moviee - Kommentare

Alle Kommentare von moviee

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    Auch nach seinem Megaerfolg ließ Cameron die Geschichte der Titanic nicht los. Der "Mythos Titanic" faszinierte ihn, so war es nur eine Frage der Zeit, bis sein nächstes Projekt über die Legende des unsinkbaren Luxusliners abgedreht wurde. Im Jahr 2001 schien für ihn ein Herzenswunsch in Erfüllung zu gehen. Zusammen mit Bill Paxton und einer Mannschaft bestehend aus Meereswissenschaftlern, Historikern und Technikern erforschte er in 4000 Metern Tiefe die beachtlichen Überreste der einst als "Schiff der Träume" titulierten Titanic. Mit speziellen 3D-Kameras, Tauchrobotern und weiterer hochwertiger Technik wurden gleichermaßen faszinierende wie spektakuläre Aufnahmen eingefangen, dazu wurden sozusagen als "Geister" in nachinszenierten Szenen Gäste und Besatzung auf die heutigen Aufnahmen der erstaunlich gut erhaltenen Trümmerteile gelegt und dem Zuschauer in Kurzcharakteristiken die wichtigsten Figuren der damaligen Jungfernfahrt nähergebracht. Man hat als Betrachter entgegen es von Cameron vielleicht angestrebt wurde nicht unbedingt das absolute Gefühl, unmittelbar an der Expedition beteilligt zu sein, vielmehr erhält man einen authentischen Einblick in mitreißende und selten gesehene Sphären, die sowohl beeindruckend, als auch in einer Art und Weise beängstigend sind. Zwar ist die Doku aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet nicht unbedingt allzu erkenntnisreich, ganz objektiv betrachtet ist die Doku aber ohne Frage einen Blick wert.

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    • ZDFKultur überrascht mich immer wieder. Echt schade, dass der Sender bald eingestellt wird.

      • 8
        über Titanic

        Wenn von 'Titanic' die Rede ist, wird oftmals nicht etwa zuerst an den ehemaligen Ozeanriesen gedacht, vielmehr wird mit dem Begriff zunächst Camerons Filmspektakel von 1997 in Verbindung gebracht und dann erst auf das Passagierschiff abgeleitet. Völlig zu Recht, wenn man die Fakten zu diesem Überwerk betrachtet: Elf Oscars, 131 Millionen Kinobesucher allein in den USA, weltweites Einspielergebnis von über 1,8 Mrd. Dollar und zwölf Jahre lang Träger des Titels "Erfolgreichster Films aller Zeiten". Viele Worte müssen über TITANIC wirklich nicht mehr verloren werden, alles wurde bereits Dutzendfach gesagt, wohl jeder hat den Film mindestens einmal gesehen. Kitschig? Keineswegs! Frauenfilm? Na, und wenn schon! Meisterwerk? Aber Hallo! Fraglos die beste Verfilmung über „Das Schiff der Träume“.

        „Das ist also das Schiff, von dem es heißt, es sei unsinkbar.“ – „Es ist unsinkbar! Gott selbst könnte dieses Schiff nicht versenken.“

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        • 6

          Es ist immer wieder erstaunlich, wie im Katastrophenfilm eine Fernsehproduktion der anderen gleicht. Auch in 'Explosionsgefahr: Eine Stadt am Abgrund' läuft alles nach bekanntem Muster: Schmierige Geschäftemacher ignorieren die Folgen ihrer Profitgier, eine Katastrophe bedroht eine Kleinstadt, ein Held versucht hinter die Ursachen zu kommen, die Bürgermeisterin schiebt Panik und eine Reporterin versucht spektakuläre Hintergründe zu erfahren. Dazu kommen noch Familienprobleme und ein dramaturgisch unabdingbarer Todesfall. Fertig ist die bewährte Dutzendware von der Stange. Wenn das Ergebnis dann aber so aussieht, wie es in dieser Produktion der Fall ist, kann man damit auch vollkommen zufrieden sein. 'Combustion' macht einfach Spaß, ist garniert mit ansehnlicher Action und unterhält auf ganzer Linie. Dazu macht Katastrophenspezi Joe Lando ('Die Große Flut', 'Meteor Apocalypse') wieder einmal souveräne Arbeit und der Streifen bis auf die monströse Klischeefront nicht besonders viel falsch. Alles in allem durchaus zu gebrauchen. „Und jetzt: Hummeressen für alle!“

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          • Bin echt gespannt auf "Ripley's Believe It or Not!"

