Mr. Pink - Kommentare
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Alle Kommentare von Mr. Pink
Ein Schwangerschafts-Pakt als Mittel zur Unabhängigkeit. Charmant inszeniertes Drama über Selbstbestimmung und die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens.
Oh, eine neue Nicholas-Sparks-Verfilmung. Das ist aber schön. Und das Poster sieht ja ganz genauso aus, wie die Poster all der anderen Nicholas-Sparks-Filme. Wie einfallsreich! Na ja, wenigstens sind diesmal keine Schauspieler dabei, die mich interessieren. Dann kann ich mir das Ding getrost sparen.
Der Legende nach wurden aus William Friedkins berüchtigtem Serienkiller-Thriller "Cruising" mit Al Pacino satte 40 Minuten, herausgeschnitten, um eine Freigabe zu erhalten. James Franco und Travis Mathews haben sich daran gemacht, diese Szenen nun nachzustellen. "Interior. Leather Bar." ist eine rohe Mischung aus Doku und Spielfilm, die erst mal sehr schwierig einzuordnen ist, weil die Grundlage des Ganzen, Friedkin, Pacino und "Cruising" zwar gebührende Ehre erhalten, aber auch schnell in den Hintergrund treten, und sich der Film anderen Dingen widmet. Ich empfand dieses Projekt allerdings als wahnsinnig interessant, weil der Film zwischen seinen ganzen wirren Ideen und Fiktionen stets die Wahrheit sagt und wenn Franco über Sex, Homosexualität und schwulen Sex in Verbindung mit Hollywood und seiner Person philosophiert von Grund auf ehrlich ist, was sehr faszinierend wirkt.
Aufregende Steinzeit-Action mit Nicolas Cage und Emma Stone, die hier in ihren Sprechrollen wirklich ihr bestes geben. Wie Grug die ganze Zeit versucht hat, Guy von seiner Tochter fernzuhalten, hat mich ein bisschen an John Ritter und "8 Simple Rules" erinnert und "The Croods" ist auch sonst einfach ein toller, witziger, unterhaltsamer und extrem liebevoll gestalteter Film, den ich nur weiterempfehlen kann. 3D ist auf keinen Fall die Zukunft des Kinos, aber manche Filme profitieren eben doch von dem Effekt, wenn es denn gut gemacht ist. Und das ist es hier definitiv und sieht sagenhaft aus. Die phantastische Urzeit-Welt ist wunderschön anzusehen und es vergeht kaum eine Minute, in der nicht irgendein fantasievolles Wesen, die Bildfläche betritt oder neue, farbenfrohe Landschaften erkundet werden. Aber nicht nur optisch ist der Film ein Genuss, auch die Gags sitzen allesamt und die temporeiche Story verliert nie an Fahrt. Langsam braucht sich DreamWorks wirklich nicht mehr hinter Pixar zu verstecken. "The Croods" ist ein hö(h)llischer, durchweg gelungener, origineller Spaß, der mir unheimlich gute Laune bereitet hat. Dam Dam Daaam!
Joseph Gordon-Levitt versucht sich als Regisseur. Und das gar nicht mal so schlecht. In seinem Debütfilm, der sich, wie ich finde, wirklich sehen lassen kann, serviert er die Comedy-Fassung von "Shame" gemischt mit ein bisschen "Jersey Shore". Gordon-Levitt besetzt sich selbst in der Titelrolle, zeigt eine Seite, die ich so von ihm noch nicht kannte und überzeugt als machomäßiger Proll, dem nicht nur seine Pornos, sondern z.B. auch die Kirche und seine Freunde extrem wichtig sind. Julianne Moore ist der ruhige Gegenpol dazu und versüßt die emotionalen Szenen, Tony Danza ist als White-Trash-Daddy fantastisch und auch Scarlett Johansson macht ihre Sache ganz gut. Dabei ist die Story fast schon klassisch aufgebaut und der Film geht nach bewährtem Prinzip vor. Der Humor hat mir jedoch sehr zugesagt und "Don Jon's Addiction" gewinnt zudem einen gewissen Reiz durch das Thema der Internetpornografie, seine interessanten Figuren und die gekonnte Inszenierung, die ein exzellentes Timing vorweist.
