mikkean - Kommentare

Alle Kommentare von mikkean

  • 7

    Drei Menschen, ein Apartment, ein Verbrechen - zwei Entführer und ihr Opfer. Wie packend ein simples Szenario doch umgesetzt werden kann!!! "Spurlos - Die Entführung Der Alice Creed" ist der beste Beweis dafür, dass wir den Glauben ans Thriller-Genre nicht verlieren dürfen. Hier geht es mal einfach so, ohne unnötiges Trimburium oder auffällig viele Füll-Seiten im Skript. In Good Old Britain fließen manchmal eben doch die kreativen Säfte. Es könnte ja alles so einfach sein: Zwei Typen bereiten alles vor, schnappen sich ihr Opfer und warten die Lösegeld-Übergabe ab. Jedes weitere Wort wäre schändlichst zu viel gesprochen, denn hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben. Autor und Regisseur J Blakeson darf man echte Hitchcock-Qualität zusprechen - für diesen Film jedenfalls. Denn er holt anfangs alles aus der Idee heraus und haut uns mit echt guten Twists um. Bis klar ist, wer hier alles sein Süppchen kocht und welche Geschmacks-Richtung sie am Ende haben wird, entfaltet sich einer der besten Brit-Thriller der letzten Jahre. Tipp an die Öffentlich-Rechtlichen: In Zukunft vielleicht weniger Skandinavien-Krimis und mehr solche Spannungs-Kost.

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    • 4

      Wwwrrruuuuuuummmmmmmmmmmmm, wwwwwwwwwwwrrrrrrrruuuuuuuuummm. Qqqqqqqquuuuuuuuuuuuuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiittttttttttttttttttttttsssssssssssccccccccccccccccc,BBBBBBBBBBÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNNNNNNNNNNNNGGGGGGGGGGGGGGGGGGGG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      Für die einen ist es der schnittigste Porno-Ersatz der Welt, für die anderen die blödsinnigste Reste-Verwertung der Film-Geschichte. Da haben wir Minimal-Sympathie-Träger wie Vin Diesel (als Riddick find ich dich aber richtig cool!) oder Paul Walker, dutzendfach heiße Miezen im Discount-Rabatt, viele, sehr viele aufgemotzte Autos - die irgendwie alle den Gesetzen der Physik trotzen - und einen Hauch Alibi-Story. Dazu bitte Erwartungs-Haltung und Sachverstand einschläfern und los geht's.
      Ich geb's zu: "The Fast And The Furious" habe ich schon immer als Guilty Pleasure verbucht und das ein oder andere Mal genossen. Scheiß doch drauf, ich brauch Abwechslung. Aber dieser vierte Teil löst das ein, was schon beim zweiten Teil offensichtlich wurde. Die Luft ist raus, auch wenn die Karren teurer werden. Auf die Rache-Story des Diesel-Kraftstoffes hätte man auch verzichten können. Aber na ja, irgendwie ist die Kopf-Politur zum Aushängeschild der Reihe geworden. Das müssen sich die beiden Vorgänger gefallen lassen. Aber was soll's nach verdeckten Polizei-Ermittlungen, Drogen-Bossen, Stunts, Driften und Mini-Schießereien noch neues geben? Richtig, nichts. Und deshalb legt "Fast And Furious" lieber blindlings gleich mit dem fünften Gang los. Da bleiben Überraschung und sogar das Sex-Appeal der Blech-Kolonne irgendwie auf der Strecke. Bei den drei, vier großen Action-Sequenzen bleibt einem nicht die Spucke weg. Ganz klar, diese Kiste zeigt deutliche Abnutzungs-Erscheinungen. Und selbst wenn sich der 7. Sinn mal wieder im Grabe umdreht, dieser Teil schoss äußerst gleichgültig an mir vorbei. Vielleicht such ich mir Morgen die guten alten "Blues Brothers" raus. Die schrotten ja im Auftrag des Herrn und sind saukomisch dabei.

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      • 8

        Wenn Unterhaltung und Klasse sich bei einer Fernseh-Produktion nicht ausschließen: Da fällt mir doch glatt eine VHS mit der Aufschrift "Citizen X" in die Hände. Und schon läuft ein richtig guter Film vor dem inneren Auge ab. Die Sowjetunion Ende der 70er Jahre. Irgendwo im Nirgendwo wird eine Leiche gefunden und dem Rechtsmediziner Viktor Burakov vorgesetzt. Der will seine Arbeit möglichst gründlich erledigen und veranlasst eine genaue Untersuchung des Fundorts. Hätte er es mal gelassen, denn so kommen er und die Polizisten auf die Spur eines wahren Monsters. Noch mehr Überreste und es werden noch etliche hinzukommen. So wird aus Burakov der unerbittliche Jäger von Andrei Chikatilo, über das Ende der Sowjetunion hinaus. Es ist eine schaurige wahre Geschichte, die "Citizen X" erzählt und dabei mehr als Chronik, als denn reißerischer Thriller funktioniert. Und das macht den wahren Reiz der Erzählung aus. Hier steht natürlich immer das Geschehen im Vordergrund, lernen wir den unscheinbaren Loser Chikatilo kennen. Und erleben, wie das Polit-Komitee Burakov Arbeit und Dasein erschwert. Denn: weil nicht sein kann, was nicht sein darf (alte Mutterweisheit!). So wird das Phänomen Serien-Killer von den Genossen lange verschwiegen und in die "Ermittlungen" gänzlich pervertiert. Nur gut, dass sich mit dem Oberst Fetisov wenigstens ein progressiver Kopf findet, der über Burakov seine schützende Hand stülpt. Was für eine kleine, feine Killer-Jagd. Realistisch, authentisch und verdammt gut gespielt. Ganz klar profitiert der Film von Stephen Rea, der sich in seinen "einfachen" Helden Burakov voll reinhängt. Da liefert er kurz nach "The Crying Game" mindestens einen weiteren der größten Momente seiner Karriere ab und lässt den Mann nie plötzlich zum Super-Ermittler mutieren. Eher lässt er uns daran teilhaben, wie die Doppel-Belastung Killer und Polit-System über Jahre einem Menschen psychisch zusetzen. Toll, so wie auch Donald Sutherland als Oberst und einizger Freund in den eigenen Reihen seine schauspielerische Würde verteidigt. Und Max von Sydow als Psychologe nicht zu vergessen, kurz aber ebenso treffend gespielt. Ja, und der Killer? Den gibt Jeffrey DeMunn, den wir wohl nur zu gut aus "The Green Mile" oder "Die Verurteilten" kennen. Immer als gütiger Mensch. Hier bewährt er sich durch die Wendung zum mitunter ultra-brutalen Schänder und Mörder. Gerade auch, weil "Citizen X" in Ungarn entstand und viel vom rustikalen Flair des sozialistischen Niedergangs einfing, wirkt er so gut. Da gibt es Hässlichkeit, Verfall und Armut, statt düsterem Regen-Setting, schnellen Schnitten und totale visuelle Überfrachtung. Ungefähr wie bei diesen osteuropäischen Action-Ausflügeln der Marke Seagal, nur anspruchsvoller. Kaum zu glauben, dass unseren Sendern mit mehr Budget immer schwächerer Mist gelingt. Man mag sich nur vorstellen, was dabei entstehen könnte, wenn dort mal jemand so einen Stoff und den Willen zum Nicht-Verkacken finden würde. Schöne Utopie, genau wie die Vorstellung eines DVD-Releases dieses Films. Wird mal Zeit, oder ein tapferer Sender strahlt mal wieder aus.

