MartinNolan - Kommentare

Alle Kommentare von MartinNolan

  • 6 .5

    Ich muss gestehen, dass ich mich beim Anblick des Titels und Covers auf eine von Kitsch nur so triefende Schmonzette eingestellt habe. Doch ich wurde glücklicherweise eines besseren belehrt. Denn zunächst handelt es sich nicht allein um eine Liebesgeschichte, die in „Die Frau des Leuchtturmwärters“ erzählt wird, sondern ebenfalls vom Versuch einer Eingliederung eines Fremden in die missmutig wirkende Inselgesellschaft, aus der, auch durch die Arbeit bedingt, eine Männerfreundschaft entsteht. Im Grunde steht letzteres sogar im Vordergrund. Dabei zeigt sich aber auch das hinter der rauen Fassade mancher Inselbewohner eine liebenswerte Seite zu finden ist. Ohne den gewohnten Pathos und den Kitsch inszeniert Regisseur und Drehbuchautor Phillipe Lioret mit einem tollen Darstellerensemble, wie Musik, eine verhängnisvolle Dreiecksgeschichte, um die sich Themen wie Freundschaft, Verachtung und Liebe drehen, in einer von den Naturgewalten beherrschten Landschaft.

    3
    • 7 .5

      Was die Musik nicht alles zu leisten vermag.
      Schultze, ehemals im Bergbau tätig, wurde mit seinen beiden Kollegen in den Ruhestand geschickt und lebt in einem abgeschiedenen Dorf, einer Welt für sich mit Volksmusik, ein paar Bier in der Kneipe und wöchentlichem Schachspielen. Beschaulich, geregelt und auch abwechslungsarm. Doch dann keimt in ihm plötzlich etwas Neues auf, etwas mit dem vielleicht nicht einmal Schultze selbst gerechnet hat.
      „Schultze gets the blues“ weiß auf seine besondere Art und Weise zu faszinieren. Irgendwo zwischen Dokumentation und Spielfilm inszeniert Regisseur und Drehbuchautor Michael Schorr eine provinzielle Ode an das Leben und seine Möglichkeiten. Dabei läuft „Schultze gets the blues“ glücklicherweise niemals Gefahr langweilig zu werden, denn trotz langer Einstellungen und dialogarmer Szenen wird man als Zuschauer von dieser tristen Atmosphäre regelrecht hypnotisiert und freundet sich mit dem schwerfälligen, aber liebenswerten Schultze mehr und mehr an.
      Fazit: Eine wunderbar charmante, deutsche Tragikomödie voller Volksmusik, Gartenzwergen und Bier, aber auch erfrischender Tristesse und Aufbruchsstimmung, die in leisen Tönen und mit authentischen Darstellern zu überzeugen weiß.
      PS: Zu gerne hätte ich Schultze gegen Ende nochmal Akkordeon spielen gesehen.

      2
      • 4 .5

        Nun habe ich fast alle Filme von Wes Anderson gesehen und muss sagen „Moonrise Kingdom“ ist, neben „Die Tiefseetaucher“, wohl der am Andersonsten. Oder anders gesagt: „Moonrise Kingdom“ ist das „Inland Empire“ von Wes Anderson. Mal wieder spielt die Familie eine zentrale Rolle, wieder haben wir es mit skurrilen Charakteren zu tun und erneut ist alles exzentrisch um der Exzentrik Willen. „Moonrise Kingdom“ ist eine starbesetzte, detailverliebte, prätentiöse Farce.
        Da sind die erwachsenen Kinder, die wegen ihrer Abneigung gegen die restliche Welt zu einander finden, sowie ein Haufen deprimierter Erwachsener, darüber den Look der 60er Jahre gegossen und voilà der neue Anderson kann serviert werden. Allem Anschein hat dieses Sammelsurium an Kuriositäten und Oberflächlichkeit vielen zugesagt. Ich für meinen Teil kann das nicht verstehen. Für mich ist „Moonrise Kingdom“ ein aufgeblasenes, skurriles Märchen ohne Seele. Ein für die Moderne zu Recht geschnittenes Bilderspektakel mit erzwungenem Charme. Nicht unerwähnt bei allem sollte aber die starke schauspielerische Leistung der beiden Jungdarsteller (Kara Hayward, Jared Gilman) bleiben, die ihre Rolle glänzend ausfüllen.
        Wer sich ohnehin im Wes Anderson-Universum zu Hause fühlt, wird mit „Moonrise Kingdom“ bestimmt seine größte Freude haben. Ich fühlte mich dort eher fremd.

