MartinNolan - Kommentare

Alle Kommentare von MartinNolan

  • 7 .5

    Frank Pierce (Nicolas Cage) ist Rettungssanitäter in New York. Nacht für Nacht fährt er gemeinsam mit einem Kollegen durch die Straßen um Leben zu retten. Dabei wird er häufig mit dem Tod konfrontiert. In letzter Zeit mehr und mehr. Wie durch einen Fluch scheinen alle Menschen, zu denen Frank gerufen wird, zu sterben. Hinzu kommt dass er sich bei einem früheren Fall, die Schuld am Tod einer Patientin gibt. Frank kann sich nicht mehr von seinem Beruf und dem Tod distanzieren. Das Glück oder anders gesagt die Freude hat Franks Seele verlassen. Immer tiefer wird er von den Geistern verstorbener Patienten in eine schwere Depression gezogen. So zeigt sich Frank innerlich von seinen Problemen zerfressen als ausgemergelter gealterter Mann. Bei einem Einsatz lernt er jedoch Mary Burke (Patricia Arquette) kennen. Er verliebt sich in sie, doch schnell wird deutlich, dass auch Mary, von Geistern der Vergangenheit verfolgt wird.
    Einige Momente und vor allem vereinzelte Kameraeinstellungen führen unweigerlich zu Assoziationen mit „Taxi Driver“ einem anderen Film von Regisseur Martin Scorsese. Besonders die düstere Atmosphäre ruft ein Zitat besonders ins Gedächtnis:
    "Eines Tages wird ein schwerer Regen kommen und den ganzen Dreck von den Straßen spülen. Die Spinner, die Freaks, die Gangster, die einem einfachen ehrlichen Mann das Leben zur Hölle machen.“
    Während aber bei „Taxi Driver“ dem bei Nacht angeschwemmten Abschaum, absolute Verachtung entgegengebracht wird, setzt „Bringing Out the Dead“ einen anderen Blickwinkel an und begibt sich auf eine helfende Seite. Zwar distanziert sich Frank ebenso wie Travis Bickle (Protagonist in „Taxi Driver“) von all dem Niederträchtigen und Kriminellen. Doch bekämpft Frank im Gegensatz zu Travis nicht die Gegenwart, sondern seine Vergangenheit. Der Tod und eine mögliche Schuld an diesem, versetzen ihn mehr und mehr in eine Art Trance, in der Realität und Illusion sich überlappen.
    Wie von Regisseur Martin Scorsese gewohnt wird die Handlung gekonnt inszeniert und mit stimmiger, die Monotonie von Franks nächtlichen Einsätzen darstellender, Musik unterlegt. Es ist bestimmt nicht der beste Scorsese.
    „Bringing Out the Dead“ bleibt dennoch eine interessante Erzählung über das Leben, den Tod und die Schuld, welche Scorsese eindrucksvoll in Szene setzt und neben all der Tragik dem Zuschauer auch eine gewisse Komik bietet. Ein Film, der zwar den Zuschauer nicht zu Tränen rührt und es auch nicht wirklich will. Vielmehr sieht man sich mit existentiellen Fragen konfrontiert, die durch Regisseur Martin Scorsese, sich in einen gelungen cineastischen Rahmen einfügen.

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    • Wo ist denn bitte "Green Street"?
      Ich meine wenn "Football Factory" sich in der Liste befindet, warum dann nicht "Green Street"!

      • 6

        21 Gramm berichtet von drei unterschiedlichen Leben, die auf Grund eines tragischen Unfalls ihre Wege kreuzen. Zum einen wäre da Paul Rivers (Sean Penn). Er ist todkrank und benötigt dringend ein Spenderherz. Ansonsten geben ihm die Ärzte einen Monat. Cristina Peck (Naomi Watts) ist Mutter zweier Töchter und lebt mit ihrem Ehemann glücklich zusammen.
        Jack Jordan (Benico del Toro) ist ein Ex-Sträfling und hat sich ganz dem christlichen Glauben verschrieben. Er lebt mit seiner Frau in finanziell niedrigen Verhältnissen. Bemüht sich aber seine Familie zu versorgen.
        Die Handlung ist stark von einem dramatischen Pathos getragen, sodass sich nur schwer Empathie entwickeln kann. Hinzu kommt, dass die recht simple Geschichte zerstückelt, nicht chronologisch erzählt wird und zwar in einem solchen Ausmaß, dass der Eindruck entsteht, der Regisseur wollte durch ein verschachteltes Erzählen über die einfache Handlung hinwegtäuschen. Gelobt werden müssen allerdings die Schauspieler. Sean Penn, aber vor allem Naomi Watts und Benico de Toro spielen ihre Rollen einfach wunderbar und überzeugend, soweit es eben in diesem Rahmen möglich ist.
        Dennoch erkrankt „21 Gramm“ an einem nicht heilbaren Leiden, welches trotz des guten Schauspiels, den Zuschauer nicht auf einer emotionalen Ebene erreicht.
        Denn Emotionen werden hier, meiner Meinung, ausgeschlachtet. Ähnlich wie bei einem Amoklauf in einer Schule, wird die Kamera bewusst auf die weinenden Mitschüler und die Angerhörigen der Opfer gehalten. Doch Tränen machen noch kein Drama. Ebenso ist eine „traurige“ Geschichte, kein Garant für eine gelungene emotionale Bindung zwischen den Figuren und dem Zuschauer. Erkennbar ist zwar eine gewisse Tragik, doch schafft es Regisseur Inárritu meisterlich, diese nicht herauszuarbeiten und sich entwickeln zu lassen. Vielmehr haut er dem Zuschauer Emotionen von fremden Menschen um die Ohren und meint man müsse sich daraufhin auf diese einlassen. Doch dem ist nicht so. Man möge mir vorwerfen kaltherzig zu sein oder emotional unreif, um solch einen Film nicht „verstehen“ zu können. Schließlich müssen die vielen guten Kritiken ihren Ursprung haben. Aber da ich sehr wohl bei anderen Filmen mich mit den Figuren verbunden gefühlt habe oder zumindest um dessen Schicksal bekümmert war, stelle ich auch nicht die Gefühle anderer Menschen in Frage. Sondern glaube, dass diese Form der Darstellung von Emotionen, die ich für äußerst voyeuristisch halte, schlicht und ergreifend, zwar nicht mich, aber dennoch andere berühren kann.
        Wenn man das Zitat und den Titel „21 Gramm" betrachtet, glaubt man vorerst an einen kitschigen Hollywood-Film, der zwar unterhält, aber nicht sonderlich beeindruckt. Doch ganz im Gegenteil. Selbst die Unterhaltung ist bei diesem Film nur gering vorhanden. Man sieht 120 Minuten konstantes Drama. Der Fehler hierbei: Es handelt sich um ein oberflächliches und zu konstruiertes Drama. Die Figuren und ihr Schicksal lassen einen daher, zwar nicht völlig kalt, erreichen ihr Ziel jedoch bei weitem nicht.
        Ähnlich wie bei „Biutiful“ einem anderem Film von Alejandro González Inárritu, sieht sich der Zuschauer, einem geknüpften Netz aus Dramatik gegenüber, durch dessen groben Maschen, der Betrachter mühelos entkommen kann und den Figuren gleichgültig beim Scheitern zusieht.
        Aus cineastischer Sicht ist dieser Film einigermaßen in Ordnung, kann aber dennoch durch mangelnde Emotionalität nicht überzeugen, da dadurch der Film um einiges länger erscheint, als er tatsächlich ist.

