Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Tut mir leid, aber mit diesem Ding kann ich so gar nichts anfangen. Geboten wird hier eine nichtssagende Handlung, garniert mit einem dümmlichen Drehbuch, dessen Gags eigentlich zu keinem Zeitpunkt zünden. Die Darsteller sind diesem Schwachsinn hilflos ausgeliefert, schaffen eigentlich keinerlei Atmosphäre und zusammen mit einer bestenfalls mittelmäßigen Synchronisation stürzen diese eigentlich durch die Bank völlig ab. Ich saß sprachlos vor dem Fernseher und fragte mich den ganzen Film über, für welche Zielgruppe dieser Unsinn eigentlich gemacht war. Eventuell müsste man die Teile davor gesehen haben, um mit diesem „Humor“ etwas anfangen zu können, für mich passte es jedoch hinten und vorne nicht. Eine weitere Rezension erspare ich mir, zu sehr müsste ich in negativen Superlativen sprechen.
Meine Empfehlung zu diesem Machwerk lautet schlicht und ergreifend: Finger weg! Selten einen solch hanebüchenen Unsinn gesehen, einfach verschwendete Lebenszeit. Die Null vergebe ich normalerweise selten, eigentlich finde ich an den meisten Filmen doch irgendetwas Positives, was ich hier jedoch nicht gesehen habe.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Mit (tatsächlichen oder vermeintlichen) Klassikern ist es ja immer so eine Sache. Von manchen werden sie vergöttert, von anderen gehasst, spalten die Filmlandschaft. Dieses Exemplar hat mir eigentlich nur wenig gefallen, vor allem die Umsetzung vermochte mich neben der irgendwie seltsamen Handlung nicht zu begeistern. Zu verkünstelt und irgendwie pseudo-intellektuell kam das ganze bei mir an, bemüht aber unter dem Strich wenig plausibel. Wie sich beispielsweise eine ganze Familie von so einem Zwerg tyrannisieren lassen kann, erschließt sich mir eigentlich nicht wirklich. Und auch der Rest strotzt geradezu vor Effekthascherei und seltsamen, verstörenden Bildern. Keine Ahnung, was die wohlmeinenden Kritiker daran finden, mich hat das Ganze eigentlich nur wenig angesprochen. Ja, vielleicht gibt es da Subtexte, politische Interpretationsmöglichkeiten und künstlerische Werte, die ich in diesem Streifen entweder nicht gesehen oder (wenn überhaupt) missverstanden habe, für mich bleibt eine unter dem Strich seltsame und eigentlich nicht ansprechende Geschichte.
Dabei schien die Produktion an sich ja eine recht hochwertige zu sein, angefangen von wirklich guten Schauspierleistungen und einer guten Kameraarbeit wurde hier offenbar gut gearbeitet. Herausragend etwa David Bennent, seine Stimme und sein Spiel waren wirklich außerordentlich, der trägt trotz seiner jungen Jahre den Film über weite Strecken fast alleine. Spielt dabei seine Kollegenschaft fast an die Wand, einzig Mario Adorf und Katharina Thalbach konnten neben ihm bestehen. Ist aber Jammern auf hohem Niveau, eine richtige Schwachstelle konnte ich nicht ausmachen, es waren eigentlich alle recht gut.
Inszenatorisch wusste der Film nicht immer zu gefallen, vor allem die vielen verstörenden Bilder waren nicht meine Sache. Sicherlich hielt man sich dabei stark an den Roman, ob ich mir den einmal antue, wage ich zu bezweifeln. Die Atmosphäre aber ganz in Ordnung, die Stimmung im Vorkriegs-Danzig schien soweit so gut eingefangen, das kann ich mir so ganz gut vorstellen. Ob die vielen eigenartigen Szenen wirklich sein mussten wage ich zu bezweifeln, eine etwas weniger drastische Darstellung hätte es für mich schon sein können. Die stellenweise fiebrig-manische Umsetzung war vielleicht dem Thema geschuldet, mir hat das aber eher weniger gefallen.
Fazit: Ich denke, es wird bei der einen Sichtung bleiben, eine „Bildungslücke“ wurde damit geschlossen, mehr aber schon auch nicht. Viel kann ich dazu eigentlich nicht sagen, wirklich vom Hocker gerissen hat mich der Film nicht, dabei bin ich ohne große Erwartungshaltung an den herangegangen. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung halte ich für angemessen, und so steht letztlich die die viereinhalb. Empfehlen möchte ich ihn eigentlich nicht, aber auch nicht definitiv abraten. Wahrscheinlich muss man halt der richtige Seher-Typ dafür sein.
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Unterdurchschnittliche Martial Arts-Action. Grundsätzlich bin ich diesem Genre schon einigermaßen zugetan, doch dieser Vertreter blieb in seiner Gesamtheit dann schon recht blass. Die Kämpfe selber waren ziemlich lahm und auch der Rest vermochte mich nicht wirklich dauerhaft zu unterhalten. Als einzige Pluspunkte sah ich die bisweilen feine Siebziger-Jahre Optik (besonders die Föhnfrisuren waren eine Wucht) und die gelegentliche (unfreiwillige?) Komik, alles andere konnte eigentlich wenig bis gar nichts.
Die Handlung schaffte einen unheilvollen Spagat zwischen Eindimensionalität und wirrem Aufbau - dass so etwas überhaupt möglich ist, war mir bis dato nicht bewusst. Offenbar wurde versucht, neben den Kämpfen auch eine Art von Plot zu bieten, allein es blieb hier beim Versuch. Auch das Drehbuch lieferte wenig Erbauliches - manche Dialoge waren überhaupt komplett sinnlos, hier schienen die Szenen zum Teil falsch aneinander gereiht worden zu sein. Eine Charakterentwicklung fand de facto auch nicht statt - aber gut, das hatte ich in so einem Streifen eigentlich auch nicht erwartet.
Der größte Minuspunkt in diesem Film waren die eingangs erwähnten schwachen Kämpfe. Vielleicht ist man da heutzutage schon etwas übersättigt, aber das hier Gezeigte bot dann schon recht wenig. Besonders Chuck Norris´ Gegner schienen oft wenig motiviert, stellten sich neben ihm auf, kassierten einen Schlag oder Tritt, fielen hin und rührten sich nicht mehr. Von einer Elite-Ninja-Truppe waren die jedenfalls weit entfernt, hatten eher einen Aktionsumfang von Schaufensterpuppen. Der Endkampf ebenfalls eher mau und erfüllte meine Erwartungshaltung in keinster Weise (allein dieser hatte mich vom Umschalten abgehalten). Spannung war in Ansätzen vorhanden, konnte aber nicht durchgängig gehalten werden.
Darstellerisch war es ebenfalls durchwachsen, Chuck Norris ist eben kein Schauspieler und das sah man ihm auch an allen Ecken und Enden an. Die anderen dafür halbwegs in Ordnung, ein junger Art Hindle zeigte durchaus ansprechendes und auch ein etwas in die Jahre gekommener Lee Van Cleef konnte mich überzeugen. Die Damen dafür bestenfalls mittelprächtig, Caren Carlson überspielte etwas und Carol Bagdasarian wusste nicht so recht, wie sie ihn ihrer Rolle zwischen tougher Kämpferin und schutzsuchendem Weibchen agieren sollte, hatte damit auch eine eher undankbare Aufgabe.
Fazit: Nicht empfehlenswert, eigentlich ist das Ding nur etwas für die WIRKLICH eingefleischten Chuck-Norris-Fans. Es ist einfach zu wenig von allem - laxe Kämpfe, maues Drama und wirre Handlung, einzig die Schauwerte gehen halbwegs in Ordnung und auch einige Darsteller boten mitunter Ansprechendes. Unter dem Strich aber sicherlich nichts für die Geschichtsbücher - inklusive Föhnwellen-Bonus möchte ich hier nicht mehr als eine zwei vergeben.
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Typischer B-Film mit allen genretypischen Elementen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Hier haben wir keine Perle der abendländischen Kinematografie, eher eine laue Geschichte mit durchwachsener Optik und stereotypen Charakteren. Einzig das Drehbuch war ok, blieb man doch weitgehend von dümmlichem Geschwafel verschont. Die Synchronisation jedoch nicht die beste, sämtliche Charaktere wirkten dadurch mitunter wenig motiviert und die Darstellung um eine Klasse schlechter.
Doch der Reihe nach: Die Handlung könnte man als an den Haaren herbeigezogen bezeichnen, obwohl ich dem Plot eine gewisse wohltuende Dramaturgie nicht absprechen möchte. Besonders zu Anfang kam durchaus Stimmung auf, die ersten Szenen machten Lust auf mehr. Die ganz gut aufgebaute Atmosphäre war aber ab der Mitte mit den schlechten Computeranimationen wieder dahin. Diese ein besonderes Ärgernis, da sah man dem Streifen sein geringes Budget schon an. Der Kampf gegen die Wandmalereien etwa unpassend, dafür mit einem gewissen kindlichen Charme und einer (eher unfreiwilligen?) Komik. Die handgeschnitzten Effekte kamen dafür ganz gut daher, die Anubis-Maske möchte ich schon als gelungen bezeichnen.
Vor allem gegen Schluss blieb der Streifen einiges schuldig, angefangen von einer ordentlichen Auflösung bis hin zu lose bleibenden Enden wusste man letzten Endes nicht, ob der Fluch jetzt getilgt war oder nicht. Das hätte man wenigstens mit einem Halbsatz erklären oder zumindest die eine oder andere Szene dranhängen können. So hatte der Streifen unter dem Strich einen unausgegorenen und schalen Nachgeschmack.
