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Alle Kommentare von moviee
Trashtipp: Rottweiler (03.40, Silverline)
Ein unsterblicher Kampfhund-Terminator mit Stahlgebiss hetzt im fernen 2018 illegalen Einwanderern hinterher, verschont niemanden und zerfleischt alles und jeden, der seinem gierigen Blutdurst in den Weg kommt. Klingt doch ganz sympathisch...
Trashtipp: 2012: Supernova (20.15, Tele5)
Hier fallen Sätze wie „Ich bin den gesamten Internet-Datenverkehr der letzten Tage durchgegangen. Und irgendjemand hat eine Mail an einen unbekannten Account geschickt”. Für die TVSpielfilm nicht weniger als eine "Schnarchokalypse".
Skandinavien-Tipps:
00.05: Executive Protection (NDR, Schweden 2001)
00.35: Zerschlagene Träume (ARD, Schweden 2006)
00.55: Die Stunde des Wolfs (3Sat, Schweden 1967)
02.15: Falsche Entscheidung (ARD, Dänemark 2005)
02.20: Rembrandts Nachtwache (ARTE, Finnland, D, NL, 2007)
03.50: Evil (Kabeleins, Schweden 2003)
Happy Birthday, Shane Van Dyke!
Lieber Shane, eine Filmographie wie die deine zusammenzukriegen erfordert schon außergewöhnliches Talent. Oder eben auch nicht. Zu Beginn deiner "Karriere" warst du ja noch auf dem richtigen Weg. Erst 2008 hast du den Pakt mit dem Teufel geschlossen. Ab diesem Jahr warst du nur noch auf THE ASYLUM programmiert. Durch dein Drehbuch für 'Der Tag an dem die Erde stillstand 2 – Angriff der Roboter', welches du mit deinem Bruder Carey bestimmt unter größter Sorgfalt und viel Liebe für Details entworfen hattest, kam es zum ersten Kontakt mit den Antifilmern. Ein Jahr später hattest du deine erste Asylum-Filmrolle. An der Seite des legendären Bruce Boxleitners feiertest du dein Debüt in der überragenden Fortsetzung 'Transmorphers 3 – Der dunkle Mond'. Nach deinem packendem Regiedebüt mit 'Paranormal Investigations 3 - Tödliche Geister', in dem du zudem noch Drehbuchautor und Darsteller warst und deiner Regiearbeit im ersten Asylum-Western '6 Guns' kam es dann 2010 zu deinem ganz großen Durchbruch. Im unvergessenen "Titanic 2 - Die Rückkehr" erobertest du nicht nur die Herzen zahlreicher Frauen, sondern etabliertest dich zudem noch in der ersten Hollywood-Liga. Mit deiner Rolle im "Supershark" hast du dir schließlich dein eigenes Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. Bester Shane, mach weiter so. Auf viele weitere grandiose Asylum-Produktionen!
Dein moviee.
Einige Jahre vor Emmerichs Endzeitvision entstand bereits ein ähnlicher Film über eine neue Eiszeit. Damals hieß Dennis Quaid noch Udo Kier und war anscheinend mehr als angekotzt von seiner Rolle als Wissenschaftler Dr. Kessler. Wie die anderen unmotivierten Darsteller in ihren fast ausnahmslos unsympathischen Rollen zeigt auch Kier, was man von dieser völlig verblödeten Story zu halten hat. Die Prosieben-Coproduktion wirkt so, als hätte man eine Reihe angehender Schauspieler unter der Leitung des erfahrenen Udo während eines Schneesturms in Nordamerika zum Drehen ausgesetzt und ihnen damit gedroht, sie unter einer fertigen Laufzeit von 90 Minuten nicht wieder zurück ins Warme zu holen. Ähnlich billig sieht der abgedrehte Film dementsprechend aus. Insgesamt ziemlich banal, aber immerhin leidlich unterhaltsam. So richtig bin ich mit EIS aber trotzdem nicht warm geworden.
Trash-Tipp: Red Mist (23.55 Uhr, RTLNitro)
Hier ist der Name Programm.
Trash-Tipp: Battle Planet - Kampf um Terra 219 (20.15, Tele5)
Tele5 zeigt ganze 68 der eigentlich 85 Minuten!
