Mr. Pink - Kommentare
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Alle Kommentare von Mr. Pink
Spannender, aufregender und äußerst harter Horrorfilm, der fast schon ein riesiges Genre-Highlight wäre, würde er nicht erst in der zweiten Hälfte seine wahre Größe preisgeben. Anfangs ist "Orphan" nämlich leider etwas zäh. Mal wieder ein gruseliges Kind, das seine Eltern und andere Mitmenschen pausenlos terrorisiert. Ein echter Satansbraten eben, aber irgendwie nicht mehr so interessant, da man das ja schon kennt. Trotzdem ist Jaume Collet-Serras tolle Inszenierung der bösartigen Schelmereien des unheimlichen Mädchens, wie gewohnt, sehr gekonnt geraten, wirkt aber dennoch nicht wie mehr, als billiger Jahrmarktsgrusel mit aufgesetzten Schreckmomenten. Stimmung und Spannung steigern sich dann aber zunehmend und spätestens nach der genialen (aber auch etwas zu kurz erläuterten, ein bisschen mehr als eine halbe Drehbuchseite hätte man schon investieren dürfen) Auflösung offenbart "Orphan" all seine schockierenden Abgründe und drischt auf perfide Weise brutal auf die Seele des geneigten Zuschauers und all seine Erwartungen ein. Blutig, brutal und abgrundtief böse! Vera Farmiga und ihre Kollegen spielen alle sehr gut und besonders die damals erst 12-jährige Isabelle Fuhrman als unheimliches Waisenkind zeigt eine beängstigend gute Leistung. Undurchsichtig, durchtrieben, verführerisch und in jeder Sekunde erschreckend, spielt sie so glaubwürdig, dass man glatt wirklich Angst vor ihr bekommt und trägt mit ihrer Performance den Film.
Mir hat "City by the Sea" sehr gut gefallen. Spitzenfilm! Es geht um einen geschiedenen, alternden Cop, der seinen Sohn bisher vernachlässigt hat und sich, als dieser nun in Schwierigkeiten gerät, in einer moralischen Klemme befindet, da er sich entscheiden muss, ob er Polizist oder Vater ist. Diese Geschichte ist nun nicht besonders innovativ, aber Atmosphäre und Musik stimmen, Umsetzung und Schauspieler überzeugen auf ganzer Linie. Robert De Niro beweist erneut, wieso er zu recht als einer der besten gilt und liefert eine starke Leistung als gebrochener Mann, der mit sich selbst nicht ganz im Reinen ist und vor allem James Franco als sein Sohn und verwahrloster Junkie spielt absolut beachtlich.
Evil Dead, echter Film und Selena Gomez. Da spricht ein echter Connaisseur! Sehr sympathische Antworten. :)
Na sowas! Das ist ja ein Ding! Den Film habe ich doch schon mal gesehen. Bloß, da hieß er noch "Battle Royale" und war gut. Aber ich gebe ja grundsätzlich jedem Film eine Chance. Sogar, wenn Jennifer Lawrence mitspielt. Leider entpuppt sich "The Hunger Games" am Ende aber, wie ihr Gang auf die Oscarbühne, als very bad trip. Also, ich habe alle drei Teile der Romanvorlage gelesen. Wirklich gefallen hat mir dabei eigentlich nur der erste Teil. Und ich muss auch sagen, das Ganze ist schon ziemlich zusammengeklaut. Ein bisschen Bachman, enorm viel Fukasaku, dazu ein wenig Connell und eine Prise Logan und fertig sind die Hungerspiele. Was das Buch aber durch eine doch recht spannende Schreibweise wettmacht, bekommt der Film nicht hin. Obwohl es sich, wie ich finde, um eine relativ werkgetreue Verfilmung handelt, wurde so gut wie alles vergeigt, was man vergeigen konnte.
