MartinNolan - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+18 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines118 Vormerkungen
Alle Kommentare von MartinNolan
Handwerklich kann man Doris Dörrie sicher nichts vorwerfen. Doch was meiner Meinung nach dennoch dem Film das Genick bricht, ist der Protagonist dieser Dokumentation Edward Espe Brown. Dieser Zenlehrer wirkt nicht nur total unsympathisch, sondern brabbelt lediglich einige Worthülsen herunter, wofür er anscheinend geliebt, ja sogar verehrt wird. Ich muss hierbei auch gestehen, dass ich wenig bis gar nichts über die Zenlehre weiß. Doch wenn die Beschäftigung mit Zen bedeutet, nach jedem zweiten Wort ein affektiertes Lachen von mir zu geben und einige Binsenweisheiten zu verbreiten, dann wird sich das in Zukunft wohl auch nicht ändern. Da ziehe mein ignorantes, unglückliches Leben liebend vor.
Würde das Essen und Kochen im Laufe des Films mehr in den Vordergrund rücken, wäre der Film sogar interessant, sowie dem Titel gerecht geworden. Doch letzten Endes ist „How to cook your life“ eine One-Man-Show des Zenlehrers Edward Espe Brown, die zum einen unser „modernes“ Essverhalten, zum anderen überhaupt das moderne Leben hinterfragt. So lautet die Essenz des Films nach 100 Minuten: Du bist was Du isst!
Für diese Erkenntnis und für das Sensibilisieren auf die Nahrungsmittel in puncto Herkunft hätte es auch einer anderen Dokumentation (z.B. „We feed the world“) genügt. Einzig das Interview mit Doris Dörrie, welches sich im Bonusteil der DVD befindet, kann man sich als Fan von Dörrie anschauen und dauert im Gegensatz zum Film auch nur rund 15 Minuten, und ist weitaus interessanter als der eigentliche Film. Den Rest braucht man definitiv nicht, sollte man nicht schon ohnehin gedankenlos alles in sich hineinstopfen.
Ein sicherlich wichtiges und ambitioniertes Projekt von Doris Dörrie, dem es jedoch an Originalität und sympathischen Protagonisten mangelt.
Beginnt die Reise von Carla alias Spaghetti und Rick doch recht holprig, entwickelt sich „Im Innern des Wals“ doch zunehmend zu einem vielschichtigen und vor allem unterhaltsamen Roadmovie. Dies ist nicht zuletzt den beiden Darstellern Jana Marangosoff (Carla) und Eisi Gulp (Rick) geschuldet, die wunderbar miteinander harmonieren, und dann wieder nicht. Es ist ein Herantasten an die Freiheit, ein vorsichtiges Aufgebehren gegen die eigene Unsicherheit und Ängste. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Carla und Rick, das zwischen Sympathie und Zweifel, ja Bedenken pendelt, macht die große Stärke des Films aus und lässt das etwas unbeholfen wirkende Ende völlig entschuldigen, da „Im Inneren des Wals“ so problematisch endet, wie es schließlich begann.
Ein durchaus sehenswerter Film von Regisseurin und Drehbuchautorin Doris Dörrie, der sich ganz und gar dem Kitsch oder sonstigem Schmu entsagt, und trotz so manchem Makel, doch unterhält.
Durchweg gut besetzter Film von Doris Dörrie über das Akzeptieren und Genießen des Moments, der sich manchmal nicht ganz ernst zu nehmen scheint, dann aber sich auch zu sehr in den Momenten und spirituellen Gehabe verliert, gegen Ende jedoch den Zuschauer mit einem wohligen Gefühl entlässt. Eine deutsche Produktion, die man zwar nicht um jeden Preis gesehen haben muss, die aber auch auf jeden Fall ihre Momente hat und die knapp 100 Minuten nur selten wirklich langweilig werden. Etwas abgedreht, konstruiert und esoterisch, aber dennoch liebenswert mit solider Besetzung und Dialogen.