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        • 2

          "Ein Hoch auf unsern Busfahrer, Busfahrer. Ein Hoch auf unsern Busfahrer ...
          Er raubt uns aus, sperrt uns ein - Wir sollen brave Geiseln sein
          Ich mach das nicht gerne mit - Schieß dem Bastard doch ins Gesicht!!!"

          Mal ganz ehrlich, das war wohl nichts. Wie viele Möchtegern-Thriller braucht es denn noch, bis ungelenke Filme-Macher merken, dass wir Zuschauer uns nicht verarschen lassen. Ho ho ho, dämmliche Jung-Gesichter ganz allein im Shuttle-Bus, den dieser überhaupt nicht angsteinflößende Fahrer kontrolliert. Mit der Waffe rumwedeln, also bitte. Dieser lahmarschige Mist hätte schon nach einer Stunde zu Ende sein können. Aber wie es das Gesetz nun mal will, müssen wir erst viele halbherzige Rettungsversuche der wenig couragierten und fantasielosen Figuren übe runs ergehen lassen. Und dann noch diese zwei, drei Twists, die diesen schläfrigen Film leider auch nicht mehr retten können. Da hätte es wirklich mehr gebraucht, als so eine blöde "Wir-fangen-uns-Frauen-um-sie-nach-Fernost-zu-verkaufen"-Auflösung. Gott, es gibt nur einen Grund für die vielen Worte, die ich hier niedertippe: HALTET BLOß ABSTAND VON DIESEM FILM!!! Er strapaziert unsere Geduld mit seiner Belanglosigkeit und die Intelligenz, weil er so verdammt eindimensional geschrieben wurde. Spannung geht anders, ab ins Loch mit diesem Langweiler.

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          • Es brodelt tatsächlich gewaltig was ... die Grütze in den Köpfen der RTL-Autoren! Ist bestimmt DER Anwärter auf den Titel "Trash-Film des Jahres" - ich erspar's mir trotzdem.

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            • 10

              Schräg, alles andere knuddelig, mal zutiefst melancholisch und doch immer zu Herzen rührend: Dieser wundervolle Film hat mir an einem meiner schwärzesten Tage überhaupt einen kleinen Silberstreifen am Horizont daher gezaubert. Ich wette, das schafft er auch bei euch!!!

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              • 6 .5

                Und wieder einmal muss ich ARTE dafür danken, dass sie eine Horror-Perle ins Programm genommen haben, die man Vorher gar nicht kannte. "Messias des Bösen" - wie soll ich das beschreiben? Stellt euch vor, George A. Romero krallt sich Twin Peaks und verpflanzt es an die Küste ... Dieser Film ist echtes Schauer-Kino, da bedarf es keiner richtigen narrativen Struktur, hier spielt sich alles wie in einem Albtraum ab. Die durchlebt man ja auch irgendwie, nur erklären kann man sie nicht. Wie so oft fängt es ganz behutsam an. Unsere Heldin heißt Arletty und besucht ihren Vater im Küstenstädtchen Point Dune. Daddy ist jedoch verschwunden und hat neben seinen künstlerischen Werken nur ein unheimliches Tagebuch hinterlassen. Das Örtchen und seine Einwohner ist schon unheimlich genug, bald wird es aber so richtig wicked. Da hilft es auch nicht, dass ein reicher Schnösel Arletty zur Hilfe eilen will. Denn die Bewohner verwandeln sich nach und nach in eine Schar von blutrünstigen mondsüchtigen Freaks. Wer braucht schon Erklärungen und Rationalität im Plot? Mal weg damit, hier ist Atmosphäre angesagt. Point Dune ist als Geisterstadt der Creeps gruselig genug und bietet bei Szenen wie die im Supermarkt echte Schauer an Alltags-Orten. Da kann sich selbst Stephen King noch was abschauen. Und das Haus von Arletty's Dad jagt schon mit seiner beunruhigenden Deko wohlige Schocks durch den Leib. Muss ja nicht immer alles düster-schäbig und unterbelichtet sein. Klar, vom etwas gemäßigten Einstieg lässt der Film am Ende leider ab und wird sogar einen Tick zu hektisch. Stichworte hier: Romero und Groß-Alarm. Aber immerhin gibt es für den Horror der 70er passend einen schönen mystischen Einschub. Dieser B-Film von vor über vierzig Jahren ist jedenfalls heute unterhaltsamer als der meiste Quark, den man sich als Trash im TV schön schauen muss. Nur auf teilweise nervende musikalische Untermalung sollte man gefasst sein. Da war es dann doch etwas zu viel des guten. Ist aber zu verschmerzen.

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                • 4 .5

                  "Inside Hollywood"? Das ist ja dann wohl echter Etiketten-Schwindel. Der Original-Titel "What Just Happened" passt wesentlich besser, wenn man ihn als Zuschauer zur Frage umfunktioniert. Wo sind die letzten hundert Minuten meines Lebens grade hin? Regisseur Barry Levinson hat ja ein paar echte Knaller auf dem Kerbholz. Aber vom Mann, der "Good Morning Vietnam", "Sleepers" oder "Wag The Dog" drehte, hätte ich echt was besseres erwartet. Eine bissige, starbesetzte Abrechnung mit den kalkulierenden Macht-Verhältnissen in Hollywood, wo jeder Film nur auf Box Office-Tauglichkeit zurecht geschniegelt wird. Und wo sowieso nur noch altbekannte Ideen und Klassiker aufgebrüht werden. Das müsste doch sitzen, tut's aber nicht. Liegt vielleicht daran, dass die Formel selbst nur von Robert Altman's großartigen "The Player" übernommen wurde. Und dabei nicht mal halb so giftig rüberkommt. Wo Altman noch genüsslich das Sezier-Messer ansetzte, serviert "Inside Hollywood" vor allem eine schläfrige Parade des Müßiggänger. Das große Ganze - eine vorhersehbare Handlung über einen beschissenen Final Cut und die Premiere in Cannes - ist ebenso eintönig wie die restliche Zurschaustellung von Talent in diesem Film. Robert De Niro als alternder Produzent lässt den Esprit an uns vorbei rauschen wie seine Figur das Leben. Sean Penn als er selbst, Robin Wright Penn, Stanley Tucci oder relatives Frisch-Blut wie Kristen Stewart werden da eher nach Szenen-Aufteilung verheizt und bleiben uninteressant, unterfordert und belanglos. Und nicht mal der ewig verlässliche John Turturro schafft es da, den Film aus seinem Auto-Pilot-Modus zu reißen. Aber was kann er schon für den Stoff. Wenn überhaupt, gibt es einen Höhepunkt zu vermelden: Bruce Willis, der einen schön angefressenen Bruce Willis gibt und mit der Grabes-Rede den einzig bissigen Beitrag im ganzen Streifen leisten darf. Ansonsten bleibt uns "Inside Hollywood" einen solchen Einblick eher schuldig und schafft es kaum, mit "netten" Ideen (Morricone aus dem Autoradio!) die Gesamt-Spielzeit bei Laune zu halten. Sorry, aber wo "The Player" der Traumfabrik noch mit Stahlwolle übers Gesicht fuhr, pudert Levinson ihr lediglich den Hintern.