        4
        • 5 .5

          Ein in die Jahre gekommener, narzisstischer Egomane (gespielt von Michael Douglas) lässt zu jeder Gelegenheit seine Weisheiten vom Stapel, während er am Ende schließlich erkennen muss, dass das Alter und damit auch der Tod nicht aufzuhalten sind. Eine unsympathisch angelegte Figur wird von Michael Douglas dennoch auf seine Art und Weise sympathisch dargestellt, und überhaupt ist „Solitary Man“ eine reine One-Man-Show desselbigen, weshalb der Film auch keine wirkliche Richtung einschlagen will. Mal witzig, mal dramatisch und dann wieder als Liebesgeschichte präsentiert sich „Solitary Man“, was schon irgendwie funktioniert, aber mich nicht vollends überzeugen konnte, da diese Liebesdramödie doch an manchen Stellen sehr langatmig erscheint, weil keines dieser Angebote wirklich ausgefüllt wird.
          Nichtsdestotrotz eine in leisen Tönen erzählte tragische Geschichte über das Altern und Akzeptieren mit einem vergnüglichen Michael Douglas in der Hauptrolle.

          • 6

            Sechs Jahre nach „Hot Fuzz“ kommt mit „The World´s End“ nun der langersehnte Abschluss der sogenannten „Blood and Ice Cream Trilogy“. Nachdem die Vorgänger „Shaun of the Dead“ und eben „Hot Fuzz“ sich großer Beliebtheit erfreuten und auch wirklich großartige Filme geworden sind, waren meine Erwartungen doch sehr hoch. Zu hoch vielleicht?!
            Um es gleich beim Namen zu nennen:
            „The World´s End“ ist für mich kein würdiger Abschluss einer ansonsten wunderbaren Trilogie.
            Erst einmal wurde das Blut durch so etwas wie Tinte oder ähnliches ersetzt; das grüne Symbol der FSK (Freigegeben ab 12 Jahren) hatte mich zuvor bereits etwas skeptisch werden lassen. Somit ist es nicht wirklich in die Reihe der „Blood and Ice Cream Trilogy“ einzuordnen, da Blut schlicht und ergreifend nicht vorkommt. Des Weiteren nimmt sich der Film über weite Strecken zu ernst, um an anderer Stelle zu albern zu sein. Fast nichts lässt den Zuschauer an die Vorgänger der Trilogie erinnern, außer die ein oder andere Verweise auf die Vorgängerfilme natürlich.
            Möglicherweise haben die Macher auch einfach ihre Bissigkeit verloren, denn zum größten Teil präsentiert sich „The World´s End“ als unausgegorener Klamauk mit Roboterkampfszenen im zu enggefassten serösen Rahmen der Selbstfindung.
            Zudem mangelt es dieser britischen Apokalypse zu sehr an Tempo, sodass es das ein oder andere Mal ermüdend wurde, was sich besonders gegen Ende bemerkbar macht.
            Aber keine Sorge, der Charme der Schauspieler (Simon Pegg, Nick Frost), das Selbstreferenzielle, sowie diverse Anspielungen hat sich „The World´s End“ bewahren können, doch reicht dies nicht vollkommen aus, um die rund 109 Minuten konstant abwechslungsreich und packend zu füllen.
            Das klingt jetzt vielleicht schlimmer als „The World´s End“ tatsächlich ist, da meine Enttäuschung hier etwas mitschwingt. Denn abgesehen von all dem Bemängelungen war „The World´s End“ doch unterhalten und sorgte für den ein oder anderen für Lacher. Doch an die beiden anderen Teile der „Blood and Ice Cream“-Reihe kommt er bei weitem nicht heran.
            Hätte der Film so begonnen wie er geendet hat, bezogen auf die Atmosphäre und Erzählweise, wäre womöglich ein würdiger Abschluss gelungen, wenn nicht sogar der beste Film der Reihe. So muss ich leider sagen, dass ich als Fan der beiden ersten Filme enttäuscht aus dem Kino gegangen bin. Ein unsicheres Treiben zwischen Ernsthaftigkeit und Roboterteilen verspricht zwar solide Unterhaltung, doch wer die beiden Vorgänger liebt, sollte seine Erwartungen in Grenzen halten. Daneben eine unterhaltsame, britische Endzeitkomödie mit einigen kritischen Untertönen, die irgendwie Spaß macht, der am Ende jedoch die Puste auszugehen scheint.

