NewSTARs - Kommentare

Alle Kommentare von NewSTARs

  • Das Jahr 2015 ist bisher das beste Kinojahr, das ich je miterleben durfte! Für meinen Umkreis ist es schon kaum noch glaubwürdig, wenn ich nach jedem zweiten Kinobesuch von einem "herausragendem Erlebnis" spreche.
    Übrigens, meine bisherige Top 10:
    1. Ex Machina
    2. Mad Max: Fury Road
    3. Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit
    4. Whiplash
    5. Inherent Vice - Natürliche Mängel
    6. Kingsman: The Secret Service
    7. Shaun das Schaf - Der Film
    8. Lost River
    9. Jurassic World
    10. Chappie

    Filme, wie "Victoria", "Selma" oder "A Most Violent Year", habe ich leider noch nicht gesehen.

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    • Penny Dreadful geht auch lobenswert offen und loyal mit Homosexualität um, ohne es aufgezwungen wirken zu lassen. Netflix ist wohl in diesem Thema am vorbildlichsten.

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      • Am häufigsten gehe ich ins UCI Gropius Passagen und CinemaxX Berlin. Erstes hat zwar immer nur Blockbuster im Programm, dafür gibt es keine Wohnzimmer-Säle bzw. jeder Kinosaal hat eine ordentlich große Leinwand. Außerdem hat das Kino -oder vielleicht jedes UCI- die besten Nachos und Popcorns! Das CinemaxX Berlin hat dafür immer jeden aktuellen Film im Programm, auch Independent- und Arthausfilme, und sehr guten Sound (Stichwort MaxXimum Sound). Leider schmecken mir die klassisch cineastischen Snacks dort nicht ganz.
        Weitere tolle Kinos, in die ich leider zu selten gehe, ist der Berliner Zoo Palast (zuletzt wegen der 70mm Fassung von Interstellar) und die Astor Film Lounge, die mir dank der alten 35mm Fassung von "Vom Winde verweht" mein vielleicht bestes Kinoerlebnis aller Zeiten bescherte!

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        • 6

          Coole, kurzweilige Unterhaltung mit einem guten Dwayne Johnson in ideal leichter Laufzeit.

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          • Der großartigste Track von James Horner: https://youtu.be/XisJQw82F9Y
            Genießt ihn in voller Länge!

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            • 8

              "The Raid" hat mich vollkommen aus den Socken gehauen! Harte und schonungslose Action, wie ich sie noch nie zu Gesicht bekam. Unfassbar stark detaillierte, choreographische Kampfszenen, welche im Normalfall gar nicht mein Ding sind, aber bei dieser Bombe von Film alles gesprengt hat. Noch dazu wurden diese mit grandiosen Schnitten und Kamerafahrten von der Linse eingefangen. Die Brutalität gab dem Ganzen noch einen nötigen Adrenalinkick, wobei der Soundtrack auch gut Stimmung macht.
              Ein Meisterwerk von hemmungsloser Action, ohne Tiefgründigkeit oder besonderer Story, aber mit virtuosen Kampfszenen und durchgehender Hochspannung.

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              • Zodiac, Das Leben des David Gale und State of Play hätte ich noch hinzugefügt. :)

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                  • 6 .5

                    Alexandre Aja's "The Hills Have Eyes" braucht ein wenig zu lange um richtig in Fahrt zu kommen. Als stilistisches Mittel für den Schock- und Gewalt-Pegel dient es zwar recht gut, doch hätten fünfzehn Minuten weniger dem Film nicht geschadet. Dafür legt der Horror extrem los, wenn es erst einmal anfängt. Inszenatorisch sind Aja einige starke Momente und Szenen gelungen, genau so wie die handgemachten Effekte. Der Soundtrack ist auch einer der großen Pluspunkte. Besonders die satirisch-patriotischen Ansätze haben mir sehr gut gefallen. Am Ende bleibt es ein empfehlenswerter Slasher mit heftigen Szenen, neuen inszenatorischen Ideen, aber zu weitem Anlauf.