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        • Das große Manko dieses Videos ist die fehlende Authentizität. Dieses ganze Gelaber fügt sich in einen selbstdarstellerischen Rahmen, das es kaum zu ertragen ist. Das ist auch ein Grund, warum man tiefgründige Filme oder zumindest Filme mit Anspruch regelrecht hassen kann. Weil sich selbstverliebtes und pseudo-intellektuelles Pack darauf stürzen, wie ein Rudel Wölfe auf ein hinkendes und blindes Rehkitz. Da ziehe ich doch lieber eine Konversation über einen "simplen" Film mit einem einfach gestrickten Menschen vor, als so was. Warum? Weil es zum größten Teil ehrlich ist und nicht aufgesetzt.
          Ich habe bestimmt nichts gegen Filme, die etwas Intellekt erfordern oder zum Diskutieren, ja sogar zum philosophieren anregen. Aber dann auch bitte mit Leuten, bei denen sich hinter all dem Gerede auch Substanz befindet.
          Da dies hier nicht der Fall ist, wirkt einfach alles aufgesetzt und somit unsympathisch.
          Ich bin grundsätzlich für solche Videos! Doch entweder wird der Posten gleich neu besetzt oder der werte Herr Schmitt ändert sich und seine Form der Präsentation.
          So wird das auf jeden Fall, nicht allzu großen Anklang finden!

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          • 4 .5

            Schlechte Schauspieler und ermüdende Erzählungen machen den Film von Regisseur Jim Jarmusch höchstens zu einer netten Fingerübung, mehr allerdings nicht, da der Film ansonsten zu viele Schwächen aufweist, die die Nacht auf Erden länger erscheinen lässt, als sie tatsächlich ist.

            • 5 .5

              Joe McTeague (Kirk Douglas) ist ein wohlhabender und gealterter Mann. Aus den zwei Gründen versuchen die Familienmitglieder alles um ihren Onkel Joe Unmengen an Honig um das Maul zu schmieren, während sie sich untereinander die Fehler der Anderen (Trunksucht, Affären) vorwerfen. Kurz gesagt: Es herrschen eine Menge Spannungen unter der Familie McTeague. Jeder will was vom Kuchen haben! Und das nicht zu knapp. Doch plötzlich taucht eine junge Blondine namens Molly (Olivia d’Abo) auf. Sie ist angeblich die Krankenschwester von Joe. Sofort wittern die übrigen Verwandten Gefahr im Verzug und spüren den verschollenen Neffen Daniel McTeague (Michael J. Fox) auf, der stets der Liebling von Onkel Joe gewesen ist. Er soll Joe von der blonden Molly abreden. Daniel ist, anders als seine Angehörigen, nicht vom Geld besessen und möchte zu Beginn nur Onkel Joe zu Liebe, ihn besuchen. Doch mehr und mehr wird Daniel in den Sumpf aus Habgier, Neid und Bosheit hineingezogen.
              Eine in Zügen unterhaltsame Satire über die Niederträchtigkeit des Menschen und die Herrschaft des Geldes in unserer Welt. Die Rollen sind dermaßen überzogen, dass es keines großen schauspielerischen Talents bedarf. Kirk Douglas spielt seine Rolle, der Figur entsprechend. Michael J. Fox schmückt das Ganze aus.
              Um die erkennbar simple Handlung interessanter zu gestalten, wurden derart viele Wendungen mit eingebaut, sodass sich der Zuschauer zunehmend genervt zurücklehnt und die nächste "unerwartete" Wendung bereits kommen sieht.
              Eine nette Komödie mit einiger Kritik am Menschen und seinen Schwächen, die durch einige Stars besticht, aber nüchtern betrachtet nicht über einen dürftigen Unterhaltungsfilm hinaus, seine Berechtigung findet.

              • 6 .5

                John Constantine (Keanu Reeves) besitzt eine übernatürliche Fähigkeit. Er kann Engel und Dämonen sehen, die sich auf der Erde befinden. Normalerweise dürfen diese sich nicht in die menschliche Dimension eindringen und ihr Unwesen treiben. Doch trotzdem verschaffen sich diese Wesen Zugang zur menschlichen Dimension und so ist es die Aufgabe von John Constantine, die Dämonen mit jeden erdenklichen Mitteln zurück in die Hölle zu schicken. Angela Dodson (Rachel Weisz) ist Polizistin und ihre Schwester nahm sich als Patienten einer psychiatrischen Klinik das Leben. Angela glaubt nicht an einen Selbstmord und stellt Untersuchungen an die sie zum Dämonenjäger John führen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Spuren des Selbstmordes und stoßen am Ende auf ein erschreckendes Geheimnis. Doch so viel sei verraten: Die Rettung der Welt liegt allein in den Händen von John Constantine!
                Der Film von Regisseur Francis Lawrence besticht neben den gelungen Spezialeffekten, mit einer düsteren Atmosphäre. Die Handlung verweilt dabei aber in der Mittelmäßigkeit. Ebenso verhält es sich mit der Inszenierung. Während man das Augenmerk auf die visuellen Effekte setzte, hätte man dem Film lieber mehr Tiefgang verpasst. Da werden einige christlichen Figuren genannt und deren Aufgabe, aber um sich auch auf einer emotionalen Ebene damit zu beschäftigen, fehlt es einfach gesagt.
                Man nehme eine mysteriös-klingende Rahmenhandlung, ein paar nette Schauspielergesichter, abgedroschene Dialoge und viele Spezialeffekte et voila "Constantine". Natürlich ist dies kein schlechter Film, denn dafür bietet er, wie bereits gesagt einige überzeugende Bilder. Doch dem Schicksal von Angela oder John steht der Zuschauer distanziert gegenüber. Hinzu kommt eine oberflächliche Handlung, sodass man "Constantine" so gewissenlos in die Vergessenheit verbannen wird, wie John die Dämonen in die Hölle.
                Wer ein Anhänger solcher Filme ist, macht bestimmt mit "Constantine" nichts falsch. Auch für Menschen, die nach dem harten Arbeitstag, sich einfach von schönen Bildern und einigen Actionszenen berieseln lassen möchten, werden nicht enttäuscht. Für alle anderen bleiben unzählige bessere Filme mit der gleichen Thematik.