Die Darsteller mühten sich durch die schwache Handlung, trotz der begrenzten Mittel und des schwachen Plots schienen sie Freude an dem Projekt zu haben und gaben ihr Bestes. Leider verhagelte die wie gesagt bestenfalls mittelprächtige Synchronisation einiges – ist das wirklich so ein Problem, halbwegs gute Sprecher aufzutreiben? Morena Baccarin jedenfalls solide, ebenso wie Adam Baldwin. Victor Webster ohne Tadel, manövrierte seine Figur glaubwürdig durch den Streifen, hatte nur bei den Actionszenen Probleme (der oben angesprochene Kampf gegen die Wandmalereien etwa, das Spiegelfechten liegt ihm offenbar gar nicht). Die arrivierten Darsteller George Kennedy und Richard Kind rundeten den Cast ganz gut ab, boten Wiedererkennungswerte.
Fazit: Sieht man den Film nicht, dann verpasst man kaum etwas. Eine Empfehlung möchte ich eigentlich nicht aussprechen, ich würde den Streifen mit dem Prädikat „bemüht, aber glücklos“ versehen. Die hauptabend- und jugendgerechte Umsetzung kostete dem Streifen einiges, ein Mehr an allem hätte ihn durchaus gut getan. So blieb er blass und seicht, konnte die (eigentlich ohnehin kaum vorhandenen) Möglichkeiten nicht nutzen. Spricht eventuell eher jüngeres Publikum an.
Inszenatorisch ist er wie der erste Teil, eigentlich könnte ich meinen Kommentar davon eins zu eins auch hier widergeben. Bei Richie´s Zweitling wurde der Fokus sogar noch mehr auf Action und Optik gelegt, Handlung war sogar noch weniger vorhanden. Die Dialoge waren dafür mitunter recht pfiffig und sorgten immer wieder für Heiterkeit, auf lange Sicht konnte mich das aber nicht bei Laune halten. Nach etwa zwei Drittel habe ich abgeschaltet, da hatte ich eigentlich nicht mehr das Gefühl, dass noch etwas großartig Neues kommen könnte, die dünne und eindimensionale Handlung war ja doch recht vorhersehbar.
Für mich stellenweise ganz passabel, aber auch nichts Weltbewegendes - für eine einmalige Sichtung sicherlich in Ordnung, letzten Endes aber nichts für die Geschichtsbücher. Wem es gefällt, der soll seine Freude daran haben, für mich passte es eigentlich nur zu Anfang, dann hatte sich die Action bereits abgenutzt.
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Ruhiger, aber durchaus ansprechender Mystery-Thriller. Von Daphne du Mauriers Werken bin ich nicht immer so restlos begeistert, die beiden gesehenen Verfilmungen ihrer Romane konnten bei mir aber durchaus punkten. Es ist vor allem diese Andersartigkeit zu den anderen Genre-Vertretern (damals gab es den Begriff „Mystery“ zwar noch nicht, trotzdem passt dieser Film aber durchaus gut da hinein), der ruhige, je beinahe vorsichtige Handlungsaufbau, die vermeintlichen Banalitäten und das Fehlen von Blut und sonstigen Effekten, die den Streifen zu etwas Besonderem machen.
Die Optik ist sicherlich nicht jedermanns Sache, die etwas angegrindelte Siebziger-Jahre-Optik passte jedoch gut zur venezianischen Kulisse, die den Glanz vergangener und die Tristesse heutiger Tage gut in den Befindlichkeiten des Ehepaares spiegelte. Auch dieses verlor das Familienglück mit dem tragischen Unfalltod der jüngsten Tochter und trauert wie die Stadt besseren Zeiten hinterher. Der Versuch einer Verbesserung gelingt da wie dort nur kurzfristig, das tragische Ende ist für das Ehepaar im Film zu sehen, für Venedig zumindest vorhersehbar.
Inszeniert wurde wie gesagt bedächtig und irgendwie auch unspektakulär, trotzdem hält mich der Streifen auch nach mehreren Sichtungen immer noch ganz gut bei Laune. Wer auf zähnefletschende Monster, Zombie-Action oder satanische Rituale wartet, der wartet vergebens. Dagegen stand eine sehr gute Atmosphäre, inmitten dem abblätternden Glanz Venedigs schleppten Donald Sutherland und Julie Christie ihre Filmehe durch die wohl bereits im Erscheinungsjahr eher fadenscheinigen Schauwerte. So auch die Sexszene: Selten sah ich eine unerotische und zugleich liebevollere Darstellung; und auch der Zwerg in dem roten Plastik-Regenmantel: selten zog eine kleine und auf den ersten Blick unscheinbare Gestalt mehr Aufmerksamkeit auf sich.
Dieser „Gruselzwerg“ ist überhaupt ein kinematografisches Unikum, von der Darstellerin hat man weder vor, noch nach diesem Film je etwas gehört. Dabei kam sie hier wirklich gut an, verbreitete Spannung ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren. Das geht sogar so weit, dass um diese Figur und ihre Darstellerin eine wahre Legendenbildung erfolgte, die ihren Weg sogar in die ernsthafte Presse fand. Eine kurze Google-Suche lohnt hier allemal.
Fazit: Ein recht guter und atmosphärisch dichter Film. Trotzdem sicherlich nicht jedermanns Sache, empfehlen möchte ich ihn daher auch nur mit Vorbehalt, auch ich muss dafür in der richtigen Stimmung sein. Dann jedoch entfaltet der Streifen seinen ganz speziellen Verve, der wie gesagt auch nach mehrfacher Sichtung Wirkung zeigt.
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Gut gemachtes Effektspektakel mit durchaus tiefgründigem Thema. Der zentrale Hintergrund des Streifens ist die Frage, was den Menschen eigentlich ausmacht. Um es gleich vorweg zu nehmen - eine Antwort bietet der Film nicht, eigentlich werden mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geboten. Diese KANN ein Film auch nicht bieten, muss das letzten Endes doch jeder für sich selber entscheiden.
Der androgyne Körper Killians mit den eher nur angedeuteten Geschlechtsmerkmalen zeigt dabei eine glatte und ungestaltete Projektionsfläche menschlichen Seins, das von seinem jeweiligen Träger mit Individualität und Persönlichkeit ausgefüllt wird. Der Mensch durchläuft in seinem Leben eine Entwicklung, die auf der formbaren Hülle seines Leibes die entsprechenden Spuren und Charakteristika hinterlässt. Killians Körper jedoch ist makellos, frei von Individualität und dabei nahezu völlig uncharakterisiert, könnte von der Firma jederzeit in einer identen Art und Weise reproduziert werden. Was sie von anderen Cyborgs dieser Art unterscheidet, ist der Ghost, das eingepflanzte Gehirn als Sitz der Individualität.
Killians Suche nach ihrem eigentlichen Wesen symbolisiert die Motivation, die uns Menschen zur Weiterentwicklung und Selbsterkenntnis vorantreibt. Ob unser Weg erfolgreich ist oder es beim Versuch zu einen dystrohpischen Irrtum kommt, ist letzten Endes einerlei, solange der Irrtum als solcher zumindest erkannt wird (s. die Machenschaften von Hanka).
Dabei wurde der Fokus klar auf die emotionale Komponente gelegt und andere Subtexte weitgehend vermieden. Zum Beispiel könnte man in die Handlung auch Kritik an der Macht der Großkonzerne hineininterpretieren sowie die Handlungsunfähigkeit der Regierungen diesen Konzernen gegenüber. Um dem vorzubauen ist Hanka ein Regierungskonzern, damit kommt dieser Ansatz nicht zum Tragen (es wäre hinsichtlich der eigentlichen Intention auch eher störend gewesen und hätte die eigentliche Aussage auch unnötig verwässert).
Die größte Stärke des Streifens ist neben der Aussage, die man meiner Ansicht nach ruhig stärker in den Vordergrund hätte rücken können, vor allem die Optik. Dabei wurden Computerstädte, bestehend aus regelrechten Beton-Glaswüsten entworfen, diese düster und eigentlich unwirtlich, ja geradezu lebensfeindlich gezeichnet. Man fragt sich ständig, ob eine solche Umgebung tatsächlich erstrebenswert ist.
Von Seiten der Darsteller bekam man durch die Bank Ansprechendes geboten, eklatante Schwachstellen sind mir keine aufgefallen. Scarlett Joansson gab dabei den ätherisch-schönen Cyborg weitgehend ohne Mimik und mit nur sparsamer Gestik, erst mit Fortdauer der Handlung wurde ihr Spiel „menschlicher“. Michael Pitt hatte ein paar gute Auftritte in seiner kleinen, aber wichtigen Rolle, wenngleich sein Spiel schwer zu bewerten ist, sieht man ihn anfangs fast nur verhüllt. Alle anderen ohne Fehler, boten solide und runde Leistungen, vor allem Takeshi Kitano hat mir da gut gefallen.
Ein sehr empfehlenswerter Streifen, den ich der Community aus den oben beschriebenen Gründen sehr ans Herz legen möchte. Die guten Schauwerte runden das Ganze gekonnt ab, auch die Action war nicht überrepräsentiert, ein weiterer Pluspunkt. Der Spagat zwischen Optik und Inhalt wurde meines Erachtens gut hinbekommen, ich bekam für meine Eintrittskarte eigentlich mehr geboten, als ich erwartet hatte.