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                    • Schon immer war Christopher Lee mein größter Lieblings-Dracula, weshalb ich mich auch eine Zeit lang nur von alten Vampirfilmen ernährt habe. Vielen Dank, Chris Lee, dass du meine unstillbare Gier an viktorianische Horrorfilme geweckt hast!
                      ("Nachts, wenn Dracula erwacht" sehe ich immer wieder unglaublich gerne!)

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                      • 10

                        Zwei Extremisten mit vollkommen unterschiedlichen Weltansichten. Ein Psychoduell um Macht und Überlegenheit, Gewinn und Anerkennung, bei dem der Egoismus triumphiert und alles zerstört. Das ist "There Will Be Bood"!

                        "I look at people and I see nothing worth liking. I want to earn enough money I can get away from everyone."

                        Daniel Day-Lewis verkörpert und interpretiert seinen Charakter auf solch grandioser Weise, dass er damit einen Meilenstein der Schauspielkunst gesetzt hat. Seine Ausstrahlung und sein Temperament ist so lebensecht wie kaum eine andere Charakterdarstellung. Noch dazu erwidert Paul Dano dieses Können bravurös und mit einer faszinierenden Authentizität. Die Besessenheit, dem Anderen von der eigenen Weltansicht zu überzeugen, ist der große Antrieb des Filmes. Eine starke Anspannung und unwohle Atmosphäre ergreift dadurch den Zuschauer der gesamten Laufzeit über. Der sich anstauenden, inneren Wut des Protagonisten muss endgültig der Stöpsel gezogen werden, denn seine Hemmungslosigkeit gegenüber Gefühlen anderer zerstört nicht nur sein Umfeld, sondern auch sich selbst. Doch die Uneinsichtigkeit ist genau so in dem strenggläubigen Eli zu sehen, der sich durch übertriebener Gottesanbetung das Leben einfacher und verständlicher darlegt. Plainview ist zwar der kältere von beiden, doch ist dieser hingegen ein Realist. Charakterstudien, wie es die Leinwand noch nie gesehen hat.

                        "I see the worst in people, Henry. I don't need to look past seeing them to get all I need. I've built up my hatreds over the years, little by little."

                        Die Bildgestaltungen und nostalgischen Analogaufnahmen lassen mein Filmherz so aufblühen, wie sonst kaum bei Filmen des 21. Jahrhunderts. Noch dazu unterstreicht der intensive Soundtrack von Jonny Greenwood das ganze Epos mit ungewöhnlichen Melodien und Instrumentenkombinationen. Eine gewisse Parallele zu Kubricks Klassikern ist kaum auszuschließen.

                        Jede Szene trägt einen wichtigen Teil der Intensivität und der am Ende bleibenden Fülle von Gedanken bei, weshalb "There Wil Be Bood" für mich ohne Zweifel eine perfekte Inszenierung ist und einer der besten Filme, die ich jemals gesehen habe!

                        "I'm finished."

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                        • 8

                          Nicolas Winding Refn ist ein Virtuose der Kontraste. Er wechselt die Stimmung brachial vom wohlen zum dominierend bedrückenden. Farben und Musikbeilagen verschmelzen zu einem und die kalten Charaktere hinterlassen mit ihren Handlungen in dieser grell-bunten Neon-Welt eine nicht endende Blutspur. Was als brutales Verbrechen anfängt, entwickelt sich unscheinbar langsam zu einem gigantischen Akt der Rache, in dem jeder der Überlegende sein will. Doch alles erscheint umso unwohler, indem die fieberhafte Atmosphäre mit kräftigen Farben verbildlicht wird. Ein gewisser Widerspruch entsteht dadurch, welches durch die kaltherzigen Figuren verstärkt wird. Traum und Realität sind kaum noch zu unterscheiden, schließlich leben die Charaktere bereits in einem unausweichlichen Alptraum.
                          Refn schafft es ohne Worte dem Zuschauer zu zeigen, was er meint. Die inzestuöse Beziehung zwischen Julian und seiner Mutter wird zwar nicht angesprochen, jedoch durch Julians Gedanken an ihr während sexuellen Aktivitäten mit seiner Freundin erschreckend eindringlich dargestellt.
                          Ebenso wie für den Zuschauer ist auch die Karaokebar für den Selbstjustiz vollziehenden Polizisten ein Zufluchtsort aus dieser grausamen Welt. Ein Gefühl der Entspannung und Harmonie kommt überein. Doch das nur als Beispiel.