RTL Nitro bringt ab sofort jeden Freitag die volle Ladung 'Breaking Bad'. Ab 20.15 gibt's von nun an jede Woche 11(!) Folgen am Stück bis 5.35 Uhr.
Wieder so eine kleine versteckte Asylum-Stümperei. Diesmal kapern Nazis einen Flieger, Pilot der Maschine ist der Bruder der amerikanischen Präsidentin. Ebenfalls an Bord: Agentin Gina Vitale. Ihr Vorbild ist John McClane. Sie schafft es, der arischen Brüderschaft Einhalt zu gebieten und ist sogar dazu in der Lage, die Bordelektronik mithilfe eines Feuerlöschers wieder zum Laufen zu bringen. Dazu gibt's noch legendär schlechte CGI-Animationen samt eines unfassbar lausig getricksten Wassers des Mississippi River und fiese Neonazis mit trendigen Irokesen-Frisuren. So schlecht, dass es fast schon wieder gut ist. Aber auch nur fast.
Im Sommer 2002 kam es nach tagelangen Regenfällen in weiten Teilen Deutschlands zu Flutwellen von drei bis vier Metern Höhe. Das als 'Jahrhundertflut' in den Medien bezeichnete Hochwasser in Mitteleuropa riss Häuser, Brücken und Straßen mit sich und setzte ganze Innenstädte unter Wasser. Vor diesem Hintergrund spielt das deutsche Katastrophendrama 'Stilles Tal', ein Film über einen Gasthof im sächsischen Müglitztal, der solange Teil eines Rechtsstreits zwischen einem Westdeutschen und einem Ostdeutschen ist, bis die Niederschläge und die damit verbundenen ansteigenden Wasserpegel das Ausflugslokal vergessen machen. Dabei gelingt es Regisseur Marcus O. Rosenmüller absolut beachtlich, die Story vom emotionalen Konflikt zwischen Ossi und Wessi hin zu einem packenden Katatstrophendrama, dass die Existenzängste der Hauptfigur schließlich auf die Spitze treibt, zu entwickeln. Das Spiel der Darsteller um Wolfgang Stumph beeindruckt dabei neben fast schon dokumentarisch anmutender, zum Teil auch schrecklicher Bilder der Katastrophe auf ganzer Linie. Hoch authentisches und in jeder Hinsicht mitreißendes Juwel der deutschen Filmindustrie.
Chronologie eines desaströsen Filmabends
Oder: Wenn die Werbepausen den Film übertreffen
18.17 Uhr: Wie jeden Nachmittag studiere ich das Fernsehprogramm nach Filmen des Abends. Es ist Montag, Anfang der Woche. Traditionell kein besonders guter Tag für übermäßig viele Filme im Abendprogramm der Sender. Früh erblicke ich 'World Invasion: Battle Los Angeles', einen Film den ich schon länger auf der Rechnung habe. Hoffentlich ein 'Krieg der Welten'-Reloaded, denke ich mir. Der Abend ist geplant. Jetzt muss ich nur noch schauen, dass ich den Schweizer Sender 3+ noch irgendwie rein bekomme.
20.15 Uhr: Es geht los. 3+ läuft. Der Film startet. Die Vorfreude steigt.
20.29 Uhr: Die erste Werbung. Ziemlich früh, denke ich mir. Bislang war der Anfang ziemlich mau. Aber vielleicht ist das auch nur die sogenannte Ruhe vor dem Sturm. Es wird auf jeden Fall besser werden, da bin ich mir sicher.
20.46 Uhr: Zweite Werbepause. Nichts ist besser geworden. Ganz im Gegenteil. Wenn das so weitergeht, dann wird das ein extrem enttäuschender Filmabend. US-Marines schießen auf Außerirdische und die Aliens wehren sich. Da muss mehr kommen. Bislang ist das alles todlangweilig.
21.08 Uhr: Dritte Werbepause: An was für einen TV-Sender bin ich da bloß geraten? Dritte Werbung nach nichtmal einer Stunde. Den Film habe ich mittlerweile abgeschrieben. Da kommt wohl nichts mehr. Jetzt muss ich nur noch die nächsten knapp 100 Minuten bis 22.45 Uhr irgendwie über die Zeit bringen. Die Werbepause nutze ich, um durch die anderen Kanäle zu zappen. Auf ARTE kommt 'Casablanca'. Wäre wohl eindeutig die bessere Wahl gewesen. KABEL1 begeistert mich mit 'Paycheck' in zwei Minuten mehr, als 'World Invasion: Battle Los Angeles' es innerhalb einer Stunde getan hat. Leider ist die Werbung vorbei.
