Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
Danke für den tollen Artikel. Und bitte um Achtung, auch in meinem Kommentar wird ebenfalls heftigst gespoilert.
Angesichts der Laufzeit dachte ich mir schon, dass die Handlungsebenen getrennt werden. Bei halbwegs werksgetreuer Herangehensweise hätte es mindestens die drei Stunden von der 1990er-Version gebraucht oder der Stoff wäre derart gekürzt worden, dass der 2017er a priori zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Ob dieses Konzept der Zweiteilung einschlägt, möchte ich erst nach der Sichtung beider Teile beurteilen. Die parallelen Handlungsebenen sind nämlich ein besonderer Reiz des Buches und ob es stringent ebenso funktioniert, ja, darüber streiten sich momentan zwei Seelen in meiner Brust.
Das Weglassen der politischen und gesellschaftlichen Elemente stört mich hingegen weniger. Diese habe ich beim Lesen zwar wahrgenommen, da sie aber für die Handlung und die Motive der Protagonisten jedoch nur von eher peripherer Bedeutung sind, kann ich darauf verzichten. Ganz ausblenden kann man diese Dinge ohnehin nicht, Mobbing und Ausgrenzung haben ja zumeist solche Ursachen.
Die Sexszene in der Kanalisation war mir beim Lesen auch unklar. King bringt diese mit dem Hintergrund, dass Beverly durch den Sex mit den Jungs den Zusammenhalt der Gruppe stärken wollte, der durch den gemeinschaftlichen Kampf gegen „Es“ bestanden hatte und nun, nach dem (vermeintlichen) Tod von Es zu bröckeln begann. Evolutionshistorisch gesehen mag das ja nicht grundfalsch sein, in diesem Zusammenhang und angesichts des recht jungen Alters der Protagonisten hatte mich das aber schon etwas befremdet.
Ob ich mir die erste „Hälfte“ ansehen werde, weiß ich noch nicht. Eventuell bieten die Kinos beim Erscheinen des zweiten Teils eine Doppel-Aufführung an, so wie sie es beim dritten Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie getan haben. Das wäre dann eine runde Sache und würde dem Stoff am ehesten gerecht werden, obwohl die Wartezeit bis zum Erscheinen der zweiten Hälfte natürlich eine harte Probe wäre (die Version von 1990 ist ja nur ein geringer Trost).
Hat mir gefallen. Trotz der mitunter etwas schleppenden Handlung und dem abgehackten Ende. Dabei reißen die Darsteller viel heraus, das Spiel von Pacino und Bening ist einfach großartig, da stimmte die Chemie von Anfang bis Ende. Besonders mochte ich die Thematik und den Subtext, aber auch die Optik konnte sich sehen lassen. Kann ich ohne schlechtem Gewissen empfehlen.
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Auf Grund der vorwöchigen Sichtung von „Die Brut“ habe ich mir nun einen weiteren Cronenberg wieder einmal zu Gemüte geführt, der in meiner privaten VHS-Videothek seit vielen Jahren ein ziemliches Schattendasein führt. In jüngeren Jahren hat er mir nicht so sehr gefallen, zu abstrus und ja, auch zu wenig Mainstream-artig war er mir, um meinen (damaligen) Geschmack zu treffen. Da hatte ich damals mit dem Original von 1958 deutlich mehr Freude (zum Teil auch weil da Vincent Price mitspielte), obwohl die Fassung Cronenbergs mit diesem eigentlich nur den Titel gemeinsam hatte.
Aus heutiger Sicht kann ich sagen: Er hat schon was. Natürlich muss man diese besondere Art mögen, um den Streifen gut zu finden. Body Horror ist nun mal nicht jedermanns Sache und dieser hier greift gerade gegen Ende schon ordentlich in die groteske Kiste. Interessant jedenfalls aber die psychische Komponente der Verwandlung und der irgendwie nette kleine Seitenhieb („Hast Du schon einmal von Insekten-Mitgefühl gehört? Ich nicht. Vielleicht sollte ich der erste Insekten-Politiker der Welt werden.“). Trotzdem zeigt Brundlefliege ein soziales Brutpflege-und-Schutz-Verhalten, etwa als er Veronica von der Abtreibung abhalten möchte. Ebenso gut gezeigt wurde die zunehmende psychische Instabilität von Brundle, der zwischen Euphorie und Verzweiflung pendelt. Erstaunlicher Weise scheint Brundlefliege hier mehr Individualität und Emotion zu besitzen wie Brundle zu Beginn („Ich habe kein Privatleben, es gibt also nichts, das Sie stören könnten“).
Die dem Streifen innewohnende Gesellschaftskritik der Fortschrittshörigkeit und der Skrupellosigkeit mancher Forscher wurde nicht stark plakatiert, es drehte sich eher um die Figuren, deren Befindlichkeit und Schicksal. Cronenberg tat gut daran, einen deutlich anderen Ansatz als seine Genrekollegen zu wählen, jene Botschaften wurden in der Vergangenheit ohnehin schon ausreichend beackert und wirken in der Filmlandschaft zum Teil bereits etwas überrepräsentiert.
Mit Jeff Goldblum hatte Cronenberg auch genau den richtigen Darsteller für sein Projekt gefunden, der passte mit seiner Art zu spielen zu dieser Rolle wie die Faust aufs Auge. Aber auch alle anderen soweit in Ordnung und solide, auch wenn deren Rollen naturgemäß nicht so viele Entfaltungsmöglichkeiten boten wie die des Hauptprotagonisten.
Conclusio: Als ein deutlich reiferer und ausgegorener Streifen als „Die Brut“ präsentiert sich „Die Fliege“, die sowohl optisch ansprechender als auch atmosphärisch dichter daher kommt. Allein schon die Entwicklung der Handlung als auch die der Charaktere passt mir hier besser und wenngleich ich dem Streifen bei seiner Veröffentlichung deutlich weniger abgewinnen konnte, so gefällt er mir heutzutage eigentlich sehr gut. Die handgemachten Effekte runden das Gesamtbild gekonnt ab und verkommen trotz der gerade gegen Ende reichlich grotesken Übertreibung eigentlich nicht zum Selbstzweck. Eine Empfehlung möchte ich daher durchaus aussprechen.
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Wir befinden uns Anfang der siebziger Jahre, am Beginn von zwei Jahrzehnten lehrreicher und psychologisch wertvoller Kindersendungen (und –serien), Schwachsinnigkeiten wie die "Teletubbies" oder "Sprongebob" sind noch weit weg. Die Zeichentrick-Serie Pinocchio ist da ein typischer Vertreter jenes Zeitraums, sie basiert auf dem Buch von Carlo Collodi, das erstmals 1905 im deutschen Sprachraum erschienen ist.
Interessant ist vor allem die Beziehung der handelnden Protagonisten untereinander, die ich als eine freudsche Metapher verstanden habe. Der räudige Fuchs und der Straßenkater stehen dabei für das „Es“ (hat jetzt nichts mit dem Roman von Stephen King zu tun), das triebhafte Element der Psyche, das immer nach dem einfachen, effektivsten und ja, auch dem unlauteren Weg strebt. Es sind aber auch die Affekte, also Neid, Hass, Vertrauen oder Liebe, die wir unwillentlich empfinden und die einen Teil des Handelns ausmachen. Die beiden Figuren streben ja auch immer nach dem unlauteren und einfachen Weg, verführen Pinocchio, den Pfad der Tugend zu verlassen, worauf er sich meist Schwierigkeiten einhandelt. Pinocchio selber ist das „Ich“, also der vernünftige und denkende Teil des Menschen. Er weiß meistens, dass die Allianz mit dem räudigen Fuchs und dem Straßenkater unlauter ist, wird aber von denen meistens überredet und beschwichtigt. Dabei werden ihm meist seine Naivität und seine Unerfahrenheit zum Verhängnis – nicht ohne tieferen Sinn lautet schon eine Zeile des Intro-Songs: „Die Welt ist groß und Du bist kein – Du kannst noch nicht alleine sein – sieh das doch ein.“ Er bräuchte elterliche Führung und Rat, hat diese wegen seines Freiheitsdrangs allerdings nicht. Die Ente Gina (im Buch ist es ein Heimchen, das Pinocchio im Laufe der Handlung erschlägt – in der Serie wird auf den „Mord“ allerdings nicht Bezug genommen) ist das „Über-Ich“, die moralische Instanz. Sie warnt Pinocchio, sich mit dem „Es“ abzugeben, meist schlägt er die Warnungen seines Gewissens aber in den Wind. Trotzdem hilft ihm Gina aber immer aus den Schwierigkeiten heraus, in die er sich durch sein leichtfertiges und naives Handeln gebracht hat. Der Specht Rocco ist die Feuerwehr, die einspringt, wenn es ganz brenzlig wird. Gepetto ist eine Vaterfigur, an Pinocchios Wohl interessiert, wenngleich sich dieser dessen als einengend empfundenen Regeln nicht unterordnen will und Gepetto daher verlässt.
Weiters finde ich auch das Wachsen der Nase interessant, wenn Pinocchio lügt. Anfangs dachte ich, dass es sich hierbei um ein Phallus-Symbol handeln würde, später kam mir das in einer Kinderserie aber doch recht fehl am Platze vor. Es ist eher ein für alle weithin sichtbarer Makel, ähnlich dem Haare-Abschneiden von Verbrechern im Mittelalter - so sieht jeder auf den ersten Blick, dass er mit Pinocchio einen verlogenen Charakter vor sich hat. Erst wenn Pinocchio seine Lüge zugibt und diese bereut, wird die Nase wieder kleiner.
Die Botschaft an die Kinder war klar: Sich den Eltern zu fügen, auch wenn deren Regeln und Vorschriften mitunter als einengend und sogar unsinnig empfunden werden, schließlich haben diese (wie Gepetto) ja nur die besten Absichten für die Kinder. Nicht den Verlockungen des einfachen Weges zu folgen, sondern die Eltern als Ratgeber und gutes Gewissen zu sehen und deren moralischem Bespiel zu folgen (ob das jetzt in jedem Fall so ideal ist, lasse ich einmal dahingestellt).