                          Die metaphorischen Vorlagen existieren in diesem Kunstwerk von Nicolas Winding Refn im Überfluss, sodass es jedem selbst überlassen sein sollte, die Deutungen und Darstellungen zu interpretieren. Mich hat der Film nach der Zweitsichtung wieder unfassbar stark weggeblasen. Kein Film, der einfach zugänglich ist, weshalb die Polarisierung mehr als verständlich ist. Dennoch sollte man sich auf "Only God Forgives" einlassen. Ansonsten entgeht einem ein erschütterndes, zum Nachdenken anregendes Filmerlebnis der ganz hohen Extraklasse.

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                          • 7 .5

                            Für ein Regiedebüt wurde eine äußerst lobenswerte Atmosphäre aufgefangen, welche sich stark an Goslings bisherigen Arbeiten als Schauspieler im Arthouse- und Independent-Genre orientiert. Die starken Farbkontraste der Bilder sind überaus ansehnlich und geben dem Ganzen einen großen Pluspunkt. Doch wie dicht und surreal die Bildatmosphäre auch ist, eine gewisse Bildsprache bekommt man kaum. Noch dazu ist das Drehbuch etwas zurückhaltend, um im Endeffekt ein "Wow" zu hinterlassen. Trotz alledem hat Gosling einen starken Cast zusammengetrommelt, auch wenn Matt Smith als angstverbreitender Tyrann relativ unglaubwürdig erscheint. Saoirse Ronan gleicht es dafür mit einer überragenden Performance und wunderschönen, gefühlsvollen Gesangseinlagen wieder aus. Der Soundtrack ist auch eine Wucht, dank den basshaltigen Synthesizern und hallenden Leads.
                            Im Nachhinein wurde ich zwar nicht enttäuscht, da ich sehr gut unterhalten wurde, doch hätte das Machwerk mehr Potenzial verbrauchen können, anstatt sich zu sehr auf seine visuelle Gestaltung zu konzentrieren. Ich hoffe sehr, dass sich Gosling in nächster Zeit wieder auf den Regiestuhl setzen wird, es jedoch mit dem Drehbuch schreiben lieber sein lässt bzw. professioneller herangeht.

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                            • 8

                              Was für ein abgefuckter Film! "Mad Max: Fury Road" ist eine Offenbarung für das Blockbusterkino, denn so viele überspitzte, vollkommen wahnsinnige Ideen hatte in den letzten Jahren wohl kein großer Kinofilm. Eine solch minimale Story in eine zwei Stunden Laufzeit mit non-stop Nervenkitzel zu packen ist stark zu loben. Die gesamte Kulisse auf der riesigen Leinwand ist ein Genuss für alle Kinogänger, samt der audiovisuellen Kulisse, die ihres Gleichen sucht. Das 3D musste nicht sein, da die Bilder an sich schon virtuos sind.
                              Tom Hardy ist der ideale Mann für den neuen Mad Max und überzeugt sogar mit seinen Runzlern und Räuspern. Noch dazu ist der verdammt furchteinflössende Bad-Ass Immortan Joe unfassbar genial verkörpert. Der Rest des Castes -sehr erwähnenswert sind noch Charlize Theron und Nicholas Hoult- haben ebenfalls ordentliche Arbeit geleistet.
                              "Mad Max" ist -zwar auf seiner Art- auch äußerst gesellschaftskritisch, was auch die Qualität des Filmes und seine Wirkung überaus stärkt. Doch es sind besonders die detaillierten Kleinigkeit im Hintergrund, die dieses unvergleichbare Action-Spektakel so kreativ und überdreht machen. Einfach nur um zu zeigen, wie abgefuckt mad alles ist. Ein Film, den man im Kino erleben muss!
                              ...mir ist die Kinnlade heruntergefallen, von der ersten Minute an.

