Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Schlecht gealtertes Frühwerk Bessons. Mochte der Streifen in den neunziger Jahren visuell durchaus überzeugt haben, so haben die Bilder in den letzten fünfundzwanzig Jahren doch einiges an Coolness-Faktor eingebüßt. Dadurch wirkt Vieles einfach nicht mehr so wie damals und das Ding versandet in der Unlogik und der heutzutage nicht mehr passenden weil zu flachen Handlung eigentlich völlig. Und so kommt der Streifen unter dem Strich zwar bemüht, in weiten Teilen aber glücklos und unausgegoren daher. Schon allein die Anfangsszene mit dem Einbruch in die Apotheke unglaubwürdig bis dorthinaus, verhagelte den Beginn schon mal ordentlich. Holprig ging es dann weiter, so konnte sich der Plot etwa nicht entscheiden, ob Nikita bei Nichtbestehen exekutiert werden oder ihre Strafe absitzen sollte – da machten die Geheimdienstler widersprüchliche Angaben.
Besonders die überzeichneten Charaktere ein ständiger Quell des Ärgernisses - zwar keine Stereotypen, doch in ihrem Habitus viel zu stark quantifiziert, um wirklich glaubwürdig zu sein. Niktias schnelle Wandlung von der psychopatischen Irren zu eiskalten Killerin ebenso hanebüchen wie die Aufdeckung der wahren Sachverhalte durch Marco (der entdeckt ein paar Fotos und weiß natürlich alles – ganz klar…). Jean Renos manischer Auftritt am Schluss noch ein kleines Highlight, retten kann er da aber auch nichts mehr. Und ob die mitunter schwachen Dialoge dem Drehbuch oder der durchwachsenen Synchronisation geschuldet waren, ja, darüber könnte man noch trefflich streiten, letztlich ist es aber egal.
Die Schauspieler sind unter diesen Gesichtspunkten relativ schwer einzuschätzen, ich kann nicht sagen, ob deren Agieren von Besson in dieser Art gewünscht war und durch die auf die Optik fokussierte Machart dann ebenso absäuft oder ob es einfach nicht besser ging. Anne Parillaud scheint mir ja nicht untalentiert zu sein, ihre Figur aber schon seeeehr unglaubwürdig. Welchem Umstand das geschuldet war, lasse ich mangels besserer Erkenntnis dahingestellt. Am Besten hat mir noch Jean-Hughes Anglade gefallen, den sympathischen Lover hat er gut gebracht. Tcheky Karyo so weit so gut, ebenso wie Jean Reno in seiner kleinen Rolle.
Conclusio: Hat mich ganz und gar nicht überzeugt. Die achtziger Jahre Optik mitunter ganz nett, aber wie gesagt schlecht gealtert. Der Streifen fokussierte sich zu stark auf die visuellen Werte und diese passen mir heutzutage einfach nicht mehr. Der Rest unterentwickelt wie die Charaktere, wahrscheinlich steht und fällt der Streifen mit der Frage, ob man die Optik schätzt oder nicht. Für mich war es definitiv zu wenig, eine dreieinhalb für die bemühte Produktion erscheint mir angemessen, da war noch einiges an Luft nach oben.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Mittelprächtiger Ausflug in die Fantasy-Welt. Natürlich werden eingefleischte Genre-Liebhaber ihre Freude an dem Film haben, für alle anderen wird es wohl ein optisch ansprechender, letztendlich aber banaler Aufguss bleiben. Eigentlich sieht man nichts Neues, alles - einschließlich der Handlung - wirkt wie schon mal dagewesen, eine durchschnittliche Adaptierung von Versatzstücken aus Märchen und anderen Plots. Das Ganze wurde mit Staraufgebot wie gesagt optisch ansprechend und mitunter auch etwas launig dargeboten, verfehlte damit seine Wirkung nicht, blieb in seiner Gesamtheit aber bestenfalls mittelprächtig. Zu oft hat man so etwas schon gesehen, dass es einen wirklich begeistert, daran ändern auch die durch die Bank guten Darsteller nicht viel. Die Macher versuchten wohl auf einer Erfolgswelle mitzureiten und die übliche Kost zu verabreichen, was durch die professionelle Produktion auch gelang.
Manche Kritiker verstiegen sich dazu, den Film als rassistisch und frauenfeindlich einzustufen, was ich persönlich für ein wenig überzogen halte. So kann ich das Argument, dass die negativ konnotierten Rollen vorwiegend mit Frauen sowie schwarzen und asiatischen Darstellern besetzt wurden, während die positiven Rollen durch die Bank von weißen Männern gespielt wurden, schon nachvollziehen, aus dieser Tatsache aber eine rassistische und frauenfeindliche Haltung abzuleiten, halte ich wie gesagt für übertrieben. Ich glaube nicht, dass eine solche Interpretation von den Machern intendiert war, letzten Endes wollte man wohl sein Publikum bedienen und damit ein entsprechendes Einspielergebnis einfahren. Meine zurückhaltende Bewertung hat auch nichts damit zu tun.
Conclusio: Unter dem Strich haben wir hier ein 08/15-Fantasy-Actionspektakel mit eindimensionaler Handlung, nicht mehr und nicht weniger. Optisch wurde es zwar gut umgesetzt, letzten Endes aber blieb der Streifen zu vorhersehbar und in zu „gewöhnlichen“ Bahnen, um wirklich aus der Flut von vielen anderen Filmen dieser Art herauszuragen. Für eine einzige Sichtung ist der Streifen unter Genre-Freunden sicher empfehlenswert, für alle anderen jedoch wohl eher biedere Durchschnittskost ohne Wiedererkennungsfaktor. Eine fünf ist da nur logisch, allein die professionelle Produktion, die halbwegs guten Computereffekte und die ansprechenden Schauspielerleistungen rechtfertigen diese, mehr ist dann aber auch nicht drin.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Grauenvoller Ausflug in Niederungen der menschlichen Seele. Der Streifen nimmt uns mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt von Schuld nach Sühne, folgt dem klassischen Helden-Konzept so ganz und gar nicht - eigentlich haben wir es hier von vorne bis hinten mit Unsympathen zu tun. Am ehesten berührt einen noch das Schicksal der unschuldigen Opfer. Das Ganze wird mit feinen Bildern garniert, die auch nach den vielen Jahren nichts von ihrer Eindrücklichkeit verloren haben, im Gegenteil, eine modernere Optik würde glaube ich gar nicht so gut ankommen. Dazu kommt eine klare Aussage, die an sich nicht viel von ihrer Aktualität verloren hat.
Es ist vor allem dieses Verschwimmen von Gut und Böse, das die Geschichte so besonders macht. Im Wesentlichen haben wir drei Parteien, die in ihren Handlungen Zweifel an der Menschheit aufkommen lassen. Da wäre zum einem Alex - ich denke, dass wir über ihn nur wenige Worte verlieren müssen. Er ist ein verkommenes, brutales und unmenschliches Subjekt, bar jedes moralischen Wertes. Man sollte ihn von der Gesellschaft wegsperren und den Schlüssel einschmelzen. Das Angebot des Ministers sieht er als eine Fahrkarte aus dem Knast, um seiner mehr als verdienten Strafe zu entgehen. Seine Worte bei der Pressekonferenz („Was ich sein will, ist gut“) können im Zusammenhang mit seinen Taten nur als schlechter Scherz interpretiert werden. Minister und Wissenschaftler tun das, was sie immer tun, sie versprechen, kündigen an und prognostizieren, geben sich als die Heilsbringer für ein Volk aus, das sie weder verstehen, noch dass es sie interessiert. In Wirklichkeit stehen sie dieser Situation genauso hilflos gegenüber wie vielen anderen, verbergen ihre letztendliche Handlungsunfähigkeit hinter schönen Worthülsen (wie es in diesen Kreisen halt immer so ist). Machterhalt, persönliche Vorteile und Großmannssucht sind die Treibfedern ihres Handelns, Alex wird zum Spielball ihrer Interessen. Am interessantesten ist jedoch die Figur des Schriftstellers Mr. Alexander. Er verkörpert den klassischen Weltverbesserer und Gutmenschen, der anderen eine moralisch einwandfreie Zukunft bescheren will. Er steht für all die politisch Korrekten, die aufrechten Bürger, für all jene Moralapostel, die uns immer wieder gerne zurechtweisen und in allem einen politischen Affront wittern. Als er erkennt, wer Alex wirklich ist, ist es jedoch recht schnell vorbei mit seiner Integrität, seiner hohen Moral und seiner Korrektheit. In seinem Verhalten gewinnt die dumpfe Rache die Oberhand, letzten Endes verhält er sich nicht anders/besser als die von ihm (zu Recht oder Unrecht, wer weiß das schon) Kritisierten. Einen kleinen Seitenhieb verpasst Burgess letztendlich auch der Staatsgewalt, indem er die beiden Droogs zu Polizisten werden ließ (ein zu Zeiten von wenig kontrolliertem Polizeiverhalten durchaus berechtigter Fingerzeig, heutzutage aber nur mehr wenig zutreffend).
Unter dem Strich möchte einem angst und bang werden nach so viel Schlechtigkeit, zumal Läuterung bei keinem der Protagonisten so recht in Sicht zu sein scheint. Es ist und bleibt ein bedrückender und verstörender Film, zeigt er doch viel Wahres und selbst wenn diese Dinge naturgemäß stark übertrieben dargestellt sind, so bleibt immer ein gewisser realitätsnaher Kern.