21.34 Uhr: Auf 3+ kommt wie alle fünfzehn Minuten plötzlich ein Trailer für 'Bauer, ledig, sucht', was mir sagt, dass endlich eine weitere Reklame beginnt. Diesmal lande ich bei Sport1. Zweite Bundesliga, Montagsspiel. Bochum gegen Dresden. Es steht 1:0 für die Bochumer. Hoffentlich bleibt das so, irgendwie gönne ich es dem Neururer. Gerne würde ich das Spiel bis zum Ende schauen, doch der potentielle Hassfilm geht weiter. Mittlerweile kotzt mich das stumpfe Rumgeballere nur noch an.
21.57 Uhr: Nunmehr die fünfte Werbung. Ich schalte auf Tele5 und erblicke 'Transmorphers'. Menschen kämpfen gegen riesige Schrottberge, die scheinbar Roboter-Aliens darstellen sollen. Kenne ich irgendwo her, nur nimmt sich dieser Asylum-Vollschrott nicht so bierernst wie dieses andere Elend von Film, an dem der Titel ''World Invasion: Battle Los Angeles' schon das Beste ist.
22.21 Uhr: Sechste Werbung. Langsam sehe ich Licht am Ende des Tunnels. Nur noch wenige Minuten und ich habe diesen Drecksfilm endlich überstanden. Ich lege mich schon jetzt fest, auf Moviepilot wird's den Totenkopf geben. Mittlerweile ist jede Werbung ein echter Segen. Noch nie habe ich einen derart öden und belanglosen Streifen zu Gesicht bekommen. Selbst der 'Supershark' vor einigen Tagen hatte wesentlich mehr Unterhaltungspotential als dieser Film hier. Es geht weiter. Ich hoffe auf eine weitere, siebte Reklame.
22.36 Uhr: Die erhoffte siebte Werbepause beginnt. Es ist fast geschafft. Wie das Ende des Films wohl Aussehen wird ist mir mittlerweile Scheißegal. Unterdessen habe ich vom vielen Kopfschütteln mittlerweile Kopfschmerzen bekommen. Sechs Minuten später geht es weiter. Der Blick ist jetzt nurnoch auf die Uhr gerichtet.
22.47 Uhr: Aus! Aus! Der Film ist Aus! Es ist endlich vollbracht. Der schlimmste Filmabend der letzten Monate hat endlich ein Ende gefunden. Dass mich ein Film mit dieser interessanten Thematik so dermaßen enttäuschen könnte, hätte ich vorher beileibe nicht für möglich gehalten. Nie wieder werde ich mir diesen ultrabelanglosen Werbeclip für die US-Marines ansehen. Nervig. Dämlich. Öde. Schlimmer geht nimmer.
Schlägt alle TV-Tipps in den Wind. Der Samstag bei RTL2 ist eine reine Katastrophe... und ein Festtag zugleich!
09.05: Achterbahn
11.25: Jungfernfahrt in den Tod
13.00: Meteor - Der Tod kommt vom Himmel
14.50: Der Todes-Twister
16.30: Space Twister (aka Mega Cyclone, Free-TV-Premiere!)
18.10: Wenn der Mond auf die Erde stürzt
Immer wieder herrlich :)
Tschernobyl-Fukushima-Dukovany? Als um 04.05 Uhr der erste Alarm in Niederösterreich eingeht, wird vermutet, dass es sich im tschechischen AKW Dukovany nur um einen kleinen Störfall handelt. Wenige Stunden später ist eine Kernschmelze grausame Realität. Es kam zu einem Super-GAU und der Wind samt radioaktiv verseuchter Wolken dreht Richtung Österreich. Für Katastrophenfilme jeglicher Art sind die Österreicher sicherlich nicht bekannt. Umso erstaunlicher ist es, dass mit der Fernsehproduktion 'Der erste Tag' ein gleichermaßen beklemmender wie realistischer Unglückstreifen geschaffen wurde. Regisseur Andreas Prochaska ('In 3 Tagen bist du tot') zeichnet ein beängstigendes Szenario der Ungewissheit. Was wäre, wenn es in unser unmittelbaren Umgebung tatsächlich zu einem Super-GAU kommen würde? Was könnten wir tun? Wie würden wir handeln? Ein furchtbares Szenario, dass man sich am liebsten nicht vorstellen möchte. Ganz ohne Klischees kommt natürlich auch 'Der erste Tag' nicht aus und auch der österreichische Dialekt wird für so manchen Norddeutschen wohl eine mehr oder weniger große Sprachbarriere sein - einen Blick darf man dennoch allemal riskieren, nicht nur wegen der wohl noch lange hochbrisanten und spannenden Thematik.