Hazuki und Koharu werden von der Mutter zu ihrem im Sterben liegenden Vater geschickt, um sich zu verabschieden. Als sie ankommen, ist er aber bereits nicht mehr am Leben. Unter den zahlreichen in bedecktem schwarz gekleideten Trauergästen wirken die jungen Mädchen in ihrer bunten Freizeitkleidung dann nicht nur optisch offensichtlich fehl am Platz, sondern wissen auch so nicht wirklich, was sie tun, wie sie sich verhalten sollen, da sie niemanden kennen und sich auch dem Vater, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt hatten, kaum verbunden fühlen. "Capturing Dad" ist ein äußerst charmanter Film, weil ernste Themen wie Tod, Trauer, Verlust, familiäre Probleme und schwierige Beziehungen hier auf eine sehr lockere, humorvolle Weise behandelt werden. Trotzdem rutscht der Film nie in Geschmacklosigkeiten ab und lässt außerdem stets Emotionen zu, was diese einfühlsame, ehrlich erzählte und schön gefilmte Geschichte sehr interessant und sehenswert macht.
Queer Cinema aus Korea. 2 junge Männer irren durchs nächtliche Seoul. Verloren, verlassen, einsam, sehnsüchtig. Der Film verliert sich statt in Aussage lieber in Gefühlen und kommt mir deswegen, trotz vielfältiger Themenwahl, irgendwie nicht genug auf den Punkt. In seiner melancholischen Atmosphäre überzeugt "Baek Ya" aber auf ganzer Linie.
Shakespeares großartiges, witziges, romantisches Stück in einer tollen Interpretation, deren Mischung aus Theater, Ballett, Musical und klassischem Film ständig überrascht. Und vor allem optisch gibt der Film so einiges her, da viel mit Licht und Schatten gespielt wird. Die verträumte Szenerie ist in einen ständigen Glanz gehüllt, es funkelt und glitzert hier überall, was dem Film eine zauberhafte Aura von Magie und Märchenhaftigkeit verleiht. Die schauspielerischen Highlights waren für mich James Cagney, sowie Mickey Rooney als overactender, kleiner Elf, und auch die Masken und Effekte können sich, bedenkt man, dass das Ganze nun schon vor fast 80 Jahren gedreht wurde, wirklich sehen lassen. Ein wunderschöner Film zum Träumen.
Packendes Sozialdrama in authentischem Milieu und bedrückenden, aber ästhetisch gelungenen Schwarz-Weiß-Bildern, das, denke ich zumindest, sicher auch spätere Filmemacher, wie etwa Sylvester Stallone beeinflusst hat. Zudem erstklassig besetzt, vor allem der junge Marlon Brando ist eine Offenbarung. Er spielt hier wirklich absolut meisterhaft. Eine Schande ist es dabei beinahe, dass der Film zwar mit 8 Oscars ausgezeichnet wurde, aber ausgerechnet Leonard Bernstein, der hierfür seine einzige und, das kann man nicht anders sagen, exzellente Filmmusik verfasst hat, leer ausgegangen ist. An der Wirkung dieses eindrucksvollen Stücks Film ändert das aber selbstredend herzlich wenig.
Hitchcock in 3D. Klar, wieso auch nicht! Über den Sinn, solch ein theatralisches Kammerspiel, das außer Grace Kelly ja kaum optische Schauwerte bietet, in dieser Art zu präsentieren, lässt sich zwar sicher diskutieren, aber ich finde der Effekt wurde gut eingesetzt und sieht sogar besser aus, als manch modernes Werk, das sich 3D-Film schimpfen darf. Durch das gut gesetzte Bühnenbild entsteht eine schöne Tiefenwirkung, die den Zuschauer ins Geschehen hineinzieht und so ein echtes 'Mittendrin, statt nur dabei'-Gefühl vermittelt. Wie so oft bei Hitch geht es in "Dial M for Murder" um das perfekte Verbrechen, genauer gesagt den perfekten Mord. Starke Darstellerleistungen und eine sichere Portion humorvoller Elemente machen den Film unterhaltsam und durch die ausgeklügelte Handlung mit trickreichen Wendungen verbleibt die Spannung stets auf einem sehr hohen Niveau. Ich fand es sogar wirklich sagenhaft, wie sehr die Spannung hier mit einfachsten Mitteln, pfiffige Dialoge und eine clever konstruierte, kleine Story, aufs Allerhöchste getrieben wird, sodass man keine Sekunde ruhig sitzen kann, sondern immer mitfiebert. Ein unglaublich fesselndes Krimierlebnis, das sowohl inhaltlich, als auch durch die optischen Spielereien vollends überzeugen kann.
