mercedes-jan - Kommentare

Alle Kommentare von mercedes-jan

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    über Luca

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    Fazit: Santa Mozzarella, was für ein Spaß! Der Animationsfilm Luca bringt den Sommer auf Disney+ und sorgt für jede Menge gute Laune. Das neue Pixar-Abenteuer hat das Herz am rechten Fleck, ist verdammt witzig und liefert wunderschöne Animationen. Luca ist jedoch kein zweites Soul und kommt in Sachen Story deutlich einfach gestrickter daher. Daher braucht der ansonsten kurzweilige Film etwas, um in die Gänge zu kommen und die Traumsequenzen hätte man sich zudem getrost sparen können. Am Ende ist es aber auch nicht nötig, dass jeder Pixar-Film ein kreatives Gedankenexperiment bietet und da Luca ansonsten die üblichen Pixar-Qualitäten in sich vereint, ist das launige Animationsabenteuer auch wieder richtig sehenswert geworden.

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    • 9

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      Fazit: Dass "Mare of Easttown" augenscheinlich sämtliche Checklisten des Krimi- und Drama-Genres abhakt ist kein Problem. Was Showrunner Brad Ingelsby daraus macht, ist nämlich große Klasse. "Mare of Easttown" glänzt mit einer emotionalen Geschichte voller überraschender Wendungen, bei der das zwischenmenschliche Drama etwas mehr im Fokus steht als der Kriminalfall. Das gefällt vielleicht nicht jedem, mich hat die HBO-Miniserie jedoch von der ersten Episode an in ihren Bann gezogen. Dafür sorgen die toll besetzten Charaktere, angeführt von einer herausragenden Kate Winslet, und deren Geschichten, die dann auch für ein emotionales Staffelfinale sorgen. "Mare of Easttown" ist wieder einmal eine großartige Miniserie von HBO und die bisher beste Serie des Jahres.

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      • 7

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        Fazit: Wem es ähnlich geht wie mir und nicht weiß, ob er sich "Invincible" anschauen soll, der darf gerne in die Pilotepisode reinschauen. Was anfangs wie eine gewöhnliche Teenie-Superheldenstory aussieht, mündet in der fulminanten letzten Szene in ein beispielloses Massaker, dass mich fassungslos zurückließ. Mit "Invincible" gelingt Amazon nach "The Boys" bereits die zweite sehenswerte Superhelden-Serie, in einem eigentlich völlig übersättigten Genre. Die Serie ist nicht so zynisch wie "The Boys" aber genauso humorvoll und in Sachen Brutalität noch einmal eine ganze Ecke härter. Wer sich fragt, wie das bei einer Zeichentrickserie gehen soll, wird spätestens im Staffelfinale belehrt werden, das definitiv nichts für unter 18-jährige ist. "Invincible" erfindet das Superheldenrad zwar nicht neu, bildet aus den bestehenden Tropes aber ein überaus interessantes Werk, dass mit seiner gelungenen Optik, tollen Sprechern und rasanten Actionszenen zu überzeugen weiß. Damit schlägt die Amazon-Produktion auch die fast zeitgleich erschienene und thematisch ähnliche Netflix-Superheldenserie "Jupiter's Legacy" um Längen.

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        • 6
          über Cruella

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          Fazit: Cruella kommt längst nicht so düster und ambivalent daher wie erhofft, sorgt mit seiner launigen Punk-Rock-Attitüde und einer rasanten Inszenierung dennoch für solide Unterhaltung. Dafür ist vor allem das Duell der beiden glänzend aufgelegten Darstellerinnen um Emma Stone und Emma Thompson verantwortlich, die sichtlich Spaß an ihren diabolischen Rollen haben, sowie auch die tollen Kostüme. Auf der Gegenseite stehen die Verweise auf das Original, die oftmals deplatziert wirken, und die mies animierten Hunde. Dazu fällt die ausufernde Erzählung etwas zu lang aus. Trotz allem gehört das Prequel zu den gelungeneren Realverfilmungen von Disney, da es sich am Ende von der Masse abheben kann und den Zuschauer durchgehend bei Laune hält.

