moviee - Kommentare

Alle Kommentare von moviee

  • 7 .5

    "Dein einziger Kontakt sind deine Zivis. Das ist kein Zustand", bemängelt Bens Mutter die Lebensweise ihres an einen Rollstuhl gebundenen Sohnes. Ben aber nimmt es gewohnt locker und antwortet trocken "Wenn's kein Zustand ist, dann kann ich ihn ja auch nicht ändern". Hinter seinen bissigen Sprüchen versucht er seine innerliche Leere und die Ernüchterung über die körperlichen Behinderung zu verstecken. Als Benjamin erst den Zivildienstleistenden Christian kennenlernt und kurz darauf der Musikhochschulabsolventin Annika persönlich gegenübersteht werden alle drei schnell zu Freunden und Ben fühlt sich endlich mal wieder richtig gut. Bis Gefühle ins Spiel kommen... Für ein Drama gibt es zu viele zynische Sprüche, für eine Komödie einen viel zu ernsten Hinterton. Nun, die Tragikomödie ist zum größten Teil das alleinige Konstrukt der Familie Brüggemann, denn während Dietrich den Regisseur mimte, war Anna Brüggemann für den weiblichen Hauptpart und zusammen mit ihrem Bruder für das Drehbuch verantwortlich. Leicht Gesellschaftskritisch wird eine oft recht detailverliebte Geschichte erzählt, die mit viel Zynismus und Sarkasmus aber auch mit viel ernsten Hintergedanken eine perfekte Mischung darstellt und durch ihre lakonische und manchmal sogar melancholische Art und Weise nie langweilig wird. Der deutsche Film, genau so wie er sein soll.

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    • 7 .5

      Das war sie also, die beliebte und allzeit gelobte Jurassic Park-Reihe. Nach dem zum Klassiker avancierten ersten Teil und der fast ebenso starken und wiederum beeindruckenden Fortsetzung stand bei mir nun zu guter Letzt Teil III auf der Agenda. Acht Jahre nachdem Dr. Alan Grant die von Dinosauriern dominierte Insel Isla Sorna fluchtartig verlassen hat entschließt er sich des verlockenden Geldes wegen das Ehepaar Paul und Amanda Kirby auf einem Flug über die Insel zu begleiten. Was sich zunächst harmlos anhört wird zu einem erneuten Wettlauf um Leben und Tod, denn die Kirbys vermuten, dass ihr Sohn nach missglücktem Gleitschirmfliegen auf der Insel gelandet sein könnte... Ein drittes mal Abenteuer pur. Ein drittes mal Saurieraction. Ein drittes mal ausgezeichnet getrickste Dinosauer. Auch "Jurassic Park III" steht seinen Vorgängern in nur sehr wenigem nach. Der Regisseurswechsel hat der Reihe kein bisschen geschadet, denn Joe Johnston liefert hier den beiden Spielberg Teilen einen mehr als würdigen Nachfolger. Der dieses mal nur 90-Minütige Abenteueractionfilm verlässt sich auf die gewohnten Mittel der Vorgänger und fährt damit auch außerordentlich gut. Negative Aspekte kann ich hier bis auf ungewöhnlich viele Zufälle und einige Logiklöcher kaum vorfinden und den Film schlechter einzustufen, einzig weil Spielberg nicht mehr als Regisseur tätig ist, lasse ich als Argument nicht gelten. "Jurassic Park III" stellt einen mehr als gelungen Abschluss einer Reihe da, die durch ihre Einzigartigkeit und tolle Mischung aus Dinosaurieraction und Spannung völlig zu recht bereits jetzt Kultstatus genießt.

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      • 8

        "Du hast ein Recht zu wissen, wer dein Nachbar ist".

        Hat er Wahnvorstellungen? Leidet er unter Verfolgungswahn? Oder ist er sogar paranoid? Solche oder so ähnliche Fragen stellen sich FBI-Agent Whit Carver und Cheryl Lang, die Freundin von Michael Faraday als selbiger mutmaßt, dass der auf den ersten Eindruck überaus freundlich anmutende Nachbar von gegenüber, Oliver Lang, ein Terrorist sein soll, der in naher Zukunft einen Anschlag auf ein Gebäude plant. Faraday, Professor für Geschichte und Terrorismus kommt es gleich vom ersten Moment an so vor, als das mit seinen neuen Nachbarn irgendetwas nicht stimmt. Spätestens als er Nachforschungen anstellt erhärtet sich sein Verdacht, dass der Mann von gegenüber irgendetwas zu verbergen hat. Doch dann fängt die Lage zunehmend an eskalieren...
        Ein Jahr und ein Film nachdem Jeff Bridges zum 'Dude' wurde, konnte er sich hier mal wieder in einem astreinen Thriller beweisen. Bridges, der die Rolle des verzweifelten Michael Faraday durch seine leicht weinerliche und zerrissene Art und Weise nahezu perfekt über die Bühne bringt prägt den Film auf ungeheure Art und Weise. Ohne seinen fast ebenso starten Antagonisten Tim Robbins, der die Figur des Oliver Lang glänzend verkörpert wäre der Film zu einer reinen One-Man-Show verkommen. "Arlington Road" ist aber trotzdem nicht nur ein Film, der einzig von seinen guten Hauptdarstellern lebt, denn die auf den ersten Blick wenig originelle Story á la böser Nachbar, auf den zweiten Blick aber doch alles andere als klischeehafte Geschichte ist dazu auch noch wahnsinnig spannend. Geschickt erhöht Regisseur Mark Pellington mit fortschreitender Dauer kontinuierlich die Spannung, bis diese zum Ende hin dann auf der Spitze gipfelt und dem Zuschauer im letzten Drittel kaum Zeit für Verschnaufpausen lässt. "Arlington Road" ist wohl ein Paradethriller, der alles richtig macht was er richtig machen kann und der mit außergewöhnlich vielen Momenten purer Spannung und großartigen Schauspielern ein wahres Filmvergnügen darstellt, welches Genrefreunde durchaus mindestens einmal gesehen haben sollten.

