mikkean - Kommentare
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Alle Kommentare von mikkean
Puh, wieso brauch ich eigentlich in letzter Zeit so lange für einen gescheiten Text? Das Leben ist halt oft genug alles andere als ein Zuckerschlecken. Wenn ich dann die Szene in "Notorious B.I..G." sehe, in der sich Biggie Smalls mit einem Haufen Schnitten umgibt und leicht zugedröhnt die Lyrics zu Juicy reimt, werd ich schon leicht grün vor Neid. Und was hatte der Mann uns nicht alles zu sagen! Nee, ein echter Hip Hop-Fan bin ich nie so ganz gewesen, aber das ganze Ding verdient echten Respekt. Und glaubt es oder nicht, aber mikkean haben nicht nur Eminem oder die Beastie Boys die Power von true words and rhymes beigebracht. Leider ist Hip Hop wie jedes andere Genre auch Tummelplatz vieler nervender Möchtegern-Karikaturen. Typen, die so tun, als wäre ihre Viertel die meanste Hood (und nicht ohne Waffen begehbar), alle Weiber außer Mutti eh nur dauergeile Bitches ohne Selbstachtung und das Leben sowieso nur ein ride auf der fast lane. Ha, trifft es aber doch ganz gut, oder? Denn "Notorious" bringt uns das bewegte (Achtung: Untertreibung) Leben von Christopher George Latore Wallace alias Biggie Smalls, a.k.a. The Notorious B.I.G. näher. Jenen Mann, der neben Tupac Shakur, das andere berühmte Opfer der East-West-Coast-Fehde wurde. Jedenfalls sehe ich sein gewaltsames Ableben als Konsequente dieser ganzen Schosse, die ebenso tragisch wie recht lächerlich war. Nein, ich ziehe das jetzt nicht in den Dreck, aber ich empfinde es als beknackt, wenn Typen großmäulige Grabenkämpfe mit Knarren erweitern. 2Pac und Biggie, hätte alles nicht sein müssen. Bis zu jenem schicksalhaftem 9. März 1997 legt sich "Notorious" jedenfalls richtig ins Zeug, um Biggie Smalls gerecht zu werden. Und dabei lässt er sogar einige der Biopic-Verklärungs-Stolperfallen außer Acht, über die man sich etwa bei "Walk The Line" oder "Ray" so schön aufregen kann. So wie das von der Academy-geliebte Schema: "armer-Junge-aus-einfachen-Verhältnissen-entdeckt-die-Musik-wird-Superstar-stürzt-ab-in-Süchte-und-private-Probleme-und-wird--durch-Liebe-und-Glauben-errettet-und-dann-sehen-wir-am-Ende-den-großen-Triumph" Da wird ja gerne der Fokus auf bestimmte Bio-Abschnitte gelegt, andere musikalische Ausflüge und deren Hintergründe außer Acht gelassen. Hauptsache, das Drama und die Selbstreflexion stimmen, Glauben spendet Kraft und alles wird wieder gut. Ich nehme diesen Exkurs nur zum Anlass, um zu sagen, dass "Notorious" hätte sentimentaler, schwülstiger und weniger rauer hätte werden können. Aber für so ein richtig glattgebügeltes Biopic hat der Film entschieden zu viele Flüche, scharfe Kurven, Drogen und etwas Gewalt. Zumindest kriegt man eine Ahnung, was damals ablief, als der dickliche, wohlbehütete Christopher in Brooklyn den Rap für sich entdeckt. Zu Dealen anfängt und schließlich auch schulisch abstürzt, obwohl er nicht blöd ist. Aber Shit an abhängige Creeps zu verticken bringt halt richtig Zaster. Und endet gerne mal beschissen, im Knast oder im Grab. Biggie schafft es irgendwie, bricht sein Mutter zwar das Herz, aber er nutzt schließlich die Chance und will die Musik sein Leben bestimmen lassen. Bis zu seiner Förderung durch Puff Daddy hat unser Biggie da schon mehr Dreck fressen müssen, als so mancher Leinwand-Held. Und das bereitet auch den Teppich für seine musikalische Entwicklung, von typischem Down and Dirty-Style über die Härte des Lebens, zu Partykrachern und schließlich den Songs, in denen The Notorious B.I.G. schließlich tiefgründiges auffährt. Und zum Glück, ist der Streifen damit näher an "8 Mile" dran, als so dümmlichen Gangster-Spielchen wie bei "Get Rich Or Die Tryin'" nachzueifern. Dabei erscheint Biggie auch nie als überlebensgroße Lichtgestalt, die Musik-Ikone schlechthin - viel mehr als ein average guy mit vielen Ecken und Kanten. Einer, der mit Frauen-Geschichten viel Scheiße baut, aber immer auch das Richtige tun will. Schön, dass das auch gut rüberkommt. Auch wenn es doch ein bisschen Gefühlsduselei gibt, immerhin kommt nebenbei echt fetter Shit aus den Boxen, so soll's sein. "Notorious" trumpft einfach mit allem auf, was Hip Hop so stark macht und erinnert uns optisch daran, dass Musikfernsehen mal eine Zeit echter Klasse war.
Wann raffen es die Leute endlich? Ein Original lässt sich nicht toppen!!! Das bringt das Kind in mir zum Weinen ...
Hier kann es nur ein Urteil geben: Richtig guter Trash!!!
Goldene Cockies, Kleinstadt-Träumerei mit großen Film-Ambitionen, quirlige osteuropäische Ton- und Kamera-Männer, das schmuddelige Drehbuch vom Liebessturm und dann der glänzende Stern der Erwachsenen-Unterhaltung: Miss Candy Fiveways. Von niemand anderem verkörpert als Carmen Electra, was sollte da noch schief gehen? Leider eine Menge, denn "I Want Candy" kann sich nicht so recht entscheiden. Ist das jetzt eine Provinz-Posse um verkappte Moral, eine durchgedrehte Nachwuchs-Filmer-machen-plötzlich-einen-Porno-Komödie oder einfach nur ein langweiliger, geschönter Blick durch die rosarote Brille. Wahrscheinlich nichts von allem so richtig und doch alles irgendwie gleichzeitig. Denn so unbefangen das alles losgeht - zwei erfolglose Film-Studenten in der Kleinstadt-Falle wollen doch nur einen richtigen Film drehen - so erreicht es doch nie die richtige Sympathie beim Zuschauer. Da wird einfach mal ins lüsterne Gewerbe investiert, das Drama-Skript aufgemotzt und dann kann sie kommen. Miss Candy Fiveways, die Queen der Lust. Und die ist nicht nur scharf, nein, sie ist sogar Filmfreak und lässt beim steifen Regisseur die Funken fliegen. Okay, "I Want Candy" hätte auch als total vernebelter Spass mit geschöntem Porno-Touch ein recht amüsanter Film werden können. Immerhin fährt man mit Miss Electra eine Spitzen-Besetzung auf, die mit dem Image recht gut zu spielen versteht. Wenn doch nur die hippeligen und leider belanglosen Gags nicht wären. Da muss im Elternhaus gedreht werden, ohne dass die Erzeuger was davon erfahren. Fiese Geldgeber müssen ruhig gestellt werden, ein paar unflätige Wortspiele obendrauf und die ein oder andere unappetitliche Szene (Stichwort: Abspritzen). Die bleiben vermutlich länger im Gedächtnis als dieser vermeintliche Spass, der sich irgendwie über die Bestrebungen junger Talente noch lustig zu machen scheint. Na ja, im Mainstream wird halt aus allem schmutzigen etwas schönes, so wie bei "Pretty Woman".