                • 7

                  Wer kennt diese Tage nicht, an denen alles schief läuft? Alles scheint sich gegen einen verbündet zu haben. In solchen Situationen reagiert jeder anders. Während der eine in Depressionen verfällt und über das Leben philosophiert und sich in Spiralen des Lamentierens verliert, reagiert ein anderer mit Hass gegen all die Ungerechtigkeiten. Doch dieser schwächt in der Regel im Laufe der Zeit wieder ab und kehrt nur ab und zu wieder. Bei manch einem gesellt sich zu dem Hass noch der Hang zur Gewalt hinzu und so kommt es unweigerlich zur Konfrontation mit der Wirklichkeit.
                  So oder so ähnlich ergeht es William Foster (Michael Douglas), der sich zu Beginn des Films, in einem nicht enden wollenden Stau in den Straßen Los Angeles befindet. Er sitzt in seinem Auto und ist auf dem Weg zu der Geburtsparty seiner Tochter. Es ist laut und die Hitze macht das Warten zusätzlich unerträglich. Daher entschließt er sich zu Fuß zu seiner Tochter zu gelangen. Doch auf seinem Marsch durch die Straßen von Los Angeles entladen sich all die angestaute Frustration und der Hass über die Ungerechtigkeiten des Lebens.
                  Regisseur Joel Schuhmacher nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in der man einen verbitterten Mann auf seinem gewalttätigen Weg in den Wahnsinn folgt. Vom Konzept her betrachtet, verfügt die Idee über eine Menge Potential, ein unvergesslicher Film zu werden. Denn wer wollte nicht schon mal wegen einer Ungerechtigkeit (und ich spreche hier nicht von Lappalien) sich Gehör verschaffen oder sich gegen diese zur Wehr setzten. Hier wird kein Krieg gegen ein, zwei Fehler im System geführt. William kämpft als Don Quijote gegen die Ungerechtigkeit des Lebens (Windmühlen), dass zum Beispiel manche ein reiches und erfülltes Leben führen können, während andere rund um die Uhr arbeiten müssen, nur um über die Runden kommen zu können. Doch verkommt diese Motivation mehr und mehr zu einem persönlichen Kampf, der in einem Wahn endet.
                  Was diesem allerdings fehlt ist Tiefgang. So fehlen zum Beispiel mehr Informationen über den Protagonisten und sein Leben. Somit ist auch eine Identifikation auch mit anderen Beteiligten nicht möglich, da vermieden wurde diese zu ermöglichen. Aus diesem Grund allerdings, bleibt der Zuschauer zu sehr auf Distanz und nach einigen Szenen der Gewalt und dem Abspann, wird wenn überhaupt, das vergrämte Gesicht von Michael Douglas in Erinnerung bleiben. Mehr jedoch nicht!
                  Es hätte ein großer Film werden können. Doch so reiht er sich in die Riege von soliden und gewaltdarstellenden Unterhaltungsfilmen ein und verschwindet in der Masse.

                  • Sehr coole Idee! Nun Lust "Pulp Fiction" zu schauen und mehr Videos von Pogo.

                    • 6 .5
                      über Getaway

                      Doc McCoy (Steve McQueen) sitzt im Gefängnis. Nach vier langen Jahren, kann er den Alltag im Gefängnis nicht mehr ertragen und so erkauft er sich die Freiheit durch einen korrupten Politiker Jack Benyon (Ben Johnson). Dieser plant sogleich mit McCoy einen Banküberfall. Er stellt dabei McCoy zwei Komplizen zur Seite. Der Überfall scheint simpel und schnell in der Durchführung. Dennoch läuft der Raub nicht wie geplant. Einer von Benyons Leuten erschießt einen Wachmann und Chaos bricht aus. McCoy und seine Ehefrau Carol McCoy (Ali MacGraw), die den Fluchtwagen fährt, können entkommen. Sie fahren zu dem ausgemachten Treffpunkt. Aus einem kleinen Überfall entwickelt sich nun eine Verfolgungsjagd. Doc und seine Frau haben das Geld und werden nun nicht nur von der Polizei, sondern auch von Benyons Männern gejagt.
                      Die Geschichte ist an vielen Stellen zu simpel gestrickt als das sie den Zuschauer mit überraschenden Wendungen verblüffen könnte. Oder anders gesagt: Der Film bleibt zu sehr an der Oberfläche, sodass Spannung nur im geringen Ausmaß aufkommen mag. Dies wäre nicht weiter dramatisch, wenn im Ausgleich die Inszenierung stimmen würde. Ohne Frage darf man als aus heutiger Sicht nicht vergessen, dass zu der Zeit als "Getaway" gedreht wurde, nicht die Mittel zur Verfügung standen, wie sie es heute tun. Dennoch können auch die "Actionszenen" nicht wirklich überzeugen. Der Film rauscht am Zuschauer vorbei, wie ein Tag für einen Insassen im Gefängnis.
                      So bleibt "Getaway" neben seiner stimmigen musikalischen Untermalung durch Quincy Jones, ein solider Film, der bestimmt zu seiner Zeit die Zuschauer für sich gewinnen konnte, aber nun einer zu großen Konkurrenz entgegensteht.

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                      • 6

                        Christopher McCandless (Emile Hirsch) stammt aus einer wohlhabenden Familie, in welcher es aber auch viele Probleme gibt. Nachdem er im Alter von 22 Jahren seinen Abschluss seines Studiums (Geschichte und Anthropologie) erlangt, beschließt er sich von seinem materiellen Besitz zu lösen und sich durch die USA zu reisen. Ohne Ausweis, ohne Geld und nur mit einem Rucksack beginnt sein Trip. Sein Ziel lautet Alaska, wo er fernab aller Zivilisation, in der Wildnis leben möchte.
                        Es gibt bestimmt einige Menschen, die den gleichen Traum haben, wie Christopher. Raus aus dem Alltag, dem Komfort, dem modernen Leben. All die Probleme hinter sich zu lassen und sich auf das Einfache konzentrieren: In Harmonie mit der Natur leben!
                        So zieht Christopher McCandless oder Alexander Supertramp, wie er sich selber als Reisender bezeichnet, los und begibt sich auf die Suche. Tja, auf die Suche nach was? Suche nach der eigenen Identität, Glück, Liebe oder die Wahrheit? Oder kann man die Reise von Christopher doch mehr als eine Art Flucht betrachten. Flucht vor den familiären und eigenen Problemen. Flucht vor der Konfrontation mit der Wirklichkeit, der unbarmherzigen Realität.
                        Der Film erzählt die Geschichte, eines naiven, selbstgerechten und verwöhnten Jungen, der los zieht und in der Wildnis leben will. Er selbst sieht sich als Suchender. War er in seiner Vergangenheit Lügen und Heucheleien ausgesetzt, so meint er im "einfachen" Leben, die Wahrheit und damit das Glück zu finden. In seinem Denken und Handeln gibt sich Christopher sehr herablassend auf Menschen, die nach seiner Meinung falsch leben. Er kann hinter die Fassade blicken und verurteilt die Menschen für ihr Verhalten, sich mit Lügen zu umgeben. So macht er in manch einer Situation den Eindruck eines Erleuchteten, der als einziger das moderne Leben durchschauen könnte. So selbstgerecht er sich zeigt, so gestaltet sich auch seine enorme Naivität. Ohne tatsächliche Kenntnisse macht er sich auf, um in Alaska mit der wilden Natur zusammen zu leben. Alles in einem wirkt Christopher in dem Film, wie ein verwöhnter und leichtgläubiger Junge, der nach seinem angenehmen Leben, in die Natur will, um Abenteuer zu erleben und womöglich sein Glück zu finden.
                        Am Ende stellt sich allerdings heraus, dass Chris bzw. Alex nicht auf der Suche war, sondern vielmehr auf der Flucht. Auf einer Flucht vor seiner Vergangenheit. Es bleibt am Ende offen inwiefern sein Unterfangen "erfolgreich" gewesen ist, soweit man in diesem Zusammenhang überhaupt von Erfolg oder Niederlage sprechen kann. Dennoch wird diese Suche respektive Flucht mit einem verklärten Blick erzählt, sodass sogar von einer Glorifizierung gesprochen werden kann. Der Schluss des Films ist durch diesen Aspekt sehr stark geprägt. Rückblickend betrachtet bleiben doch eher die Menschen im Gedächtnis, die Chris auf seiner Reise trifft, als Chris selber. Ebenso verhält es sich mit der Sympathie des Zuschauers gegenüber den Figuren. Da Chris derart selbstgefällig erscheint, bestechen seine "Gefährten" umso deutlicher hervor.
                        Ein Film, der ohne jeden Zweifel zum Denken animiert.
                        Da aber neben den schönen Bildern, die Geschichte nur harmlos und träge erzählt wird, kann dieser Film nicht überzeugen. Mag es an der Inszenierung liegen oder womöglich am Schauspieler, aber Sympathie kommt für den Protagonisten nur sehr selten auf, sodass eine Identifizierung auf einer emotionalen Ebene gänzlich ausbleibt und so der Film sich in die Länge zieht, bis der Abspann erscheint.
                        So zeigt sich dem Zuschauer, das Leben eines jungen Mannes, dessen Leben in Alaska, ein tragisches Ende findet.