            • 8

              „Der Film, den wir Ihnen ans Herz legen möchten, ist äußerst unerfreulich. Nicht nur, dass es in dieser Geschichte kein glückliches Ende gibt, sie hat auch keinen glücklichen Anfang und auch in der Mitte gibt es nur wenig beglückendes“, wird der Zuschauer gleich zu Beginn gewarnt. Und doch wecken alleine die ersten Sekunden schon zu viel Interesse, um sich dem fantastischen Märchen über die äußerst betrübliche Geschichte der Baudelaire-Kinder zu entziehen. Die Kinderbuchverfilmung 'Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse' ist nicht nur einer dieser Filme, die mich seit meiner Kindheit begleiten, sondern ebenso ein großartiger Fantasy-Leckerbissen voller skurriler Figuren und märchenhaft-bizarrer Sphären. In einzigartiger Optik wird von Brad Silberling aus grandiosen Kulissen eine phantastische Welt entworfen, in der neben Themen wie Zusammenhalt, Verlust und Zuversicht auch ein abgrundtiefschwarzer Humor und herrliche Gemeinheiten nicht fehlen dürfen. Die fiesen Bösartigkeiten werden von Jim Carrey als hinterhältiger Graf Olaf so sensationell in Szene gesetzt, dass alles andere fast zur Nebensache verkommt. 'Lemony Snicket' oder die Reihe überaus betrüblicher Ereignisse ist wahrlich ein Hochgenuss für alle Freunde des Bizarren, eine vorzügliche Delikatesse, an der es einfach nichts zu bemängeln gibt. Ein magisches Erlebnis voller Biss, Witz und Fantasie, das man sich keineswegs entgehen lassen sollte.

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              • 6

                Wissenschaftler stürzen sich in Massen von den Brücken, Physiker ergrauen innerhalb weniger Sekunden und Astroforscher heulen sich bis ins Mark tief erschüttert in den Schlaf - das alles sind mögliche Reaktionen, sollten jene Berufsgruppen auch nur kurz in den 'Polarsturm' reinschauen. Es grenzt fast an ein Wunder, dass der Streifen nicht den Titel des schlechtesten Physik-Films aller Zeiten trägt. 'Der Polarsturm' ist wissenschaftlich gesehen einfach ein unfassbarer Nonsens, selten hat sich ein Film in weniger als 90 Minuten mit so vielen Naturgesetzen auf Kriegsfuß begeben. Nichtsdestotrotz hat die Syfy-Produktion einen recht beachtlichen Unterhaltungswert. Obwohl die Spezialeffekte ziemlich miserabel sind und auch die Dialoge nicht unbedingt einen hohen literarischen Wert aufweisen, wird einem hier keineswegs langweilig, ganz im Gegenteil ist der Streifen über die volle Laufzeit betrachtet sogar ziemlich unterhaltsam und dabei selbst leidlich spannend. Zudem machen die Actionszenen einen recht passablen Eindruck und auch die obligatorischen B-Darsteller bringen ihre stereotypischen Figuren einigermaßen ordentlich rüber. Somit ist längst nicht alles so schlecht, wie es auf den ersten Blick ausschaut. Zwar bleiben erhebliche Mängel wohin das Auge reicht, der üppige Unterhaltungswert lässt darüber aber nur allzu gerne hinwegsehen.