Der Blitz schlägt nie zweimal an der selben Stelle ein, hört man während eines Gewitters immer wieder. In Bulgarien scheint dieses Sprichwort noch nicht angekommen zu sein, anders kann man sich das Blitze-Inferno der bulgarischen Filmindustrie in 'Lightning Strikes' wohl nicht erklären. In der recht ungewöhnlichen Genremischung aus Katastrophen- und Horrorfilm wird der Zorn des Wettergottes auf eine Kleinstadt in North Carolina losgelassen. Dabei werden unzählige Bürger vom Blitz erschlagen, die Erklärung dafür ist ein unbekannter Dämon, der sich schon immer in den Blitzen versteckt hat und nun gezielte Menschenleben liquidieren will. Selbstverständlich stammt das Ganze vom Syfy-Channel, der ersten Adresse für filmische Gurken aller Art. Der obligatorische Held ist diesmal wieder Kevin Sorbo, den ich mittlerweile fast liebgewonnen habe. Dazu gibts noch unzählige Klischees, miese Spezialeffekte und den wohl nervigsten, unglaubwürdigsten und infantilsten Bürgermeister der jemals(!) in einem Film abgebildet worden ist. Zugutehalten muss man dem Film allerdings einen ordentlichen Spannungsgehalt und viele, viele mehr oder weniger gewollte Lacher. Ziemlicher Dreck, trotzdem irgendwie mein Geschmack.
Wenn das spannendste und originellste eines Films der Vorspann mit den in Flammen gesetzten Credits ist und auch der Abspann deutlich mehr als der zuvor gesehen Streifen unterhält, dann muss irgendetwas ziemlich grundlegend schiefgelaufen sein. Der Regisseur der Meisterwerke 'Tödlicher Sex' und 'Parfüm des Todes', Rodney McDonald schaffte dieses Kunststück mit 'Deep Core', einem schäbigen Katastrophentrash mit arg miserablen Spezialeffekten und einer furchtbar primitiven, nennen wir sie mal 'Story'. Und weil die 80 Minuten auch irgendwie gefüllt werden müssen gibt's dazu noch abgedroschene Plattitüden en masse und die totale Langeweile. Hier stimmt einfach gar nichts, von vorne bis hinten missraten und nicht weniger als ein filmischer Offenbarungseid.
Hört sich echt gut an. Johnny To-Filme sind immer eine Augenweide.
Themenwøche: Schweden
Ein Rhythmus. Ein Muster. Ein komplett durchstrukturierter Alltag. Das ist das Leben des 18-Jährigen Simon, einem Autisten mit Asperger-Syndrom, der nur abgerundete Toastscheiben isst, Berührungen nicht ausstehen kann und sich bei Streitigkeiten in einen zu einer Weltraumkapsel umgebauten Waschzuber zurückzieht. Und in genau diese Welt lässt uns Regisseur Andreas Öhman in seinem Regiedebüt eintauchen, in eine Welt voller Riten und Regeln, aber auch in eine Welt voller Herz und Humor. 'Im Weltraum gibt es keine Gefühle' ist eine erfrischende, liebenswerte und vor allem durch und durch angenehme Feel-Good-Komödie, die mit einer ernsten Krankheit so locker umgeht, wie man es sich eigentlich immer wünschen würde. Mit viel skurrilem Witz inszeniert, erschuf Öhman einen wunderbar herzerfrischenden und fröhlichen Film mit leichten Drama-Anleihen, bei dem vom herrlichen Soundtrack bis hin zu den durchwegs sympathischen Charakteren einfach alles stimmt. Ein weiterer echter Geheimtipp aus dem hochgradig unterschätzten Filmland Schweden und gleichzeitig der wohl charmanteste Vertreter, um die zweite Themenwoche zu den grotesken bis unterkühlten, aber ungemein liebenswerten Schweden angemessen zu beschließen.