Das letzte Bild passt zum ganzen Film: Ashton Kutcher füttert einen riesigen fetten Frosch mit einer toten Maus ... und davor wird so richtig rumgesaut. Mehrfach, mit viel schmutzigem Gebrabbel. Könnte fast ein echter "Erwachsenenfilm" sein, bleibt aber immer nur eine beliebige Loser-Story eines größtenteils hochnäsigen MILF-Beglückers. Ein Schönling - die Beurteilung überlasse ich anderen - der sich in ein schickes, arbeitsfernes Leben bumst und dabei absolut nichts vorweisen kann. Irgendwie eine Ideal-Rolle für Herrn Kutcher, nein, das ist keine schmutzige Wäsche. Tatsächlich ging er meiner Meinung in der Minimal-Handlung richtig auf. Und trotzdem ist "Toy Boy" kein herausragendes Juwel. Wär's ein Porno, dann ein schlechter. Ein Streifen, der sich im Schmuddel suhlt und dabei so sexy rüberkommt wie gefrorener Schinken.
Hartes für die Harten: Bisher war "I Spit On Your Grave" für mich vor allem ein sagenumwobener Kult-Schocker mit feministischem Einschlag, der von unseren Behörden wenig gnädig verbannt wurde. Ein, zwei Trailer im Netz und immer wieder eine ausführliche Erörterung in der Fachliteratur. Und heute, da platzt das unvermeidbare Remake herein und schickt sich an, das Grauen ins neue Jahrtausend zu überführen. Gratuliere, es ist fast gelungen. Die moderne städtische Autorin Jennifer kommt in die hinterwäldlerische Abgeschiedenheit des Südens. Wo die Uhren stillstehen, Männer in der Regel nicht mit Handys umgehen können und überhaupt, alles auf ein abgekapseltes Idyll hindeutet. Und hier, wo Jennifer Ruhe und Kreativität sucht, wird sie schließlich Opfer einer brutalen Gruppen-Vergewaltigung. Nach dem üblichen Einstieg, dem unheimlichen Anlauf, steigt "I Spit On Your Grave" gleich heftig, schlimmer als schlimm und frauenverachtend ein. Dass die Vergewaltigung sogar in zwei, drei Etappen abläuft, ist der erste, wirklich schon kaum zumutbare Schock des Spektakels. Da wird auf die Protagonistin physisch und psychisch erniedrigt, man schämt sich fast, ein Mann zu sein. Und wenn sich dann noch - trotzdem wenig überraschend - der vermeintlich rettende Sheriff zum Kopf der Meute aufschwingt, gibt es kein Halten mehr. Obwohl nie pornographisch, weiß der Film die Sinne, Nerven und das Gewissen seiner Zuschauer zu penetrieren. Das ist heftiger Scheiß, und damit meine ich keine kranke Mutprobe, wer kann das hier länger aushalten. Wie gesagt, als vernunftbezogener Mensch und Zuschauer ist das ganze Szenario einfach nur hart an oder sogar über die Grenze umgesetzt. Ich weigere mich persönlich sogar, hier fachliche Kompetenz bei der Inszenierung auszusprechen. Es gefällt mir nicht und wahrscheinlich ist das erste Stärke des Films. "Ihr wollt einen realitätsbezogenen Aufhänger, ihr wollt euch mit dem Opfer identifizieren? Bitte schön!" War vermutlich das Motto und tja, ich gebe zu. Es wirkt, wenn auch nicht so positiv. Liegt vielleicht aber auch daran, dass "I Spit On Your Grave" sich immer auch voyeuristische Vorwürfe gefallen lassen muss. Es ist ja auch nicht der erste Film dieser Art, der erste, der dieses Verbrechen so detailreich aufzeigt. Aber ich will mich hier ja nicht als Moral-Apostel aufspielen, ich bin erstmal nur Konsument. Und für den gilt es dann in der zweiten Hälfte die Rache der Jennifer durchzustehen. Denn schließlich entkommt sie dem sicheren Tod durch die Peiniger und entschwindet wie ein Geist. Einer, der sich schließlich als quicklebendig offenbart und die Saubande gen Hölle schickt. Hier kommt es dann noch härter. Den männlichen Körper schändet Jennifer mit einiger grausamer Raffinesse. Das schmerzt, an den Augen, den Zähnen, an den Kronjuwelen oder am Hintern, die Eingeweide immer schön rauf. Für ein Remake, wir kennen das ja mittlerweile - düstere Videoclip-Optik, weniger bekannte Gesichter, schlägt sich "I Spit On Your Grave" da recht wacker und geht, wie gesagt, hart an die Grenze. Vielleicht auch, weil es immer noch krass zu sehen, wie jemand da sein bestes Stück verliert. Oder besser, es fast zu sehen. Denn soweit geht der Film merkwürdigerweise doch nicht. So hart und schmerzlich alles da zelebriert wird, bei der gnadenlosen Rache ist es auch interessant zu beobachten, wie oft der Bildrahmen die letzte Grenze bildet. Und ich denke nicht, dass hier der gewaltgeile Primat aus mir spricht. Eher war ich überrascht, wie laut Werbung hier eines der grausigsten Seherlebnisse unserer Tage beschworen wird. Bis schließlich die vermeintlich krassesten Details spürbar abgefedert wurden. Dabei wünsche ich den Dreckskerlen jede Sekunde ihres Schmerzes und bin damit schon von den auch recht simplen Mechanismen des Films eingenommen. Vielleicht muss so ein hollywoodtypischer Rache-Schocker aussehen, vielleicht erreicht die Traumfabrik so am ehesten das Niveau, dass durch ausländische Beiträge wie "I Saw The Devil" aufgestellt wurde. Auf jeden Fall ist dieses Remake flach betrachtet, eines der funktionaleren dieser Tage. Wenn auch nur schockierend, als denn wirklich überraschend, reißen die Figuren mit - ob nun als Opfer oder als geifernde, sadistische Beute. Was immer das auch heißen mag. Wenn Horror, dann vielleicht, aber nur unter Vorbehalt, so und nicht anders. Ist ja auch ein Film, der nicht durch Blödheit, Belanglosigkeit oder wegen fehlender Härte Emotionen verursacht. So was wie ein Verdienst.