Das beginnt schon bei den Schauspielern. Okay, Stanley Tucci und Woody Harrelson (beide mit krassen Frisuren) machen eine Menge Spaß und ich fange langsam an, die Hemsworth Brothers zu mögen, aber Donald Sutherland und Elizabeth Banks wurden verschwendet, Lenny Kravitz ist vermutlich bloß zu sehen, weil...ähm...oh Lenny Kravitz hat gerade Zeit, packen wir ihn doch in den Film, und wie Jennifer Lawrence sich ausdruckslos durch die Wälder Panems deliriert, ist eine echte Zumutung und ich finde, dass sie hier eine schlechte, unpassend besetzte Hauptdarstellerin ist. Weiterhin ist das Setdesign miserabel. Die Ideen sind da, die Ideen sind gut, funktionieren aber nicht. Und besonders neben dem tristen grau und braun der armen Distrikte ist die bonbonbunte Welt der Reichen, die aussieht, als ob sich ein Kleinkind nach einer Nacht im Süßwarenladen einmal quer über alle Kostüme und Bauten erbrochen hat, ein zu offensichtlicher, aufgesetzter, gewollter Kontrast. Alles wirkt zu plastisch, künstlich, zu steril, eben wie das, was es ist, ein Filmset, weswegen es mir schwer fiel, die Gräuel, die der totalitäre Staat in dieser dystopischen Zukunft zu verantworten hat und die ungeheure Macht, die er ausübt, wahrzunehmen, auch weil inhaltlich viel zu wenig darauf eingegangen wurde.
Wenn die Tribute dann in der Arena aufeinander treffen und gegeneinander antreten, geht das Schlamassel genauso weiter, wie es angefangen hat. Hier fehlt mir der Schrecken, die Angst, der Horror. Es ist ein echtes Albtraumszenario, das hier gezeigt wird. Die jungen Menschen, teils noch Kinder, sind auf einem begrenzten Raum eingesperrt und müssen die ganze Zeit bangen, von einem ihrer Mitstreiter getötet zu werden. Für mich hatte das Ganze eher die Atmosphäre eines Abenteuerspielplatzes (von den Toten mal abgesehen). Dabei handelt es sich hier (vielleicht abgesehen von den sogenannten Karrieretributen) um Menschen, die unfreiwillig dabei sind, niemandem etwas tun wollen, aber zu Gewaltanwendung, Meuchelei und Blutvergießen gezwungen werden, weil es in diesem Kampf auf Leben und Tod heißt: entweder ich oder sie, weil die Gefahr auch noch von außen her lauert, da die Spiele und der Spielraum von Dritten kontrolliert werden. Die Machthaber zwingen die Menschen zu unvorstellbaren Taten, aber ich hatte nie das Empfinden, dass die Situation während der Hungerspiele so absolut verloren wäre. Man scheint sich gefügt, vielleicht sogar resigniert zu haben, ohne gänzlich zufrieden zu sein aber trotzdem wirkt es auf mich eher wie eine unverständliche Akzeptanz der Lebenssituation, obwohl Hoffnungslosigkeit und ständige Furcht vor allem und jedem herrschen sollte, im ganzen Land Panem und speziell auf dem Kampfareal.
Davon ist aber nichts zu spüren. Das liegt zum einen an den unterirdischen Actionsequenzen, die viel zu schnell geschnitten und viel zu hektisch gefilmt sind, sodass alles ständig verwackelt und man insbesondere von den Kampfhandlungen kaum etwas mitbekommt, was schnell anödet, andererseits bleibt "The Hunger Games" auch inhaltlich komplett oberflächlich und langweilig, weil innerhalb der Gruppe keine Konflikte aufgebaut werden. Gut, die 'Spieler' kennen sich untereinander nicht, bzw. kaum, aber auch oder gerade in so einer Extremsituation sollten Bindungen, und tragische Freundschaften, aber vor allem Zwiste, Streitigkeiten und Kämpfe untereinander und auch mit einem selbst und seinem Gewissen entstehen. Ansatzweise sieht man das hier zwar, aber zu keinem Zeitpunkt ist irgendetwas davon nachvollziehbar. Bestes Beispiel dafür ist der Schwarze, der SPOILERSPOILERSPOILER das andere Tribut aus seinem Bezirk rächt, ohne dass es eine Erklärung gibt, wieso er dies tut, ob er vielleicht mit ihr verwandt, in sie verliebt war, ob es ihm nur ums Prinzip ging oder wie oder was. SPOILER ENDE! Außerdem sind seine hervorstechenden Eigenschaften, dass er schwarz und wütend ist und böse guckt. Ich möchte dem Film hier keineswegs Rassismus vorwerfen, das wäre falsch, aber er arbeitet stark mit überholten Stereotypen und Klischees und ist zudem noch viel zu verweichlicht. Die meisten der Tribute sind gut aussehende Weiße, es ist kein einziger Durchschnittstyp dabei. Und auch nach mehreren Tagen Kämpfen, Verstecken und Umherrennen im Wald, ohne die Möglichkeit, sanitäre Einrichtungen zu nutzen, sehen alle noch aus wie geleckt, frisch gewaschen und geschminkt. Das alles führt dazu, dass die interessante Prämisse von "The Hunger Games" durch die lieblose, dahingerotzte Inszenierung all seine Kraft verliert und der Film auf mich mehr als lächerlich wirkt.