Über pädagogische Wertigkeiten möchte ich mich jetzt nicht großartig auslassen, anders als andere Kinderserien zu dieser Zeit kolportiert „Pinocchio“ seinen Subtext meiner Ansicht nach aber sehr gut. Mochten Serien wie „Heidi“, „Niklaas – ein Junge aus Flandern“ oder „Perrine“ das Leiden der Protagonisten zu eindringlich geschildert und damit bei empfindsameren Kinderseelen entsprechende traumatische Spuren hinterlassen haben, so würde ich meine Kinder „Pinocchio“ wie auch „Nils Holgersson“ (der eine ähnliche Botschaft kolportiert) oder etwa auch „Wickie und die starken Männer“ bedenkenlos schauen lassen. Schon alleine deswegen sehe ich diese letztgenannten Serien um mindestens eine Klasse besser als die oben genannten an.
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Ein immer wieder gern gesehener Gast in meinem DVD-Player.
Der Streifen zeigt die Schwierigkeiten Heranwachsender, die sich in der Lebensphase zwischen verblassender Kindheits-Idylle und einem selbstbestimmten Erwachsenen-Leben verlieren und sich in einem Zustand der Orientierungslosigkeit und daraus resultierender Larmoyanz befinden. Leider ist auch Unterstützung aus dem Elternhaus de facto nicht gegeben, da die Erwachsenen mit der Situation ebenso überfordert zu sein scheinen wie die Protagonisten ihrerseits (und teils auch an ihren eigenen Schwierigkeiten scheitern). In diesem einerseits wirtschaftlich abgesicherten, andererseits von gesellschaftlichen Regeln eingeengten Umfeld entwickelt sich mangels echter Herausforderungen sowie fehlender emotionaler Unterstützung eine eigene Jugendkultur, die geprägt ist von Rebellion gegen den Modus vivendi der Elterngeneration und archaischen Männlichkeitsritualen. Die Gefahr dieses teils selbstzerstörerischen Verhaltens wird ignoriert oder schlichtweg nicht erkannt, bis es zur Katastrophe kommt. Doch anstatt Hilfe zu suchen versuchen die Jugendlichen das Problem selbst und auf ihre Weise zu lösen, schaffen dabei eine Dystrophie nach der anderen, wissen gemäß des Titels eben nicht, was sie tun.
Inszeniert wurde durchaus ansprechend, die Optik weiß durchgehend zu gefallen. Die Figurenzeichnung erfolgte sehr scharf konturiert, einige Charaktere wie der unter den Pantoffel stehende Vater sogar ein wenig überspitzt, man denke nur an die Szene mit dem herunter gefallenen Tablett, als dieser in der Kochschürze vor Jim steht. Aber auch Plato trägt mit seinem Vaterkomplex dick auf, das hätte man doch subtiler machen können. Judy dafür zu unbedarft, ihrem Charakter hätte ein wenig Durchtriebenheit nicht geschadet, wenngleich Natalie Wood bei den Szenen in dem leerstehenden Haus viel wider gutmachte.
James Dean spielte sich buchstäblich die Seele aus dem Leib und verlieh seiner Figur die notwendige Tiefe; mal verzagt, dann wieder verzweifelt brüllend, aber immer fein nuanciert und ausgewogen. Damit festigte er seine Paraderolle des unangepassten, aufmüpfigen und vernachlässigten Jugendlichen. Allein seiner Leistung verdankt der Steifen einiges - die Entscheidung, ihm viel Leinwandpräsenz zu geben, war eine gute. Die anderen flankierten ihn so weit so gut, heraus kam eine durch die Bank runde Sache. Von den Nebenrollen möchte ich noch Edward Platt extra erwähnen, der gefiel mir ebenfalls recht gut.
Conclusio: Für mich jetzt kein Meilenstein des Genrekinos, aber immerhin ein sehr würdiger Vertreter seiner Art. Gute sechzig Jahre nach seinem Erscheinen wirkt er frisch und aktuell wie eh und je, allein die Optik ist – nona – ein wenig in die Jahre gekommen. Trotzdem aber durchaus empfehlenswert, ich schaue ihn dann und wann immer wieder gerne. Die gute Atmosphäre übertüncht die mitunter etwas marktschreierische Art der Darbietung ganz gut, unter dem Strich bleibt ein zeitloser Jugendfilm, der auch auf den zweiten Blick zu gefallen weiß.
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Jetzt habe ich ihn also endlich auch gesehen. Das Meisterwerk. Den Klassiker. Den Beginn eines Genres. Der neue Impuls des Gruselkinos von neunzehnhundertachtundsechzig.
Und ich habe ihn mir ganz anders vorgestellt. Die größte Auffälligkeit war das teilweise Fehlen der Gesellschaftskritik, das Ganze mutete eher wie ein Kammerstück über Menschen in Gefahr an, spielt sich doch die meiste Handlung in und um das Farmhaus ab.
Vielen Kommentatoren zufolge versteht sich der Zombie als Gesellschaftskritik an der zunehmenden kapitalistischen Ausrichtung des Menschen. Ein emotional mehr und mehr verkümmernder Mensch stirbt schließlich innerlich völlig ab und frisst auf der Suche nach materiellem Wohlstand buchstäblich seine eigene Art auf. Handelt dabei gier- und triebhaft, lässt dabei rationale Gesichtspunkte völlig außen vor. Gemeinsam mit anderen seiner Art überwindet er zum Stillen seines Hungers (nach immer mehr materiellen Gütern) sämtliche Hindernisse, übervorteilt und tötet damit letztendlich emotional und konsensual handelnde Menschen zum eigenen Vorteil.
Davon sah ich im gegenständlichen Film sehr wenig bis gar nichts, wie gesagt standen die Handlungsweisen und Motivationen der von den Untoten bedrohten Leuten im Vordergrund. Diese unterschieden sich weitgehend voneinander, jeder reagierte auf die Bedrohung komplett anders. Da waren der stark Verängstigte und daher wenig rational Handelnde (Cooper), die sich völlig in sich Zurückziehende (Barbra), der Tatkräftige (Ben) und der Unterwürfige, sich einen starken Führer Suchende (Tom). Eigenartig, dass die Frauen eher als fremdbestimmt und für die Gruppe wenig hilfreich dargestellt wurden, vermutlich war das dem damaligen Frauenbild (das damals wohl viele Männer hatten) geschuldet. Heutzutage würde man das sicherlich anders darstellen.
Das Ende mit dem (rassistisch motivierten?) Erschießen Bens jedenfalls eindringlich. Gemäß den derzeit in Europa veröffentlichten Medienberichten wird auf schwarze Menschen wohl leichtfertiger geschossen als auf weiße, damals womöglich sogar noch mehr als heutzutage. Das wirft die Frage auf, ob ein weißer Protagonist eventuell überlebt hätte. Wenn das von Romero intendiert war, dann war es jedenfalls stark dargestellt.
Die Inszenierung Romeros finde ich überhaupt recht gelungen, vor allem die Musik schuf eine latent spannende Stimmung und ließ mich gleich gut in dem Streifen ankommen. Von Seiten des Drehbuchs gab es jedoch noch ordentlich Luft nach oben, manche Dialoge verkamen zu einem infantilen Geplapper, das die ansonsten gute Atmosphäre dann doch arg störte. Auch die Maske nicht das Gelbe vom Ei, manche Zombies waren de facto ungeschminkt und erinnerten eher an Betrunkene als an Untote. Das schuf eine eher armselige, zum Teil sogar jämmerliche Optik, da von den Untoten kaum Gefahr auszugehen schien. Unter dem Strich sieht der Streifen damit genau danach aus was er ist, nämlich ein gut inszenierter Amateurfilm.
Conclusio: Klassiker hin oder her, in allen Belangen überzeugte mich der Streifen nicht - dass Romero einige Jahre später damit selber nicht hundertprozentig glücklich war und daher „Dawn Of The Dead“ drehte, kann ich absolut nachvollziehen. Eine Bewertung erscheint auf Grund der besonderen Umstände schwer, ohne den besonderen Flair, der den Streifen umgibt, bleibt ein eher unterdurchschnittliches Stück Filmgeschichte, für mich eigentlich eine Note zwei bis drei. Mit Romero-Kult-Bonus gebe ich für die gute Atmosphäre und den Score mal eine viereinhalb, mehr ist da für mich aber eigentlich nicht drinnen.
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Unterhaltsames Remake eines Klassikers, jedoch mit kleinen Schönheitsfehlern. In diesem Streifen wurde das Genre des klassischen Abenteuerfilms auf ansprechende Art und Weise vertreten. Langeweile kam jedenfalls keine auf, es passierte eigentlich ständig etwas. Warum man aber die Handlung in die Mongolei verlegt hat erschließt sich mir eigentlich nicht, zumal sowohl das Setting, als auch die Beduinen eher nach der Sahara, in der die Handlung ursprünglich spielte, als nach der Wüste Gobi aussehen. Dadurch tun sich unnötiger Weise gewisse Logiklöcher auf, die eigentlich nicht hätten sein müssen, dem Unterhaltungswert aber keinen nennenswerten Abbruch tun.
Die Handlung und die Charakterzeichnung der Protagonisten wurden jedenfalls mit guter Optik untermalt. John Moore schuf damit eine spannende und unterhaltsame Atmosphäre, die mich gut durch den Film trug. Die klare Figurenzeichnung bediente fast durch die Bank Stereotypen, allein Elliot stellte eine kleine Ausnahme dar. Anfangs dachte ich, er hätte mittelschweres Asperger-Syndrom, später gesellten sich aber noch diktatorische und barbarische Züge hinzu, die solche Patienten im Normalfall eigentlich nicht zeigen Er erinnerte teilweise irgendwie an die Schweine aus der „Farm der Tiere“ von George Orwell. Giovanni Ribisi lieferte dabei eine Probe seines Talents ab und wenngleich auch die Gefahr besteht, hinkünftig auf diesen Rollentyp exklusiv abboniert zu sein, war das schon großes Kino.