Themenwøche: Schweden
Alter Schwede! Eine dystopische Zukunftsvision aus Skandinavien. Regisseur Tarik Saleh nimmt uns mit in eine surreale, düstere und extrem beklemmende Welt, in der die totale Überwachung längst Realität geworden ist. In einer durchgestylten Animationsoptik wird das Jahr 2024 abgebildet, unter ganz Europa existiert ein riesiges U-Bahn-Netz, dessen Reichweite alle zuvor bestehenden Transportmittel übertrifft. Hier spielt sich auch die Geschichte von 'Metropia' ab, die Geschichte einer gigantischen Verschwörung, die so fern bei all dem rasanten technischen Fortschritt gar nicht mehr sein muss. Tarik Saleh greift George-Orwell-Themen wie Überwachungsstaat und Motive wie Konsumkritik auf und inszenierte damit einen gleichwegs verwirrenden wie faszinierenden Trip in eine nur scheinbar ferne Welt. Die graue, farbentsättigte Optik ist eine selten gesehene Klasse für sich und der wundervolle Soundtrack (siehe Link unten) übertrifft alles. 'Metropia' ist ein seltener, dafür aber umso erstaunlicherer Sci-Fi-Animationsfilm aus dem hohen Norden, dessen Thematik der totalen Überwachung wohl auf ewig brandaktuell sein wird.
Hier der Soundtrack: http://www.youtube.com/watch?v=E5p4kCdFkSQ
Themenwøche: Schweden
Ein Film über synchronschwimmende Männer, das kann ja eigentlich nichts werden, dachte ich zunächst. Knapp hundert Minuten später war ich vom Gegenteil überzeugt worden. Dass eine solche auf den ersten Blick so alltägliche Sportlerkomödie so warmherzig, liebenswürdig und grundsympathisch daherkommen kann, hätte ich bei weitem nicht für möglich gehalten. Doch die Schweden sind nun mal immer für eine Überraschung gut und so inszenierten sie in Gestalt von Måns Herngren mit 'Männer im Wasser' einen wirklich angenehmen und mal ganz anderen Sportlerfilm. Mit Situationskomik und reichlich Dialogwitz erleben wir die Geschichte einer alten Hockeymannschaft, die während ihrer Midlife-Crisis auf die anfangs so absurde Idee kommt ein Synchronschwimmteam zu gründen, damit aber überwiegend auf Ablehnung stößt, dennoch nie aufgibt und letztendlich an der Weltmeisterschaft teilnimmt. Dabei findet Måns Herngren zu jedem Zeitpunkt den richtigen Ton und sorgt trotz des einen oder anderen dramaturgischen Durchhängers für hervorragende Unterhaltung. Dem durchwegs sympathischen Darstellerensemble (inklusive Dietrich Hollinderbäumer alias Ulrich von Heesen aus der heute-show) bei ihrem Spiel zuzuschauen macht darüber hinaus einfach nur Spaß und der sehr angenehme Soundtrack sorgt für den mittlerweile gewohnten Skandinavien-Flair. Ein feuchtes Vergnügen voller Witz, Wärme und Esprit. Hat Spaß gemacht.
Themenwøche: Schweden
Vater wird 70! Für die in Stockholm lebende Mia ein Anlass um nach langer Zeit mal wieder ins Elternhaus nach Dalarna zurückzukehren. Dort angekommen trifft sie allerdings erst nur auf Streiterei, Eifersucht und andere Konflikte. Aus 'Zurück nach Dalarna' hätte sicherlich eine nette, nostalgisch angehauchte Familienzusammenkunft werden können. Regisseurin Maria Blom packt das Thema jedoch anders an und versucht auf hysterische Art und Weise ein einfaches Familientreffen zu erzählen. So besteht der gesamte Film fast nur aus permanenter Aufregung und einem ewigen Gezanke der sowieso viel zu vielen Figuren, was einem nach einiger Zeit nur noch auf die Nerven geht. Dazu sind die Figuren bis auf Mia fast allesamt unsympathisch und die vielen Handlungsstränge einfach zu exzentrisch erzählt. Den guten Willen kann man erkennen, letzten Endes reicht der neben schöner Musik aber einfach nicht aus, um die typisch skandinavische Familiendramödie zumindest auf eine Durchschnittsbewertung zu hieven.