            4
            • 7

              Eine perfide Zusammenstellung authentischer und inszenierter Aufnahmen, die geschickt die Macht der Bilder vor Augen führen, sowie die Verschwörungstheorien rund um die Mondlandung gekonnt bestätigen und wieder nicht. Ein bizarrer Spaß und ein nette Konstruktion in der Kubrick allem Anschein nach die Mondlandung in Szene gesetzt haben soll. Ein Gedanke mit dem ich mich anfreunden könnte.
              „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ ist ein nicht ganz eindeutig als Mockumentary gekennzeichneter Film, der umso mehr mit den Mythen um Kubrick und der Mondlandung kokettiert.

              4
              • 5

                Verschachtelt erzähltes, von der bizarren Handlung und ihrem Wendepunkt lebendes Drama, mit überzeichneten Charakteren und durchkonstruierter Geschichte dessen intellektueller Überbau zwar schockiert und interessiert, aber als Film nur leidlich funktionieren mag.

                3
                • 6 .5

                  Ruhig erzähltes, auf die Atmosphäre bedachte Momentaufnahme eines Festivals das Geschichte schreiben sollte und für eine Zeit steht, in der Freiheit und Liebe für einen Moment die Welt zu beherrschen schien. Wunderbar von Regisseur Ang Lee in Szene gesetzter Zeitgeist, der Dank überzeugenden Coming-Of-Age-Handlungsstrang auch zu berühren weiß.

                  1
                  • 6 .5
                    über Miffo

                    So außergewöhnlich sich erst einmal die Handlung anhören mag, so konventionell verläuft „Miffo“ im Grunde dennoch ab. Doch wird bei aller Konformität der Kitsch wunderbar umgangen, stattdessen auf sozialkritische Nuancen und Identitätskrise gesetzt. „Miffo“ ist ein abwechslungsreicher und charmanter Film über gesellschaftliche und persönliche Hürden in der Findung seines Glücks.

                    1
                    • 4 .5

                      Ein nahezu fast unerträglich konturiertes Drama, das, neben einer schwerfälligen Erzählweise, mit einem kitschigen Ende auftrumpfen kann. Mag „Das gelbe Segel“ zwar mehr auf eine elegische Atmosphäre statt auf eine Handlung setzen, schlägt selbst dieser Versuch fehl. Wenn man hier auch von einem schleichenden Übergang sprechen kann, herrscht in „Das gelbe Segel“ mehr Langeweile als Melancholie vor.
                      Wer also auf ein packendes, tiefsinniges Drama mit einer wunderbar schwermütigen Stimmung hofft, wird mit diesem Film definitiv enttäuscht werden.

                      • 7

                        Der Gitarrenkofferträger ist zurück. Doch dieses Mal handelt es sich keineswegs um eine Verwechslung, sondern um einen gezielten Rachefeldzug.
                        Handelte es sich bei „El Mariachi“ noch um einen etwas schüchtern wirkenden, jungen Musiker, der einfach etwas Pech hat, ist aus dem Troubadour ein knallharter Killer geworden, der nur eines will: Vergeltung. Diese Veränderung des Protagonisten macht sich dementsprechend auch insgesamt bemerkbar.
                        Im Gegensatz zu seinem Vorgänger präsentiert sich „Desperado“ um einiges durchgestylter und aufwändiger produziert, was sich besonders bei den Schießereien zeigt. Zwar wird der Handlung keine wirklichen neuen Elemente hinzugefügt, aber Rodriguez will mit „Desperado“ auch keine komplexe Geschichte erzählen, sondern basierend auf einer simplen Konstruktion Gut gegen Böse, einen actiongeladenen, spaßigen und stilvollen Film kreieren.
                        Unter sehnsuchtsvollen Gitarrenklängen inszeniert Robert Rodriguez eine in jeglicher Hinsicht aufgemotzte Version von „El Mariachi“, die vielleicht nicht ganz dem Charme seines Debütfilms entspricht, dafür aber umso mehr durch seine Shootouts zu überzeugen weiß. Ein mexikanischer, moderner Western à la Rodriguez, der unterhält!