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                              • 7 .5

                                Die vorgewarnte Polarisierung anhand der verschiedensten Meinungen über den Film ließen mich vorerst einen kleinen Abstand von ihm lassen, mit der Befürchtung enttäuscht zu werden. Und doch wuchs meine Neugierde , besonders wegen dem höchst interessanten Filmplakat/BD-Cover. Nachdem mir Darren Aronofsky mit "Requiem for a Dream" und "Black Swan" zwei sehr bewegende Filmerlebnisse bescherte, wollte ich mir nun endlich von "The Fountain" ein eigenes Bild machen.
                                Die rund neunzig Minuten lange Laufzeit ist für den Film ideal, denn für solch eine verstrickte Inszenierung wäre eine Überlänge nicht sonderlich angenehm gewesen. Stattdessen bekam ich eine sehr emotionale, perfekt verpackte Geschichte über die Liebe und den Tod. Das Leben stand in meiner Betrachtung in diesem Film nur auf dem dritten Platz, schließlich wird der Umgang mit dem Sterben und dem Tod viel stärker zentriert.
                                Eine große Offenbarung für dieses Fantasy-Drama ist ohne Zweifel sein Hauptdarsteller Hugh Jackman. Ihn sehe ich überaus gerne und finde es zu schade, dass er nicht mehr Rollen im Arthouse-Genre übernehmen würde. Dies steht ihm sehr gut, meiner Meinung nach. Aber auch Rachel Weisz spielt ihre Parts gekonnt. Zwar hatte sie mir optisch für die Rolle nicht komplett gefallen, trotzdem hat sie es dafür überzeugend hinbekommen.
                                Doch ist es von allen Punkten die Inszenierung und Bildgestaltung, die meine Begeisterung hochgetrieben hat. All die großartigen Bilder, Aufnahmen und Farben harmonieren gerade zu ideal in diesen drei miteinander verstrickten Handlungssträngen, welche an vielen Punkten identisch verlaufen und trotzdem verschiedene Umgänge mit der Liebe, dem Leben und dem Tod haben. Besonders die Szenen in der schwebenden Blase im All gefielen mir am stärksten. (auch auf dem Cover zu sehen)
                                Unterm Strich ist es ein verwirrend erzählter, hoch emotionaler Arthouse-Film mit wundervollen Bildern, einem lobenswerten Hauptdarsteller und auch mit himmlischer Musik, welche durchgehend eine leicht verträumte Atmosphäre gibt.

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                                • 8