"Staten Island, die Mafia-Leichenhalle der Nation, ein Ort, wo dumm-ehrliche Männer sich noch mit Gülle das Leben verdingen, taubstumme Fleischer mehr als nur Rinderhälften zerteilen und Mafiosi mit Komplexen um Anerkennung ringen ..." Nein, das ist kein Scherz, solch skurrile Figuren und ihre Geschichten versammeln sich in diesem, von Luc Besson produzierten, äh, Crime-Melodram mit einer Prise schwarzen Humors. Ist eigentlich auch kein Wunder, denn "Staten Island" erreicht trotz guter Darsteller wie Ethan Hawke, Seymour Cassel und Vincent D'Onofrio nie die erste Liga. Etwas zu stockend die Story, die wir in drei versetzten Kapiteln erleben, jedes aus der Sicht einer anderen Figur. Dabei geht es eigentlich nur um die oben genannten Punkte und wie und warum diese Typen sich kennen. Aber hey, nur weil das Ergebnis nicht wirklich überragend ausgefallen ist, heißt das nicht, dass die Darsteller ihre Sachen nicht gut machen. Im Gegenteil, Hawke gibt sich als naiver Gülle-Entsorger mit Geldsorgen richtig Mühe. Vincent D'Onofrio fügt seiner Schaffensliste einen wirklich guten lokalen Mafiaboss hinzu: ein Mutter-Söhnchen mit Minderwertigkeitskomplex, einem ungesunden Ehrgeiz und irgendwie einem echt schrägen Verhalten. So, als wäre er ständig auf irgendwelchen Beruhigungspillen. Schön schräg, wirklich. Und dann das Spiel von Seymour Cassel, dessen letzter Abschnitt mich tatsächlich echt gerührt hat. Ohne Worte aber mit tollen Gesten verleiht er dem Dilemma seiner Figur echte Konturen. Das Highlight eines ansonsten etwas bemühten Films. Wie immer gebe ich aber zu bedenken, im Fernsehen läuft sonst ja wesentlich schlechteres. Deshalb kann man "Staten Island" durchaus mal eine Chance geben.
Nein, nein, wir können die denn nur? Das gibt es doch einfach nicht, wo ist nur Shen Long, wenn man ihn wirklich braucht? Eine Kame-Hame-Ha in die Fresse der Produzenten. Nein, ein echter Dragonball-Geek bin ich nie gewesen, aber den Manga von Akira Toriyama kann man schon als Kulturgut einstufen. Ist ja auch faszinierend, wie der Autor und Zeichner aus einer so einfachen Idee wie Drachenkugeln-Sammeln einen Comic mit Brockhaus-Umfang erschaffen hat. Respekt, auch weil die Figuren über ihre Dasein sympathisch bleiben - eine Eigenschaft, die dieser verhunzten Umsetzung völlig abgeht. Was soll das nur, "Dragonball Evolution" wirft den Kult-Stoff in den berüchtigten Hollywood-Mixer und heraus kommt dieser Fantasy-Kampfkunst-Brei auf "Power Rangers"-Niveau. Da krieg ich schon von der Welt, in der das ganze angesiedelt ist, richtig Magenschmerzen. Voll übersteigerte Schönling-High School - noch schlimmer als jede Aaron Spelling-Kreation, glitzernde Hightech-Welt und das ganze ohne Erklärung (???)! Da laufen also Losertypen wie Son Goku herum. Der seltsamerweise aussieht wie ein Vorzeige Ami-Bubi, nur ohne schickes Auto. Aber im Geheimen hat Goku ja richtig Chi zu bieten, denn er ist zum großen Kämpfer auserkoren. Den sollte er auch besser bald entfesseln, denn der außerirdische Kriegsherr Piccolo (das soll James "Spike" Marsters aus "Buffy" sein) will die Welt brutal unterjochen. Dafür benötigt er nur noch ein paar Dragonballs und schon kann er sich die Macht dazu wünschen. Zugeben, die Handlung ist Sülze, jedenfalls schon die Ausgangsidee. Funktionierte als Manga, aber auch nur, weil Akira Toriyama zu Beginn eine Geschichte erzählen konnte und keine seelenverschlingende Merchandise-Maschinerie füttern musste. Und genau das ist bei diesem Film der Fall. Hier ist alles auf leichte Verständlichkeit und Verkauf getrimmt. Deshalb eine Story, die von epischen Ausmassen auf Mickey Mouse-Heftchen schrumpft. Ein Allerlei-Gesicht wie Justin Chatwin als dürres Männlein, das mit der Zeit wächst. Und ein paar schöne Gesichter wie Jamie Chung oder Emmy Rossum, so soll es ja sein. Alles hübsch, nicht zu anrüchig, nie zu brutal und garantiert koscher. Das ist also Hollywoods Inbegriff von Kiddie-Unterhaltung. Das war ja schon abzusehen, funktioniert aber trotzdem nicht. Weil erstens hier alles viel zu oberflächlich und lächerlich daherkommt. Ehrlich, nur die paar selbstironischen Kalauer von Chow Yun-Fat amüsierten mich halbwegs. Mit dem Dragonball, dass Leserscharen rund um den Globus eroberte, hat das hier gerade mal im Ansatz was zu tun. Aber natürlich spucken die Macher dem Anliegen der Manga-Vorlage irgendwie gehörig ins Gesicht. Die Kampf-Einlagen sind bestenfalls storybedingt und auch das alljährliche Kampfturnier verkommt zur unbedeutenden Rand-Notiz. Was für ein Lacher, dabei dachte ich, Fans sollten gerade mit Verweisen und Zitaten der Vorlage ins Kino gelockt werden. Hier kriegen sie dagegen nur eiskalt den Handschuh ins Gesicht gewatscht. Was echt traurig ist, aber trauriger ist die Verunglimpfung eines großen Namens wie dem der "Dragon Ball"-Manga. Da hilft es auch nix, wenn man die Sehgewohnheiten westlicher jugendlicher Zuschauer mit viel digitalem Budenzauber zukleistert, der den Comics mehr Schaden als Nutzen zufügt. Denn der Einsatz der digitalen Aufmotzer sieht nicht nur mittelprächtig aus, er kann auch nicht über die Belanglosigkeit der mickrigen Handlung hinwegtäuschen. Zutaten für ein schönes Action-Abenteuer mit Fantasy-Touch ließen sich jedenfalls zuhauf in den Comics finden. Wie gesagt, ich bin kein Über-Nerd oder Drachen-Verehrer, ich tue meine Meinung nach acht absolvierten Bänden kund. Und von denen gab es beinahe fünfzig, so viel zur kreativen Relation von überbordender Comic-Welt und engstirnigem Film-Quatsch. Neben derart heftiger Enttäuschung hätte ich mir persönlich vielleicht eine positive Überraschung erwartet, aber na ja. Ab in die "Street Fighter" und "Double Dragon"-Liga.
