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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Hat sich Ralph Fiennes in der Vergangenheit als gefeierter Schauspieler und wirklich mit Herzblut agierender Akteur vielmehr gemacht als nur einen Namen, legt er mit Coriolanus seine erste und nicht minder überzeugende Regiearbeit ab. Gleichsam ein Herzensprojekt, spielte er schließlich ein gutes Jahrzehnt zuvor selbst in dem Theaterstück des Altmeisters William Shakespeare den ambivalenten General. Für die Verfilmung hat er nun einen meiner Meinung nach höchst interessanten Ansatz gewählt, denn während er das Stück aus dem alten Rom in die Moderne versetzte, blieb er dem Sprachduktus Shakespeares treu, was eine extrem interessante, höchst effektive Inszenierung nach sich zieht, die an Wucht und Wortgewalt kaum zu überbieten ist, wenn sich die Akteure in einer geschwollenen, doch gleichsam eleganten – ja beinahe episch zu nennenden Ausdrucksweise spektakuläre Wortgefechte liefern. [...]
[...] Cowboys & Aliens steht unter der simplen Prämisse, genau das zu bieten was der Titel verspricht. Das tut er, nicht mehr und auch nicht weniger. Dafür, dass Cowboys & Aliens unter der Leitung Jon Favreaus entstanden ist, der ja bekanntlich auch für Iron Man verantwortlich zeichnete, ist der Film leider eine leichte Enttäuschung, weil er in seiner Ausgestaltung derart seicht und oberflächlich daherkommt, dass man sich doch über die ungenutzten Möglichkeiten ärgern muss. [...]
[...] Crazy, Stupid, Love. ist wirklich eine Komödie im allerbesten Wortsinne und läuft mühelos vielen als witzig verschrienen Filmen den Rang ab, allein aufgrund der Tatsache, dass hier eine wichtige Regel nicht nur beachtet, nein sondern gelebt wird und zwar, dass Lacher nicht alles sind. Denn mag der Film nicht der witzigste der Welt sein, ergibt sich seine Qualität schlicht daraus, dass er spielend zwischen lustig und ernst, zwischen brüllend komisch und anrührend tragisch zu wechseln versteht. Neben pointierten Dialogen, Wortwitz und Situationskomik kommt Ficarras und Requas Werk nämlich mit viel Herz daher, zuweilen zwar etwas kitschig, aber im Grunde doch immer zutiefst romantisch. [...]
[...] Und obwohl teils treibende Beats das Geschehen untermauern ist Drive zu jedem Zeitpunkt so unterkühlt und beherrscht wie der namensgebende Driver. Hier braucht es keine übertrieben inszenierten Stunts, waghalsige Sprünge oder ohrenbetäubende Explosionen, sondern stattdessen nur handgemachte Action und einige wohlplatzierte aber dafür umso schockierender wirkende Gewaltspitzen, die aber nie selbstzweckhaft oder effekthascherisch daherkommen, sondern stets explizit im Fortgang der Geschichte begründet sind und tatsächlich nicht hätten fehlen dürfen, um dem Film nicht seine unbändige Kraft zu rauben.
Ansonsten bedient sich Refn aber gerne und häufig vieler inszenatorischer Spielereien wie Zeitsprünge, Zeitlupen- oder Makroaufnahmen und fügt diese ebenso nahtlos in seine Komposition aus Bild und Ton ein. Und obwohl ein Großteil der Figuren kaum drei Sätze miteinander zu wechseln bereit ist, hat man nie das Gefühl, durch das fehlende gesprochene Wort etwas zu vermissen, weil hier wirklich Blicke und Taten für sich sprechen. Daher rührt im Übrigen auch die Intensität der oben angesprochenen Romanze zwischen Irene und dem Driver, weil hier auf derart feinfühlige und subtile Art und Weise das zarte Anbahnen von Gefühlen angedeutet wird, dass die beinahe als im besten Sinne pathetisch zu beschreibende Kulmination in ihrer romantisch verklärten Darstellungsweise sich mühelos in die Reihe anbetungswürdiger Szenen in Drive reiht, welche schon mit der furiosen Einführungs-Verfolgungsjagd ihren Anfang nimmt, welche die Weichen stellt für die vorherrschende Atmosphäre. [...]