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                        • 5 .5

                          Regisseur Kingsley Stewart (Jeremy Irons) dreht einen neuen Film namens "On High in Blue Tomorrows". Die Hauptrollen spielen Devon Berk (Justin Theroux) und die ehemals erfolgreiche Schauspielerin Nikki Grace (Laura Dern). Alles scheint glänzend zu verlaufen. Doch bevor die Dreharbeiten beginnen, erfahren Nikki und Devon, dass es sich bei diesem Film, um ein Remake handelt. Der Titel damals lautete "4-7" und der Film wurde nie zu Ende gedreht, da die beiden Hauptdarsteller damals, kurz vor Beendigung, ums Leben kamen. Als nun die Dreharbeiten zu "On High in Blue Tomorrows" beginnen, geschehen einige seltsame Dinge. Nikki scheint sich mehr und mehr in ihrer Rolle zu verlieren und so vermischt sich zunehmend Wirklichkeit und Illusion.
                          Der Film gleicht einem nicht enden wollenden Alptraum. Mag am Anfang vielleicht noch eine in Zügen erkennbare Handlung vorhanden sein, entwickelt sich der Film mehr und mehr in eine Aneinanderreihung von verstörenden Fragmenten, die allesamt von Nikki Grace/Susan Blue, handeln. Je weiter die Zeit voranschreitet, desto tiefer wird der Zuschauer in einen Strudel des Lynch-Universums, bestehend aus abstrusen Bildern, gezogen.
                          David Lynch setzte sich einen äußeren festen Rahmen in welchen er seine Ideen verwirklichen konnte. Innerhalb diesem Rahmen herrscht kein Sinn im konventionellen Verständnis. Lynch zeigt dem Zuschauer lediglich einige Szenen. Der Sinn entspringt aus der jeweiligen Individualität aus der subjektiven Sichtweise des Zuschauers. Es gibt keine oktroyierten Bedeutung. Um dennoch den Zuschauer wieder aus dem konfusen Lnych-Universum zu verweisen, wird am Ende des Film, der Rahmen geschlossen und so betten sich all die verstörenden Darstellungen, in eine, zumindest erkennbare, Handlung.
                          Möglicherweise entsteht so etwas wie "Inland Empire", wenn man David Lynch zu viel Freiraum lässt. Denn dieser Film ist definitiv zu "lynchig", als dass man ihn als "normaler" Zuschauer anschauen kann. Tatsächlich ist der Film größtenteils das Werk von David Lynch. So führte er nicht nur Regie, schrieb das Drehbuch und produzierte ihn, sondern er versuchte sich auch als Kameramann und Cutter und Verantwortlichen für die musikalische Untermalung. Zu allem Überfluss soll David Lynch, viele Szenen unmittelbar vor dem Dreh geschrieben haben und betrachtet man den Film im Gesamten, erscheint dies auch plausibel. Denn es wirkt vieles in einen groben Rahmen geschmissen, wie bereits oben erwähnt. Hier konnte sich Lynch mit seinen Gedanken förmlich austoben. Doch das Lynch-Universum ist zu mächtig, als dass es als Film wirklich funktionieren könnte. Neben den verwirrenden Szenen, schafft es Lynch dennoch durch das gewohnte Spiel (z. B. in "Lost Highway") von Licht und Schatten und einer beklemmenden Musik, eine unvergleichliche Atmosphäre zu erzeugen.
                          So steht der Zuschauer allein gelassen mit einer Vielzahl an fragmentarischen Darstellungen in einem bedrückenden Labyrinth, aus welchem es kein Entkommen zu geben scheint.
                          Für Verehrer von David Lynch und seinen Filmen führt ohne Zweifel, kein Weg an diesem Film vorbei. Doch konnte man bereits mit anderen Filmen von ihm ("Lost Highway", "Mulholland Drive", "Der Elefantenmensch"), keinen Gefallen finden, wird man mit "Inland Empire" weder sein Vergnügen noch sonst etwas erfreuliches erleben, sondern ganz im Gegenteil David Lnych und seinem Film hasserfüllt entgegen treten.
                          Es ist ein Film, der mit Sicherheit nur die "wahren" Anhänger von David Lynch wirklich begeistern kann, da man mit "Inland Empire" noch nie tiefer in das Lynch-Universum eintauchen konnte.

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                          • 7

                            Dean Corso (Johnny Depp) ist von Beruf Antiquar und handelt mit seltenen und alten Büchern. Boris Balkan (Frank Langella), ein renommierter Sammler, besitzt eines von drei weltweiten bekannten Büchern mit dem Titel "Die neun Pforten". Es heißt, der Teufel soll es verfasst haben. Balkan vermutet allerdings, dass es sich bei zwei von den drei Büchern, um Fälschungen handelt. So beauftragt er Corso damit, sein Exemplar mit den anderen beiden zu vergleichen, um somit das Original zu ermitteln. So mysteriös der Inhalt und der Titel der Bücher, genauso unheimlich entpuppt sich die Geschichte der Bücher. Doch als Corso bemerkt in welcher Angelegenheit er Untersuchungen unternimmt, ist es bereits zu spät, um sich der Sache entziehen zu können.
                            Regisseur Roman Polánski erzählt mit "Die neun Pforten" einen durchaus spannenden und unheimlichen Film, über okkulte Rituale, Verrat und den Teufel. Der Film mag trotz seiner vielleicht harmlos wirkenden Handlung, dem Zuschauer einen gewissen Grusel oder Schauer versetzen. Ursache dessen ist vor allem die packende Atmosphäre, die der Film erzeugt und in seiner rätselhaften Art, den Zuschauer gleich einem leichten Nebel, sanft umschließt.
                            "Die neun Pforten" beginnt vielversprechend und versetzt den Zuschauer in eine unheimliche Neugier. In der Mitte ungefähr lässt dies allerdings nach und der Zauber lässt spürbar nach. Die Handlung erreicht ihren Tiefpunkt. Zum Schluss nimmt der Film nochmals Fahrt auf und katapultiert sich so überraschend aus diesem Tiefpunkt.
                            Dennoch bleibt am Ende, ein zwar in Teilen solider und auch unheimlicher Film über einen Mann, der auf der Suche nach dem Teufel ist, aber im Gesamten betrachtet nur für einen Moment unterhaltsam. Nach dem Film bleiben wenig bis keine Augenblicke spürbar im Gedächtnis.
                            "Die neun Pforten" unterhält den Zuschauer angenehm, über zwei Stunden ohne hollywoodtypische Spezialeffekte und führt einen, in dieser Zeit, in eine dunkle Welt.

