzählen. Simpel und genial zugleich, verknüpft „Adaption“ diese Problematik, vor der Charlie Kaufman steht augenzwinkernd mit der Geschichte von Susan Orlean. Dazu gesellen sich große Schauspielernamen wie Meryl Streep, Nicolas Cage, Chris Cooper und Tilda Swinton, die allesamt wunderbar ihre Rollen ausfüllen.
„Adaption“ ist ein intelligenter und interessanter Film, der mit einem gewissen Witz, die Dramatik des ausgebrannten Charlie Kaufman darzustellen weiß.
Bill (Jeremy Theobald) gilt offiziell als arbeitslos, bezeichnet sich selber allerdings als Schriftsteller. Kann jedoch noch keine Erfolge vorweisen. Er interessiert sich für Menschen und so beginnt Bill fremde Menschen durch London zu verfolgen. Er will wissen wer sie sind, was sie machen, wohin sie gehen. Dabei achtet er auf einige selbsterdachte Regeln. Zum Beispiel: „Verfolg niemals eine Frau alleine in der Nacht“ oder „Verfolg niemals eine Person zweimal“. Eine von seinen Regeln bricht Bill dennoch durch eines Tages. So kommt es zu einer folgenschweren Begegnung für Bill, die sein bisheriges Leben für immer verändern wird.
„Following“ ist der Debütfilm von Regisseur Christoper Nolan („The Dark Knight“, „Inception“), der hierbei nicht nur Regie führte, sondern sich ebenfalls für die Kamera und das Drehbuch verantwortlich zeigt. Bereits hier erkennt man den Stil von Nolan, der sich durch seine späteren Filme ziehen wird. Keine chronologische Erzählweise, eine düstere Atmosphäre und ein eindrucksvolles Ende, welches mit einigen Überraschungen aufwartet, sind Nolans spezifische Merkmale. Geradezu minimalistisch gestaltet sich der Film. Wenige Schauplätze und eine Handvoll Schauspieler, die in einer schwarz-weiß Optik agieren, finden sich in einer spannenden und faszinierenden Handlung wieder. Man kann „Following“ vielleicht sogar als Geniestreich bezeichnen, betrachtet man das Budget mit dem gedreht worden ist. Denn dies soll sich angeblich auf 6,000 Dollar belaufen und dafür ist „Following“ einfach überragend.
Trotzdem möchte ich einige Kritikpunkte anmerken.
Die Geschichte um Bill ist interessant gestaltet und Nolan versteht es diese grandios zu inszenieren. Jedoch weist gerade das Ende, die Auflösung, eine gewisse Schwäche auf. So blieb mir zumindest unbegreiflich, weshalb eigentlich Cobb oder eben auch sein Auftraggeber, sich diese Mühe machen, um einen simplen Mord zu begehen und weshalb sie einen Sündenbock benötigen. An dieser Stelle hätte ich mir noch mehr Information gewünscht.
Das Ende kann nicht mit dem wunderbaren Anfang mithalten und ich wurde den Eindruck nicht los, dass Nolan versucht seine Geschichte krampfhaft mit einem verblüffenden Ende zu versehen und auf den ersten Blick gelingt ihm dies vielleicht auch. Doch ist erst einmal der Moment der Überraschung dahin, blickt man als Zuschauer ernüchternd auf ein eher schwaches Ende, das im Vergleich zum Film, nicht zu überzeugen weiß.
Desweiteren wirkt der nicht chronologische Erzählverlauf manchmal zu konstruiert und verliert auch mit der Zeit nicht den Anschein, lediglich die Geschichte komplizierter zu gestalten als sie tatsächlich ist.
Nichtsdestotrotz ist „Following“ ein zum Teil spannender Debütfilm geworden, der besonders durch seinen Anfang und die Idee dahinter, einen spürbaren Eindruck bei mir hinterlassen hat. Zwar leidet „Following“ noch an einigen Krankheiten und in mancher Hinsicht ist dies sicher dem geringen Budget geschuldet, dennoch erkennt man als Zuschauer bereits, dass hier ein begnadetet Regisseur zu Werke war, dem es vielleicht an Erfahrung fehlte, aber in keinster Weise an Talent.