Ruhiges, intensives und wunderbar fotografiertes Drama, das besonders vom eindrucksvollen Schauspiel von Michael Fassbender lebt, der seinen Körper für die Rolle des Bobby Sands empfindlich marterte. In dem sonst dialogarmen Film sticht besonders eine 17 minütige Plansequenz hervor, in welcher Sands mit einem Priester über seine Beweggründe und Motive spricht. Mag „Hunger“ noch so aufmerksam inszeniert und fotografiert worden sein, ist es doch im Grunde diese Szene, die mir im Gedächtnis bleiben wird, da hier erstmalig etwas über den Charakter Bobby Sands preisgegeben wird, sowie die schauspielerische Leistung einfach beeindruckt. Da „Hunger“ aber ansonsten lieber die Bilder für sich sprechen lassen will, erfährt der Zuschauer doch recht wenig über die Insassen. Vieles bleibt lediglich visuell, auch wenn dieses sehr drastisch dargestellt wird. Natürlich ist es Regisseur und Drehbuchautor Steve McQueen anzurechnen aus dieser Geschichte keine pathetische Glorifizierung zu unternehmen, doch schwenkt McQueen eben in das andere Extrem und inszeniert „Hunger“ äußerst kühl und auf die Bilder fixiert.
Nichtsdestotrotz ist „Hunger“ ein eindrucksvolles und packendes Drama geworden mit einem Michael Fassbender, der auf den Pfaden eines Christian Bale wandelt.
Ein paar dekadente, ältere Herren suchen durch übermäßiges Essen den Freitod. Gespannt war ich auf diesen Skandalfilm aus den 70ern, verspricht doch die Handlung eine intelligente Antwort auf die kapitalistische und auf Konsum bedachte Wohlstandsgesellschaft. Doch was Regisseur Marco Ferreri schlussendlich aus dieser Idee gemacht hat, enttäuschte mich doch schon sehr.
Sexszene reiht sich an Sexszene und nur so nebenbei wird sich eben zu Tode gefressen. Es ist eher ein Spiel mit den damaligen Konventionen geworden an deren Ende das Entsetzen des Zuschauers stehen soll. So verweilt „Das große Fresse“ lediglich an der Oberfläche und vergnügt sich daran Skandale hervorzurufen, statt aus der Idee des Fresstodes einen tiefschürfenden Film zu machen. Das ist auch ein Grund, weshalb „Das große Fressen“ mit der Zeit an, sagen wir mal Spannung verliert. Über zwei Stunden erstreckt sich „Das große Fressen“, die sich nur darin unterscheiden, wer gerade mit Andrea zu Gange ist. Das Essen wird im Grunde zur Nebensache.
Schauspielerisch dagegen gibt es nichts zu beanstanden, da alle Akteure ihre Rolle wunderbar ausfüllen.
Ein durchaus wichtiger Film, der sich aber leider auch zu sehr im Skandal zu verlieren scheint, sodass die kritischen Untertöne fast völlig verstummen und „Das große Fressen“ zu einer langen nie enden wollenden Orgie verkommt, der man nach einer Stunden nur leidlich zu schauen möchte.
Die Idee, dass sich vier mehr oder weniger fremde, dem konventionellen amerikanischen Familienleben eher ferne Menschen, auf einmal dicht gedrängt in einem Wohnwagen befinden und nach außen hin eine harmonische und glückliche Familie mimen sollen, birgt so einiges an Spannung und damit auch Vorlage für vielerlei Witze. Dies wird in „Wir sind die Millers“ auch geradezu schamlos ausgenutzt, betrachtet man mal die hohe Pointendichte des Films. Dabei gehen die Drehbuchautoren meist weniger subtil an die Sache her ran und so stehen vulgärer und infantiler Humor an der Tagesordnung. Besonders der Charakter Kenny muss oftmals als Prügelknabe herhalten, gehen doch die meisten Lacher auf seine Kosten.
Dem Zuschauer wird es also schwer gemacht, sich tatsächlich zu langweilen. Da haben die Macher, wohlwissend um ihren einfallslosen Handlungsverlauf, ein gutes daran getan. Denn auch wenn das eigene Befolgen des konventionellen Komödienschemas gelegentlich mit einem gewissen Augenzwinkern daher kommt (an dieser Stelle sei beispielsweise das Feuerwerk erwähnt), ist und bleibt „Wir sind die Millers“ lediglich eine gewöhnliche Hollywood-Komödie, nur etwas anders verpackt.