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        • 8

          Irgendwo zwischen schwarzhumoriger Science-Fiction-Satire und missglückter Integrationsstudie insektoider Außerirdischer steht mit "District 9" ein Film, der die perfekte Mischung aus leichter Sozialkritik und effektvollem Kinospektakel gefunden hat. "District 9" ist ein Film, den man fast nicht beschreiben kann und so fällt es mir auch wahnsinnig schwer, das Gesehene in Worte zu fassen. Der Film ist pure Science-Fiction verbunden mit einem Actionfeuerwerk, dass sich so richtig gewaschen hat und einem verdammt coolen Look vor toller Kulisse. Man fragt sich schon, wie die Südafrikaner und die Neuseeländer mit einem solch völlig unbekannten Darstellerensemble ein so knallbuntes Sci-Fi-Action-Spektakel auf die Beine stellen konnten, da eben genannte Länder nun nicht sonderlich bekannt für derart einzigartige Blockbuster sind. Manche sprechen bei "District 9" von einem cineastischen Meisterwerk, dass von seiner Aufmachung her im Sci-Fi-Bereich wohl auch in den nächsten Jahren noch seinesgleichen suchen wird, dennoch spreche ich lieber von einem allseits gelungenen Sci-Fi-Epos, dass mir durch seine Originalität, dem zum Nachdenken anregenden Anti-Apartheid-Aufruf und nicht zu vergessen der wunderschönen Südafrikanischen Musik sicherlich noch eine ganze Zeit lang im Gedächtnis bleiben wird. Trotz alledem hätte dem Film besonders im letzten Drittel ein kleines bisschen weniger Action etwas besser gestanden, dieses soll meine Bewertung aber nicht nach unten drücken. Neill Blomkamp hat hier in seinem Spielfilmdebüt eine ganze Menge geleistet, in den nächsten Jahren wird es für ihn wohl richtig schwer werden um dieses Epos zu toppen.

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            moviee 06.02.2012, 05:12 Geändert 15.03.2016, 01:01

            Vor einigen Jahren gab es mal ein Lied von den Prinzen mit dem Titel 'Alles nur geklaut'. Obwohl ich es nie sonderlich mochte musste ich, während ich diesen Film sah, permanent daran denken. Und nun ratet mal warum...

            Nach 'Der Tag, an dem die Erde stillstand' und 'Der Tag, an dem die Welt unterging' und 'Der Tag, an dem die Erde Feuer fing' kommt nun ein weiteres Mal 'Der Tag, an dem die Welt erfriert'. Bereits hier hat der Streifen erstmals ganz dreist geklaut und zwar von einem anderen Film, der fast den identischen Titel trägt. Vor 'Ice' wurde hier einfach das Wort 'Apokalypse' weggenommen, denn bereits vor sieben Jahren gab es den Streifen 'Apokalypse Eis - Der Tag, an dem die Welt erfriert'. Auch die Geschichte ist (vor allem im zweiten Teil) überwiegend identisch, denn sowohl hier als auch da geht es um eine Gruppe von B-Darstellern, die sich durch eine völlig verschneite Großstadt kämpfen und aufgrund klirrender Kälte um ihr leben fürchten müssen. Beim nächstes Ideendiebstahl hat man sich bei 'The Day after Tomorrow' bedient, denn auch zu Emmerichs Klimathriller sind viel mehr als nur zufällige Parallelen vorhanden. Man könnte sogar meinen, es dauere Stunden um sämtliche kopierten Elemente aufzuzählen. Auch darüber hinaus hat der Katastrophenfilm kaum etwas Neues zu bieten. Während in der (besseren und halbwegs innovativen) ersten Hälfte die böse Ölbohr-Industrie für die neue Eiszeit verantwortlich gemacht wird, besteht die zweite Hälfte nur noch aus den miesen Einzelleistungen der Darsteller, traditionellen und wenig originellen Durchhalteparolen („Wir dürfen nicht aufgeben, für Großvater und für Vater“) und einer ganzen Menge Kunstschnee. Zeitweise ist der Bildschirm in Teil zwei aufgrund des Schneesturms so weiß, dass man kaum etwas erkennen kann. Insgesamt eine ziemlich lahme Angelegenheit, die manchmal doch sehr wie eine minderwertige RTL-Eventproduktion anmutet.

