Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Mr. Nobody ist ein filmisches Meisterwerk! Ein Kleinod, ein Juwel, das die Möglichkeiten des Mediums bis aufs Äußerste ausnutzt, ja strapaziert, und den Zuschauer in eine beispiellos verworrene, genial konstruierte Gedankenwelt entführt. Mr. Nobody erzählt weniger die Geschichte von Nemo Nobody, sondern vielmehr vom Wesen der Zeit und des Universums, dem Prinzip seiner Ausdehnung – der Entropie – und der Schicksalhaftigkeit unumkehrbarer Entscheidungen. [...]
[...] Perrier’s Bounty, der im Deutschen den unnützen und vollkommen überflüssigen Zusatz Kopfgeld bekommen hat, ist ein klassischer Guy Ritchie-Film, indes ohne von Guy Ritchie erdacht und/oder inszeniert worden zu sein. Der Film wartet demnach mit einer Vielzahl mehr oder minder skurriler Gangster und anderer zwielichtiger Gestalten auf und setzt die Unterwelt einmal mehr wahnsinnig unterhaltsam und schräg in Szene.
Dabei lebt Fitzgibbons Werk vor allem von seinen großartigen Hauptdarstellern. Cillian Murphy begeistert als verzweifelter und trotzdem gutmütiger Kleinkrimineller und stiehlt teilweise den ehrwürdigen Herren Broadbent und Gleeson die Show, wären deren Rollen nicht so wahnsinnig exzentrisch und in Falle von Gleeson aka Perrier herrlich widersprüchlich angelegt. [...]
[...] Powder Blue bedient sich recht klassischer Motive, um die Geschichte der vier unterschiedlichen Gestalten zu erzählen. Dabei nimmt sich das Werk in Teilen leider selbst zu ernst und übernimmt sich am selbst erzeugten Pathos. Das führt dazu, dass manche Szenen derart klischeebeladen wirken und so, als hätte man sie schon viele Male in dieser oder ähnlicher Form gesehen.
Der negative Eindruck der dadurch entsteht wird zumindest ein wenig abgeschwächt durch die durchweg guten Schauspielerleistungen, insbesondere von Ray Liotta und Jessica Biel. Von Forest Whitaker hingegen ist man indes besseres gewohnt und sein Spiel bleibt ein wenig blass, was aber auch der Geschichte von Charlie geschuldet sein kann, die leider die schwächste ist und zudem keinen so offensichtlichen Bezug zu den anderen Schicksalen aufweist; dieser erschließt sich eher aus dem Zusammenhang und wirkt dadurch natürlich ein wenig an den Haaren herbeigezogen. [...]
[...] Die Geschichte allerdings hat es in sich, läuft sie doch so ziemlich jeder erzählerischen Konvention zuwider. Dramaturgische Spitzen, ausgefeilte Handlungsverläufe oder auch einen lupenreinen Antagonisten sucht man hier vergebens. The Road hingegen besticht dadurch, dass es ein extrem trostloses, beklemmendes, düsteres und hoffnungsloses Bild der zukünftigen Welt zeichnet, in der es schon lange nicht mehr darum geht, was die Katastrophe herbeigeführt hat, sondern nur noch darum, wie man sich sein Überleben sichert oder – im Fall des Vater-Sohn-Gespanns – sich seien Menschlichkeit bewahrt. Dass das gar nicht mal so einfach ist und die Welt, durch die sie irren, eine zutiefst grausame ist, offenbart sich in schlichten Aussagen, wie beiläufig stattfindenden, schockierenden Ereignissen und der wachsenden Paranoia des Vaters. [...]
[...] Terminator: Die Erlösung ist sowohl vierter Teil wie auch gedachter Beginn einer neuen, zweiten Trilogie. Man merkt deutlich, wie viele Jahre zwischen den “alten” Teilen und diesem hier vergangen sind und ich spreche hier nicht den technischen Fortschritt an, sondern die Affinität, immer größere, bombastischere und dabei trotzdem massenkompatible Geschichten zu erschaffen. Für den neuesten Teil der Terminatorreihe bedeutet dies, dass er im Vergleich zu seinen Vorgängern äußerst handzahm daherkommt und damit einen Teil seiner düsteren Atmosphäre aufgibt, wo doch diese gerade in der vorliegenden Geschichte, in dem trostlosen Endzeitszenario, nach dem “Fall” der Menschheit, zu voller Entfaltung hätte kommen können. Stattdessen erinnert der neueste Terminator in seinen schlimmsten Momenten an Filme wie Transformers (siehe auch hierzu den Artikel auf Schnittberichte.com), auch wenn der wuchtige Sound und die bombastischen Effekte natürlich zu begeistern wissen, hat dieses Effektgewitter nicht mehr viel mit der ursprünglichen Geschichte gemein. [...]