Trotz einiger Mängel, ohne jeden Zweifel empfehlenswert und ein Muss für jeden Nolan-Fan!
In Gotham City taucht ein grotesker und brutaler Verbrecher auf, der sich recht schnell als „Joker“ (Heath Ledger) einen Namen macht. Er verbreitet unvorhergesehenes Chaos in Gotham City. Nun liegt es an Batman (Christian Bale) diesem ein Ende zu bereiten. Doch scheint Batman seinen Kontrahenten anfangs zu unterschätzen und so beginnt ein unermüdlicher Kampf um Gerechtigkeit. Doch was bedeutet Gerechtigkeit?
Regisseur Christopher Nolan setzt mit „The Dark Knight“ seine Batman-Saga fort und liefert dem Zuschauer, damit den zweiten Teil der Trilogie. Wurde im ersten Teil „Batman Begins“ großen Wert auf die Entwicklung von Batman gelegt, muss sich nun der dunkle Ritter beweisen. Die innere Schlacht des ersten Teils ist geschlagen. Nun findet sich Batman in einer anderen Schlacht. Gotham City und seine Bewohner verkommen zum Spielball des Jokers und über jeder Szene schwebt die eine große Frage: Was ist Gerechtigkeit?
Durch den Joker wird dem Zuschauer perfide der Spiegel vorgehalten. Der Mensch schafft sich Regeln und versucht in einem stabilen System zu leben. Warum? Um sich sicher zu fühlen. Deshalb folgen wir oftmals den gleichen Abläufen. Wiederholen unsere Tätigkeiten. Wieder und wieder. Nur so können wir, unsere innere Angst, verloren zu sein in dieser Welt, Lügen strafen. Doch was passiert, sobald unsere Regeln, das System nicht mehr gelten; wir die geglaubte Kontrolle verlieren oder sogar bewusst werden, einer Illusion erlegen zu sein?
Im Gegensatz zum ersten Teil, finden sich mehr Actionszenen und die Atmosphäre wirkt noch düster als in „Batman Begins“. Diese Änderungen mögen nun gefallen oder nicht. Was meiner Meinung nach, aber definitiv ein Fehler war im Vergleich zum ersten Film ist, dass erstens Katie Holmes nicht mehr die Rolle der Rachel Dawes übernommen hat und zweitens die Rolle der Schauspielerin Maggie Gyllenhaal angeboten wurde.
Es gibt nur äußerst wenige Momenten in „The Dark Knight“, die dem Zuschauer negativ auffallen geschweige denn quälen könnten. Doch erging es zumindest mir so, dass ich besonders in den Szenen mit Maggie Gyllenhaal, etwas Missmut verspürte und mir sehnlichst Katie Holmes anstelle ihrer wünschte. Denn Frau Gyllenhaal plagt den Zuschauer regelrecht mit pathetischem Schauspiel und ich muss zugeben, dass ich vielleicht nicht glücklich, jedoch erleichtert war, als sie ihr glorreiches Ende fand.
Doch im Gesamten weiß die Fortsetzung zu überzeugen. Denn neben einer bedrückten Atmosphäre, großartig besetzten Rollen und einer durchdachten Handlung, sind es vor allem die imposanten Klänge der, von Hans Zimmer und James Newton Howard komponierten Musikstücke, die sich geradezu in die Köpfe der Zuschauer hinein hämmern. Regisseur Christopher Nolan fügt diese einzelnen Komponenten meisterlich zusammen und präsentiert dem Zuschauer, einen effektvollen zweiten Auftritt des dunklen Ritters Batman.
Man mag Nolan wieder einmal Verschiedenes vorwerfen können und zum Teil sind diese Vorwürfe sicher berechtigt. Dennoch bleibt „The Dark Knight“ bei aller Kritik, ein eindrucksvoller Film, der neben aller Action auch mit einer ausgereiften Handlung aufwarten kann.
Ohne jeden Zweifel, einer der besten Filme des letzten Jahrzehnts!