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                        • 6 .5

                          Zwei Gitarrenkoffer und das Chaos ist vorprogrammiert. In allzu ferner Verwandtschaft mit „Is´ was, Doc?“ sorgen auch hier Koffer für ein turbulentes, lebensgefährliches Vergnügen, für einen jungen Musiker, der sein Glück zur falschen Zeit am falschen Ort finden wollte.
                          Ein Low-Budget-Film von Regisseur und Drehbuchautor Rodriguez, der mich an der einen oder anderen Stelle an John Woo erinnern ließ. Mit nur einer Handvoll Pesos und einer Idee hat Robert Rodriguez einen abwechslungsreichen, teils auch witzigen Thriller erschaffen, der zwar mich nicht vollends überzeugen konnte, in seinem Rahmen aber wunderbar funktioniert und unterhält.
                          Ein gelungenes Debüt von Rodriguez, dessen Talent man hier bereits bewundern kann.

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                          • 4 .5

                            Oberflächlicher und alberner Feel-Good-Movie im Sozialdramagewand, der an vielen Stellen unnötigerweise überzeichnet, dafür Charaktere und Handlungsstränge gerne sehr grob gestaltet. Die Hauptdarstellerin Gabriela Maria Schmiede gibt ihr Bestes, doch rettet es „Die Friseuse“ nicht über ermüdenden Klamauk hinweg.

                            • 5

                              Eine verkrampft wirkende Mischung aus Komödie, Coming-Of-Age und Drama, der es nicht gelingt den Zuschauer für die Figuren und ihre Probleme zu interessieren. „Lymelife“ versucht zwar recht bemüht Tiefgang zu beweisen, letzten Endes jedoch fehlt diesem Film irgendwie der Esprit, sowie das Außergewöhnliche. Da mag das konfuse Ende auch nicht mehr helfen und reiht sich im Grunde in die vorherige Belanglosigkeit mit ein.
                              Ich möchte aber auch „Lymelife“ nicht jeglichen Charme absprechen, da er doch zumindest seinen eigenen Stil hatte mit dem anscheinend nicht viele zurechtkommen mögen, so wie ich. Wer sich für dieses Vorstadtsdrama interessiert, sollte mal einen Blick in den Trailer werfen.

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                              • 5

                                Ein stoischer Ostfriese und eine lebensfrohe Marokkanerin, das klingt interessant, zumal das junge Glück im kühlen Deutschland zwangsläufig auf die eine oder andere Schwierigkeit stoßen.
                                Doch das Spannungsverhältnis, bedingt durch die unterschiedlichen Mentalitäten, wird überhaupt nicht genutzt, sondern leider wir das Potential zugunsten einer zwar bemühten, aber dennoch konventionellen, ermüdenden Liebesgeschichte verschenkt. Im Grunde hätte es auch eine Frau aus dem Nachbarsdorf sein können, die aus einer verhassten Familie kommt, und selbst da hätte es mehr Reibung gegeben als hier. Schauspielerisch und musikalisch hingegen überzeugt „Fischer fischt Frau“ auf solide Art und Weise, besonders Bjarne Mädel stiehlt hier, wie ich finde, sobald er im Bild ist die Show.
                                „Fischer fischt Frau“ ist ein gewöhnlicher Liebesfilm im friesischen Gewand, dem man das Potential anmerkt, welches in ihm schlummert, aber auch das es weitgehend nicht genutzt wurde. Solide, aber ohne Blick für das Besondere!

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                                • 6 .5

                                  Eine etwas unterkühlte Momentaufnahme eines verzweifelten Drogendealers, der kurz vor seiner Inhaftierung steht. Obwohl Monty (Edward Norton) verraten wurde und daher nach dem Schuldigen gesucht werden sollte, wird die Suche nur beiläufig und überraschenderweise recht spannungsarm inszeniert. „25 Stunden“ legt nämlich den Fokus mehr auf die diffizile Situation für Monty selbst, aber auch seine Freunde und Familie vor dem Gefängnis, als daraus einen gut besetzten Thriller zu kreieren. Doch damit riskiert Regisseur Spike Lee auch, dass sich „25 Stunden“ recht zäh gestaltet. Nichtsdestotrotz ein hinsichtlich Atmosphäre, dank Schauspieler und Musik, gelungener und faszinierender Film, der sich aber auch in Nebensächlichkeiten zu verlieren scheint.