          • 8

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            Fazit: "Army of the Dead" erinnert mich daran, dass ich die Filme von Zack Snyder eigentlich sehr gerne sehe. Seine Filme mögen, mit Ausnahme von "Watchmen", nicht gerade die besten Geschichten erzählen, aber Snyder weiß definitiv wie Blockbuster-Kino funktioniert. Nach Jahren der Mittelmäßigkeit im DC-Universum, kehrt Snyder jetzt zu seinen alten Stärken zurück. "Army of the Dead" ist ein blutig-witziges Zombie-Gemetzel, dass mit seinen brachialen Action-Szenen hervorragend unterhält und trotz seiner ausufernden Laufzeit von 148 Minuten nie Langeweile aufkommen lässt. Und für alle die sich jetzt Fragen wie Matthias Schweighöfer in so einen Film passt, gibt's hier die Antwort: Gar nicht, aber genau so ist sein Charakter Dieter (!) ja auch ausgelegt. Schweighöfers urkomischer Charakter ist das Highlight des Films, eine Stärke die auch Netflix frühzeitig erkannt hat und so darf Schweighöfer demnächst das Prequel zu seiner Figur selbst inszenieren. Ich freu mich drauf, denn "Army of the Dead" ist mit seinen stereotypen Charakteren und der simplen Story vielleicht nicht frei von Schwächen, aber ein verdammt unterhaltsamer Netflix-Blockbuster!

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              Fazit: "The Woman in the Window" bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, was angesichts des fantastischen Casts um Amy Adams und Gary Oldman wirklich schade ist. So gewohnt stark Adams auch hier wieder aufspielt, letzten Endes verpufft ihre darstellerische Leistung vor dem Hintergrund eines wirklich schwachen Drehbuchs, dass jedes Thriller-Klischee mitnimmt. Hinzu kommt eine überambitionierte Inszenierung von Regisseur Joe Wright, der wirklich gerne Alfred Hitchcock wäre, im Vergleich mit dem Altmeister jedoch klar den Kürzeren zeiht. Alles in allem ist "The Woman in the Window" eine vorhersehbare und ziemlich enttäuschende 2021er-Variante des Hitchcock-Klassikers "Das Fenster zum Hof".

              • 5

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                Fazit: Die Neuverfilmung von "Mortal Kombat" ist besser als die beiden Filme aus den Neunzigern. Das ist auf Grund der blutleeren und trashigen Vorgängern (4/10 und 2/10) allerdings auch keine Kunst. In Sachen Story bleibt auch die Neuverfilmung albern und in der Stellenbeschreibung war wohl nur kämpferisches und kein darstellerisches Können gefragt. Die dämliche Geschichte und die hölzernen Charaktere sorgen dafür, dass "Mortal Kombat" durchaus als moderner Trash-Film durchgeht. Immerhin überzeugen die Actionszenen, dank toller Choreografien und gelungener Effekte. Und endlich sind die brutalen Fatalities der Spiele auch im Film zu finden. Allein das macht den ansonsten auch nur mäßigen Film, unterhaltsamer als seine Vorgänger.

                • 5

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                  Fazit: Es fällt es mir schwer, alle Probleme die ich mit der Serie habe in Worte zu fassen, da es tatsächlich keinen einzigen Bereich gibt, an dem ich nichts auszusetzen habe. Die Charaktere sind uninteressant, die Handlung unausgegoren, die Kostüme an Lächerlichkeit kaum zu überbieten und selbst die wenigen Actionszenen wirken wie aus der Zeit gefallen. Das Hauptproblem ist aber klar: "Jupiter's Legacy" kommt schlichtweg zu spät, da alle Themen in anderen Comicverfilmungen wie "Watchmen" oder "The Boys" bereits besser behandelt wurden. Dazu steht sich die Serie auch selbst im Weg, indem die Vergangenheitsstory zu viel Platz einnimmt, obwohl jeder Zuschauer weiß was passieren wird, und es den zahlreichen Charakteren an Sympathie und interessanten Geschichten mangelt. Die neue Netflix-Serie ist damit eine unausgegorene Nummer, die nie wirklich in die Gänge kommt. Ich musste schwer mit mir kämpfen die Serie nicht vorzeitig abzubrechen, immerhin wurde meine Hoffnung nach Besserung wenigstens in der gelungenen siebten Episode erhört. Trotzdem ist "Jupiter's Legacy" am Ende nur für Leute geeignet, die wirklich alle anderen Superhelden-Serien gesehen haben und trotzdem nicht genug bekommen können.