Ich weiß nichts über die Geschichte der Pornographie, die Pornoindustrie und Linda Lovelace. Deswegen kann ich auch nicht beurteilen, wie gut "Lovelace" als Biopic funktioniert, wie genau die dargestellten Ereignisse der Realität entsprechen und vor allem, wie akkurat die Darsteller ihre Figuren verkörpern. Gefallen hat mir "Lovelace" aber sehr, weil er ein bisschen Licht ins Dunkel bringt und auch Menschen wie mir, die nicht so tief in der Materie drinstecken, einen kleinen Überblick über die genannten Themen verschafft.
Vor allem die Erzählweise mit dem Bruch in der Mitte hat mir sehr gefallen, da der Streifen dadurch auch kurzweilig und unterhaltsam wirkt. Die Inszenierung, Fotografie und Musik sind hervorragend und die Schauspieler sind großartig. Vor allem Peter Sarsgaard spielt wirklich beeindruckend und ist echt beängstigend. Aber auch Amanda Seyfried überzeugt in der Titelrolle absolut und fügt ihrem Rollenrepertoire neue Facetten hinzu, weil sie sich hier extrem von allem entfernt, was sie zuvor gemacht hat und die Dramatik des bewegten Lebens der Pornodarstellerin berührend und ehrlich rüberbringt. In den Nebenrollen geben sich unter anderem Robert Patrick, Eric Roberts und die großartige Sharon Stone die Ehre.
"Lovelace" ist keine leichte Unterhaltung, weil der Film ein tragisches Schicksal schildert und dabei einen ungeschönten Blick (den ich mir nur vielleicht noch etwas tiefgreifender gewünscht hätte) auf die Härte der Pornoindustrie und die brutale Realität des Lebens, etwa in Form häuslicher Gewalt wirft, jedoch definitiv empfehlenswert, da das Ganze in einer für mich ansprechenden Art und Weise behandelt wird. Letztendlich weiß ich zwar auch, dass Linda Lovelace eine streitbare Persönlichkeit war und ein Film, der nun aus ihrer Perspektive erzählt wird daher natürlich nicht vollkommen objektiv (Ich bin schon gespannt, wie die nächste Verfilmung das Thema angehen wird.) sein kann. Ein interessanter Überblick ist "Lovelace" aber wie gesagt trotzdem.
James Franco ist ein ehemaliger Seifenoperndarsteller, der Stimmen hört, die bezaubernde Fallon Goodson ist seine eher schweigsam zurückhaltende Schwester und die wundervolle Catherine Keener seine beste Freundin, die sich auch gerne mal als Mann kleidet. Und dann ist da noch der hinreißende David Strathairn als Nachbar dieser alternativen Lebensgemeinschaft, der dem Ex-Schauspieler hoffnungslos verfallen ist und sich dessen Sendung immer bloß seinetwegen angesehen hat.
Sehr viel Handlung baut "Maladies" aus dieser absurden Ausgangssituation allerdings nicht auf. Weitestgehend passiert hier eigentlich kaum etwas. Regisseur Carter, bei dem ich immer noch überlege, ob das nun sein Vor-, Nach- oder doch bloß Künstlername ist, zeigt hier eher eine kleine Momentaufnahme. Besser gesagt viele Momente. Viele kleine Momente, die schildern, wie verrückt das Leben manchmal sein kann. Es geht um Geisteskrankheiten, reale und eingebildete, um Kunst und das Künstlerdasein und um Zwischenmenschliches. "Maladies" ist eine unaufgeregte, ruhige Reise ins Innenleben dreier kaputter Seelen, die doch irgendwie vollkommen normal und vertraut erscheinen. Denn was ist schon normal? Und ab wann gilt man als verrückt? Darauf kann dieses eigenwillige, beinahe mehr einem Meditationsvideo zur Selbsthilfe als einem reinen, klassischem Spielfilm gleichende Werk zwar keine Antworten geben, aber das muss es auch gar nicht, denn wenn man sich einfach auf die Stimmung einlässt findet man diese neben gelassener Geborgenheit vielleicht auch von ganz allein.
"Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Liebhaber und Regisseur von Splatter-Filmen dieses Epos auf die große Leinwand gebracht haben wird? Vermutlich niemand [...]"
Na ja, so abwegig ist das nun aber wirklich nicht. "Herr der Ringe" ist im Grunde auch nichts anderes als ein Splatter-Film.
In "Dear John" stand Amanda Seyfried noch in regem schriftlichem Verkehr mit Channing Tatum, hier ist Vanessa Redgrave ihre Brieffreundin. Und siehe da, da macht das Ganze doch gleich ein bisschen mehr Spaß. Die Schauspieler und schöne Aufnahmen von Italiens Landschaft und Architektur entschädigen für Taylor Swift und eine extrem schwache Story, deren Auflösung nach nicht einmal einer halben Stunde so klar wie frischer Wodka ist. Trotzdem erscheint es schade, dass es verpasst wurde, die nette Idee ansprechend umzusetzen und kreativ zu etwas Besonderem zu machen. Es überwiegt absolute Einfallslosigkeit, zwar schön anzusehen, aber langweilig und vorhersehbar, sowohl in Inhalt, als auch Ausführung.
Ich möchte Amanda Seyfried gerne für die Olympischen Spiele anmelden. Wer in High Heels so rennen kann wie sie, kann auch so rennen. Justin Timberlake möchte ich für gar nichts anmelden, der rennt wie ein Mädchen. Aber irgendwie sieht wahrscheinlich jeder ein bisschen doof aus, wenn er rennt. Über Clooney habe ich mich auch schon mal amüsiert. Und als Hauptdarsteller funktioniert JT ausgesprochen gut. Von den unzähligen Musikern, die sich im Filmgeschäft versuchen, ist er meiner Meinung nach sowieso einer der besten. Die anderen Schauspieler, wie zum Beispiel Vincent Kartheiser oder Cillian Murphy, überzeugen ebenfalls, vor allem da man ja bedenken muss, dass sie alle Spielalter 25 sind, zum Teil aber weitaus ältere Figuren darstellen müssen. Und auch insgesamt gefällt mir dieser dystopische Sci-Fi-Thriller sehr gut. Zeit ist bekanntlich Geld. Hier sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Diese interessante Prämisse ist die Grundlage für eine spannende Story à la Bonnie & Clyde mit moderner Robin-Hood-Mentalität und gesellschaftskritischer Komponente. Diese funktioniert, "In Time" trifft die Probleme des Hier und Jetzt und könnte ohne die phantastischen Elemente fast in dieser Zeit spielen, hätte aber gerne noch etwas schärfer ausfallen dürfen. Auch beim Design hätte man gerne noch ein bisschen wagemutiger sein dürfen, das Ghetto z.B. vielleicht noch etwas dreckiger, verkommener, aussichtsloser darstellen können, aber auch so ist der Film schon sehr ansehnlich geworden, nicht zuletzt dank der guten Arbeit des mehrfach oscarnominierten Kameramanns Roger Deakins. Der Film ist also keineswegs als oberflächlich zu bezeichnen, ist aber an vielen Stellen eben auch nicht so tiefgreifend geworden, wie er es möglicherweise hätte sein können und scheint einfach nicht voll und ganz aus sich herauszukommen, so als ob vorhandenes Potential nicht bis zum letzten ausgeschöpft wurde. Das ist zwar ein klein wenig schade, meine Freude an dem Ganzen dämpft das allerdings nur minimal, weil alle Beteiligten ihre Sache gut gemacht haben und "In Time" unter Andrew Niccols starker Regie durchweg gute Unterhaltung bietet.