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            • 3

              Ich weiß nicht was daran auch nur im Ansatz lustig sein soll, wenn zwei Volldeppen sich von einem Unglück ins andere stürzen und sich die beiden dauerbekifften Trottel mit Proletenhumor und oberflächlichen Witzen auch noch total toll finden. Ich habe mich durch diese Kifferkomödie gequält, denn nur um mir meinen Frust hier von der Seele schreiben zu können habe ich diese einfältige und vollkommen unlustige Komödie nach einer Stunde nicht abgebrochen sondern sie mir bis zum bitteren Ende angetan.

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              • 7 .5

                "Hulk!" - "Bitte nennen Sie mich nicht Hulk, ich bin ein Mensch." - "Fick dich Hulk!"

                Da stellt man sich auf einen lockeren Abend mit einer durchschnittlichen Klamotte ein und bekommt die lustigste Buddy-Komödie seit Hangover serviert. Für mich ist "Trauzeuge gesucht!" eine absolute Überraschung die 2009 zu Kinostart bei mir völlig unverständlich keine Beachtung fand. Während Männer hier ein Ebenbild ihrer selbst vorfinden wird Frauen gezeigt wie Männer so ticken und was wirklich in ihren Köpfen vorgeht. Tolle Soundtracks, bis in die Nebenrollen wunderbar sympathische und absurd-skurrile Figuren und eine fürchterlich komische Geschichte ließen mich filmemäßig nach langer Zeit der Dürre endlich mal wieder richtig ablachen in einem Genre, das in den letzten Jahren nur sehr wenige Perlen zu bieten hatte. "Trauzeuge gesucht!" ist mit Sicherheit eine davon.

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                • 7

                  Was sind gute Nachbarn? Unter guten Nachbarn haben viele eine eigene Vorstellung. Die einen wünschen sich kontaktfreudige und hilfsbereite Nachbarn, die jederzeit ansprechbar aber keinesfalls aufdringlich sind und mit denen man gerne mal eine nettes Schwätzchen halten kann. Die anderen wünschen sich anonyme Nachbarn von denen man bestenfalls nichts mitbekommt und die weder durch Lärmbelästigung noch durch Dreck negativ auffallen. Selbst für viele Filme bieten Nachbarn eine vielschichtige Grundlage, die nicht selten in dunklen Thrillern das heimtückische und bösartige verkörpern. Nachdem wir bereits in "Arlington Road" einen Terroristen und in "Disturbia" einen Mörder als Nachbarn kennen gelernt haben erwartete uns in "Lakeview Terrace" ein Rassist in Form von Samuel L. Jackson.

                  Als der weiße Chris und seine schwarze Frau Lisa in ihre neue Gegend ziehen sind beide von Anfang an extrem glücklich und genießen endlich die so heiß erwartete Sommerhitze Kaliforniens. Doch dann lernen sie Abel Turner kennen, den linksorientierten schwarzen Familienvater und Nachbarn der beiden, dem die Beziehung einer Schwarzen zu einem Weißen zuwider ist und der Chris und Lisa schnell zu schikanieren und provozieren beginnt. Was mit kleinen Andeutungen beginnt, entwickelt sich schnell zu einem schonungslosen Psychoterror...
                  Zugegeben, die Storyline wurde hier nicht gerade neu erfunden und auch die klischeehafte Idylle der amerikanischen Vororte ist ebenfalls alles andere als originell und doch konnte der Thriller mich überraschend fesseln. Das liegt einerseits daran, dass Samuel L. Jackson wie gemalt in diese Rolle passt, denn als rassistischer Cop mit einem richtig fiesen Charakter scheint Jackson voll in seinem Element zu sein. Ein anderer Grund für meine Begeisterung sind die perfekt gesetzten Schockmomente, die dem atmosphärischen Psychothriller immer und immer wieder ordentliche Spannungsschübe verleihen. Das spektakuläre Finale wirkt zwar ein wenig aufgesetzt, schafft es aber dennoch, der gelungenen Mischung aus Thriller und Drama einen würdigen Abschluss zu verleihen, sodass "Lakeview Terrace" zwar längst kein Pflichprogramm ist, meiner Meinung nach aber durchaus etwas zu sehr unterschätzt wird.

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                  • 2 .5

                    Kommt bei TELE 5 mal wieder billiger Katastrophentrash bin auch ich nicht weit entfernt. Und mit dem "Gewitterinferno" erwartete mich gleich wieder eine TV-Produktion der alleruntersten Schublade. Miese Dialoge ("Es gibt ja keine Blitze im Cyberspace, oder?" - "Ne."), überforderte B-Schauspieler und unglaubliche Weisheiten ("Benimm' dich nicht wie ein Kind, dann wird dich auch niemand wie ein Kind benehmen") unterbieten sich gegenseitig und während sich das grottige Drehbuch mit seinen melodramatischen Familiendramen herumschlägt, kommt einem der beinahe Weltuntergang vollkommen unwichtig und todlangweilig vor. Da fragt man sich doch mit Recht: Warum gibt’s eigentlich kein Spam- filter fürs Fernsehen?