Die Darsteller hatten wenig Mühe mit den scharf gezeichneten, teils überkünstelt-avantgardistisch angehauchten Figuren und brachten durch die Bank ansprechende Leistungen. Hervorheben möchte ich Malcom McDowell, seine Darstellung war wirklich sehr gut, er brachte den Hooligan so eindrücklich, dass man ihn am liebsten ohrfeigen möchte. Aber auch alle anderen passend.
Conclusio: Ein Film, auf den man sich emotional vorbereiten sollte. Kubrick und Burgess zeigen uns eine Welt voll von moralisch fragwürdigen, emotional gestörten und selbstsüchtigen Menschen, das Gute und Schöne wird komplett ausgespart. Mag dies alles einer Ablehnung der (damals) neuen, revolutionären (im Sinne des Wortes „Revolte“ zu verstehenden) Strömungen, der Auflehnung der Jugend und einer Angst vor zunehmender Kriminalität geschuldet sein, so zeichnet der Streifen ein sehr düsteres Bild der Menschheit und der Gesellschaft. Wie auch immer man dazu steht und das heutzutage auch sieht, so hoffnungslos sehe ich die Entwicklungen wieder auch nicht. Es ist aber ein durchaus sehenswerter Streifen, allein schon den Bildern wohnt eine eindringliche Ästhetik inne, die den Film auch durchaus für mehrmalige Sichtungen qualifiziert. Für die meiner Ansicht nach zu düstere Zeichnung ziehe ich etwas ab, die achteinhalb erscheint allein schon wegen der hochwertigen Produktion aber durchaus angemessen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Philosophische Komödie mit ernstem Hintergrund. Wenngleich manche Handlungsteile schon recht wacklig daherkamen. so fand ich den Streifen grundsätzlich nicht uncharmant und eigentlich recht gelungen. Manche Sequenzen aber wie gesagt nicht gut, so war die Szene mit der spontanen Beerdigung eher schräg - ich glaube kaum, dass die Rentergang das so hinbekommen hätte. Oder die Szene im Puff, als die Damen plötzlich so hin und weg von Hirsch waren, das war zwar einigermaßen witzig, aber nur wenig glaubwürdig.
Die große Stärke des Streifens ist die Atmosphäre, diese war stark spürbar und half über die besagten holprigen Sequenzen hinweg. Die Last des Alters wird von den Protagonisten getragen, und selbst wenn diese den früheren Zeiten wehmütig hinterhertrauerten, so taten sie es stets launig und mit einer gewissen Nonchalance, die keine wirkliche Tristesse aufkommen ließ. Val weiß, dass dies seine letzte Nacht auf dieser Welt ist und möchte in dieser einen Nacht noch etwas erleben. Wohl wissend, dass er die letzten achtundzwanzig Jahre nicht aufholen kann.
Der Cast und die Darsteller soweit passend und gut. Mit Pacino und Walken hat man Könner verpflichtet und auch Arkin wusste zu gefallen. Alle anderen zu kurz im Bild um wirklich auffällig gut oder schlecht zu sein, eklatante Schwachstelle ist mir jedenfalls keine aufgefallen.
Conclusio: Für eine einmalige Sichtung kommt der Streifen recht gut und unterhaltsam daher, in seiner Gesamtheit ist er aber wohl nichts für die Geschichtsbücher. Zu unglaubwürdig waren manche Handlungsteile und selbst wenn man diesen eine komödienhafte Übertreibung zugute halten möchte, so wirkten sie zum Teil unpassend. Klar, Pacino und Walken retteten einiges, letzten Endes konnten sie die Kohlen aber auch nicht aus dem Feuer holen.
Nettes kleines Filmchen. Auch wenn die Atmosphäre und die locker-leichte Umsetzung für kurzfristigen Seelentrost sorgen, so hinterlässt der Streifen eigentlich keinen bleibenden Eindruck. Zu oberflächlich wurde an das Thema herangegangen, zu seicht und problemlos war die Handlung. Ein charmantes Feelgood-Movie mit ein paar unbestreitbar guten Momenten, nicht mehr und nicht weniger.
Asperger-Patienten bieten immer wieder Stoff für Komödien (s. Sheldon Cooper in „The Big Bang Theory“ oder auch „Monk“), langsam aber sicher lutscht sich das Thema aber gehörig aus. Wenn man solche Menschen zu oft auf der Mattscheibe präsentiert bekommt, stellt sich ein Gewöhnungs-Effekt ein und man empfindet sie nur noch als nervig und ungut (mir geht es zumindest so). Daran krankt auch dieser Streifen, daran ändern auch die an sich gute Atmosphäre und die guten Darsteller-Leistungen wenig.
Für die hochwertige Produktion und das Bemühen der Beteiligten vergebe ich die fünf Punkte, das Thema an sich und die filmische Umsetzung wie gesagt zwar nett, aber belanglos.
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Eine der besten Gaunerkomödien aller Zeiten. Besonders diese locker-charmante Umsetzung mit den unterhaltsamen, aber niemals dummdreisten Sprüchen sowie dem durchdachten und klugen Aufbau wusste zu gefallen. Natürlich hat man solche Dinge irgendwann schon einmal gesehen und auch wenn die anderen, teils später gedrehten Streifen sicherlich ihre Stärken haben, so sticht sie der „Clou“ einfach alle aus. Dabei kann ich gar nicht sagen, woran es im Detail liegt. Wahrscheinlich ist es ist einfach alles, die Kulisse, der Plan und nicht zuletzt die Inszenierung, die eine ungemeine Wirkung auf mich haben. Dazu der Hintergrund der Wirtschaftskrise, die die Menschen in zwei Gruppen teilte: Die Verbrecher und die Opfer. Ebenso kann der Streifen sein Erscheinungsjahr nicht verbergen, aber genau das macht seine Besonderheit auch irgendwie aus, das im Vergleich eher ruhige Tempo und der solide Aufbau. Eine in den siebziger Jahren gedrehte und in den dreißiger Jahren spielende Gaunerkomödie, die intelligent, unterhaltsam und witzig daherkommt.
Interessant ist vor allem, dass man zu fast jeder Zeit über die Vorgänge informiert ist. Trotzdem kommt keine Wendung und kein Kniff unglaubwürdig daher, man kann das alles gut nachvollziehen, auch das – letzten Endes fälschlich empfundene – Vertrauen Lonnegans. Anders als etwa in „Oceans Eleven“ und die Nachfolger, wo man über die Wendungen de facto immer erst im Nachhinein informiert wurde, wirkt es hier immer so, dass dem Zuschauer gegenüber mit offenen Karten und ohne doppelten Boden gespielt wird und umso glaubwürdiger empfindet man das alles.
Ausstattung und Kostüme besorgen den Rest, und schufen einen liebevoll gestalteten und atmosphärisch anheimelnden Rahmen, der den Streifen für mehrfache Sichtung absolut geeignet machen. Ich könnte mir das Ding –zig male ansehen, ohne mich zu langweilen. Von überbordender Action oder langatmigen Schießereien bleibt man weitgehend verschont, der Streifen punktete durch eine sich latent verdichtende Stimmung und einen stetig wachsenden Spannungsbogen. Besonders der Kniff mit dem FBI genial – so wurde eine Gefahr zu einem Hilfsmittel umgedeutet (Snyder).
Der Cast ein einziges Sahnehäubchen. Über Redford und Newman müssen denke ich keine großen Worte verloren werden, ist ihre Leistung doch in bereits vielen anderen Kommentaren entsprechend gewürdigt worden. Aber auch Robert Shaw und Charles Durnig sehr glaubwürdig und ansprechend. Ray Walston hat bei mir bereits seit Kindertagen eine entsprechende Rollenprägung, irgendwie erwarte ich ständig, dass er mit seinem Zeigefinger irgendwelche Dinge telekinetisch bewegt. Alle anderen ebenfalls auf hohem Niveau, explizit herausheben möchte ich da keinen.
Conclusio: Ich kann es nur wiederholden: Eine der besten Gaunerkomödien aller Zeiten. Hier passt eigentlich alles, einer smarten Handlung stehen eine tolle Inszenierung und ein großartiger Cast gegenüber. So soll es sein und so macht es mich glücklich. Für den Streifen möchte ich eine absolute Empfehlung aussprechen, eigentlich trüben nur die mitunter schlechte Bild- und Tonqualität das Seherlebnis ein wenig, sonst passt hier eigentlich alles.
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Wohltuend andersartige Begegnung der intensiven Art. Besonders der alternative Ansatz über den Grund der Kontaktaufnahme wusste zu gefallen, stand doch hinter allem nicht ein lapidarer „Forschungsauftrag“ oder der „klassische“ Hintergrund, die Erde auszubeuten/zu zerstören/kolonialisieren und die Menschheit zu versklaven/verspeisen, sondern ein konkretes, natürliches Bedrohungsszenario, vor dem gewarnt und dies nach Möglichkeit auch abgewendet werden sollte. Und das nicht nur aus Freundlichkeit oder Spaß an der Freud, sondern weil die Menschheit in weiter Zukunft einen Gegengefallen erbringen müsste, alles sozusagen auf eine Win/Win-Situation hinausläuft. Weitere Kontakte waren offenbar weder erforderlich noch erwünscht, jede Spezies kümmert sich um sich selbst und lässt den anderen in Ruhe. Der Kontakt erfolgt aus einer Notsituation heraus – ist diese abgewendet, geht jeder seiner Wege, eine in diesen hektisch-globalisierten Zeiten wohltuend einfache Message.