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                  • 5

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                    Fazit: "Shadow and Bone" macht es Einsteigern wirklich nicht leicht, da die Serie in Sachen Worldbuiling eher vage bleibt und die Probleme und Konflikte in Ravka nie wirklich greifbar werden. Zumindest für mich, der mit der Buchvorlage nicht vertraut ist. Hinzu kommen furchtbar eindimensionale Charaktere und eine leider viel zu vorhersehbare und spannungsarme Story. Dank der sympathischen Darsteller, allen voran Jessie Mei Li als auserwählte Grisha und dem Highlight der Serie, Ben Barnes als der Dunkle, bessert sich die Serie aber zum Ende hin. Zumal die Serie in Sachen Optik und Inszenierung einiges hermacht. Den großen Wurf oder gar ein potenzieller "Game of Thrones"-Nachfolger gelingt Netflix mit "Shadow and Bone" allerdings nicht. Immerhin haben wir es hier mehr mit einer Young-Adult-Serie, statt mit einem waschechten Fantasy-Epos zu tun. Am Ende bin ich also wenig angetan vom viel gepriesenen Grishaverse.

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                      Fazit: Im Vergleich zu "WandaVision" (8/10), dem starken Serienauftakt des MCU, verkommt "The Falcon and the Winter Soldier" leider zur Enttäuschung. Die rasante Action und einige tolle Einzelmomente können schlichtweg nicht über die schwachen Drehbücher hinweg täuschen. Während Wanda in ihrer Serie zu einem der spannendsten Charaktere des gesamten MCU gereift ist, versäumt es die neue Serie ihren Hauptcharakteren mehr Tiefe zu verleihen. The Falcon bleibt einer der uninteressantesten Charaktere des MCU und die Geschichte des eigentlich tollen Winter Soldiers ist schlichtweg auserzählt. Dazu kommt auch die Hauptstory nicht wirklich in die Gänge, da die Motivation des schwachen Bösewichts nie wirklich greifbar ist und sich die Serie, gerade gegen Ende, einige grobe Schnitzer und faule Abkürzungen erlaubt. Was bleibt also am Ende von der Serie? Eine zwei Sekunden lange Tanzszene von Daniel Brühl, die direkt zum Kult wurde und ein starkes letztes Bild am Ende der vierten Episode. Mehr leider nicht. Und so muss man "The Falcon and the Winter Soldier" aller Kurzweiligkeit zum Trotz, leider attestieren, dass es die Serie eigentlich nicht gebraucht hätte.

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                      • 8

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                        Fazit: Nach über eineinhalb Jahren Corona-Pause und nachdem ich mich mit "Wonder Woman 1984" und "Zack Snyder's Justice League" durch das chaotische DCEU gekämpft habe, merke ich doch wie sehr ich diese perfekt geölte Maschine des MCU vermisst habe. Der Start in die vierte Phase des Franchise ist anfangs etwas holprig, da ich mit Sitcoms rein gar nichts anfangen kann. Dranbleiben lohnt sich aber, denn ab Episode 4 nimmt "WandaVision" deutlich an Fahrt auf, erklärt sämtliche seiner Mysterien und kann dank einiger gelungener Wendungen und Rückkehrern überzeugen. Dazu hilft die Serie vor allem Wandas Charakter, die deutlich mehr Tiefe bekommt und dadurch von einem der schwächsten Marvel-Charaktere zu einem der interessantesten aufsteigt. Dank des hohen Budgets steht die knapp fünf Stunden lange Serie den Kinofilmen in nichts nach und kann sogar mit vielen kreativen Ideen und einem kleineren Maßstab punkten, auch wenn nicht alle Elemente der Serie funktionieren. Am Ende bin ich also überraschend angetan von der ersten MCU-Serie und hoffe, dass die weiteren Serien auf Disney+ dieses Niveau halten können.