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                  • 8

                    Ehrlich gesagt, hatte ich schon leichte Bedenken bei "The Woman". Ein Horrorfilm über eine wilde Waldfrau, eine vermeintlich abgründige Vorzeige-Familie und dann noch als Weiter-Führung eines Jack Ketchum-Kannibalen-Stoffes? Die gingen mir nämlich bisher eher ab. Was für ein Glück, dass "The Woman" tatsächlich anders funktioniert und sich und uns viel Human McNuggets und Big Mac mit Organen eher erspart. Sicher, da haust eine Frau im Wald und jagt Fleisch hinterher. Aber was passiert wohl, wenn so ein wildes Ding von einem unberechenbaren Familien-Menschen weggefangen wird? Zur Abwechslung werden die Verhältnisse hier mal umgedreht und knüpfen so irgendwie auch an Wes Craven's "The Hills Have Eyes" an. Jedenfalls ist "The Woman" ähnlich böse, gerade dann, wenn die Familie beleuchtet wird, deren Vater die Domestizierung der wilden Frau zum Gemeinschafts-Projekt ernennt. Wenn das nicht schon sick ist, wartet nur ab. Da liegen noch mehr Leichen im Keller. Es mutet schon wie eine schräge Karikatur an, diese Familie im normalen Leben und im Umgang mit dem "Gast" zu beobachten. Und es wird schnell deutlich, dass "The Woman" ein eher feministischer Horror-Streifen ist, auch wenn die männliche Hand hier mehr Dominanz und Gewalt ausübt. Lucky McKee hat durchaus ein Händchen für harte Brocken bewiesen, denn fernab von Kannibalen-Einlagen muss hier schon allein am Vater und seinem kleinen Dreckstück von Sohn geschluckt werden. An Verhältnissen, die schon als Schandtaten durchgehen und sich durchaus in der Realität spiegeln. Da hilft auch keine Super Nanny mehr. Wer sich traut, kann's ja nachschauen. Mit einem durchgehend gut agierenden Cast, wie vor allem Pollyanna McIntosh, die hier sämtliche Schönheit ablegt, verdammt großartigen Songs im Soundtrack und dann doch noch ekligen Einlagen, weiß "The Woman" sich vom weichgespülten Einerlei schon abzusetzen. Ich empfehle ja, diesen Film beim nächsten unliebsamen Familientreffen aufzuführen. Denn jepp, natürlich kommt die wilde Frau am Ende frei. Da kann man den lieben Verwandten mal sagen: Das selbe wünsch ich auch! Oder man kann es sich denken.

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                    • 7
                      über Hell

                      Horror made in Germany? Postapokalyptisches Genre-Kino from Germany? Ja sind wir hier denn in der Twilight Zone? Ich mag es selber gar nicht glauben, aber mit "Hell" hab ich wirklich einen unpeinlichen deutschen Kino-Beitrag gesehen, nach dem ich nicht im Boden versinken möchte. Regie-Neuling Tim Fehlbaum hat sich wirklich nicht übernommen. "Hell" sieht klasse aus, ist spannend, da fokussiert erzählt und verliert sich nicht in unnötigen Kinkerlitzen. Es ist natürlich wieder mal Endzeit, statt monströser Sturmwellen, Wirbelstürmen, Erdbeben oder Schuldenkrise macht nun die Sonne die Erde hell oder zur Hell. Wirklich nettes Wortspiel übrigens ;-) Klar, dass Ordnung und Moral flöten gehen müssen, wenn Meere vertrocknen, Tierarten aussterben oder es einfach keine Sonnencreme mehr gibt. Halt halt, ich nehme das sehr wohl ernst, denn Tim Fehlbaum gibt uns in "Hell" ausreichend Chance dazu. Hier fährt mal kein ambitionierter deutscher Nachwuchs-Filmer großkotzige Endzeit-Bilder auf, um mit den anderen Schritt zu halten. Interessant, dass Roland Emmerich als Master of Disaster mitproduzierte, ohne dass hier viel auf dicke Hose gemacht wird. Im Gegenteil, Fehlbaum investierte eher in eine glaubwürdige Horror-Optik, wo die Sonne brennt, Staub unaufhörlich weht oder vertrocknete Wälder wie ein Schauer-Schauplatz aus Grimm's Märchen erscheint. Aber nicht nur dafür gibt es ein enthusiastisches Well Done. Nein, bei "Hell" stimmt auch das Verhältnis von Endzeit-Story und Horror-Thriller. Geht mit der Suche nach einem Ort über der Baumgrenze, wo es noch Wasser geben soll, los. Und wird nach einem Hinterhalt bald zum abartigen Heimatfilm mit Menschenfleisch-Bonus. Man kann sich eigentlich schon denken, worauf sich Hannah Herzsprung alias Leonie da einlässt, wenn sie die Spur ihrer entführten kleinen Schwester verfolgt. Denn auch bei erdrückendem Tageslicht sieht der Hof, auf den die vermeintliche Hilfe einlädt, wenig hoffnungsvoll aus. Genug jetzt, zipp mit den Mundwinkeln. Ich sagte es schon, man kann sich das alles schon irgendwie denken. Aber das muss kein Nachteil sein. Denn selbst wenn man schon unzählige Horror-Filme gesehen hat oder die Regeln des Survival-Kampfes auswendig kennt, bietet "Hell" mal schöne Abwechslung. Denn hier verdient das Final Girl nicht nur seinen Titel, nein, Hannah Herzsprung schlage ich hiermit als Preisträgerin für die Kategorie Final Girl of the Decade vor. Falls es die geben sollte. Sie schlägt sich nicht nur wacker, sondern bringt die Heldin ohne panische Züge und Fehlentscheidungen rüber. Was im Genre ja sonst für viel Ärger sorgt. "Hell" funktioniert als Horrorfilm bestens, weil einerseits im glaubwürdigen Ambiente Atmosphäre aufbaut und diese mit wohldosierten Schocks und Entwicklungen aufrechterhält. Da gibt es keinen final joke oder einen Schatten, der plötzlich aus der Deckung springt. Unsere Heldin Marie sucht lieber nach praktischen Wegen und Lösungen, anstatt zu verzweifeln, im Gekreische und Irrationalität zu versinken. Dafür thumbs up, denn so was gibt es viel zu selten oder viel zu oft nervtötend serviert. Und überhaupt, wenn schon Horror, warum dann nicht mal schaurig, statt voller Splatter? Hier erhebt Fehlbaum sein Endzeit-Projekt von Möchtegern-Schocker auf die Stufe echt packender Unterhaltung. Schließlich schiebt er uns kein Guts and Gore-Folterwerkzeug in die Augen oder tischt eine "Wer-kann's-langer-drinbehalten?"-Mutprobe auf. Man kann vieles zeigen, aber andeuten erzeugt manchmal mehr Schrecken. Da hat "Hell", dieser deutsche Film, so vielen anderen Filmen auf dem Sektor was voraus. Less is more, und deshalb erwartet vielleicht keine Neu-Definition des Genres, sondern einen verdammt gut gemachten und gut gespielten dddddeeeeeeeeeeeuuuuuuuuuutttttttttsccccccccccccchen Film. Einen, auf den man als Macher und Zuschauer stolz sein kann. Und wer denkt, es besser zu können, bitte, legt los. Wenn "Hell" keine Ausnahme bleibt, freu ich mich vielleicht wieder aufs deutsche Kino.