Schön jedenfalls zu sehen, wie aus einer Schar Verlierer eine erfolgreiche Einheit wurde. Und selbst wenn diese Metamorphose mitunter zu glatt und friktionsfrei ablief, so war der Unterhaltungswert eigentlich zu jeder Zeit relativ hoch. Allein das Ende etwas abgehackt - schön, der Phönix ist in der Luft, aber damit ist das Schnitzel noch lange nicht gekaut. Schaffen sie es zum nächsten Flughafen? Gelingt die Landung? – Fragen, die nicht beantwortet werden und mich eigentlich ein wenig unbefriedigt zurückließen. Aber gut, sei´s drum...
Der Cast machte seine Sache gut, angeführt vom bereits erwähnten hervorragend agierenden Giovanni Ribisi lieferten alle eine runde Leistung ab. Dennis Quade und Tyrese Gibson wie man sie kennt, Miranda Otto ließ die Eowyn ziemlich vergessen und schoss sich der insgesamt passablen Leistung ihrer Kollegen nahtlos an.
Conclusio: Sieht man über die kleineren Schwächen des Streifen großzügig hinweg, so bekommt man einen durchgehend spannenden und atmosphärisch ansprechenden Abenteuer-Film präsentiert, der eigentlich durch die ganze Laufzeit passabel zu unterhalten weiß. Gute Schauspielerleistungen und eine gelungene Synchronisation runden das Gesamterlebnis gekonnt ab, eine Empfehlung kann ich daher guten Gewissens aussprechen. Die sechseinhalb jedenfalls hochverdient.
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Im Ansatz guter siebziger Jahre Horror. Besonders die guten Subtexte lassen den Streifen eine Liga höher als die meisten B-Filme spielen. Dabei behandelt der Film für mich persönlich weniger das Thema des Sorgerechtsstreits, den Cronenberg darin verarbeitete, ich denke, es geht hier mehr um Eifersucht und Zorn. Der Verarbeitung von Wut- und Zorngefühlen wird in der klassischen Psychologie unterschiedlich begegnet, manche Psychologen halten die Katharsis, also das Ausleben der Wut für förderlich, da sie sich ansonsten gegen den eigenen Körper richtet und psychosomatischen Stress auslöst. Andere halten die Katharsis für schlecht, da diese die Wutgefühle a´ la longue steigern kann. Dr. Raglan geht einen anderen Weg, lässt die psychosomatischen Reaktionen zu und behandelt diese anschließend schulmedizinisch. Obwohl das vom realistischen Standpunkt aus betrachtet natürlich vollkommener Humbug ist, wird hier dieser Behandlungsmethode entsprechend Raum gegeben, was zu den gezeigten Ereignissen führt.
Dabei ist vor allem die Wirkungsumkehr interessant. Im Normalfall richtet sich die psychosomatische Reaktion zumeist gegen den Betroffen selbst, das Ergebnis der hier gezeigten Behandlung führt jedoch dazu, dass sich die Reaktion gegen das persönliche Umfeld von Nola richtet. Der personifizierte Zorn Nolas (als Reaktion auf die Kränkung durch die Zurückweisung/Scheidung von Frank, die Eifersucht gegen Ruth und der Zorn über die Misshandlungen durch ihre Mutter) richtet sich gegen die vermeintlich Schuldigen der Misere.
Ich finde die Darstellung sehr gelungen, da die Hintergründe und die Botschaften gut und eindringlich beleuchtet wurden. Die Blut- und Ekelszenen habe ich auch nicht als ausschweifend empfunden - es könnte aber auch sein, dass ich die geschnittene Version gesehen habe. Jedenfalls verfügt der Streifen über eine ganz passable Atmosphäre, die zu eigentlich keiner Zeit verflacht oder abreißt. Auch der Rhythmus in Ordnung, die Entwicklung der Handlung und der Charaktere wurde gut vorangetrieben, ohne dass es zu hektischen Sequenzen oder Längen kam. Die Maske und die Effekte jedoch leider nicht wirklich ansprechend, die „Kinder“ der Brut etwa wirkten wie die Teletubbies mit Faschingsmasken. Damit strahlten sie kaum Gefahr aus und so erschienen ihre Morde dann auch recht unglaubwürdig. Aber auch die Blasen, aus denen die Kinder „schlüpften“ nicht überzeugend - man sah ihnen an, was sie waren, eben billige Spezialeffekte in einem zweitklassigen Horrorfilm. Ich denke, da hatte man auch zur damaligen Zeit mehr und bessere Möglichkeiten.
Darstellerisch konnte das Personal auch nicht immer überzeugen, außer Oliver Reed und Art Hindle wollte mir eigentlich keiner so recht gefallen. Samatha Eggar mit ihrer Rolle offensichtlich ziemlich überfordert, ihr Spiel hatte leider weder Hand noch Fuß. Susan Hogan blass und schwach in ihren wenigen Szenen.
Conclusio: Ein an sich gutes Drehbuch wurde mit bestenfalls mittelprächtigen Effekten vor allem gegen Ende ziemlich an die Wand gefahren. Schade, da wäre mehr drin gewesen. So gut der Subtext und so überlegt die Inszenierung auch ausgearbeitet waren, so wenig überzeugte mich die Optik der Effekte. Eine Bewertung ist aus diesem Gesichtspunkt schwer, allein wegen seiner Stärken möchte ich den Streifen aber nicht abstrafen. Die Effekte aber ein Graus, mehr als eine leicht überdurchschnittliche Bewertung möchte ich dafür nicht geben.
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Erschreckende Dystrophien-Science-Fiktion. Oder doch die Realität? So genau getraut man sich es nach der Sichtung der „Matrix“ nicht zu sagen, hinter allem steht ein Fragezeichen. Ist die Wirklichkeit, so wie wir sie kennen, wirklich wirklich? Thomas Anderson wird aus seiner vertrauten Realität in eine Welt erweckt, die schlimmer nicht sein könnte. In weiterer Folge nimmt er einen Kampf biblischen Ausmaßes an, der die Granzen alles bereits da gewesenen sprengt.
Doch so weit hergeholt sind diese Dinge wieder auch nicht. Interessant jedenfalls die Anleihen von christlichen Themen: Nachdem Neo von den Toten auferstanden ist, wird ihm innerhalb der Matrix eine uneingeschränkte, ja fast göttliche Macht zuteil, mit der er seine Mitmenschen zu befreien gedenkt. Morpheus hatte in einer Art Arche eine Gruppe Jünger um sich geschart, sogar ein Judas war dabei und obwohl dieser als Lohn für seinen Verrat statt der dreißig Silberlinge lediglich einen Stromschlag erhielt, ist es doch eine nicht uninteressante Parallele.
Die Matrix selbst ist als Gleichung für die Welt zu sehen. Sie ist für die in ihr lebenden Menschen quasi eine Natur und Umwelt, weder gut noch böse, sie schafft lediglich die Rahmenbedingungen. Das Aushebeln der physischen Gesetze durch die Agenten und deren daraus resultierenden Überlegenheit den anderen Bewohnern gegenüber stellt die Ungleichheit der wirtschaftlichen Welt dar. Steuersparende Großkonzerne, Lobbyisten, afrikanische Warlords, dubiose Investment-Banker, korrupte Politiker, für all jene scheinen die Gesetze nicht zu gelten, diese werden kaum belangt. Wie Smith in der Matrix wissen sie die Gesetzmäßigkeiten zu umgehen und während der einfache Bürger mehr und mehr mit Gesetzen, Verordnungen und Obliegenheiten gegängelt wird, bleiben diese in ihrem Tun weitgehend unbehelligt.
Inszenatorisch wird uns hier feinste Kost vorgesetzt, angefangen von einer einnehmenden Optik bis zu einer phantasievollen Bildsprache konnte der Streifen in vielen Belangen überzeugen. Die ausgefeilten Spezialeffekte runden das Seherlebnis wohltuend ab und schufen eine eigene und wirkungsvolle Atmosphäre. Dabei verkamen die Effekte niemals zum Selbstzweck, gerade gegen Ende waren sie etwas überrepräsentiert, aber gut, das Publikum will schließlich auch Augenfutter.
Auch die Darsteller bewegten sich auf hohem Niveau. Besonders Hugo Weaving eine Wucht, seine Wandlungsfähigkeit ist einfach unglaublich. Laurence Fishburne und Keanu Reeves solide und glaubwürdig, ebenso wie Joe Pantoliano. Carrie-Ann Moss herausragend, sie überzeugte eigentlich in jeder Szene, brachte sowohl die harten, als auch die gefühlvollen Aspekte ihrer Figur sehr gut.
Fazit: Eigentlich sehen wir hier viele Elemente der Esoterik und der Theologie - eingebettet in ein futuristisches Setting entfalten diese eine eigene und besondere Wirkung. Dieses Vermischen von verschiedenen Versatzstücken konnte in weiten Teilen überzeugen und neben einer packenden und unterhaltsamen Optik auch eine gute Sub-Botschaft kolportieren. Man kann den Streifen aus mehreren Gesichtspunkten sehen und so werden wohl viele Seherschichten daran Freude haben.
Mein einziger Kritikpunkt, der dem Film auch die Höchstnote kostet, liegt in der technischen Ausführung. Während die Musik und die Audio-Effekte sehr laut waren, wurde die Sprache der handelnden Personen oft derart leise abgespielt, sodass die Dialoge mitunter kaum zu verstehen waren. Ich war phasenweise derart mit dem Lauter- und Leiserschalten beschäftigt, dass ich manche Passagen zurückspulen musste, um nichts zu versäumen. Das ärgert mich bei eigentlich jeder Sichtung aufs Neue und verhagelt das Seherlebnis leider etwas.