Ouch, was soll das denn? Vor etwas über einem Jahrzehnt zeigte Andrzej Bartkowiak, wie man fetzige Martial Arts-Szenen und hippe Gesichter richtig cool aussehen lassen kann. Bei "Romeo Must Die" waren all die schlichten Story-Fäden recht egal, auch als Nicht-Fan konnte man Hip-Hop plötzlich recht schick finden, wenn es dazu nur ordentlich aufgemotzte Kampf-Einlagen gab. Und heute, da hat Bartkowiak seine einstigen Stärken wohl komplett vergessen. Anders lässt sich so eine Total-Katastrophe wie "Street Fighter: The Legend of Chun-Li" wohl nicht erklären. Teenie-Stars als junge Nachwuchs-Kämpfer/Rächer - was für eine üble Idee. Gerade auch, weil Kristin "Smallville" Kreuk ihre Chun-Li vollends gegen die Wand fährt, so unglaubwürdig kommt sie rüber. Lächerlich, ein solches Rehlein als rächende Kampfkunst-Expertin zu besetzen, auf der Seite des Bösen verhält es sich aber auch nicht besser. Viel-Gesicht Neal McDonough, der immer wieder mal im Fernsehen oder etwas größeren Filmen rumwuseln darf, ist nicht wirklich der Über-Bösewicht, der mir zu SNES-Zeiten immer lachend eins auf die Mütze gab. Wenn schon ein wirklich geehrter Mime wie Michael Clarke Duncan hier den schwarzen Muskel-Berg ohne Anspruch geben muss, läuft irgendwo was gewaltig schief. Vielleicht auch, weil der immer ansehnliche Anime von 1994 das Konzept vom Straßenkampf mit einer Agenten-Handlung wesentlicher klüger zu paaren wusste. Hier jedoch lassen sich selbst die Kampf-Einlagen nur mit Mühe als solche bezeichnen. Geradezu ärgerlich, denn Bartkowiak startete mit besagtem "Romeo Must Die" ja eine neue Mode in Sachen Hollywood-Klopperei. Auch wenn diese schnell zur Parodie verkam. Aus einer wahrlich schlechten Verbrecher-Syndikat und Tochter-Will-Rache-Handlung hätte mehr als ein übles Schnarch-Ding werden können. So wird dem Namen "Street Fighter" filmisch keine Ehrerbietung zuteil. Aber hey, darum ging es ja eh nicht, oder? Solche Filme haben scheinbar nur eine Aufgabe, Fans auf die Barrikaden und dann vor die Konsolen zu bringen. Immerhin hat mich "Street Fighter II" nie zum Weinen gebracht.
Als hätten Die Toten Hosen ein experimentelles Jazz-Album gemacht: "Palermo Shooting" ist ein unendlich dröges Urlaubs-Filmchen, bei dem man sich fragt, ob hier einiges einfach so spontan realisiert wurde, weil das Drehbuch eine Serviettenseite umfasste. Ach bitte, den gesamten, mühsam per Internet nachzuschlagenden Kunsthistorischen Kontext mal beiseite genommen, wann ist denn hier der Spass flötengegangen? Da haben wir Wim Wenders, der einen Campino durch Palermo auf Sinn-Suche scheucht. Garniert mit der Präsenz von Dennis Hopper himself als Todes-Engel. Beunruhigend, aber irgendwie passend. Und dann kriegen die Herren nur einen solchen Murks zu Stande? Bitte, geht ja schon bei Herrn Frege los, dessen Frontman-Talente und zwischenzeitlich ernste Kommentare zur Lage der deutschen Gesellschaft ich echte Bewunderung beimesse, ehrlich. Aber dann versucht er sich hier als Schauspieler und kriegt nicht mehr als einen Kotzbrocken namens Finn hin. Einen Fotografen, der uns vor allem unsympathisch ist. Okay, mag nur mir so gehen, aber schon dieser Gesichtsausdruck - soll verängstigt sein, soll schelmisch sein - ist aber immerzu nur provozierend. Dazu diese Off-Kommentare, aus der Leere geboren in die Leere geblasen. Filmisch gesehen das Äquivalent zu den meisten Szenen, die um eine vollkommen uninteressante Selbst-Besinnung, des na ja, nicht gerade coolsten Typen des Universums. Da hilft auch nicht die wunderschön verkommene Kulisse, die ja der echte Augenschmaus des Ganzen ist. Eben leider auch, weil Mr. Hopper wohl gesundheitlich nicht allzu beansprucht werden durfte. Seine fünf Minuten als Tod sind so wie der restliche Film: eine Leere, die mit einigen guten Ansätzen an uns vorbei huscht. Es hat halt nicht sollen sein. Hat man eben einmal gesehen und jetzt leg ich vielleicht mal wieder 'ne Toten Hosen-Platte auf. Am besten die "Kauf MICH!", die schindet heute noch Eindruck.
Es ist ein stinknormaler Morgen und plötzlich bricht er aus. Der Terror erreicht Los Angeles, Bomben in der Innenstadt, am Flughafen. Panik, Chaos, die Ordnung bricht zusammen. "Right At Your Door" ist vieles, aber kein ganz gewöhnlicher Katastrophen-Thriller. Was und wie wir es erleben steht erstmal ganz radikal im Kontrast zu den Big Budget-Reißern, die jetzt eine Flut an pathetischen Szenen loslassen würden. Statt Slo-Mo, tapfren Kämpfern vor wehenden Fahnen und dem großen Händche-Halten geht es doch tatsächlich um zwei Menschen: dem jungen Ehe-Paar Brad und Lexi. Beide ziehen gerade erst zusammen, finden ihren Rhythmus im gemeinsamen Alltag. Wie an jedem Morgen fährt Lexi gen Stadt-Zentrum und da passiert es. Radio-Ausfall, Horror-Meldungen vom Geschehen, Brad rast los. Und kommt doch nicht mal in die Nähe. Da schlägt der Film voll zu. Hals über Kopf zeigt er Panik, Verwirrung und steigert sich dann so richtig. Denn die Bomben waren schmutzig und setzen gefährliche Gift-Stoffe frei. Von Seiten der Behörden gibt es nur eine Anordnung: Zu Hause bleiben, nicht rausgehen und keinen reinlassen. Was macht man in so einer Situation? Wie reagiert man, wenn jeder Versuch, jetzt was zu tun, das nötigste zu bekommen oder die Liebsten zu erreichen, scheitert? Sicher, "Right At Your Door" ist jetzt nicht das innovativste Drama. Brad's Handlungen bleiben im Rahmen des Vorstellbaren. Na ja, bis jedenfalls Lexi nach Hause kommt ... Stopp, mehr gibt es nicht zu lesen. Wer Lust hat auf einen introvertierten Thriller, der sich gegen die übliche Perspektive des Katastrophen-Kinos sträubt, kann durchaus einen Blick riskieren. Auch wenn es wie immer die Fragen nach der Qualität der Auflösung (ich beiß mir ja auf die Zunge) oder dem Sympathie-Gehalt der Protagonisten an sich geben wird. Ich bleib jedenfalls dabei, "Right At Your Door" ist ein kleiner Indie-Beitrag, der das Thema ein wenig auf den Kopf stellt und sich wacker schlägt. Es kommt ja auch auf dieses "Hoffe-nur-dass-es-uns-nie-so-trifft-Gefühl" nach dem Ansehen an. Schön, dass es uns ein Film mal nicht mit Action-Geballer zu schmälern versucht. Im wahren Leben kommt ja auch keine wundersame Rettung um die Ecke.