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                        • 7

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                          Fazit: Der Snyder-Cut stellt eine deutliche Verbesserung zur missratenen Kinofassung (5/10) von Joss Whedon dar, da das vierstündige Epos deutlich runder wirkt. Die Charaktere um Cyborg und Bösewicht Steppenwolf haben mehr Tiefe, die Story ist nachvollziehbarer und die gesteigerte Emotionalität, sowie die epische Inszenierung der Action, machen insbesondere die zweite Hälfte zu einem großen Spaß. Dem gegenüber stehen knapp zwei Stunden Exposition, die die erste Hälfte des Films zu einer zähen Angelegenheit machen. Dazu wirkt The Flash wie ein nerviger Fremdkörper und mit Aquaman weiß auch Snyder nicht allzu viel anzufangen. Der starke Soundtrack von Tom Holkenborg und die unzähligen, schicken Zeitlupen-Sequenzen von Snyder, stehen derweil im starken Kontrast zum weiterhin sehr künstlichen Look des Films und den nicht immer gelungenen Spezialeffekten. Dazu entzieht sich mir das Verständnis für das realitätsfremde Bildformat, immerhin wird niemand den Film auf einer IMAX-Leinwand sehen, da hätte man also besser die volle Größe der heimischen Fernseher nutzen sollen. Dazu stellt sich am Ende auch die Frage: "Wozu das Ganze?". Snyder scheint keine Filme mehr für DC zu drehen und sowohl Ben Affleck, als auch Henry Cavill werden wohl nicht mehr in ihr Superhelden-Kostüm schlüpfen. Ob der Cliffhanger im verwirrenden Epilog also jemals aufgelöst wird, bleibt mehr als fraglich. Es fehlt weiter die große Vision eines MCU, um mich für dieses zusammengeschusterte Universum begeistern zu können. Trotzdem fällt die neue Fassung von "Justice League" bedeutend besser aus und ist dadurch endlich sehenswert, auch wenn der Film letzten Endes vor allem eines ist: Zu Lang! Wie wäre es deshalb mit einem neuen Hashtag? #releasethe3hourcut ;)

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                            Fazit: Acht Storyschreiber und vier Regisseure. Ein Blick in den Abspann reicht aus, um alles über "Raya und der letzte Drache" zu wissen. Die perfekt geölte Animationsmaschine von Disney sorgt für eine rasante, sowie unterhaltsame Geschichte, die sich keine großen Fehler erlaubt und die mit teils fotorealistischen Animationen und einem exzellenten Soundtrack ein echter Hochgenuss ist. Allerdings erzählt der Film auch nur eine klassische Heldengeschichte, die ziemlich überraschungs- und spannungsarm daherkommt und natürlich eine große Welt für zahlreiche Spin-offs und Fortsetzungen einführt. Die Vor- und Nachteile dieser Disney-Maschinerie liegen also auf der Hand und während "Raya und der letzte Drache" längst nicht so begeistern kann wie zuletzt der herausragende Pixar-Film "Soul", so ist er dennoch sehenswert geworden. Zumal Disney auf jegliche Gesangseinlagen verzichtet. Balsam für die Ohren!

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                              Fazit: Die Neuverfilmung von "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ist eine wahnsinnig ambivalente Geschichte. Für mich verherrlicht die Serie weder Drogen, noch ist sie das von vielen deklarierte Desaster. Im Gegenteil: In einigen Punkten, wie der ausführlicheren Erzählung von Christianes Hintergründen und der Geschichte der anderen Mitglieder der Clique, hat die Serie sogar ihre Vorteile gegenüber dem Film von 1981. Allerdings erlaubt sich die Serie dabei viel zu viele Schwächen. Angefangen bei den zu alten Darstellern, wodurch die Geschichte viel von ihrer Schockwirkung verliert, bis hin zu ihrem Hochglanz-Look, der leider die dreckige Atmosphäre des Originals verdrängt. Dazu kann sich die Serie nicht entscheiden, ob sie Christianes Geschichte nun werkgetreu erzählen will oder ein heutiges, junges Publikum ansprechen will. Es fehlt den Machern der Mut, den Drogenkonsum in all seiner Hässlichkeit darzustellen und der Mut die Geschichte gleich ganz ins Jahr 2020 zu verfrachten. So ist die Prime-Serie leider ein ziemlich zahmes Werk, welches nie die Wirkung des Originals erreicht. "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ist insgesamt eine solide Serie, die nie langweilig wird, wer jedoch die Wahl hat, der sollte sich lieber den (auch heute noch beeindruckenden) Film ansehen.