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Die logische Fortsetzung einer unvollendeten Geschichte. Dabei wurde die Handlung des Vorgängers in ein anderes Licht gerückt, die dessen Plot in seiner Gesamtheit als Plan der Maschinen ausgab, welcher wiederum in eine Art göttlicher Vorsehung mündete. Dabei wurden wieder Versatzstücke des neuen Testaments verwendet und als Gegenpol zur futuristischen und dystrophischen Handlung gesetzt. Dies sollte eine wohl konsequente Stringenz zum Erstling darstellen - die Parallelen waren jedenfalls auffällig und damit wurde auch gut an den Vorgänger angeschlossen. Leider wirkte der Nachfolger jedoch weniger inspiriert, da die Verweise dem Zuschauer offensichtlicher, dafür aber auch leichter verständlich präsentiert wurden. Wurden zum Teil sogar recht überdeutlich gezeigt, was im Gegensatz zur wesentlich subtileren Darstellung des Vorgängers bei mir eigentlich nicht so gut ankam.
Die stärkere Fokussierung auf die Action sollte dem entsprechenden Publikum wohl Tribut zollen, verwässerte die an sich gute Aufmachung aber leider etwas. Die scheinbar endlos dauernden Vorfolgungsjagden und martial-Arts-Kampfszenen verkamen mehr und mehr zum Selbstzweck und schufen damit Längen, die in dieser Form eigentlich nicht hätten sein müssen. Das Gesamterlebnis verflachte damit ein wenig.
Aber auch die Szenen in Zion bei der Feier eher unpassend, die Motivationsrede Morpheus´ (vgl. Lukas 2:10, NT) hatte nur wenig Charme, was sollte das nur sein? Damit konnte ich mich eigentlich nicht so richtig anfreunden und somit verlor mich der Streifen in diesen Szenen.
Jedoch konnte das dem Erstling nachempfundene Setting die gute Atmosphäre in fast jeder Szene wieder aufleben lassen, allein die Action-Szenen wie gesagt für meinen Geschmack überrepräsentiert, weniger wäre hier definitiv mehr gewesen.
Interessant jedenfalls der Hinweis auf die Wahlmöglichkeit jedes Menschen, in der Matrix zu bleiben oder aus dieser auszuscheiden. Dies stellt eine schöne Parabel auf die westliche Lebensart dar, auch hier hat der Mensch eine Wahlmöglichkeit auf ein selbstbestimmtes, aber mühsameres Leben oder eine behütete und umsorgte Existenz, die jedoch den Zwängen der Leistungsgesellschaft unterliegt. Wie in der Matrix entscheiden sich die meisten für Zweiteres, was ich persönlich jedoch für nicht verwerflich erachte - wenn man am Ende seines Lebens zurückblickt und seine Entscheidung als richtig und für sich selbst passend ansieht, hat man damit ja gewonnen.
Die vom Erstling wiederverpflichteten Darsteller knüpften an die guten Leistungen nahtlos an, wobei der Nachfolger aber deutlich weniger Entfaltungsmöglichkeiten bot. Andererseits – wozu hätte man die Charaktere neu erfinden müssen? Die hinzugekommenen Personen jedoch mehrheitlich bessere Stichwortgeber, allein Lambert Wilson und Helmut Bakaitis hatten hier gute Möglichkeiten und nutzten diese auch.
Conclusio: Obwohl das Reload an den Erstling nicht heranreicht, möchte ich dieses schon allein wegen der Handlungsumkehr und der immer noch guten und ansprechenden Optik als gelungen bezeichnen. Die überbordenden Action-Szenen schufen ein paar Längen und verkamen wie gesagt teilweise zum Selbstzweck, allein deswegen ziehe ich bei der Bewertung das ein oder andere Pünktchen ab. Unter dem Strich wirkte alles um eine Nuance blasser und schwächer als im ersten Teil, aber trotzdem immer noch auf hohem Niveau. Die schlechte Tonmischung wurde leider auch hier wiederholt, nahezu unverständlich leisen Dialogen folgte oft eine geradezu brüllende Musikuntermalung, die in dieser Form eigentlich nicht nötig wäre. Eine Empfehlung möchte ich trotzdem aussprechen, man sollte sich davor zum näheren Verständnis aber den ersten Teil unbedingt ansehen.
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Mittelprächtiger Abschluss einer vielversprechenden Geschichte. Im dritten und letzten Teil der Saga bekommen wir hier viel episches CGI-Geballer vorgesetzt, das wie Agent Smith in der Matrix völlig außer Rand und Band geraten zu sein schien. Dieses wechselte mit mehr oder weniger sinnvollem Geschwafel zwischen den Protagonisten, womit sich der Teil nicht nur seiner esoterisch-theologischen Grundhaltung weitgehend entledigte, sondern in seiner Machart auch die vorangegangenen Teile weitgehend konterkarierte. Der Verve der Vorgänger konnte in keiner Szene erreicht werden, die Warchowskis schienen sich kommerziellen Zwängen zu beugen, die sie wegen des Erfolges der vorigen Teile eigentlich nicht hatten. Ich würde nicht so weit gehen von einer Demontage zu sprechen, warum man hier aber keinen würdigeren Abschluss gefunden hatte, erschließt sich mir eigentlich nicht. Die Geschichte an sich hätte denke ich noch einiges an Potential gehabt, und selbst wenn die erzählerische Handlungs-Munition in den ersten beiden Teilen schon ziemlich verschossen worden war, wäre eine solche Eingleisigkeit meines Erachtens zu verhindern gewesen. Zum Beispiel hätte man etwa die Philosophie um die sich wiederholenden Zeitalter der Menschen noch etwas beackern können, das hätte dann doch noch einiges an Tiefe gebracht.
Dabei konnte man gegen die Optik nichts sagen, die Bilder selber waren von einer ausgefeilten Schönheit und ansprechenden Phantasie, die eigentlich nie langweilig wurde. Der Sonnenaufgang am Schluss etwa hätte auch in einer Zeitschrift der Zeugen Jehovas gute Figur gemacht, dafür die Schlacht um Zion bis nahe zum Erbrechen ausgereizt, da hätte man meiner Ansicht nach gute zehn bis zwanzig Minuten ersatzlos streichen können. Auch der Endkampf zwischen Smith und Neo episch, erinnerte in seiner Machart an die schier endlosen Manga-Fights von zwei mit gottähnlicher Macht ausgestatteten Kämpfern. Genau das ist der Grund, warum ich diesen Machwerken eher skeptisch gegenüber stehe.
Leider wurde die schlechte Tonmischung wie in den anderen Teilen auch hier beibehalten, ein zusätzlicher Negativpunkt. Rasend laute Musik wechselte sich mit geflüsterten Sprachsequenzen ab, der Lautstärkenregler meiner Fernbedienung glühte also wieder.
Keanu Reeves und Carrie-Ann Moss spielten sich förmlich die Seele aus dem Leib, konnten aber ebenso wie Nathaniel Lees und Ian Bliss nur wenig Atmosphäre aufbauen. Zu einseitig war das Drehbuch, das nur relativ wenige darstellerische Möglichkeiten bot. Mit Laurence Fishburne etwa konnte man schon fast Mitleid haben, mit wenigen und seltenen Einzeilern verkam seine Figur nahezu zur Randerscheinung.
Conclusio: Hätte für mich in dieser Form eigentlich nicht sein müssen. Der letzte Teil tut seinen Vorgängern nichts Gutes, trägt deren gute Aussage unter ordentlich computeranimierten Schlachtengetümmel teilweise zu Grabe. Einziger Lichtblick war die Optik, die mich lange bei Laune halten konnte, bevor auch diese im Kugelhagel verloren ging. Alleine deswegen möchte ich den Abschluss der Trilogie auch nicht abstrafen, eine fünf ist jedoch das Maximum, das ich mir angesichts der beiden Vorgänger abringen kann. Für einmal schauen ist der Streifen ok, mehrfache Sichtungen wird es von meiner Seite aber eher nicht geben, die nahezu genüsslich zelebrierten Schlachten sind mir einfach zu langatmig.
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Schwache Teenie-Mystery ohne bleibenden Eindruck. Es ist allein schon die Handlung, jene wirkt wie aus anderen Filmen zusammengeklaut und teenie-gerecht aufbereitet. Dabei verkamen diese Versatzstücke in weiten Teilen zum oberflächlichen Thrill einer lau aufgewärmten Melange. Bei den Charakteren wurde in die Stereotypen-Kiste gegriffen, einzig Jonathan Shannon (der Vater) weist mit seiner schockinduzierten Altstoff-Sammelleidenschaft so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal auf. Die Todesfälle wurden zwar recht gut angeteasert, in der letztendlichen Ausführung aber nur ansatzweise gezeigt, was einer eher zarter besaiteten Zuseherschicht sicherlich entgegenkommt, den hartgesottenen Horror-Fan aber wohl nicht zufrieden stellen wird. Ich persönlich stehe diesen Dingen eher indifferent gegenüber, für mich muss der Gesamteindruck passen. Hier sah man ein zwar ambitioniertes, letzten Endes aber uninspiriertes und in weiten Teilen unausgegorenes Machwerk, das zwar eine passable Sub-Botschaft überbrachte, in vielen Punkten aber Mängel aufwies.
Zum Subtext sei gesagt, dass ich die Handlung selber als Warnung vor Drogenkonsum verstanden habe. Im letzten Drittel des Streifens verhält sich Claire wie eine Drogensüchtige, die um die selbstzerstörerische Kraft der Sucht weiß, dieser im Endeffekt aber hilflos ausgeliefert ist. Die Anzahl der Wünsche erscheint in diesem Zusammenhang nicht zufällig gewählt, so behaupten doch einige Mediziner, dass sowohl bei Heroin als auch Kokain nach dem siebten Konsum eine physische Abhängigkeit entsteht.