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                    • 6

                      Als Schriftsteller Antoine von seiner Freundin verlassen wird beschließt er zusammen mit dem Buchhändler Jean an allen Frauen der Welt Rache zu nehmen, in dem er eine Zufallsbekanntschaft schamlos ausnutzen will. Sein Plan: Mit einer Frau erst eine Nacht verbringen und sie am nächsten morgen enttäuscht wieder verlassen. Das alles wird in einem Tagebuch festgehalten, was am Ende zu einem Buch veröffentlicht wird. Tja, auch wenn dieses sich leicht anhört, es ist nicht leicht. Smarte Komödie mit origineller Geschichte und superb aufspielenden Darstellern. Leider viel zu unbekannt kommt "Die Verschwiegene" etwas vorhersehbar daher, was der mit viel Witz inszenierten Liebesgeschichte aber keinen Abbruch tut.

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                      • 7

                        Es fällt mir wahnsinnig schwer einen Film zu bewerten und zu über ihn zu urteilen, der gerade einmal zehn Minuten Laufzeit hat von dem zwei Minuten der Abspann läuft. Die paar Minuten die der Kurzfilm "True Colours" aber über meinen Bildschirm flimmerte haben mir recht gut gefallen und waren vor allem klasse gespielt. Gewisse Parallelen waren in dieser britischen Filmproduktion, in der ein Familienvater im Supermarkt durchdreht, auch zum ähnlich angelegten "Falling Down" erkennbar. Recht gelungener Kurzfilm, denn in der Kürze liegt die Würze.

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                        • 7 .5

                          Noch mehr Action und noch bessere Spezialeffekte als im ersten Teil hat man mir vor der Sichtung versprochen. Und da man versprechen üblicherweise nicht bricht, wurde mir zum wiederholten Male ein Dinosauerspektakel der Extraklasse geboten. Vier Jahre nach dem Kassenschlager "Jurassic Park" lieferte der "Master of T-Rex" Steven Spielberg mit "The Lost World" ein mehr als ordentliches Sequel ab, dass dem Vorgänger meiner Meinung nach in fast nichts nachsteht. "Vergessene Welt - Jurassic Park" ein billiger Abklatsch des Vorgängers? Keineswegs. Und doch kann ich verstehen, dass die Geschichte irgendwie konstruiert und weniger durchdacht als die vorangegangene wirkt, denn um eine Dokumentation zu drehen sich noch einmal auf eine Insel zu begeben, auf solcher Dinosauer einem vor einigen Jahren fast das Leben kosteten ist weder brilliant, noch einfallsreich. Aber wen interessiert schon noch die Grundgeschichte, wenn man diese erstklassigen Actionszenen mit solch vorbildlich getricksten Dinosauriern präsentiert bekommt?! Besonders das spektakuläre Finish konnte mich noch einmal richtig vom Hocker reißen, denn während man glaubt das nun alles überstanden sei dreht "Vergessene Welt" erst richtig auf und beschert dem Zuschauer ein furioses Finale mit einer atemberaubenden Mischung aus "Godzilla" und "King Kong", die diesem Teil der Saurier-Trilogie endlich seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken kann.

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                          • 8

                            "Welcome to Jurassic Park" heißt es bereits im Trailer. Steven Spielberg hat's einfach drauf. Im Jahr von "Schindlers Liste" könnte man meinen, Spielberg hatte genug zu tun. Nixda! Spielberg legte nach und brachte knapp sechs Monate später mit "Jurassic Park" den wohl größten, atemberaubendesten und bestgetricksten Film aller Zeiten über Dinosaurier heraus. Go Spielberg go!

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                            • 7

                              Verzwickt, Verzwackt, Verliebt. Mit 'Wicker Park' inszenierte Regiesseur Paul McGuigan ein Liebesdrama rund um Themen wie Identität, Lügen und die ewige Sehnsucht. Sehr gelungene Liebesgeschichte mit einem großartigen Josh Hartnett und einer mindestens ebenso starken Diane Kruger.