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                • 5

                  Wieder einmal wird ein Provinzkaff von einer unheilvollen Katastrophe bedroht. Ein Fall für Superbürgermeisterin Anna alias die Frau mit den zwei Gesichtsausdrücken. Anna kommt den Wünschen der Bürger nach, managt die Katastrophe, sammelt Sympathiepunkte wo es nur geht und bewältigt darüber hinaus noch ihre Familienprobleme. Hach, wäre das Leben doch so einfach. Bis auf einige Absurditäten macht das Katastrophendrama dennoch gar nicht mal allzu viel falsch. Obwohl der Versuch, zwanghaft Emotionen auf den Betrachter zu übertragen auf die Dauer etwas mühselig wirkt, bleibt der Streifen die meiste Zeit über recht unterhaltsam, was auch an vereinzelten Actionszenen und netten Randfiguren liegt. Unbestritten ist 'Meteor - Der Tod kommt vom Himmel' einschließlich seinem relativ enttäuschenden Ende eine ziemlich minderwertige Produktion, wenn man von Anfang an Abstriche macht kann man hier dennoch seinen Spaß haben. Höher als im unteren Mittelfeld würde ich diesen physikalischen Quark dann aber doch nicht einordnen.

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                  • Schlägt alle TV-Tipps in den Wind. Der Ostersamstag bei RTL2 ist eine reine Katastrophe... und ein wahrer Festtag zugleich!

                    08.20: Meteor - Der Tod kommt vom Himmel
                    10.00: Apollo 11
                    11.35: Katastrophenflug 232
                    13.20: Asteroidenfeuer - Die Erde explodiert
                    15.00: In der Tiefe lauert der Tod
                    16.45: Erdrutsch - Wenn die Welt versinkt
                    18.25: Die Vulkan-Apokalypse
                    20.15: Der Polarsturm
                    21.55: Kollisionskurs - Blackout im Cockpit (bis 23.30)

                    Immer wieder herrlich :)

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                    • 4

                      Es spricht nicht unbedingt für einen Film, wenn die Hauptdarstellerin dem Zuschauer schon nach wenigen Minuten so unsagbar auf die Nerven geht, dass dieser entweder eine Augen-zu-und-durch-Mentalität für den Streifen entwickelt oder gleich offenkundig völliges Desinteresse zeigt. Der unsäglichen 13-Jährigen Nicole, die in 'Airspeed' ein Flugzeug zu Boden bringen muss, wünscht man jedenfalls schon bald ein qualvolles Ende. Neben weiteren furchtbar unglaubwürdigen Figuren trifft man hier vor allem auf zahlreiche Absurditäten und ziemlich fragwürdige Handlungsstränge. Der Film, dessen deutscher Untertitel bereits sein dürftiges Ende verrät, mag vielleicht eher etwas für das Kinderfernsehen sein, anders kann man sich auch die Tatsache nicht erklären, dass trotz eines türgroßen Loches in der Flugzeugwand absolut keiner stirbt und alle Beteiligten (samt Crew und Passagiere) fast die gesamte Laufzeit über nur bewusstlos sind. Erfreuliche Facetten sucht man vergebens, es bleibt neben der abermaligen Erkenntnis, dass Katastrophen Familienprobleme therapieren eine sehr mittelmäßige Dutzendware nach altbekannten Mustern.

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                      • 5 .5
                        über Storm

                        „Jetzt müssen wir Städte wie Hiroshima und Nagasaki nicht mehr selbst zerstören, von nun an sind es Stürme, die das für uns erledigen.“

                        Was in 'Superstorm' recht ansprechend umgesetzt wurde, ist 'Storm' nur mäßig ansehnlich gelungen: Die Idee, mittels Wettersteuerungstechnologie unheilvolle Stürme enstehen zu lassen. In diesem Streifen beharrt Martin Sheen jedenfalls darauf, künstlich erzeugte Stürme gen Mexiko zu schicken, Genrekenner Luke Perry ('Feuerhölle', 'Supernova') hät davon jedoch nicht besonders viel. Und so plätschert der Katastrophenthriller zwischen belanglosen und kurzweiligen Szenen die ganze Zeit über vor sich hin. Erst im letzten Drittel wird der Film dann allmählich spannender, ehe das atmosphärische Finale trotz mäßiger Spezialeffekte weitestgehend überzeugen kann. Außergewöhnliches darf man von 'Storm' keineswegs erwarten, viel mehr ist der Streifen ein konventioneller, recht unterhaltsamer B-Actioner, der am Tele5-Freitag schon gut aufgehoben war und für netten Zeitvertreib durchaus zu gebrauchen ist.