Inszenierung und Drehbuch konnten nicht immer überzeugen, phasenweise wurde die Handlung doch schon sehr löchrig und holprig dargeboten. Vor allem das Fehlen von polizeilichen Ermittlungen, die mit Todesfällen normalerweise immer einhergehen, überraschte mich einigermaßen, ebenso wie die mitunter doch recht eigenartigen Reaktionen der Protagonisten. Auch die eigentlich recht irrationale Auswahl der „Unfall“-Opfer verwirrte mich zusehends, damit verkam der Streifen leider zu einer seichten Angelegenheit. Der Unfall von Onkel August nahe an der Schmerzgrenze, das war fast schon unfreiwillig komisch.
Gegen Ende legte der Plot dann noch etwas an Drive zu und setzte mit einem netten, aber vorhersehbaren Schlussgag einen versöhnlichen Abschluss, doch da war das Schiff schon mit Mann und Maus untergegangen.
Die Darsteller mühten sich nach Kräften, scheiterten an dem unglaubwürdigen Drehbuch aber einer nach dem anderen. Einen individuellen Leistungskommentar erspare ich mir hier, auffällig im Positiven oder Negativen war eigentlich keiner.
Conclusio: Unter dem Strich ist der Film nur mit einigem Vorbehalt empfehlenswert. Obwohl er durchaus seine guten Momente hatte, konnte er bis auf den Subtext nicht durchgehend überzeugen und blieb über weite Strecken oberflächlich, blass und schwach. Die drei Punkte vergebe ich für ebendiesen Subtext und das Bemühen der Beteiligten im Allgemeinen.
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Ansprechender Thriller aus dem alten London. Ich persönlich mag diese Historien-Kriminalfilme immer wieder recht gerne und besonders wenn diese eine eigene, anheimelnde Stimmung entfalten wie dieser hier.
Zentrum des Geschehens ist ein auf den ersten Blick armseliges Possentheater um den einst populären Volksschauspieler Dan Leno. Die historische Genauigkeit kann ich mangels näherem Wissen nicht überprüfen, vorstellbar ist eine solche Umgebung aber allemal. Vor diesem Hintergrund entspinnt sich ein größtenteils in Rückblenden erzähltes Drama um Hilflosigkeit, verwehrte Träume sowie menschliche Obsessionen und Traumata. Dies gipfelt in einer Mordserie, die inszenatorisch gut erzählt wurde und mit seiner düsteren Atmosphäre durchgehend zu unterhalten weiß. Die Verbindung zwischen der Maskerade des Theaters und der des täglichen Lebens, in dem vieles hinter dem Image verborgen bleibt, kam ansprechend und soweit gut ausgearbeitet daher. Der Twist gegen Schluss war natürlich fast schon aufgelegt, ein „normal“ stringentes Ende lockt heutzutage ja keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Dabei hätte es das meiner Ansicht nach gar nicht einmal gebraucht, manchmal entfalten die kleinen und herkömmlichen Plots eben durch ihre Geradlinigkeit einen gewissen Charme. Aber gut, den Anforderungen der Zeit wurde eben Rechnung getragen.
Die mir bis dato weitgehend unbekannten Darsteller waren gut gecastet, die Typen passten gut zu ihren Rollen. Herausragend hierbei Douglas Booth in seiner dankbaren Rolle, ebenso wie Olivia Cooke. Aber auch alle anderen solide und glaubwürdig, wirklich negativ aufgefallen ist mir keiner. Bill Nighty zurückhaltend und etwas steif, wie es sich für einen Ermittler im alten London gehört, ebenso wie Sam Reid. Interessant auch, wie etwa ein Karl Marx in die Protagonistenriege gelangte, wahrscheinlich war seine Person einfach zu dieser Zeit an diesem Ort und wurde dann gleich in die Handlung integriert (für mich wie gesagt mangels historischen Kenntnissen nicht wirklich überprüfbar und für eine intensivere Recherche fehlen mir Zeit und Muße).
Conclusio: Kein Kracher, aber für zwischendurch durchaus empfehlenswert. Der Streifen bietet ein wenig mehr als das klassische Entspannungskino, bei dem man sich berieseln lässt, etwas Aufmerksamkeit verlangt er dem Zuseher schon ab. Setting und Optik für Freunde des Genres (wie mich) jedenfalls ansprechend, auch die Maske und die handgemachten Effekte konnten weitgehend überzeugen. Die Handlung selbst aber keine Offenbarung, alles wirkt wie schon mal da gewesen, was aber der guten Atmosphäre keinen Abbruch tut. Die sechs Punkte sind jedenfalls hochverdient.
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Schwache Fortsetzung. Grundsätzlich fand ich die Idee ja nicht schlecht, den Teil unmittelbar nach den Geschehnissen des Vorgängers anzusetzen, jedoch fehlte da irgendwie die Vorgeschichte und damit verkam der Streifen zu einer neunzigminütigen Verfolgungs-action ohne tieferen Sinn und Verstand. Und auch wenn der Bodycount konsequent in die Höhe getrieben wurde, blieb die Spannung wegen der fehlenden Vorgeschichte eigentlich völlig auf der Strecke. Eventuell müsste man die Teile unmittelbar hintereinander ansehen, damit man etwas von der Atmosphäre des Erstling mitnehmen könnte, für sich allein genommen ist die Fortsetzung leider schwach und blass. Dabei kann man von der Regie und Drehbuch her eigentlich nicht meckern – klar, das Machwerk ist schon etwas in die Jahre gekommen und zündet deshalb nicht mehr so richtig, vom Aufbau und Rhythmus her ist es jedoch soweit in Ordnung.
Das Böse, das einem zwar langsam, aber unaufhaltsam hinterher schleicht, vor dem man sich nicht verstecken kann und das auch noch über übermenschliche Kräfte verfügt, sollte eigentlich Angst und Schrecken verbreiten. Leider tut es das in diesem Streifen nicht so richtig, irgendwann wird das wiederholte Auftauchen Myers´ einfach nur langweilig und damit ist auch der Unterhaltungswert nicht mehr wirklich gegeben.
Auch ist der deutsche Titel nicht wirklich gut gewählt, schließlich kehrt das Grauen ja nicht zurück, es ist einfach noch immer da.
Der Hauptcast des Erstlings konnte mehr oder weniger zur Völle und Gänze wiederverpflichtet werden und die Darsteller brachten ähnlich gute Leistungen wie drei Jahre davor. Eine eingehende Betrachtung erspare ich mir daher. Die neu hinzugekommenen Personen soweit solide (soll heißen, nicht im Negativen auffällig) beziehungsweise zu kurz im Bild, um wirklich etwas sagen zu können.
Conclusio: Den Streifen sollte man unmittelbar hinter dem ersten Teil schauen, sonst versagt er leider weitgehend. Von der Idee her wie gesagt in Ordnung, ich persönlich sehe das Gedankenexperiment einer radikal konsequenten Handlungsfolge jedoch eher als gescheitert an. Dass es kein anderer Produzent in dieser extremen Art wiederholt hat, sagt ja schon einiges aus. Für sich allein genommen möchte ich von diesem Streifen daher eher abraten.
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Einer der erfolgreichsten Filme der achtziger Jahre. Obwohl der Streifen eigentlich über keinerlei nennenswerte Handlung verfügt und stellenweise gar an eine Schmierenkomödie erinnert, funktionierte er damals und eigentlich auch heute noch recht gut. Es liegt vor allem an der Optik und der unglaublich tollen Atmosphäre, aber auch an der wirklich gut gemachten Luftkampf-Action. Vor allem diese packend und mitreißend inszenierten Sequenzen in der Luft schafften immer wieder eine atemberaubende und spannende Stimmung, und das ohne Computeranimationen. Da kann man nur sagen, Hut ab vor der Schnitttechnik und der Kameraarbeit. Aber auch die Optik konnte überzeugen, ich habe eigentlich noch nie so viele orangerote Sonnenuntergänge in einem Film gesehen wie hier. Viele Sequenzen erinnerten an Musik-Clips, man hörte minutenlange Song-Einspielungen, die von thematisch passenden Bildern untermalt wurden und obwohl dabei eigentlich nichts Nennenswertes passierte, trugen diese Szenen sehr wohl zum Gesamterlebnis bei. Der MTV-Generation wurde hier Rechnung getragen und daran taten Simpson und Bruckheimer gut. Ich denke, dass der Streifen damit bei vielen jungen und junggebliebenen Sehern gut ankommt, auch ich konnte mich dem Charme der Streifens überweite Strecken nicht entziehen - und das, obwohl ich mit der Thematik und den Charakteren eher wenig anfangen kann.
Es ist vor allem dieses übertrieben ultracoole Gehabe, das mir eigentlich nicht so recht passen will. Klar, bei vielen Sehern kommt das sicherlich gut an, mir missfällt diese unrealistische Darstellung als solche, daher fällt bei mir auch etwa Baywatch (die Serie) vollkommen durch. Das sind einfach Dinge, die mich eher abstoßen.
Licht und Schatten bei den Darstellern, am Besten hat mir Tom Skerritt gefallen, dessen Art zu spielen mag ich einfach. Tom Cruise setzte sein spitzbübisches Lausbuben-Grinsen in einer schon fast inflationären Häufigkeit ein und tat gut daran. Neben seinem Charme reichte eine durchschnittliche darstellerische Leistung, um mit diesem Streifen zum Star zu werden und pelzkragenbesetzte Fliegerjacken in Mode zu bringen. Val Kilmer und Anthony Edwards solide in ihren eindimensionalen Rollen, Meg Ryan süß und sonst leider gar nichts.
Fazit: Ein gut gemachter Streifen, der auch mit den Jahren nichts von seinem Charme verloren hat und auch heutzutage durch die Optik und die fetzigen Actionszenen gut unterhalten kann. Da verzeiht man dann auch die fehlende Handlung, die Oberflächlichkeit und die eindimensionalen und unrealistischen Charaktere. Ein auf Teen- und Twen-Publikum zugeschnittener Wohlfühl-Streifen, der seine Stärken gut ausspielt und mit guten Bildern zu gefallen weiß. Meine eher zurückhaltenden Bewertung fußt auf einer geringen thematischen Affinität, obwohl ich denke, damit den inszenatorischen und produktiven Qualitäten durchaus Rechnung zu tragen.