Spannung erhielt der Streifen vor allem durch die Frage, ob eine Dechiffrierung gelingen und eine sinnerfassende Erkenntnis gewonnen werden konnte. Irrtümer sind in solchen Prozessen geradezu vorprogrammiert und werden von den Außerirdischen einkalkuliert, daher die große Anzahl von Kontakten. Die mögliche Zerstörung des einen oder anderen Raumschiffes war wahrscheinlich, ein Gegenschlag war nicht eingeplant, die Übermittlung der Botschaft hatte Priorität. Allein die Veränderung der Hirnstruktur und die damit einhergehenden „verbesserten“ Fähigkeiten Dr. Banks nach meinem Dafürhalten zu dick aufgetragen – ob so etwas möglich und plausibel erscheint, muss jeder für sich selber beantworten.
Die drei Hauptdarsteller schulterten den Streifen fast alleine und lösten ihre Aufgaben unaufgeregt und auf eine sich der gesamten Inszenierung anpassend ruhige, aber nicht weniger eindringliche Art. Die Gedanken und Handlungsweisen der Protagonisten wurden gut kolportiert, wenngleich die nähere Charakterbeschreibung auch nicht stattfand, hier stand eindeutig die Geschichte bzw. die Message im Vordergrund. Am tiefsten wurde dabei noch auf Dr. Banks (Amy Adams) eingegangen, eine schauspielerisch lösbare Aufgabe. Jeremy Renner und Forest Whitaker solide, wenngleich ihre Charaktere auch keine größeren Herausforderungen darstellten.
Die Inszenierung bot einen ruhigen, aber konsequenten Aufbau. Action und Effekte waren deutlich unterrepräsentiert, sowohl das optische, als auch das Sounddesign der Aliens ließ zu wünschen übrig. Eigentlich war das aber auch nicht der Kern der Sache, es stand hier eher die Philosophie und die Übersetzungs-„Schnitzeljagd“ im Vordergrund, überbordende Computeranimationen wären hier ohnehin fehl am Platze gewesen.
Fazit: Wer den klassischen Außerirdischen-Stoff a´la „Alien“ oder „Men in Black“ mag, wird hier wohl nicht auf seine Kosten kommen. Die Inszenierung ist relativ unspektakulär, genaugenommen punktet der Streifen allein mit dem esoterisch-philosophischen Ansatz und dessen konsequenter Umsetzung. Hochtrabende Effekte wird man hier ebenso vergeblich suchen wie sich jagende Raumschiffe und Weltraum-Schlachten. Man muss sich auf das Thema und dessen ruhige und investigative Umsetzung einlassen können, dann wird man mit einem grundlegend andersartigen Film belohnt, der mit seinen bescheidenen Mitteln aber durchaus zu gefallen weiß.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Durchwachsene Nordmann-Action ohne höhere Ansprüche. Es erstaunt mich ja immer wieder, aus wie wenig Handlung manche Filme bestehen und einen dabei trotzdem halbwegs bei Laune halten. Dieser hier ist ein solches Beispiel, einem platten und vorhersehbaren Inhalt steht eine recht gute Optik gegenüber, an der sich die Ausstatter und Maskenbildner mal so richtig austoben konnten. Auch die Schwertkampf- und sonstige Action rasant und recht gut angetragen, was mich doch einigermaßen mit den eindimensionalen Charakteren und der spärlichen Handlung versöhnte. Auch die düstere Atmosphäre und die teils recht griffigen, weil blutigen Kampfhandlungen wussten zu gefallen, wenngleich auch diese mehr zum Selbstzweck verkamen als die Handlung zu untermauern. Und so blieb ein unter dem Strich optisch zwar ansprechendes, jedoch relativ banales Filmerlebnis. Dazu kamen einige Ungereimtheiten (etwa die Kälteunempfindlichkeit des Ghost, im „echten Leben“ wäre der wohl spätestens in Minute fünfundzwanzig erfroren) und Unmöglichkeiten – eine Lawine mit einem Schrei auszulösen, halte ich eigentlich für kaum möglich. Aber gut, wir sind nunmal in einer Fabel, mit Realismus brauche ich hier wohl nicht kommen und von einem historischen Hintergrund möchte ich erst gar nicht anfangen.
Die Inszenierung war voll auf die Optik abgestimmt, musste diese wegen der Inhaltsleere wohl auch in den Vordergrund rücken. Ergänzt von einem pomadigen Drehbuch, das zwar den Versuch von Pathos unternahm, jedoch keinerlei emotionale Bindung zu mir herstellen konnte, flossen die Actionszenen mit nur wenig Wirkung durch den Streifen. Die zwischendurch immer wieder in Ansätzen aufkommende Atmosphäre überzeugte mal mehr, mal weniger.
Von schauspielerischer Seite wurde Schonkost präsentiert. Auch wenn die Charaktere grundsätzlich kaum ausgearbeitet wurden und das Anforderungsprofil daher wohl eher körperliche Fitness als Darstellungskunst vorsah, konnte das Personal in seiner Gesamtheit kaum überzeugen. Karl Urban schwach und blass, durfte seine Muskeln mehrmals im Feuerschein spiegeln lassen und hatte damit mehr Ausdruck als in seiner Mimik. An die hinter dicken Panzern und Rauschebärten verborgenen Wikinger wurden auch kaum größere Herausforderungen gestellt, außer wildem Gebrüll und Gefuchtel war da wenig zu sehen. Die anderen unauffällig.
Fazit: Für eine einzige Sichtung ist er wegen der halbwegs guten Atmosphäre und der düster-grobkörnigen Optik sicher in Ordnung, einen Eintrag in die Geschichtsbücher wird er jedoch wohl kaum finden. Ich schätze ihn als inhaltlich zu einfach gestrickt und auch dramaturgisch zu schwerfällig ein, um bei mehrfacher Sichtung bestehen zu können. Für die Optik, die Kampfszenen und die teils recht schönen Landschaftsaufnahmen gebe ich eine fünf, in allen anderen Belangen fällt er leider so ziemlich durch.
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Gelungene Mafia-Milieustudie. Obwohl ich mit diesem Genre im Normalfall eher nicht allzu viel anfangen kann, hat mir der Streifen recht gut gefallen. Zumal dieser nicht die in Saus und Braus lebenden Clanbosse zeigt, sondern sich auf die in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen lebenden Kleinganoven fokussiert. Die dazu passende, leicht angegrindelte Sechziger-Jahre-Optik tut ihr übriges und schafft einen stimmigen und mit guter Atmosphäre gefällig inszenierten Mafiathriller. Dabei sind echte Spannungspunkte eher dünn gesät, die ruhige Grundstimmung punktet mehr mit einer latent interessanten Thematik. Allein deswegen war die Überlänge absolut nötig, dadurch konnten die Hintergründe und die Charaktere gut ausgeleuchtet werden, was dem Streifen viel an Tiefgründigkeit beschert.
Interessant vor allem die Figur des Lefty, einem Verlierer innerhalb des Verbrecherclans, ein kleines Rädchen, das durch seine Ungeschicklichkeit immer ein solches bleiben wird. Im beruflichen Umfeld kommen einem solche Typen immer wieder mal unter, kleine Schreibtischtäter, die – wie man so schön sagt - eine große Zukunft hinter sich haben. Lefty erkennt und versteht die Mechanismen der Organisation, kann diese für sich aber nicht nutzen. Anders als Donnie, der die Gunst der Bosse rasch zu erringen weiß und eine entsprechende „Karriere“ beginnt.
Bei diesem ist vor allem die charakterliche Wandlung von Joe zu Donnie von Interesse, macht er sich den Mafia-Habitus mehr und mehr zu eigen (bzw. muss es machen), entfremdet sich damit von seiner Frau und seiner Familie und nähert sich zunehmend der Clan-Familie an. Das erklärt sich natürlich mit der Gefahr, in der Joe und seine Familie schweben, ist aber auch aus jenem Aspekt interessant, dass ein Mensch ja auch immer das Produkt seiner Umwelt ist. Anpassung, das sogenannte „Hineinwachsen“ in ein Umfeld, eine Firma, eine Clique. Joe droht sich in dieser Rolle zu verlieren, das FBI zieht die Reißleine jedoch rechtzeitig. Bei der Ehrung seiner Verdienste ganz am Schluss vermeinte ich etwas Wehmut über den Verlust seiner ihm während der Operation ans Herz gewachsenen „Verbrecher-Freunde“ zu erkennen. Schließlich waren sie ihm gegenüber auch immer loyal gewesen, man denke nur an die Szene in dem japanischen Restaurant.
Vom Cast bekam man durch die Bank Qualität geboten, die zum Großteil bekannten und erfahrenen Darsteller machten ihre Sache sehr gut. Al Pacino und Johnny Depp ein kongeniales Duo, stellte die Befindlichkeiten ihrer Charaktere und die Beziehung ihrer Figuren zueinander gut dar. Vor allem Pacino passte die Rolle wie die Faust aufs Auge, aber auch in anderen Rollen ist es mir immer wieder eine Freude, ihm bei der Arbeit zuzusehen. Michael Madsen tat, was er am Besten konnte, den unterschwelligen Psychopathen mit latent vorhandenem Aggressionspotential kann er wie kein zweiter. Anne Heche als zunehmend verzweifelte Ehefrau ebenfalls sehr glaubwürdig. Alle anderen solide, auch die Synchronisation sehr gut.