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                      • 9

                        Das ist mehr als nur eine schräge Idee, mehr als nur this year's "Kick-Ass": "Super" gibt mir echt den Glauben ans Kino zurück, vor allem in einem erneut eher enttäuschenden Jahr voller Lackluster-Langeweile. So eine abgefahrene "Kleiner-Mann-wird-Superheld"-Story fegt dann doch jeden budget-aufgeblasenen Comic-Überhelden hinweg. Verlassen wir doch das DC-/Marvel-Universum für einen Moment und widmen uns dem Loser-Dasein von Frank D'Arbo. Der arme Kerl scheint die perfekte Verkörperung eines Smiths-Song, so unscheinbar, unsicher, ein paar Kilos zu viel, eher einsilbig ... und doch mit der engelsgleichen Sarah verheiratet. Mit dem zerbrechlichen Glück ist das natürlich so eine Sache und es verwundert nicht wirklich, dass diese bald den Abflug macht, weil sie wieder voll auf Droge ist. Aber nicht verzagen Frank, dank göttlicher Lobotomie und Fingerzeig zeigst du uns, dass wirklich jeder zum Superhelden werden kann. Und dass man keine Superkräfte braucht, wenn Schädel auch mit konventionellen Waffen wie Ziegelsteinen, Schraubenschlüsseln oder einfach nur Knarren zum Knacken gebracht werden können. Immerhin muss der heimliche Held von nebenan namens Crimson Bolt nicht auf ein Teenage Sidekick verzichten. So lässt sich das Böse gleich besser in die Schranken weisen und vielleicht entreißt Frank so auch seine Sarah den Fängen des irgendwie aber auch charmanten Mistkerls Kevin Bacon, ähem, ich meine natürlich seine Rolle Jacques. Meine Güte, ihr wollt ein Gütesiegel? Das trägt "Super" doch schon im Titel! James Gunn hat definitiv eine der Indie-Sensationen des Jahres abgeliefert. Hätte ich nach "Slither" - der ging ja so - nicht erwartet. Kennt ihr das auch, wenn man schon beim Vorspann weiß: Hier bin ich richtig. So ein Film ist "Super", da wird die Reality Hero-Idee nicht nur durchgedreht oder politisch unkorrekt ausgewalzt. Nein, ihr wird mit Freude Leben eingehaucht. Das zeigt sich schon an der fantastischen Besetzung - Rainn Wilson ist der Bringer. Sonst eher Randfigur, überzeugt er in den ernsten Momenten, rührt uns und lässt uns Frank als Crimson Bolt jederzeit Glück wünschen. Auch wenn man sich für so manche Aktion oder auch seinen Aufzug teilweise schämen möchte. Und Liv Tyler, welche als leidende Sarah hier mal wieder eine echte Perle mit ihrer Anwesenheit beglückt. Kevin Bacon als großartiger Bösewicht, damn, ist er cool. Und überhaupt Ellen Page - wer sie vorher noch nicht mochte, wird sie nun garantiert lieben. Mit welcher Inbrunst sie der überdrehten, hyperaktiven und durchaus allgemeingefährlichen Libby Kontur verleiht, wow. Kann ich kaum in Worte fassen, müsst ihr selbst gesehen haben. Klaro, gibt es auch bis zu Cameos tolle Leistungen, sonst wäre es auch kein kongeniales Gesamtpaket. Da gibt sich ein Michael Rooker als Handlanger die Ehre, kommt Nathan "Castle" Fillion als christlich sauberer Holy Avenger (!!!) daher oder ruft Mr. Troma himself, Lloyd Kaufman die Polizei um Hilfe. Es gibt einfach viel zu lachen - oft bleibt einem das Popcorn kurz stecken - sehr viel zu jubeln und auch zum Mitfühlen. Denn "Super" funktioniert grundlegend auch als ehrliches, keineswegs rührseliges Drama eines Nobodys, der um sein bisschen Glück kämpft. Was für eine Wundertüte also, die laut Gunn grade mal so viel Budget hatte, wie einer seiner Drehbuch-Checks. Dagegen wirkt der Produktions-Standard von "Kick-Ass" beinahe wie Mainstream. Irre, was 2,5 Millionen heute noch bewerkstelligen können, wenn ein famoser Cast beinahe ohne Gage und ein Geist wie der von Gunn sich voll dahinter klemmen. Wie schon erwähnt, das gibt einen doch den Glauben ans Kino wieder. Da kann die Megawalze aus Hollywood kommen wie sie will.

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                        • Das Franchise ist ja schon vor langer Zeit abgekackt, aber dieser Film sieht mehr als beschissen aus. Weg damit!!!

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                          • Es ist, als wäre der Humor in Deutschland verstorben ... R.I.P. Herr von Bülow und danke, dass Sie uns das Lachen neu gelehrt haben.

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                            • 8 .5