[...] Triangle beeindruckt mit einem stimmigen Anfang, der uns gekonnt in die Szenerie entführt und erste Ausblicke auf die kommenden Ereignisse bietet. Mit dem Beginn des Segeltrips erfahren wir eine klassische Exposition der Hauptfiguren, wobei diese allerdings bis auf Jess mehr als Statisten dienen. Bedingt durch den Haupthandlungsort des Ozeandampfers wird aus dem Film fast ein Kammerstück mit einigen bekannten Stereotypen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Figur von Melissa George, die diese mit Bravour darzustellen versteht. Zu erwähnen wäre in diesem Zusammenhang, dass sie im Laufe des Films in mehrere Rollen wird schlüpfen müssen und diese durch ihr Verhalten, Mimik und Gestik klar voneinander abzugrenzen weiß. Ohne diese schauspielerische Leistung würde das zugegebenermaßen auf wackligen Füßen stehende Konzept des Films schlagartig kippen. Umso besser, dass sie die Tragweite ihrer Rolle zu transportieren weiß. [...]
[...] Watchmen basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel von Alan Moore und Dave Gibbons. Wie es sich für eine Comicverfilmung gehört, ist die Bildgewalt bombastisch. Dabei vermeidet es Snyder aber, und eine schnöde Superheldengeschichte zu erzählen, sondern zeichnet glaubhafte Charaktere in einer ebenso glaubhaften, fiktionalen Realität. Dabei bedient er sich mehrerer Tricks und Kniffe, um die Biographien der Hauptpersonen lebendig werden zu lassen. So berichtet Rorschach in Tagebuchform von seinen Erleb- und Erkenntnissen, Mr. Manhattan, der Zeit nicht mehr als stringent verlaufende Linie wahrnimmt, sondern als in einem Augenblick ablaufendes Gefüge, erinnert sich im Laufe des Films an seine eigene Vergangenheit, mittels Rückblenden und Träumen wird von der ersten Generation der Watchmen, den Minutemen, berichtet und gleich zu Beginn des Films werden im Zeitraffer dem Zuschauer die Abläufe der vergangenen vierzig Jahre präsentiert, auch wenn mehrmaliges Sehen hier helfen könnte, immer weitere kleine Details zu bemerken. [...]
[...] Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen war für mich eine echte Überraschung. Der Film ist so voll neuer, unverbrauchter Ideen und bunter Bilder, dass es einen riesigen Spaß macht, das Treiben von Flint zu verfolgen. Die Kinderbuchverfilmung strotzt nur so vor Action und Gags und natürlich eindrucksvollen Effekten. So regnet es im Verlauf des Films die verschiedensten Speisen, die Stadt wird in eine kunterbunte Eislandschaft im wahrsten Sinne des Wortes verwandelt oder wird von einem Spaghetti-Tornado heimgesucht. [...]
[...] Das Remake des Klassikers von 1941 macht eigentlich alles richtig. Durch die entsättigten Farben und die Art der Erzählweise fühlt man sich direkt in einen klassischen Horrorfilm, allerdings mit bestechend moderner Optik entführt. Die meisten Szenen spielen bei Nacht und in verdreckten, düsteren Gegenden, ständig wabert einem der Nebel entgegen und erschwert noch zusätzlich die Sicht und mit all diesen klassischen Mitteln wird eine einmalig beklemmende Stimmung erzeugt. Dabei spürt man richtig, wie weit ab von allem sich Blackmoor befindet. Auch der zwischenzeitliche Ausflug ins viktorianische London ist überzeugend gestaltet, hätte nur etwas länger sein können. [...]
[...] Der Film besticht meiner Meinung nach durch eine gehörige Portion Selbstironie und Witz. Es wird zu keinem Zeitpunkt langweilig das Treiben dieser verkappten ménage à trois zu beobachten, allein aufgrund vieler kleiner, grandioser Monologe über lehrreiche Racheakte, Neurosen als positive Eigenschaft, die Herkunft von Play-Doh Knete und natürlich, die Liebe. [...]
[...] Schumachers Film überträgt das zugrundeliegende Buch von McDonell in manchen Belangen eins zu eins auf die Leinwand. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile, wie man sehen wird.