[...] Drive Angry ist Trash und zwar vom Allerfeinsten! Ein B-Movie im Hochglanzgewand. Wer so etwas wie eine Geschichte erwartet, wird hier nunmehr mit einem zusammenhanglosen und eigentlich fraglos erklärungsbedürftigen Überbau abgespeist. Dass Milton aus der Hölle entkommen ist oder wie ihm das gelungen ist wird eigentlich kaum bis gar nicht thematisiert.
Warum der Teufel auch ausgerechnet seinen “Buchhalter” schickt bleibt ebenso unklar, wenngleich dieser “Buchhalter”, grandios verkörpert von William Fichtner , definitiv zu den coolsten Teufelsvasallen der Filmgeschichte gehört! So sehr dieser viel zu wenig beachtete großartige Schauspieler in seiner Rolle brilliert, so blass bleibt doch beispielsweise Cages Vorstellung, der zwar die gewollte Coolness seines Charakters gnadenlos auf die Spitze treibt, damit aber auch noch das letzte bisschen an emotionaler Verbundenheit mit dieser eigentlich verdammten Seele vermissen lässt. Cages Milton ist durchaus nicht unsympathisch, nur die ohnehin viel zu wenig beachtete Story um seine Tochter und seine Enkelin verliert durch dessen Abgeklärtheit noch das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit. [...]
[...] Für den Filmemacher Martin Scorsese ist Hugo Cabret sicherlich ein durch und durch ungewöhnlicher Film, den man in dieser Form nicht von ihm erwartet hätte, doch wer meint Scorsese wüsste nur finster dräuend blickende Gangster in Szene zu setzen, der irrt gewaltig, ebenso wie die- oder derjenige, der meint, ein Kindermärchen vorgesetzt zu bekommen. Denn dieses Werk ist nicht weniger als eine Liebeserklärung an den Film und das Kino, auch wenn sich nach der Inhaltsangabe dies sicherlich nicht erschließen mag. Tatsächlich dauert es auch eine ganze Weile bis die Themen Film und insbesondere Georges Méliès – dem Scorsese hier zweifelsohne ein Denkmal sondergleichen gesetzt hat – aufs Trapez gebracht werden. [...]
[...] Regisseur Nettheim und Drehbuchautorin Alice Addison lassen keine Zeit verstreichen und schicken Dafoes Figur, den Söldner Martin David nach einer kurzen, prägnanten Exposition umgehend nach Tasmanien. Auch wenn er den klaren Auftrag hat, den berühmten, als ausgestorbenen geltenden Tasmanischen Tiger zu finden, bezieht The Hunter seine Spannung von ganz anderer Stelle und stellt vielmehr Davids Beziehung zu der Familie Armstrong in den Vordergrund, wodurch sich viele, wunderschöne, anrührende Szenen ergeben, insbesondere als Lucy, die Mutter der beiden Kinder Sass und Bike aus ihrer selbstgewählten Lethargie erwacht. Hinzu kommt das interessante Spannungsverhältnis der Dorfbewohner zu dem Neuankömmling sowie dessen Beziehung zu dem sinistren Jack Mindy, die aber leider nie die erhoffte Aufmerksamkeit bekommt, so dass man sich hier noch ein wenig mehr Screentime für das Thema gewünscht hätte. [...]
[...] Das Genre des Zombiefilms wurde im Laufe der Jahrzehnte mehr und mehr ausgeschlachtet und ebenso wie in jedem anderen Genre blieben irgendwann einmal die Ideen aus und man verlegte sich auf nach Schema F produzierte Streifen. Doch Gott sei Dank gibt es auch immer wieder lohnenswerte Ausnahmen, insbesondere was Zombie-Komödien angeht. Der neueste Aufguss des altbekannten Themas in neuer Variation heißt nun also Juan of the Dead und ist erstaunlich einfallsreich geraten. Nicht nur, dass Kuba ein durchaus ungewöhnliches Setting abgibt und wunderschöne Landschaften und Kulissen bereithält, begnügt sich auch der Regisseur Alejandro Brugués nicht damit, einen typischen Genre-Film abzuliefern, sondern schafft ein bisweilen anarchisch anmutendes Werk mit einer beinahe durchweg hohen Gag-Dichte, wenngleich diese auch zuweilen allzu zotig ausgefallen sind und ein wenig zum Fremdschämen verleitet haben. Nichtsdestotrotz macht es aber eine Menge Spaß, den beiden Taugenichtsen Juan und Lazaro durch das mehr und mehr dahinsiechende Kuba zu folgen, allein aufgrund der Tatsache, dass ihnen der Niedergang der Zivilisation am Arsch vorbeizugehen scheint und sie nicht müde werden zu betonen, dass sie schon viel schlimmeres überstanden hätten. [...]