                            • 6

                              Leutnant A.K. Waters (Bruce Willis), Anführer einer Spezialeinheit, soll mit seinen Männern in Nigeria, Dr. Lena Kendricks (Monica Belluci) aus einem Krisengebiet retten. In Nigeria herrscht Bürgerkrieg und die Rebellen durchstreifen das Land und bringen unvorstellbares Leid über die Bevölkerung. Dr. Kendricks arbeitet in einem christlichen Flüchtlingslager. Als Waters und seine Leute dort eintreffen, besteht sie darauf alle halbwegs gesunden Flüchtlinge mitzunehmen. Waters lehnt zunächst ab, geht dann doch auf die Bedingung von Kendricks ein und so macht sich eine Gruppe von Flüchtlingen unter der Obhut von Waters und seiner Spezialeinheit auf und marschieren durch den Dschungel zu einem günstigen Landeplatz für die rettenden Hubschrauber.
                              Regisseur Antoine Fuqua, der Filme wie "Training Day" und "Gesetz der Straße" gedreht hat, gelingt es mit diesem Film jedoch nicht, einen guten bis herausragenden Film zu schaffen. Die Geschichte könnte man nämlich ziemlich einfach ausgedrückt folgendermaßen zusammen fassen: Die pflichtbewußten Amerikaner entdecken ihr Gewissen und retten den armen schwarzen Mann vor dem bösen schwarzen Mann. Dabei wird nicht an Pathos in Sachen Barmherzigkeit und unvorstellbarem Schmerz gespart. Dem Zuschauer wird mehr als überdeutlich (und daher wirkt es auch falsch sprich aufgesetzt) mit der Moralkeule geschwungen und gleichzeitig die Fähigkeit des Menschen zur Grausamkeit gezeigt.
                              So falsch erweist sich auch das Schauspiel von Monica Bellucci, die ab der ersten Begegnung zur glorreichen Unsympathin verkommt. Ebenso auch die zurückgebliebene Nonne und der Pater, die sogleich für ihre, nennen wir es mal Naivität, gerichtet werden. Die Bilder vermögen es diese Mängel ein wenig auszugleichen, weshalb "Tränen der Sonne" kein völlig schlechter Film geworden ist. Sollte man bereits fast alle bekannten Kriegsfilme gesehen haben und benötigt einen weiteren, macht mit diesem Film, unter Umständen keinen Fehler. Alles anderen bedienen sich der großen Anzahl an besseren Filmen, die das Thema Krieg haben.

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                              • 7

                                Der berühmte Detektiv Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) und sein Assistent Dr. Watson (Jude Law) stehen vor einem rätselhaften Fall. Zunächst verhinderten sie einen okkulten Mord von Lord Blackwood an einer junge Frau. Da Lord Blackwood zuvor andere Mädchen ermordete, wird er nun zum Tode durch den Galgen verurteilt. Dr. Watson erklärt ihn nach der Hinrichtung für tot. Doch nur kurze Zeit später werden Holmes und Watson auf den Friedhof zitiert. Der Friedhofswächter soll angeblich Lord Blackwood über den Friedhof spazieren gesehen haben und tatsächlich ist die Gruft von Blackwood aufgebrochen und er befindet sich nicht im Sarg. Doch wie ist das möglich? Schließlich war Watson bei seiner Hinrichtung anwesend und hatte ihn für tot erklärt. Das Ermittlerduo steht vor einem neuen Fall, den es zu lösen gilt.
                                Die Geschichte um den scharfsinnigen Detektiven und seinen Gehilfen ist in den Grundzügen simpel gestrickt, kann aber dennoch eine gewisse Art Spannung erzeugen. Es wurde allerdings nicht darauf geachtet, die Spannungen zwischen Holmes und Watson klar darzustellen, denn im Fokus des Films liegt ganz und gar die Inszenierung von bewegten Bildern sprich Actionszenen. Der Zuschauer wird in ein Abenteuer geschmissen, welches sich durch Kampfszenen und wilde Verfolgungsjagden auszeichnet. So treten die Hauptfiguren regelrecht in den Hintergrund des Geschehens und werden nur dann in Szene gesetzt, sobald die Handlung weitergeführt werden muss. Dies macht aus "Sherlock Holmes" bestimmt keinen schlechten Film, aber einen, den man nicht lange der Vergänglichkeit entziehen kann.
                                Was positiv auffällt ist die fantastische Filmmusik, sowie die erzeugte Atmosphäre von London Ende des 19. Jahrhunderts.
                                Alles in einem verpasst Regisseur Guy Ritchie die Chance aus "Sherlock Holmes", einen unvergesslichen Film über das berühmte Detektivgespann zu drehen und schafft mehr eine wilde Abenteuerfahrt für den Zuschauer, die er schneller vergessen haben wird, als sie dauerte.

                                • 8

                                  In einem Bahnhof in New York taucht, wie aus dem Nichts, ein rätselhafter Mann auf. Er kann sich nicht ausweisen und erscheint gänzlich verwirrt, weshalb er vorerst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird. Dort wird er von Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) untersucht. Der mysteriöse Mann nennt sich Prot (Kevin Spacey) und komme von einem weit entfernten Planeten namens K-Pax. In all seinen Ausführungen und Erzählungen über seine Herkunft, spricht Prot mit einer solchen Überzeugung und Klarheit, sodass Dr. Powell ihm doch einen gewissen Glauben schenkt. Ebenso auch die Patienten in der Klinik. Hinzukommt dass, hinter den Aussagen von Prot auch fundiertes Wissen liegt. So bestätigt ein Freund von Powell, der Astrophysiker ist, die Ausführungen von Prot über das Weltall. Wer ist dieser Mann aus dem Weltall in Wirklichkeit? Welche Geschichte steckt hinter Prot oder kommt er womöglich doch vom Planten K-Pax?
                                  Kevin Spacey spielt seine Rolle als außerirdischer Besucher, geradezu phänomenal. Würde die Rolle bei anderen Schauspielern, unter Umständen aufgesetzt wirken, schafft es Spacey, den Zuschauer in seinen "außerirdischen" Bann zu ziehen.
                                  Der Film beginnt sehr vielversprechend und baut eine geheimnisvolle Spannung auf, welche sich bis zur Mitte des Films ungefähr hält. Ab diesem Zeitpunkt beginnt der Film, einige Längen zu zeigen und die Spannungskurve beginnt sich kontinuierlich zu senken. Jedoch schafft es der Film durch seine fulminanten Schlussszenen, diese Längen zu kompensieren.
                                  "K-Pax" unterhält den Zuschauer mit einer spannenden Geschichte, überzeugenden Schauspielern und schönen Bildern. Dennoch bleibt der Film vielleicht zu harmlos oder zu ruhig. Denn es fehlt für einen erstklassigen Film, das gewisse Etwas, der Zauber. Möglicherweise eine besser dargestellte Dramaturgie. Abgesehen davon, garantiert "K-Pax" unterhaltsame und aufschlussreiche 120 Minuten.
                                  Interessant verpackte Kritik an der Menschheit und dem modernen Leben, die selbst nach dem Abspann den Zuschauer zum Nachdenken anregt und seinem eigenen Leben, eine andere Perspektive eröffnet.

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                                  • Also Rotjäckchen wird nach wenigen Minuten sehr sehr anstrengend.
                                    Ich habe zwar von den Aussenseitern schon mal etwas gehört, aber noch nichts angeschaut auf YouTube und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Das Video war nur geringfügig unterhaltsam. Einziger positiver Aspekt ist, dass sie "Lammbock" und "American History X" erwähnt haben. Zwei überragende Filme, ohne jeden Zweifel.
                                    Bin auf den nächsten Filmcheck-Kandidaten gespannt.