                              Jjuuuuuhhuuuuuuuu: Kevin Smith rettet das Indie-Kino, das wirklich richtige Indie-Kino. Selbstproduziert und bisher selbstvertrieben: mit "Red State" legt Smith ein Bombenstück vor, das ich einfach nur zu den Highlights des Kinojahres zählen muss. Kleinstes Budget, maximale Wirkung - andere Filme haben Geschichten mit drei Akten, dieser hier ist quasi eine dreiteilige Tour de Force. Zu Beginn noch mutet das alles wie ein schlechtes "Hostel"-Rip-off an. Drei schwanzgesteuerte Teenager in der Provinz haben ein Online-Bums-Date klargemacht. Eine MILF will sich ihnen ganz und gar versaut hingeben, aber bevor es dazu kommt, zeigt das Bier böse Nebenwirkungen. Und siehe da, die drei Stecher sind in die Fänge des Predigers Abin Cooper (fantastisch: Michael Parks - der Sheriff aus, From Dusk Till Dawn", "Kill Bill" und "Grindhouse") und seiner Glaubensgemeinde geraten. Die zeigen ihre Ehr-Furcht vor Gott, indem sie blutige Exempel an der "verkommenen und durch Schwule korrumpierten" Gesellschaft statuieren. Ehrlich, diese Sippe - alle sind irgendwie angeheiratet oder blutsverwandt, lässt Leatherface's Familie oder Captain Spaulding's Firefly-Truppe wirklich wie comichafte Abziehbilder erscheinen. So grässlich kann Fanatismus sein. Aber auch ihre Tage scheinen gezählt, denn schon steht das ATF vor den Toren ihres Anwesens.
                              Und da startet der zweite Akt, ein blutiges Baller-Inferno. Denn so schnell Vater Cooper das Feuer eröffnet, so lässt die Antwort von Agent Keenan (John Goodman in seiner besten "ernsten" Rolle seit "Barton Fink"!!!) nicht lange auf sich warten. Rein und alles niedermachen lautet nämlich die Devise. Mal ehrlich, auch wenn es in "Dogma" nicht zimperlich zuging, einen solch krassen Albtraum-Trip hätte wohl niemand von Kevin Smith erwartet. Da blitzt der Geist seiner vorherigen Werke eher marginal auf. Stattdessen bläst "Red State" einen sprichwörtlich um. Die Figuren sind nicht harmlos und witzig skurril, sondern beängstigend. Okay, manchmal auch nervend. Sorry, Melissa Leo. Doch bei ihrem überfälligen Tod hab ich nur jubeln können. So analysiert Smith sowohl die Ansichten Coopers, die in Amerika so vermutlich von viel zu vielen Leuten unterschrieben werden würden. Und geht im Gegenzug auch auf das Vorgehen der Staatsgewalt ein. Denn nicht umsonst schwingt hier immer das Geschehen in Waco mit. Aber keine Panik, leichter oder eher äußerst schwarzhumorig geht es schließlich auch zu. Und auch sein Händchen für erinnerungswürdige Dialoge/Monologe hat Smith beibehalten. Vor allem im letzten Akt, bei dem dann alles auf so unglaubliche Art und Weise aufgelöst wird, dass jedes weitere Worte eine Sünde wäre. Einfach selbst schauen, nachdem man das Etikett "Horror made by Kevin Smith" aus dem Gehirn gelöscht hat. Ist das erstmal geschafft, kann man sich einfach mal auf einen Film einlassen, der selten so right on time erschien. Eine bitterböse Achterbahn, bei der Smith mich erneut für sich gewinnt und einfach jede Erwartungshaltung hinwegfegt. Und sei es nur, weil er komplett auf den "Hochglanz" seiner letzten Filme pfeift. Aber vermutlich eher deswegen, weil Religion und Glauben selten für so einen harten Stoff sorgten. Ja, denn bei diesen durchgedrehten Gottes-Anbetern sollte jeder Teufel Abstand halten. Der Mensch ist immer noch die schlimmste Bestie. Und dieser Film würdigt das - mit einem blutverschmierten Lächeln und einem Augenzwinkern.

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                                über Shaolin

                                Hey Kids - how about some good ol' fashioned martial arts? - Yeeeeeaaaahhhhhhhhh!!! - Spulen wir mal viele, viele Jahre zurück: Da flogen mir die "Chinese Swordsman"-Filme um die Ohren, ließ die Bezwingung der Schwerkraft in "A Chinese Ghost Story" die Kinnlade runterfallen oder schaffte ich mir erst recht Sitzfleisch für Epen wie "Once Upon A Time In China" drauf. Was waren das noch für Zeiten, so was cooles konnte die Schule nicht bieten. Oh ja, es gibt so viel tolles aus Asien - aber die Martial Arts-Perlen aus Hongkong waren irgendwie meine Eintrittskarte in dieses filmische Wunderland. Aber warum die lange Vorrede? Ganz einfach, einigen Miesmachern zum Trotz hab ich mich von Benny Chan's "Shaolin" vollkommen verzaubern lassen können. Es eine groß angelegte Geschichte rund um einen Shaolin-Tempel um 1912 oder so - jedenfalls spielt das ganze in der Jungen Republik China. Warlords zerfleischen sich, um Territorium und Reichtum zu vergrößern, während die Bevölkerung darunter schrecklich leidet. Auch General Hou Jie alias Andy Lau gehört zur Meute und zeigt wenig Ehrfurcht vor dem Shaolin Tempel, der zum Flüchtlingslager geworden ist. Aber an diesem Ort findet er auch sein wahres Schicksal, nachdem er erstmal verraten wurde und alles verliert, was ihm hoch und heilig ist. Buddha gewährt schließlich jedem Zuflucht. Und ja, wie wir da schon wissen, trainieren die Mönche nicht zum Spass Martial Arts. Wenn nötig, kommen die Fertigkeiten zum Einsatz, wenn es Mäuler zu stopfen oder böse Buben aufzuhalten gilt. Die Zeiten haben sich natürlich geändert, heute ist das ganze einen wesentlichen Tick größer und besser als noch Anfang der 90er. So ist das Setting nicht nur schön historisch, die Bilder der Schlachtfelder und auch die Action kommt gewaltiger rüber. "Shaolin" ist modernes Kino, da wird geschwebt, geschossen, gekämpft und gelitten. Zugegeben, ganz leichtfüssig oder beinahe selbstironisch wird der Stoff nicht abgehandelt. Mit Dramatik wird nicht gegeizt und da kann man auch einen der Schwachpunkte des Films sehen. Aber hey, um wirklich zu büssen, muss wahrscheinlich jeder Kreis der Hölle durchschritten werden. Und da hätte es keinen besseren als Andy Lau geben können, der kennt sich mit Seelenqualen ja bestens aus. Aber auch mir vorher weniger bekannte Darsteller wissen voll zu überzeugen, eben weil sie hier Dinge abziehen, bei denen man sich einerseits furchtbar ungelenkig vorkommt, andererseits aber auch nur beeindrucken lassen kann. Puh, langer Satz. Lang ist auch der Film, 2 Stunden 10 Minuten, in denen es - kleine Warnung - nicht nur voll abgeht. Für Drama und Pathos wird ebenso viel Platz gemacht. Dabei geht es aber auch um die alten Fragen nach der Souveränität Chinas und die Einmischung der bösen Ausländer - ja, die gibt's nämlich auch in diesem Film. Und wer sowieso schon immer ein Herz fürs Genre hatte, wird mit dieser Mischung bestens vertraut sein. Das sollte man dann schon gewöhnt sein. Und genau deswegen kann dann man die mitunter fantastischen Kampfeinlagen so genießen. Auch, weil Jackie Chan in einer (großartigen, weiter so Jackie!!!) Minirolle in fünf Minuten noch nie gesehenes Kitchen-Kung Fu präsentiert. Allein das war das Ticket schon wert. FFF 2011, du wirst immer besser!