Was die Schauspieler betrifft, so machen sie allesamt ihre Sache ordentlich und füllen ihre Rolle dem Zwecke dienend wunderbar aus. Einzig und allein Ed Helms gefiel mir als Drogenboss nicht ganz so gut, wirkte dieser doch recht fehl am Platz.
Fazit: Wer einen innovativen Angriff, sowohl auf das Komödienschema F, als auch die Lachmuskeln des Zuschauers erwartet, wird mit „Wir sind die Millers“ nicht wirklich glücklich werden. Wer eine unterhaltsame, turbulente und gewöhnliche Komödie sucht, die einen auf Teufel komm raus zum Lachen bringen will und dabei nicht zimperlich agiert, wird mit dieser schrecklich netten Familie auf jeden Fall für mehr als 100 Minuten seinen Spaß haben, und am Ende doch fast alles wieder vergessen.
Wer weiß, ob ich mich so amüsiert hätte, wenn ich den Film alleine zu Hause gesehen hätte. Ich denke eher nicht!
Wie geil ist denn bitte dieser Inception-Button?
Darstellerisch und musikalisch ein vollends überzeugender Film, der leider unter der recht konfusen Erzählweise zu leiden hat, gemeint ist hier die Vermischung von verschiedenen Ebenen, wie Träume, Vergangenheit und Gegenwart. Zudem wirkte diese Überlappung doch zu konstruiert, auf eine gewollt künstlerische Ebene stilisiert. Stellenweise ist man als Zuschauer dieser Bilderflut regelrecht ausgesetzt, weiß zunächst nicht was gespielt wird, doch entschuldigt sogleich das eingespielte Lied für die unsichere Darstellung.
Eine eindrucksvolle Hommage an den Glamour-Rock mit tollen Darstellern und stimmungsvollem Soundtrack, wenn auch mit Schwierigkeiten in der Erzählung.
Wenn das heute der letzte Tag ist, dann wurde aber zumindest ein Text unterschlagen.
Bildgewaltig präsentiert sich Stanley Kubricks fünfter Film unter der Vorherrschaft von Kirk Douglas definitiv. Angefangen bei den aufwändigen Kulissen bis zu den beeindruckenden Massenszenen, ist dieser Monumentalfilm in jeder Hinsicht stimmig, und auch mit dem Pathos wird, wie für solche Filme üblich, nicht gespart. Doch auch wenn „Spartacus“ auf visueller Ebene glänzen kann, vergingen die knapp 3 Stunden doch seltsamerweise ohne wirkliche Höhepunkte. Szenen, die einen fesseln, an die Leinwand oder eben den Fernseher bannen, habe ich irgendwie vermisst. Dabei wird dem Zuschauer, keine Frage, durchaus Abwechslung geboten. So wird nicht nur plump der Kampf von Spartacus erzählt, sondern ebenso das dekadente, niederträchtige Rom thematisiert. Aber ist mir im Nachhinein kein Moment des Films wirklich nachhaltig im Gedächtnis geblieben.
Vielleicht ist es auch schlicht und ergreifend unmöglich die Größe dieses Giganten mit nur einer Sichtung zu begreifen, doch hat mich „Spartacus“, im Gegensatz zu anderen Filmen von Kubrick, nicht vollends überzeugen können.
Ich habe das Buch zwar nicht gelesen, dennoch kam es mir vor, dass die Geschichte unter einigen Straffungen gelitten haben muss. Bestes Beispiel stellt für mich das Ende dar, das in seiner Darstellung zu überzogen und unmotiviert über dem Zuschauer hereinbricht. Aber mal von dem Manko der komprimierten Handlung abgesehen, wird dem Zuschauer eine heitere, anrührende und bekümmernde Szenerie geboten, die, auch dank wunderbarer Schauspieler, über die gesamte Laufzeit von über zwei Stunden zu unterhalten weiß. Eine Literaturverfilmung, die vielleicht nicht an das Original herankommt, aber dennoch auf seine Weise zu faszinieren versteht.