[...] Kill the Boss hat im Grunde alle Voraussetzungen für eine wirklich und wahrhaftig großartige Komödie: Ein Staraufgebot sondergleichen, sympathische Hauptdarsteller und herrlich gegen den Strich besetzte Kinogrößen, dazu eine frische und unverbrauchte, genial einfache und nachvollziehbare Prämisse und genau den Schuss schwarzen Humor und makabrer Attitüde, die es braucht, um zumindest mich vor dem Bildschirm zu fesseln. Kommen jetzt also noch drei Absätze an Lobhudeleien oder wie? Leider nein, mitnichten, denn Kill the Boss krankt auch wie viele andere Komödien an seiner eigenen Großartigkeit. [...]
[...] Zunächst sei eingeräumt, dass der zugegebenermaßen etwas reißerische Titel Machine Gun Preacher möglicherweise ein paar falsche Erwartungen beim Publikum geweckt haben mag (wie wäre es stattdessen schlicht mit Another Man’s War gewesen) und vielleicht gerade das für das Thema zu “begeisternde” Publikum abgeschreckt hat, denn knallharte Action wird hier kaum geboten und auch wenn es manchen Schusswechsel in der zweiten Hälfte des Films geben mag, ist es doch hauptsächlich ein Drama und eine Biografie und geht nicht annähernd in die Richtung, wie Filme mit Gerard Butler es in der näheren Vergangenheit zu tun pflegten (Gesetz der Rache, Gamer). Doch trotz all des Dramas ist leider die Dramaturgie nicht immer ausgereift und raubt dem Film schon ein wenig die Stringenz, denn erst vollzieht sich Sam Childers’ Wandlung vom Saulus zum Paulus in nur wenigen Minuten und bringt einen fanatischen Christen hervor und andererseits springt im weiteren Verlauf die Handlung zwischen Afrika und Amerika, ganz so wie es der echte Sam Childers wohl zu tun pflegte, doch stört dies den Handlungsfluss teilweise erheblich, wenn man als Zuschauer immer wieder aus der einen Welt herausgerissen wird, um sich in gänzlich anderen Umständen wiederzufinden. [...]
[...] Natürlich handelt es sich aber um einen klassischen Krimi-Thriller und die Figuren sind teils überspitzt, ihre Charakteristika überhöht und manches Geschehnis doch ziemlich klischeehaft und vorhersehbar. Was Der Mandant aber aus der Masse hervorhebt, ist das schillernde und von Korruption und Verrat durchzogene, zwielichtige Bild von Los Angeles, das hier gezeichnet wird. Brad Furmans Film lehnt sich ganz bewusst an alte Film Noir Geschichten an und mutet oftmals wie ein Werk der alten Schule an, wenngleich alles etwas gelackter, gleichzeitig aber auch dreckiger daherkommt. [...]
[...] Für die Rolle der Martha hatte sich Durkin ganz explizit ein unbekanntes, frisches, unverbrauchtes Gesicht gewünscht und fand dies in Gestalt von Elizabeth Olsen, die zwar tatsächlich mit den bekannten Olsen-Zwillingen verwandt ist, zum Glück der Zuschauer genetisch aber nichts von deren fragwürdigem Schauspieltalent abbekommen hat. Stattdessen brilliert sie als feinfühlige, angreifbare, verschüchterte, desorientierte und von Tag zu Tag paranoider werdende Martha, die in der namenlos bleibenden Kommune von dem charismatischen Patrick auf den Namen Marcy May getauft wurde, was zweifellos Teil der gängigen Indoktrination von Neuankömmlingen ist, um sie ihres Charakters und ihrer Herkunft zu entfremden, auf dass sie sich in ihre neue Familie integrieren. [...]