Für diesen Streifen möchte ich eine fast uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Auch nicht ausgemachte Genre-Freunde werden ihre Freude daran haben, eine einzige Sichtung lohnt wegen der oben beschriebenen Stärken und der Charakterdarstellungen allemal. Mit mehr Bezug zum Genre hätte ich durchaus eine achteinhalb oder neun vergeben - so bleibt es bei der siebeneinhalb, wobei ich das Ding damit zwar wahrscheinlich etwas unter Wert schlage, meiner subjektiven Einschätzung aber eher entspreche.
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B-Film Duzendware ohne Höhepunkte. Ein Jahr nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko nahm der Streifen Anleihen am realen Ereignis, indem er eine zwielichtige und skrupellose Ölbohrfirma als den Urheber eines Beinahe-Vulkanausbruchs inszenierte. Leider laufen jedoch sowohl die Handlung als auch die Darstellung in eine eher hanebüchene Richtung und verhageln das Seherlebnis damit total. Ich persönlich bin ja weder auf geologischem, noch seismischem Gebiet ein Experte, dass aber die hier gezeigten Ereignisse der absolute Humbug sind, steht für mich de facto fest, diese Dinge spielen sich in Echt so sicher niemals ab. Schlechte Computeranimationen und ein unglaubwürdiges Drehbuch rundeten das Nicht-Erlebnis dann noch ab und so fiel das Ding in fast allen Belangen durch, daran änderten auch ein paar schöne Natur- und Stadtaufnahmen nichts.
Die Darsteller hatten ihre liebe Not, die unglaubwürdige Handlung halbwegs passabel auf die Leinwand zu bekommen und scheiterten fast durch die Bank, da ging das Schiff mit Mann und Maus unter. Brad Dourif und Melissa Ordway dabei noch am glaubwürdigsten, am anderen Ende der Skala Cleavand Derricks und Rachel Hunter. Griff Furst unauffällig.
Eine Empfehlung möchte ich definitiv keine abgeben und von dem Ding eher abraten. Der Streifen taugt nicht mal für eine seichte Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung, fällt leider in so ziemlich allen Belangen durch, auch die bisweilen ganz guten Aufnahmen können da nicht viel retten. Dafür und die eigentlich gar nicht so schlechte Synchronisation gebe ich zwei Punkte, alles andere ist zum Vergessen. Stimmung und Atmosphäre kommen zeitweise schon auf, von einer durchgängig passablen Unterhaltung ist der Streifen aber trotzdem meilenweit entfernt.
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Bemühter, letzten Endes aber bestenfalls durchschnittlicher Thriller. Die Grundidee an sich ist ja nicht schlecht, konnte jedoch wegen ihrer Vorhersehbarkeit und der klischeebehafteten Umsetzung in letzter Instanz nicht wirklich überzeugen. So verkam etwa die „Auflösung“ der Motive von Dales Handeln zu einem seichten und lapidaren „Bin halt verrückt“, das überzeugte weder im Spiel, noch in der Argumentation. Man hätte da etwa mehr auf die schwierige Kindheit und ein daraus resultierendes Trauma eingehen können, damit hätte der Streifen mehr Tiefe erhalten. Dazwischen auch einige Ungereimtheiten – wie Dale etwa von der Bar so schnell ins Auto kam und dann Cooper noch überholen konnte (schließlich hat er in einer Abzweigung auf ihn gewartet), bleibt sein Geheimnis, Flügel werden seinem Wagen wohl kaum gewachsen sein. Auch der offenbar durch Wunderheilung genesene Knöchel von Leah am Schluss hätte nicht sein müssen.
Inszenierung und Drehbuch waren soweit in Ordnung. Zumindest zeitweise kam durchaus Atmosphäre auf, und wenngleich diese nicht durchgehend gehalten werden konnte, so blieb wenigstens ein wohltuend stringenter Handlungsaufbau und ein sich ständig zuspitzender Spannungsbogen. Der Showdown auf dem Dach war die logische Folge, zwar recht ansprechend in Szene gesetzt, doch leider vorhersehbar wie die Handlung davor auch. Die guten Dialoge versöhnten dabei nur wenig, zumindest B-Film-mäßiges Geschwafel blieb einem weitgehend erspart.
Von der Besetzung her konnte man nicht meckern, war diese noch das Beste an dem Streifen. Da wurde eigentlich überall Qualität geboten, lediglich Stephen Dorff war manchmal mit den Psycho-Spielchen etwas überfordert. Das aber Jammern auf hohem Niveau, im Allgemeinen brachte er den Unruhestifter sehr glaubwürdig. Dennis Quaid und Sharon Stone soweit in Ordnung, lieferten nicht ihre besten Leistungen ab, doch für die eindimensionalen Charaktere reichte es völlig. Juliette Lewis wie man sie kennt, laszive und latent durchgedrehte Frauenzimmer sind einfach ihre Paraderolle. Am besten gefiel mir Kristen Steward, so stelle ich mir eine Pubertierende vor. Auch die Synchronisation soweit in Ordnung – das muss gesagt werden, zumal das ein oftmaliger Kritikpunkt meinerseits ist.
Fazit: Was soll man dazu sagen? Die Grundidee war ja ganz fein, die Umsetzung jedoch wirkte etwas lieblos und damit zündet der Streifen bei mir nicht so richtig, daran ändert auch die Starbesetzung und die recht gute Dramaturgie nichts. Durchschnittliche Triller-Hausmannskost eben, hauptabendgerecht und irgendwie ohne Tiefe. Wenn auf anderen Sendern nichts Passendes läuft, kann ein Genre-Fan den Film schon schauen, ohne zu veröden, explizit empfehlen möchte ich ihn aber nicht.
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Hat mir gefallen. Obwohl hier kaum nicht schon mal Gesehenes geboten wird, so finde ich den Streifen durch die verschiedenen Handlungsstränge durchaus abwechslungsreich und interessant.
Viel hat man ja schon gehört und gelesen von den Gefahren des Internets, das durch seinen „rechtsfreien Raum“ zig Möglichkeiten für unlauteres Handeln bietet. Vom „lustigen und harmlosen Kinderstreich“ (sic!) bis zur Existenzgefährdung ist hier alles möglich, der Raum ist wie gesagt groß und so auch die Möglichkeiten.
Leider hat man sich bei der Umsetzung allein mit den Gefahren und nicht mit positiven Aspekten des Internets beschäftigt, das Netz sozusagen lediglich verteufelt und nicht auch die guten und wichtigen Dinge gezeigt. Vielleicht hätte es den Rahmen ja gesprengt, zumindest eine einzige positive Episode hätte meinem Dafürhalten nach ein runderes Bild abgegeben, weil es eben mehr Aspekte beleuchtet hätte. Das Netz als solches ist ja weder gut noch böse, letzten Endes spiegelt es ja auch nur die Menschen wider, die hinter den Computern sitzen, und die sind nunmal nicht alle Halunken, Gauner und Stalker, es soll ja mitunter auch positive und angenehme Zeitgenossen geben (auch wenn die halt nicht so oft ins Bild gerückt werden).
Natürlich wird alles sehr plakativ dargestellt und obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, dass die hier gezeigten Dinge in der Realität genauso ablaufen, wirkt der Streifen dadurch etwas übertrieben und reißerisch. Trotzdem war er atmosphärisch und optisch ganz in Ordnung, diesbezüglich kann man eigentlich nicht klagen.
Die einzelnen Darsteller sind schwer einzuschätzen, da sie durch die Episoden-Umsetzung nur jeweils relativ wenig Screentime hatten und sich ihren Charakteren dadurch kaum Entfaltungsmöglichkeiten boten. Positiv sind mir lediglich Jonah Bobo und Andrea Riseborough aufgefallen, die hatten emotional starke Rollen und erfüllten ihre Aufgabe gut. Alle anderen wie gesagt zu kurz im Bild, um wirklich etwas sagen zu können, eklatante Schwachstellen sind mir aber keine aufgefallen.
Unter dem Strich bleibt ein ganz ansprechender und soweit guter Streifen, der vor allem durch seine Aktualität interessant ist. Ich glaube allerdings nicht, dass er sich für mehrere Sichtungen eignet, für eine einzige ist er aber durchaus empfehlenswert. Eine Bewertung erscheint schwer, ich schließe mich daher vorbehaltslos dem MP-Algorithmus an.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
John Carpenter präsentiert uns hier einen solide inszenierten Horrorfilm im klassischen Stil, der durch seine gute Atmosphäre und ein paar überraschend gesetzte Jumpscares durchaus zu gefallen weiß. Die Schauwerte und die Musik schufen eine latent bedrohliche und das Interesse weckende Stimmung, die mich relativ schnell in den Film hinein gebracht hat. Auch die Optik passte, dieses sechziger-Jahre-Setting konnte bei mir durchaus punkten.
Doch bei all den positiven inszenatorischen Eigenschaften bleibt der Handlungsfaden leider reichlich dünn und so richtige Neuheiten wurden auch kaum geboten. Trotzdem flacht die Spannung zu eigentlich keinem Zeitpunkt wirklich ab- das, was da war, wurde gut präsentiert. Dadurch wirkt der Streifen denke ich auch bei mehrfacher Sichtung. Erst gegen Ende stellte sich eine Art Gewöhnungseffekt ein, der Geist gruselte mich dann schon nicht mehr so richtig, was aber auch an der etwas unausgegorenen Maske lag. Trotzdem wartete ich noch auf die Auflösung und wurde bis Schluss noch recht gut unterhalten.