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Hat mich von der Spannung und der Dramaturgie her positiv überrascht. Ich könnte mir vorstellen, dass die Handlung gar nicht mal so weit hergeholt ist, den großen Konzernen ist so etwas durchaus zuzutrauen. Wenn man sich vergegenwärtigt, wie und mit welchen Bandagen da verhandelt wurde (warum haben die eigentlich immer so ein Geheimnis um TTIP gemacht?) kann ich mir durchaus vorstellen, dass genau solche Dinge im Hintergrund ablaufen. Gerade in Zeiten zunehmenden Misstrauens gegenüber den Konzernen und Regierungen trifft der Streifen einen Nerv. Auch ich bin der Meinung, dass die Regierungen (besonders in Österreich) mehr an der Befriedigung irgendwelcher Lobbys interessiert sind, als an den Interessen der Bevölkerung. Mauscheleien, Geheimniskrämerei und Intransparenz runden das (schlechte) Bild dann ab. Auch die Glyphosat-Thematik wurde gestreift, der Namen des den Krebs bei Clara Holthaus verursachenden Pflanzenschutzmittels erinnerte frappant daran.
Vor dem Hintergrund der TTIP-Verhandlungen entspinnt sich ein spannender Polit-Triller rund um Mord und Entführung, der einen die ganzen eindreiviertel Stunden bestens unterhält. Dabei wurde rhythmisch gut vorgegangen, die Geschichte entwickelte sich stringent und mit den Rückblenden auch immer soweit plausibel. Eine weitgehend gute Atmosphäre rundete das Gesamtbild gekonnt ab, hier wurde wirklich gut gearbeitet.
Die Schauspieler boten fast durch die Bank gute Leistungen, besonders Anke Engelke überraschte mich - ich hätte nicht gedacht, dass die außer Blödelei so etwas drauf hat. Katja Riemann souverän wie immer, ebenso wie Harry Prinz und Oliver Mascucci. Nur Nina Kunzendorf und Paula Beer nicht immer sattelfest, was aber Jammerei auf hohem Niveau darstellt.
Unter dem Strich bleibt ein recht empfehlenswerter Streifen, der durch seine Aktualität und Brisanz durchgehend zu gefallen weiß. In diesem Zusammenhang ist meine Erleichterung über das Scheitern von TTIP noch größer als bisher, damit hätte sich Europa wohl keinen Gefallen getan.
Wahrscheinlich liegt die Wahrheit wie meistens in der Mitte. Dass Sinnesreize Emotionen und daraus folgend körperliche Reaktionen hervorrufen können, ist soweit klar. Ein Film kann das genauso wie jeder andere Reiz sein - vielleicht aber auch mehr, die Macher eines Filmes spielen ja bewusst mit Emotionen und deren physischen Auswirkungen auf den Zuseher. Warum weinen Leute bei Herz/Schmerz-Filmen, lachen bei Komödien, leiden bei Dramen mit, fürchten sich bei Gruselfilmen? Eben weil das bewusst darauf abzielt. Wenn jetzt jemand psychisch oder physisch labil ist, kann das Schauen eines Filmes für denjenigen zuviel sein.
Ein stressbedingter Schock kann einen Herzinfarkt auslösen, einen psychotischen Schub, Nervenzusammenbruch, was auch immer. Ein verzögerter Schock (etwa bei einem Verkehrsunfall) ist ebenso nichts Ungewöhnliches. Genauso gut ist es möglich, dass solche Erkrankungen mehr oder weniger zufällig im Kino passieren und keinerlei Zusammenhang besteht. Ich denke, bei den durchschnittlichen 34.000 Herzinfarkten pro Jahr (auf Ö gerechnet), werden sicherlich auch ein paar in Kinosälen passieren. Ein paar werden vom Film ausgelöst, ein paar nicht. Potentiell Herzinfarkt gefährdet sind (in Ö) hunderttausende Personen, da kann bei dem einem oder anderen ein Film als Auslöser reichen.
Natürlich spielt gerade eine solche, in einem Kinosaal auftretende Erkrankung der Marketing-Maschinerie eines Horrorfilms in die Karten. Die Werbeleute lassen sich eine solche Chance natürlich nicht entgehen. Ich kann mir daher auch gut vorstellen, dass so etwas inszeniert oder gefaked wird, um eine größere mediale Aufmerksamkeit zu erreichen und so mehr Publikum ins Kino zu locken. Wie auch immer man persönlich dazu steht, da wird man wohl jeden Fall für sich betrachten müssen.
Den gegenständlichen Fall halte ich persönlich für nicht sonderlich plausibel.
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Durchgehend witzige Sportler-Komödie, die zu keinem Zeitpunkt flach oder dümmlich wirkt. Im Laufe des Streifens wachsen einem die Protagonisten wirklich ans Herz - schön zu sehen, wie aus einem Haufen verschrobener Individualisten eine Einheit wird. Wie jeder seine persönlichen Befindlichkeiten zurücksteckt, an seinen Schwächen arbeitet und letzten Endes alle gewinnen (das meine ich jetzt nicht sportlich, sondern im persönlichen Bereich). Wie Leute sich Respekt erkämpfen und das Unmögliche möglich machen.
Dabei bleibt auch die Spannung nicht auf der Strecke, irgendwie fiebert man auch bei der x-ten Sichtung mit dem Bobteam mit, obwohl der Ausgang ja bekannt ist. Ein wenig auf der Strecke bleibt jedoch der Hinweis, dass Profisport vor allem eines ist – anstrengend. Die vier Jungs schaffen ihre Leistung irgendwie spielerisch und ohne wirkliche Anstrengung - aber gut, wir sind hier schließlich in einer Komödie und damit bleibt der Trainingsschweiß halt weitgehend außen vor.
Die Darsteller erbrachten durchwegs passable Leistungen, nichts Oskar-reifes, lieferten aber immerhin solide ab. Allen voran John Candy sehr gut, der kann sowohl lustig als auch dramatisch. Leon manchmal etwas zu überdreht, was aber zum Teil auch der Synchronisation geschuldet sein könnte. Überhaupt kamen die Charaktere eher klischeehaft und zum Teil stereotyp daher, was aber weitgehend an der Thematik lag, es ging eher um die sportliche Entwicklung.
Unter dem Strich bleibt eine gelungene Wohlfühl-Komödie, die durch die gesamte Laufzeit zu unterhalten weiß. Gegen Schluss wurde es mit dem Helden-Pathos etwas übertrieben, aber so mögen das die Amerikaner halt. Wegen der oben beschriebenen Stärken aber durchaus empfehlenswert.
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Eigentlich ist mir der Sinn dieser Neuverfilmung nicht wirklich klar, zumal gegenüber dem Original von 1935 weder neue Fakten, noch eine höhere historische Genauigkeit präsentiert wurden. Es wurde die zugegebenermaßen faszinierende Geschichte einfach nur eins zu eins nacherzählt – ok, wir haben nun farbige Bilder anstelle von Grautönen, mehr aber schon auch nicht.
Man könnte Fletcher Christian als den ersten Aussteiger der Geschichte bezeichnen, erliegt er doch dem Charme der Südsee und tauscht diese nur allzu gerne gegen das verregnete Landon mit all seinen viktorianischen Zwängen ein. Seine Handlungsweise mag für viele Einwohner der westlichen Welt durchaus nachvollziehbar sein, erscheint das Inselparadies neben den weiblichen Reizen als durchaus erstrebenswert. Dass auch dieses seine Schattenseiten hat und er auch hier gewissen politischen Zwängen unterworfen ist, wird ihm (wie auch manch anderem seiner Meutererkollegen) erst später klar. Es würde mich ja sehr interessieren, wie Fletcher diese Entscheidung am Ende seines Lebens beurteilt hätte, ob er diese rückwirkend betrachtet goutiert hätte oder nicht. Obschon eine solche Betrachtung natürlich müßig ist, läge für den einen oder anderen sicherlich ein gewisser Erkenntnisgewinn darin. Sein weiteres Schicksal bleibt mangels historisch belegbarer Fakten jedenfalls reine Spekulation.
Inszenierung und Dramaturgie konnten über weite Strecken nicht restlos überzeugen, die Handlung kam phasenweise platt und ohne die nötige Tiefe daher. Die laut klagenden Frauen bei der Abfahrt aus Tahiti etwa stark übertrieben dargestellt - aber gut, andere Länder, andere Ti… äh, Sitten. Die steigende Unzufriedenheit der Besatzung fand ich halbwegs gut kolportiert, ebenso wie die zunehmende Strenge der Führung.
Der Cast stellt einen absoluten Pluspunkt des Streifens dar, da wurde durch die Bank Qualität geboten. Schwachstelle ist mir jedenfalls keine aufgefallen, teilweise wirkten die Darsteller sogar eher überqualifiziert.
Das Setting ist eine weitere Stärke, für diese Südsee-Romantik sind sicherlich viele Zuseher durchaus zu begeistern. Es hat ja auch einen gewissen Reiz, und auch wenn die verschwitzten Gesichter der Protagonisten gerade nach einer Hitzeperiode wie der jetzigen für mich persönlich nichts Gutes verheißen, so kann ich der Kulisse durchaus etwas abgewinnen. Das hätte man meines Erachtens auch stärker fokussieren können, damit wären einerseits zusätzliche Schauwerte geschaffen worden, andererseits hätte man die Motivation der Meuterer stärker konnotiert.
Wie auch immer, unter dem Strich bleibt eine recht ansprechende, wenn auch im Vergleich mit anderen Verfilmungen mittelprächtige Adaption. Große Schwäche war die Inszenierung. Cast und Setting passten recht gut, Dramaturgie und Rhythmik mit leichten Hängern zwischendurch. Eine durchschnittliche Benotung halte ich für angemessen.