Vampire auf schwedisch: Eine kleine Nazi-Horror-Story zu Beginn, creepy Krankenhaus-Ärzte, ein bisschen Highschool-Humor, überforderte Polizisten und die scheinbar ewige Nacht. Ein ziemlicher Cocktail, den "Frostbite" da zusammenrührt, entweder waren zu viele Ideen da oder die Pflöcke gab's im Sonderangebot. Keine Ahnung, was die Schweden da geritten hat. Vielleicht nur der Wille, die definitive Horror-Comedy zu kreieren. Geht jedenfalls leicht daneben, denn nach dem schaurigen Einstieg mit einem Trupp Nazis, die einer gruselig einsamen Hütte von Blutsaugern angegriffen werden, springen sofort ins Hier und Jetzt. Mitten in eine recht belanglose Mischung aus Familien- und Teeniefilm. Da ziehen Mutter, die Ärztin Annika, und Tochter Sara in die Kleinstadt. Da gibt es auf der einen Seite etwas schwache Ansätze von Humor, was den Schul-Alltag für Sara angeht. Was wohnen auch nur für komische Typen in Lappland? Und dann wiederum der stimmigere Krankenhaus-Schrecken. Schließlich ist Annika ihr Vorgesetzter bald mehr als suspekt. Was macht er doch da mit den Koma-Patienten? Na ja, um es gleich vorwegzunehmen, "Frostbite" braucht ein bisschen, um in die Gänge zu kommen. Da laufen die Enden des Prologs und der eigentlichen Handlung nach einem Knall zusammen und schon ist die Schlachtplatte eröffnet. Aber auch nicht so knallhart, wie man es sich vielleicht erhofft. Ist ja immerhin eher eine Horror-Comedy. Die Teenie-Sause am Schluss färbt sich zwar rot, aber richtig brutal wird es nur im Off-Screen. Selbst wenn "Frostbite" jedoch keine Splatter-Granate geworden ist, lachen darf man. So wie beim Familien-Essen, wo der zukünftige Schwiegersohn mit leichtem Blut-Durst möglichst angenehm auffallen muss. Es unterm Kruzifix an der Wand und so vielen schönen Hälsen aber gar nicht mehr aushält. Und dann bei den Szenen auf dem Revier, wenn die Polizisten nicht so recht wissen, wie sie mit so durchgeknallten Irren umgehen sollen. Kann Spass machen, muss aber nicht zwingend. Schließlich verschenkt der Film durch seine vielen Ansätze Potential. Der Anfang und das Ende sind richtig stimmig, könnten sogar weitergeführt werden. Das Dazwischen mit etwas lustlosem Humor und weniger Drive dagegen hätte durchaus verbessert werden können. Für blutlose Abende, am besten mit einer Pulle True Blood aufpeppen.
Kann Humor das Grauen besiegen? Zumindest lässt er sich vom Angesicht des unsagbar Bösen nicht unterkriegen. Nach all den Jahrzehnten immer noch die aufrechteste, zutiefst berührende und wahrlich auch wichtigste One-Man-Show, die Chaplin je konzipierte. Nichts anderes, als einer der wichtigsten Filme, die das Kino je hervorgebracht hat.
Ach ja, "Spun" - du wundervoll gesetzter Tritt in die Weichteile der filmischen Konformität, du Rasierklinge im Auge der visuellen Mattheit und ausgesteckter Mittelfinger gegen die erzählerische Belanglosigkeit. Für einen durchgedrehten Film-Trip bist du eigentlich viel zu nett und geradlinig aufgezogen, das kann sein. Aber hey, wann hat ein Streifen mit einer geschätzten Billion Schnitten das letzte Mal so viel Sinn ergeben? "Spun", dein Held ist krank, versumpft und ein Bilderbuch-Loser. Ganz zu Schweigen von seinen Arschloch-Schüben, wie kann man auch nur eine heiße Schnecke bei nervtötendem Krach eine heiße Schnecke ans Bett fesseln. Und ihr dann noch Mund und Augen zu kleben. Na ja, immerhin ist er auch ganz sympathisch in seiner Misere, so wie der obercoole Mickey Rourke, den du, lieber "Spun" einige Zeit dem "Wrestler" wiederentdeckt hast. Noch so ein Über-Verdienst. Genau wie die unglaublichen Rollen, die du einer Debbie Harry, einem Eric Roberts, Billy Corgan, Ron Jeremy oder auch Rob Halford einräumst. Was für ein Mix, beinahe unglaublicher als die Rollen, die du deinen restlichen Protagonisten verleihst. Und da bist du "Spun" so vielen Indie-Dramchen, die es einfach nicht auf die Reihe kriegen, wieder tausend Umdrehungen voraus. Bist böse ehrlich in deiner Schilderung vom versifften lokalen Drogen-Milieu, der Tragik vereinsamter Leben und deren ja unausweichlichem Scheitern. Oh ja, mein lieber "Spun", andere mögen dich vielleicht zu rührselig, engstirnig oder einfach nur großspurig nennen. Für mich bist und bleibst du, lieber "Spun", ein echter Rausch, mitsamt aller üblen Nachwirkungen, auf den ich mich jedes Mal gerne einlasse. Es lebe die Droge Film!!!