Einerseits besticht der Film durch eine tadellose Optik, die einen regelrecht eintauchen lässt in die Welt der Reichen und Schönen, wohingegen die immer wiederkehrenden Flashbacks in White Mikes Jugend geprägt sind von bestechendem Minimalismus – alles Unwichtige wird ausgeblendet und durch einen schlichten weißen Hintergrund ersetzt. Ich halte dies für eine großartige Umsetzung, die ebenso bei anderen Rückblenden und Erklärungen des Erzählers zum Tragen kommen.
Ja, ihr habt richtig gelesen, es gibt einen Erzähler, den großartigen Kiefer Sutherland mit seiner markanten Stimme. Dabei sind die Erklärungen, Beschreibungen und Kommentare in der Filmfassung von Twelve teils noch besser und prosaischer als im Buch. Andererseits hingegen wird der Erzähler hier verhältnismäßig häufig bemüht, was einem streckenweise das Gefühl vermittelt, man befände sich noch in der Einleitung, der Exposition der Figuren – und das nach vierzig Minuten! [...]
[...] Der typische Tucker & Dale vs. Evil-Seher kennt vermutlich zumindest die gängigsten Genre-Vertreter des Slasher-Horrors, die sich dem Klischee der degenerierten Hinterwäldler bedienen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Die Idee, hier schlicht die Rollen zu vertauschen ist so simpel wie gut. Schon in den ersten Szenen mit Tucker und Dale schließt man die beiden liebenswerten Figuren ins Herz. Insbesondere der tapsige und grobschlächtige Dale taugt allemal als Sympathieträger. Regisseur Eli Craig versteht es dabei wunderbar, die verschiedenen Blickweisen zu kombinieren, so dass man auch – bis zu einem gewissen Punkt – nachvollziehen kann, warum die College-Kids (übrigens ebenfalls allesamt Kenner der einschlägigen Filme) rasch eine irrationale Angst vor den Hillbillies entwickeln. [...]
[...] Erfreulicherweise hat mich dieser norwegische Film auch bei weitem besser unterhalten können als seine zumeist amerikanischen Artgenossen. Natürlich ist aber auch Trollhunter denselben Restriktionen unterworfen wie seine Genre-Kollegen und durch den Dokumentarstil kann nichts abseits der Geschichte um unsere Hauptprotagonisten geschehen, da man sich einzig auf die Arbeit des Kameramannes verlassen muss, den man natürlich ebenfalls entsprechend selten zu Gesicht bekommt und zu dessen Figur ich folgerichtig so gut wie keine Bindung aufbauen konnte – was später dem dramaturgischen Konstrukt des Films doch schadet. Ansonsten liefern die Studenten wie auch der Hans-Darsteller Otto Jespersen überzeugende Leistungen ab und agieren auch meist glaubhaft. [...]
[...] Eine weitere große Stärke ist die durchweg talentierte Darstellerriege, die Ben Affleck hier um sich versammelt hat und die vom Feinsten agiert, allen voran Jeremy Renner als leicht gestörter Gangster und der großartige Jon Hamm (bekannt aus der Serie Mad Men und dem Film Sucker Punch) als FBI Agent. Natürlich hat The Town auch Schwächen und leider wird manchen Figuren nicht so viel Platz eingeräumt, wie es ihnen vielleicht gebührt hätte, doch wenn man sich vor Augen hält, dass die Rohfassung des Films eine Lauflänge von guten 170 Minuten hatte und hier zwecks Massenkompatibilität auf “magere” 125 Minuten gekürzt wurde, dann kann man sich denken, dass dies eventuell ursprünglich anders war. [...]
[...] Mit The Social Network ist David Fincher erneut ein Geniestreich gelungen. Was habe ich mich im Vorfeld zu Diskussionen und Mutmaßungen hinreißen lassen, ob eine derartige Geschichte im Kino funktionieren kann, geschweige denn zu unterhalten weiß. Eins vorweg: Das kann sie, und es ist sicherlich Fincher wie auch Drehbuchautor Aaron Sorkin zu verdanken. Der Film selbst ist eine Adaption des Romans mit dem sperrigen Titel Milliardär per Zufall: Die Gründung von Facebook – eine Geschichte über Sex, Geld, Freundschaft und Betrug von Ben Mezrich und fängt vergleichsweise ruhig und intim mit einem Kneipengespräch zwischen Zuckerberg und seiner baldigen Exfreundin Erica Albright an. [...]