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Gut gemachtes Remake der „Dämonischen“. Dabei wurde durchaus auf Werkstreue geachtet, mir fielen viele Parallelen zum Original von 1956 auf, auch der kurze Auftritt von Kevin McCarthy bezog sich darauf. Im Handlungsverlauf wurde nahegelegt, dass – anders als die Differenz der Erscheinungsjahre der beiden Filme in Wirklichkeit - die Invasion erst vor Kurzem begonnen hat und sich von Santa Mira nun auf San Franzisco ausbreitet.
Die Handlung hält sich auch nicht mit langen Einführungen auf, offenbar setzten die Produzenten den Stoff als bekannt voraus. So wunderte sich etwa Elisabeth Driscoll bereits am ersten Morgen (also wenige Minuten nach dem morgendlichen Aufstehen nach der Nacht der Verwandlung) über das seltsame Verhalten ihres Gatten (das mir persönlich jetzt gar nicht soooo seltsam vorkam). Das trieb die Handlung zwar flott voran, wirkte in diesem Zusammenhang aber relativ unglaubwürdig. Dafür wurde dann später mit mehr Bedächtigkeit vorgegangen, das langsame Vermehren der Verwandelten und deren konspirative Tätigkeit wurden recht gut gebracht. Das progressive Ansteigen der Anzahl der Aliens war fühlbar, selbst als aus der Vermutung schon längst Gewissheit geworden war.
Die Aussagekraft des Stoffes ist eine wirklich eigentümliche, kann man die Handlung doch auf vielfältige Weise interpretieren. Das Original richtete sich laut den Quellen wohl gegen die Einflüsse des Kommunismus auf Amerika, man kann es aber auch als Kritik an der Globalisierung deuten und von der zunehmenden Islamisierung Europas und dem daraus resultierenden Druck auf liberale Werte möchte ich erst gar nicht anfangen (da kam der Film ja lange davor, das KONNTE eigentlich keine von den Machern intendierte Interpretation sein, trotzdem könnte man es auch so sehen). Die Möglichkeiten für weitere Remakes sind also durchaus gegeben - ich kenne eine weitere Version, die auf einem Militärstützpunkt spielt, die nach meiner Erinnerung aber eher B-Film-mäßig daherkam und mit dem gegenständlichen Film eigentlich in keiner Weise mithalten konnte.
Von Seiten der Darsteller wurde eine regelrechte Armada von Stars aufgefahren, die in ihren Rollen teilweise unterfordert wirkten, aber dennoch in ganz guter Spiellaune waren. Jeff Goldblum etwa war die Freude an dem Projekt anzusehen, ebenso wie Brooke Adams. Donald Sutherland und Leonard Nimoy wie man sie kennt, aber ebenfalls mit den gewohnten guten Leistungen. Veronica Cartwirght solide und glaubwürdig.
Fazit: Muss sich hinter dem Original keinesfalls verstecken. Von der Machart und der Optik sieht man dem Streifen das Erscheinungsdatum schon an, trotzdem kommt dieser über weite Strecken recht gut daher. Manche Dinge jedoch unpassend (etwa der Hund mit dem Kopf des Straßenmusikanten – ich meine, was sollte denn bitte das sein?), diese allerdings weit in der Minderzahl. Eine Empfehlung möchte ich daher durchaus aussprechen, unter dem Strich sehe ich dem Streifen durchaus als gelungen an.
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Bittersüße Komödie über Kunst und Kommerz, Karriere und Eitelkeiten. Innaritu holt dabei zu einem Rundumschlag gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Kinos aus, den nicht immer positiven Beitrag der Kritiker, die Anspruchslosigkeit des Publikums und die Macht der sozialen Netzwerke. Jeder bekommt sein Fett ab, wird zumindest mit einem Seitenhieb versehen. Besonders das von sprudelnden Geldquellen finanzierte inhaltsleere, actionlastige und auf Optik reduzierte Blockbuster-Kino ist ihm offenbar ein Dorn im Auge, wird dieses oftmals doch großzügig vorfinanziert, während die Independent-Produktionen jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Das Marvel-Universum als die größte Cash-Cow Hollywoods ist mehrmals Ziel von Spott und Hohn.
Riggan Thomson steht dabei für den Kommerz, misst seinen Erfolg - wie er es als Filmdarsteller gewohnt war - in Einspielergebnissen und Gagen. Darüber hinaus hatte sich Riggan mit seiner Filmfigur derart identifiziert, dass diese zu einem schizophren anmutenden Teil seiner selbst geworden ist. Nun möchte er seine Karriere im Theater fortsetzen und muss erkennen, dass es dafür mehr bedarf als gute Kritiken. Mike Shiner steht für die Kunst, die präzise Darstellung menschlicher Emotionen und Verhaltensweisen, definiert Erfolg mehr über den Applaus als über verkaufte Eintrittskarten. Er lebt das Theater wie kein Zweiter, fühlt sich nur auf der Bühne wirklich lebendig, nur dort ist er quasi ein „echter“ Mensch. Obwohl sich die beiden eigentlich bestens ergänzen könnten, stehen sie in direktem Widerstreit miteinander, tragen diesen sogar physisch aus - man denke nur an die Rauf-Szene in der Abstellkammer. Über allem steht die Angst vor Misserfolg, vor schlechten Kritiken, vor dem endgültigen Absturz. Kurz vor der Premiere entdeckt Riggan eher unfreiwillig die Macht der sozialen Netzwerke und der Medien (also die bereits im Titel beschriebene „Ahnungslosigkeit“) und macht sich diese zu Nutze. Betrüblicher Weise ist es letzten Endes nicht seine Kunst, die ihm Aufmerksamkeit verschafft, sondern seine sich selbst zugefügte schwere Verletzung auf der Bühne. Dass auch die Kritiker sich dieser Macht nicht entziehen können, zeigt Lindsay Duncan, die ihre Ankündigung, das Stück zu verreißen, nicht in die Tat umsetzt und Riggan statt dessen die „Erfindung einer neuen Kunstform“ zugesteht – eine absolut irrationale und letztendlich hanebüchene Umdeutung der Tatsachen.
Dabei müssen Kunst und Kommerz doch nicht zwangsläufig im Widerspruch stehen (einerseits sollte Kunst leistbar sein, andererseits müssen auch Künstler ihre Rechnungen bezahlen), Inarrtu bekommt diesen Spagat bei Birdman meiner Ansicht nach ganz gut hin. Zeigt in wenigen Szenen (die Halluzinationen Riggans vor der Premiere) den Unterschied zwischen Action- und Darstellerkino und beklagt die zunehmende Hinwendung des Publikums zu inhaltsleerem Geballere (ein wenig Frust über die oben beschriebene Filmfinanzierung kann man da auch herauslesen). Doch vielfach verschaffen gerade die Einnahmen aus dem Blockbuster-Kino den populäreren Darstellern eben jene finanziellen Möglichkeiten, um auch für weniger Gage in Independent-Produktionen mitzuwirken - Keaton wird wohl für seine Mitwirkung bei „Batman“, ebenso wie Norton bei „Hulk“, sicher ein Vielfaches an Gage lukriert haben wie für „Birdman“. Ob das auf den gegenständlichen Fall so zutrifft, kann ich nicht sagen, es klingt zumindest nicht unplausibel.
Die Darsteller machten ihre Sache gut und schufen einen launigen und tiefgängigem Streifen. Da lief viel zusammen, das Personal bot eine runde und reife Leistung. Hervorheben möchte ich eigentlich niemanden, mir gefielen eigentlich alle.
Fazit: Ein schönes Stück Kultur- und Gesellschaftskritik, eindringlich gezeigt und ansprechend dargeboten. Für mich jedenfalls absolut nachvollziehbar, ist doch das Marvel-Universum nicht unbedingt eines meiner Lieblings-Genres, bieten diese Streifen außer einer ansprechenden Optik und wilder Action doch relativ wenig. Eine Empfehlung für „Birdman“ möchte ich jedoch fast uneingeschränkt aussprechen, die neun ist hochverdient.
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Uninspirierte romantische Komödie mit zwar heiterem Unterton, jedoch ohne jeglichen Realitätsbezug.
Es hätte ja so schön werden können, diese Geschichte um den traurigen, gekündigten Geschiedenen, der im zweiten Bildungsweg ins Leben und zur Liebe zurückfindet. Doch leider ist von diesem seichten Machwerk nicht mehr als ein Hätti-Wari übrig geblieben, zu unrealistisch und letzten Endes unglaubwürdig kommt das alles daher. Ja, natürlich sind wir in einer Komödie und da geht es vor allem um Heiterkeit und positive Gefühle, doch in diesem Fall sind wir so weit von den Tatsachen weg, dass dem Streifen letzten Endes einiges an Tiefgang fehlt. Zu sehr verliert sich die Handlung in Banalitäten, zu rückschlagsfrei ist sein Aufbruch in das neue Leben, zu oberflächlich und seicht sind die Protagonisten (besonders die Uni-Kommilitonen) charakterisiert, um mich wirklich ansprechen zu können. Und auch wenn der eine oder andere Schmunzler dabei war, so blieben auch die großen Lacher weitgehend aus.
Dazu erleben wir ein durchwachsenes Drehbuch und eine platte Inszenierung, die zwar eine gute und romantische Atmosphäre schaffen, unter dem Strich aber die eher unglaubwürdige Handlung nicht wirklich gut kolportieren können. Das ist insofern verwunderlich, als dass Tom Hank ja bereits an tiefgründigeren Projekten mitgearbeitet hat, also hier eigentlich mehr Kompetenzen besitzen müsste. Vielleicht waren die „Multifunktionen“, die er an dieser Produktion innehatte, gar nicht so gut, andere Einflüsse hätten dem Streifen wahrscheinlich gut getan.