Erneut wird Gotham City von einem grausamen Verbrecher heimgesucht. Sein Name ist Bane (Tom Hardy). Acht Jahre sind seit dem „Joker“ vergangen, der versucht hatte, Gotham City einer Herrschaft des Chaos zu unterjochen. Ebenso lange wurde Batman (Christian Bale) nicht mehr gesehen. Er ist verschwunden, hat Gotham City womöglich verlassen. Doch nicht ganz ungezwungen. Schließlich hat er vor acht Jahren, die Schuld an Harvey Dents (Aaron Eckhart) Verbrechen auf sich genommen. Harvey Dent, der weiße Ritter von Gotham City. Ein Held, der mit legalen Mitteln das Verbrechen bekämpfte. So hat man ihn gesehen und so sollte es auch in Zukunft bleiben. Gotham brauchte ein starkes Vorbild. So machte das Gesetz nun Jagd auf Batman, den einst gefeierten Helden der Stadt. Acht Jahre sind nun ins Land gegangen und Bane, der sein Gesicht hinter einer Maske verbirgt, strotzt nur so von Kraft und Entschlossenheit, endgültig Gotham City in Angst und Schrecken zu versetzen. Was hat Bane wirklich im Sinn? Wird Batman auch dieses Mal, den Kampf mit dem Bösen aufnehmen können?
Mit "The Dark Knight Rises" beendet Regisseur Christopher Nolan seine Trilogie der Batman-Saga. Dementsprechend sind die Erwartungen an den letzten Teil, besonders da der zweite Teil "The Dark Knight" von vielen Seiten als Meiserwerk oder zumindest geniale Comic-Verfilmung gefeiert wurde, sehr hoch gesteckt. Viele haben Angst enttäuscht zu werden, eine billige Kopie des letzen Films (The Dark Knight) präsentiert zu bekommen oder befürchten Nolan würde versuchen krampfhaft ein Ende zu finden und sich "The Dark Knight Rises" lediglich aus überladenen Actionszenen und einigen Handlungssträngen zusammensetzen. Vielerlei wurde spekuliert, doch wie verhält es sich nun tatsächlich mit dem neuen Nolan? Enttäuschung oder Meisterwerk? Gelungener Abschluss der Trilogie um den dunklen Ritter?
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass "The Dark Knight Rises" eindrucksvoll den Kreis, um Batman schließt und Nolan es gekonnt versteht, seine Trilogie stimmig zu beenden. Ohne jeden Zweifel ist dies ein würdiger Abschluss!
Dennoch ist "The Dark Knight Rises" womöglich nicht das Meisterwerk, welches sich so mancher Zuschauer erhoffte. Gründe hierfür mögen zum einen in der sehr groß angelegten Geschichte, zum anderen an einzelnen, neuen Charakteren liegen.
Zum ersten Punkt, der Handlung: Christopher Nolan versucht in seinem letzten Film schlicht und ergreifend eine Fülle an Ideen und Handlungssträngen einzubauen, sodass an so mancher Stelle die Übersicht fehlt und zu viele Elemente lediglich oberflächlich ihr Dasein fristen. Es wird sehr viel komprimiert und Nolan bemüht sich stets einen Raum für die verschiedenen Erzählungen zu finden. Doch gelingt ihm dies nur zum Teil. Am Ende bricht Nolan zum Glück mit diesen und dem Zuschauer wird ein fulminantes Ende präsentiert, welches geradezu episch inszeniert wird. Einem Ende einer Trilogie würdig.