Eine zwar auf Authentizität bedachte Darstellung der Schlacht von Mogadischu mit einem Hauch an kritischem Unterton, die jedoch größtenteils das Bild der US-Soldaten zugunsten des US-Militärs verzerrt und im Gegensatz dazu die somalische Miliz als erbarmungslose Wilde skizziert. Der Zuschauer ist zwar durch die Inszenierung direkt dabei, doch fliegen somit nicht nur Trümmer und Geschosse dem Betrachter ins Gesicht, sondern ebenso das simplifizierte Weltbild der amerikanischen Produzenten.
Aufwändig produzierter Kriegsfilm mit realistisch wirkenden Aufnahmen und bekannten Gesichtern, der im Grunde aber, wie so oft, eine deutlich einseitige Perspektive propagiert. Nichtsdestotrotz ist „Black Hawk Down“ dank spektakulärer Bilder, einem überzeugendem Cast und der Musik von Hans Zimmer, ein größtenteils packender Kriegsfilm.
Auch wenn letzten Endes lediglich die eindrucksvolle Eröffnungsszene in den Köpfen zurückbleibt, kann „Blade“ über die gesamte Laufzeit mehr oder weniger unterhalten. Ein unterkühlter, in Leder gekleideter Wesley Snipes im Kampf gegen einen Haufen revolutionärer, lasziver und brutaler Vampire, unterstützt von einigen aus heutiger Sicht veralteten Spezialeffekten, bieten actiongeladene, allein auf spektakuläre Bilder ausgelegte Unterhaltung nach einem konventionellen Schema a la Held , nebst Helferlein muss gegen einen Bösewicht, nebst Schergen, der die Welt erobern will, kämpfen. Große Überraschungen bleiben zwar aus, doch in Zeiten von „Twilight“, definitiv eine angenehme Abwechslung Vampire mal in einem etwas anderes Licht betrachten zu dürfen. Ein zwar zugebenermaßen schlecht gealterter Film, vor allem was die CGI betrifft, doch alles in allem ein grundsolider, sich an der Oberfläche aufhaltender Actionfilm mit einem klasse Soundtrack und überzeugenden Darstellern.
Trotz einem einigermaßen vielversprechenden Konzept, zahlloser überzeichneter Figuren und idiotischer Einfälle, eine überraschend humorlose Komödie, der es nicht nur an Originalität fehlen mag, sondern ebenso an Charme. Unsympathische, nervige Personen, soweit das Auge reicht und eine Handlung, die mehr einer Aneinanderreihung uninspirierter Ideen gleicht.
Nach demselben Prinzip wie einst „Bad Santa“ von Terry Zwigoff, rüpelt sich Cameron Diaz als oberflächliche Lehrerin durch den Film, kommt aber zu keiner Zeit an den saufenden Weihnachtsmann heran. Zu unsicher bewegt sich „Bad Teacher“ zwischen selbstironischen Gehabe und infantilem Humor.
So ist „Bad Teacher“ mit einer Kurvendiskussion in der letzten Stunde vor dem Wochenende zu vergleichen. Wirklich interessieren tut es keinen und ein jeder hofft auf das baldige Ende. Wer einen Film sucht, der ihn wieder an die ermüdende und nervige Schulzeit erinnert, darf gerne mal einen Blick riskieren. Allen anderen dürfte „Bad Teacher“ wohl wie Nachsitzen vorkommen. Vollkommen überflüssig!
Über sein eigenes Leben einen Comic zu machen, mag auf den ersten Blick recht einfallslos und langweilig klingen, zumal das Leben von Harvey Pekar alles andere als aufregend erscheint. Er arbeitet als kleiner Sacharbeiter in einem Krankenhaus, sammelt Platten, vorzugsweise Jazz, hat nur wenige Freunde und ist auch sonst eher ein Kind von Traurigkeit. Alles in allem ein griesgrämiger, in die Jahre gekommener Kauz. Umso faszinierender mögen aber deswegen auch seine Comics sein, die fernab von Superhelden oder Übernatürlichem angesiedelt sind.