Zum schwachen Regisseur und Drehbuchautor kommt noch ein unterspielender Schauspieler Tom Hanks, der seinen Kollegen das darstellerische Feld in weiten Teilen des Streifens nahezu zur Gänze überlässt. Julia Roberts tut das, was sie am Besten kann und verbreitet angenehme und romantische Schwingungen, bringt ihre Figur wirklich kompetent und soweit in Ordnung. Bryan Cranston sehr gut, dem hätte man ruhig mehr Screentime geben können. Die Studenten jedoch fielen dem seichten Drehbuch leider durch die Bank zum Opfer, besonders Wilmer Valderrama schon stark an der Schmerzgrenze.
Fazit: Leider wurde die feine, aktuelle Grundidee durch die banale und flache Umsetzung etwas verschenkt, und so verbreitet der Film zwar durchaus heitere Stimmung, ist jedoch nicht wirklich empfehlenswert - das haben wir bereits anderes (und besser) gesehen. Man hätte mit einer realistischeren und eventuell auch schwarzhumorigeren Inszenierung sicher ein Mehr an Allem herausholen können - warum Tom Hanks so oberflächlich blieb, weiß ich auch nicht, vielleicht fehlte hier etwas der Mut zum sich-aus-dem-Fenster-lehnen. Mehr als eine vier ist das leider nicht.
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Mittelprächtiges Dystrophien-Spektakel. Optisch hatte der Streifen durchaus etwas zu bieten - die Schauwerte hielten mich lange bei der Stange und die Finger von der Fernbedienung fern. Dabei verkamen die gelungenen Computeranimationen eigentlich nie zum Selbstzweck und fügten sich gut in die Handlung ein.
Gegen die Inszenierung kann man auch nicht viel sagen. Tempo und Rhythmus passten für mich, es gab weder Längen, noch wurde die Handlung zu hektisch vorangetrieben. Leider wurden die Charaktere etwas zu schwach entwickelt, wenngleich die wichtigsten Eigenschaften und Motivationen der Hauptpersonen soweit so gut widergegeben wurden. Für mich hätte es trotzdem ruhig mehr in die Tiefe gehen können, eine schärfere Zeichnung der Figuren hätte dem Streifen durchaus gut getan. Man muss sich nicht erst extra die FKS-Freigabe ansehen um zu erkennen, für welches Publikum der Film gemacht war. Die unter dem Strich eher unglaubwürdige und rückblickend betrachtet auch schwache Handlung untermauert dieses, vor allem das Ende kam ziemlich hanebüchen daher und ließ mich eher ratlos zurück. Die Grundelemente wurden durch die Bank von klassischen Themen entlehnt, auf den ersten Blick fielen mir „Der Herr der Fliegen“ und das „Labyrinth des Minotaurus“ ein. Hier wurden die Elemente zwar recht gut zusammengefügt, ohne jedoch den Subtext und die Aussagekraft der „Originale“ zu erreichen. Auch eine Erklärung, was denn das eigentliche Forschungsziel des Experiments gewesen war, blieb der Streifen schuldig (oder die Erläuterung war derart lapidar, dass ich das nicht mitbekommen habe). Dadurch erhielt das Gesamtwerk eine wie gesagt eher seichte und blasse Note.
Es sind eben Teenie-Themen wie Freundschaft, hierarchische Dynamiken innerhalb einer Gruppe Jugendlicher und Konkurrenzdenken, die behandelt und abgearbeitet wurden, die jüngere Sehergruppe wird wohl auch die meiste Freude mit dem Ding haben. Bezeichnenderweise befinden sich nahezu alle Hauptpersonen in diesem Alter, was von Seiten der Macher wegen der stärkeren Identifikation mit den handelnden Personen wohl beabsichtigt war. Ein starker Fokus auf Action war ebenso zu merken, was bei der Erstsichtung aber durchaus zu unterhalten wusste.
Ein Lichtblick waren die Darsteller, mit deren guter Leistung gewann der Film sehr. Hervorheben möchte ich neben Dylan O´Brien auch Aml Ameen und Will Poulter, ebenso Ki Hong Lee gefiel mir recht gut. Die Synchronisation auch auf ebenso hohem Niveau, auch das muss gesagt werden, kritisiere ich das doch bei manch anderen Filmen oft.
Fazit: Eine unter dem Strich recht gute Produktion, mit einem ausgefeilteren Subtext und glaubwürdigerem Hintergrund hätte das ein sehr guter Film werden können. Die Umsetzung als Teenie-Streifen war von der Produzentenriege sicher richtig gewählt, leider zog der Streifen daher bei mir nicht so stark. Die Stärken jedoch ebenso vorhanden - in seiner Gesamtheit möchte ich mich nicht dagegen aussprechen, eine einzige Sichtung lohnt allein schon wegen der Optik und der guten Darsteller allemal.
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Einer der beiden besseren Streifen des Miss-Marple-Quartetts mit Margret Rutherford. Vom Plot her jedoch eher durchschnittlich, viele Ungereimtheiten und pure Zufälle ersetzten eine wirkliche Investigation. Die Darsteller wie bei den anderen Teilen durchschnittlich bis überspielt, was jedoch eher der komödiantischen Umsetzung geschuldet war, die hier stärker ausgeprägt war als in den Vorgängern.
Was den Streifen jedoch von den schwächeren Marple-Adaptionen abhob, war die unglaublich gute Atmosphäre. Das ganze Setting am Hafen sowie auf dem und rund um das Schiff schufen eine eigene, wirklich tolle Stimmung, die mich für die Schwächen der Handlung mehr als entschädigte. Ich muss an dieser Stelle aber auch anmerken, dass mir persönlich eine starke Affinität zur Nautik innewohnt und das wohl auch zumindest mit ein Grund dafür ist, dass mir der Teil besser gefällt als andere. Auch die stärker vorgetragene launige Ausprägung passte für mich besser zu der eigentlich ernsthaften Roman-Vorlage und verlieh der ganzen Darbietung eine wirklich ansprechende Note - charmant und locker-leicht, ohne dabei auch nur einen Ansatz von seichter Dummdreistigkeit zu haben. Das gefiel mir wirklich sehr und hatte durchaus Niveau.
Die Darsteller agierten humorig und auch in den etwas ernsteren Szenen mit einer ansprechenden Nonchalance, die eigentlich über die ganzen anderthalb Stunden zu unterhalten wusste. Margret Rutherford wie man sie kennt, wenngleich der Schmollmund mitunter etwas zu inflationär eingesetzt wurde. Detail am Rande: In einer eigentlich eher spannenden Szene gegen Ende zwinkert sie direkt in die Kamera nahm dem Ganzen damit die aufkommende Schärfe, hielt die Lockerheit damit hoch. Stringer Davis ebenso solide wie Francis Matthews, auch die Schiffsmannschaft passend. Besonders ansprechend Lionel Jeffries als unsicherer und tollpatschiger Kapitän, der trotz der Tatsache, dass er anfangs zum Kreise der Verdächtigen gehört, das Herz am rechten Fleck hat.
Fazit: Ein wirklich empfehlenswerter Streifen, der irgendwie den Höhepunkt des Miss-Marple-Quartetts darstellt. Danach gab es keine weiteren Verfilmungen dieser Machart und ich denke, dass in diesem Fall weniger sicher mehr ist. Für eine gepflegte Verregneter-Sonntag-Nachmittags-Unterhaltung genau das Richtige und auch für jüngeres Publikum geeignet.
Einer der ganz außergewöhnlichen Schauspieler. Ob man ihm diese Berufsbezeichnung in dieser Form tatsächlich zugestehen kann, ja, das ist natürlich die Frage, manch einer wird das wohl stark in Zweifel ziehen. Eigentlich spielte er nur einen einzigen Charakter wirklich gut, den dafür aber wirklich hervorragend und obwohl seine Glanzzeit gerade einmal etwa vier Jahre dauerte, wirkt der Nachhall seiner Darstellung immer noch. Selten sah ich eine derart ernste, skurrile, exzentrische und gleichzeitig sympathisch-coole Figur im Fernsehen (eigentlich reicht gerade mal Steve Urkel an ihn heran :-)).
Ich bin mir ja nicht sicher, ob man ohne Jason King je etwas von Peter Wyngarde gehört hätte, vermutlich wäre er nicht über den Status eines mittelmäßigen Nebendarstellers hinaus gekommen. Zu seiner Beziehung zu der Filmfigur gibt es einerseits die Theorie, dass er sich in diese so intensiv eingelebt hatte, dass er dessen Habitus auch in den Menschen Wyngard übernahm, andererseits behaupten viele Kritiker, dass ihm jegliches schauspielerische Talent fehlte und er sich einfach nur selbst gespielt hätte.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte, faszinierend ist es jedenfalls insoferne, dass es wohl kaum viele Menschen gibt, bei denen Ruhm und endgültiger Absturz so extrem und zeitlich nahe beieinander lagen wie bei ihm. Er verdiente in kurzer Zeit mit seiner Serienrolle und Werbeauftritten ein Vermögen und verprasste es in ebenso kurzer Zeit wieder. Heute ist er völlig verarmt und von der Zuwendung privater Gönner und Spenden abhängig. Ob sein Absturz seiner sexuellen Orientierung (nebst dem Fauxpas auf dem Herrenklo) geschuldet war oder ob er einfach schauspielerisch nicht über ein gewisses Niveau hinauskam, lasse ich mal dahingestellt.
2013 führte RTL ein Interview mit ihm, als er zum Krawattenmann des Jahres gekürt wurde, leider habe ich es verpasst. Gerne hätte ich das eine oder andere von ihm gehört.