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                                Fazit: "Wonder Woman" konnte mich im Jahr 2017 zwar nicht restlos begeistern, dafür hatte der Film gerade im letzten Drittel mit zu vielen Problemen zu kämpfen, sehenswert war der Auftakt von Gal Gadot als Amazone trotzdem (7/10). Dieses Prädikat kann ich der Fortsetzung leider nicht mehr aussprechen. Im Gegenteil: "Wonder Woman 1984" ist eine einzige Enttäuschung. Gal Gadot macht zwar weiter eine gute Figur, auf Grund des katastrophalen Drehbuchs bleibt die Amazone jedoch erstaunlich blass. Umso überzogener sind dafür die Bösewichte. Pedro Pascal dreht völlig frei und sein Bösewicht ist so dermaßen Over-the-Top, dass es fast schon wieder lustig ist (Die Betonung liegt aber auf "fast"). Kristen Wiig ist zudem kaum zu ertragen: Im ersten Drittel nervt ihr Charakter mit ihrer Tollpatschigkeit, im zweiten Drittel macht sie die schon hundertmal besser gesehene Wandlung zum Superhelden durch (inkl. obligatorisches Gewichtheben) und im letzten Drittel setzt die gruselige "Cats"-Reinkarnation dem ganzen die Krone auf. In der Fortsetzung will nichts richtig funktionieren, weil das Drehbuch immer wieder billige Abkürzungen nimmt (Wonder Woman kann plötzlich einen Jet unsichtbar machen? Wie praktisch!) und auf die absurdesten Ideen kommt (Wünsche werden via Satellit übertragen? Und wieso kann Diana plötzlich fliegen?). Zudem wirken die CGI-Effekte in vielen Szenen sehr künstlich und der Humor die meiste Zeit über unpassend. Dass der Film mit seinen 151 Minuten dann auch noch viel zu lang ist, tut sein Übriges. "Wonder Woman 1984" ist ein sündhaft teures Trash-Fest (Jetzt schon unvergessen: Wonder Woman kämpft in ihrer lächerlichen Hochglanz-Gold-Rüstung gegen die "Cats"-Verfilmung), um das man tunlichst einen großen Bogen machen sollte.

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                                  Fazit: "Neues aus der Welt" präsentiert sich als klassisches Roadmovie im Western-Setting und erfindet in Sachen Story das Rad nicht neu. Wie so oft ist jedoch der Weg das Ziel und dieser funktioniert dank der beiden toll aufgelegten, sowie sympathischen Darstellern um Tom Hanks und der Golden Globe-Nominierten, deutschen Nachwuchsschauspielerin Helena Zengel ("Systemsprenger") auch hervorragend. Dabei lassen die tollen Bilder und die routinierte Inszenierung von Regisseur Paul Greengrass keine Langweile aufkommen, da der Film sowohl in seinen ruhigen, als auch in seinen actionreichen Momenten zu überzeugen weiß. Am Ende konnte der Film mit seinen großen Emotionen sogar meine Erwartungen übertreffen und so bleibt festzuhalten: "Neues aus der Welt" ist ein ruhiges, unaufgeregtes aber richtig starkes Western-Drama!

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                                    Fazit: Kenner der herausragenden HBO-Serie "Euphoria" wissen, dass es sich bei Regisseur und Drehbuchautor Sam Levinson um eines der spannendsten Talente Hollywoods handelt, da er nicht nur in Sachen Inszenierung glänzt, sondern darüber hinaus wahnsinnig tolle Dialoge schreiben kann. Während Levinson sein während der Corona-Pandemie entstandenes Kammerspiel in edle Schwarz-Weiß-Bilder hüllt, ist es vor allem Letzteres was in "Malcom&Marie" zu überzeugen weiß. Das intensive Streitgespräch zwischen Zendaya und John David Washington ist mitreißend, teils überraschend unterhaltsam und bietet seinen beiden Darstellern eine große Bühne, die die beiden dankbar annehmen. Man kann die Dialoge als zu prätentiös empfinden und ein paar Minuten weniger hätten dem Film sicherlich nicht weh getan, für mich ist "Malcolm&Marie" aber ein starkes Beziehungsdrama, das von einem glänzend aufgelegten Darsteller-Duo getragen wird.