                                  Meine Erwartungen hätten höher nicht sein können. Ich bin ein großer Fan von Alex Garland und ein noch viel größerer von Science-Fiction Filmen. Noch dazu ist Oscar Isaac ein überaus interessanter und starker Schauspieler, welcher mich mit seiner bravourösen Authentizität bisher, auch in dieser Rolle, sehr beeindrucken konnte. Beim Schauen des Trailers hatte ich die Befürchtung die ein oder andere Sache durchschaut zu haben. Dem war aber nicht so. Ganz im Gegenteil: Dieses Sci-Fi-Werk ist für mich das cleverste und mitreißendste Genre-Beispiel seit "Moon" und "Sunshine"!
                                  Das Thema über künstliche Intelligenz und dessen Auswirkungen ist in seiner üblichen Form in vielen Mythologien wiederzufinden: Die Erschaffung einer neuen Spezies und deren Erhebung gegen ihren Schöpfer. So bekannt dieses Schema auch ist, umso lobenswerter schafft es "Ex Machina" eine neue Sicht und Denkweise über dieses Thema zu erschaffen. Natürlich erfindet der Film nicht das Rad neu, dennoch überzeugt er durch seine durchdachten Details, welche das gesamte Filmerlebnis ebenfalls so besonders machen. Die Dialoge sind zu keinem Moment langatmig oder überflüssig. Sie sind sogar einer der schwerwiegenden Gründe für die virtuos aufbauende Spannung!
                                  Leider konnte ich mich zu Beginn nicht so sehr mit Domhnall Gleeson und seinem Charakter anfreunden, welcher anfangs nervt und neben Oscar Isaac's Schauspiel keine Chance hat. Doch die überraschendste Leistung war die von Alicia Vikander! Ihre gesamte Mimik und Körperhaltung ist unverbesserlich und eine überaus gekonnte Darstellung eines Roboters!
                                  Visuell punktet der Film in jeder Hinsicht. Die Effekte der Roboterfrau Ava sind durchweg sehr gelungen und ließen mich, vor allem auch dank dem wundervoll futuristischem Setdesign, den ganzen Film über vergessen im Kino zu sitzen. So etwas hatte ich lange nicht mehr! Für ein Regiedebüt sind die Landschafts- und Kulissenbilder bemerkenswert gut getimt als ideale Unterstützung für die Atmosphäre. Und auch Audiovisuell ist er nicht zu bemängeln. Der Soundtrack unterstreicht die Hochspannung ideal und erinnert ein wenig an Trent Reznor und Atticus Ross' "Gone Girl"-Score.
                                  Nun, besonders zu dem nachwirkenden, stark inszenierten und durchdachten Ende könnte ich eine Lobeshymne schreiben, doch am besten macht man sich davon sein eigenes Bild. Schließlich ist auch "Sunshine" nicht jedermanns Ding, besonders in der zweiten Hälfte, sodass Alex Garland mit seinem psychologischen Sci-Fi-Thriller und der einen oder anderen krassen Szene sich nicht die große Masse, wie "Interstellar", holt.
                                  Ein herausragendes Science-Fiction Werk, welches gekonnt die Balance zwischen Emotion und Spannung hält. Angucken, angucken, angucken!

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                                  • 7

                                    Mein neuer, persönlicher Guilty Pleasure. Nachdem mich "Pain & Gain" im Kino nicht überzeugen konnte, habe ich ihn mir nun doch ein zweites Mal angesehen. Egal was man von Michael Bay oder speziell diesem Film halten kann, mir hat er von vorne bis hinten sehr gut gefallen. Besonders die ironische Haltung gegenüber des amerikanischen Traums konnte mir sehr zusagen. Aber auch der knallbunte Look samt seiner immer in Bewegung bleibenden Kamera und dem coolen Soundtrack gefiel mir sehr. Die Story ist natürlich vollkommen übertrieben und mit leichtsinnigen Charakteren beschmückt. Neben Mark Wahlberg und Anthony Mackie stach für mich am meisten Dwayne Johnson und Tony Shalhoub heraus. Es sind zwar keine überragenden Leistungen, aber für einen Film wie diesen mehr als ausreichend. Mit seinem Sprung vom heiteren, spaßigen zum eher düsteren Teil (wobei von "düster" wegen der gesamten Bildgestaltung gar nicht die Rede sein kann) wurde schließlich auch der Humor ein wenig Over-the-top. Das tat meinem Filmgeschmack jedoch nichts schlimmes, da ein kleiner Stilwechsel dem Ganzen relativ gut getan hat. Zwar hätte das Ende nicht ganz so hart dargestellt sein müssen, jedoch ist es für eine Satire genugtund. Alles in allem war es eine durchweg unterhaltsame, spaßige und ansehnliche Zweitsichtung von "Pain & Gain", welchen ich dank seines Unterhaltungsfaktors und der satirischen, schwarz humorigen Sicht auf den amerikanischen Traum und das Bodybuilding nicht ein letztes Mal gesehen habe.