Trotz seiner irgendwie traurigen Vita hat er die Medienlandschaft mit zumindest einer einzigen großen Serienfigur enorm bereichert. Dies und sein alles andere als gewöhnlicher Lebenslauf lassen mich zum Fan werden, obwohl diese Bezeichnung in diesen Sinne wohl so nicht stimmt. Ich finde ihn eher interessant und auf seine eigene Art und Weise herausragend.
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Eine der besten Serien des neuen Jahrtausends. In jeder Episode absolut unterhaltsam zeigt sie eine Satire des Lebens einer amerikanischen Mittel-/Unterschichtsfamilie. Eigentlich sind Hal und Lois nebst Familie ja working poor ohne Ersparnisse, sehen aus wirtschaftlicher Sicht immer zu anderen Familien auf. Anfänglich war die Handlung eher auf Malcolm fokussiert, sollte sein überdurchschnittliches intellektuelles Talent inmitten einer eher einfacheren Familie zeigen, was für lustige Situationen sorgen sollte. Dabei wurden die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander und die mitunter komplexen Geschwister-Dynamiken übertrieben lustig, aber niemals oberflächlich-dumm (wie es in vielen anderen Sitcoms leider der Fall ist) dargestellt. Später kamen einige Subtexte und gesellschaftskritische Einlagen hinzu, die durch ihre scharfzüngige Umsetzung letztendlich besser und treffender als das eigentliche Thema waren. Thematisiert wurden etwa die Rassenfrage, Ausbeutung der Arbeitnehmer, Schulmobbing und der ganz normale Vorstadt-Wahnsinn. Dazwischen immer wieder skurrile und abstrakte Episoden, die in ihrer Gesamtheit allesamt sehr zu unterhalten wussten.
Inszeniert wurde frisch und ungewöhnlich, vor allem das Durchbrechen der vierten Wand durch Malcolm und das Zuschlagen der Türe immer wieder ansprechend. Die running Gags mit Francis und Dewey immer wieder ansprechend und komisch - vor allem Dewey´s Rolle hatte immer wieder sehr gute Ansätze, lässt er doch in seiner in sich gekehrten Art immer wieder hohe emotional-intellektuelle Fähigkeiten aufblitzen. Dabei nutzte sich der Humor eigentlich nur selten ab, durch die verschiedenen Handlungsstränge war eigentlich immer für Abwechslung gesorgt.
Ein für die Serie überaus wichtiges Element waren die Schauspieler, viele Episoden lebten von der Darstellung und der sehr guten Umsetzung der handelnden Personen. Dabei war Frankie Muniz eigentlich noch der blasseste, seine intellektuell geprägte Figur bot aber auch weniger Entfaltungsmöglichkeiten wie etwa jene von Brian Cranston oder Eric per Sullivan. Vor allem Letzterer ist für mich der eigentliche Star der Serie. Justin Berfield und Jane Kaczmarek solide, von ihrer Rolle her aber oftmals eher in der Situation der Stichwortgeber.
Fazit: Wie ich schon zu Anfang schrieb, für mich eine der besten Serien und die beste Sitcom der Nuller-Jahre. Nach vielen eher einfach-seichten Sitcoms von jenseits des Atlantiks eine erfrischende Abwechslung, wenn irgendwo eine Folge gebracht wird, bin ich immer gerne dabei. Auch wenn es sich schon um die dritte oder vierte Ausstrahlung handelt, dieser Humor kann mich eigentlich immer begeistern. Klar, schwächere Folgen gibt es natürlich auch, aber das wäre dann schon Jammern auf hohem Niveau. Die Serie ist wirklich sehr empfehlenswert und sei einem jeden Fan von etwas schrägerem und bisweilen skurrilem Humor wärmstens ans Herz gelegt.
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DIE Mystery-Serie der Neunziger Jahre. Dabei war die Neuheit nicht das Mystery-Thema an sich, sondern dass man real existierenden Mythen und urbane Legenden für das Fernsehen adaptierte, diese hauptabendgerecht aufbereitete und in Handlungsstränge verpackt auf den TV-Bildschirm brachte. Damit nicht genug, trat man eine Mystery-Welle an Filmen los, die sich thematisch und inszenatorisch stark an der Akte X-Serie orientierte.
Wer hat nicht schon von den Verschwörungstheorien gehört, von Aliens, dem Mothman, Bigfoot oder dem Yeti. Ich wage sogar zu behaupten, dass die wenigsten auf der nördlichen Hemisphäre lebenden Menschen davon noch NICHT gehört haben. Auf viele – auch die, die das für ausgemachten Humbug halten – übt es eine gewisse Faszination aus, die sich „Akte X“ zu Nutze macht. Ich behaupte sogar, dass der TV-Landschaft eine solche Serie bis dahin gefehlt hatte.
Leider ging den Machern so ab der sechsten Staffel ein wenig der Mythen-Stoff aus und so stürzten sich weitgehend auf die Verschwörungstheorien, speziell auf die Zusammenarbeit der Regierung mit Außerirdischen. Da verlor mich die Serie ziemlich, da die zwischenzeitliche Auflockerung mit nicht in dieses Schema passenden Folgen fehlte und über viele Episoden lediglich der immer gleiche Handlungsbogen weiter gesponnen wurde, der mehr und mehr starke Abnützungserscheinungen zeigte. Zudem verstrickte man sich zu sehr in diese Thematik, wurde zunehmend undurchsichtig und unglaubwürdig. Die letzte Staffel anno 2016, die aus gerade mal fünf Episoden bestand, dann nur mehr eine einzige Enttäuschung, die konnte eigentlich gar nichts mehr. Damit taten sich die Macher nichts Gutes.
David Duchovny und Gilian Anderson als vom Denkansatz antagonistisches Filmpaar ebenfalls nur in den ersten Staffeln ansprechend, später wollte mich die komplexe Beziehung (Liebesgeschichte?) nicht mehr wirklich begeistern. Dabei spielten diese über weite Strecken gut und ansprechend, diese zumeist ruhige und sachliche Art sprach mich ungemein an. Mitch Pileggi passte sich dem gut an, ebenso wie Robert Patrick, Steven Williams und all die anderen. Das wechselnde Personal mal besser, mal schlechter, aber das liegt bei Serien irgendwie in der Natur der Sache.
Fazit: Hätte man den richtigen Zeitpunkt zur Einstellung der Serie erkannt, hätte diese wahrlich Kult werden können, in dieser Form verhunzten die letzten Staffeln den Nimbus für mich leider sehr. Fiel mir der Zugang zu der Serie in den ersten Staffeln leicht, gerieten die letzten zu einer zunehmend verwirrenden und wenig ansprechenden Sache, die ich mir am Ende gar nicht mehr ansehen wollte. Trotzdem würde ich mich schon als Fan bezeichnen, die ersten Staffeln haben mich eigentlich fast restlos überzeugt. Eine Bewertung fällt jedoch schwer - die letzten Staffeln lassen sich nicht wegdiskutieren – aber so im Schnitt und mit Fan-Bonus ist die siebeneinhalb durchaus vertretbar.
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Lustige und coole Serie mit tollem Setting und feiner siebziger-Jahre-Optik. Auch wenn die Serie mit gerade mal dreizehn synchronisierten Episoden im deutschen Sprachraum nicht gerade überrepräsentiert ist, wissen die paar Folgen auch bei mehrfacher Sichtung durchaus zu unterhalten. Dabei handelt es sich um einen Spin-Off der Serie „Department S“, bei der einer der Hauptpersonen, eben der titelgebende Jason King, wegen des großen Zuspruchs beim Publikum eine eigene Serie erhielt. Die beiden anderen tragenden Personen kamen zwar auch gelegentlich in den Episoden vor, hatten aber einen wesentlich kleineren und unbedeutenderen Anteil als in der „Mutter-„serie.
Faszinierend finde ich vor allem den Hauptdarsteller (Peter Wyngarde), der in diesen TV-Serien zwar große Bekannt- und Beliebtheit erlangte, davor und danach als Schauspieler aber kaum in Erscheinung getreten war. In den drei Jahren seines Hauptschaffens assoziierte es sich sehr stark mit seiner Filmfigur, lebte dessen Eigenschaften auch im realen Leben. Die wechselnden Darsteller leider nicht immer sattelfest, wurden von Wyngarde eigentlich durch die Bank an die Wand gespielt, alles war auf ihn zugeschnitten und das tat dem Ganzen auch gut.
Es ist vor allem der unterschwellige Humor, mitunter sorgen sogar nebenher gesprochene Sätze oder dahergeraunte Sager für wirklich sehr ansprechende Heiterkeit. Diese wissen auch bei mehrfacher Sichtung zu gefallen, auf manche Meldungen warte ich geradezu. Dabei hat sich bis dato bei mir noch kein „Gewöhnungseffekt“ eingestellt, auch nach vier oder fünf Folgen am Stück fühle ich mich auch nach der gefühlten x-ten Sichtung immer noch sehr gut unterhalten.
Die Handlung selber ist zu vernachlässigend, teilweise gleiten die Plots ins Absurde ab. Doch auch das macht den Charme eben aus, wegen der Spannung oder der ausgefeilten Logik schaut man dieses ohnehin nicht. Mitunter sah man den Bildern die relativ simple Machart schon an, die Autofahr-Szenen allesamt eigentlich schon nah an der Schmierenkomödie - aber sogar das fördert den Charme eher als dass er dem Werk einen Abbruch tut.