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                        • 6

                          Was haben 'Tycus' und ein gerade erst abgelaufener Jughurt gemeinsam? Man weiß, er ist schlecht, gibt ihm aber trotzdem eine Chance. Nun stimmt bei 'Tycus' aber einfach überhaupt nichts. Die Qualität der Produktion tendiert gegen Null, die Spezialeffekte sind entweder miserabel oder bei großen Vorbildern geklaut, die Story so albern wie hirnrissig und Leistungen der Darsteller praktisch nicht vorhanden. Bezeichnend ist auch die Empfehlung einer der Figuren: „Schau dir nicht zu viele schlechte Filme an, Kumpel“. Man könnte vielleicht auch soweit gehen und sagen, 'Tycus' sei ein filmsches Häufchen Elend, wäre da nicht ein recht beträchlicher Unterhaltungswert und allerhand ungewollte Komik, die noch das nötigste für eine kurzweilige Abendunterhaltung herausreißen. Prinzipiell kann ich dennoch allen nur von dieser Gurke abraten, die sich nicht unbedingt als hartgesottene Trashfans sehen. Was Dennis Hopper zur Teilnahme an diesem Streifen bewegte, wird wohl auf immer sein Geheimnis bleiben.

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                          • 4 .5

                            Regel Nr.1 in Katastrophenfilmen: Atombomben sind immer eine Lösung. Diesmal ist es der zu rotieren aufhörende Erdkern, der unsere Zivilisation an den Rand der Existenz stellt. Und so läuft es halt wie immer in diesem Genre. Experten tagen, Maßnahmen werden eingeleitet, eine Gruppe von Helden geformt und die Welt vor eine massive Zerreißprobe gestellt. 'The Core' oder 'Bockmist - Der Film' ist neben pseudo-visionärem Endzeitgeplänkel vor allem ein unfassbar langweiliges weil ideenloses Machwerk, das an große Vorbilder anzuknüpfen versucht, damit jedoch inklusive lückenhaftem Drehbuch kläglich scheitert. Stars wie Aaron Eckhart und Hilary Swank begeben sich in einem technischen Riesenmaulwurf knapp 3000 Kilometer unter die Erde um den Erdkern mittels Nuklearsprengköpfen wieder anzuwerfen. Was ziemlich paradox klingt ist tatsächlich fern jeder Naturgesetze, nicht umsonst wurde der Streifen jüngst zum "schlechtesten Physik-Film aller Zeiten" gekührt. Schon mit Fertigstellung des Drehbuchs war das Projekt zum Scheitern verurteilt. So ist 'The Core' nicht mehr als eine ziemlich überflüssige Reise ins Innere der Erde, die mächtiger sein will, als sie in Wirklichkeit ist und bis auf den Einsturz der Golden Gate Bridge nicht im Ansatz zu unterhalten weiß.

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                            • 3

                              Terror in Russland! Um 9.23 Uhr Ortszeit (4.23 Uhr MEZ) kam es heute morgen in der etwa 1500 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Region Tscheljabinsk im Uralgebirge zu einem wahren Meteoritenregen. Ein Gesteinsbrocken krachte mit 18 km/s auf die Erde und hinterließ neben einer enormen Druckwelle und einem lauten Knall massenhaft zertrümmerte Dächer und Scheiben. Es müssen schreckliche Minuten gewesen sein, in denen der Himmelskörper in die betroffene Region krachte. Sicher werden wir vor Meteoriten und Konsorten wohl auch in nächster Zeit nie wirklich sein, das Objekt am frühen Morgen war einfach zu klein um von Meteor-Forschern oder Wissenschaftlern entdeckt zu werden. Immerhin, die meisten Meteoriten schaffen es nicht bis auf die Erdoberfläche, sondern verglühen frühzeitig in der Atmosphäre.