[...] Es ist schon erstaunlich, wie viele Buchverfilmungen einem unter die Nase kommen, wenn man sich einmal nähergehend mit dem Thema Film auseinandersetzt. So nämlich auch bei Ohne Limit, dem neuesten Streich des Regisseurs Neil Burger, welches auf dem Stoff des Romans Stoff basiert (den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen). Die Thematik ist fraglos spannend, wenngleich die zugrundeliegende Rezeption der üblicherweise eingeschränkten Gehirnleistung und der hier durch die Droge NZT ermöglichten Nutzung sämtlicher Rezeptoren und Synapsen des Gehirns nicht unbedingt wissenschaftlich fundiert oder realisierbar sind. Aber solche K.O.-Kriterien sollten für das Grundgerüst eines Thrillers auch nicht als oberste Instanz gewählt werden. [...]
[...] Wie gesagt besticht der Film insbesondere durch seine namensgebende Figur, die nicht nur sehr glaubhaft integriert worden ist, sondern trotz ihres stereotypen Aussehens auch mit Eigenheiten, Marotten und einer Vergangenheitsgeschichte ausgestattet worden ist und dadurch an Charaktertiefe gewinnt. Doch auch die weiteren Darsteller neben Pegg & Frost wissen zu gefallen, insbesondere Jason Bateman und Bill Hader haben es mir hier wieder einmal angetan. Die Geschichte von Paul dagegen ist mehr typisch und vorhersehbar und punktet nicht unbedingt mit großen Überraschungen. Der Auftritt Sigourney Weavers ist zwar gut, hätte aber auch berauschender ausfallen können, ebenso wie das Finale an sich und die gar nicht mal so überraschende Wendung. [...]
[...] Der Plan, oder The Adjustment Bureau im amerikanischen Original, basiert auf der ähnlich benannten Kurzgeschichte The Adjustment Team des Autors Philip K. Dick aus dem Jahre 1954. Die Geschichte des Films allerdings spielt in der heutigen Zeit und verliert dabei keinesfalls an Charme. Vielmehr wirken hier die mit Trenchcoat und Fedora gekleideten Agenten oder auch Sachbearbeiter herrlich anachronistisch und verleihen dem Film noch mehr Charme. Das ist auch die große Stärke des Films, der ihm innewohnende Charme, die Leichtfüßigkeit der unter schlechten Vorzeichen stehenden Romanze, die teils markigen Sprüche des Senators und die mit einem Augenzwinkern dargebrachten Überlegungen zum freien Willen. [...]
[...] Leider macht der Regisseur Scott Charles Stewart – der mir noch durch Legion in schlechter Erinnerung ist – auch hier wieder einiges falsch und beraubt sich so selbst der Möglichkeit, einen überzeugenden Vampir-Science-Fiction-Western abzuliefern. Die Inszenierung des Ganzen kommt zwar äußerst stimmig daher und die unterkühlte Farbgebung nebst Wüstenoptik, gepaart mit dem Moloch der christianisierten Metropolis haben durchaus ihren Reiz, jedoch schwächelt die Dramaturgie und Figurenzeichnung hingegen ganz erheblich. In gerade einmal 87 Minuten fällt es freilich nicht gerade leicht, einerseits eine dem Zuschauer vollkommen unbekannte Welt zu erklären und den Figuren gleichzeitig noch so etwas wie Charakter und Entwicklung zukommen zu lassen, aber für die Laufzeit sind die Filmemacher schließlich selbst verantwortlich. [...]
[...] Ich habe im Vorfeld nicht allzu viel Positives über Rango gehört und war dadurch umso erstaunter, was für ein Leckerbissen an Einfallsreichtum und Wortwitz dem Zuschauer geboten wird. Dabei ist Rango beileibe kein Kinderfilm, zu viele Witze sind nur für Erwachsene verständlich, zielen teils unter die Gürtellinie und die überbordende, geistreich blumig ausgeschmückte Art zu sprechen lässt viele Details für Kinder (und unaufmerksame Zuschauer älteren Semesters ebenso) unbeachtet vorüberziehen. Derartig spritzige Wortgefechte habe ich seit den Gilmore Girls nicht mehr erlebt. [...]