Und jetzt fällt mir auf, dass ich schon viel mehr geschrieben habe, als dieser schnarchig schläfrige, unwichtige Film es jemals verdient hätte, aber so ist das eben manchmal, wenn der Hass einen durchfließt. Trotzdem halte ich mich jetzt kurz. Liebe Kinder, geht viel an die frische Luft, esst euer Gemüse auf und schaut bloß nicht diesen Film an! Es ist reine Zeitverschwendung. Lieber die Buchvorlage oder noch besser eine der zahlreichen Vorlagen für die Vorlage genießen, das bringt mehr.
"Smashed" handelt von einer Grundschullehrerin, die ihre Alkoholabhängigkeit bekämpfen will. Nichts besonderes also, aber doch sehr schön umgesetzt, haben wir es bei dieser Tragikomödie, wobei der erste Teil des Wortes ganz klar überwiegt, mit einem typischen Indie-Film zu tun, mitsamt aller Vorzüge, aber auch Nachteile. Das beginnt damit, dass die Story, um in Fahrt zu kommen, ein paar merkwürdige Ungereimtheiten bekämpfen muss und zieht sich bis zum plötzlichen, unklar und offen bleibenden Ende, das für diese Art von Film anscheinend schon zur festen Grundaustattung gehört. Trotzdem hat mir der Film sehr gut gefallen. Die Geschichte wird authentisch erzählt und die interessante Kameraführung ist immer extrem nah an den Protagonisten, wodurch eine äußerst intime Atmosphäre entsteht, die die geballte Ladung Emotionen feinfühlig einfängt. Besonders hervorzuheben ist außerdem Mary Elizabeth Winstead. Ihr Co-Star Aaron Paul spielt zwar ebenfalls gut, aber der Fokus liegt natürlich auf ihrer Figur und ihre Performance ist einfach absolut umwerfend. So vielfältig, so einfühlsam, so ehrlich, so bewegend, dass sie mich beinahe zu Tränen gerührt und um den Verstand gebracht hat.
Die größte Leistung von Regisseur Gordon Parks ist es hier, dass er die doch recht lasche Story der Fortsetzung des Kulthits "Shaft" in einen hochspannenden Actionthriller verwandelt, der definitiv als Schwarze Antwort auf James Bond durchgehen kann. Insgesamt nicht ganz so cool wie der Vorgänger, das gewisse Etwas fehlt irgendwie, Magie kann wohl nicht einfach so kopiert werden, aber dennoch ein klasse Film, was unter anderem auch der abermals sehr charismatischen Darstellung von Richard Roundtree zu verdanken ist.
John Shaft - der härteste Hund von hier bis Harlem! Richard Roundtree spielt die Rolle des knallharten Privatdetektivs genial und mit unendlich viel mehr Raffinesse und um einiges smarter und auch vielseitiger als sein späterer Filmneffe Samuel L. Jackson. Ich finde auch die Szene in der Bar sehr gelungen, in der der schwule Barkeeper Shaft an den Hintern fasst und dieser das einfach locker hinnimmt, ohne etwas zu sagen. Einen Helden zu zeigen, der nicht nur ein Schwarzer ist, sondern zudem ein Hetero, der jedoch keine Berührungsängste zu Homosexuellen hat, finde ich für einen so (relativ!) alten Film sehr fortschrittlich und interessant. Und auch abgesehen von dieser hervorragenden Charakterisierung der Figuren, sowie kritischen Untertönen, ist "Shaft", rein unterhaltungstechnisch, einfach ein großartiger Film, der seine Spannung stets auf einem hohen Niveau behält. Ein saucooler Blaxploitation-Klassiker mit einem kultverdächtigen Soundtrack, für welchen Isaac Hayes zu Recht für den Oscar nominiert wurde und diesen für den Besten Song sogar mit nach Hause nehmen durfte.
"Hysteria" vereint einen gut ausgestatteten Kostümfilm, eine hervorragend abgestimmte Komödie und eine kleine Geschichtsstunde zur Erfindung des Vibrators unter einem Dach. Nicht immer 100% historisch akkurat, dafür 100% hysterisch heiter und unglaublich lustig. Der Blick auf das ausgehende 19. Jahrhundert, vor allem in Hinsicht auf Politik und Medizin, wurde charmant umgesetzt und ist sehr empfehlenswert.