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Nospheratu99 vs. The Asylum, Vol. IV
Dieses Stück Filmgeschichte wurde letzten Freitag auf Tele 5 im Rahmen der SchleFaZ-Reihe gesendet - man kann also nicht behaupten, ich wäre nicht gewarnt gewesen. Trotzdem überwog eine gewisse Neugierde und die tief empfundene Hoffnung, dass es sooo schlecht wieder auch nicht werden würde.
Aber um es gleich vorweg zu nehmen: Es war noch schlechter. Einzig die wirklich witzigen Kommentare von Kalkofe und Rütten boten einen gewissen Unterhaltungswert, ohne diese hätte ich vermutlich nach einer halben Stunde den Sender gewechselt. In diesem Machwerk unterbietet The Asylum mit Leichtigkeit jegliches filmische Niveau und schafft damit eine eigene Kategorie, den D-Film.
Lange sah ich keinen derart miesen Streifen. Angefangen von einem grottenschlechten Drehbuch über eine billigste Maske (schon allein diese aufgeklebten Bärte), bis hin zu talentbefreiten Darstellern war hier alles vorhanden, was einen klassischen Trashfilm ausmacht. Dieser stolperte von einer Schwachsinnigkeit in die nächsten, vor allem die inaktiven Zombies konnten einem schon fast leid tun. Ich denke, den meisten der an der Produktion beteiligten Mitarbeitern war a priori klar, was sie hier taten. Trotzdem legten sie eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag, was die mindere Qualität aber zu keinem Zeitpunkt kaschieren konnte. Die unterirdische Synchronisation gab dem Ganzen dann den Rest und würgte jeden Ansatz von darstellerischem Können gnadenlos ab. Atmosphäre entwickelte sich dementsprechend keine, bis auf einen einzigen recht guten Effekt (als Lincoln auf dem Hügel steht und man nur seine Silhouette sieht) blieb die Inszenierung ohne jegliche Wirkung.
Fazit: Einer der schlechtesten Filme, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Mir bleibt nur, andere MP-User vor dem Ding eindringlich zu warnen, eine Sichtung ist verschwendete Lebenszeit. Den Gnadenpunkt gebe ich für das Bemühen der an der Produktion Beteiligten im Allgemeinen und weil ich die Bezeichnung „Hassfilm“ eigentlich nicht mag. Warum sollte man ein Kunstwerk – und sei es noch so schlecht – hassen? Ich vermute, die Bezeichnung sollte wohl einen Kontrastpunkt zum „Lieblingsfilm“ herstellen (in dieser Bezeichnung steckt ja auch irgendwo das Wort „Liebe“ drinnen), aber so richtig hassen kann ich einen Film eigentlich nicht (wozu auch?). Im diesem Zusammenhang fände ich etwa die Bezeichnung „SchleFaZ“ passender, das ist denke ich dem geneigten Fernsehpublikum geläufig und drückt die Bewertung für einem miesen Film besser aus als das Wort „Hassfilm“.
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Kurzweilige und stimmige Hauptabendunterhaltung. Guillermo del Toro präsentiert uns hier eine eigenwillige, aber durchaus unterhaltsame Mischung aus Nazi-Mystik, biblischem Apokalypse-Versatz und actiongeladener Untergrunddüsternis. Natürlich ist die Handlung hanebüchen und weit davon entfernt, historisch korrekt zu sein, jedoch passen Atmosphäre sowie Schauwerte soweit und damit weiß der Streifen über die gesamte Laufzeit einigermaßen zu unterhalten. Ron Perlman gibt uns einen bärenstarken Dirty Harry aus der Hölle inklusive dicker Kanone, Zigarre und lockeren Sprüchen. Dabei hat er auch seine „menschlichen“ Seiten, etwa das jugendlich-flegelhafte oder die geheime Liebe. Abgerundet wird die phantasievolle Inszenierung mit ein paar launigen Einlagen, die – zwar nicht immer hundertprozentig passend – die actionlastige Grundstimmung ein wenig auflockern.
Die größte Stärke des Streifens ist die Atmosphäre, diese führt uns düster und schaurig-schön in eine Welt der Dämonen und Apokalypse, wirklich ungute Gefahrensituationen werden aber zu keinem Zeitpunkt heraufbeschworen. Auch die Bilder halten sich durchgehend im Rahmen, sorgen für eine hauptabendgerechte, jedoch mitunter in seichte Gewässer führende Unterhaltung, die niemandem weh tut und auch für zart besaitete Gemüter passend ist. Eine Charakterentwicklung fand eigentlich nur bei Hellboy selber statt, bei allen anderen wurden durch die Bank Stereotype bedient - aber was soll´s, wegen dieser Dinge sieht man sich einen solchen Streifen ohnehin nicht an. Dafür wurde die Fantasy-Schiene gut befahren und die geradlinige und vorhersehbare Handlung mit einfallsreichem Design gut untermalt. Auch die Hau-Drauf-Action hielt sich im Rahmen, zusammen mit den anderen Handlungselementen kam es stimmig und unter dem Strich ausgewogen daher.
Gegen die Darsteller lässt sich im Großen und Ganzen nicht viel sagen. Ron Perlman trägt den Streifen fast alleine - seiner Rolle wurde viel Raum gegeben, eine hinsichtlich seiner Leinwandpräsenz gute Entscheidung. John Hurt und Selma Blair solide und glaubwürdig, allein Rupert Evans leider eher blass. Doug Jones wie immer ein Hingucker, dafür kennt und mag man ihn. Alle anderen zu kurz im Bild, um sich wirklich eine Meinung bilden zu können.
Fazit: Gut verdauliche Filmkost, unterhaltsam und kurzweilig. Hohe Ansprüche darf man klarerweise nicht stellen, aber allzu ernst nimmt sich der Streifen ohnehin nicht an. Für eine Sichtung zwischendurch ist er allein schon wegen der phantasievollen Umsetzung durchaus empfehlenswert und wegen dem Verzicht auf explizite Schock- oder Ekelszenen auch jugendgerecht produziert. Das jüngere Publikum wird damit auch wohl die größte Freude haben, passt mit Abstrichen aber auch für mein gesetzteres Alter.
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Ein eigenartiger Film, der sich - nicht immer wohltuend - von anderen abhebt. Das Setting und die mysteriöse Grundstimmung wissen durchgehend zu gefallen, die schöne Optik ist eines der Highlights des Streifens. Ich konnte mich darin ganz gut zurechtfinden und auch wenn sich die „Handlung“ (eigentlich ist es ja eine durchgehende Situationsbeschreibung) mitunter etwas zäh entwickelte, so konnten mich die Bilder eigentlich immer mit der ungewöhnlichen Machart versöhnen. Auch die Stimme aus dem Off ansprechend, anders als das durchgehend ausdruckslose Gesicht der Protagonistin – wenngleich man natürlich sagen muss, dass dies der Situation angepasst war, ich glaube nicht, dass ich persönlich in so einer Lage anders dreinschauen würde.
Der Streifen entzieht sich einer Interpretation fast völlig, eine lapidare „Zurück zur Natur“-Aussage greift hier meiner Ansicht nach zu kurz. Für mich steht die Situation des Eingesperrt-Seins für die menschliche Isolation im Zuge einer psychischen Erkrankung. Ein Freund brachte mich darauf, der mit solchen Problemen zu kämpfen hat. Als ich ihm bei der Kino-Veröffentlichung (2012 oder -13) eine Sichtung vorschlug, meinte der, ich solle ihn mit dieser Depri-Scheiße verschonen, das hätte er eh schon jeden Tag. Auf meine Nachfrage meinte er dann noch, das Hauptproblem (in seiner damaligen Situation) wäre die Vereinsamung, manche seiner Freunde hätten sich komplett von ihm zurückgezogen und auch mit dem Rest könnte er mitunter wenig anfangen. Er würde die Gespräche als langwierig und ermüdend empfinden und auch wenn ihm die Treffen ein wenig Abwechslung von seinem Therapie-Alltag verschaffen würden, so könnte er diese nie über einen längeren Zeitraum hinweg ertragen. Die meisten Konversationen kamen ihm hohl und nichtssagend vor, nahmen ihm die Freude an geselligen Runden. Er saß oft mitten unter Freunden und fühlte sich als Fremdkörper. Ich vermutete zwar, dass das Hauptproblem bei den Medikamenten zu suchen wäre, die ihn neben einer körperlichen Dämpfung auch geistig träge werden ließen und eine Teilnahme besonders an lebhaften Unterhaltengen verunmöglichten. Doch auch im (langsameren) Zwiegespräch wirkte er oft abweisend und in sich gekehrt. Er könne mit nur wenigen Menschen über diese Schwierigkeiten reden, meinte er, und auch von denen käme außer einigen zwar gut gemeinten, aber letztendlich unbrauchbaren Ratschlägen kaum etwas. Wahrscheinlich ist seine Situation ähnlich jener der Protagonistin, er erlebt die Dinge wie durch Glas und ist ausgegrenzt inmitten der Gesellschaft.
Wie in diesem Zusammenhang die Tiere und der aggressive Mann gegen Ende zu verstehen sind, ja, das ist natürlich die Frage. Wahrscheinlich ist der Hund ein stummer Gefährte, vielleicht hängt man sich in einer solchen Situation an nonverbal agierende Tiere, die jedoch trotzdem Aktionen und Reaktionen zeigen und sich auf den Menschen völlig fokussieren. Von ihm abhängig sind und aus dieser Abhängigkeit und der draus resultierenden Verantwortung des Menschen ihnen gegenüber dessen völliges Abdriften verhindern. Der Eindringling von außen? – keine Ahnung, zumal nicht erklärt wird, ob dieser nicht etwa das gleiche Schicksal wie die Protagonistin teilt, aber erst spät auf sie und ihre kleine Gemeinschaft trifft. Oder es irgendwie in die Sphäre innerhalb der Wand geschafft hat. Wenn es einen Weg hinein gibt, muss es ja auch einen hinaus geben. Wie auch immer, der Kerl bleibt jedenfalls mysteriös wie vieles andere.