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                                  • 5

                                    Die Handlung, sowie die darin enthaltenden Pointen wirkten äußerst konstruiert und verkrampft, sowie das Schauspiel einiger Darsteller. Zwar glänzen manche Rollen (z.B. Henry Hübchen, Golda Tencer, Anja Franke) in diesem auf Witz bedachten Film, doch überwiegend wird dem Zuschauer hier in jeglicher Hinsicht ermüdende Mittelmäßigkeit geboten. Vielleicht wussten die beiden Drehbuchautoren Dani Levy und Holger Franke ihres dünnen Drehbuchs, weshalb zahlreiche „Wendungen“ eingebaut wurden, die nicht unbedingt dem Verlauf der Handlung förderlich sind, aber doch dem Zuschauer das deutsch-jüdische Lustspiel erträglicher machen. Ein solides Filmchen mit einigen netten Ideen, dass sich jedoch mehr und mehr zu einer turbulenten, aber inhaltslosen Klamotte entwickelt, die nur geringfügigen Spaß verspricht. Was noch aber auf jeden Fall erwähnt werden sollte, ist die wunderbare Musik, die zahlreiche Szenen begleitet.
                                    Fazit: Deutsch-jüdischer Klamauk, der am Thema munter daneben jiddelt.

                                    • 6

                                      In einem diffizilen Balanceakt zwischen Hommage und Gruselfilm wankt „Shadow of the Vampire“ teils skurril, teils düster immer auf den Spuren des Klassikers „Nosferatu“ ohne jedoch tatsächlich die Entstehung des Films erzählen zu wollen. Merkwürdig geradlinig schlägt dabei „Shadow of the Vampire“ niemals eine klare Richtung ein, weshalb aber auch der Film an sich nur mäßig funktionieren mag. Zwar ist es interessant bei den Dreharbeiten zuzuschauen und auch sonst ist die Grundidee, dass Max Schreck ein wahrhafter Vampir ist sehr reizvoll, doch irgendwie scheint sich der Film mehr und mehr im Dialog zu verlieren, was die ganze Angelegenheit recht zäh wirken lässt. Ein besonders für Kenner von „Noferatu“ sicher nicht uninteressanter Film mit gut aufgelegten Darstellern (Dafoe, Malkovich), aber durchwachsenem Drehbuch.

                                      • 6 .5

                                        Im Leben der Familie Lorkowskis läuft nicht alles wie geplant. Rose Lorkowski (Amy Adams), einst gefeierte Cheerleaderin und Freundin des Quarterbacks, hat mittlerweile einen kleinen Sohn und arbeitet als Angestellte in einer Reinigungsfirma. Ihre Schwester Norah lebt noch bei ihrem Vater, der mal hier, mal da seinen erfolglosen Geschäften nachgeht. Kurzum, es bedarf einer Veränderung. Doch nicht nur die Gegenwart macht, vor allem den Schwestern zu schaffen, sondern ebenso die Vergangenheit.
                                        In leisen und sensiblen Tönen wird in „Sunshine Cleaning“ die Geschichte einer Familie erzählt, die lediglich versucht in der amerikanischen Welt Fuß zu fassen. Dabei wird größtenteils auf kitschige Darstellungen und konventionelle Handlungsverläufe verzichtet, was mich angenehm überraschte. Der Film endet ebenso abrupt, wie er begann, und das ist, wie ich finde, eine besondere Stärke von „Sunshine Cleaning“. Hier wird nämlich keine pathetische Erfolgsgeschichte erzählt, sondern vielmehr eine Momentaufnahme einiger Menschen gezeigt, die ihrem Leben ein gewisse Form zu geben versuchen und ihren Weg zum Glück finden wollen. Zwar könnte dies dazu führen, dass man als Zuschauer den Film als zu unausgereift empfinden mag, da eben nicht jeder Charakter, jeder Handlungsstrang weiterverfolgt wird. Schauspielerisch ist dem Film ebenso wenig vorzuwerfen, da die Rollen durchweg gut besetzt wurden.
                                        „Sunshine Cleaning“ ist ein Film, der auf angenehme Art und Weise den Zuschauer unterhält, ohne große Lacher oder große Emotionen wecken zu wollen. Eine herzerwärmende Tragikomödie, die es einem schwer macht, sie nicht liebenswert zu finden.