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                              • 6

                                Während andere diesen Film in Grund und Boden zerreißen würden habe ich mal wieder Mitleid mit billigem Katastrophentrash. Handwerklich wirkt "Force of Impact" auf den ersten Eindruck einwandfrei mit gerade noch passablen Darstellern und ausreichend vorhandener Dramaturgie. Wäre da nicht die Geschichte mit den CGI-Effekten, die die B-Gurke um einiges schwächer macht als er eigentlich ist. Die Darstellung des Asteroiden ist einfach nicht mehr zeitgemäß und das möchte-gern beeindruckende Finale wird ebenfalls durch die schwachen Spezialeffekte um ein gutes Stück weiter heruntergezogen. Aber nicht nur diese lassen das Ende zu einer Enttäuschung verkommen, denn da das Ende einfach viel zu kurz gehalten wird und sich somit auch kein großer Showdown ergibt bzw. dieser viel länger und beeindruckender hätte ausfallen müssen gehört der Schluss definitiv zu den größten Mankos dieses Streifens. So bleibt letztlich festzuhalten, dass "Force of Impact" ein reiner Unterhaltungsfilm ist, der wenn man sich als Zuschauer auf ihn einlässt und mit nicht allzu hohen Erwartungen an den Film herangeht, man auch nicht unbedingt so immens enttäuscht wird. Prinzipell würde ich dennoch jedem davon abraten, nur Genrefans nicht, denn die kommen wirklich auf ihre Kosten und erleben ein vergleichsweise besseres Apokalypsenszenario in der tristen Welt des Katastrophenfilms.

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                                • 8 .5

                                  Drei Polizisten. Drei Wege. Der alternde New Yorker Cop Eddie aus dem Problemviertel East Brooklyn steht sieben Tage vor seiner Pensionierung. Sieben Tage die so schnell wie möglich vorbeigehen sollen. Von seinen Polizistenwerten hat er sich längst verabschiedet, denn der saufende fast-Rentner ist nach 22 Jahren harter Arbeit komplett ausgebrannt und erlebt bis auf den täglichen Besuch bei einer Prostituierten rein gar nichts mehr.
                                  Einige Straßen weiter fristet Sal sein trauriges Dasein. Der Drogenfahnder und siebenfache Vater kommt mit seinem Leben nicht mehr zurecht und droht mit der Zeit durchzudrehen. Sein großes Problem: Er hat kein Geld um seine achtköpfige Familie zu ernähren, denn die nächsten Zwillinge sind schon im Anmarsch und da seine Wohnung von Schimmel befallen ist und seine schwangere Frau Atembeschwerden hat muss zwangsläufig auch ein kostspieliger Umzug in nächster Zeit folgen. Da er unbedingt Geld braucht setzt er alles daran dieses auch zu bekommen, egal ob auf legalem oder illegelem Wege.
                                  Nicht weit entfernt hält sich Tango mit seiner Bande auf. Der Undercoverpolizist kann sich immer mehr mit der Bandenszene identifizieren und als er damit beauftragt wird einen eng befreundeten Homie zu verraten, der ihm Jahre zuvor bereits das Leben rettete kommt er in einen Gewissenskonflikt, in dem er sich zwischen seinem Beruf als Cop und seinem seit Jugendtagen befreundeten Buddy entscheiden muss.

                                  Allerstärkstes Plus in diesem überragenden Kriminaldrama sind zweifellos die ausgezeichneten Schauspieler. Ethan Hawke als verzweifelter Familienvater. Don Cheadle als von Gewissensbissen geplagter Undercoverpolizist. Und Richard Gere als abgewrackter fast-Pensionär. Jeder der drei Darsteller schafft es auf seine ganz eigene Art und Weise den ihm zugeteilten Charakter hervorragend zu verkörpern, besonders Gere hat mich immens überzeugt, hätte ich ihm die Rolle von vornherein nicht unbedingt zugetraut.
                                  So ist "Das Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest" für mich eine echte Überraschung, erscheint die Grundgeschichte als Episodendrama nun nicht gerade originell wird sie jedoch enorm spannend, packend und oft auch den Figuren mitleidend erzählt. Oft hört man wenn man von diesem Film spricht, dass viel zu viel unnötiges Kunstblut verwendet wurde, ich aber denke da es eben so viele tote gibt ist die Menge an Blut zwangsläufig unvermeidbar und die vielen toten gehören hier einfach mit dazu, denn so wird eindrucksvoll geschildert wie viel ein Menschenleben in New Yorks Problemviertel wert ist und wie schnell es dort mit einem vorbei sein kann. Wäre "Brooklyn's Finest" nicht schon so bekannt würde ich hier von einem echten Geheimtipp sprechen, aber da das superb gespielte Episodendrama bisher noch nicht allzu viel Anerkennung bekam, musste ich den Streifen hier noch einmal in den Himmel loben, denn die Geschichte rund um die drei Polizisten ist definitiv einer meiner liebesten Polizeidramen.