[...] Es wäre gelogen zu behaupten, dass ich mich an die Filme im Detail erinnere oder sie annähernd rekonstruieren könnte, aber ich erinnere mich gut daran, dass ich kaum sechszehn Jahre alt war und diese Filme unbedingt sehen wollte, so dass zumindest noch Teil 1 und 2 zu VHS-Zeiten auf ebenselbigen in meine noch junge Sammlung eingingen. Da versteht es sich von selbst, dass ich mich gefreut habe, als ich von Scream 4 erfuhr, auch wenn mich der dritte Teil schon nicht mehr so zu fesseln wusste wie seine Vorgänger. Aber immerhin ist eine Dekade ins Land gegangen, während derer man frische Ideen sammeln konnte und immerhin hat man es nicht versäumt, den vollständigen alten Haupt-Cast zusammenzutrommeln, was mir äußerst positiv erschien. [...]
[...] Nach seinem Debüt-Überraschungserfolg Moon meldete sich Regisseur Duncan Jones hierzulande Mitte vergangenen Jahres mit Source Code zurück. So unterschiedlich die beiden Filme anfänglich anmuten, tragen sie doch beide unverkennbar die Handschrift Jones‘, denn die Themen weisen doch hie und da frappierende Ähnlichkeiten auf, wenn sie auch dem Grunde nach vollkommen differieren. Moon schuf eine Art Rückbesinnung im Science-Fiction Genre dahingehend, dass es nicht immer um bombastische Weltraumschlachten und fiese Aliens gehen muss, wenn man an in der Zukunft spielende Filme denkt, sondern dass diese oftmals auf philosophischen Grundgedanken fußen und die grenzenlosen Möglichkeiten einer zukünftigen Welt dafür nutzen, den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen und ein für heutige Verhältnisse undenkbares Szenario zu erschaffen. [...]
[...] Die größte Leistung von Your Highness ist sicherlich, sich der Beteiligung solch hochkarätiger Darsteller wie Natalie Portman oder James Franco versichert zu haben und auch Zooey Deschanel ist (Gott sei Dank) spätestens seit der Serie New Girl kein unbeschriebenes Blatt mehr, wenngleich ihre Rolle hier durchaus mehr Raum verdient hätte, als ihr letztlich zugestanden wird. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte sind aber die zwei ungleichen Brüder, die im weiteren Verlauf nicht nur auf die Kriegerin Isabel treffen, sondern auch auf dauergeile Minotauren, perverse Waldbewohner, ein pädophil angehauchtes, ebenso perverses Orakel und selten dämliche Schergen des eigensinnigen Zauberers Leezar. [...]
[...] Doch auch der restliche Cast weiß zu überzeugen, wenn er auch – vom Bekanntheitsgrad – weit hinter Theron zurücksteht. Grundsätzlich ist Young Adult aber auch tatsächlich eine One-Woman-Show, was noch dadurch verstärkt wird, dass sich Mavis‘ Welt gleichsam ausschließlich um sie selbst dreht und alle anderen Personen zu Statisten degradiert werden, was sich auch in ihrem rücksichtslosen Verhalten widerspiegelt. Es fällt schwer, Mavis gern zu haben und das ist auch durchaus beabsichtigt, doch trotzdem baut sich im Laufe der Zeit eine gewisse Sympathie zu diesem schrulligen Charakter auf, insbesondere im Wechselspiel mit Patton Oswalt als Matt Freehauf, einen die Welt und die Menschen verachtenden Eigenbrötler, der die perfekte Entsprechung zu Mavis zu bilden scheint, so unterschiedlich die Figuren auch auf den ersten Blick wirken. [...]
[...] Die Szenen, in denen Hanna erstmalig mit der Zivilisation und der damit einhergehenden Technologie in Berührung kommt sind sensibel und anschaulich und rücken den Film in diesen Momenten tatsächlich mehr in Richtung Arthouse, denn eines Thrillers. Auch die Anleihen an die Grimm’schen Märchen funktionieren im Kontext von Wer ist Hanna? ausnehmend gut und zeugen einmal mehr vom Einfallsreichtum des Regisseurs, um aus einem doch so geradlinig scheinenden Stoff ein kleines filmisches Meisterwerk zu machen.