Mit seinem trockenen, selbstironischen und skurrilen Humor versteht es Harvey Pekar dem alltäglichen Wahnsinn auf seine Weise, Paroli zu bieten.
Der an Harvey Pekars Leben orientierte Film ist ein Konglomerat verschiedener Genres und kreiert somit sein eigenes, ganz ebenso wie Harvey Pekar selbst, der dem Comic, ein neues, reales Gesicht gab. So wird der Zuschauer mit einer offensichtlich konstruierten Authentizität konfrontiert, die zwischen Schauspieler und Harvey Pekar höchstpersönlich, sowie weiteren „echten“ Personen aus seinem Leben wechselt. Zudem ist „American Splendor“ ein unterhaltsamer Balanceakt zwischen Drama und Komödie.
Um ehrlich zu sein, kannte ich die Comicreihe „American Splendor“ oder Harvey Pekar nicht. Doch das muss man auch nicht, um Gefallen an diesem Film zu finden. Freunde des ironischen Humors mit einer Prise Melancholie werden bestimmt Freude mit diesem ganz speziellen Film haben.
Eine Hommage an den einfachen Mann, der sich nur schwer tut mit dem glücklich zu sein, was das Leben ihm geschenkt hat.
Seltsamer Film über einen seltsamen Typen!
Einfach weg. Das alte Leben mit seinen Problemen und Sorgen hinter sich lassen. Wer kennt dieses Gefühl nicht. Augen zu, das Gaspedal durchgedrückt und Hallo besseres Leben.
Ähnlich geht es Thelma und Louise. Beide haben sich mit ihrem Dasein arrangiert, sind aber nicht wirklich glücklich. Thelma wird von ihrem tyrannischen Ehemann kontrolliert und respektlos behandelt, während Louise sich als Kellnerin über Wasser hält. Da kommt ein Ausflug übers Wochenende gerade recht. Doch schnell wird klar, dass beide im Grunde nicht zurück wollen, jetzt wo sie es geschafft haben ihrem früheren Leben den Rücken zu zukehren.
Glücklicherweise unterlässt es „Thelma & Louise“ weder dem Zuschauer eine generierte Moral zu unterbreiten, noch die Probleme der Frauen zu sehr auszuschlachten. Stattdessen konzentriert sich der Film darauf, lediglich das Leid der beiden Frauen anzureißen, die Traumata nur anzudeuten.
Mit „Thelma & Louise“ inszeniert Ridley Scott einen packenden und unterhaltsamen Roadmovie, im Rahmen einer sexistischen, chauvinistischen Welt und gleichzeitiger Emanzipation der modernen Frau. Bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar besetzt (Harvey Keitel, Michael Madsen, Christopher McDonald, Brad Pitt), glänzen besonders die beiden Hauptdarsteller Susan Sarandon und Geena Davis, die so manche dramaturgische Länge wett machen. Hinzukommt eine stimmige musikalische Untermalung.
Ein wunderbarer Film über das Ausbrechen aus einer Welt voller Probleme und Sorgen!
Eine zu konfuse Aneinanderreihung belangloser Situationen, von denen lediglich einige mit guten Dialogen aufwarten können und tatsächlich unterhaltsam sind. Während in „Smoke“ die verschiedenen Momente wunderbar miteinander harmonieren, sowie gewisse Themen verknüpfen, scheint „Blue in the Face“ viel zu oft als aufgesetzte Liebeserklärung an Brooklyn. Des Weiteren lässt „Blue in the Face“ jeglichen Charme des Vorgängers vermissen, weshalb die Erzählung mehr und mehr den Zuschauer ermüdet als tatsächlich begeistern kann, geschweige denn faszinieren.
Mit beeindruckenden Spezialeffekten, auch noch für die heutigen Verhältnisse, inszeniert der deutsche Regisseur Roland Emmerich eine ernst konservative, amerikanisch-patriotische und apokalyptische Alienschlacht, die neben vielen bekannten Gesichtern, besonders durch platte Dialoge, sowie hanebüchener Handlung zu glänzen versteht. Fast schon ein wenig ins Lächerliche tendierend erscheinen einem als Nicht-Amerikaner manche Szenen, sodass ich mir schlussendlich doch den Sieg der Aliens gewünscht hätte. Ein typischer Emmerich-Effekte-Film mit vorhersehbarer Handlung und uninspirierten Dialogen. Ganz großes Popkornkino mit nur minimalem Unterhaltungswert.