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                                    über Boy A

                                    Verurteilten Straftätern nach abgesessener Haftstrafe eine zweite Chance zu geben ist in Zeiten von Sicherungsverwahrung und Lynchjustiz keine Selbstverständlichkeit. Und doch versucht "Boy A" die Geschichte eines ehemaligen Sträflings zu erzählen, der nach seinem Gefängnisaufenthalt einfach nur wie ein ganz normaler Mensch leben will, ohne Medienwirksamkeit und die ständige Erinnerung an die Vergangenheit.
                                    Jahre nachdem Eric mit einem Freund den unnötigen Mord an einem kleinen Mädchen begangen hatte wird er auf Bewährung vorerst in die Freiheit entlassen. Mithilfe seines Bewerbungshelfers Terry (Peter Mullan) gelingt es ihm einen neuen Job zu bekommen und sich so Schritt für Schritt zu resozialisieren. Er verliebt sich in die Büroangestellte Michelle, hat mit dem Arbeitskollegen Chris endlich wieder einen echten Freund und entwickelt unter dem neuen Namen Jack langsam wieder Freude am Leben, bis ihn seine Vergangenheit einholt und die Presse von seiner Freilassung erfährt.
                                    In seinem Spielfilmdebüt zeigt Andrew Garfield zum ersten Mal warum er bis heute immer größere Aufmerksamkeit erfährt, denn in der Rolle als Jack kann Garfield seinem Charakter unheimlich viel Persönlichkeit verleihen, die Mischung aus Unsicherheit und neuem Lebensmut bringt er richtig klasse zum Vorschein, so kann ich mir für diese Filmfigur keinen besseren Schauspieler vorstellen. Liebevoll und ruhig wird das Jugenddrama äußerst angenehm erzählt, während immer wieder in Rückblenden die unglückliche Jugend und die Tat Erics geschildert wird. "Boy A" muss man einfach gesehen haben, denn die Geschichte rund um Resozialisierung, Identitätssuche und skrupellosen Sensationsjournalismus ist ein vom ausgezeichneten Andrew Garfield getragener und viel zu unbekannter britischer Lehrfilm, der eigentlich eine viel größere Aufmerksamkeit verdient hätte.

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                                      moviee 30.01.2012, 15:37 Geändert 10.02.2015, 22:56

                                      Weitestgehend der Realität entsprechend zeigt 'One Eight Seven' auf schonungslose Art und Weise den Schulalltag an US-amerikanischen Problemschulen. Der Thriller ist eine teilweise doch sehr harte Gewaltstudie, die allerdings auch etwas dick aufträgt, denn während die Schüler verallgemeinert für das 'Böse' stehen, stellen die Lehrer deren Pendant dar, welche Tag für Tag um ihrer Leben fürchten müssen. Somit findet eine manchmal ziemlich unnötige Aufteilung in gut und böse statt. Samuel L. Jackson schafft es, den verunsicherten idealistischen Lehrer Trevor Garfield, der 15 Monate nachdem ihn ein Schüler niederstach, an einer neuen und ebenfalls gewaltbereiten Schule beginnt, absolut glaubhaft und überzeugend rüberzubringen. Aber auch die anderen Darsteller, besonders die auf Krawall gebürsteten Jungs haben mir in der Story rund um den US-Polizeicode für Mord 187 ebenfalls richtig gut gefallen. Besonders die dichte Atmosphäre und die starken Leistungen der Darsteller machen 'One Eight Seven' zu einem kleinen - etwas dick aufgetragenen - aber feinen Thriller.

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                                        Glückwunsch erst mal an alle die, die bei der Sichtung dieses Streifens nicht vollkommen verblödet sind. Stephen Baldwin und Co. zerstören erst die Erde um sie später wieder zu retten. Obwohl ich normalerweise auf billige Trashproduktionen aus Kanada stehe war das selbst mir zu viel, denn hier passt einfach überhaupt nichts zusammen. Bevor ich hier aufzähle was alles falsch gelaufen ist, fange ich lieber erst mal mit dem Guten an, denn das geht deutlich schneller abzuwickeln. . Soviel zu den positiven Dingen. Baldwins billiger B-Blockbuster hat neben den erbärmlichen Schauspielern noch eine deutsche Synchronisation, bei der man lieber den Ton ausschalten sollte und Dialoge die so sinnvoll sind wie Flugzeuge mit nur einem Flügel. Mit das größte Manko bleibt aber Mr. Baldwin der neben seinem schmierigen Auftreten unmotiviert und genervt wirkt, dies sind übrigens ebenfalls die Gefühlsempfindungen des Zuschauers. Des Weiteren wird hier eine absolut hanebüchene Geschichte um irgendwelche schwarze Materie erzählt bei der jeder Physiker vor Entsetzen von jetzt auf gleich ergrauen würde. Die Figuren werden, wie will man es anders erwarten schlicht in gut und böse unterteilt. Immerhin kann man sich über die ganze Grütze halbwegs lustig machen. Unbedingt diesen hirnverbrannten Quark meiden, denn hier stirbt selbst der Tod vor Langeweile.