Hier habe ich anscheinend mal wieder einen ganz anderen Film gesehen als die meisten. Mir hat dieser fiese, kleine Thriller nämlich ausgesprochen gut gefallen. Größter Pluspunkt ist die hervorragende schauspielerische Leistung von Amanda Seyfried, die den Film ganz alleine trägt, sowohl als Gejagte, als auch als Jägerin überzeugt und jeden Aspekt ihrer facettenreichen Figur im Rahmen des eher durchschnittlichen Drehbuchs sehr gut rüberbringt. Dieses schwächelt nämlich vor allem in der Charakterzeichnung und daran, dass der konsequente Spannungsaufbau am Ende in einem etwas laschen Finale fallen gelassen wird. Die Umsetzung ist aber gelungen.
Absolut klassisch, ist "Gone" dabei nicht überragend, aber auf hohem Niveau in Szene gesetzt. Es wird ordentlich Atmosphäre aufgebaut und Spannung mit gut pointierten Schockmomenten erzeugt. Die simple Story verläuft geradlinig, logisch und direkt, ohne irgendwelche Mätzchen, wird dabei jedoch so packend erzählt, dass ich bis zum Ende hin vollkommen gefesselt war. Da überrascht der Film dann übrigens SPOILER!SPOILER!SPOILER! dadurch, dass er überhaupt nicht überrascht. Ich hatte die ganze Zeit noch eine plötzliche Wendung erwartet, dachte, dass Jills Schwester vielleicht schon von Anfang an tot gewesen wäre, sie eine gespaltene Persönlichkeit hätte, oder irgendetwas in der Art, und dann ist doch alles ganz genauso, wie es ist, ohne Tricks und doppelten Boden. SPOILER ENDE! Für mich ein absolut sehenswerter, mitreißender und aufregender Genrebeitrag, der vor allem durch seine exzellente Hauptdarstellerin überzeugen kann, sowie dadurch, dass der Regisseur Geschick für gutes Timing beweist.
"Yojimbo" trifft auf Shakespeare trifft auf Tarantino trifft auf einen Western aus dem Fernen Osten. Schade bloß, dass Quentin bei der Arbeit mit seinem Kumpel Miike anscheinend nicht ordentlich aufgepasst hat. Denn als "Django"- oder Spaghettiwestern-Hommage im Allgemeinen, funktioniert "Sukiyaki Western Django" um einiges besser, als "Django Unchained". Takashi Miike kredenzt einen total verrückten, trashigen Film, zwar mit bekannter Story, dafür aber auch mit jeder Menge skurriler Ideen, referenziert Leone, Corbucci und auch Tarantino, und beugt sich sämtlichen Western-Regeln und Konventionen, nur um sie dann zu seinem Vorteil auszulegen, zu ändern, zu erweitern und ein wildes genreübergreifendes Massaker zu veranstalten, das unglaublich viel Spaß macht und die schmale Gratwanderung meistert, die Glorreichen Western zu parodieren, seinen Vorbildern dabei aber gleichzeitig auch die Ehre zu erweisen.
Polanski, selbst ja Pole und deshalb vielleicht auch mit persönlichem Interesse am Thema, zeigt das nackte Grauen, die unfassbaren Schrecken und Gräuel des Zweiten Weltkrieges und des Holocausts hier vollkommen ungeschönt, sowie ambivalent in seiner Figurenzeichnung und dadurch auch sehr authentisch, nachdenklich und erschreckend. Die Musik passt zur melancholischen Stimmung und Adrien Brody, den ich nun nicht unbedingt zu meinen ganz großen Lieblingsdarstellern zähle, spielt hier so gut wie noch nie. Ein erschütternder Film voller Tragik, den ich niemandem empfehlen würde und den doch jeder gesehen haben sollte.
Kaffee und Zigaretten. Zwei Suchtmittel, die überhaupt nicht meins sind. Ich bleibe lieber bei Tee und Schokolade. Ist auch ein bisschen gesünder. "Coffee and Cigarettes" hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Der Film könnte übrigens genauso gut 'Coffee and Cigarettes and Communication' heißen, denn darum geht es hier. 11 voneinander unabhängige Episoden, die alle ohne eigentliche Handlung auskommen, sondern nur simple Gespräche zeigen, normale, alltägliche Unterhaltungen, Szenen, wie aus dem Leben gegriffen, Begegnungen, die man sich so oder so ähnlich ganz sicher vorstellen könnte. Das ist witzig, nachdenklich, absurd und charmant. Und egal, ob gerade Buddy Holly oder nicht, Steve Buscemi ist wirklich ein miserabler Kellner. Ganz im Gegensatz zu Bill motherfuckin' Murray.