Fazit: Muss man sicherlich mögen, um es gut zu finden. Für meinereinen passt die Serie wie die Faust aufs Auge, allein schon durch diese fast schon manisch-übertriebene Siebziger-Jahre-Optik hat die Serie meine nahezu uneingeschränkte Sympathie. Die lockeren Sprüche tun ihr Übriges, trotz vieler eigentlich schlimmer filmtechnischer Fehler kann ich dem Machwerk eigentlich nicht böse sein. Im Gegenteil, sogar diese schaffen es, mich zu unterhalten. Aus meiner Sicht ist eine Empfehlung mehr als nur Formsache, sollte ein M-Pilot mal darüber stolpern – unbedingt ansehen!
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Schwache Serie mit gelegentlichen Highlights. Die Grundidee der Geschichten basiert auf der amerikanischen Serie „Twilight Zone“, ob es auch inhaltliche Parallelen gibt, kann ich nicht sagen. Die Episoden kamen bis auf ein paar wenige, jedoch sehr gute Ausreißer nach oben relativ schwach und blass daher, in ihrer Gesamtheit blieb die Serie jedoch weit hinter meinen Erwartungen zurück. Ob das jetzt an den Geschichten selber oder an der pomadigen Inszenierung lag, kann ich im Detail nicht sagen, wahrscheinlich wohl eine Mischung aus beidem. Die relativ dünnen Handlungsfäden wirkten zumeist künstlich gestreckt und in die Länge gezogen, wie gesagt schafften es nur wenige, mich wirklich zu beeindrucken.
Dabei wurden aktuelle Themen in fantastische und Science-Fiction-Plots gepackt, manchmal mit einem Schuss Mystery und bisweilen sogar Esoterik gewürzt. Toleranz gegenüber Behinderten und Zuwanderern, Kritik an übertriebenem Ehrgeiz und Großmannssucht sowie eine Mahnung vor blinder Fortschrittshörigkeit, das sind die behandelten Themen, die mir jetzt so spontan einfallen. Dabei Umsetzungstechnisch jedoch nicht immer zu gefallen wussten.
An sich sieht die Produktionen recht hochwertig und keinesfalls billig aus. Die Computeranimationen wurden sparsam eingesetzt, was wohl auf das Erscheinungsjahr zurückzuführen ist - damals war das noch nicht so en vogue wie heute und zudem recht teuer. Dieser weitgehende Verzicht tat den besseren Episoden jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil kommen die handgemachten Effekte besser daher als die aus der Dose.
Es wurde mit weitgehend erfahrenen und bekannten Darstellern gearbeitet, die ihre Sache in den meisten Fällen auch recht gut machten, eklatante Schwachstellen sind mir jedenfalls keine aufgefallen. Positiv bemerkte ich Beau Bridges, Frank Whaley, Rebcca de Mornay und Helen Shaver, um nur einige zu nennen.
Fazit: Viel Schatten und wenig, dafür helles Licht bei der Serie - dabei hätte man mit interessanteren Geschichten und flotterer Inszenierung durchaus mehr herausholen können, ein schaler und eher fader Nachgeschmack bleibt hinter den meisten Episoden. Einige jedoch durchaus ansprechend, etwa die „Sandkönige“, die „Nanobots“ oder die „Zweite Chance“, alleine dafür möchte ich die Serie nicht abstrafen. In ihrer Gesamtheit jedoch nicht gut genug für eine wirklich gute Bewertung, ich halte die vier hier für salomonisch.
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Gruselgeschichten mit Licht und Schatten. Man merkt der Serie stark an, dass immer wieder unterschiedliches Personal am Werk war, sind die Folgen in ihrer Qualität dann doch recht unterschiedlich. Während manche eine ganz gute Atmosphäre haben, fallen andere schon allein von der Handlung her vollkommen durch. Einzig und allein der Gruftwächter sorgt mit seinen makabren Sprüchen immer wieder für Laune, das erleichtert den Einstieg und versüßt das Ende.
Natürlich arbeiten sich die Geschichten durch sämtliche Klischees des Horror-Genres und präsentieren ihre Protagonisten durchwegs als Stereotypen. Große Innovation oder Einfallreichtum gab es jedenfalls nicht, die meisten Episoden bieten jedoch solide und heitere Unterhaltung, abgerundet wie gesagt durch die Kommentare des Krypt-Keepers. Viele haben einen Schlussgag, eine letztendliche Wendung in der Handlung, die je nach Machart pfiffig, lau oder einfach nur hanebüchen daherkommt. Manche der Folgen dienten sogar als Vorlage für spätere Langfilme, etwa die „Nacht über Alaska“, die später als „30 Days of Night“ in die Kinos kam. Vielfach wurde auch gesplattert, was das Zeug hielt, trotzdem war die Umsetzung locker-leicht und launig, allzu ernst nimmt sich eigentlich keine Folge (ausgenommen vielleicht „Die Geister, Die Ich Rief“, die ist in mehrfacher Hinsicht ein Ausreißer, aber keinesfalls die schlechteste Geschichte).
Von Seiten des Personals bot die Serie eigentlich alles, was in Amerika Rang und Namen hat, sogar Humphrey Bogart wurde für eine Folge exhumiert (an der Seite von Isabelle Rossellini und John Lithgow). In die Geschichte eingearbeitet wurde – natürlich - auch einer der bekanntesten Sätze der Filmgeschichte, den Bogart einige Jahren zuvor bereits der Mutter seiner Filmpartnerin gesagt hatte (auf einer Kiste stehend, er war ja deutlich kleiner als sie). Diese Folge mag ich übrigens sehr, die Ich-Kamera mit den Spiegelungen Bogarts finde ich genial.
Eine einheitliche Bewertung fällt schwer, fairerweise müsste man ja alle Episoden extra für sich bewerten, was hier natürlich nicht möglich ist und den Rahmen deutlich sprengen würde. Das arithmetische Mittel aller Bewertungen ergibt eine gefühlte sechseinhalb, das kommt für mich denke ich hin. Würde ich die Ausreißer nach oben und unten weglassen, hätte ich eine wahrscheinlich eine niedrigere Bewertung, die positiven Amplitudenausschläge sind etwas in der Überzahl (wie „Die unsterbliche Mumie“, „Doppelt genäht“ oder „Das Spezialmenü“, um nur einige zu nennen).
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Ein nicht wegzudenkender Teil meiner Kindheit. 18:30 FS 1, ein Pflichttermin, den es unter keinen Umständen zu versäumen galt. Obwohl mir damals schon gewisse Schwächen auffielen (etwa die „recycelten“, also mehrfach in verschiedenen Folgen verwendeten Szenen - wie die Turbo-Boost-Sprungszene, in denen nur die Bodenplatte des Wagens zu sehen war, die war in eigentlich jeder Folge mindestens einmal dabei), fiel das damals kaum in Gewicht, Michael und sein Auto waren einfach cool und da kam nichts drüber.
Heute sehe ich das alles natürlich mit ganz anderen Augen, ein paar zufällig beim Zappen irgendwo entdeckten Folgen konnte ich mir nicht zu Ende ansehen. Was für eine Demontage! Das Gezeigte war an Peinlichkeit kaum zu überbieten, eigentlich ist mir keine einzige ansprechende Szene erinnerlich. Dumme Dialoge, ein maßlos überspielender David Hasselhoff mit einem derart übertrieben fröhlichen Lachen, das mir den kalten Schauer über den Rücken trieb. Von der inflationär gebrauchten „Daumen-rauf“-Geste ganz zu schweigen. Von Edward Mulhare und Patricia McPherson möchte ich erst gar nicht anfangen…
Was habe ich als Kind nur daran gefunden? – Nach längerem Nachdenken stellte es sich mir so dar: Es war nicht die Handlung an sich, nicht die Spannung, nicht die Dialoge. Es war der ganze Habitus, es war die Foundation, es waren Michael Knight und sein Auto. Wahrscheinlich spricht die Serie einfach die Wünsche von jungen Burschen nach Bestätigung an, die diese in dieser Form im wirklichen Leben nicht bekommen. Die Foundation fungiert als eine Art Familie, bestehend aus einem sehr väterlichen, trotzdem antiautoritär agierenden Devon Miles, einer hübschen und umsorgenden Bonnie und der Identifikationsfigur Michael Knight, ein damals als cool empfundener Held, der alle Situationen locker im Griff hat, einen oder mehrere klar definierte Böse bekämpft und letztendlich immer besiegt. Er muss keine Kompromisse machen, ist niemandem Rechenschaft schuldig und zieht sein Ding durch. Dazu interne Geschlossenheit, Zusammenhalt und ein für damalige Verhältnisse hypermodernes und schönes Umfeld. PUNKT, mehr war da nicht!
Und es hat gereicht. Die Oberflächlichkeit und Irrationalität wurde damals eben nicht so empfunden, ich hätte jederzeit mit Michael getauscht und wollte als Erwachsener eine mitteleuropäisch-bürgerliche Variante dessen werden, was er darstellte.