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                                          Spätestens seit "Matrix" oder "The 13th Floor" wissen wir, dass 'Personen' nicht immer das sein müssen was sie zu sein scheinen. Und auch in "Die Insel" sind die mutmaßlichen Menschen einem schweren Irrtum unterlaufen, denn während diese glauben dass fast der gesamte Planet kontaminiert und somit unbewohnbar ist, dienen sie als sogenanntes Ersatzteillager für die 'richtigen' Menschen, die sich mit reichlich Geld einen Klon ihrer selbst besorgen können und somit erkrankte Organe mit vollfunktionstüchtigen austauschen können. Als Lincoln Six-Echo hinter dieses Geheimnis kommt gelingt ihm mit einer anderen Insassin, Jordan Two Delta, die Flucht aus dem unterirdischen Gebäudekomplex und während sich beide auf die Suche nach Lincolns sogenannten Sponsoren machen versuchen die von der Fabrik beauftragten Killer alles daran zu setzen die beiden entflohenen fehlkonstruierten Klone zu eleminieren... Nach dem tollen Start hätte man einiges mehr herausholen können, denn die in der ersten Hälfte des Filmes erwähnten Sozial- und Zeitkritischen Ansätze werden in Hälfte zwei leider nicht weiter ausgeführt. Dagegen wird ein Michael Bay- typisches Actionfeuerwerk abgebrannt, dass all die guten Ansätze der bedrohlichen Atmosphäre im ersten Teil Stück für Stück vergessen macht. Aber bevor ich hier die Actionszenen schlecht mache gebührt denen bei aller Kritik irgendwo eine Menge Anerkennung, denn diese Action war alles andere als von schlechten Eltern. Als Fazit bleibt es mir noch einmal zu betonen das die tolle Grundgeschichte eines Romans überwiegend gelungen verfilmt wurde und sich trotz so mancher Actionszene zuviel schlussendlich ein positiver Eindruck festsetzen konnte, der vor allen auf das Konto des superben Ewan McGregor und der unfassbar attraktiven Scarlett Johansson geht.

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                                          • 7

                                            Ein Film, der einen in der Kindheit so in seinen Bann gezogen hat und bis ins erwachsene Alter nicht mehr losgelassen hat ist "Stand by Me" für sehr viele. Für mich aber nicht, was den ganz einfachen Grund hat, dass es mich beim Kinostart noch lange nicht gab. Das aber hat nun den Vorteil das ich dieses Jugenddrama frei von allen Emotionen als neutraler Betrachter analysieren konnte. Ich kam schließlich zu dem Ergebnis das mir die Adaption der Stephen King Kurzgeschichte "The Body" auch ohne das Schwelgen in Erinnerungen oder die Sehnsucht nach der Jugend wirklich gut gefallen hat. Die Geschichte, in der ein Quartet von zwölfjährigen Jungen loszieht um die Leiche des vermissten Ray Brower zu finden, der in dem selben Alter wie die vier ist und vom Zug überfahren jetzt in einem Waldstück nahe einem Bahngleis liegen soll, ist für eine solche Art von Film doch recht ungewöhnlich, trotzdem aber äußerst interessant da man mit der Zeit immer mehr über die vier doch eher recht unterschiedlichen Freunde erfährt und sich somit auch keinerlei Längen auftun können. Weiteres großes Plus ist die ausgezeichnete Jungschauspielerriege, die einige an heute bekannten Filmschauspielern hervorbrachte, den einen mehr, den anderen weniger erfolgreichen. So bleibt mir der Eindruck, dass man "Stand by Me" auch ohne große Erinnerungen genussvoll konsumieren kann und einen die Geschichte um Abenteuerlust, Pfadfindersinn und Freundschaft wirklich mitreißen kann, will das Kind in einem noch nicht gestorben sein.

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                                            • 7 .5

                                              "Niemand ist eine Insel".

                                              Acht Jahre nach seinem Durchbruch mit 'Vier Hochzeiten und ein Todesfall' und drei Jahre nach seinem Riesenerfolg in 'Notting Hill' brachte Hugh Grant 2002 mit 'About a Boy' den nächsten ausgezeichneten Film in seiner ellenlangen Riege der Liebeskomödien hervor. "About a Boy oder der Tag der toten Ente" ist aber nicht nur eine weitere plumpe RomCom, sondern - mit dem Thema Freundschaft und einem Jungen, der es alles andere als leicht in seinem Leben hat und auf der Suche nach einem Freund auf den Playboy Will stößt - viel eher eine gefühlvolle Tragikomödie. Auch für mich ist der Film0000 über die Suche nach Glück ein ganz besonderer, war "About a Boy" vor neun Monaten mein zweiter bewerteter Moviepilot-Streifen und mit ein Grund dafür, dass ich mich hier überhaupt angemeldet habe, da ich das Bedürfnis verspürte über diesen wundervollen Film einige Worte verlieren zu müssen. Nun aber erstmal zur Grundgeschichte: "Der Tag der toten Ente" ist ein alles verändernder Tag im Leben des 38-Jährigen Single und Womanizers Will, denn während er sich an die alleinerziehende Mutter Ellie ranmachen will, lernt er Marcus kennen, einen von seinen Mitschülern geächteten Jungen. Während Will erst nichts mit dem Jungen zu tun haben will steht dieser am nächsten Tag vor seiner Haustür und kommt auch die darauffolgenden Tage immer wieder vorbei. Während Will Marcus erst nur wiederwillig in sein Haus lässt entwickelt sich mit der Zeit eine ganz besondere Freundschaft. "About a Boy oder der Tag der toten Ente" ist eine richtig angenehme und schöne Tragikomödie von den Regisseursbrüdern Chris und Paul Weitz, die den Film herzerfrischend und absolut liebevoll inszenierten und den Charakteren viel Persönlichkeit verleihen. Hugh Grant hat es wieder einmal geschafft, eine mehr als angenehme Komödie hervorzuzaubern und der Jungschauspieler Nicholas Hoult, bei dem es eine lange Zeit so schien, als dass dieser Film sein einziger erfolgreicher Streifen bleiben würde, bringt seit einiger Zeit aber wieder etwas hervor und brilliert hier als Idealbesetzung für den unsicheren Marcus, in einem wundervollen Film der 2003 völlig zu recht für den Oscar in der Kategorie 'Bestes adaptiertes Drehbuch' nominiert wurde.