Fazit: Ein schwieriger und nicht einfach zu bewertender Film, der von der Thematik und Machart so ganz anders ist als die anderen. Für mehrmalige Sichtungen ist er meiner Ansicht nach schon geeignet, allein die Landschaftsaufnahmen wirken sehr gut. Letzten Endes kommt er aber wie ein Hörbuch mit Bilderuntermalung daher und ist allein deshalb sicherlich nicht jedermanns Sache. Ich persönlich weiß auch nicht so recht, was ich davon halten soll und schließe mich daher dem Vorschlag des MP-Algorithmus mit einer sechs vorbehaltslos an.
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Obwohl der Name Ben Stiller bei mir bis dato noch keine großen Begeisterungsstürme auszulösen imstande war, bin ich an den Streifen ohne Ressentiments und nach dem Trailer mit einer eigentlich relativ hohen Erwartungshaltung heran gegangen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich wurde nicht enttäuscht.
Es ist besonders die Thematik, die mich anspricht. Die graue Maus, die aus ihrem sicheren, aber eintönigen Leben ausbricht, ein Wagnis eingeht und schlussendlich aus dem Erlebten profitiert. Dieses Thema ist an sich ja nichts ungewöhnliches, viele Filme drehen sich darum, doch in diesem Fall wird es uns auf eine kurzweilige und ansprechende Art präsentiert. Die nordischen Bilder aus Island, Grönland und Tibet tun ihr übriges, heraus kommt eine zwar nicht sonderlich glaubwürdige, aber immerhin interessante und heitere Melange, die zu eigentlich keinem Zeitpunkt abflacht und nie in seichtes Geblödel ausartet.
Walter Mitty muss kämpfen, gegen die Entlassung und um seine finanzielle Existenz. Unter dem Strich kann er seinen Job zwar nicht retten, gewinnt letzten Endes aber etwas Besseres. Und zwar den Glauben an sich selbst und an sein Leben. Ich denke, wenn man erst einmal eine Haiattacke und einen Vulkanausbruch überlebt hat, relativieren sich viele Dinge im Leben. Da ist dann ein Jobverlust weniger tragisch, wenn man als Ausgleich seine Angebetete gewinnt (und es sieht am Ende ja so aus, als würde das etwas werden).
Über die Glaubwürdigkeit und Plausibilität kann man natürlich geteilter Meinung sein. Auch wenn die Handlung dann und wann als ein wenig an den Haaren herbeigezogen daherkommt, so ist die Grundaussage eine sehr positive. Manchmal muss man einfach die Komfortzone verlassen - zu den Besonderheiten muss man hingehen, die werden nicht von selbst an unsere Türen klopfen. Man muss selber Aktionen setzen, nur reagieren alleine ist a´la longue zu wenig. Bequemlichkeit ist an sich schon etwas Feines, hat aber auch ihre Schattenseiten.
Inszenierung und Drehbuch waren in Ordnung, manche Charaktere (besonders die neuen Chefs) waren überdeutlich gezeichnet und führen den alltäglichen und ganz normalen Wahnsinn der Arbeitswelt gekonnt vor Augen. Die ansprechenden Bilder mochte ich auch, allein deswegen würde ich mir den Streifen mehrmals ansehen. Manche Tagträume waren mir persönlich zu dick aufgetragen, aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau.
Die Darsteller gefielen auch durch die Bank, und obwohl einiges an skurrilen Typen dabei war, konnte der Cast durchaus überzeugen. Ben Stiller (der auch Regie führte) in einer für ihn eher ungewöhnlich ernsthaften Rolle schaffte den Spagat zwischen launiger Darstellung und ernsthafter Message ganz gut. Aber auch alle anderen wie aus einem Guss, das hatte wirklich Hand und Fuß.
Fazit: Ein recht empfehlenswerter Streifen, der durchaus für mehrere Sichtungen taugt. Flankiert von einer feinen Optik und einer latent launigen Darbietung wurde aus der recht ausgelutschten Thematik relativ viel herausgeholt. Nicht zuletzt der Cast hielt, was er versprach, auch der Rest wusste in eigentlich jeder Sequenz zu überzeugen. Einzig der Titel passte nicht wirklich, aber was solls - die sieben ist jedenfalls hochverdient.
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Mittelprächtiger Tierhorror ohne höhere Ansprüche. Hier haben wir ein klassisches B-Filmchen, die typische Duzendware, oft gesehen und eigentlich nie so richtig als Bringer empfunden. Die Schwächen leider unübersehbar, vor allem die miesen Computereffekte immer wieder ein Graus. Die animierten Fische grottenschlecht, deren Bewegungen verkamen zu einem vollkommen unnatürlich wirkenden Gezappel, in dieser Art bewegen sich Fische einfach nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass sie ans Land kommen konnten, das war zwar der Spannung und Dramaturgie durchaus förderlich, letzten Endes aber völliger Quatsch. Das Drehbuch leistete sich gleich mehrere Hoppalas, und auch die Handlung schwamm eigentlich durchgehend in seichten Gewässern.
Als positiv möchte ich jedoch die Atmosphäre erwähnen, die Landaufnahmen und die Investigationen des Sherriffs und der Biologin bauten immer wieder gute Stimmung auf, die jedoch mit dem nächsten schlechten Effekt oftmals wieder zerstört wurde. Die Umgebung aber reizvoll, vor allem die Landschaft und das nette Touristendorf wussten über weite Strecken zu gefallen.
Die Handlung bot nichts Umwerfendes, ein klassischer, vorhersehbarer Tiergrusel mit stereotypen und – abgesehen von den Hauptpersonen - latent dümmlichen Charakteren. Vor allem die drei Jugendlichen, die die Fischplage auf eigene Faust bekämpfen wollen, ein seltsamer Ausbund an Naivität. Die zwielichtigen Machenschaften der Tourismusbetriebe setzten dem Ganzen dann noch einen oben drauf.
Licht und Schatten bei den Schauspielern. Die arrivierten Darsteller soweit solide, vor allem Bruce Boxleitner hat mir gefallen. Den mag ich irgendwie – er ist zwar auf die Rolle des strahlenden Helden abonniert, kann sein Potential darin aber durchaus ausschöpfen. Ich kann ihn mir in der Rolle eines Unsymathen oder Antihelden nicht wirklich vorstellen, das würde ihm nicht passen. Womöglich ist sein darstellerisches Repertoire damit auch etwas limitiert, doch er tut das, was er kann und hierfür reicht es. Carol Alt und William Davis solide, über den Rest breite ich gnädiger Weise den Mantel des Schweigens.
Fazit: Für leichte und seichte Hauptabendunterhaltung taugt er allemal, hohe Ansprüche sollte man an den Streifen aber nicht stellen. Die nette Optik und stellenweise ganz gute Atmosphäre entschädigen für die miesen Computereffekte und die teils schwache Handlung nicht immer, ohne Bruce Boxleitner wäre es wohl nur eine drei oder vier geworden, er rettet dem Film aber die ein bis zwei Punkte.
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Survival-Robinsonade der schwachen Sorte. Leider sah man hier außer einem idyllischen Eiland wenig Erbauliches, unter dem Strich blieb ein ziemlich misslungener Streifen, der von einer logikfreien Handlung und einem dummdreisten Drehbuch ziemlich versenkt wurde. Bei besserem Aufbau und gekonnteren Psychospielchen hätte das ein recht guter Film werden können, doch davon war man leider meilenweit entfernt.
Alles in allem wirkte die Geschichte vordergründig und unausgegoren. Die Grundhandlung war von vorne herein klar und konnte einen nur begrenzt bei Laune halten. Der Showdown am eher vorhersehbaren Ende war ja ganz in Ordnung, doch die nahezu fehlende Spannung davor produzierte eher Langeweile. Dazu diese vollkommen unpassende Voodoo-Hexe mittendrin, da glitt die Inszenierung schon fast ins Peinliche ab.
Überhaupt hakte es bei diesem Film an allen Ecken und Enden. Die Dialoge zündeten kaum, kamen leider oft in hanebüchene und unfreiwillig komische Gewässer und ließen mich mehrmals mit den Augen rollen. Dazu sahen die Darsteller bis auf etwas zerstrubbelte Haare eigentlich ständig wie aus dem Ei gepellt aus, von wochenlangem Aufenthalt ohne nennenswerte Hygiene oder Körperpflege keine Spur. Dazu hatten sie ständig Kleidung und irgendwelche Sachen zur Verfügung, die anscheinend urplötzlich aus dem Nichts auftauchten (von den Tabakwaren möchte ich erst gar nicht anfangen). Natürlich könnten sie auch angeschwemmt worden sein, doch das hätte man wenigstens mit einem Halbsatz erwähnen können.
Die Darsteller irrlichterten durch das schwache Drehbuch und die pomadige Inszenierung, konnten dabei weder Atmosphäre aufbauen noch sich sonst in irgendeiner Weise in Szene setzen. Die positiven Eindrücke waren dabei fast ausschließlich physischer Natur, Kelly Brooks Kurven und die durchtrainierten Muskeln der Herren nahezu die einzigen Lichtblicke. Billy Zane konnte in keiner Phase an seine Leinwandpräsenz in „Todesstille“ anschließen, blieb ebenso blass und schwach wie seine beiden Kollegen.
Conclusio: Ein vollkommen verschenkter und misslungener Film, von dem ich eigentlich nur abraten kann. Schöne Naturaufnahmen sowie eine leichtbekleidete vollbusige Hauptdarstellerin sind für ein Abenteuerdrama einfach zu wenig. Dafür vergebe ich auch den einen Punkt, der Rest fällt leider ziemlich durch, da geht das Schiff mit Mann und Maus unter.