Heutzutage ist das alles natürlich ein Witz, wie gesagt hochgradig simpel, peinlich und dumm. Dazu billig produziert und inhaltsleer. Ich meine, da sieht man das Auto minutenlang mit Musikuntermalung herumfahren (einmal in den Bergen, zwei Szenen weiter plötzlich in der Wüste, wow, muss der schnell sein), womit schon mal gut ein Drittel der ohnehin knapp bemessenen Zeit der Folgen gefüllt wird. Die Investigationen finden kaum statt, die Infos kommen vom Auto, weil es per Radar den Bösen verfolgt oder dessen Telefonleitung hackt (nannte man das damals schon so?) oder werden überhaupt vom Opfer selber in wenigen Sätzen angegeben. Und das JEDE Folge! Schema F in Reinkultur, es war eigentlich IMMER das selbe…
Michael und KITT, was mache ich nur mit Euch? Welche Bewertung soll ich Euch geben? Damals hätte ich ohne zu zögern eine zehn gegeben, heutzutage ist das eine glatte Null. Empfehlenswert ist die Serie für Neun- bis Dreizehnjährige, aber auch ausschließlich für diese. Und nachdem ich dieser Altersgruppe schon etwas entwachsen bin (knapp aber doch ;-)), spricht mich das Ganze so absolut nicht an. Keine Ahnung, ich vergebe mal drei Nostalgie-Punkte, vielleicht höre ich ja noch etwas Positives, das mich zu mehr bewegt.
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Durchwachsene, aber unter dem Strich nicht unangenehme Serie. Grundsätzlich finde ich die in sich abgeschlossenen Folgen ja nicht schlecht gemacht, auch die sich zwar immer wieder ähnelnden, aber zumeist ansprechenden Plots sind soweit in Ordnung und halten einen eigentlich durchgehend bei Laune. Dabei ist es jedoch zumeist weniger die Spannung der Handlung selber, die Serie gewinnt ungemein durch die Optik und den Charme der Umgebung, dieses südenglische Flair spricht mich wirklich sehr an. Der Stil der Häuser und der Ausstattung lässt ordentlich Urlaubserinnerungen an Bed&Breakfasts, englische Pubs und südenglische Gärten wieder aufleben. Diese anheimelnde Atmosphäre wirkt trotz der Suspence-Handlung irgendwie wohltuend und seelentröstend.
Inszeniert wird vorabendgerecht, die Gewalttaten passieren eigentlich immer off-Scene und auch das Film-Blut dürfte keinen allzu großen Posten im Dreh-Budget ausmachen. Im Allgemeinen geht es auch recht langsam und bedächtig zu, die Ermittlungsgeschwindigkeit erreicht manchmal einen nahezu „Derrick“-haften Entschleunigungsgrad. Trotzdem sollte man bei den Verhören und Besprechungen immer aufmerksam sein, manchmal haben auch Kleinigkeiten Gewicht. Aber auch selbst wenn es durch die gesetzte Ruhe dann und wann zu Längen kommt, entschädigt die oben beschriebene, durchgehend positive Atmosphäre für den Handlungs-Stillstand.
Von den Darstellern her gibt es beim Stammpersonal wenig zu nörgeln, da wird eigentlich durchwegs durchschnittliche Kost geboten, zwar keine Oskarreife, aber auch keine Schmierenkomödie. Die von Folge zu Folge wechselnden Schauspieler mal besser, mal schlechter – amplitudenhafte Ausreißer nach oben und unten gibt es aber nur wenige. Ein absoluter Minuspunkt ist die Synchronisation, die verhärmt mich manchmal doch recht massiv. Da passen Stimmlagen nicht, mit den Silben geht es sich nicht immer aus und bisweilen wirkt die Darbietung geradezu lustlos. Das schadet dem Spiel der Darsteller und lässt diese bisweilen um eine Klasse schlechter wirken.
Unter dem Strich ist es wegen der beschriebenen Schwächen nur mittelmäßig empfehlenswert, es kommt eben darauf an, ob sein persönlicher Fokus auf den Stärken oder den Schwächen liegt. Für mich persönlich ist die Atmosphäre wichtig und diese „very britishe“ Machart gefällt mir sehr. Dadurch sehe ich auch über die Schwächen etwas milder gestimmt hinweg, lasse die Waage eher in den positiven Bereich ausschlagen und vergebe eine sechs.
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Nette und durchgehend launige Sitcom der anderen Art. Es geht hier vor allem um das anders-Sein. Die eigentlich so gar nicht klassisch-bürgerliche amerikamische Familie, die sich jedoch selber als absolut normal empfindet und durch ihre Andersartigkeit vielfach auf Unverständnis und Angst trifft. Die Munsters leben in einem stark traditionell aufgebauten Umfeld, sehen sich als Teil der Mittelschicht mit allen deren Eigenschaften. Fehlende Akzeptanz wird teils nicht wahr-, teils mit Ärger zur Kenntnis genommen, weil eben die anderen als abnormal erscheinen. Und so entspinnen sich lustige Situationen, die das (Spieß-)Bürgertum recht gut karikieren und deren mitunter absurde Verhaltensweisen meist tiefsinnig und ansprechend persiflieren. Dabei wird mit schwarzen und teils sarkastischem Humor gearbeitet, der bei mir über weite Strecken gut ankommt und eine latent launige Atmosphäre schafft. Natürlich wiederholen sich viele Gags und oft wird auch mit Running-Gags gearbeitet (etwa der zerbrechende Spiegel, wenn Hermann hineinschaut), was jedoch dem Wesen einer Sitcom durchaus entspricht.
In Amerika hatte die Serie einigen Erfolg. Zum einen, weil die „Konkurrenz“, die Adams Family, vielen als zu bourgeois erschien und sich viele damit nicht identifizieren konnten, zum anderen weil die Späße oft in den Slapstick reichten, der damals (wie heute) sehr beliebt war. In Österreich erschien dem ORF die Serie weder kinder- noch hauptabendgerecht, wurde daher ins Nachprogramm verbannt und avancierte zu einer Art Geheimtipp. Für das Bürgertum, für die das eigentlich ja gemacht war, war die Sendezeit einfach zu spät. Leider zerstörten die später gedrehten Langfilme mit ihrem mitunter doch recht einfachen Humor diesen Nimbus etwas und so blieb auch später die Akzeptanz der Serie beim österreichischen Breitenpublikum dann auch eher enden wollend.
Auf meinem persönlichen Radar blieben die Munsters auch eher unter „ferner liefen“, bis mir vor einigen Jahren in einer Wühlbox zufällig die erste Staffel in die Hände fiel und ich mich spontan dafür entschied. Ich wurde mit einer ansprechenden Sitcom belohnt, die durch ihren altväterischen Stil und der schwarz/weißen Optik durchaus Charme versprüht, sowie mit ansprechendem und keineswegs oberflächlichem Humor zu gefallen weiß. Gerne sehe ich zwischendurch immer wieder die eine oder andere Folge, ohne dass Langeweile aufkommt. Eine Empfehlung möchte ich durchaus abgeben, wenngleich man nicht zu viele Folgen am Stück sehen sollte, da sonst die Gefahr von gewissen Abnützungserscheinungen besteht.
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Charmante Komödie aus dem schwarzen Kontinent. Dabei wurden auch leise gesellschaftskritische Töne angeschlagen, sieht man doch die Auswirkung der sogenannten zivilisierten Welt auf die autochthonen Bewohner der Kalahari Wüste. Dabei wurde ein zwiespältiges Bild gezeichnet, so wurde die leere Colaflasche (die als Symbol für die westliche Welt zu verstehen ist) von dem Buschmann-Stamm ja zuerst als Segen, später als Gefahr empfunden, die es loszuwerden galt. Auf seiner Reise geriet Xixo dann in Kontakt mit den westlichen Menschen, konnte diese in ihrer Lebensweise nicht verstehen und empfand deren Verhalten als irreal und widersinnig (was bei einigen der gezeigten Zeitgenossen ja auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist).
Inszeniert wurde dabei wie gesagt charmant und latent witzig. Der vielfach auf Slapstick basierende Humor kommt launig und auch bei wiederholter Sichtung sehr ansprechend daher. Die aufeinander prallenden Kulturen boten ordentlich Lachstoff, der vom Sprecher aus dem Off auch wirklich gut untermalt wurde. Dabei wurde der Klamauk aber relativ unaufdringlich dargeboten, alles war bestens in die Handlung eingewoben, wirkte daher nicht gezwungen oder zum Selbstzweck verkommen, was den Erfolg des Ganzen für mich ausmacht. Aber auch Kleinigkeiten wie der Jeep und seine (Nicht-)Funktionen oder etwa Xixo´s Ansprache an den Affen boten immer wieder Erheiterndes. Und so behielt der Streifen seine launige Atmosphäre bis eigentlich kurz vor Schluss, als es mit der Entführung der Kinder noch dramatisch wurde.
Die mir weitgehend unbekannten Darsteller machten ihre Sache so weit so gut, auch gegen die Synchronisation lässt sich eigentlich nichts sagen, die passte gut. Bis heute stelle ich mir die Frage, ob N!xau ein „echter“ Buschmann ist und auch in dieser Umgebung lebt - sein Name würde darauf hindeuten.
Fazit: Ein durchaus empfehlenswerter Streifen, der durchaus auch für mehrere Sichtungen taugt. Ich habe den vor vielen Jahren aus dem TV auf VHS aufgenommen und sehe ihn immer wieder gerne. Sollte die Kassette und/oder der Player irgendwann den Geist aufgeben, werde ich mir die DVD besorgen (so es eine gibt). Trotz seiner nahezu vierzig Jahre, die der Streifen schon auf dem Buckel hat, hat er eigentlich nichts an Aktualität oder Verve verloren.