Nicolas Cage ist ein begnadeter Schauspieler, der sein enormes Talent schon in unzähligen großartigen Filmen unter Beweis gestellt hat.
Fatman Begins
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Ich hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Die Bilder sind übrigens vom neuen, bisher noch namenlosen Film von David O. Russell, für den Bale schon in "The Fighter" vor der Kamera stand, dort allerdings in der Light Version.
Willkommen auf Woodys Europatournee! Barcelona. Paris. Nächster Halt: Rom
Ein bisschen schade fand ich es ja, dass die einzelnen Geschichten sich nicht überschnitten haben oder zum Ende noch irgendwie, wenn auch vielleicht nur ein kleines bisschen, zusammengeführt wurden. Aber eigentlich ist das auch egal, weil mich "To Rome with Love" einfach verzaubert hat. Ich glaube, in der Realität würden die Figuren aus einem Woody-Allen-Film gar nicht zurechtkommen, weil sie irgendwie vollkommen in ihrer eigenen, kleinen Welt leben. Und hier fand ich diese Welt und die Menschen darin ausgesprochen charmant. Die witzigen Ideen der einzelnen Episoden haben mir eine Menge Spaß bereitet, einige originelle Dialoge und schöne Aufnahmen der italienischen Hauptstadt runden diese Reise ins Land, wo die Zitronen blühen wunderschön ab. Und zu guter Letzt ist auch das hervorragende Ensemble absolut hinreißend und den ganzen Ausflug wert. Woody Allen spielt zwar nur Woody Allen und Jesse Eisenberg spielt bloß Woody Allen in jung, aber wie gesagt, hier passt das schon. Woodys Rom ist einfach eine andere Welt.
Der Titel ist irreführend. So richtig mad ist Max alias Mel nämlich erst am Schluss des Films. Wenn er dann aufbrausend seiner Wut freien Lauf lässt, ist das aber schon eindrucksvoll und war etwas später offensichtlich sogar eine der Inspirationsquellen für zwei, wie die Macher dieses Films ebenfalls aus Australien stammende, junge Filmemacher, einen fiesen, kleinen Thriller namens "Saw" zu drehen, welcher heute als echter Geheimtipp gilt. "Mad Max" selbst ist nicht ganz so verstaubt wie die Welt, in der er spielt, Alter und geringes Budget sind ihm allerdings schon anzusehen, was dem Film aber nicht wehtut. Mir hat das Ganze trotzdem ausgezeichnet gefallen. Knochige, verdorrte Wüste, Isolation, Apokalypse, Dystopie, das Ende ist nah, die Welt am Abgrund, die Ressourcen neigen sich dem Ende und für einen Liter Benzin prügelt, mordet und schlägt man sich schon mal gegenseitig den Schädel ein. Nicht gerade unrealistisch und vielleicht sind die anfangs erwähnten paar Jahre gar nicht mehr so weit entfernt. Dazu fiese Bikergangs, absonderlich wild überdrehte Gestalten, kantige Action und eine souveräne Inszenierung, die aus den zweifellos begrenzten Mitteln das Beste rausholt.
"Gigi" hat 1959 den Oscar in allen neun Kategorien, in denen der Film nominiert war (Film, Regie, Kamera, adaptiertes Drehbuch, Szenenbild, Kostüm, Schnitt, Musik, Song) gewonnen. Trotz dieses Erfolgs, scheint dieses Musical etwas in Vergessenheit geraten zu sein (hier z.B. gerade mal knapp über 60 Bewertungen). Und ich muss sagen, dass ich das sogar ein bisschen verstehen kann. Der Film erfordert nämlich wirklich eine Menge Durchhaltevermögen, weil kaum etwas passiert. Die geringe Handlung wird auf langgezogene zwei Stunden aufgebauscht und zieht sich demnach ordentlich hin. Sehenswert ist das Werk unter der Regie von Vincente Minnelli aber allemal und die Auszeichnungen sind sicher gerechtfertigt. Denn, auch wenn mich der Stoff nicht komplett fesseln konnte, passt hier doch alles erstklassig zusammen. Die Lieder und Darsteller sind passend eingesetzt und besonders optisch überzeugt "Gigi" durch das imposante Bühnenbild und die prächtigen Kostüme auf ganzer Linie.