Anfang der Achtziger teilen sie sich die Bühne mit den Scorpions, Whitesnake und Bon Jovi. Diese Bands sollten Millionen Alben verkaufen, ganz anders als Anvil. Die kanadische Metal-Sensation verschwindet irgendwann einfach von der Bildfläche. Ihr einstiger Überfan und Weg-Begleiter Sacha Gervasi widmet Gitarrist und Sänger Steve "Lips" Kudlow und seinem Blutsbruder, dem Drummer Robb Reiner nun diese Doku, die selbst hartgesottene Metal-Burschen Tränen (der Freude und des Mitgefühls) in die Augen treiben muss. Anvil haben es nie richtig geschafft, das wird anfangs klar. Da mögen Slash, Lars Ulrich, Ian Scott, Tom Araya von Slayer oder auch Lemmy himself die Band bewundernd anpreisen, Kudlow und Reiner stecken in einem deprimierenden Alltag fest. Sie haben Familie, Geld-Sorgen und übernehmen unglamouröse Jobs. Die Band, das ist hier Hobby, die Befreiung vom ganzen Scheiß, der einen belastet. Und doch haben Anvil mehr Platten rausgebracht, als so manche geliebte Überband der Stunde. Nur, was nützt das ohne richtiges Management oder ein Label, das an einen glaubt. Es schmerzt, Anvil dann bei ihrer desaströsen Europa-Tournee seit Jahren zu zusehen. Das schmerzt wirklich. Welch großen Rockstar-Traum man auch träumen mag, "Anvil - Die Geschichte Einer Freundschaft" dämpft ihn anfangs wirklich. Da kann man auch noch so viele Killer-Riffs im Gepäck haben, wer soll das ohne Vertrag produzieren? Selbst Kudlow und Reiner, die wirklich aufrichtigste Einheit, die ich je erleben durfte, sind da nicht von Desillusion und Streiterei gefeilt. Aber der Amboss Anvil findet seinen Weg, das ist eine der Botschaften, die Gervasi in seinem aufrichtigen und wundervollen Denkmal aufzeigt. Eine andere wäre "family is some important shit man", wie Kudlow es nur äußern kann, nachdem er von seiner Schwester das wohl wichtigste Geschenk seines Lebens erhalten hat. Man muss den Kopf nur immer oben behalten, selbst mit 50 ist einem das Schicksal manchmal noch gnädig. "Anvil" ist eine dieser Dokumentation, die zutiefst berühren, nicht nur, weil ich selbst ein bisschen Musiker-Luft schnüffeln durfte oder weil Metal einen besonderen Platz im Plattenschrank innehat. Nein, diese Geschichte einer Freundschaft durch die Hochs und Tiefs des Musik-Business haut einen um, reißt einen mit, stößt einen vor den Kopf, tritt nach, und baut doch auf, führt vor Augen, wie wichtig der Halt von den Menschen um dich herum ist und wie schön es sein kann, wenn sich die Dinge doch noch ergeben. In diesem Sinne:
Metal on metal
It's the only way
To hell with tomorrow
Let's live for today
Dafür die Höchstnote und Dank an die Metal-Götter für dieses Geschenk.
Die Geschichte vom Eisberg, der von innen heraus schmilzt ... Ist nicht ganz neu, aber sie begegnet uns bei "Up In The Air" in einer schönen, wenngleich niederschmetternden Variation. George Clooney verkörpert Ryan Bingham, den Mensch gewordenen Rot-Stift, der durch ganz Amerika reist, um in Firmen Personal zu feuern. Jepp, die Zeiten sind hart, Stellen fallen weg und Chefs sind feige Schweine, die keine Amokläufe, Selbstmorde oder Prügel-Attacken zu verantworten haben wollen. Was liegt da also näher, als die Dienste eines Unternehmens zu nutzen, die dafür einfach jemanden herschickt. So jemanden wie Bingham, der sein eigenes Leben ganz dem Reisen und dem angenehmen Format der Klein-Ration verschrieben hat. Von Stadt zu Stadt, von Hotel zu Hotel, von persönlichem Feuer-Gespräch zu Feuer-Gespräch. "Up In The Air" beginnt wie ein tragisch-komisches Uhrwerk, alles fein abgestimmt. Bingham reist umher, entlässt ein paar Menschen. Dabei ist er nicht mal ein seelenloses Arschloch, er empfindet seine Aufgabe als hart. Und will dem ganzen aber einen würdevollen Touch verleihen, mit Worten kann er nämlich gut umgehen. Umso interessanter wird es, wenn sich Bingham selbst bald in der Position wieder findet, dass seine Stellung so nicht mehr gebraucht wird. Nein, gefeuert werden soll er nicht, wäre auch zu plump. Seine junge neue Kollegin Natalie Keener begeistert den Chef nämlich mit der digitalen Revolution. Feuern über den Bildschirm, kein Rumfliegen mehr, so heißt es. Na ja, Bingham wird tatsächlich dazu verpflichtet, mit der jungen Aufsteigerin rumzureisen, ihr das Handwerk zu zeigen. Das nimmt "Up In The Air" zum Anlass, seine Figur etwas durchzuschütteln, oder sollte ich sagen, wachzurütteln? Clooney hat mal wieder ein feines Gespür bei seiner Rollenwahl gezeigt. Ihm nehme ich den Job-Killer, der gnadenlos rational sein muss und doch ein nach und nach recht menschliches Wesen offenbart, So richtig mit den Grund-Fragen "Ist mein Leben vielleicht in die falschen Bahnen geraten?" und "Bin ich eigentlich glücklich ohne Co-Pilot?." Gott sei Dank steigt er nicht mit seiner jungen Kollegin ins Bett, wäre zu platt geworden. Nein, in der ebenso umtriebigen Geschäftsfrau Alex trifft Bingham scheinbar so etwas wie seine Seelen-Verwandte. Beide sind längst auf den Reise-Alltag eingestimmt, können sich aber auch in diesen spärlich eingestreuten Stunden der Zweisamkeit öffnen und gehen lassen. Und wieder entgeht "Up In The Air" der großen Plot-Falle, aber da halte ich mal lieber meine Klappe, sonst werde ich noch gefeuert. Der Film versumpft keineswegs in einer mühseligen Sinn-Suche, noch ist er zu steif an seiner Haupt-Figur verhaftet. Was "Up In The Air" uns nämlich verkauft, ist der wahre Einblick ins trostlose Wirtschafts-Amerika von Heute. Und wie es von der heutigen Krisen-Zeit zerfressen wird. Das ist keineswegs lustig, wie passend, dass Ivan Reitman-Sohn Jason Reitman hier wirklich viele echte Menschen besetzte, die ihren Job so oder so ähnlich verloren haben. So bekommt das ganze nämlich erst wirklich Feeling. Was soll ich sagen, selten hab ich mich angesichts der wirtschaftlichen Misere so gut amüsiert und bin doch gleichzeitig mehr als nachdenklich geworden. Neben Herrn Clooney trägt aber auch der restliche Cast dazu bei. Ob Vera Farmiga als Love Interest, Anna Kendrick, die sich hier aus der relativen Bedeutlungs-Losigkeit einer "Twilight"-Nebenfigur als echte Schauspielerin outet oder Jason Bateman als Binghams Chef. Und daneben tauchen meist kurz, Leute wie Sam Elliott, J. K. Simmons oder Zach Galifianakis auf. "Wie abgedreht ist das denn?", würde ich sagen, wenn das eine ernst gemeinte Dramödie wäre. Aber "Up In The Air" ist davon weit entfernt, im positiven Sinne natürlich.