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                                  Hoppla, da läuft das FFF 2011 schon drei Tage und ich konnte noch kein Wort niederschreiben. Damn it, warum hat man nur Verpflichtungen im wahren Leben? Zum Glück gibt es ja Filme wie "Don't Be Afraid Of The Dark", die uns von all dem Trubel ein paar Stunden befreien. Und wenn es dann noch in einen schaurig dunklen Strudel hinuntergeht, umso schöner. Guillermo del Toro sei Dank, das echte Schauer-Kino ist eben doch nicht tot. Und ein Eröffnungs-Streifen zum Fantasy Fantasyfilmfest hätte kaum passender zum Thema back to the roots gehen können. Dabei ist del Toro hier ja nur Mentor und überließ Troy Nixey das Ruder. Und der führt uns zurück in die wohlige Ära der dunklen Herrenhäuser, Stimmen aus dunklen Ecken und der unheimlichen Finsternis, vor der wir uns in Kindertagen so wahnsinnig fürchteten. Bei "Don't Be Afraid Of The Dark" ist es die kleine Sally, die zu ihrem Vater und deren neuer Freundin ziehen soll. Papa Alex ist Architekt und renoviert gerade das Anwesen Blackwood - das mich wirklich an das gute alte Wayne Manor aus Adam West-Zeiten erinnert. Dort erkundet Sally die imposanten Korridore und den verschlafenen Garten des Hauses, wo sie auch ein verborgenes Fenster entdeckt. Oh ja, das Anwesen hat bisher sein Keller-Gewölbe schön verborgen. Und nachdem es einmal freigelegt wurde, hört Sally Flüster-Stimmen, die mit ihr spielen wollen. Klar, die gehören natürlich netten Vormietern, die aus dem Jenseits sprechen, sondern einem Rudel fieser kleiner Kreaturen und für die ist das Mädchen sprichwörtlich ein gefundenes Fressen. So lässt sich die Prämisse von "Don't Be Afraid Of The Dark" leicht zusammenfassen. Unheimliches Riesen-Setting, viel Dunkelheit (aber noch deutlich genug, dass man sehen kann) und ein kleines Mädchen, das von neuen "Freunden" heimgesucht wird. Ob da nun der Meister del Toro oder sein Protegé Troy Nixey allein eine eigene Handschrift entfalten durfte, ist mir ehrlich gesagt. Was zählt ist, dass der Film wirklich mal wieder was anderes ist in Sachen Horror bietet. Selbst wenn er sich auf altbekannte Motive beruft und sogar das Remake eines alten ABC-Fernseh-Schockers darstellt. Das Original hab ich nie gesehen, dafür umso mehr zweitklassige langweilige Schauerstücke, in denen Atmosphäre, Spannung und Schauspiel-Leistung deutlich weniger gut rüberkamen. Schon der - hier mal vorsätzlich unterschlagene! - Prolog lässt mehr Grusel-Feeling aufkommen als ein ganzes Bataillon Genre-Vertreter. Und auch die kleine Bailee Madison erweist sich als Volltreffer-Besetzung. Jedenfalls bringt sie das kleine, zerrissene Mädchen, das übrigens auch vor dem Horror beängstigender weise Pillen für Erwachsene schlucken muss, toll rüber. Und die Erwachsenen? Hah, Papa wird von Guy Pearce verkörpert, der macht seine Sache wie immer eigentlich richtig gut. Selbst wenn er als Langzeit-Zweifler etwas unterfordert scheint, denn die größte Überraschung legt eindeutig Katie Holmes vor. Bisher sah ich ihn ihr eher so etwas wie ein harmloses Reh - von ein bisschen Sex und Verschlagenheit in "Thank You For Smoking" abgesehen. Aber hier wandelt sie sich von der anfangs eher lauwarm aufgenommenen "Neuen Freundin" zur einer kleinen Fighterin against all evil. Hut ab, ich hatte echt nicht damit gerechnet, aber Frau Holmes beweist sich in diesem Schocker wirklich. Leider trüben aber auch ein paar wesentliche Schwachpunkte die Lobdudelei. "Don't Be Afraid Of The Dark" weiß zwar mit etablierten Genre-Bausteinen in einer herrlich eigenen Düster-Stimmung zu jonglieren, ruft uns wieder mal in Erinnerung, wie gruselig Geräusche und Stimmen sein können, aber es reicht doch nicht ganz zum Meisterwerk. Die Kreaturen hinter den Stimmen bekommen erst nach und nach Kontur - was wirklich zur Spannung beiträgt - verhalten sich dann aber mehr wie die fiesen Cousins der Gremlins. Was leider auch im etwas überstürzten Finale mündet, dessen Auflösung sich dann, genau so schade, zu früh abzeichnet. Wo del Terro sich bei "Pan's Labyrinth" und "The Devil's Backbone" trotz erster Indizien Zeit nahm, noch Überraschungen einzustreuen, hat Nixey weniger davon zu bieten. Zumindest fährt "Don't Be Afraid Of The Dark" nach seiner wirkungsvollen Exposition einen nicht ganz so packenden Abschluss auf. Was sehr schade ist, denn sonst wäre er vermutlich ein weiteres Genre-Glanzlicht geworden, anstatt eines nur außergewöhnlichen Gruslers. Immerhin hat der Streifen viel gutes zu bieten und macht nicht viel bis fast überhaupt nichts falsch. Keine groben Schnitzer, viel Atmosphäre und zwei, drei echte Schocks, die mich wieder mal in den Sitz sinken ließen. So soll's sein und das ist schon ein Indiz dafür, dass das FFF 2010 mal wieder super werden wird.

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                                      Nee, jan ehrlisch - ich mag's net. Ist es nur der übermäßige Greenscreen-Gebrauch, der die Besucher-Schiffe eher lächerlich daherkommen lässt oder die ganze verzwickte Konzeption überhaupt. Das "V" aus den 80er bot so nie gesehenes und mixte recht deutlich die Angst vor politischer Unterwanderung mit historischen Anleihen beim Dritten Reich. Wohingegen die Besucher reloaded wie eine Sekten-Gemeinde daherkommen, inklusive hässlich-grauer Anzüge und viel glückseligem Brainwashing. Okay, die neue Anna ist wirklich gut besetzt, aber schon die menschliche Resistance lässt bei mir jegliche Hoffnung auf spannende Unterhaltung entschwinden. Zu blas und wirklich ideenlos das ganze, jedenfalls habe ich in keiner Folge nicht eine wirklich überraschende Wendung ausmachen können. Das Remake lebt halt mehr vom Namen des Kult-Originals, als dem Konzept wirklich neues hinzuzufügen. Für mich kam der Ruhestand nach zwei Staffeln keine Sekunde zu früh.