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Flotte und nett gemachte Kindergeschichte für Erwachsene. Wenngleich die Computeranimationen heutzutage schon eher altbacken und überholt daherkommen, so hat der Streifen optisch durchaus etwas zu bieten. Der stark auf die Bilder und die Effekte gesetzte Fokus ist jedenfalls spürbar, die relativ einfach gestrickte Handlung war dafür wohl ohnehin prädestiniert. Leider wurden auch die Charaktere der Protagonisten kaum entwickelt und so bewegte sich der Film zwar auf einem damaligen recht hohem optischem Niveau, blieb in seiner Gesamtheit jedoch eher biedere Durchschnittskost. Die für die Verfilmung eines Kinderbuchs teils schon recht eindringlichen Darstellungen lassen den Streifen eher nur für Teenager geeignet erscheinen, wahrscheinlich werden diese auch die meiste Freude damit haben. Dabei wurden einige Logikfehler zu Gunsten der Effekte und der Action in Kauf genommen, auch das Drehbuch leistete sich die eine oder andere holprige Passage.
Dabei wurde flott und actionreich inszeniert, die Hintergrundgeschichte aus dem Jahr 1969 war zwar recht charmant und führte die Charaktere auch ganz gut ein, trat aber zugunsten der Abenteuer-Sequenzen deutlich in den Hintergrund. Diese nahmen einen Gutteil des Streifens ein, mitunter ganz witzig ging es dabei in ordentlichem Tempo dahin, was zu Anfang und bei der Erstsichtung auch recht gut zu unterhalten wusste, ab der Mitte jedoch zu einer einzigen Fluchtaction verkam, die besonders bei wiederholter Sichtung deutliche Längen aufwies. Dabei gelangte man zum Teil in gefährliche Nähe zu seichten Gewässern, rutsche jedoch an eigentlich keiner Stelle in billigen Klamauk ab.
Robin Williams war die Freude an dem Projekt anzumerken, konnte er doch nach Herzenslust herumkaspern und das Kind im Manne herauslassen. Aber auch alle anderen im Rahmen der gebotenen Möglichkeiten ansprechend und glaubwürdig, die relativ eindimensionalen Charaktere wurden eher mittelprächtig dargestellt, in den Actionszenen agierten die Darsteller jedoch allesamt recht passabel. Eine junge Kirsten Dunst blieb in ihrer eindimensionalen Rolle leider ebenso blass wie auch Bradley Pierce. Bonnie Hunt und David Alan Grier mit ebenso wenig Entfaltungsmöglichkeiten, setzten aber wenigstens ihre Pointen gekonnt.
Unter dem Strich kann ich den Streifen für eine einzige Sichtung durchaus empfehlen, allzu große Erwartungen an Handlung und Logik sollte man jedoch nicht haben. Den Computeranimationen sieht man das Alter schon sehr an und auch der relativ dünne Plot bot keinerlei Subtexte oder „Moral der Geschichte“. Man wollte wohl ausschließlich unterhalten, das gelang auf eine lockere und auch über weite Strecken spannende Art und Weise.
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Mittelprächtiges Pathologen-Gemetzel mit Luft nach oben. Klar umrissen ist jedenfalls die Grundaussage - junge Ärzte, die einem Überlegenheits-Gefühl erliegen und sich als Herren über Leben und Tod sehen. Weiters sich diese Empfindungen zu einer Art Wahn steigern und die Personen sich als über den moralischen und juristischen Gesetzen stehend sehen. Sich quasi als „echte“ Götter in Weiß stilisieren und sämtliche Regeln missachten. Der Drogenkonsum tut das Übrige, heraus kommt eine Rotte selbstsicherer und überheblicher Misanthropen, die den ursprünglichen Sinn ihrer Berufung völlig aus den Augen verloren haben und letzten Endes das Gegenteil von dem tun, was ihren Beruf eigentlich ausmacht.
Inszeniert wurde dabei auf eine blutige und effekthascherische Art und Weise, die weniger die Gefühlslagen und Motive der Protagonisten behandelt, sondern sich mehr um die Ausschlachtung der Ekel- und Sexszenen annimmt. Es mag ja ein Zeichen der Zeit sein, dass diese Elemente mehr Zuseher in die Kinos locken, mir persönlich hätte jedoch mehr Focus auf die Hintergründe stärker zugesagt als die wiederholte Zurschaustellung ausgeweideter Körper. Die Atmosphäre wurde dadurch zwar rasch in eine recht stimmungsvolle Düsternis getaucht, die die Inhaltsleere vor allem im Mittelteil aber kaum übertünchen konnte. Nach dem gefühlten -zigsten Ermordeten nebst Besprechung über die Herbeiführung dessen Ablebens begann sich langsam Ödnis einzustellen, die erst mit dem Tod von Gwen wieder etwas Fahrt aufnahm.
Von den Darstellern war dabei eher Köpereinsatz als Schauspielkunst gefragt, die meisten erfüllten diese relativ gering angesetzten Anforderungen recht leicht. Alyssa Milano unterrepräsentiert und überqualifiziert, Milo Ventimiglia solide und glaubwürdig, beide brachten ihre flachen Charaktere so weit so gut. Michael Weston eigentlich nur in den emotional expliziten Szenen ab der Party ansprechend, davor blieb er mit seinem Charakter relativ blass. Lauren Lee Smith leider nicht mehr als optischer Aufputz, ihr oberflächlicher Charakter war nur wenig entwickelt und so blieben ihre bloßen Brüste das interessanteste an ihrem Auftritt.
Fazit: Ein schlechter Abklatsch des deutschen „Anatomie“, der den Focus eher auf die expliziten Ekel- und Sexszenen legt als auf die Entwicklung der Charaktere und ihrer Motive. Hinsichtlich dessen wurde da leider viel Potential verschenkt und so verkam das Machwerk stellenweise zu einer Blutoper, anstatt die für mich viel interessantere dystrophische Charakterstudie zu verfolgen. Eine unter dem Strich leider relativ inhaltsleere Arbeit, die statt emotionaler Tiefe eher blutige Tatsachen zeigte, dies aber zumeist konsequent und irgendwie auch schonungslos. Optisch und atmosphärisch durchaus gelungen, konnte mich der Streifen zwar bis zum Ende halbwegs bei Laune halten, für mehrfache Sichtungen eignet sich dieser aber nur bedingt.
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Ganz gut gemachter Weltraum-Scifi-Thriller. Beim ersten Ansehen hätte ich den Streifen älter eingeschätzt, für das Produktionsjahr 2000 hatte er eine leichte Retro-Optik und auch die Handlungselemente wirkten nicht neu. Vor allem die Kulissen schienen von anderen Produktionen übernommen worden zu sein, irgendwie kamen mir diese ziemlich bekannt vor (könnte mich aber auch täuschen). Dafür wurde nicht nur auf Effekte und Action, sondern durchaus auch auf eine Geschichte gesetzt, was dem Streifen auch ganz gut tat.
Handlung und Inszenierung waren jedenfalls recht ansprechend, große Innovation wurde jedoch kaum geboten. Es kam alles ganz in Ordnung und auch gut und hochwertig produziert daher, trotzdem wirkte alles wie schon mal zumindest gleich gut dagewesen und bereits bekannt (es „ausgelutscht“ zu nennen wäre zwar etwas hart, ganz von der Hand ist dieser Ausdruck aber nicht zu weisen). Ein paar Logiklöcher wies das Ganze schon auf, aber in einem solchen Film ist das nun mal so. So wird etwa auf die Erschaffer des Artefakts nicht weiter eingegangen, es wird uns nur eine lapidare Vermutung präsentiert, nach der dieses Ding gefährlich ist und nur zum Zwecke der Auslösung anderer hochentwickelter Spezies dient. Was die andere Spezies davon hat, uns auszulöschen, wird ebenfalls nur in einem Halbsatz vermutet. Oder der Umstand, dass das Rettungsschiff über gerade mal über so viele Hyperraum-Schutzkabinen verfügt wie Besatzungsmitglieder an Bord sind. Auf einem Rettungsschiff sollte man ja davon ausgehen, auch Gerettete an Bord zu haben und mit denen den Hyperraum-Sprung machen zu müssen, da müsste man es ja mit einer ungleich höheren Anzahl von Schutzkabinen ausstatten. Also entweder hat man hier bei der Planung des Schiffes mächtig geschlampt (mit böser Zunge könnte ich jetzt eine Parallele zu den Planern von öffentlichen Aufträgen ziehen und einige verhunzte Projekte wie Flughäfen und Krankenhäuser anführen) oder einfach die Logik zugunsten der Dramatik geopfert.
Dafür wurden die Charaktere ganz gut und nachvollziehbar dargestellt, in der Enge eines Raumschiffes prallen nun mal die verschieden gestrickten Persönlichkeiten aufeinander. Trotzdem erschien die Besatzung mannschaftlich homogen und soweit geschlossen, der Gerettete konnte trotz intensiver Bemühung keinen Keil in das Team treiben, bekämpfte die Personen letztendlich einzeln und nacheinander. Die Psychospielchen waren so weit so gut gebracht, doch auch diese habe ich in anderen Filmen schon anders/besser gesehen.
Trotzdem möchte ich nichts gegen die Darsteller sagen, der Cast war mit guten und zum Teil leinwanderfahrenem Personal bestückt, das seine Sache durch die Bank ganz gut machte. Hervorheben möchte ich nur James Spader und Peter Facinelli. Beide wirkten sehr überzeugend, letzterer strahlte eine latente Gefahr aus und belebte den Streifen damit sehr. Aber auch alle anderen überzeugend, wenngleich ihre Rollen zum Teil auch weniger hergaben.
Fazit: Keine Genre-Perle, jedoch ein recht passabler Vertreter seiner Art. Für eine einzige Sichtung möchte ich durchaus eine Empfehlung aussprechen, bei mehrfacher Sichtung könnte es zu Längen kommen, vor allem wenn der weitere Handlungsverlauf bereits bekannt ist.