Im Grunde werden hier genau dieselben Zutaten wie in Teil 1 zusammengewürfelt. Insgesamt zwar nicht ganz so gut, der Vorgänger hat mir doch etwas besser gefallen, aber definitiv eine sehr anständige Fortsetzung. Ein bisschen kann man dem Streifen sein Alter inzwischen schon anmerken, aber die Masken und Effekte können sich auch nach 25 Jahren durchaus noch sehen lassen. Und davon gibt es einige! Hier wird sehr kreativ gequält, gefoltert, geschändet und Blut vergossen. Leider geschieht dies teilweise auf Kosten der Handlung, die zweite Hälfte des Films entschädigt jedoch für alles, bekommt man dort dann nämlich einen unbändigen, surrealen Höllentrip der Extraklasse geboten, aus dessen verwirrt verstörenden, albtraumhaften Bildern es bis zum Ende kein Entkommen gibt.
Wer immer noch einen Beweis dafür braucht, dass DiCaprio schon immer großartig war, sollte sich "What's eating Gilbert Grape" oder eben diesen Film hier anschauen. Marky Mark und seine drei Brustwarzen sind auch nicht schlecht und "The Basketball Diaries" ist ein sehr sehenswertes, tragisches Jugenddrama, dessen Geschichte, talentierter Junge nimmt lieber Drogen als zur Schule zu gehen, es so oder so ähnlich zwar schon oft gab, hier aber eindringlich und authentisch umgesetzt wurde.
In "The Sapphires" geht es um eine Girlgroup, deren Leidenschaft das Singen und deren Traum es ist, auf der Bühne zu stehen. Der Musikfilm ist genretypisch und doch vollkommen untypisch gestaltet. Denn es geht nicht um eine Underdog-High-School-Band, die ins Finale eines Wettbewerbs einziehen will und sich auf ihren großen Auftritt vorbereiten muss oder so ähnlich, sondern um vier Aboriginemädchen in den 60ern. Dadurch werden auch Themen wie Rassismus und der Krieg in Vietnam behandelt, letzteres trotz der lockeren Atmosphäre und des Witzes, besonders Chris O'Dowd sticht hier hervor, die die ganze Zeit über herrschen sogar mit nötiger Ernsthaftigkeit und in drastischen Bildern. Die Mischung ist bloß manchmal ein wenig ungelenk und selbstverständlich kann sich "The Sapphires" in Sachen Tiefgründigkeit auch nicht mit anderen Filmen messen, die sich hauptsächlich diesen Problemen widmen. In erster Linie ist es eben immer noch ein Film über vier Mädchen, die singen wollen. Für einen solchen ist der Ansatz aber erfrischend und als ebensolcher funktioniert er sehr gut und hat mir gefallen, obwohl nicht jedes Klischee ausgelassen wird. Dafür sind die Gesangseinlagen jedoch gelungen, sodass ich mich sogar das ein oder andere Mal beim mitnicken ertappt habe.
Mutter, die Nora mit dem Koks ist da. Nettes Roadmovie nach amerikanischem Vorbild, gut gemacht, aber leider ohne richtigen Schwung. Ein bisschen mehr Mut hätte den Figuren gut getan. So bleibt das alles nämlich sehr seicht, vorhersehbar und viel zu zahm. Die beiden Hauptdarsteller spielen überzeugend, aber auch nicht viel anders als sonst immer und die Musik hat mir zwar gefallen, wurde teilweise jedoch unpassend eingesetzt. Für zwischendurch ganz sicher okay, verbleibt der Film ohne großen Erinnerungswert und vergeudet einiges an Potential, was ob der doch ziemlich sehenswerten Geschichte eigentlich recht schade ist.
Dieser sehr experimentelle, fast dokumentarisch verarbeitete Film ist in drei Teile gegliedert. Allen Ginsberg trägt sein Gedicht vor und dieses wird in Animationen umgesetzt, er wird interviewt, und eine Gerichtsverhandlung soll klären, ob das Werk bloß obszön ist oder ob es literarischen Wert besitzt. "Howl" verschafft einem somit einen gelungenen, kleinen Überblick über die Beat Generation und Ginsberg, der sehr gekonnt von James Franco verkörpert wird. Empfehlenswert für alle Lyrik-Interessierten.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die "Dukes of Hazzard"-Anspielung auf die Serie und nicht auf den Film bezieht.
Spannender Thriller, der allein vom Score und der guten Leistung der Schauspieler getragen wird. Mit den Wendungen, die nach und nach zusammengesponnen werden, hat man es vielleicht ein bisschen zu gut gemeint, aber die Idee, die Geschichte mit nicht mehr als drei Figuren, respektive Darstellern, zu erzählen, ist einfach großartig und wurde konsequent umgesetzt.