Wtf, 8.5 Punkte? Wie kam das denn zustande? Muss ich gleich begradigen. Gestern Abend endlich mal zu Ende gesehen, diesen "Lakeview Terrace." Eine wirklich tolle One-Man-Show von Samuel L. Jackson, dafür vollste Anerkennung. Aber dieser Nachbarschafts-Streit-Psycho-Thriller schwankt wie ein schlecht gebautes Kartenhaus oder ein Jenga-Turm. Die Grund-Prämisse verspricht schon eigenes. Gemischt-rassiges Ehepaar in schickem Viertel stößt auf den Unmut oder sagen wir, die Bösartigkeit des Nachbarn. Der ja ausgerechnet ein Cop ist. Ha ha, aber bis zum Showdown ist es ein recht holpriger Weg. Startet noch recht schön abgestimmt, mit so ärgerlichen Details wie nervender Außen-Beleuchtung, kleinen Attentaten wie dem Verpetzen des Heimlich-Rauchens. Aber na ja, irgendwann sollte schon klar sein, dass der ach so rechtschaffene Nachbar eine tickende Zeitbombe ist. Das Porträt des festgefahrenen Witwers, dem seine autoritär gezügelten Kinder wie auch sein Job langsam entgleiten, ist noch das bestgelungenste am Film. Hier darf sich Jackson recht gut entfalten und bleibt dabei glaubhaft. Was ich vom steigenden Thrill der Nachbarschaft nicht behaupten kann. Leistet sich der nette Cop von Nebenan doch zu viele Verstöße, die schon eher zum Einschreiten Dritter führen sollten. Warum hat Patrick "Night Owl II" Wilson (so dünn kaum wieder zu erkennen) nicht schon eher den Arsch in der Hose? Warum sollte ein Typ, der mit der Kettensäge gegen die Bäume vorgeht nicht auch ermahnt werden? Und überhaupt, man kann auch als Zivil-Person den Gang zur Behörde nicht scheuen. Cops sind auch nur Menschen, hat man mir mal gesagt. Na ja, "Lakeview Terrace" ist ein durchaus spannender Thriller, nur verheddert er sich bis zum recht starken Finale. Deshalb landet er nicht in der Ober-Liga, aber das macht ihn keineswegs zur B- oder C-Ware. Immerhin bekräftigt er wiedermal, dass das Böse auch Marke trägt.
Zwei Scheiben Brot, Margarine, eine Scheibe Hinterwäldler-Idylle, ein paar Streifen Teenie-Opfer, ein Happen gruselig stumme Mutti obendrauf und ein bisschen Austria-Mayo - und fertig ist das Horror-Sandwich. Okay, ich gebe zu, an "In 3 Tagen Bist Du Tot" hab ich mich bislang eher nicht herangetraut. Deutschsprachige Horrorfilme und dann noch die ausgelutschte Slasher-Thematik? Das kann ja nicht aufgehen, siehe schlechte Versuche wie "Swimming Pool." Aber hey, was schauen wir uns an langweiligen Abenden nicht alles an. Und siehe da, Überraschung!!! So mies wie erwartet ist das Experiment Horror made in Austria gar nicht. Im Gegenteil, schreit auch alles a bissle nach Schema F oder Schon mal gesehen, handwerklich macht "In 3 Tagen Bist Du Tot" doch einiges richtig. Jedenfalls unterhielt er mich an diesem stinklangweiligen Abend prächtig. Und sei es nur, weil er mich an die guten alten Vorbilder wie "Halloween" erinnert. Überhaupt, das Motiv vom ominösen Killer, der einer kleiner Abi-Freunde-Clique hinterher mordet, hätte in unseren deutschsprachigen Breiten wesentlich erbärmlicher umgesetzt werden können. Aber hey, am Ende kam mit dem Motiv fürs Geschehen sogar ein Hintersinn auf, den selbst die meisten Tatort-Folgen mittlerweile vermissen lassen. Und dafür braucht es keine ausgebreiteten Gore-Szenen, vom losen Kopf mal abgesehen. Fürs österreichische Kino eine kleine feine Leistung, Hut ab. Warum denn nach den Sternen greifen, wenn man einer so abgegriffen Geschichte auch effektiv Leben einhauchen kann. Jedenfalls besser als alles, was in den letzten Jahren als deutsche Horror- oder Mystery-Unterhaltung durchging. Ja Gonger, ich schaue in deine Richtung ...
Gemischte Gefühle ...
Wieso kann ich nicht. Argh, warum ist der 10-Punkte-Button nur so weit weg. Ich kann einfach nicht!!! Hat aber auch seinen Grund. Peter Jackson ließ für seine Adaption des Romans "The Lovely Bones" mal klassische Riesen-Affen und das Reich Mittelerde hinter sich. Dramen gibt es ja auch in der realen Welt. Hier also in der mittelständischen Vorstadt der 1970er. Dort endet für die 14-Jährige Susie Salmon das Leben viel zu früh. Einer ihrer ach so unauffälligen Nachbarn ist nämlich ein Monster. Von da an wird das Suburbia in "In Meinem Himmel" zu einer gruseligen Heimstädte. Und Susie lebt in der Zwischenwelt weiter, von wo sie das irdische Geschehen weiter beobachten kann und sogar versucht, ihren Liebsten "Lebenszeichen" zukommen zu lassen. Ich gebe zu, irgendwie hatte ich eine Art "Ghost - Nachricht Von Sam" erwartet. Das Potential ist ja da, aber Jackson gab sich mit der Vorstellung einer Rache aus dem Jenseits nicht zufrieden. Sein optisch wirklich beeindruckender Film ist mehr ein Drama. Einmal das eines toten Mädchens, dass nicht so leicht ins Jenseits übertreten will und das ihrer Familie, die unter der Last des Geschehens beinahe auseinander bricht. Hier überließ man besetzungstechnisch nichts dem Zufall. Als Eltern leiden Mark Wahlberg und Rachel Weisz wirklich greifbar. Und Susan Sarandon bringt als leichtlebige Schwiegermutter ein bisschen Rock'n'Roll ins Kummer-Haus. Aber das empfand ich auch schon eher rührselig, als denn mitreißend. Die sich mühsam heilende Familien- und Umwelt plätschert mit ihrer Regeneration ein wenig am Zuschauer vorbei. Oder jedenfalls in meinem Fall. Und auch die wahrhaft prächtige Zwischenwelt, in der sich Elemente aus Susie's irdischem Dasein spiegeln, kann sich irgendwann nicht so recht zwischen Seelen-Abbild und optischem Beiwerk entscheiden. Ein paar Klischees beiseite, muss ich sogar sagen, fehlt es hier sogar an Innovation auf der "astralen Ebene." Ist halt alles schön anzusehen, so wie das Drama auch. Wäre da nicht Stanley Tucci, der sich als Monstrum eine Oscar-Nominierung erspielte. Tiefen-psychologisch wird es zwar nicht, aber dem wahrhaft creepy Guy am anderen Ende der Straße widmet sich der Film ja auch. Ist wie gesagt, keine Analyse, bietet aber Platz für die wirklich spannenden Momente. Denn natürlich gerät der unauffällige Typ irgendwann mal ins Visier. Und wenn es nur das von Susie's Vater ist. Jedoch: Nicht zu viel erwarten vom Thriller-Gehalt. "In Meinem Himmel" ist eher eine ruhige Mediation über den Verlust, das Weiterleben und Loslassen, das feine Beziehungs-Geflecht einer normalen Vorstadt-Familie. Mag sein, dass ich auf mehr gehofft hatte. Sehr enttäuscht wurde ich zwar nicht, aber auch nicht unbedingt emotional weggeblasen. Doch immerhin das spätere Schicksal einer bestimmten Figur fand ich trefflich dargestellt. Da zeigt sich wiedermal, der Himmel mischt sich doch gerne ein.