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                                        "There's a book of Rock and then there's a book of Rush!" - Rush, das ist die coolste und uncoolste Rockband des Planeten und "Rush: Beyond The Lighted Stage" ist ihr Film. Ein fast zweistündige Biografie, bei der sich Sam Dunn und Scott McFayden, die Köpfe hinter "Metal: A Headbanger's Journey", mal wieder selbst übertreffen. Die Herren Geddy Lee, Neil Peart und Alex Lifeson haben schon vor Erscheinen gerne verkündet, dass sie gar nicht wussten, dass ihre langweilige Karriere für einen Film reichen würde. Oh doch, genau das ist der Fall. Dunn und McFayden nehmen einen schon in den ersten Minuten voll in Beschlag. Während sich die Rush von heute auf einen Stadion-Gig vorbereiten, kommt schon eine Ladung prominenter Bewunderer zu Wort, bei denen garantiert die Kinnlade runterdropt - und dann wush! - sehen wir die drei Haupt-Darsteller ganz am Anfang. Schwarzweiß zu Beginn der Siebziger. Alles in allem vier Jahrzehnte musikalischer Errungenschaften werden hier behandelt. Stets begleitet von famosem Archiv-Material, offenherzigen Interviews der Band von heute oder einfach nur dem Element, um das hier ja gehen soll: Dem Rock. Ganz zu Beginn in Schulen, Bars, kleinen Clubs, dann für KISS als Vorband, als Headliner, das erste Mal im amerikanischen Stadium, und so weiter. Warnung: Wer Rush vorher nicht kannte, der wird sie nach diesem Fall wahrscheinlich einfach nur lieben. So aufrichtig und leichtfüssig, so grundsolide kommen Lee, Peart und Lifeson daher. Selbst dann, wenn man vor dem Siegel "Prog-Rock" die Flucht ergreifen will, Rush könnte zur neuen Lieblingsband werden. Einfach nur deshalb, weil sich so viele etablierte Künstler zu ihrer persönlichen Liebe äußern. Da haben wir Jungs wie den alten Skid Row-Krächzer Sebastian Bach, Jack Black (!!!), Kirk Hammett, Trent Reznor (!!!!!!!!!!!!!!), Tim Commerford von Rage Against The Machine, Vinnie Paul, Billy Corgan, Gene Simmons, Taylor Hawkins von den Foo Fighters und noch viele mehr. Umso berührender, da sie alle echte Achtung vermitteln. Ob sie nun die musikalische Virtuosität der drei Kanadier analysieren - und ja, bei Rush kriegt man schon mal als Gitarrist echte Schmerzen im Handgelenk, oder einfach nur, weil sie die Texte lieben. Gerade bei Black oder Corgan trifft einen so was fast unvorbereitet, aber hey, ihnen bedeuten die Texte echt was. So wie Millionen anderer Fans, die Rush-Touren ausverkaufen und doch hat die Band nie so ganz den Sprung ins Rampenlicht geschafft. Jedenfalls sah ich vor diesem Film nie eines ihrer, nicht wenigen Musikvideos. Neben der schon zu erwartenden Ladung ganz klein anfangen, sich großbeißen und so weiter, entfaltet der Film viel von seiner Wirkung durch die drei Mitglieder. Durch ihren Umgang mit den Fans, die sich bei den manchmal überlangen, irgendwie aber auch immer anderen Rocksongs geboren fühlen. Und dann doch nur vom Sänger/Bassisten ein Autogramm ergattern wollen, während der Gitarren-Held völlig unbehelligt daneben kichernd sitzt. Superstars, die noch auf offener Straße verkehren können, alter! Dann wiederum wird es düster, denn auch trotz Ruhm und Erfolg macht das Schicksal nicht vor dir halt. Wie die Beteiligten einen durch die schwerste Zeit und den beinahe Kollaps führen - als Drummer Neil Peart Kind und Frau hintereinander verlor - ist schon bewegend. Aber Rush gibt es immer noch, und selbst South Park-Mitschöpfer Matt Stone bekennt sich offen zur coolsten uncoolen Band des Universums. Checkt doch mal das South Park-Tribute mit unsere Lieblings-Kleinen-Scheißern. Der Wahnsinn, so wie die paar zwanzig Minuten Nummern, mit denen Rush damals Label und Management zur Verzweiflung brachten. Und dann doch Gold und Platin einheimsten. Selbst dann, wenn man über ihre modische Ausrichtung den Kopf schütteln durfte. Ich meine es ernst, da wirkt schon mal wie die unehelichen Kinder von ABBA und den Bee Gees. Aber das liegt schon lange genug zurück. Ein wirklich empfehlenswerter Film, der wiedermal fasziniert, inspiriert, tief berührt und sogar noch Musik näher bringt, die man so vielleicht nie wahrgenommen hätte. Rush ein Haufen alter, uninteressanter Knacker? Wie sagt es der ehemalige Daily Show-Mitstreiter Stephen Colbert im Film so unvergleichlich: "How's the chance that your next record will be called "That's bullshit?" Gebt es euch einfach mal, ihr werdet es nicht bereuen.

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                                          Wow, was soll ich nur sagen? Diese kleine Enthüllungs-Doku (ja, war ja nicht als solche gedacht) lässt mich am großen David Lynch zweifeln. Jedenfalls hat sein Weg zur Erleuchtung scheinbar zu einer Allianz mit eingebildeten, geldsüchtigen Spiritisten und Scharlatanen geführt, die aus dem transzendentalen Meditations-Hype um den Maharishi Mahesh Yogi eine millionenschwere Organisation schufen. Wo Lynch noch seine Kumpel und Mit-Reisenden Paul McCartney und Ringo Starr zu sich ruft, kann ich nur auf den Beatles-Song Sexy Sadie verweisen. Denn gerade John Lennon zeigte sich beim ganzen Meditieren und Erleuchtungs-Trip in Indien später eher geschockt von den sexuellen Eskapaden des Abstinenz-Predigers Yogi. Sollte nicht vergessen werden und gehört auch zu den Dingen, die Nachwuchs-Filmer David Sieveking auf seinem Werdegang vom Lynch-Verehrer, Mantra-Bekehrten und schließlich Zweiflers und Aufdeckers, tja, aufdeckt. "David Wants To Fly" hat so seine Macken, ist grundsätzlich aber dadurch sympathisch, dass Sieveking sich auch als Hauptfigur in all seinen guten und weniger guten Facetten zeigt. Manchmal mag er zu naiv oder dumm wirken, mal sagt man sich, lass es bleiben oder denkt nur, warum hat er sich eigentlich von vornherein so einlullen lassen. Aber hey, manchmal muss eben ganz unten ankommen, um sich bei klarem Verstand hochzurappeln. Auf jeden Fall entsteht dabei auch ein ansehnlicher Selbstfindungstrip (bei dem lediglich die Freundin unseres Protagonisten ein wenig nervt) und ein interessanter Blick hinter die Kulissen einer Glaubensgemeinschaft, bei der Erleuchtung einfach nur viel Geld haben oder geben heisst. Haben wir uns zwar schon vorher gedacht, aber selten kam man dem "Machtzentrum" wie diesen dummschwatzenden deutschen Obertypen so nah. Bin bloß froh, dass es hier in Berlin nun doch keine Akademie des unbesiegbaren Deutschlands geben wird. Und David Lynch? Der soll bitte für sich die Erleuchtung finden und weiterhin faszinierende Filme drehen. Das halte ich für ein schöneres Vermächtnis, als Kindern an öffentlichen Schulen Meditations-Kurse aufzuzwingen.

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                                            "Was für eine Großleistung komödiantischer Brillanz. Die Parodien waren nicht nur treffend beobachtet, nein, sie waren auch stets am Zeitgeist und ließen aktuelle Persönlichkeiten einfließen. Quasi im Sekundentakt gelang es dem Film, den Geist der Wunderwerke von Mel Brooks oder David Zucker, Jim Abrahams, und Jerry Zucker ins neue Jahrtausend zu verschiffen. Wenn nicht sogar, diesen noch zu toppen. Eine geschmackssichere, wahnwitzige Gag-Achterbahn, die das Ausgangsmotiv "300" als Sandalen-Film im Regen stehen lässt. "