Ein paar Ungereimtheiten gab es schon – weshalb etwa in der Klinik keine anderen Patienten als die zur Haupthandlung gehörenden Damen behandelt werden, entzieht sich meiner Kenntnis und dadurch wirkt der Streifen dann schon nicht mehr allzu glaubwürdig. Oder etwa das Verhalten des Personals – ich glaube nicht, dass selbst in den sechziger Jahren so mit Patienten umgegangen wurde. Ich meine, die Elektroschock-Therapie lasse ich mir ja gerade noch einreden, aber der unversperrte Personalraum war schon relativ unglaubwürdig. Und die Polizisten mussten bei einer Festnahme auch in den Sechzigern schon die Rechte vorlesen. Aber gut, sei´s drum…
Der Cast passte ganz gut, die bisweilen ins stereotype gehenden Charaktere wurden soweit so gut dargestellt. Die Damen standen dabei Amber Heard um nichts nach, boten eine mannschaftlich geschlossene Leistung – zwar nichts Herausragendes, aber immerhin solide und glaubwürdig. Jared Harris zu kurz im Bild, um wirklich etwas sagen zu können, in den paar Szenen hat er aber durchaus passend agiert. Sean Cock in Ordnung.
Fazit: John Carpenter steht für Qualität und schafft es auch hier, aus einem relativ dünnen Plot noch das Maximum heraus zu holen. Selbst wenn es sich hier nicht um den besten Streifen seines Schaffens handelt, kann ich eine Empfehlung guten Gewissens aussprechen, Genre-Freunde werden wegen der guten Atmosphäre und der ansprechenden Optik sicher ihre Freude daran haben. Die dünne Handlung ist aber ein klarer Minuspunkt, daher bleibt es bei einer durchschnittlichen fünf. Ich denke, damit ist der Streifen gut bedient.
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Ein wenig habe ich mit mir gerungen, ob ich dieses Machwerk überhaupt mit einem Kommentar versehen soll, ein paar Worte möchte ich dazu aber schon loswerden. Dieser Streifen hat unzweifelhaft seinen Charme, jedoch spielt er diesen nur relativ selten aus. Zu dümmlich verbrämt wirken die meisten Szenen, um wirklich lustig zu sein. Auch die Kinder wurden nicht durchgehend unterhalten – lachten sie zu Anfang noch relativ oft, ließ bei ihnen die Begeisterung ab dem Mittelteil merkbar nach, gegen Ende wurden sie sogar etwas unruhig. Da hatte sich der Slapstick-Humor schon stark abgenutzt und konnte auch durch Steigerung der Intensität nicht mehr punkten. Meine Gattin wurde jedoch gut abgeholt, vor allem die hohen Stimmen und die ans Spanische angelehnte Phantasiesprache hatten es ihr angetan (sie versteht spanisch). Ich konnte mit dem hektisch-dümmlichen Gebrabbel jedoch echt wenig anfangen. Geteilte Meinungen im Hause Nospheratu also. An mir ist das Ding spurlos vorüber gezogen, aber gut, ich zähle mich auch nicht zur klassischen Zielgruppe für so etwas.
Was mich an dem Streifen am meisten gestört hat, war die stark vorgetragene Dummdreistigkeit. Dummheit wird stellenweise mit Humor verwechselt - die irrational handelnden und instinktgesteuerten Minions stolpern von einer Katastrophe in die nächste, was anfangs wie gesagt charmant und stellenweise auch witzig daherkam, ab einem gewissen Zeitpunkt allerdings nur mehr nervtötend und schwach war.
Fazit: Kinder sind ein relativ hartes Publikum, strafen eine Produktion bei Nichtgefallen sofort mit nachlassender Aufmerksamkeit ab. So geschehen auch beim Ende hier, ich musste sogar die eine oder andere Ermahnung aussprechen, was bei Trickfilmen normalerweise nicht nötig ist. Ich nehme deren Reaktion als Bewertungsgrundlage und vergebe eine wacklige drei, was eigentlich noch zu Gunsten des Streifens gerechnet ist.
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Der vierte Polt in seiner unnachahmlichen Art. Auch hier wird das Bild einer ländlichen Idylle gezeigt, die jedoch nur auf den ersten Blick eine ist. Hinter netten Bildern und fröhlichen Menschen verbergen sich menschliche Abgründe, verschwiegen, aber vorhanden. Eine in sich verschworene Gemeinschaft, in der es gärt und brodelt. Simon Polt mischt sich ein, lässt nicht locker, hinterfragt beharrlich und entdeckt Wahrheiten, die sein Weltbild ins Wanken bringen und seinen Gerechtigkeitssinn auf eine harte Probe stellen. Letzten Endes zerbricht er an seinem Ermittlungsergebnis und quittiert den Dienst.
Es ist gerade die Mischung aus guter Atmosphäre und der Demontage eines lieblichen Landbildes, die den Reiz von Polt ausmacht. Ein ruhiger und beschaulicher Abgesang auf eine Realität, die es in dieser Form wahrscheinlich nicht gibt und doch zumindest in Ansätzen irgendwo verborgen liegt.
Die Darsteller zeigten soweit Ansprechendes, brachten die Charaktere hintergründig und gut. Vor allem Paulus Manker und Josef Bierbichler wussten zu gefallen. Beide haben eine unglaubliche Leinwandpräsenz, allein mit denen gewinnt der Streifen ungemein. Aber auch das Stammpersonal gut wie immer, vor allem Erwin Steinhauer und Monika Bleibtreu glaubwürdig und unterhaltsam.
Fazit: Nicht der schlechteste Teil der Polt-Reihe. Schon die Atmosphäre immer wieder seht toll, alleine deswegen ziehe ich den Teil den anderen mitunter vor. Eine Empfehlung möchte ich definitiv aussprechen, man muss sich jedoch auf die Machart und entschleunigte Darstellung einlassen können.
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Nicht uninteressante Reise in die Abgründe der menschlichen Seele. Der Streifen hat mich überrascht und fasziniert, beginnt er doch als durchschnittlicher Thriller um einen Serienmörder, der in einem durch ein Unwetter von der Außenwelt abgeschnittenen Hotel seinem Tagwerk lustvoll zu frönen scheint. Erst später entfaltet die Handlung ihr volles Potential, getragen durch einen wirklich hervorragenden Cast entspinnt sich vor dem Zuschauer ein wirres Seelen-Chaos, das sich erst gegen Ende restlos klären lässt. Bis dahin jedoch ein paar Irrungen und Wendungen, die einen auch bei mehrfacher Sichtung gut bei Laune halten. Vor allem die zweigleisige Handlung erklärte sich erst gegen Schluss und schuf einen (eigentlich zwei) Aha-Effekte, die auf den ohnehin interessanten Plot noch zusätzlich einen draufsetzten.
Inszenatorisch wurde der Spagat zwischen heillosem Durcheinander und stringenter Handlung geschafft, die wahren Hintergründe bleiben lange verborgen, bis zum Ende wird man eigentlich immer wieder in die Irre geführt, kann damit dem verwirrenden Seelenzustand des/der Hauptprotagonisten gut nachvollziehen. Dazwischen die Frage nach Gut und Böse, unbeantwortet und letzten Endes auch wie der Protagonist jenseitig davon. Die Spannung blieb jedenfalls konstant hoch und auch wenn ich den Begriff „Turbo-Suspence“, zu dem sich ein Kritiker verstiegen hat, nicht hundertprozentig nachvollziehen kann, so passierte eigentlich ständig etwas.
Vor allem die Optik und die Atmosphäre wussten zu gefallen, untermalten die Handlung gekonnt und schufen eine wohltuende, schaurig-schöne Stimmung, auf die ich mich ganz gut einlassen konnte. Die Atmosphäre schwankte zwischen Bates Motel und den zwölf Geschworenen, ließ eigentlich zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen, manchmal wars mir sogar etwas zu überfrachtet.
Der Cast war eine einzige Wunschbox, eigentlich jeder Charakter war mit bekannten Darstellern besetzt. Einzig Jake Busey sah ich zum ersten mal, da dieser seinen Vater aber (sowohl was die Physionomie als auch die Rollenprägung betrifft) nicht wirklich verleugnen kann, kam auch er mir bekannt vor. Da wurde durch die Bank gut gearbeitet und gespielt, manche Rollen gaben halt einfach nicht so viel her wie andere. John Cusack hat sich vom Teenie-Schwarm zu einem ernstzunehmenden Darsteller entwickelt, machte seine Sache - wie alle anderen - wirklich gut.
Fazit: Ein Film, für den ich die Empfehlung guten Gewissens aussprechen kann. Hier lief viel zusammen, nach den eineinhalb Stunden fühlte ich mich von James Mangold gut unterhalten. Die Atmosphäre passte sehr gut, damit eignet er sich auch für mehrere Sichtungen, ohne dass sich Ödnis einstellt.
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Optisch ansprechende Sci-Fi-Dystrophien-Action mit inhaltlicher Luft nach oben. Das eigentliche Thema wurde so weit so gut behandelt und dargestellt. Vor allem die nicht zu übertrieben futuristische Optik ein guter Hinweis, dass die moralischen Probleme im Zusammenhang mit der Klontechnik eigentlich ein gar nicht so weit in der Zukunft liegendes, sondern bereits real existierendes Thema ist. Die Klon- und Reproduktionstechnik ist heutzutage schon viel weiter fortgeschritten als ich dachte, entsprechende gesetzliche Regelungen fehlen jedoch weitgehend. Wobei die sogenannten Entwicklungsländer teilweise strengere Bestimmungen haben als die westliche Welt, geheime Forschungen abseits der Öffentlichkeit sind jedoch da und dort nicht ausgeschlossen.