                                      • Brendan Gleeson gehört ohne Zweifel zu meinen größten Lieblingsactors! Egal welche Rolle, ich könnte ihm die ganze Zeit zuschauen. Am besten hat er mir in "Brügge sehen und sterben", "28 Days Later" und in dem viel zu unterschätzten "The Village" gefallen. Wobei seine Darstellung des Mad-Eye Moody überraschend stark war. Sein jüngster Streifen "Am Sonntag bist du tot" steht bei mir bereits weit oben auf der Liste!

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                                        • 7 .5

                                          Aller Anfang ist schwer. Genau so wie mein Erst-Lynch "Lost Highway", welcher mir bei seiner Erstsichtung zu fremd und verstrickt war. Viele Bilder und Szenen konnte ich gar nicht deuten oder mit der Story verbinden. Doch war der gesamte Stil verdammt interessant, so dass ich mir weitere Lynchs angeschaut habe. Nun, nach "Mulholland Drive", "Wild at Heart", "Inland Empire" und "Blue Velvet", habe ich mich schließlich noch einmal an "Lost Highway" herangetraut. Und zum Glück tat ich das. Denn so hatte ich ein Filmerlebnis, das mir in jeder einzelnen Szene, bei jedem einzelnen Track, Bild und Schnitt zusagen konnte. Ich war mehr als überwältigt! Alles war für mich selbstverständlich, alles ergab einen Sinn. So schnell kann sich ein einziges Blatt bei einer Zweitsichtung wenden.
                                          Mit seinem grandiosen Cast, allen voran Patricia Arquette (um Welten besser als in "Boyhood"), Bill Pullman (für mich ohne Zweifel seine beste Rolle und Leistung seiner Karriere) und der mir immer noch recht unbekannte Balthazar Getty, punktet der Film unwiderruflich. Aber auch seine unvergesslichen Nebenrollen wissen zu beeindrucken, mit Robert Blake als kultiger Mystery Man oder Robert Loggia als Gangsterboss und Pornoproduzent.
                                          Szenen, Sequenzen und Bilder, die schockieren, beeindrucken und im Kopf bleiben. Farbkontraste mit ungeheuerlicher Wirkung. Eine Soundkulisse, die mit starken Sprüngen der Lautstärke, neben dem göttlichen Soundtrack (Songs To The Siren, This Magic Moment, I'm Deranged,... die Liste ist groß!), umso mehr das Filmerlebnis mit seiner virtuosen Atmosphäre intensiviert. Doch ist es vor allem die Story samt ihrer Erzählweise, die für mich diesen Kultfilm auszeichnen. Während die misstrauische und unehrliche Ehe anfangs im Fokus steht, wechselt sich scheinbar die Handlung komplett. Dem Film eine feste Interpretation zu verpassen, würde demnach alles zerstören. Gerade der Hintergrund, dass man ihn auf verschiedenster Weise betrachten kann, macht den großen Reiz sich ihn doch immer wieder anschauen zu wollen aus, da es besonders die abstraktesten Einstellungen und Bilder sind, die keine feste Interpretation verkraften. Alleine die Frage, ob der Film chronologisch oder nicht chronologisch erzählt ist, macht bei einer weiteren Sichtung besonders kreativ. Ach, die Ideen schwappen über und der Diskussionsstoff reicht für mehrere Tage.

                                          Es ist eine große Überraschung, dass es dieser Film geschafft hat nach seiner Zweitsichtung schon mein Herz zu erobern. Mit seinem vielförmigen Storygerüst ist er zwar nicht jedermanns Geschmack, aber ein intensives Erlebnis, fokussiert auf die menschliche Psyche und deren Intrigen. Ein inhaltliches, audiovisuelles und inszenatorisches Meisterwerk in einer über Liebe, Rache und Brutalität handelnden alptraumhaften, surrealistischen Welt.