[...] Schon in den ersten Minuten schlägt Shutter Island den Zuschauer mit präzisen, starken Bildern und einem wuchtigen Soundtrack in seinen Bann. Scorsese beweist hier schon sehr bald einmal mehr, dass er sowohl ein Händchen für die Schauspielerauswahl besitzt, als auch für Bild- und Tonkompositionen, respektive für Personen, die ihr Handwerk verstehen und seine Version des Films adäquat umzusetzen wissen. So unvermittelt wie wir in die Geschichte geworfen werden, so unvermittelt beginnt auch die Zusammenarbeit von Daniels und Aule aka Leonardo DiCaprio und Mark Ruffalo, die, obwohl Ruffalo zuweilen zum reinen Stichwortgeber degradiert wird, eine schöne und überzeugende Chemie untereinander entwickeln. [...]
[...] Ohne den Comic zu kennen, kann ich deshalb behaupten, dass es sich hier um mit eine der konsequentesten Verfilmungen handelt und die gestalterischen Eigenarten Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt wahrhaft zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Natürlich wirkt dadurch die zugegebenermaßen abgedrehte Handlung noch skurriler und dies mag sicher nicht jedermanns Fall sein, aber mich hat diese Art der Umsetzung schwer begeistert.
Großartig auch die vielen kleinen Running Gags wie etwa Scotts schwuler Mitbewohner Wallace, der bei manchen der Kämpfe zwischen Scott und einem der Exlover ein gelangweiltes “Fight” in den Raum ruft, als sei es das normalste der Welt, dass sich hier zwei Jungs mit Feuerbällen, Laserstrahlen, Schlägen und Tritten und so weiter und so fort die Seele aus dem Leib prügeln. Das alles wird mit einer solchen Nonchalance dargeboten, dass es wirklich eine wahre Freude ist – und mittendrin der tollpatschige, verträumte Scott, der nie so recht weiß wie ihm geschieht, dem es aber trotzdem nicht komisch vorkommt, plötzlich Held seines eigenen Computerspiels zu sein. [...]
[...] Repo Men weckt bei mir äußerst ambivalente Gefühle, denn einerseits kommt er durchaus inspiriert und ambitioniert daher, andererseits sind die Anleihen an bekannte Werke der Filmwelt und Literatur nur allzu offensichtlich. Der Film klaut sich mal hier mal dort ein paar Fragmente und vermengt alles zu einem Action-Thriller mit gesellschaftskritischen Anrissen, einer dystopischen Zukunftsvision und teils überbordenden Gewaltexzessen.
Die Darstellerwahl ist mit Jude Law, Forest Whitaker und Liev Schreiber eine äußerst glückliche, wohingegen die weiteren Figuren ein wenig gegenüber der Leinwandpräsenz dieser Drei abfallen und dementsprechend blass bleiben. Doch auch Law, Whitaker und Schreiber vermögen es nicht, der eigentlich guten Grundidee des Films so etwas wie Substanz beizumischen, sind ihre Charaktere dafür doch zu stereotyp, als dass ihre darstellerische Fähigkeiten sich voll entfalten könnten. [...]
[...] Gesetz den Fall, dass R.E.D. nichts weiter sein will, als ein unterhaltsamer und fern jeglicher Logik angesiedelter Actionreißer voll skurriler Szenen und dummer Sprüche, macht der Film und somit sein Regisseur Robert Schwentke alles richtig. Allerdings kann man sich nie sicher sein, ob das wirklich Ziel der Rezeptur gewesen sein soll, denn dafür gibt es doch zu viele ernste Untertöne und tragische Geschehnisse, deren Wirkung sich aber zu keiner Zeit entfalten können, zu abrupt vollzieht sich der Wechsel von lockerer Slapstick zu bitterem Ernst. [...]
[...] Männertrip präsentiert sich insbesondere zu Beginn wie eine großartige Mischung aus Filmen wie Nie wieder Sex mit der Ex (von dessen Machern dieses Werk auch stammt), Hangover, was die generelle Thematik und den anarchischen Humor anbelangt und – in Sachen Aaron Green und dessen grenzenlosem Enthusiasmus für das Musik-Business und sein großes Idol Aldous Snow – Almost Famous. Der stargespickte Auftakt mit Interviews, Papparrazzi-Schnappschüssen, Schlagzeilen und Musikvideo-Schnipseln verspricht daher auch ein wirklich schamloses Filmvergnügen voller Lacher und Selbstironie. Abgesehen von einigen wenigen überflüssigen Zoten präsentiert sich der Film auch durchaus als frisch und witzig und hat mich doch zu einigen lauten Lachern animiert. [...]