Zum zweiten Punkt, den neuen Charakteren: Um die verschiedenen Erzählungen mit Leben zu füllen, benötigt es verschiedener Figuren. So gesellen sich zu altbekannten Figuren, die bereits aus „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ stammen, auch neue hinzu. Zu den neuen Figuren zählen zum Beispiel, abgesehen vom neuen Bösewicht Bane, Selina Kyle alias Catwoman (Anne Hathaway), Miranda Tate (Marion Cotillard) und John Blake (Joseph Gordon-Levitt). Sie alle erleiden ein ähnliches Schicksal im Film. Sie wirken über die meiste Zeit äußerst blass und scheinen lediglich als Instrument zu dienen, um einen weiteren Handlungsstrang zu eröffnen. Am Ende schließlich ist einigen unter ihnen, ein mehr oder weniger überraschendes Ende vergönnt, was wiederum einen glauben lassen kann, Nolan benutze sie lediglich als Schlusspointen. Doch diese Annahme wäre wohl ein wenig zu kurz gegriffen. Schließlich verknüpft Nolan, vor allem Elemente aus seinem ersten Film „Batman Begins“ und zeichnet dadurch einen geschlossenen Kreis. Vielleicht keinen perfekten Kreis, der womöglich mit einer vor Ambitionen zitternden Hand, einige Unsauberkeiten aufweist. Dennoch ein in sich geschlossenes Gebilde.
Doch Fakt ist, dass Nolan beginnt neben der Hauptgeschichte, dem erkennbaren roten Faden, unzählige andere Fäden zu spinnen, sodass in diesem Fall vermutlich weniger mehr gewesen wäre. Die einzelnen Figuren haben regelrecht keine Zeit sich zu entwickeln und hetzen von Szene zu Szene.
Meiner Meinung nach vereint „The Dark Knight Rises“ jegliche Elemente der beiden Vorgänger und bildet somit auch in dieser Hinsicht einen würdevollen Abschluss der Trilogie. Während bei „Batman Begins“ die Entwicklung von Batman im Vordergrund stand und im Besondern auch die innerliche Zerrissenheit von Batman/Bruce Wayne, also vielmehr der innere Kampf das Hauptthema darstellte, widmete sich dagegen „The Dark Knight“ dem äußeren Kampf. Nun musste sich Batman beweisen, nachdem er, wie ein Phönix aus der Asche, sich aus seinen Zweifeln, seiner Unsicherheit enthob. So unterschiedlich die Hauptthemen, so unterschiedlich zeigte sich die Inszenierung. Während in „Batman Begins“ der Fokus auf der Entwicklung von Batman gelegt wurde, legte man stattdessen in „The Dark Knight“ das Augenmerk auf den Kampf Gut gegen Böse. Dementsprechend präsentierte Nolan dem Zuschauer im ersten Teil deutlich mehr Handlung, wohingegen der zweite Teil mit mehr Actionszenen aufwarten kann.
In „The Dark Knight Rises“ versucht Nolan nun diese Komponenten miteinander zu verknüpfen. Vielleicht wäre es jedoch besser gewesen bei diesem Unterfangen Abstriche zu machen. Denn zum Teil ist der Film regelrecht überladen mit Handlung. Dazwischen zeigen sich einige Actionszenen, die für Nolan typisch exzellent ausgefallen sind. Möglicherweise wollte Nolan diesem unermesslichen Berg an Erwartungen gerecht werden und einen „Überfilm“ drehen. Gelungen ist dies jedoch leider nicht. Dennoch ist „The Dark Knight Rises“ bestimmt kein schlechter Film geworden und blickt man mal in die sonst doch eher karge Filmlandschaft der heutigen Zeit, hat es Nolan wieder einmal geschafft. Denn „The Dark Knight Rises“ bietet trotz einiger Schwächen, grandiose Unterhaltung, was nicht zuletzt Nolans Talent für „große“ Inszenierungen zu zuschreiben ist. Große Schauspielernamen, beeindruckende Spezialeffekte, eine durchdachte Geschichte und bestechende Filmmusik, werden von Regisseur Christopher Nolan effektvoll inszeniert und lassen „The Dark Knight Rises“ trotz einiger Unstimmigkeiten zu einem bemerkenswerten Abschluss seiner Trilogie und gelungen Film werden.
Bildgewaltig zeigt sich der letzte Batman. Vielleicht nicht von seiner besten Seite, wie in „The Dark Knight“ und für seine Schwächen mögen ihn nun einige Menschen verdammen. Doch „The Dark Knight Rises“ ist ohne jeden Zweifel, trotz einiger Kritikpunkte, ein ausgezeichneter Film geworden, der allerdings seinem Vorgänger etwas hinterher hinkt.