Themenwøche: Schweden
Ein Anruf und sofort werden grausame Erinnerungen wach. Als Leena am Telefon erfährt, dass ihre Mutter im Sterben liegt, beginnt für sie eine emotionale Phase der Reflexion. Eine Phase, in der sie ihre furchtbare Kindheit noch einmal Revue passieren lässt und die Jahre inmitten ihrer alkoholabhängigen Eltern gedanklich quasi noch einmal durchlebt. In Rückblenden und aus der Perspektive der jungen Leena schildert Pernilla August in ihrem Regiedebüt die bewegende Zeit einer verlorenen Kindheit. Dabei sorgt die Schwedin dafür, dass einem als Zuschauer während drastischer, mitunter extrem schwer zu ertragener Momente nicht selten der Atem stockt. Wenn der Vater mal wieder um sich schlägt, wenn die Mutter ihre Depressionen mal wieder im Alkohol ertränkt und wenn sich beide im betrunkenen Zustand die schlimmsten Beleidigungen an den Kopf werden, dann nennt sich sich das für die Tochter Alltag. 'Bessere Zeiten' ist ein ehrliches, zutiefst bewegendes und vor allem von Noomi Rapace (Millenium-Trilogie, 'Prometheus') superb gespieltes Drama, dessen Story so intensiv sicherlich noch nie abgebildet wurde. Nie war Vergangenheitsbewältigung so schmerzvoll. Eine überwältigende, extrem fesselnde und leider viel zu unbekannte Schwedenperle.
Themenwøche: Schweden
So etwas hätte man 2002 von Lukas Moodysson wirklich nicht erwarten können. Nach einer Liebesdramödie und einem Film über das 68er-Lebensgefühl inszenierte der schwedische Regisseur mit 'Lilja 4-ever' eine gleichwegs unangenehme wie bittere Sozialstudie um ein erschütterndes Leben, dass sich so keineswegs hätte entwickeln dürfen. Ungeschminkt erzählt Moodysson die lose auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte der jungen Lilja, die aufgrund mangelnder elterlicher Fürsorge und fataler Kontakte mit falschen Freunden in einen Strudel aus Missbrauch, Unterdrückung und Zwangspros-titution gerissen wird. Während ganz zu Anfang noch mehr oder weniger heile Welt herrscht, entwickelt der Streifen im Verlauf eine ungeheure emotionale Wucht, ehe man am Ende - ohne dabei zu viel zu verraten - völlig hilflos und frustriert zurückgelasssen wird. 'Lilja 4-ever' zeichnet ein pessimistisches Weltbild, dass dabei näher am sozialen Realismus orientiert ist, als man sich es vorstellen möchte. Ein bewegendes Porträt einer machtlosen Existenz. Wahrlich keine leichte Kost.
Themenwøche: Schweden
Schräg. Schräger. Schwedenfilme. Es ist schon echt wahnsinnig, auf welch absurde Ideen dieses bescheidene Völkchen aus dem Norden Europas immer so kommt. Ein Film ist skurriler als der andere. 'Das Jüngste Gewitter' treibt das alles nun auf die Spitze. In surrealen Episoden werden die groteskesten Momente im Leben einiger Menschen erzählt. Schon die erste Episode zeigt wie in dem Film der Hase läuft: Ein alter Mann mit einer Gehhilfe spaziert über die Straße, hinter ihm schleift sein Hund über den Boden, weil er sich offenbar in der Leine verheddert hat. Episode Ende. Ob das nun herrlich bizarr oder schlicht stumpfsinnig ist kann jeder für sich selbst beurteilen. Über die gesamte Laufzeit hinweg wirkt der Film aber fast schon zu ausgefallen und doch arg fern der Sehgewohnheiten. Auch sonst hat die Episodengroteske so einiges zu bieten. So setzt Regisseur Roy Andersson ausschließlich auf entsättigte, extrem kühl anmutende Farben, die Kamera fängt die Bilder dabei ausnahmslos aus der totalen Einstellung ein. Letztlich kann ich wie bei fast allen Schwedenfilmen nur wieder sagen, dass auch dieser Film reine Geschmackssache ist und längst nicht jedem zwangsläufig gefallen muss. Für Freunde von surrealen und völlig bizarren Grotesken ist 'Das Jüngste Gewitter' allerdings unumgängliches Plichtprogramm.