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                                          • 6
                                            über Chappie

                                            Neill Blomkamp's dritter Spielfilm bringt keine neue Geschichte auf den Tisch, wie es sein Erstling "District 9" tat. Aufgrund seiner durchschaubaren ersten Hälfte und der nervtötenden Darstellung des Gangsters Ninja, sowie die teils stumpfen und unglaubwürdigen Charaktere, konnte mich "Chappie" anfänglich nicht begeistern oder groß mitreißen. Dafür ist auch die Thematik über künstliche Intelligenz und mitfühlenden Robotern viel zu durchschnittlich strukturiert. Chappies charakteristische Entwicklung ist einerseits gut gelungen, andererseits bietet sie nichts neues. Doch ist es vor allem Hugh Jackman's Charakter, welcher am interessantesten ist und am meisten Tiefe beweist, wie der erste Eindruck vielleicht nicht ganz scheinen mag.
                                            Neben den vielen viel zu einfach gestrickten Elementen, hat "Chappie" dennoch überraschend positive Punkte. Einerseits ist die Visualität des Films absolute Klasse. Solch grandiose Effekte erinnern stark an die von "District 9", welche ebenfalls einsame Spitze waren. Doch während Clinton Shorter im neunten Distrikt besonders viel Emotionen und Drama in den Soundtrack brachte, schafft es Hans Zimmer ein weiteres mal gigantische Bockbustermusik zu kreieren, die mit ordentlicher Power und gekonnt eingesetzten Emotionen der ultimativen Score für "Chappie" ist. Viele Kleinigkeiten aus Blomkamp's Debütfilm wurden deutlich wiederverwendet, was man auch als positiven Punkt sehen kann. Und wer glaubt nach den ersten Hälfte der Spielzeit auch das Ende zu kennen, wird doch noch überrascht. Denn der Schluss ist wirklich gelungen und inszenatorisch sehr lobenswert!
                                            Da hat sich der anfangs zu leicht gestrickte "Chappie" als gelunges Blockbuster-Kino mit einigen sehr guten Ideen zum Ende herausgestellt, welcher mit Jackman's toller Leistung, einem grandiosen Score und erstklassigen Effekten doch noch einige gute Punkte rausholt. Und mit seinem schon erwähnten bemerkenswert überraschenden Ende hat es "Chappie" dann letzten Endes geschafft, mich doch zu überzeugen.

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                                            • 8

                                              Eine Perle unter den Western!
                                              Mit tiefgründigen Charakteren wird die vielseitige Geschichte um den moralischen Neuling, grandios von Gregory Peck gespielt, und all den interessanten Nebensträngen erzählt. Eine grandiose, detaillierte Story, überfüllt mit herzerwärmenden und fesselnden Szenen. Mit seinen ansprechenden Themen über Moral, Rache, Wut und auch der Liebe wird es zu keiner Minute langatmig oder gar langweilig. Seine durchgehende Unterhaltung und stimmige Musikuntermalung machen ungeheure Lust! Der Cast ist bis in seine kleinsten Rollen mit Idealbesetzungen, wie Jean Simmons, Burl Ives oder Charlton Heston, gestaltet. Noch dazu ist der Film mit seinen famosen Landschaftsbildern und tollen Kameraperspektiven mehr als anschaulich. Definitiv zu unrecht ein so unbekannter Western, da er auch heute noch brillante Unterhaltung bietet!