                              Der Spielfilm 'Meteoriten!' ist indes nicht mehr als einer von vielen müden Aufgüssen nach bekanntem Schema. Neben vereinzelten Asteroiden entdeckt der Zuschauer nur alte Klischees und lahme Figuren am Horizont. Es ist schon erstaunlich, wie oft man exakt dieselbe Geschichte immer wieder und wieder verfilmen kann. Alles hat man schon mindestens einmal gesehen, auch ein Unterhaltungswert ist praktisch nicht vorhanden. Letztlich teilt der Streifen dasselbe Schicksal wie 'Tornado!' - mit einem angehängten Ausrufezeichen hinter dem Titel versucht den Film attraktiver zu machen, damit aber wenig überraschend gnadenlos gescheitert.

                              Heute Abend gegen 20:30 Uhr wird dann der Asteroid "2012 DA14" knapp an der Erde vorbeirasen. Erneute Einschläge werden allerdings nicht zu befürchten sein, da der Himmelskörper anscheinend aus einer völlig anderen Richtung kommen soll. Wie dem auch sei, hoffen wir das Beste.

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                              • 2

                                Die Araber tragen Palästinensertücher und ballern willkürlich durch die Gegend, die Russen saufen permanent Wodka und die Chinesen sind sowieso neunmalkluge Besserwisser. Nichts neues also an der Klischeefront. Die Antifilmer der Asylum-Gurkentruppe haben mal wieder eiskalt zugeschlagen und mit '2012: Supernova' nicht nur einen unglaublich öden, sondern auch furchtbar hanebüchenen SciFi-Trash der untersten Schublade herausgebracht. Hat man mal kurz nicht hingeschaut steckt man schon mittendrin in miesen Spezialeffekten, hohlen Phrasen („Wir werden alle sterben”) und absurden Dialogen („Ich bin den gesamten Internet-Datenverkehr der letzten Tage durchgegangen. Und irgendjemand hat eine Mail an einen unbekannten Account geschickt”). Die Story ein Jammertal, die Synchro eine Höllenqual, die Darsteller abnormal. Von vorne bis hinten missraten, irgendwann sehnt man sich die Apokalypse herbei...

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                                • 7

                                  Achtung NASA! Am 15. Februar wird ein 50 Meter großer Gesteinsbrocken nur knapp an der Erde vorbeischrammen. Der Asteroid 2012 DA14 nähert sich bis auf 28 000 Kilometer, zu einem Einschlag wird es jedoch voraussichtlich nicht kommen. Zum Glück!

                                  So viel Glück lässt Michael Bay der Erde in ARMAGEDDON jedoch nicht zugestehen, Bay erfreut sich lieber daran, reihenweise Tod und Verderben auf unseren schönen Planeten niederprasseln zu lassen. So machen sich Bruce Willis, Ben Affleck, Steve Buscemi und Co. auf den Weg, das drohende Übel in Form eines Asteroiden irgendwie abzuwenden. ARMAGEDDON ist zusammen mit DEEP IMPACT (der mir sogar noch besser gefallen hat) ohne Frage das Maß aller Dinge, wenn von Himmelskörpern, die auf die Erde zusteuern die Rede ist. Und das natürlich vollkommen zu Recht. Es knallt, es zischt und es kracht im Sekundentakt, wie es sich für solch einen Streifen gehört. Zwar wird auch die Patriotismusschiene vollends ausgefahren - wann immer es sich ergibt, wird die Flagge der USA vor die Linse gehalten - allzu sehr stört die Vaterlandsliebe der Amis aber nicht, das hat man an anderer Stelle schon deutlich schlimmer gesehen. Bays Sci-Fi-Action-Katastrophen-Thrillerdrama mag längst nicht jedem zusprechen, für die einen ist er ein vollendetes Meisterwerk, für die anderen ein pathosüberladener Reinfall, für mich bleibt ARMAGEDDON einfach nur erstklassiges Popcornkino mit reichlich Unzulänglichkeiten, aber einem gigantischen Unterhaltungswert.