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                                              • 7 .5

                                                Regel Nr. 1: Ein Deal ist ein Deal.
                                                Regel Nr. 2: Keine Namen.
                                                Regel Nr. 3: Öffne niemals das Paket.

                                                Als der Kurier illegaler Transporte und Ex-Elitesoldat Frank Regel Nr. 3 bricht und die lebendige Chinesin Lai vorfindet sind seine Auftraggeber alles andere als entzückt und setzen von nun an alles daran 'The Transporter' umzubringen. Frank aber leistet Wiederstand indem er sich mit Lai verbündet und den eiskalten Killern immer ein Stück voraus ist... Der mir bis heute völlig unbekannte Regisseur Corey Yuen setzt in "The Transporter" erwartungsgemäß mehr auf Action denn auf Thrill, was bei einer solch doch recht inhaltsarmen Geschichte auch keine große Verwunderung ist. Mit einer Menge Knall, Zisch und Peng sowie Bumm, Buff und Wumms wird hier ein wahres Action-Feuerwerk abgebrannt. Jason Statham ist mal wieder voll in seinem Element, denn in Szenen in denen er sich alleine gegen zehn feindlich gesinnte durchsetzen muss fühlt er sich doch am wohlsten. Schlussendlich bietet der Actionthriller neben tollen Verfolgungsjagden und ansehnlicher Kampfkunst eine zwar nicht allzu große, aber immerhin vorhandene Portion Spannung, die gemeinsam mit der Action und dem coolen Transporter Statham eine rundum gelungene Mischung darstellt. Viel mehr als nur ein netter Actionthriller aus Frankreich, verdientermaßen folgten weitere Sequels.

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                                                • 7

                                                  Hach, da hat es eine Liebeskomödie doch mal wieder geschafft mich zu verzaubern. Während der ehemalige Jungpolitiker Will seiner Tochter Maya drei seiner Liebesgeschichten von drei seiner Verflossenen erzählt, lässt er sie erraten welche der drei Frauen später ihre Mutter wurde. Klingt zunächst nicht besonders spektakulär, ist es aber. "Vielleicht, vielleicht auch nicht" lässt nicht nur Wills Tochter spekulieren welche denn nun die Auserwählte ist, sondern den Zuschauer gleich mit, denn während man in einer typischen nullachtfünfzehn Romanze davon ausgehen kann, dass sich die Frau der Frauen schnell abzeichnet und es somit keine Überraschung mehr gibt, verkauft "Definitely, Maybe" den Zuschauer nicht für blöd, sondern lässt diesen eine ganze Zeit lang geschickt mutmaßen, ohne dabei allzu Entscheidendes zu verraten. Die Liebeskomödie kann sich somit maßgeblich von anderen Filmen ähnlicher Machart abheben und kommt dabei auch ohne lästige Klischees aus, dafür sind aber eine Menge Zufälle vorhanden, die jedoch keineswegs stören, sondern dem Streifen immer neue und unerwartete Wendungen verleihen. So bleibt ein richtig angenehmer Film, dessen großes Plus neben der Unvorhersehbarkeit und den kleinen aber feinen Wendungen die sympathischen und absolut authentischen Darsteller und Charaktere sind, die den Film letztlich zu dem machen was er ist: Deutlich mehr als nur eine gewöhnliche Romcom vom Fließband.

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                                                  • 9

                                                    Eindrucksvoll. Beachtlich. Einmalig. Diese Integrationsstudie als plumpen 'Zeichentrickfilm' zu deklarieren wäre eine echte Erniedrigung. Aber was ist Persepolis dann? Man muss sich nicht viele Gedanken darüber machen ob das Wort 'Meisterwerk' hier angebracht ist oder ob dieses bei Zeichentrick überhaupt Berechtigung hat. Denn Persepolis ist schlicht und einfach ein Meisterwerk, Diskussionsbedarf gibt es da nicht. In dem Integrationsdrama um Toleranz und Selbstbehauptung, dass durchaus als Autobiographie der Autorin des dem Film inhaltgebenden und selbig betitelten Comics 'Persepolis' gesehen werden kann wird ein ganz besonderes Leben auf ungemein eindrucksvolle Weise geschildert. Wunderbar erzählt und liebevoll gezeichnet. Hier muss wirklich von einem Meisterwerk die Rede sein.

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