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                                      Fazit: Nichts liegt mit ferner als das Genre von romantischen Historiendramen und es könnte mir nicht egaler sein wer sich gerade in wen verliebt. Aus diesem Grund mache ich normalerweise einen großen Bogen um Stoffe wie diesen, nach dem enormen Erfolg der Serie war die Neugierde jedoch zu groß. Und was soll ich sagen? Meine anfängliche Skepsis verflog schnell, denn trotz aller Vorhersehbarkeit, weiß "Bridgerton" hervorragend zu unterhalten und insbesondere durch die zahlreichen gelungenen Nebencharaktere zu überzeugen. Dadurch funktionierte "Bridgerton" bei mir überraschend gut und ich verzieh der Serie sogar ihren übermäßigen Kitsch. Lediglich eine historisch akkurate Version von London im Jahr 1813 darf man nicht erwarten, da die Serie mit klassischen Covern aktueller Pop-Songs und schwarzen Adeligen ihre eigenen, modernen Wege geht. Ob die zweite Staffel diese freudige Überraschung wiederholen kann, bleibt jedoch fraglich. Zum einen nimmt die Enthüllung der Identität von Lady Whistledown der Serie mitunter viel von ihrer Spannung, zum anderen rückt mit Anthony einer der schwächeren Charaktere der Serie in den Fokus. Ich bin also skeptisch ob die Fortsetzung das Niveau halten kann, werde jedoch definitiv wieder einschalten, so sehr ich mich damit selbst überrasche.

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                                        Fazit: Man nehme etwas "Gravity", füge eine Prise "Interstellar" dazu und garniere das Ganze mit "Der Marsianer", fertig ist "The Midnight Sky". So oder so ähnlich dürfte sich George Clooney seinen ersten Netflix-Film vorgestellt haben, die Realität sieht da nur etwas anders aus. "The Midnight Sky" kann nämlich mit keinem seiner drei Vorbilder auch nur ansatzweiße mithalten. Dafür reißen die Charaktere den Zuschauer emotional zu wenig mit, die Geschichte kommt nie wirklich in Fahrt (und bleibt viel zu vage) und selbst die Action ist nie so spektakulär in Szene in gesetzt. Das alles macht den Film zu einer recht langatmigen Erfahrung, ein schlechter Film ist "The Midnight Sky" deswegen aber noch lange nicht. Die Bilder sind teilweise schon sehr schick, die Darsteller machen einen guten Job und die Thematik ist ebenfalls interessant. Obwohl ich mich frage, ob man inzwischen jeden Science-Fiction-Film mit einem Familiendrama künstlich aufblähen muss? Die drei Vorbilder haben jedenfalls gezeigt wie viel Potenzial in einer solchen Sci-Fi-Story steckt, deshalb ist es überaus schade, dass "The Midnight Sky" sein Potenzial nicht ausschöpfen kann und sich letztlich in die Riege mittelmäßiger Netflix-Filme einreihen muss.

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                                          über Soul

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                                          Fazit: Pixar hat es wieder einmal geschafft alle meine Hoffnungen zu erfüllen und liefert am Ende eines schwierigen Filmjahres noch einmal ein echtes Highlight ab. Der beste Pixar-Film seit "Coco" richtet sich mehr denn je an ein erwachsenes Publikum und schreckt erneut nicht davor zurück, die ganz großen Fragen des Lebens zu stellen. So erwachsen die Sinnsuche des unglücklichen Jazz-Musikers auch sein mag, dank der knuffigen Seelen-Welt und der Körpertausch-Komödie im Mittelteil dürften sicherlich auch die Kleinen wieder auf ihre Kosten kommen. Sicher greifen in "Soul" die einzelnen Konzepte nicht ganz so perfekt ineinander wie noch bei "Alles steht Kopf", Pete Docter gelingt mit seinem launigen Animationsabenteuer, das spätestens gegen Ende auch wieder für die ganz großen Gefühle sorgt, aber ein absolut fantastischer Film. "Soul" ist einer der besten Filme des Jahres und einer den kein Abonnent von Disney+ verpassen sollte!