Sie ist zu etwas Großem bestimmt; so zumindest der Glaube von Aileen Wuornos (Charlize Theron). Doch die Wirklichkeit schlägt schneller zu, als ihr lieb ist. Denn plötzlich wacht sie auf und ist angekommen. Angekommen in der Gosse. Endlich in der Realität angekommen. All die Träume, all die Illusionen sind dahin. Weggespült vom Regen der Erkenntnis und mit ihnen jegliche Hoffnung auf ein bisschen Glück. In diesem Stadium der endlosen Verzweiflung widerfahren Aileen, zwei lebensverändernde Begegnungen. Zum einen lernt sie Selby Wall (Christina Ricci) kennen. Durch sie erfährt Aileen zum ersten Mal in ihrem Leben wieder, was Liebe bedeutet. Ein kleiner Sonnenstrahl scheint sich durch die große schwarze Wolke zu zwängen und Aileen schöpft erneut Hoffnungen auf ein glückliches, sorgenfreies Leben fernab ihres Daseins als Prostituierte. Zum anderen wird sie, nur kurze Zeit später nachdem sie Selby kennengelernt hat, von einem ihrer Freier bewusstlos geschlagen und vergewaltigt. Sie kann sich jedoch aus ihren Fesseln befreien und in Notwehr erschießt sie ihren Peiniger und macht sich mit seinem Auto davon zu Selby. Nun beginnt es in Aileen zu brodeln, denn neben der neu entdeckten Liebe zu Selby, gesellt sich unbändiger Hass. Hass über ihre Freier, über ihren Beruf, kurz über ihr Leben. Schließlich beginnt Aileen sich zu wehren und all der angestaute Hass, Ekel und Frust entlädt sich in einer schrecklichen Abfolge von Verbrechen.
Als Zuschauer erlebt man gemeinsam mit Aileen ihre letzten Tage in Freiheit und ihren Beginn als Serienmörderin. Nur fragmentarisch bekommt man als Zuschauer einen Einblick in die Vergangenheit von Aileen. Doch was sich dennoch klar abzeichnet ist die Motivation, die Ursache ihres Handelns. Ausgestoßen von der Gesellschaft und gepeinigt von ihrem bisherigen Lebenslauf scheint es so, als ob Aileen fast unverschuldet zu einer Mörderin wird. So schwebt über den gesamten Film, allzu oft die Fahne der Rechtfertigung, die Aileen einmal mehr, einmal weniger zum Opfer und nicht zur Täterin werden lässt. Dadurch verliert der Film ein wenig an Tiefgang und bietet nur begrenzt Erklärung für die Verbrechen von Aileen.
Aber womöglich will dies der Film auch gar nicht. Schließlich gibt es dafür genug Dokumentationen über sie und ihr Leben. Vielmehr entpuppt sich „Monster“ als feinfühliger Film über eine vom Leben enttäuschte Frau, die sich lediglich ein wenig Glück und Freude wünscht. Doch auch dieser Wunsch scheint ihr vergönnt zu sein. Verzweifelt klammert sie sich mit letzter Kraft an die noch letzte vorhandene Hoffnung auf ein schönes Leben, um aber dennoch schlussendlich zu erkennen, dass der schwarze Abgrund auf sie wartet und sie sich ihrem vermeintlichen Schicksal hingibt.
„Monster“ ist eine einfühlsame Tragödie über das Leben und dessen Probleme, an welchen schließlich Aileen zu Grunde geht.