                                    • 8

                                      "I'm not a gangster, just a businessman. And my commodity happens to be cocaine."
                                      So beschreibt sich der Protagonist, dessen Name nicht genannt wird, selbst. Er ist Geschäftsmann, der den Leuten lediglich gibt, was sie wollen und sein Geschäft läuft gut. So gut, dass er sich entschließt in absehbarer Zeit, seine Tätigkeit aufzugeben und sich zur Ruhe zu setzen. Doch davor gibt es noch einiges zu erledigen. Sein Boss Jimmy Price (Kenneth Cranham) bittet ihn um zwei Gefallen. Er soll zum einen, die drogenabhängige und verschwundene Tochter eines alten Freundes von Jimmy (Eddie Temple) finden und zum anderen soll er einen großen Deal über 1 Millionen Ecstasy-Pillen mit dem "Duke", einem größenwahnsinnigen Möchtegern-Gangster, abwickeln. Was nicht erwähnt wird: Die Pillen wurden vom Duke gestohlen. Sie stammen aus Amsterdam, wo sich eine versteckte Produktionsstätte befindet und von serbischen Schwerverbrechern betrieben wird. Da diese von dem Handel mit dem namenlosen Protagonisten und seinen Leuten erfahren, machen sie nun Jagd auf ihn. Zu allem Überfluss gestaltet sich die Suche nach der verschwundenen Tochter ebenso kompliziert. Denn auch in diesem Fall, entpuppt sich eine folgenreiche Hintergrundgeschichte.
                                      So entwickelt sich eine turbulente Handlung, um den namenlosen Protagonisten, der sich nun beweisen muss.
                                      Regisseur Matthew Vaughn inszeniert mit "Layer Cake" einen britischen Gangsterfilm, der sich besonders durch seinen Versuch der Authentizität, von Filmen wie "Bube, Dame, König, grAs" oder "Snatch-Schweine und Diamanten" unterscheidet.
                                      Die Handlung ist geschickt verflochten und bietet dem Zuschauer, die nötige Spannung für den weiteren Verlauf des Films. Die Schauspieler sind allesamt wunderbar ausgesucht worden und spielen sehr überzeugend. Besonders Hauptdarsteller Daniel Craig füllt die Rolle des namenlosen Drogenhändlers hervorragend aus.
                                      Die Musik, die im Film zu hören ist, trägt zur jeweiligen Atmosphäre und emotionalen Lage, stets bei und unterstützt die Bilder solide.
                                      Es erstaunt einen immer wieder aufs Neue, wenn man bedenkt, dass das Budget des Films "nur" bei rund 4 Millionen Pfund lag, während Produktionen wie "Evan Allmächtig" rund 175 Millionen Dollar verschlingen. Doch vielleicht macht gerade diese Besonderheit, das Beschränken auf "einfache" Mittel, "Layer Cake" zu einem solch gelungen Film. Er ist mit Sicherheit nicht der Beste alles britischer Gangsterfilme, aber doch bestimmt einer von ihnen. Denn alle Komponenten zeigen sich adäquat und überzeugend.
                                      Ein Film für jeden Freund eines durchdachten, unterhaltsamen und glaubhaften Gangsterfilms!

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                                      • 5 .5

                                        An der französischen Riviera ereignen sich einige Juwelendiebstähle. Der Verdacht fällt kurzerhand auf John Robie (Cary Grant), auch bekannt unter dem Namen, die Katze. Robie, ein ehemaliger berüchtigter Juwelendieb, hat sich nach einem längeren Aufenthalt im Gefängnis, seine kriminellen Tätigkeiten aufgegeben. Die Polizei glaubt nicht, dass Robie, das Stehlen von Juwelen aufgegeben hat. Daher flieht Robie vor der Polizei, um seine Unschuld zu beweisen und den tatsächlichen Dieb zu schnappen. Um den geheimnisvollen Dieb auf frischer Tat zu erwischen, studiert er potentielle Opfer und deren Schmuck. Dabei macht er die Bekanntschaft von Frances Stevens (Grace Kelly) und ihrer Mutter Jessie Stevens (Jessie Royce Landis), welche auch kurze Zeit später bestohlen werden. Wer ist der geheimnisvolle Dieb? Kann Robie ihn überführen und damit seine Unschuld beweisen? Oder ist es am Ende vielleicht, Robie selbst?
                                        Was anfangs durchaus turbulent anfängt, nämlich die Suche nach einem Dieb, flaut jedoch sogleich ab, als Robie das Mutter-Tochter-Gespann kennen lernt. Ab diesem Zeitpunkt verwandelt sich die Geschichte in eine einzige Liebeserzählung, voller sexueller Anspielungen. Die Auflösung am Ende dürfte hinzukommend den Zuschauer wenig überraschen. Der Film ist in einem unglaublichen Maße harmlos und vor allem belanglos mit langen Atem. Die Bilder mögen ganz nett anzuschauen sein, doch kann dies allein nur wenig überzeugen. Außerdem macht die Besetzung von Cary Grant als Jon Robie, keinen passenden Eindruck. Ein viel zu gebräunter, aalglatter Unsympath, der dazu im Vergleich zu Grace Kelly, sehr alt erscheint, bekommt sein Herz, einer jungen Millionärstochter geschenkt. Man könnte fast schon neidisch werden, als die bezaubernde Grace ihn küsst.
                                        Alles in einem ist dieser Film, in dem Alfred Hitchcock Regie führte, neben den durchaus ansehnlichen Bildern und der zauberhaften Grace Kelly, langatmig und simpel im Handlungsverlauf. Wer ein Bewunderer von Hitchcock-Filmen ist oder der Schauspieler, wird um den Film sicher keinen großen Bogen machen. Für alle anderen Zuschauer, die einen spannenden oder zumindest unterhaltsamen Film erwarten, wird dieser Film eine Enttäuschung darstellen, da er sich in der Belanglosigkeit zu verlieren scheint. Vielleicht ist der Film, aber auch nur das Produkt einer anderen Zeit. Dennoch gibt es, im Gegensatz zu "Über den Dächern von Nizza", weitaus bessere Filme von Alfred Hitchcock.

                                        • 7 .5

                                          Im Jahre 1799 taucht in dem kleinen Städtchen namens Sleepy Hollow, ein kopfloser Reiter auf. Er erschien dreimal und hinterließ dabei jeweils einen enthaupteten Leichnam. Vom enthaupteten Kopf fiel stets die Spur. Ichabod Crane, ein Ermittler aus New York, wird nach Sleepy Hollow geschickt, um die Morde aufzuklären. Er glaubt nicht an die Gerüchte von einem kopflosen Reiter und macht sich sogleich auf die Suche nach möglichen Motiven und Verdächtigen. Doch je mehr er sich den drei Mordfällen widmet, muss er sich eingestehen, dass in Sleepy Hollow merkwürdige, fast schon übernatürliche Dinge passieren. Wer hat die drei Menschen enthauptet und warum? Weshalb wurde bei allen drei Leichen nach dem Mord, der Kopf entwendet? Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem mysteriösen kopflosen Reiter?
                                          Regisseur Tim Burton inszeniert mit "Sleepy Hollow" einen düsteren Thriller im 18. Jahrhundert mit märchenhaften Elementen. Die Atmosphäre des Films besticht durch einen nie enden wollenden Nebel, so wie einen konstant düsteren Grundton. Doch an manchen Stellen, wirkt gerade der Fokus auf die Atmosphäre, aufgesetzt und zu künstlich. Weniger wäre ,an dieser Steller, sicher mehr gewesen.
                                          Die Handlung beginnt vielversprechend und verliert auch bis zur Aufklärung der Umstände nicht an Reiz. Erst die Auflösung und die danach folgenden Szenen mindern, die tatsächliche Qualität dieser Geschichte. Die Schauspieler, besonders Johnny Depp, der ein weiteres Mal einen leicht neurotischen, aber kühnen "Held" spielt, machen ihre Arbeit gut. Die Filmmusik ist ,ganz im Sinne der düsteren Atmosphäre, recht bedrückend gehalten. Alles in einem, ist "Sleepy Hollow" ein Film, der, trotz einigen Mängeln, den Zuschauer solide unterhält. Somit kann man mit diesem Film, für einen kurzweiligen Filmgenuss, nicht viel falsch machen,