"Die Jagd" leider noch nicht gesehen, aber bei der Kombination Thomas Vinterberg und Mads Mikkelsen sind die Erwartungen recht hoch. In "Flickering Lights" gefiel mir Mads Mikkelsen besonders gut.
Falls es klappen sollte, bitte die DVD.
Ich muss gestehen, dass ich nicht allzu viel mit Andersons Arbeiten anfangen kann. Es wirkte meist alles zu sehr konstruiert, zu sehr darauf bedacht exzentrisch zu sein, um der Exzentrik Willen. So sind die Filme, wie z. B. „Rushmore“, „Die Royal Tenenbaums“ oder „Darjeeling Limited“ nicht wirklich schlecht, aber eben auch nur gerade unterhaltsam. Ich war und bin also, was Wes Anderson betrifft, sagen wir mal vorbelastet.
Doch glücklicherweise fällt „Der fantastische Mr. Fox“ hier etwas aus der Reihe und mag es nur an seiner Machart liegen. Denn mit viel, viel Liebe zum Detail hat das Team von Wes Anderson aus dem Nichts eine kunterbunte, ja surreale Puppenwelt erschaffen, weshalb es sich allein schon der visuellen Präsenz wegen her lohnt, „Der fantastische Mr. Fox“ anzuschauen. Man erkennt zwar unmerklich, an den Veränderungen der Originalgeschichte von Roald Dahl, die Handschrift von Wes Anderson, doch tut dies in diesem Fall dem Spaß und der Unterhaltung keinen Abbruch, auch wenn das übliche Thema Anerkennung in der Familie und Gesellschaft durchaus präsent ist und mit der Exzentrik nicht gespart wird. Doch in diesem Puppenuniversum geht Andersons Drang zum Skurrilen auf. Unterlegt mit einem lockeren Soundtrack für den sich Alexandre Desplat verantwortlich zeigt, ist „Der fantastische Mr. Fox“ ein wunderbares Abenteuer, das nicht nur auf intelligente Weise unterhält, sonder ebenso schlicht und ergreifend auf visueller Ebene punktet.
Pflicht für Anderson-Fans und definitiv mal eine Sichtung Wert, auch wenn man, so wie ich, Filmen von Wes Anderson eher skeptisch gegenüber steht.
Muss das Lösungswort ein deutscher Begriff sein, oder gibt es da auch Anglizismen? Habe nämlich ein, im Vergleich zu anderen Rätseln, komisches Lösungswort. Habe auch alle Titel erraten.
Manchmal bedarf es etwas Geschick, um Dinge sichtbar werden zu lassen. So etwa, will man den Rauch einer Zigarre wiegen oder die Veränderung der Zeit eines bestimmten Ortes wahrnehmen. Mit „Smoke“ wird, in fünf Handlungssträngen aufgeteilt, ein stilles Drama erzählt, dass neben dem guten Schauspiel, auch mit wunderbaren Dialogen, Tiefsinn und Emotionalität überzeugen kann. Dabei versprüht „Smoke“ eine unverkennbare Raucherromantik, die unaufdringlich den Zuschauer peu à peu in einen charmanten Dunstkreis einhüllt.
Ein ruhiger und bezaubernder Film, der aufmerksam macht auf die unscheinbaren Dinge, die doch so oft einem vor der Nase liegen und lediglich beachtet werden müssen.
Wenn man auf der Rückseite lesen kann: „Die französische Antwort auf Platoon“, dann macht das mich zumindest schon etwas skeptisch. Denn meistens wird durch solche Vergleiche immer versucht einen qualitativ schlechteren Film mit Hilfe eines bekannten guten Films, in ein besseres Licht zu rücken. Wenn also „Platoon“ als Referenz genannt wird, dann ist es denke ich auch legitim „Intimate Enemies“ mit Oliver Stones Vietnamfilm zu vergleichen, und dabei verliert das französische Werk auf ganzer Linie. Während die psychologische Veränderung im Krieg und der Kampf Gut gegen Böse in solch einer Zeit, in Platoon eindrucksvoll, spannend und emotional packend inszeniert wurde, wird dies in „Intimate Enemies“ zwar ambitioniert, aber letzten Endes leider nie mitreißend erzählt, sondern vielmehr künstlich konstruiert.