Ab dem Mittelteil verkommt die Handlung jedoch leider weitgehend in eine einzige Fluchtaction, die die eigentliche Aussage de facto nicht mehr weiterbehandelt, sondern in dieser Form eher zum Selbstzweck verkommt. Damit wird die an sich ansprechende Grundhandlung ziemlich verwässert und dem Streifen eine Oberflächlichkeit verliehen, die so eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Die wirklich relevanten, über den Streifen hinausgehenden Fragen wurden nicht behandelt, wie etwa: Wie geht es den Klonen nach ihrer Flucht in der „richtigen“ Welt? Können sie sich in die Gesellschaft integrieren? Wie geht die Öffentlichkeit mit der „Organ-Brutstation“ um bzw. schafft es diese überhaupt in die Schlagzeilen oder wird alles vertuscht und als Verschwörungstheorie abgetan? – Gut, diese Fragen lassen einen gewissen Denk-Spielraum, jedoch ohne dass der Streifen diese Fragen überhaupt nur stellt. Meiner Ansicht nach hätte man statt der Zerstörungs-Action mehr auf diese Ansätze eingehen können, der Film hätte damit ungemein an Tiefe und Aussage gewonnen.
Optisch bietet der Streifen doch einiges, zu Anfang gab es auch eine wirklich gute Atmosphäre, die jedoch im Mittelteil schwand, als der Streifen zunehmend zu einem reinen Action-Reißer degradiert wurde. Die Figurenzeichnung jedenfalls in Ordnung, die Unbedarftheit der Klone kontrastierte die zynische und letztendlich feindliche Außenwelt recht gut. Zwischen den Klonen und ihren Machern entbrannte ein Kampf nahezu biblischen Ausmaßes. Die Klone brachen aus dem vermeintlichen Garten Eden aus, nachdem sie die Frucht der Erkenntnis gekostet hatten, bis zur Erlösung gab es einige Hürden zu überwinden - sozusagen ein Krieg gegen den übermächtigen und zürnenden „Gott in weiß“, der zuvor seine Racheengel ausgesandt hatte.
Der Cast lässt eigentlich keine Wünsche offen. Ewan McGregor mit einer sehr guten Leistung, Scarlett Joansson mühte sich nach Kräften, kam gegen seine Darstellung aber nicht so recht an. Steve Buscemi tat, was er am Besten kann, die verschrobenen Typen, ja, das sind seine. Sean Bean mit guter Leinwandpräsenz, allein Djimon Hounsou etwas zu leger für einen Söldner. Ethan Phillips mit Wiedererkennungswert (er spielt den „Neelix“ in Star Trek), ebenso wie Michael Clarke Duncan, den sieht man auch oft in Nebenrollen.
Fazit: Action-Fans werden mit dem Streifen sicher glücklicher sein als die Nachdenker, einer durchaus interessanten moralischen Grundsatzfrage steht eine donnernde Umsetzung gegenüber, die in ihrer Ausprägung durchaus Längen produziert. Die Optik und Atmosphäre zu Anfang aber in Ordnung, eine leicht überdurchschnittliche fünfeinhalb halte ich für angemessen.
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Explosiver und spannender Thriller. Obwohl die Macher dieses Streifen gut daran beraten gewesen wären, mehr Hintergrundinformationen einzuholen (denen dürfte etwa entgangen sein, dass es neben Irland auch ein Nordirland gibt), konnte der Film durch die spannende und kurzweilige Umsetzung durchaus punkten. Man konzentrierte sich auf das Wesentliche und trieb die Handlung konsequent voran, vernachlässigte dabei aber ein wenig die Charakterentwicklung und nahm für den Effekt einige Logiklöcher in Kauf.
Der Streifen lebt vor allem von den guten schauspielerischen Leistungen. Tommy Lee Jones brachte den rachsüchtigen und zunehmend dem Wahnsinn verfallenden Bombenbastler glaubwürdig, schaffte dabei ein latentes Bedrohungsszenario. Sein Filmgegner Jeff Bridges stand diesem aber um nichts nach, auch er wusste mit der Darstellung des geläuterten Terroristen zu gefallen. Gegen Forest Whitakers Leistung kann man nichts sagen, solide wie immer (gibt es eigentlich einen Krimi in den Neunzigern, in dem der nicht mitgespielt hat?) und deutlich mehr als ein reiner „Quoten-Schwarze“. Suzie Amis ebenso solide, auch wenn ihr Charakter deutlich weniger Beachtung erfuhr. Alle anderen zu kurz im Bild, um sie wirklich einschätzen zu können.
Was mir jedenfalls gefallen hat, war die Musik. Die U2-Untermalung passte in vielen Szenen wirklich gut dazu und schuf eine eindringliche Atmosphäre. Da sah man dann auch großzügig über so manche Schwäche hinweg, die zwar auf den ersten Blick nebensächlich wirkten, das Schauerlebnis aber schon ein wenig beeinträchtigten. So etwa die Szene, als die im Entschärfungsroboter versteckte Bombe detonierte. Die Wucht der Explosion war so stark, dass sie den LKW aufs Dach legte - der etwa dreißig Meter entfernt stehende Jeff Bridges fällt aber nach vor (als IN Richtung der Detonation, eigentlich müsste er in hohem Bogen von der Detonation WEG geschleudert werden) und als einzige Konsequenz verbleibt ein hellgrauer Schmutzfleck auf seinem Shirt. Oder auch auf dem Schiff die eine oder andere wacklige Szene, gerade in einem Actionfilm sollte die Plausibilität doch zumindest in Ansätzen vorhanden sein.
Fazit: Ja, spannend und kurzweilig wars, ich fühlte mich nach den etwa zwei Stunden recht gut unterhalten und denke, dass der Streifen auch auf den zweiten Blick gefallen könnte. Manche Szenen wie gesagt nicht allzu realistisch, auch die Figurenentwicklung kam wegen der Spannung und Action etwas zu kurz. Trotzdem durchaus empfehlenswert, der Streifen hat seine Stärken und spielt diese auch recht gut aus. Eigentlich eine solide fünf, einen Extra-Punkt gibt es für die Schiffsexplosion am Ende, die hatte durchaus Schlagkraft und Bums :-)
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Geschichten wie diese gibt es in der asiatischen Mythologie reichlich. Diese haben meist mit dem Totenreich, Dämonen und der Interaktion der Lebenden mit diesen zu tun. Liebende aus unterschiedlichen Sphären kommen hier ebenso vor wie Zauberkräfte, gute und böse Geister sowie menschliche und übermenschliche Gewalten. Zentrales Thema ist dabei das Vertrauen, das verschiedenen Wesen entgegengebracht wird manchmal enttäuscht, oft aber belohnt wird. Auch in diesem Märchen ist das Vertrauen ein wichtiger Punkt, sowohl in die eigenen Kenntnisse und Entscheidungen, als auch in das Verhalten anderer. So wird etwa der Zauberer erst dann von den Schlangenbissen „geheilt“, als er sich die Frage stellt, ob er richtig entschieden hat, die weiße Schlange zu bekämpfen oder ob er in diesem Fall zu engstirnig (und zu wenig vertrauensvoll) gehandelt hat.
Schauspielerisch war es in Ordnung, obwohl der asiatische Habitus schwer einzuschätzen ist. Von der Darstellung her orientiert man sich stärker am westlichen Kino als andere Produktionen, vor allem verschont einen der Streifen vom manisch-übertriebenen Gehabe, das mich an asiatischen Filmen so oft stört. Jet Li passend, verkörperte den dämonenjagenden Obermönch ansprechend und mit einer guten Leinwandpräsenz. Raymand Lam mit Schwächen, hatte manchmal Probleme mit der Darstellung des Heilers, überspielte diesen stellenweise. Shengyi Huang sehr gut, brachte ihren Charakter fast schon würdevoll. Charlene Choi mit Licht und Schatten, vor allem das Weiblich-neckische sollte sie noch üben.
Regie und Drehbuch waren in Ordnung, die Handlung wurde rhythmisch gut vorangetrieben und glitt eigentlich nie ins Dümmliche oder übertrieben Schmalzige ab. Wie gesagt orientierte man sich in der Machart stärker an westlichen Gesichtspunkten, was dem Streifen aber ganz gut zu Gesicht steht. Natürlich ist die Geschichte ein wenig eingleisig und vordergründig, wie es Märchen oft sind. Trotzdem werden die philosophischen Fragen wie ich meine recht ansprechend abgearbeitet und behandelt. Von der Optik her kann man nicht meckern, die Computereffekte wurden gegen Ende ziemlich überrepräsentiert, wohl ein Zeichen der Zeit. Die „herkömmlichen“ Schauwerte genügen hier wohl nicht mehr. Auch mit dem Pathos wurde mitunter leicht übertrieben, was aber nur wenig störte.
Unter dem Strich ist es aber doch mehr als reines Effektkino und damit eigentlich schon empfehlenswert. Ich mag diese asiatisch-mythologischen Verfilmungen, die haben einfach so ein gewisses Etwas. Jedenfalls steht „Die Legende der weißen Schlange“ jedem anderen Vertreter dieser Art um eigentlich nichts nach, eine solide fünf halte ich hier für angemessen.