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                                            Fazit: Den mittelmäßigen Stimmen zum Trotz hatte ich sehr viel Spaß mit "Barbaren". Dafür ist die deutsche Netflix-Serie gut genug erzählt und die Inszenierung kann sich sehen lassen. Gerade die Varusschlacht am Ende der Staffel ist sehr gelungen, obwohl man aus Budgetgründen natürlich kein zweites "Game of Thrones"-Spektakel erwarten darf. Stören kann man sich jedoch an den zahlreichen qualitativen Schwankungen innerhalb der Serie. Die Schauspieler schwanken zwischen dem starken Laurence Rupp und dem schwachen David Schütter, den tollen lateinischen Dialogen der Römer stehen die unpassenden deutschen Dialoge der Germanen gegenüber und während die Ausstattung der Römer hervorragend ist, kommen die Barbaren doch etwas zu zivilisiert daher. Und natürlich hätte man sich das hinzugedichtete Liebesdreieck um den ohnehin nervigen Folkwin komplett sparen können. Trotz der Schwächen hat mich "Barbaren" in seinen kurzweiligen vier Stunden gut unterhalten und einer zweiten Staffel steht hoffentlich nichts im Wege, immerhin bietet die reale Geschichte noch genug Vorlage für ein oder zwei weitere Staffeln.

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                                              Fazit: Kurz vor der Präsidentschaftswahl in den USA, gießt Sasha Baron Cohen in der Haut seiner Kultfigur Borat noch einmal Öl ins politische Feuer. In der überraschenden Fortsetzung des Kulthits aus dem Jahr 2006, hält Cohen den Amerikanern wieder gnadenlos den Spiegel vor und kümmert sich ausgiebig um Republikaner, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und den Corona-Virus. Natürlich gewohnt schamlos und politisch unkorrekt. Und obwohl es auf Grund der ernsten Lage, im Gegensatz zum Jahr 2006, heute deutlich öfter vorkommt dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt, funktioniert die Borat-Formel auch heute noch hervorragend. Die Mischung aus Witz und Fremdscham geht auch in der Fortsetzung auf, auch wenn sich einige an den vielen geskripteten Szenen stören werden. Immerhin funktioniert dabei die Vater-Tochter-Beziehung, die als Grundgerüst des Films dient, ganz gut. Highlight sind aber wieder die ungläubigen und entlarvenden Blicke der nichtsahnenden Passanten in den Szenen mit versteckter Kamera. Ein besonderes Lob geht an dieser Stelle auch an Maria Bakalova als Borats Tochter, die vor nichts zurückschreckt und ihrem kultigen Filmvater fast schon ein wenig die Show stiehlt. "Borat 2" ist also eine gelungene Fortsetzung geworden, die es problemlos mit dem ersten Teil aufnehmen kann. Oder um es mit den Worten Borats zu sagen: "Very Nice!"

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                                                Fazit: Nach den mäßigen Kritiken bin ich überrascht, wie gut mir "Biohackers" am Ende gefallen hat. Mit ihren sechs Episoden, die durch den knapp zehn minütigen Abspann lediglich 30-40 Minuten lang sind, kommt die neue deutsche Netflix-Serie extrem kurzweilig daher. Zudem weckt die sympathische Hauptdarstellerin Luna Wedler, gepaart mit einem größeren Mysterium, von Anfang an das Interesse des Zuschauers. Und dieses Interesse ebbt bis zum Ende der Staffel auch nicht mehr ab, obwohl sich zwischendurch einige Schwächen einschleichen, wie beispielsweise die völlig übertriebenen Mitbewohner von Mia oder die oberflächlichen Romanzen. Gerade das Duell zwischen der großartigen Jessica Schwarz und Luna Wedler, machen "Biohackers" aber am Ende zu einer überraschend sehenswerten Serie. Wie nah die Serie derweil an der Realität ist, kann ich nicht beurteilen, da ich mich mit dem Thema null auskenne. In diesem Aspekt hat mich "Biohackers" an die deutsche Serie "Bad Banks" erinnert, die ebenfalls ein nieschiges Thema rasant und etwas übertrieben dargestellt hat. Unterhaltsam sind jedenfalls beide Serien und nach dem dicken Cliffhanger am Ende, kann die zweite Staffel von "Biohackers" sehr gerne kommen.