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                                          • 9

                                            Truman Burbank (Jim Carrey) lebt als Angestellter einer Versicherungsfirma mit seiner Frau Meryl Burbank (Laura Linney) in dem idyllischen Städtchen Seahaven. Alles erscheint harmonisch und normal im Leben von Truman. In diesem Punkt unterscheidet sich Truman von anderen Menschen. Alles ist nur eine Illusion! Tatsächlich wurde Truman, als erstes Baby legal von einer Firma adoptiert, welche seit seiner Geburt sein Leben für die gleichnamige Fernsehserie "Die Truman-Show" dokumentiert. Dafür wurde extra eine Stadt gebaut, ein kleiner See angelegt und über 5000 Kameras versteckt. Alles ist Kulisse! Selbst die verschiedenen Wetterverhältnisse, ja sogar das Licht der Sonne und der Mond sind eine Simulation. Truman ist umgeben von Schauspielern, überdies seine "Eltern", seine Ehefrau und seit Kindheitstagen bester Freund Marlon. Alles ist unecht in dieser künstlich erschaffenen Welt, alles bis auf Truman. Kontrolliert wird diese Welt vom Produzenten und Regisseur Christof (Ed Harris). Truman lebt, ohne es zu wissen, in einem goldenen Käfig, wo ihn die Zuschauer rund um die Uhr betrachten können. Doch allmählich beginnt Truman, seine Augen endlich zu öffnen und studiert seine Umwelt genau. Wird er hinter das dunkle Geheimnis von Seahaven kommen? Wenn ja, wird er die Kraft aufbringen und aus seinem goldenen Käfig fliehen können oder wird er seine künstliche Welt, der "wahren" Welt vorziehen? Was bedeutet Wirklichkeit überhaupt?
                                            Drehbuchautor Andrew Niccol zeichnet mit dem Film "Die Truman Show" eine beängstigende Zukunftsvision einer unmoralischen Medienwelt und einem ebenso voyeuristischen Publikum. Betrachtet man die heutige und die bereits vergangenen Fernsehproduktionen, könnte man fast meinen die Zeit der Truman Show, habe uns längst erreicht. Moralisch verwerflich und sogar menschenverachtlich ist die Fernsehlandschaft geworden. Dieser Film treibt dieses Tun satirisch auf die Spitze und lässt den Zuschauer noch weiter über das tatsächliche Thema reflektieren. Regisseur Peter Weir gelingt es mit Hilfe eines genialen Drehbuches, ausgezeichneten Schauspielern (einer der besten Rollen von Jim Carrey) und einer herausragenden Filmmusik, eine unterhaltsame Kritik an der Medienwelt dem Zuschauer zu präsentieren, die darüber hinaus tiefgründige Fragen über das Leben stellt.
                                            Eine, an manchen Stellen komische, Tragödie über das moderne Leben und deren Perversionen, in einer für den Zuschauer packenden und geistreichen Weise erzählt.

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                                            • 9
                                              über Gattaca

                                              In einer nicht allzu fernen Zukunft ist es per Gentest möglich geworden, das Leben eines jeden Menschen vorherzusagen. Natürlich nicht zu hundert Prozent. Aber die Vorhersagen, ab welchem Lebensalter, man an einer schweren Krankheit oder sonstige Behinderungen bekommen könnte, entscheiden von nun an das Leben der modernen Welt. Alles hängt von dem genetischen Erbgut ab. Somit sind pränatale Eingriffe in das Erbgut nicht verwunderlich. Jeder möchte sein Kind bestmöglichst für diese "neue" Welt ausstatten. Kinder, die auf einem "normalen" Wege zur Welt kommen sprich ohne vorherige Selektion, sind die Ausnahme. Vincent Freeman (Ethan Hawke) ist so eine Ausnahme. Er trägt als Kind bereits eine Brille und hat eine schwaches Herz. Seine berufliche Zukunft ist damit besiegelt. Sein Platz ist weit unter den neuen Eliten. Dennoch träumt Vincent davon, als GATTACA-Pilot, die Galaxie zu erforschen. Seine einzige Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen: eine neue Identität. Eine genetisch einwandfrei Identität, die es ihm erlauben würde, seinen Traum zu verwirklichen. Da kommt ihm Jerome Eugene Morrow (Jude Law), der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, gerade recht. Denn Jeromes Gene sind makellos. Nun gilt es, die Identität von Jerome anzunehmen und zwar um jeden Preis. Doch wird es Vincent, trotz seiner genetischen Ausstattung, gelingen in die Galaxie zu fliegen und seine Mitbewerber zu übertrumpfen?
                                              Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol inszeniert mit "GATTACA" eine packende Dystopie, die umso erschreckender für den Zuschauer erscheint, da das gezeigte Szenario, in Ansätzen heutzutage Wirklichkeit geworden ist.
                                              Neben einer eingängigen Filmmusik und überzeugenden Schauspielern, schafft es der Film ohne hollywoodtypische Elemente, eine mitreißende und ergreifende Geschichte zu erzählen, die zum einen den Zuschauer unterhält und zum anderen zum Denken anregt und inspiriert.
                                              Ein empfindsamer Film über einen Mann und seinen Traum, der in einer Welt ohne Hoffnung zu leben scheint.

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                                              • 5 .5