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Rasante Zerstörungs-Action ohne nennenswerte Ansprüche. Man muss wohl nicht erst die FSK-Freigabe studieren um zu erkennen, für welche Publikumsschicht das Ding gemacht ist. Diese wird wohl auch die meiste Freude daran haben, am Rest wird das Machwerk wohl spurlos vorüber ziehen. Nicht ganz zu Recht wie ich meine, steckt doch in der Optik und der Computer-Animation einiges an kreativem Potential. Natürlich werden in weiterer Folge die Handlung, die Charakterentwicklung, Plausibilität und Logik in weiten Teilen völlig außen vor gelassen, der Streifen glänzt vor allem mit den Schauwerten. Diese jedoch gut in Szene gesetzt, die computergenerierten Mega-Roboter schenken einander nichts, der Streifen hält, was er diesbezüglich verspricht.
Leider jedoch von allem anderen viel zu wenig, vor allem der „Humor“ mitunter an der Schmerzgrenze. Gut, dass die Roboter mehr agierten als redeten, sonst hätte der Film recht schnell Schieflage bekommen. In dieser Form wusste die Optik stellenweise durchaus zu überzeugen, die Herzen der jugendlichen KFZ- und Actionfreaks machten wohl mehr als nur einen Luftsprung. Action und Zerstörung gegen Schluss für mein Dafürhalten jedoch etwas viel des Guten, die letzten zwanzig Minuten hätte man ersatzlos streichen können, da kam wegen des vorhersehbaren Endes trotz der adrenalingetränkten Hektik etwas Langeweile auf.
Womit wir auch schon bei den Schauspielern wären. Diese hatten mit den eindimensionalen und stereotypen Figuren darstellerisch weniger Probleme, die Ansprüche wurden wohl eher an deren Fitness gestellt. Shia LaBeouf von Anfang bis Ende in einem hektischen Dauerlauf-Modus, seiner Figur wurde nur wenige Ruhe gegönnt. Megan Fox sehr hübsch, jedoch darstellerisch ebenso unterfordert, war wohl eher für die feuchten Träume als große Schauspielkunst zuständig. Der Rest tat, was er am Besten konnte, John Turturro als latent skurriler Agent ebenso richtig besetzt wie John Voight als kühl rechnender Verteidigungsminister. Alle anderen fügten sich wie die Vorgenannten in ihr Schicksal und machten noch das Beste daraus.
Fazit: Ein Streifen, der seine Stärken durchaus auszuspielen vermag und in Punkto Action und Optik eigentlich keine Wünsche offen lässt. Von allem anderen jedoch nicht viel zu sehen - eben ein Film, der sein Publikum findet und unter dem Strich auch zufriedenstellt. Der Schluss jedoch zu langatmig zelebriert, meinereiner wurde in der ersten und wohl auch einzigen Sichtung halbwegs passabel unterhalten. Eine Vier für die Schauwerte sind wie ich meine durchaus gerechtfertigt, die Optik nutzt sich bis zum Schluss eigentlich nicht ab. Völlig durchgefallen ist der Streifen zwar nicht, außer Action und Zerstörung gab es allerdings nur wenig zu sehen.
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Durchwachsene RomCom. Anne Fletcher präsentiert uns hier eine konventionelle romantische Komödie ohne nennenswerte Höhepunkte. Die biedere Darbietung kam leider relativ einfallslos daher, auch die Handlung wirkte alles andere als neu. Der eine oder andere Schmunzler wurde geboten, doch für die hundertzehn Minuten war das dann doch relativ dürftig. In weiten Teilen herrschten durch die Oberflächlichkeit und die wenig innovative Handlung Langeweile, daran änderten auch die ganz passablen Darsteller nichts.
Diese wurden recht gut gecastet, die Rollen passten soweit so gut auf die handelnden Personen. Trotzdem wollte der Streifen bei mir nicht so recht zünden, zu glattgebügelt und letzten Endes stereotyp war das alles. Dazwischen leistete sich das Drehbuch den einen oder anderen Aussetzer, manche Szenen mit ordentlich Potential zum Fremdschämen. So etwa die Kussszene zwischen Jane und George, als sie merken, dass sie nicht zueinander passen – das hinkte schon sehr. Ich wollte das Wort „Schmierenkomödie“ zwar vermeiden, aber dazu fällt mir nichts anderes ein. Oder etwa die Szene, als Jane Tess in ihrer Rede vor der Hochzeitsgesellschaft bloßstellt und damit ihre Hochzeit mit George platzen lässt – das passte überhaupt nicht zu ihrer Figur und wirkte peinlich und dumm. Die Reaktionen der anderen daraufhin wenig plausibel. Dazwischen plätscherte die vorhersehbare Handlung in Richtung eines vorhersehbaren Finales, letzten Endes kam alles wie es sollte, eine Überraschung oder gar ein Schlussgag blieben aus.
Die Darsteller boten ansprechende Leistungen, an ihnen krankte der Streifen definitiv nicht. Katherine Heigl hatte dabei noch die undankbarste Rolle, das verbitterte Mauerblümchen nahm ich ihr aber in weiten Teilen doch ab. Edward Burns unterfordert in seiner eindimensionalen Rolle des schusseligen, aber sympathischen Chefs, dafür James Marsden glaubwürdig und ansprechend, auch wenn die Chemie zwischen ihm und Heigl ein wenig fehlte. Am meisten gefiel mir Judy Greer als beste Freundin und gutes Gewissen, die mag ich einfach immer.
Fazit: Ein paar sympathische Schauspieler und eine launige Grundatmosphäre sind für hundertzehn Minuten einfach zu wenig. Für eine RomCom gab es zu wenig Romantik und zu wenig Humor, alles in allem hat mich der Streifen in weiten Teilen kalt gelassen. Ein paar charmante Stellen gab es schon, unter dem Strich ist das Machwerk jedoch zu einfallslos und die Handlung zu mager, um von mir wirklich gut bewertet zu werden. Mit einer dreieinhalb ist das Ding bestens bedient, mehr ist da einfach nicht drinnen.
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Hat mir gefallen. Ich bin ja mit einigen Ressentiments an den Streifen heran gegangen, der hatte bei mir so einen Nimbus des „Schmachtfetzens“, „Tränendrüsen-Kinos“, „Weiberfilms“ oder „Schmalzbrots“. Meiner Gattin zuliebe habe ich den dann doch geschaut und was soll ich sagen? – Schon in den ersten Minuten waren meine Vorbehalte dahin, unter dem Strich blieb ein guter Film, der ohne die befürchteten Negativa auskam.
Das Bild, das man von seinen Eltern hat, ist mitunter ein grundfalsches. Da wird viel ignoriert, falsch gesehen, missverstanden und missdeutet. Vor allem ist es für die Nachkommenschaft mitunter schwierig, die Eltern als Menschen mit „normalen“ Problemen, Wünschen und Sehnsüchten zu sehen, da diese oft idealisiert und irgendwie geschlechtslos wahrgenommen werden. Es fällt dem jungen oder auch reiferen Erwachsenen mitunter schwer, die Eltern von diesem Bild zu befreien und sie als geschlechtliche und zwischenmenschliche Wesen zu erkennen, mit all den entsprechenden Schwierigkeiten, die sich dadurch untereinander und nach außen ergeben. Besonders Michael tut sich anfangs schwer damit, seine Mutter als Sinnlichkeit suchendes und sehnsüchtendes Wesen zu sehen, das bisweilen auch mit seinem Leben und verpassten Möglichkeiten hadert (zu seiner Absolution sei jedoch gesagt, dass ich da bei meiner Mutter ähnliche Schwierigkeiten hatte). Erst im Laufe der Tagebuch-Aufzeichnungen findet er zur Einsicht, rückt seine Mutter vom Bild der Heiligen auf ein realistisches, menschliches Wesen zurecht.
Die (Liebes-)Geschichte selber wurde unaufgeregt, sensationslos und daher besonders plausibel gezeigt. Die Regie Eastwoods ist mir schon im „Million Dollar Baby“ positiv aufgefallen, es ist diese ruhige, fast schon banale Erzählweise, die genau deswegen so bedeutsam daher kommt. Weniger ist hier mehr, Eastwoods Regiearbeit konterkariert seine Filmrollen unter anderen Regisseuren zu fast hundert Prozent. Auch die Optik passte wunderbar und auch atmosphärisch war es durchaus in Ordnung, die Stimmung im amerikanischen Mittelwesten kann ich mir genau so vorstellen. Auch der Subtext und die leise anklingende Gesellschaftskritik (die ausgestoßene Ehebrecherin) wurden nicht zu plakativ dargestellt, die Liebesgeschichte steht deutlich im Vordergrund.
Der Darsteller Eastwood wusste ebenso zu gefallen, hatte in Meryl Streep aber auch eine kongeniale Filmpartnerin gefunden. Die beiden trugen den Film de facto alleine und degradierten alle anderen geradezu zu Statisten. Diese hatten aber auch nur recht kleine und eher undankbare Rollen, konnten sich daher auch kaum in Szene setzen.
Fazit: Durchaus empfehlenswert, man sollte sich da vom Titel und der Inhaltsangabe nicht abschrecken lassen. Man wird mit einem angenehmen und warmherzigen Film belohnt, der sich in seiner durchaus realistischen Darstellung wohltuend von eben jenen Schmachtfetzen abhebt, die mir dieses Genre so oft gründlich verleiden. Die Subtexte jedenfalls ansprechend und nachvollziehbar.