Abgesehen von einer größeren Gefechtsszene und der aufwändigen Inszenierung, fehlt es „Intimate Enemies“ einfach an Originalität. Die Handlung ist mehr als vorhersehbar, die Botschaft plump dem Zuschauer vorgekaut und überhaupt versteht es dieses Algerienkriegsdrama zu keiner Zeit zu fesseln. Ständig ist eine kleine Truppe von Soldaten unterwegs, wird mal hier mal da überfallen und zum Schluss folgt ein moralisch geprägter Epilog. Alles irgendwie bemüht, aber nie wirklich stimmig, auch wenn die Schauspieler ihr Bestes zu geben scheinen.
Leider ein misslungener Kriegsfilm, der möglicherweise für Frankreich, Algerien und Historiker interessant sein dürfte. Als „normaler“ Zuschauer bietet „Initmate Enemies“ ein eher durchwachsenes Filmvergnügen, weshalb ich jedem rate, der sich noch nicht „Platoon“ angesehen hat, zunächst dies zu tun und die Finger von „Intimate Enemies“ zu lassen. Im Übrigen ist die deutsche Synchronisation nicht auszuhalten.
Ein selbstironisches und vulgäres Stelldichein einiger Hollywoodstars und Sternchen im Rahmen einer dürftig animierten Apokalypse, währenddessen der Klamauk förmlich zelebriert wird. Ein unterhaltsames Sammelsurium an Einfällen, Parodien und ordinärem Humor, das zwar keine wirklich großen Lacher zu bieten hat, aber über eine Laufzeit von 107 Minuten solide unterhält. Wer auf den Humor der Regie Seth Rogen und Evan Goldberg steht, wird mit „Das ist das Ende“ sicher keinen großen Fehler begehen. Eine hochkomplexe Abrechnung mit Hollywood sollte man aber bei „Das ist das Ende“ nicht erwarten. Überhaupt gestaltet sich „Das ist das Ende“ recht konventionell und besinnt sich viel lieber auf infantilem Humor, als bitterböse hinter die Fassade des Showbusiness zu blicken. Aber mal ehrlich: Wer hätte dies auch bei einem Cast von Seth Rogen, Jonah Hill, James Franco und Co auch erwartet.
Fazit nach der Sichtung: Ich brauch jetzt erst einmal ein Milky Way!
Eine insgesamt blasse Fortsetzung, die nur teilweise die Machenschaften an der Wall Street beleuchtet und stattdessen sich vielmehr in einem öden Familienkonflikt zu verlieren scheint. Zudem wird, dank einer schwarz-weiß Mentalität, vergnügt die Moralkeule geschwungen, sodass ein interessanter, spannender Blick hinter die Kulissen der Finanzkrise leider ausbleibt, zugunsten eines konstruiert rührselig wirkenden familiären Drama. In diesem Sinne kann auch das Schauspiel von Shia LaBeof und Carey Muligan nicht überzeugen.
Er gibt den naiven Gutmenschen zum Besten, der die Moral stets auf seiner Seite weiß, während sie stets weinerlich eine opportunistische Ideologie propagiert. Ausnahme hierbei ist allerdings Michael Douglas, der seine Rolle des Gordon Gekko erneut glänzend ausfüllt.
Alles in allem fällt aber „Wall Street: Geld schläft nicht“ im Vergleich zu seinem Vorgänger doch stark zurück, da weder versucht wurde etwas Licht in das Dunkel der Finanzwelt zu bringen, noch eine spannende, packende Geschichte zu erzählen. Im Grunde handelt sich hierbei lediglich um ein gewöhnliches Familiendrama, das zufälligerweise von der Finanzkrise eingeschlossen wird.