                                        • Das allwöchentliche "Mr. Vincent Vega eckt an" und "Screeen". (DVD)

                                          • 6 .5

                                            Drehbuchautor Zach Helm wandelt etwas tapsig, wenn auch sehr bemüht auf den Spuren eines Charlie Kaufmann und lässt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion raffiniert verwischen. So gestaltet sich „Schräger als Fiktion“ als eine skurrile, ruhige, aber auch dramatische und besonders stark besetzte Komödie, die besonders durch das Schauspiel von Will Ferrel sich auszeichnet, den man eigentlich eher als naiven Kasper kennt. Auch wenn „Schräger als Fiktion“, vor allem gegen Ende, dem Kitsch anheimfällt, bietet diese harmonische Mischung aus guten Darstellern, einem poppigen Soundtrack und kuriosen Ideen für mehr als 100 Minuten vergnügliche Unterhaltung.

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                                            • Müsste es nicht beim 2. Film der vierte Buchstabe des zweiten Wortes heißen?

                                              • 5

                                                Bedeutungsschwangerer Episodenfilm aus dem Hause Dörrie, der einzig und allein von seinen durchweg überzeugenden Schauspielern lebt, da Handlung und besonders Dialoge zu verkrampft, zu sehr darauf bedacht Emotionen und Tiefgang zu vermitteln, anstatt die Momente, welche die Darsteller erschaffen, für sich zu nutzen. Schade!

                                                • 5
                                                  über Le Mans

                                                  Der Film gleicht mehr einer Dokumentation, in der man versuchte so etwas wie eine konventionelle Handlung einzubauen. Dennoch dominieren die Bilder „Le Mans“, die von beeindruckenden Aufnahmen hin bis zu ruhigen Einstellungen reichen. Das ist allerdings auch ein Grund, weshalb „Le Mans“ nur einen bestimmten Kreis an Zuschauern anspricht. Denn wer sich grundsätzlich nicht mit dem Motorsport auseinandersetzt, sei es im Fernsehen oder auf Veranstaltungen, wie beispielsweise der Formel 1, dem könnte es leicht passieren, dass „Le Mans“ zu einer langen, ermüdenden Fahrt wird, statt zu begeistern. Ich für meinen Teil gehöre nicht zu den Menschen, die sich stundenlang ein Rennen anschauen können, dafür sogar extra am Sonntag in der Früh den Fernseher anschalten. Daher hat mir auch „Le Mans“ nicht gefallen, auch wenn die Bilder zu beeindrucken wissen. Dennoch ein für ein bestimmtes Publikum zugeschnittener Film, die mit diesem Rennsportfilm sicher ihren Spaß haben werden. Ich aber definitiv nicht!

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                                                  • 5 .5

                                                    Eine zu weiten Teilen misslungene, starbesetzte Persiflage und Hommage an Science-Fiction-Filme à la „Independence Day“ oder „Krieg der Welten“, die zwar mit einer Fülle an Charakteren aufwarten kann, jedoch nicht mit einer spannenden, gar lustigen Handlung. Ein, zwei Momente bringen ein Schmunzeln hervor, der Rest des Films ist aber nur leidlich unterhaltsam und über weite Strecken eher langweilig. So gestaltet sich „Mars Attacks!“ als zwar ideenreiches Projekt, dem es aber definitiv an Tempo mangelt, weshalb Burtons ironischer Invasionsklamauk den Zuschauer eher erschöpfen mag als begeistern. Was der Film sein will, nämlich eine augenzwinkernde Parodie, ist er leider nicht, weshalb die Bewertung im Grunde schlechter ausfallen müsste. Doch insgesamt ist „Mars Attacks!“ doch nett anzuschauen, bietet hier und da einige Skurillitäten, sowie bereits erwähnt eine breit gefächerte Starbesetzung.
                                                    Wer sich besonders im Genre des Science-Fiction-Films, insbesondere was Aliens betrifft, auskennt, wird sicher nicht an „Mars Attacks!“ vorbeikommen. Für alle anderen ist es ein Film, den man sich unter Umständen anschauen kann, aber definitiv nicht muss.

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