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Ansprechende Monster-Mystery mit Horror-Ende. Obwohl der Streifen seine begrenzten Mittel nicht verleugnen kann, wurden durch eine gute Regiearbeit durchaus ansprechende Schauwerte geschaffen, die mich über die neunzig Minuten gut unterhielten. Die düstere, nordische Atmosphäre mag ich sowieso und damit konnte der Streifen bei mir durchaus punkten. Das Gesamtbild wurde durch eine scharfe Zeichnung der Charaktere ganz gut abgerundet und damit bot der Streifen eine unter dem Strich recht glaubwürdige Handlung.
Setting und Optik waren soweit in Ordnung, hier wurde aus den begrenzen Möglichkeiten das Maximum herausgeholt. Die Inszenierung erinnerte ein wenig an Akte X (Prädikat hauptabendgerecht), was dem Streifen in seiner Gesamtheit aber ganz gut zu Gesicht stand. Weniger war hier mehr, das Monster wurde entdämonisiert und als seltenes Raubtier dargestellt, das zwar hohe Körperkräfte besitzt, dem aber keinerlei übersinnliche Eigenschaften innewohnen. Dabei wurde lange auf der Mystery-Schiene gefahren, erst beim Showdown sprang man zum herkömmlichen Monster-Horror über, was durch das bestenfalls mittelprächtige Design des Monsters bei mir aber weniger gut ankam.
Ansprechend auch die Figurenzeichnung. Obwohl der Nebenschauplatz mit dem traumatisierten Sherriff und dem nicht minder traumatisierten Deputy wohl eher der dünnen Haupthandlung geschuldet war, kam das Ganze eigentlich ganz gut und plausibel daher. Der Held der Geschichte ist kein Übermensch, sondern ein Wesen mit Problemen und Schwächen. So fühlt sich der Sherriff wegen des Unfalltodes seines Sohnes in seinem Selbstverständnis und –bewusstsein nicht nur als Familienvater, sondern auch als Sherriff verunsichert. In beiden Rollen hat er Schutz zu bieten, was durch seine Verunsicherung keine einfache Aufgabe darstellt. Sowohl die Dorfbewohner als auch seine Familie haben dabei mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten als er selber und obwohl dieses Vertrauen bei manchen Dorfbewohnern langsam zu bröckeln beginnt, helfen am Schluss notgedrungen alle zusammen. Paul muss die Herausforderung annehmen und wächst mit der Aufgabe. Mit Donnys Hilfe bewältigt er die Situation und geht sowohl als Sherriff als auch als Familienvater gestärkt aus dieser hervor.
Die Darsteller überzeugten eigentlich durch die Bank, eklatante Schwachstellen konnte ich keine ausmachen. Kevin Durand brachte den großen Schweiger glaubwürdig und ebenso ansprechend wie Bianca Kajich die verzweifelnde Mutter und Ehefrau, die um die Familie kämpft. Lukas Haas ebenfalls soweit in Ordnung, bot eine solide Leistung. Die anderen zu kurz im Bild, um sie wirklich einschätzen zu können.
Fazit: Ein durchaus gelungener Film, der seine Stärken gekonnt ausspielt. Wenngleich die Handlung kaum Neues bietet und somit alles wie schon mal gesehen wirkte, so wurde durch eine passende Umsetzung ein hohes Maß an Realismus geschaffen. Hier wurde viel richtig gemacht und daher kann ich für den Streifen eine Empfehlung guten Gewissens aussprechen. Mit einem besser designten Monster hätte es eine hohe Bewertung geben können, mit dem hier gezeigten Wendigo halte ich eine sechs für angemessen.
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Und noch so eine mittelprächtige King-Verfilmung. Zwar nicht die schlechteste, aber auch nicht die beste, die ich bisher sah. Dabei wurde das Thema an sich ganz gut bearbeitet, auf die Gefahren des Sekten(un)wesens eigentlich recht anschaulich hingewiesen. Die verblendeten Kinder handeln wider ihren Emotionen nach familiärem Schutz und Geborgenheit, löschen die in ihren Augen triebhafte Verderbtheit und Gotteslästerung der Erwachsenen auf eine extreme und grauenvolle Art aus.
Inszenatorisch bekommt man dabei die eher durchschnittliche Kost der achtziger Jahre serviert, heutzutage würde man das wohl härter und düsterer bringen als damals. So bot der Streifen zwar streckenweise eine recht gute Atmosphäre, blieb unter dem Strich in seiner Wirkung jedoch wie ein Abenteuerfilm mit eigenstreuten Grusel-Elementen. Die Optik überhaupt etwas altbacken, aber gut, das ist natürlich dem Erscheinungsjahr geschuldet, das möchte ich dem Streifen nicht notwendigerweise anlasten. Damals wurde das eben gerne so gemacht und kam beim Publikum auch ganz gut an, heutzutage wirkt es doch eher unausgereift und ein wenig oberflächlich.
Dazwischen gab es auch einiges an Gerenne und auch etwas Leerlauf, aber gut, die Investigationen brauchen eben ihre Zeit. Die handgemachten Spezialeffekte waren zwar einfach, trotzdem aber halbwegs ansprechend, wirkten bis auf die eingefügte Zeichentrick-Sequenz am Schluss weder billig noch einfallslos und fügten sich gut ins Gesamtbild ein. Ein Positivum die Musikuntermalung, besonders der klassische Chorgesang schuf eine schaurige und ansprechende Stimmung.
Trotz alledem blieb der Streifen biedere Durchschnittsware und lebt größtenteils vom Spiel der Hauptdarsteller. Während Peter Horton noch relativ blass blieb (stimmt es, dass ursprünglich Steven Weber die Rolle hätte übernehmen sollen? – Wenn ja, dann wäre dieser sicherlich die bessere Besetzung gewesen), wussten neben Linda Hamilton vor allem John Franklin und Courtney Gaines zu gefallen. Die beiden strahlten eine latente Bedrohung aus und boten eine durchgehend gute Leistung. Auch die Synchronisation war in Ordnung, das habe ich schon schlechter erlebt.
Fazit: Eigentlich kein schlechter Film. Natürlich ist die Optik schon ein wenig angestaubt und kommt in vielen Sequenzen altväterisch daher, was jedoch dem Erscheinungsjahr geschuldet ist. Der Spannungsbogen reißt dadurch mittendrin aber schon das ein oder andere mal ab, doch gegen Ende verdichtet sich dieser wieder und versöhnt mit den zwischenzeitlichen Längen. Für einen wirklich guten Film gibt es aber zu wenig von allem. Eine Bewertung fällt schwer, orientiert sich der Film doch stark am Geschmack der achtziger Jahre. Mit ein wenig Wohlwollen und einem King-Bonus halte ich nach heutigen Maßstäben eine leicht überdurchschnittliche fünfeinhalb für angemessen.
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Neben den „Vier Fäusten für ein Halleluja“ für mich der beste Bud Spencer/Terence Hill-Film. Das schlagkräftige Duo räumt in einer kleinen Westernstadt ordentlich auf und belustigt mich dabei sogar noch bei der x-ten Sichtung immer noch.
Dabei schafft der Streifen den lockeren Spagat zwischen einer an sich ernsthaften Handlung und einer launigen Umsetzung. Die staubige und dreckige Western-Atmosphäre wurde dabei gut eingefangen und hätte auch einem dramatischen Spaghetti-Western gute Figur gemacht. Die slapstick-artigen Prügeleinlagen konterkarieren das ganze recht gut und schaffen eine launige und ansprechende Stimmung, die eigentlich keine Längen aufkommen lässt und über die eindreiviertel Stunden auch gut unterhält. Sahnehäubchen ist dabei der Soundtrack, der die Handlung bestens untermalt.
Interessanterweise war gerade der Umsetzung als Komödie mehr Erfolg beschieden als den ernsthaften Verfilmungen davor. Der klassische Italo-Western war gerade dabei, sich totzulaufen und da kam die Persiflage beim Publikum eben besser an. Dabei wurden viele der Stilelemente übernommen und recht gut karikiert, bot dieses Subgenre durch seine teilweise starke Überzeichnung auch einiges an Nährboden dafür. Auch viele der Handlungselemente wurden weitgehend übernommen, manches hat da einen gewissen Wiedererkennungswert, spielt der Italo-Western doch unter anderem viel mit dem Gerechtigkeitsempfinden des Zuschauers.
Von Seiten der Darsteller bekam man durchaus Ansprechendes geboten - auch die Synchronisierung war in Ordnung, das habe ich schon schlechter erlebt. Das Hauptrollen-Duo trug den Film gekonnt launig und bot neben dem Prügel-Slapstick genau jenen latenten und unterschwelligen Humor, den die späteren Komödien (Plattfuß, Nobody) ein wenig vermissen lassen. Besonders hinweisen möchte ich noch auf Riccardo Pizzuti, der hier sein Debut als Watschenmann gibt und diesen auch in vielen anderen folgenden Hau-Drauf-Komödien glänzend umsetzt. Reden durfte er ja nicht viel, dafür umso mehr einstecken (wen es interessiert, auf seiner Darsteller-Seite habe ich ihn entsprechend gewürdigt). Aber auch alle anderen mehr als nur reine Stickwortgeber.
Fazit: Sehr empfehlenswert für verregnete Sonntag-Nachmittage, wenn die Stimmung einen kräftigen Aufheller benötigt. Der Slapstick ist immer wieder erheiternd, unterhält auch bei mehrfacher Sichtung und ist durch seine weitgehend unblutige Umsetzung auch durchaus familiengerecht. Sollte in keiner Komödiensammlung fehlen.