Vollkommen willkürlicher, komplett bescheuerter Schwachsinn.
Hier gefallen mir vor allem die kleinen Dinge. Minimale Gesten in Schauspiel und Inszenierung, subtiler Humor, wie wenn Winstons Frau ihm sagt, dass er nicht mehr rauchen soll und er gleich darauf um die Ecke geht, um sich einen Joint anzuzünden, oder wenn er Don dann sagt, er solle auf rosafarbenes achten, und es das natürlich bei allen Frauen zu finden gibt, die Herz-Ohrringe von Lolita und so weiter und so fort. Solche und viele andere Details machen diesen Film zu etwas ganz Besonderem. Und auch sonst ist das Ganze überaus gelungen und gefällt mir sehr. Ein alternder Don Juan begibt sich ungewollt auf einen bewegenden Road Trip, um seine vergangenen Beziehungen aufzuarbeiten. "Broken Flowers" ist dabei ein sehr ruhiger, leiser Film, der weniger durch eine spannende Geschichte oder ausgefeilte Dialoge überzeugt, sondern eher durch die magische Atmosphäre, die Dons Reise durch die Weltgeschichte hier umgibt. Und natürlich liegt es auch an Bill Murray, dass alles so gut funktioniert. Er passt hier mit seiner lakonischen Art perfekt rein. Unterstützt von ebenso tollen Nebendarstellern spielt er seine Rolle immer mit einer hervorragenden Mischung aus trockenem Humor und dramatischem Ernst, sodass es auf mich absolut faszinierend wirkt, wenn Don Johnston (mit 't'!) sinniert, reflektiert und versucht, sich selbst zu finden.
Unglaublich lang, unglaublich nervig und anstrengend. Viel Geplapper, viel Lärm um Nichts. Jedoch so gut geschriebener Lärm und Geplapper, dass das viele Hin und Her hier doch irgendwie nie langweilig wird. In der Inszenierung ist sehr interessant, dass dieser Schwarz-Weiß-Film eine Sequenz enthält, die in Farbe gedreht wurde, und dass man, wenn man aufpasst manchmal ein paar Nippel durchschimmern sehen kann. Beides für 1939 sicher ein echtes Novum.
Wir sind hier nämlich alle verrückt.
"At a party once, the hostess served cocaine in a silver bowl. I thought it was a sugar substitute and put a spoonful of it in my coffee. Somebody told me I’d just stirred hundreds of dollars into my drink. That was the last time I was invited to her house."
So, nun habe ich "Jaws" gesehen und kann mal wieder ein Häkchen auf meiner "Klassiker, die alle außer mir schon kennen"-Liste machen. Und das Werk, mit dem Steven Spielberg damals den modernen Blockbuster erfunden hat, ist tatsächlich der beste Hai-Film, den es gibt. Das ist bei den ganzen Mega Sharks, 2-headed Sharks, Sand Sharks und was es nicht noch alles für Sharks gibt zwar auch keine besondere Leistung, aber "Jaws" ist eben wirklich richtig gut. Spielberg drängt seine mörderische Bestie, ähnlich wie Ridley Scott sein Alien, nie in den Vordergrund, sondern lässt den guten Bruce eher versteckt agieren und nur selten, dann aber immer im passenden Augenblick auftauchen, was die Furcht vor dem Unbekannten steigert und der Entblößung des Tieres immer zu einem noch größeren Schockmoment verhilft. Hier wird mit einfachsten Mitteln ein Höchstmaß an Spannung erzeugt. Vor allem die zweite Hälfte mit den drei Männern auf dem offenen Meer ist in ihrem Minimalismus unglaublich packend eingefangen. Der ebenfalls zurückgenommene, bissig bedrohliche Score von John Williams tut sein übriges dazu, hier eine intensive Atmosphäre zu erzeugen.
"Larry, the summer is over. You're the mayor of shark city."