[...] Machete ist klassisches Exploitation-Kino mit allem was dazu gehört. Hier werden Gliedmaßen abgetrennt und Köpfe abgeschlagen, Blut spritzt meterweit, die Frauen sind leicht bis überhaupt nicht bekleidet und alles schreit nach Sex und Gewalt. Diese Mischung kommt nicht von ungefähr, ist Machete doch aus dem gleichnamigen Fake-Trailer entstanden, der im Rahmen des Grindhouse Double Features der Herren Tarantino und Rodriguez auf den Film Planet Terror einstimmen durfte. [...]
[...] Es mutet schon beinahe witzig an, dass ein Roman, der nur allzu deutlich von einem alten Hollywood-Filmvorbild inspiriert ist und nach England verlegt worden ist, gleichsam aber von einem irischen Autor stammt, nun wiederum verfilmt worden ist und dies tatsächlich von dem Amerikaner William Monahan, der hier als Regisseur und Drehbuchautor in Erscheinung tritt. Man könnte sagen der Kreis schließt sich, obwohl die Handlung weiterhin in London angesiedelt ist und die beiden Filme, also Sunset Boulevard von Billy Wilder und nun London Boulevard von Herrn Monahan herzlich wenig gemein haben. Dass dies aber auch nicht die Intention war oder hätte sein können liegt ebenso auf der Hand, weil Romanautor Ken Bruen einen gänzlich anderen Weg einschlägt und bei all den Gemeinsamkeiten trotzdem etwas gänzlich Eigenes geschaffen hat. [...]
[...] Legion wartet mit einer ebenso unoriginellen wie gleichwohl für mich reizvollen Grundthematik auf: Die Rache Gottes an den Menschen, derer er überdrüssig geworden ist, mitsamt eines Krieges unter Engeln auf Erden. Schade nur, dass sich das zwar interessant und spannend anhört, wenn man sich die Inhaltsbeschreibung zu Gemüte führt, aber im Film kaum thematisiert, geschweige denn visualisiert wird. Wahrhaftige Engel lernen wir nur zwei kennen und einer davon ist auch die meiste Zeit des Films ohne seine Flügel unterwegs. Theoretisch ist es eine Invasion von Engeln, aber die restlichen Streiter des Herrn treten mehr als dümmliche Zombie-Kreaturen in Erscheinung denn als Garde Gottes. [...]
[...] Die Geschichte, die Die Legende der Wächter erzählt, ist ein klassisches Abenteuer und handelt von Freundschaft, Erwachsenwerden, Mut, Selbstvertrauen und so weiter und so fort. Auf diesem Feld also sicher nichts Neues oder Innovatives, aber die Umsetzung ist sowohl grafisch als auch dramaturgisch dermaßen gelungen, dass man voll Spannung den nächsten Geschehnissen entgegenfiebert.
In einigen Kritiken las ich, die Charaktere wären zu eindimensional gezeichnet und besäßen keine Tiefe, doch muss ich sagen, dass ich dem nicht zustimmen kann. Zumindest finde ich, dass in anderen Filmen des Genres auch keine Quantensprünge gemacht werden, was Charakterzeichnung und –entwicklung betrifft. Der Film gehört von den Animationen derzeit mit zum Eindrucksvollsten, was die Technik derzeit zu bieten hat und nur aufgrund dieser Tatsache sollte man ihm seine erzählerischen Qualitäten nicht absprechen, die er zweifellos besitzt. [...]
[...] The King’s Speech ist einfach Kinokunst auf allerhöchstem Niveau und erzählt eine Geschichte, die in Sachen Eindringlichkeit, Emotionalität, aber auch Witz so schnell nicht zu übertreffen ist. Was habe ich mich anfangs gefragt, ob dieser Film es schaffen würde mich zu begeistern und wie wurde ich doch eines Besseren belehrt.
Kein trockenes Historiendrama, keine angestaubte Biographie, keinen langweiligen Doku-Schinken bekommen wir geboten, sondern das Beste, was Kino leisten kann. Eine (wahre) Geschichte voller Sympathie, voller Wortwitz und Sinn für Details, voll herausragender Schauspieler bis in die kleinsten Rollen und mit einem Szenenbild und Kostümen, gepaart mit einer musikalischen Untermalung, die den Zuschauer gefangen nehmen und eintauchen lassen in die Welt von Albert, Herzog von York, dem stotternden dem jähzornigen, dem verängstigten Albert und später König George VI. [...]