An dieser Stelle muss einfach das Schauspiel von Charlize Theron gelobt werden, die es exzellent versteht diese Verzweiflung, diesen Drang nach Glück darzustellen. Sie scheint förmlich eins geworden zu sein mit ihrer Figur und trägt somit den ganzen Film leichtfüßig zu seinem Ende. Als Zuschauer verspürt man zum Teil Verständnis, zum Teil allerdings auch Entsetzen über ihr Verhalten. Vielleicht ist es sogar die beste Rolle ihrer bisherigen Karriere, denn abgesehen von ihrer erschreckenden Ähnlichkeit zur tatsächlichen Aileen Wuornos, vermittelt sie allein durch ihre Stimme, diese innere Zerrissenheit. Ganz im Gegenteil dagegen fand ich Christina Ricci und mag es auch nur an ihrer Rolle gelegen haben. Aber was sie da dem Zuschauer bietet ist minimales Können in Sachen Schauspielerei. Möglicherweise wird dies auch nur so deutlich, da sie oftmals in Gegenwart von Charlize Theron spielt. Dennoch sind und bleiben ihre Auftritte in „Monster“ schwach.
Was bleibt am Ende?
Diese Frage stellte sich auch mir. Vielleicht ein sentimentaler Liebesfilm mit zwei tragischen Figuren, die es nicht schaffen sich im Leben zu Recht zu finden. Oder auch ein oberflächlicher Spielfilm, der versucht das Leben von Aileen darzustellen, allerdings sich in einer Liebesgeschichte verrennt. Ein Film, der es sich womöglich zu leicht macht und Aileen als Produkt ihrer Umstände, als Opfer zeigt und andere Faktoren nahezu ausblendet.
Mag alles stimmen oder auch nicht. Doch Fakt ist, dass mich „Monster“ dazu animiert hat, mir Gedanken zu machen. Gedanken über mich, mein Leben und auch das Leben im Allgemeinen. Was bedeutet Glück? Was Freude? Wie würde ich reagieren?
Was bleibt am Ende eines Lebens?
„Monster“ hat seine Schwächen ohne Frage und manch einer kann vielleicht das Schauspiel von Charlize Theron nicht ertragen. Doch bin ich der Meinung, dass es der Film verdient gesehen zu werden. Denn mich hat der Film nicht nur berührt, sondern auch zum Nachdenken gebracht.
Sailor Ripley (Nicolas Cage) flüchtet, nach einer verbüßten Gefängnisstrafe, mit seiner Geliebten Lula Pace (Laura Dern) ins Nirgendwo. Hauptsache weg! Besonders da Marietta Fortune (Diane Ladd), die Mutter von Lula, strikt gegen diese Beziehung ist. Diese Abneigung gegen Sailor geht sogar so weit, dass Marietta einen Auftragsmörder auf Sailor ansetzt. Es scheint irgendetwas in der Vergangenheit geschehen zu sein, zwischen Sailor und Marietta. Nichtsahnend von möglichen Problemen fahren Sailor und Lula auf dem Highway entlang, bereit ein neues Leben zu beginnen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Zunächst muss angemerkt werden, dass ich bis jetzt noch nie so eine schlechte Synchronstimme für Nicolas Cage vernommen konnte. Wer sich dafür verantwortlich gezeigt hat, gehört bestraft. Dieser Umstand hat mich umso mehr verwirrt, als ich die übrigen Synchronstimmen hörte. Bekannte und großartige Sprecher waren da zum Teil zu hören. Doch da der Synchronsprecher von Nicolas Cage absolut nicht ertragbar war, wechselte ich in die englische Sprache und mit einem Male war diese quäkende, ein wenig lispelnde Stimme vergessen. Also in der deutschen Fassung bekommt „Wild at Heart“ bereits ein paar Minuspunkte.
Doch selbst als der Film in Englisch über meinen Bildschirm flimmerte, wollte oder konnte mich „Wild at Heart“ nicht überzeugen, gar unterhalten. Denn abgesehen von einer mal wieder überragenden Filmmusik, für die sich erneut Angelo Badalamenti verantwortlich zeigt, erliegt der Film den gleichen Krankheiten, wie bereites der von allen gelobte Kult-Film „Blue Velvet“.