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                                  • 8
                                    über Exiled

                                    Niemand lässt eleganter dunkles Blut über den trockenen Erdboden fließen, niemand setzt durch die Luft jagende Patronenhülsen so stilvoll in Szene, niemand lässt einfache Körperdrehungen so ästhetisch, ja fast schon künstlerisch aussehen wie er. Hongkongs Meisterregisseur Johnnie To versteht es einfach Gangsterfilme zu formvollendeten Prachtstücken zu machen. Jeder einzelne Film ist derart vollkommen, detailverliebt und betörend, dass eine Handlung fast jedes Mal zur Nebensache verkommt. Auch EXILED zu beschreiben bedarf es nicht vieler Worte. Die Chronik der fünf Jugendfreunde, die, nach Jahren allesamt Auftragskiller geworden, sich ein letztes Mal wiedersehen, wird mit einer einer Coolness, Faszination und Eleganz erzählt, die wohl nicht nur im asiatischen Kino seinesgleichen sucht. Die krasse Abschlussszene bleibt unvergessen. Eastern meets Western - Johnnie To erfindet den Gangsterfilm wieder einmal neu.

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                                    • 2
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                                        Perspektivlos. Mutlos. Kraftlos. Das Leben der 16-Jährigen Claireece Jones gleicht einem Scherbenhaufen. 'Precious' wird sie genannt, doch das ist nur traurige Ironie. Denn wertvoll ist sie für niemanden. Stattdessen scheint die stark übergewichtige Analphabetin bereits mit sich abgeschlossen zu haben. Gefrustet vom Leben, gefrustet von der Hilflosigkeit, gefrustet von allem. Die Mutter, eine cholerische Tyrannin, schikaniert sie jeden gottverdammten Tag auf grausamste Weise. Der Vater, ein Pädophiler, vergeht sich seit dreizehn Jahren an der wehrlosen Tochter. Nun ist Precious das zweite Mal von ihm schwanger. Ein erbärmliches Leben als schwarzer Abschaum am Rande der Gesellschaft scheint vorprogrammiert zu sein. Doch dann ergeben sich neue Möglichkeiten. Precious schafft es Mut zu schöpfen. Ein Wort das sie bis dahin nicht kannte. Neue Möglichkeiten ergeben sich, doch wie können sechzehn furchtbare Jahre einfach so vergessen, oder zumindest verdrängt werden? Diese Frage stellt sich 'Precious – Das Leben ist kostbar' - eine zutiefst emotionale Mischung aus harter Sozialstudie und ehrlicher Charakterisierung. Regisseur Lee Daniels zeigt erst das krasse Gegenteil des amerikanischen Traums zwischen fehlenden Möglichkeiten, grausamster Perversion und trauriger Realität, um nach einiger Zeit ein neues, zu Beginn derart fernes Lebensgefühl, entsprungen aus ungeahnten Kraftreserven und dem unbedingten Willen zur Veränderung kreiert zu haben. Die Botschaft, etwas aus seinem Leben zu machen, egal ob man am Boden oder noch viel tiefer liegen mag, vermittelt der Streifen auf überragendem Wege. Erst grausam, dann ermutigend, aber zu keinem Zeitpunkt aufdringlich. Selten ein solch ausdrucksstarkes Sozialdrama gesehen.

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                                        • 6 .5