Themenwøche: Schweden
Malmö, Schweden. Aus jeder Ecke dröhnen grausige Musiktöne. Ein einfacher Gang über die Straße macht das ganze Elend deutlich. Furchtbare Musik, weit und breit. Ein Zustand, den man keineswegs so belassen darf, denken sich Sanna und ihre sechs Drummer. Zeit etwas zu ändern und musikalisch mal so richtig aufzuräumen. Die Story um die "Musikterroristen", die Alltagsgegenstände zu Musikinstrumenten zweckentfremden und so beispielsweise die Bankfiliale mit schwarzen Masken stürmen, nur um dort inmitten beängstigter Kunden zu musizieren konnte eigentlich nur aus Skandinavien kommen. Auch diesmal besteht ein Film wieder einmal nur aus grotesken Ideen und irren Einfällen. So konnten wohl noch nie mit einfachen Bürostempeln oder mit lebensnotwendigen Beatmungsgeräten stimmigere Rhythmen erzeugt werden, als es hier der Fall ist. Die vier "Konzerte" sind fraglos eine Liga für sich, der restliche Verlauf ist ganz im Gegensatz dazu allerdings mehr oder weniger behäbig und längst nicht immer so großartig. Letztlich entschuldigen die Musikeinlagen dafür aber mehr als genug. 'Sound of Noise' ist an Skurrilität kaum zu überbieten und letztlich nicht weniger als schwedisches Kino in Bestform. Ein verrückter Undergroundtrip, der zwar seine Schwächen hat, dafür aber über weite Teile einfach nur Spaß macht!
„Hör' dir diese Stadt an mit all der scheiß Musik. Es ist Zeit zurückzuschlagen. Wir werden dieser Stadt ein Konzert geben, das sie nie vergessen wird.“
Themenwøche: Schweden
Stardirigent Daniel betritt die Bühne. Ein Feuerwerk der Musik erklingt. Frenetischer Jubel. Unbändige Begeisterung. Er verlässt die Bühne. Doch dann ist alles aus. Herzinfarkt beim Verlassen des Rampenlichts. Das Ende einer großen Karriere. Nie wieder üppige Orchester. Nie wieder mächtige Konzerte. Er kehrt in sein schwedisches Heimatdorf zurück. Ljusåker. Ein Neuanfang. Er wird Chorleiter. Eine der leichtesten Übungen. Irrtum. Eher eine Herkulesaufgabe. Schwierige Bedingungen. Viele Probleme. Und doch entflammt eine neue Leidenschaft. Endlich wieder Zuversicht. Optimismus. Doch da. Ein Schläger. Ein bigotter Pfarrer. Neue Schwierigkeiten. Neue Sorgen, soweit das Auge reicht. Und dann immer diese Frau. Lena. Wer ist diese Frau. Und wohin führt der eigene Weg. Ein neuer Lebensabschnitt voller Aufgaben und Erfahrungen hat begonnen.
Das schwedische Musikdrama 'Wie im Himmel' auf bestimmte Eigenschaften zu reduzieren wäre grob fahrlässig. Zu viele Themen schneidet Regisseur Kay Pollak an, um sie hier alle in einen Topf zu werfen. Der mit reichlich Kitsch inszenierte Film drückt an einigen Stellen doch sehr auf die Tränendrüse, macht dieses aber immerhin gekonnt und hat zum Ende hin einen ganzen Mikrokosmos an mehr oder weniger traurigen Schicksalen erzählt. Getragen wird das Drama vom mittlerweile auch international bekannten Michael Nyqvist, dem Mikael Blomkvist-Darsteller aus Stieg Larsons Millenium-Trilogie. Empfehlen kann man 'Wie im Himmel' allen Freunden des Melodrams bedenkenlos weiter - die zeitweise herzzerreißende, an anderen Stellen aber auch etwas überladene Geschichte mag vielleicht nicht jedem zusprechen, eine Chance sollte man dem Streifen aber dennoch geben, gerade auch weil die wunderschöne Musik, die prächtigen Landschaftsbilder und die unverbrauchten Gesichter des schwedischen Films einen Blick allemal wert sind.