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                                                  über Mulan

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                                                  Fazit: Die Veröffentlichungsstrategie von Disney hat zwar für hitzige Diskussionen gesorgt, auf die Wertung des Films hat sie jedoch keinen Einfluss. Zumal sich Disney nach dem exzellenten Start von "Tenet" ohnehin ärgern wird, "Mulan" nicht in die Kinos gebracht zu haben. So dient die Realverfilmung des Zeichentrickfilms aus dem Jahr 1998 als Testsubjekt dafür, wie erfolgreich Premium VOD-Veröffentlichungen sein können. Qualitativ gesehen ist der Film derweil eine echte Überraschung und reiht sich zu den besseren Realverfilmungen von Disney ein. Die gut erzählte Geschichte einer Kriegerin überzeugt und der Film ist trotz seiner ernsten Atmosphäre zu jeder Zeit unterhaltsam. Der fehlende Fanliebling Mushu, hätte zu dieser Verfilmung auch gar nicht gepasst. Daneben überzeugt der Look des Films, der längst nicht so CGI-lastig ausfällt wie sonst und die tolle Musik von Harry Gregson-Williams. Einzig und allein die Fantasy-Aspekte haben mich gestört, gerade in den übertriebenen Actionszenen, die eindeutig für ein asiatisches Publikum ausgelegt sind. Auch die neu hinzugefügte Hexe wirkt dank ihrer Verwandlungsfähigkeit zunächst befremdlich, wird im Verlauf aber zu einem echt gelungenen Charakter. Lediglich die Hauptdarstellerin bleibt etwas blass und wirkt dadurch kühl und unnahbar. Alles in allem ist "Mulan" aber ein sehenswerter Actionfilm geworden, der sich klar von seiner Vorlage unterscheidet, dessen Niveau aber problemlos halten kann. Ob er auch die 22€ im Disney+-Abo wert ist, muss indes jeder selbst für sich entscheiden.

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                                                    über Tenet

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                                                    Fazit: Als "Dark" mit seiner fulminanten dritten Staffel zu Ende ging, meinte ich über das Thema Zeitreisen wäre nun endgültig alles gesagt. Keine zwei Monate später muss ich diese Aussage schon wieder revidieren. Christopher Nolan gelingt es mit "Tenet" einmal mehr, Anspruch und Blockbuster-Unterhaltung perfekt miteinander zu kombinieren. Heraus kommt ein hochkomplexer Science Fiction-Thriller, der in seiner ersten Stunde an die "James Bond"-Filme erinnert und danach völlig freidreht. Was Nolan dann abliefert sind Action-Szenen wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe, gepaart mit einem Wahnsinns-Soundtrack von Ludwig Göransson, der Hans Zimmer mehr als würdig ersetzt. Die audiovisuelle Wucht des Films bildet jedoch nur das Grundgerüst für die schlichtweg geniale Story. Dabei hatte ich weder Probleme damit mit den Charakteren mitzufiebern, noch habe ich mich an der Exposition gestört. Im Gegenteil: Bei "Interstellar" war diese noch mein größter Kritikpunkt, im Vergleich zu den komplexen Zusammenhängen und dem hohen Tempo des Films, kam Exposition sogar verhältnismäßig wenig vor. Die Kritikpunkte vieler Kritiker bleiben mir also, wie meist bei Nolan, schleierhaft. Trotzdem kann ich verstehen, dass "Tenet" nicht nur wie gewohnt die Kritiker spaltet, sondern dieses mal auch sein Publikum, denn "Tenet" ist weitaus weniger zugänglich als Nolans letzte Blockbuster und vielen wird ein großer Hollywood-Star als Bezugsfigur fehlen. Aber für mich ist "Tenet" nach "The Dark Knight" und "Inception", das dritte Meisterwerk in der ohnehin herausragenden Karriere von Christopher Nolan. Und eines wird wohl niemand abstreiten können: Für solche Filme wurde das Kino gemacht!

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