                                          Ein echtes Albtraumszenario. Jay übernimmt den Job, ein marodes Cessna-Flugzeug von Kalifornien nach Australien zu überführen. Ein vermeintlich Leichtes für den Berufsflieger. Als er nach einem 14-stündigen Nonstopflug sein Zwischenziel Norfolk Island anfunkt, erhält er von dort keine Antwort. Der Radiokompass und sämtliche andere Navigationsinstrumente sind ausgefallen. Er muss einsehen, dass er sich seit Stunden auf einem falschen Kurs befindet. Nun ist er gefangen über dem Pazifik. Dazu wird es dunkel und der Treibstoff immer knapper. Ein Todesurteil. Der einzige Funke Hoffnung besteht aus einem Passagierflugzeug, das sich irgendwo in der Nähe befinden soll. 'SOS über dem Pazifik' ist ein packendes Fliegerdrama um quälende Ungewissheit und die Angst, dem Tod mit starrer Mine ins Auge zu blicken. Selten wurde über der Luft so authentisch Spannung verbreitet, wie es hier in dieser TV-Produktion getan wurde. Auf einer wahren Begebenheit basierend, schildert der Streifen die Ereignisse vom 22. Dezember 1978 mit größter Sorgfalt. Dazu wird eine ungemein wirklichkeitsnahe Psychostudie über Handlungsweisen in Ex­t­rem­si­tu­a­ti­onen entworfen und wenn man will sogar eine Grundsatzdebatte hinsichtlich des Überführens von maroden Luftfahrzeugen entfacht. Ein in sämtlichen Belangen ziemlich starker Flugthriller.

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                                            Jeden Freitag- und Samstagabend wird im Hause Tele5 ein unliebsamer Mitarbeiter auf den dunklen Firmendachboden geschickt, um in der verstaubten und miefig riechenden Mottenkiste nach astreinem Trash der Neuzeit zu suchen. Sollte der trostlose Angestellte dabei einen schlechten Tag erwischen, können die Streifen auch mal 'Killerameisen', 'Dinoshark' oder 'Das Wetter-Inferno' heißen. Der Titel des letzten Freitags-Films 'Judgment Day' war demnach ein echter Lichtblick. 'Judgment Day' oder 'Ghettoslang - Der Film' ist handwerklich wahrhaftig ziemlicher Schund. Es dreht sich auf der einen Seite um einen Meteoriten, der die Erde zu vernichten droht und auf der anderen Seite um eine Gruppe religiöser Fanatiker, die das Ende aller Tage für gottgewollt halten. Schon die Grundstory ist ziemlich mies. Die Darsteller um Ice-T (nicht zu verwechseln mit Ice Cube) und Konsorten machen ihrem Ruf als B-Schauspieler dabei mal wieder alle Ehre. Und wenn der Film schon schlecht produziert wurde und auch alles andere nicht stimmt. So What? Die Dialoge im klassischen Hip-Hop-Jargon sind oftmals so genial, dass man sich zeitweise vor Lachen kaum halten kann. („Wer ist diese Pissnelke?“ - „Meine Pissnelke passt auf mich auf.“) Dazu macht der Streifen einfach nur verdammt viel Bock und ist kurzweilig bis zum Schluss, da verzeiht man ihm die Mängel nur allzu gerne. Arm, aber sexy - dafür liebe ich Tele5.

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                                            • Schlägt alle TV-Tipps in den Wind. Der Samstag bei RTL2 ist eine reine Katastrophe... und ein Festtag zugleich!

                                              06.05: Atomalarm in San Francisco
                                              09.20: Im Rausch der Höhe
                                              11.05: SOS über dem Pazifik
                                              12.55: Erdbeben - Wenn die Erde sich öffnet...
                                              14.40: Wettlauf mit dem weißen Tod
                                              16.30: Tornado!
                                              18.15: Der Todes-Twister

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                                              • 5 .5