"Hey Ho - Let's Go!!!" Kann ein Film schlecht sein, der schon mit dem Bltzkrieg Bop eröffnet wird? Und überhaupt, wenn ein verschlafendes Ehe-Leben auf Mafia-Bosse, korrupte Staatsanwälte und Bullen, heruntergekommene Möchtegern-Erpresser, versnobte Restaurant-Angestellte und halbnackte Super-Männer wie Mark Wahlberg stößt, kann da nicht eine der unterhaltsameren Komödien der letzten Jahre rauskommen? Ja, es kann. "Date Night" ist tatsächlich eine turbulente Achterbahnfahrt durchs böse Manhatten, bei dem ein wenig der Geist der 80er wieder auflebt. Jedenfalls scheint das Szenario, Normalo-Pärchen-wird-mit-Erpressern-verwechselt-und-von-Gangstern-gejagt, ein wenig von Filmen wie "Die Nacht Der Abenteuer" inspiriert. Dafür laufen Steve Carell und Tina Fey zur Höchstform auf. Carell verlässt das Terrain der ewig quirligen Langzeit-Jungfrauen, Gott-geplagten und sowieso eher schrillen Comedy-Gestalten. Und von Tina Fey, der wir auch "30 Rock" verdanken (wenn schon nonsense, dann bitte so!!!), hätte ich nichts anderes erwartet. Alles in allem glänzend besetzt. Wartet nur, bis ihr Ray Liotta, James Franco oder den wunderbar durchgeknallten William Fichtner seht. Da fällt selbst die mitunter vorhersehbare Story nicht wirklich negativ auf. Denn bei dem Tempo und den irrwitzigen Dialogen ist das hier schon eher die einzig wahre Real-Adaption von "Grand Theft Auto." Aber so was von!
Next Mission for J.C. Van Damme: Reisen Sie zurück in der Zeit und verhindern Sie diesen grottigen Film. Der stellt selbst "Karate Tiger III" in den Schatten. Uah, mich schüttelt's immer noch.
Hilfe, ich kann nicht richtig schlafen. Dieser leidlich knisternde Möchtegern-Erotik-Reißer wollte da wohl Abhilfe schaffen. Wo sich die Besetzungs-Liste noch interessant liest, schrumpft die Libido des Films zusehends. Die Bezeichnung Thriller schenk ich mir, die will sich mit einigermaßen fesselnden Storys verdient werden. Und nicht mit so einem müden, quasi von der ersten Minute durchschaubaren "Blasser-Finanz-Brillen-Heini-fällt-auf-kessen-Strahlemann-rein"-Motiv. Mal ganz abzusehen von der schauspielerischen Sparflamme, die hier Leute wie McGregor, Jackman, Rampling oder Williams befällt. Dass man zum Beischlaf Ficken sagt, macht das ganze eben nicht gleich schärfer. Aber die Macher dachten auch, bekannte Gesichter könnten so ein x-mal gesehenes Schlafmittel vom Fernsehen-Standard ins Kino hieven. Schnaaaaaaaaaaaaarrrrrrrrccccccccccchhhhhrch ...
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Oh je, "das Herz ist der kräftigste Muskel des Körpers." Aber seine Stärke wird auch durch massive Kitsch-Gelage mit Bombast-Kalorien schweren Prüfungen unterzogen. So wie bei "Das Leben Vor Meinen Augen", einem Film mit viel versprechendem Ausgangspunkt. Eine Mädchen-Freundschaft, welche die Höhen und Tiefen des jugendlichen (High School) Lebens erträglicher macht und dann der Tag, an dem aus dem Flur Schreie und Schüsse ertönen. Und dann platzt ein Mitschüler mit einer Automatik-Waffe ins WC ... Die ersten Minuten zogen mich schon in ihren Bann. Da flanieren die ehemalige Marilyn Manson-Dauerfreundin Evan Rachel Wood und Susan Sarandon-Tochter Eva Amurri durch die Schule. Quatschen, träumen vor sich hin. Und dann Momente des Grauens, die Slo-Mo beiseite, die schon an die Nerven gehen können. Trägt das Szenario ja die Überschrift Columbine ja nicht zu unrecht. Vom Amok-Läufer werden die beiden Freundinnen vor eine unmenschliche Wahl gestellt. Eine von ihnen darf sich für die andere "opfern", das ist heftig. Was dann aber folgt, lässt diesen, sagen wir mal, mächtigen Start langsam aber sicher absacken. Uma Thurman übernimmt die Rolle von Wood, ist die erwachsene Frau, die aus dem Horror-Ereignis hervorgegangen ist. Und kann trotz allen Reinhängens nicht verhindern, dass das Drama von Vadim Perelman vom eigenen Anspruch zermatscht wird. Thurman darf sich je lediglich als unsichere Frau mit Depri-Mittel-Abo, Paranoia und unsagbar nervenden Klugscheißer-Tochter produzieren. Ich werde nicht lügen, irgendwann verloren sich meine Sympathien und vor allem, mein Interesse, dieser verkorksten Frau überhaupt noch zu folgen. Rücksprünge durch Raum und Zeit lassen uns ja dann auch am Teenager-Dasein der jungen Ausgabe Rachel Wood teilhaben. Mit Scheiß-Freund, Kack-Mutter-Verhältnis und na ja, eben richtigem Bilderbuch-Versumpfen in ein Scheiß-Leben. Gerade auch weil Perelman keine Gelegenheit auslässt, diesen Momenten, manchmal auch des Glücks und der Unbeschwertheit, einen Kitsch-Stempel zu verpassen, geht die Faszination schnell flöten. Das Auf- und Abtauchen der Tochter von Thurmans-Alt-Ich und der immer wieder hereinbrechende Amok-Horror nehmen dann auch schnell den größten Twist des Films vorweg. Warum wohl spukt Emma als Abtreibungsopfer oder Quälgeist durch beide Leben? Kommt Erlösungs-Geschwafel vor, der Ausblick, diese Stadt (dieses Leben) wahrscheinlich doch nie hinter sich lassen zu können. Und zu guter letzt, warum reizt Perelman den Moment der unerträglichen Entscheidung, eines der beiden Mädchen sterben zu lassen, damit die andere leben kann, durch Wiederholungen derart aus? Tja, "Das Leben Vor Meinen Augen" ist leider kein Mystery-Drama im Stile von "The Sixth Sense" geworden, auch keine intime Reflexion über solch schlimme Katastrophen. Dafür gibt es zu viele Plattheiten, merkwürdig kühle Entwicklungen, die nicht wirklich berühren. Und einfach zu viel unnötigen Quark. Hätte der Film auf seine Auflösung verzichtet und sich Zeit für eine echte Charakter-Studie genommen, hätte es vielleicht zu mehr gereicht.