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                                              • 8

                                                "Freitag der 13." ist bei heutiger Sicht ein typischer Slasher-Klassiker mit den altbekanntesten Klischees. Doch darf man dabei nicht vergessen, dass "Freitag der 13." zu den großen Mitgründern berühmter Horrorklischees gehört. Die Figuren sind so simpel gestrickt, dass es einen unbeabsichtigten Humor mit sich trägt deren Handlungen zu beobachten. Dennoch sticht der Film für mich zwischen all den anderen Horrorfilmen heraus. Dank seiner grandiosen Atmosphäre fühl ich mich bei jeder Sichtung wie in einer regnerischen Sommernacht eines Camps. Dazu gibt es einen unverkennbaren Soundtrack und ein klasse Make-Up mit schaurigen Mordszenen. Die Dialoge sind zwar schlecht, dennoch gute Unterhaltung für einen spaßigen Abend. Und wenn man nicht allzu gut informiert ist, bekommt man sogar einen guten Twist zum Ende serviert und eine starke letzte Szene, die im Mix mit dem Soundtrack eine wunderbar altmodische Gruselatmosphäre hat. Allgemein kann "Freitag der 13." dennoch mit seiner tollen Machart überzeugen und sollte wegen des hohen Kultfaktors wenigstens einmal gesehen werden.

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                                                • 7

                                                  Zum Glück war ich in der richtigen Stimmung. Denn so war ich durchgehend angespannt und recht gut am schwitzen. Mit einer unverbesserlichen Spannung hat mich der Film echt geschafft und mich lange nicht mehr so ängstlich aussehen lassen. Brillante Cuts und einschüchternde Kameraperspektiven bringen den Schauer gekonnt zur Geltung. Altbekannte Stimmungswendungen werden mit guten Ideen gemischt und ohne nervige Charaktere beschmückt. (Dafür besonders ein Lob!) Noch dazu gibt es überzeugende Darsteller und einen durchweg guten Score, so dass "Cold Prey" unterm Strich ein sehr empfehlenswerter Slasher ist, welcher besonders im Skiurlaub zu genießen sei.

                                                  • 10

                                                    "Apocalypse Now" ist mit seiner virtuosen Intensivität unübertroffen. Er ist der pure Dschungel, eine Lebenserfahrung, als ob man dabei wäre, oder wie Francis Ford Coppola sagte: "Mein Film handelt nicht von Vietnam, er IST Vietnam."

                                                    Die Unsinnigkeit des Krieges und die widersprüchlichen Motive zeichnen den genialen Inhalt des Filmes aus, weshalb er die Menschen auf ewig in seinen Bann ziehen und zum Nachdenken anregen wird. Doch ist es nicht nur das Drehbuch, welches wegen den einzigartigen und doch vollkommen realistischen Einfällen die Zeitlosigkeit erlangt hat, sondern noch viel mehr die visuelle und audiovisuelle Gestaltung. Denn diese vertieft dank genialen Kameraperspektiven und einem gigantischen Sound das Gefühl mitten drin zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Die alles verschlingende Atmosphäre ist für mich persönlich das beeindruckendste des gesamten Filmes. Mit wahrhaft unbeschreiblichen Bildern und einem starkem Soundtrack schafft es der Film so intensiv wie kein anderes Werk zu sein und lässt nach seinem verstörenden Trip durch den Dschungel und dem grandiosen, alles in den Schatten stellenden Ende nicht mehr los. Martin Sheen meistert besonders am Anfang und zum Ende seine Rolle mit faszinierenden Mimiken und vollbringt neben dem exzentrischen Robert Duvall und Marlon Brando's unheimlich beeindruckender Charakterdarstellung die beste Leistung. Aber auch alle anderen, wie Laurence Fishburne, Frederic Forrest, Albert Hall oder Dennis Hopper, stechen in ihren Nebenrollen brillant heraus.

                                                    Für mich ist "Apocalpyse Now" der beste Kriegsfilm aller Zeiten, da er das hautnahe Erlebnis ermöglicht all die verstörende Furcht und Widersprüchlichkeiten des Krieges mitzuerleben und wird auf ewig von seiner Intensivität und spektakulären Bildern unübertroffen bleiben. Die Redux-Fassung war mir stellenweise zu lang und mit ihren teils atmosphärisch zerstörenden Szenen doch nicht die liebste von beiden Versionen. Dennoch ein gigantischer Meilenstein der Filmgeschichte und Coppola's beste Regiearbeit!

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