                                                Im November 1974 verließen reihenweise Zuschauer die Kinos, während vor ihnen der Film 'Erdbeben' über die Leinwand flimmerte. Dies geschah jedoch keineswegs aus Langeweile oder gar aus Qualitätsgründen, vielmehr wurde dem verwirrten Publikum erstmalig das neuartige Sensurround-Tonsystem präsentiert. Spezielle Subwoofer und Verstärker ließen den Kinosaal durch den Schalldruck buchstäblich zum Beben bringen und erzeugten eine bis Dato selten erlebte Authentizität des vor ihnen abgespielten Streifens. Authentisch auch wegen der gigantischen Spezialeffekte, die selbst für heutige Verhältnisse noch als absolut gelungen einzustufen sind. 'Erdbeben' zählt mit wenigen anderen Vertreten aus selbiger Zeit wohl zum Inbegriff des klassischen Katastrophenfilms. Vor einer gefühlten Ewigkeit entstanden, ist der Film auch knapp 40 Jahre später noch immer eine echte Wucht: Charlton Heston, George Kennedy und andere kämpfen gegen eine der unberechenbarsten Launen der Natur. Nach dem recht zähen Beginn mit einigen melodramatischen Einschüben entwickelt sich der Streifen mit der Zeit zum aufregenden Reißer, der spätestens beim eintretenden Desaster gegen Mitte wohl jeden bis dahin noch zwiegespaltenen Betrachter ansprechen sollte. Trotzdem ist dem Film deutlich anzumerken, dass auch er alles andere als zeitlos ist. Bei meiner nunmehr vierten Sichtung, hatte ich zwischenzeitlich ernsthaft mit der Aufmerksamkeit zu kämpfen. Leider ist irgendwo auch der grandiose 'Erdbeben' sichtbar gealtert. Dies soll aber keineswegs als Vorwurf interpretiert werden, vielmehr darf man nicht vergessen, was Mark Robsons Film alles für dieses Genre getan hat. Es wurde ein, vielleicht sogar DER Grundstein für sämtliche Desasterfilme über derartige Naturkatastrophen gelegt. 'Erdbeben' ist ohne Frage bis heute einer der bedeutendsten Streifen des Genres und ein Musterbeispiel für eine technisch absolute perfekte Ausstattung, daran können auch die Zeichen der Zeit nichts ändern.

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                                                  Ich bin verwirrt. Verwirrt und verstört. Was war in den letzten beiden Stunden nur mit mir los? Was spielte sich dort 120 Minuten vor meinen Augen ab? Illusion oder Wirklichkeit? Sein oder Schein? Einbildung oder Realität? Da startet man am frühen Abend relativ unwissend einen vermeintlichen Katastrophenfilm und bekommt von einem Mysteriedrama bis zur mutmaßlichen Apokalypse so ziemlich alles geboten. Nur wie zur Hölle soll man das Gesehene deuten, wie soll man es einordnen und wie soll man es verstehen? 'Take Shelter' ist neben einem unbegreiflichen Mysterium wohl die visuelle Darstellung des Sprichworts "Die Ruhe vor dem Sturm". Ohne große Hintergrundinformation erlebt der Zuschauer zwischen permanenten Wechseln aus unheimlicher Stille und unerklärlichen Visionen ein düsteres, gar hypnotisches Wechselbad der Gefühle. Auch nach dem abrupt einsetzenden Abspann bleiben Fragen über Fragen neben einem Interpretationsspielraum von ungeahnter Größe. 'Take Shelter' hat mich buchstäblich sprachlos gemacht, nur in welcher Hinsicht kann ich nicht sagen. Vielleicht ein Meisterwerk, vielleicht ein Albtraum, vielleicht eine bitterböse Sug­ges­ti­on. Aber manipulierend bis zum Schluss. Ich bin verwirrt.

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                                                    moviee 06.01.2013, 17:41 Geändert 03.06.2015, 00:26

                                                    Wirbelstürme zählen ohne Frage zu den unberechenbarsten Launen der Natur. Auch in stürmischen Blockbustern und windigen TV-Produktionen sind Orkane, Blizzards, Hurricanes und Zyklone immer gern thematisierte Na­tur­schau­spiele. Einer der besseren Streifen aus dem US-Fernsehen ist 'Devil Winds', zu deutsch 'Teufelswinde'. Genrespezi Joe Lando ('Die Große Flut') als verschmähter Meteorologe nimmt es mit zahlreichen Tornados auf. Inhaltlich ist der Streifen vielleicht nicht besonders originell, dafür jedoch speziell zum Ende hin überraschend spannend. Trotz zahlreicher Genreklischees weiß der Film zeitweise wirklich zu fesseln, Grund dafür ist nicht zuletzt die stürmische Atmosphäre inmitten aufregender Schauplätze. 'Devil Winds' ist durchaus eine echte Überraschung. Kurzweilig, brisant, mitreißend - was will man mehr?

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