                                            Sehr geehrte Herren Jason Friedberg und Aaron Seltzer,

                                            Wenn Ihnen solche Kritiken schmeicheln und gefallen, dann sollten Sie in Zukunft einfach gescheite Filme machen und nicht dem Haufen Dreck, den Sie Ihr Schaffen nennen, noch eine beleidigende Schippe drauftun. Oder lasst es einfach ganz bleiben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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                                                Ach, Michael Moore - ich weiß noch, damals hast du den Englisch-Unterricht meiner letzten Schuljahre gehörig auf den Kopf gestellt. "Bowling For Columbine" oder "Stupid White Men" waren wichtig, jedenfalls hast du den Finger ganz tief in die Wunden einer Gesellschaft im Koma-Zustand gelegt. Leute, die wie blöde Waffen horten, hier und da Hass predigen, in der arabischen Welt Scheiße bauen und sich wundern, wenn ihre Kinder mit den Knarren Amok laufen oder radikal gläubige Terroristen ihr Land angreifen. Dass Moore selbst auch ein ziemlicher Zampano und Selbst-Darsteller ist, fiel dabei kaum störend auf. Man kann ihn lieben oder auf ihn scheißen, aber Moore kam zur rechten Zeit. Und er hat eine unnachahmliche Masche, die Wut und Verzweiflung des kleinen Mannes zu portraitieren: Er räumt in seinen Filmen viel Platz für das Elend der Leute ein. Nach niedergeschlagenen Familien, die ihre Kinder im Irak oder in Afghanistan verloren oder den Opfern des US-Gesundheitssystems, widmet sich Moore nun also dem Giganten überhaupt: dem Kapitalismus. Und wieder bringt er das Leid auf den Punkt. Leute werden aus ihren Häusern geworfen, können sich nichts mehr leisten, während die dämlichen Pressesprecher- und Experten-Roboter im Fernsehen milliardenschwere Rettungspakete verkünden. Es ist was faul im Staate Wirtschaftsordnung, dass macht "Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte" mehr als deutlich. Und es tut wiederum weh, darauf sollte ich eigentlich vorbereitet sein. Aber Michael Moore packt mich jedes Mal wieder. Wie sagt doch die Tochter zu Beginn so schön, als der Sheriff ihre Haustür einschlagen lässt: "This is America!" Verdammt richtig, aber auch als Nicht-US-Staatsbürger ist der Wahnsinn, den der Film da geschichtlich nachzeichnet absolut nachvollziehbar. Schließlich macht eine Wirtschaftskrise nicht vor Staatsgrenzen halt. Klar, ein bisschen Interesse am Thema sollte da schon vorausgesetzt werden, aber keine Angst, Moore geht sicher, dass er die wichtigen, öffentlichkeitsscheuen Strippenzieher genau vorstellt. Ja, man kann sich auch hier wieder auslassen, Polemik und Manipulation vorwerfen, schlimmstenfalls, dass Moore seit fast zehn Jahren immer wieder den selben Film (nur mit anderem Fokus) dreht. Ist okay, kann oder sollte man eher hinnehmen, um "Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte" zu genießen, wenn man dann davon sprechen kann. Ist schließlich die sagenhafte Analyse vom Niedergang der Wohlfühl- und Reichtums-Träume-Ära der 50er und 60er Jahre. Als Menschen noch im Mittelstand lebten und keine Existenzängste kannten. Heute sieht es dagegen irgendwie so aus, wie es John Carpenter schon bei "They Live!" karikierte, die Gesellschaft ist auf dem besten Weg zur Hölle. Ich bin wie immer positiv hin und her gerissen, auf dass Herr Moore noch mehr solche Filme macht. Der Stoff geht ja nicht aus. Welcome to Third World America!!!

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                                                  Yo, Agenten-Parodien gibt's wie Sand am Meer. Aber kaum eine ist so herrlich wie "OSS 117: Cairo, Nest Of Spies" (liebe deutschen Betreuer, so heißt der Film richtig!). Schon die Leinwand-Präsenz von Jean Dujardin als doof-grinsenden, gelackten, chauvinistischen, unsagbar ignoranten und verblödeten Trottel, Pardon, Meister-Agent, macht diesen Film zum Volltreffer. Perfekt besetzt, der Typ stolpert eher unbeholfen durchs Kairo der Fünfziger und löst einen brisanten Verschwörungsfall. Gott, ich gebe hier keine ausführliche Wiedergabe der Story. Leute, Nazis verschanzen sich Pyramiden, Hühner kreischen nur, wenn der Lichtschalter angeknipst wird, Frauen fallen (beinahe) immer auf den Charme von OSS 117 rein und der löst fast einen Volksaufstand aus, weil er keine Ahnung hat, dass der Opa auf dem Turm frühmorgens zum Gebet aufruft. Dazu alles in einem mehr als gelungenen Ambiente, dass dem Kino der Fünfziger die Ehre erweist und es nichtmal armselig parodieren muss. Selbst bei den wunderbar schwülstigen Rückblenden, bei denen sich auch echte Kerle als liebevoll untereinander outen. Eine echt respektwürdige Leistung, die ganz von der Hauptfigur lebt. Echt mal, was für ein Idiot, schon wie er seine ägyptische Verbindungsperson, die reizende Larmina wegen dem dreckigen Wagen anschnaubt. Und erst sein nichtexistentes Verständnis für die arabische Kultur und Geschichte ... Dabei kreuzt der Film dennoch nur das Niveau eines Autounfalls, wo man eigentlich nicht hingucken sollte und sich nachher ganz dolle schämen sollte. Nee, dass hier umtänzelt die Untiefen komödiantischer Grotten leichtfüssig und kann sogar mit der Synchro von Oliver Kalkofe punkten. Irgendwie kann ich mir keine andere Stimme für diesen Trottel, Pardon, Meisterspion vorstellen. Passt einfach, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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                                                    Und da hatte ich schon mit einem netten Grusel-Fernsehabend gerechnet ... Doch der Name "Beneath" könnte für einen Film nicht prophetischer sein. MTV Films (!!!) prangt da als Logo im Vorspann und erklärt auch, warum sich hier hauptsächlich Jungstars tummeln. Nichts gegen unsere, von Nora Zehetner verkörperte, Heldin. Miss Zehetner spielt schon mal großartig, wie in "Brick". Hier hat man über die Hälfte des Films aber nicht die geringste Ahnung, wohin sie sich eigentlich bewegen soll. Das unheimliche Mysterie-Haus ist dem Ikea-Modell im Shining-Stil nachempfunden und sowieso werden die meisten Handlungen und Vorfälle nervig als "Visionen" zurückgesetzt. Was also ist real und was Einbildung? Fragen wir uns lange genug, während die Protagonistin, psychisch angeschlagen, denn sie saß als Kind am Steuer, als ihre Schwester beim Autounfall mit Brand entstellt wurde. Und schon diese Einführung ist wenig packend inszeniert, eher ganz den Teenie-Soap-Sehgewohnheiten geschuldet, aus dem der Großteil des Cast ja entstammt. Einschließlich des verschwiegenen Arztes John Locke (eine Ode an "Lost"?), den Matthew Settle aus "Gossip Girl" verkörpert. Was hilft es eigentlich, ich rege mich nicht darüber nicht auf. Jeden Monat kommen unzählige Teenie-Horror-Streifen raus, die schlechter besetzt sind. Aber mindestens genau so wenig einen Plan davon haben, wie Horror und Spuk richtig aufgezogen werden. Da erschöpft sich das Geheimnis um den verborgenen Pflegeraum der vermeintlich toten entstellten Schwester und den Wesen in den Wänden sehr schnell. Und hat dazu noch einen leidlich aufwühlenden Showdown zu bieten. Gähn, "Beneath" aller Erwartungen oder so ähnlich. Ein Schocker wie eines dieser Servietten-Labyrinthe, die in Fast-Food-Schuppen gelöst werden können. Einmal durch und dann vergessen. Wenn nur diese nervigen Abzweigungen nicht wären, ha, bin durch!!! Wo bleibt mein Burger?

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