Der "The Dark Knight Rises" der 90er. Thematisch sind sich die beiden Filme nämlich sehr ähnlich: Wir haben Selina Kyle, wir haben Batman, der, wie auch immer, irgendwoher zurückkehrt und wir haben einen Irren, der Gotham City eindrucksvoll in Schutt und Asche zerlegt. Dabei möchte ich "Batman Returns" aber gar nicht mit Christopher Nolans Filmen über den finsteren Flattermann vergleichen. Ich würde nämlich auch nicht sagen, dass Tim Burtons Werk irgendwie besser oder schlechter ist, als die neuesten Abenteuer des Dunklen Ritters, sondern einfach anders. Aber dabei mindestens genauso gut. "Batman Returns" ist eine sehr düstere Adaption des Stoffes, aber verbunden mit überzogener Comichaftigkeit. Dieser Ansatz funktioniert ausgezeichnet und alles, was mich am Vorgänger gestört hat, wurde hier besser gemacht. Batman ist präsenter als zuvor und Michael Keaton hat hier nun anscheinend Zugang gefunden und spielt seine Rolle ausgezeichnet, Michelle Pfeiffer miaut unwiderstehlich und auch Christopher Walken überzeugt wie so oft spielend. Am meisten Spaß macht aber, dank Maske kaum wiederzuerkennen, Danny DeVito als Pinguin. Superheldenfilme leben eben immer von ihrem Bösewicht. Dazu ein fantastischer Score von Danny Elfman, der direkt ins Ohr geht, ein bisschen Weihnachtsstimmung, sowie ein tolles Szenenbild und Inszenierung, die die dunkle, verkommene Darstellung Gothams gekonnt mit grotesk komischen Spitzen garnieren, und das alles von Burton spannend zu einem großartigen Spektakel vereint. So mag ich den Dunklen Rächer!
Hat mich leider nicht wirklich umgehauen. Burtons Handschrift ist zwar zu erkennen, kommt aber nicht genügend zur Geltung, außerdem viel zu wenig Batman für einen Batman-Film. Und Michael Keaton, eigentlich ein sehr guter Schauspieler, hat mir in der Rolle nicht besonders zugesagt. Es wirkte, als ob er nicht so recht weiß, was er mit der Figur anfangen soll. Auf jeden Fall kam er zu keinem Zeitpunkt wie der smarte Playboy rüber, der Bruce Wayne eigentlich ist. Glücklicherweise hat sich das bei der Fortsetzung alles geändert. Trotz allem aber doch ein sehenswerter Film, auch wegen Jack Nicholsons wahnsinniger Performance als Joker.
Klassischer Kampf gut gegen böse im familiären Spiegelbild, Angst, Schrecken und ein bisschen Bodyhorror, verpackt in stimmige Atmosphäre, und ein explodierender Kopf als most paused scene of VHS history gleich nach "Basic Instinct" (bloß eine Vermutung!). Schauriges Cronenberg-Kino als exzellente Weiterführung von "Shivers" und "Rabid", das in einem großartigen Finale mündet und bis dorthin, stets mit nuancierter Spannung erzählt, durch die musikalische Untermalung und das gekonnte Spiel mit Furcht und Paranoia fesselt und fasziniert.
Hmm...wieso habe ich bloß eine Vorhersage von 1,5? Irgendwas ist hier doch kaputt. Das ist doch wirklich ein sehr süßer Film. Selena Gomez als übellauniger Teenager, der doch das Herz am rechten Fleck hat und Demi Lovato mit ihrer affektierten Prinzessinnen-Art ergänzen sich gut und geben ein tolles Lead-Pärchen ab, und auch Jamie Chung, die hier in einer Nebenrolle als Bitch vom Dienst zu sehen ist, ist sehr sehenswert. Einzig das Ende war etwas unlogisch (wenn auch als Abschluss ganz nett), aber was soll's!
Schmackhafter Big M(a)c with Schieß. Die Rolle von Sally Struthers nervt ein bisschen und die Story verläuft recht gemäßigt, aber wenn es dann mal knallt, knallt es richtig. Mir hat auch gefallen, dass hier kein romantisches Bild vom perfekten Liebespärchen auf der Flucht gezeichnet wird, sondern die Protagonisten es neben hartnäckigen Verfolgern auch noch mit Eheproblemen aufnehmen müssen.