                                                Ghost Dog (Forest Whitaker), nennt sich ein Mann, der mit Tauben auf einem Dach eines Hauses lebt. Er erledigt für das Mafiamitglied Louie, einige Auftragsmorde, nachdem dieser ihm das Leben rettete. Seit dieser Zeit steht Ghost Dog in dessen Schuld und sieht sich als Gefolgsmann von Louie. Ghost Dog folgt dabei den Grundsätzen der Samurai, welche er aus einem Buch namens "Hagakure" entnommen hat. Louie und Dog halten per Brieftauben Kontakt zu einander. Eines Tages wird Dog damit beauftragt, Handsome Frank zu töten. Doch nach dem er den Auftrag zuverlässig ausgeführt hat, wird Louie von Ray Vargo, dem Mafiaboss vorgeladen. Der Mob ist wütend über den Mord an Handsome Frank und sie beschließen Ghost Dog umzubringen. Nun heißt es: Ein Mann gegen die Mafia oder anders gesagt. Ein schwarzer Samurai gegen die Mafia.
                                                Vielleicht habe ich den Film an dieser Stelle auch nicht verstanden, aber ich meine einen gewaltigen Logikfehler zu verspüren, sobald ich mir die Handlung anschaue. Zuerst erledigt Ghost Dog, alle Aufträge ohne Probleme, so dann auch den Auftrag an Handsome Frank, der doch von der Mafia selbst stammte. Doch plötzlich ist die Mafia empört über dessen Ermordung und sie schwören Rache, um jeden Preis. Bereits hier zeigt der Film Schwächen.
                                                Regisseur Jim Jarmusch versucht mit "Ghost Dog" eine Kombination aus asiatischer Gelehrsamkeit, amerikanischer Hip-Hop-Kultur und Elementen aus Gangsterfilmen, die an vielen Stellen zu konstruiert und schwermütig wirkt. Langatmig wird die doch recht simple Handlung erzählt und wird höchstens am Ende ein wenig unterhaltsam. Pseudointellektuelles Gehabe und Dialoge gepaart mit artifiziellen Zwang machen "Ghost Dog" zu einem ermüdenden, eintönigen und belanglosen Film, der dem Zuschauer nichts gibt außer die Hoffnung, dass der Film nun bald sein Ende finden möge.
                                                Die Musik ist womöglich das einzig gute an diesem Film, wobei man an dieser Stelle sicher diese Art von Musik mögen muss.
                                                Wer mit Erwartungen an diesen Film herantritt, wird unweigerlich enttäuscht werden und sollte man selbst keinerlei Erwartungen haben, ist es fraglich, ob man sich diesen Film überhaupt anschauen muss. Neben einigen gelungen Filmen von Jim Jarmusch, allen voran "Dead Man" oder "Down by Law", ist dieser Film seine Zeit absolut nicht wert.

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                                                • 6

                                                  Ryu (Ha-kyun Shin) ist taubstumm und seine Schwester ist schwer erkrankt. Sie benötigt eine Nierentransplantation, welche aber viel Geld und eine Spenderniere kostet. Ryu und seine Freundin haben leider nicht die passenden Blutgruppe. Daher arbeitet Ryu hart, um seiner Schwester zu helfen. Doch nach einer Weile, wird ihm klar, dass es auf dem legalen Weg nicht schnell genug, funktionieren kann. Er lässt sich deshalb mit zwielichtigen Organhändlern ein. Gegen rund 10 Millionen Won und einer Niere von Ryu, wollen sie ihm eine passende Niere beschaffen. Es kommt wie es kommen muss. Die Händler haben ihn reingelegt und so wacht er ohne Niere und das Geld in einem Hochhaus auf. Zu dieser Zeit scheint es das Schicksal mit der Schwester gut zu meinen. Es ist eine passende Spenderniere gefunden. Der Arzt bittet Ryu lediglich da nötige Geld zu zahlen und die Schwester wäre gerettet. In seiner Verzweiflung, schließlich ist das gesamte Geld in den Händen der Organhändler, entführen er und seine Freundin, ein Kind eines wohlhabenden Unternehmers, um die Operation zahlen zu können. Alles soll schnell geschehen und ohne Komplikationen. Doch mit der Entführung der kleinen Tochter beginnt erst die leidvolle Odyssee aller Beteiligten.
                                                  Regisseur Park Chan-wook inszeniert mit "Sympathy for Mr. Vengeance" ein Drama, in welchem alle Beteiligten am Ende scheitern. Gier und Rache führen zu einer Abfolge von Gewalt und Brutalität, deren Leidtragenden der Mensch ist. Konflikte werden nicht durch Gewalt gelöst oder endlos wirkender Schmerz durch Rache gelindert. Nein! Schaden wir einem anderem Menschen, so schaden wir damit auch uns selbst. Dies kann daher nicht die Lösung sein. Die Themen des Films sind erzählenswert und bieten viel Raum zur Diskussion. Die Inszenierung des Films ist dagegen mangelhaft. Die Figuren agieren, es geschehen Verbrechen und grauenvolle Ereignisse, doch herrscht über den gesamten Film, eine unüberwindbare Distanz zwischen der Erzählung und dem Zuschauer, dass all die Bilder von Gewalt und Kummer, den Betrachter nicht berühren können. Vielmehr flimmern die Szenen am Zuschauer vorbei, ohne dass tatsächliche Empathie entsteht. Zu kühl, zu distanziert ist alles inszeniert.
                                                  Die Themen und auch die Handlung hätten mehr hergegeben als am Ende daraus entstanden ist. Schade! Da dies der erste Teil der Trilogie von Regisseur Park Chan-wook ist, muss gesagt werden, dass "Oldboy", der zweite Teil, diesen bei weitem übertrifft. Dort zeigt sich, die inszenatorische Umsetzung die ebenfalls "Sympathy for Mr. Vengeance" verdient gehabt hätte. Ein Film mit viel Potential und wenig Umsetzung.

                                                  • 7 .5

                                                    William Blake (Johnny Depp) fährt mit dem Zug von Cleveland zu einem Ort namens "Machine", welcher gleichzeitig das Ende der Bahnstrecke markiert. Dort möchte William als Buchhalter arbeiten. In Machine angekommen, muss er allerdings feststellen, dass seine Stelle bereits vergeben wurde und er weg geschickt. Enttäuscht darüber kauft er sich eine Flasche Schnaps, wobei er die ehemalige Prostituierte Thel Russel (Milli Avital) und bei ihr auch übernachtet. Plötzlich stürmt ihr Ex-Verlobter in das Schlafzimmer und als er sie gemeinsam im Bett sieht, schießt er er auf sie. Die Kugel tötet Thel und verletzt, da die Kugel durch Thels Körper geht, auch Blake. Blake nimmt daraufhin eine Waffe, erschießt den Ex-Verlobten und flieht. Es stellt sich heraus, dass der Ex-Verlobte, der Sohn eines wohlhabenden Fabrikbesitzers von Machine gewesen ist. Dieser setzt alles daran Blake zu kriegen, tot oder lebendig. Daher beauftragt er drei berüchtigte Kopfgeldjäger, ihm Blake zu bringen. Zur Sicherheit lässt er noch ein Kopfgeld von 500 Dollar auf Blake aussetzen. Der verwundete Blake wird in der Zwischenzeit von dem Indianer Exhibitchee auch Nobody genannt, gefunden und versorgt. Dieser unterstützt ihn bei seiner Flucht und es beginnt so eine spannende Jagd auf William Blake.
                                                    Jim Jarmuschs in schwarz-weiß gehaltener und western-manier gedrehter Film, zeigt einen Mann, der mit Hilfe eines Indianers, seinen Frieden und gleichzeitigen Tod findet. Gleichsam dem Fährmann Charon, ist er Blake behilflich seinen Weg über den Styx zu finden, um friedlich das Diesseits verlassen zu können. Der Film zeigt von Beginn an, den Sterbeweg eines Menschen, der die Vergangenheit weit hinter sich gelassen hat, um nun mit Gegenwart abschließen zu können. Neben erstklassigen Schauspielern (Johnny Depp, Gary Farmer, Gabriel Byrne, Billy Bob Thornton,...) wird die Atmosphäre des Films besonders durch die herausragende Musik von Neil Young erzeugt. Bleiben nach dem Film vielleicht einige Szenen im Kopf, wird die Musik des Films ohne jeden Zweifel im Gedächtnis weiterklingen.
                                                    Eine fesselnde melancholische Atmosphäre, gute Schauspieler und eine ausgezeichnete Musik machen "Dead Man" zu einem gelungen Film, der nicht nur unterhält, sondern auch bewegt.

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