Die Handlung des Films ist mehr als dürftig und lässt kaum Raum für Überraschungen beziehungsweise Spannung. Die Figuren sind zu eindimensional gezeichnet und es entsteht eine spürbare emotionale Distanz zwischen dem Zuschauer und den agierenden Personen im Film. So werden dem Zuschauer aus „Blue Velvet“ bekannte Figuren präsentiert. Da wäre zum Beispiel, der zwielichtige, gewalttätige und von Sex besessene Bobby Peru (in „Blue Velvet“ Frank Booth verkörpert durch Dennis Hopper), die ständig weinerliche, unsichere und nervtötende Lula Pace (Sandy Williams verkörpert durch Laura Dern) und ein verzweifelter, Glück suchender Sailor Ripley (Jeffrey Beuamont verkörpert durch Kyle MacLachlan). Doch nicht nur in puncto Figuren gleichen sich die Filme. Nein, in groben Zügen ähnelt sich auch der Aufbau der Filme.
Dieser äußert sich durch eine nie enden wollende Abfolge von ausschweifenden Sexszenen und einigen brutalen Gewaltdarstellungen. Unterbrochen wird diese Folge lediglich durch seichte Dialoge, in denen entweder Laura Dern ihr Geheule zum Besten gibt oder der unsichere Protagonist, seine nächste Entscheidung trifft, welche ihn weiter in das Tal des Unheils treibt.
Der einzige deutliche Unterschied zwischen diesen Filmen ist die Tatsache, dass „Wild at Heart“ als Roadmovie konzipiert wurde. Doch macht diese marginale Veränderung keinen wirklichen Unterschied und so bewegen sich die beiden Filme auf einer gleichen, enttäuschenden Ebene der Belanglosigkeit. Denn Sex- und Gewaltszenen allein, machen selbst einen Film von Lynch nicht zwangsläufig zu einem „großen“ Film oder gar zu einem Meisterwerk.
Nach meiner Auffassung schneidet „Wild at Heart“ sogar schlechter als „Blue Velvet“ ab. Sie mögen auf den ersten Blick zwar sich stark ähneln, doch fehlt „Wild at Heart“ Tiefgang. Während „Blue Velvet“ mit vielerlei Symbolik auftrumpfen kann, verharrt „Wild at Heart“ lediglich an der Oberfläche und dringt wenn überhaupt nur für einen kurzen Moment in tiefere Gefilde vor.
Wieder einmal lässt mich nicht der Eindruck los, dass David Lynch seinen Film um häufige Darstellungen von Sex und Gewalt, herum gesponnen hat. Was vielleicht frenetischen Anhängern von Lynch gefallen mag, trifft bei „normalen“ Zuschauern auf Unverständnis und Ablehnung. Ich nehme, nach eigener Auffassung, eine ambivalente Haltung an. Zum einen schätze ich David Lynch sehr für seinen Stil und dementsprechend auch für seine Filme (z.B. „Lost Highway“). Zum anderen bin ich regelrecht enttäuscht darüber, wie einfallslos und ermüdend, sich andere Filme von ihm präsentieren und ihn dennoch Menschen dafür lieben. Mag ich bei den meisten Filmen noch einen gewissen Reiz nachvollziehen können, fehlt mir dieses Verständnis, wie bereits geschehen bei einem andere Film von Lynch „Twin Peaks: Fire Walk with Me“, auch bei „Wild at Heart“.
Mögen die Fans von Lynch mit diesem Film glücklich werden. Ich werde es mit Sicherheit nicht, was ich ein wenig bedauere.
Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) ist Anfang zwanzig und hat vor kurzem das College erfolgreich beendet. Nun stehen ihm alle Türen offen. Er weiß allerdings noch nicht welchen Weg er in der Zukunft beschreiten wird. Seinen Eltern ist aber bereits klar, dass er einer glänzenden Zukunft entgegensteuert. Um seinen Abschluss zu feiern, geben seine Eltern ihm zu Ehren eine Feier. Er wird von seinen Eltern überall präsentiert und es wird mehr als deutlich, dass Benjamin dieses Spektakel nicht gefällt. Da bittet ihn Mrs. Robinson (Anne Bancroft), sie nach Hause zu fahren. Diese Gelegenheit der Feierlichkeit zu entfliehen, ergreift Benjamin und fährt Mrs. Robinson, eine Freundin der Eltern, nach Hause. Dort angekommen, wird schnell deutlich, was Mrs. Robinson tatsächlich will. Sie will Benjamin. Der schüchterne und unsichere junge Mann, weiß nicht so recht, mit den eindeutigen Anspielungen von Mr. Robinson umzugehen. Dennoch beginnen die beiden schließlich eine Affäre miteinander. Zum großen Konflikt kommt es letztlich als Elaine Robinson (Katharine Ross), die Tochter der Robinsons, für ein paar Tage nach Hause kommt. Benjamin führt, auf Drängen seiner Eltern hin, Elaine aus. Er verliebt sich in sie und so kommt es zu einer Reihe von aufwühlenden Auseinandersetzungen.