Und dieses Meisterwerk, so bin ich mir sicher, hätte Wer ist Hanna? auch werden können, würde die Geschichte nicht an einigen gravierenden Punkten derart kranken, dass es dem Film als solchen den Einzug in den filmischen Olymp verwehren muss. Beeindruckt er zwar sowohl durch perfekt durchchoreographierte Actionsequenzen und einen zutiefst emotionalen Überbau, so schwächelt er doch merklich bei der nur unzureichend ausgestalteten Hintergrundgeschichte. Einzig, wenn man die Geschichte um Hanna als pures Märchen verstanden wissen möchte, würde dieser Mangel kaum ins Gewicht fallen, für einen Film aber, der mit derart starken Bildern, Figuren und Emotionen punkten möchte, ist die Ausarbeitung der Hintergründe hier eindeutig zu kurz gekommen, um nachhaltig überzeugen zu können. [...]
[...] Von der Kunst, sich durchzumogeln ist wieder einmal einer dieser kleinen, feinen Filme, die komplett an der Allgemeinheit vorbeischlittern und kaum Beachtung finden. Ich will nicht so weit gehen zu behaupten, dass es sich um ein verkanntes Meisterwerk handelt, aber doch um ein intimes, filmisches Kleinod, das einfach Spaß macht. Letztlich handelt es sich zwar um eine typische Coming-of-Age-Geschichte ohne größere Höhen und Tiefen, doch steht ihm das außerordentlich gut zu Gesicht. [...]
[...] Es dauert, bis Blomkvist und Salander letztlich aufeinandertreffen, doch bis dahin muss sich Lisbeth auch erst einmal von ihrem von Rechts wegen gestellten Vormund emanzipieren, allein diese Szenen sind an Drastik und Eindringlichkeit im Übrigen kaum zu übertreffen und rühren schon an der Substanz. Doch auch das immer verworrener werdende Treiben im verschneiten Hedeby zieht den Zuschauer unentwegt in seinen Bann und offenbart stilistisch gekonnt nach und nach immer neue Details zum Verschwinden Harriets. Dabei beeindrucken zuvorderst die visuell greifbare Düsternis und die lebensfeindliche Landschaft und man meint beinahe die Anspannung zu spüren und harrt der Offenbarungen, die noch im Schatten lauern. Die Bildkompositionen vermitteln, gepaart mit dem exquisiten Score, genau die unterschwellige Bedrohung, die auch bezeichnend ist für die Geheimnisse und die latente Aggression der Familienmitglieder untereinander und gegenüber Blomkvist. [...]
[...] Wenn man sich Unknown Identity so ansieht, drängen sich sowohl Vergleiche zur Bourne-Trilogie als auch zu 96 Hours auf, doch Regisseur Jaume Collet-Serra schlägt gänzlich andere Wege ein. Wer hier also entweder einen brutalen Rachethriller oder ein bombastisches Action-Feuerwerk erwartet ist an der falschen Adresse, denn es ist vielmehr ein fast klassisch anmutender, düsterer Verschwörungs-Thriller mit extrem edler Optik.
Dem zugute kommt natürlich der vielfach angepriesene heimliche „Hauptdarsteller“ Berlin, denn die Stadt bietet ein wirklich perfektes Setting für diese Art von Geschichte, wenn man auch einräumen muss, dass die Wahl deutscher Namen extrem klischeelastig ausfällt, wobei das sicher sowieso nur „uns Deutschen“ auffällt, denn Amerikaner heißen bei uns ja schließlich auch allzu oft Smith und Jones. Aber zurück zur Hauptstadt: Unknown Identity beweist eindrucksvoll, dass Hollywood-Optik auch mühelos in heimischen Gefilden möglich ist und dazu sogar noch ein Stück weit interessanter, einerseits aufgrund der geographischen Nähe, andererseits weil man sich nicht gescheut hat, auch den Dreck und Unrat mit auf Zelluloid zu bannen. [...]