Der Film besticht zum einen durch grandiose Einstellungen, für die es sich, meiner Meinung, bereits lohnt „Die Reifeprüfung“ anzusehen, zum anderen durch einen eindrucksvollen und feinfühligen Soundtrack. Hierbei finden sich berühmte Lieder, wie „The Sound Of Silence“, „Mrs.Robinson“ und „Scarborough Fair/Canticle“ gespielt von dem Künstlerduo Simon & Garfunkel. Besonders durch die Kombination eindrucksvoller Inszenierung und einfühlsamer Musik, entwickelt sich ein gewisser Zauber, der behutsam den Zuschauer erreicht.
Der Zauber verliert sich jedoch gegen Ende des Films und die sonst sehr ruhige Erzählweise, überholt sich am Ende fast selbst. Vielleicht wurde auch nur zu sehr der Fokus auf den Anfang gelegt, aber es findet keine glaubwürdige emotionale Entwicklung zwischen Benjamin und Elaine statt. Zugegeben nach dem ersten Treffen sind gewisse Gefühle zu erkennen, doch rechtfertigen sie mitnichten den weiteren Verlauf des Films. Geradezu besessen scheint Benjamin von Elaine. Verfolgt sie und ist vollends überzeugt, in ihr die wahre Liebe gefunden zu haben. Gefunden zu haben, wonach er gesucht zu haben scheint. In diesem Punkt weist der Film zweifelsohne eine Schwäche auf und umso mehr verstört, das gehetzte Ende des Films den Zuschauer.
Nichtsdestotrotz ist das Schauspiel von Dustin Hoffman überzeugend und mitreißend. Besonders beachtlich zeigt sich sein schauspielerisches Talent in einer letzten großen dramatischen Szene, in der es einem förmlich durch Mark und Bein geht, wenn Dustin Hoffman verzweifelt mit letztem Atem schreit: „Elaine, Elaine, Elaine, Elaine, Elaine, Elaine!“
Hinzukommt, dass der Film dem heutigen Zuschauer deutlich, die damaligen gesellschaftlichen Konventionen vor Augen führt. „Die Reifeprüfung“ traf ohne jeden Zweifel gekonnt den Nerv der Zeit. Was sich hierbei geändert haben mag, sind die gesellschaftlichen Grenzen gegenüber der Sexualität. Was sich jedoch bis heute bewahrt hat, ist dieses Gefühl der ohnmächtigen Freiheit, welches Benjamin verspürt. Ohne Orientierung zu sein, ohne feste Struktur, nach Jahren der Ordnung. Unbegrenzte Möglichkeiten zu haben sprich frei zu sein, wird in einem bestimmten Stadium zu einem fürchterlichen Fluch, der unentwegt die Seele foltert. Benjamins Leben hat keinen Sinn mehr. Er ist leer und versucht sich irgendwo festzuklammern, um nicht in den Abgrund der Verzweiflung zu stürzen.
So entpuppt sich „Die Reifeprüfung“ trotz einiger erkennbarer Mängel im Hinblick auf die Handlung und das Ende, als sensibler und unterhaltsamer Film. Geradezu leichtfüßig wird die Geschichte um Benjamin erzählt und in Kombination mit wundervollem Klängen und einem überzeugenden Dustin Hoffman, bleibt „Die Reifeprüfung“ auch noch heute eine Sichtung wert, da zum einen eindrucksvoll das Gefühl der Orientierungslosigkeit und zum anderen das damalige Lebensgefühl vermittelt wird.